Keine Ahnung von juristischen Finessen.

Aber ich habe mal mit einer Politesse drei Tage nach meiner Park-Missetat gebumst. In München. Ehrlich. Da war ich Täter und Opfer in Personalunion.

(Ist aber schon sehr lange her. Vielleicht sollte das in den Nostalgie-Bereich verschoben werden.)

Mein Lieblingsbeitrag, der durch Prägnanz und Stilsicherheit beeindruckt und sich dabei trotzdem eine gewisse, zeitlose Eleganz bewahrt, wurde am 22. 4. 12 um 20.58 Uhr im Fred "Beurteilung der Moderatoren" eingestellt. Und nach Genuss auch irgendwie mit besonderem Abgang.

Sie wurden überführt, Herr Roter Bruder, es ist Sommerzeit!

Mein Lieblingsbeitrag, der durch Prägnanz und Stilsicherheit beeindruckt und sich dabei trotzdem eine gewisse, zeitlose Eleganz bewahrt, wurde am 22. 4. 12 um 21.58 Uhr im Fred "Beurteilung der Moderatoren" eingestellt. Und nach Genuss auch irgendwie mit besonderem Abgang.

Du solltest, alleine für Deine üble "Nachtreterei", ne Verwarnung kassieren.

Was für ne billige Schreibtisch-Täter-Nummer...Du Held

Eine Superdefinition kann ich auch nicht aus dem Handgelenk zaubern, Alter96er. Aber vielleicht geht es mit ein paar Annäherungen. Christoph Biermann eignet sich ganz gut als Ausgangspunkt:

„Fußball leert den Kopf. Radikal und komplett. Das war es, was mir damals so gut gefiel und heute immer noch. Für neunzig Minuten gibt es kein Grübeln und keine Gedanken, die über das Spiel hinausgehen. Neben der leichten, schwebenden Leere ist nur für ganz einfache Fragen Platz. Wird er seinen Gegenspieler umdribbeln? Wird die Flanke präzise genug sein? Wird der Kopfball im Tor landen? Wird dieser Vorsprung halten? Das Denken wird schlicht und man gerät in eine wunderbare Balance von Gelöstheit und völliger Anspannung. Je mehr man sich dem Spiel ausliefert, der Hoffnung und Vorfreude auf einen Sieg und der Angst vor der Niederlage, desto größer wird die Anspannung. Um so weiter wird man aus der Welt hinausgetragen. Teilt man diesen Zustand mit vielen Menschen, wird der Sog noch größer. In einem Fußballspiel kann ich versinken. Das unterscheidet Fußball von allen anderen kulturellen Veranstaltungen. In Musik, in Bildern oder Büchern versinke ich nie, eher fliegen die Gedanken davon. Nur im Fußball gehe ich verloren.“

Wem es nur um guten Fußball geht, der erlebt eben diese „wunderbare Balance von Gelöstheit und völliger Anspannung“ nicht. Der kann sich an verschiedenen Aktionen erfreuen und Spaß haben, ganz gleich von welcher Mannschaft sie zelebriert werden. Völlig legitim, keine Frage. Das ist eine von X-Möglichkeiten, Fußball zu schauen.

Ich schaue Spiele als Fan, ich will, dass meine Lieblingsmannschaft gewinnt. Dies zuerst und zuletzt. Wenn wir dann noch schön gewinnen, umso besser.

Ein anderer Aspekt, ich meine Hornby hat darauf hingewiesen, bin mir aber nicht sicher: Geht man ins Theater, wäre man vermutlich nicht gerade hocherfreut, wenn der Hauptdarsteller mit Grippe im Bett liegt und von einer Nachwuchskraft ersetzt wird. Der Unterhaltungswert sinkt.

Beim Fußball habe ich überhaupt nichts dagegen, wenn die besten Kräfte des Gegners gegen uns nicht auflaufen. Das mindert zwar „objektiv“ den Unterhaltungswert, aber unsere Chancen steigen. Nein, ich kann die Soli von Ribery nicht genießen. Jedenfalls nicht, wenn er unsere Jungs durcheinanderwirbelt. Erst später bin ich in der Lage, diese und ähnliche Leistungen anzuerkennen.

Spaß -? Spaß habe ich hinterher, wenn sich die Anspannung gelöst hat. Dann aber jede Menge. Zu den schrecklichsten Momenten vor dem Spiel gehört für mich diese hirnlose Abtatscherei, vorgenommen von einem schwitzenden Orang Utan, der einem zur Krönung auch noch „Viel Spaß“ wünscht.

Ein Fan fiebert mit. Mitfiebern – da steckt jede Menge Kindliches und vielleicht sogar Kindisches drin, ich weiß. Na und?

Mitfiebern schließt auch jene kühle Distanz aus, die Voraussetzung ist, um Fehlentscheidungen klaglos hinzunehmen. Nein, ich bin sauer, verdammt noch mal. Wenn er dagegen etwas Lustiges für uns gepfiffen hat, buche ich das automatisch unter dem Posten „ausgleichende Gerechtigkeit“ – wenn nötig auch saisonübergreifend.

Unterhaltung/Entertainment. Man wird unterhalten – bis im extremsten Fall hin zur Berieselung. Unterhaltung wohnt jedenfalls stets etwas Passives inne. Um in diesem Zusammenahng noch eine Anleihe bei Hornby zu machen: Was wäre Fußball ohne mitfiebernde Zuschauer? Den Krach, die Anfeuerung, das ganze Drumherum? 22 Leute kicken auf einer Wiese. Fein.
Nein, Fans, mitfiebernde Zuschauer, sind Teil des Ganzen. Ohne sie wäre Fußball nicht das, was er (immer noch) ist.

Wiederholung: „Das unterscheidet Fußball von allen anderen kulturellen Veranstaltungen. In Musik, in Bildern oder Büchern versinke ich nie, eher fliegen die Gedanken davon. Nur im Fußball gehe ich verloren.“

Juut, nach 90 Minuten ist das alles vorbei – und beim Analysebier regiert wieder das Großhirn.

so nun nach einer Schlaflosen Nacht, kann ich über meine Sichtweise berichten:

18:50Uhr -> Auf den Tablet Alte Liebe angemacht, damit meine kleine Tochter (4,5 Jahre) schon mal weiß, wie es sich anfühlt als Roter

18:51Uhr -> Alte Liebe ist meiner Tochter zu langweilig, sie fängt an zu singen... 1. Runde Bukarest,2. Runde.... Ihr müsstet sie sehen, bei *Europapokal* tanzt sie Pogo auf dem Sofa (normal darf auf dem Sofa nicht getobt werden, aber hier kann ich sie nicht unterbrechen, bzw. bestrafen, wobei sie wörtlich *europopopokal* singt)

19:12Uhr -> erster Jubelausbruch im heimischen Wohnzimmer, Diuof mit dem 1:0, geil, so wie das Spiel läuft kommt mein Tipp mit 4:1 hin

19:35Uhr -> die Roten lassen eine ganze Batterie an Torchancen liegen. Kommentar aus der hinteren Ecke des Sofa´s, *wenn sich das mal nicht rächt!!*

19:36Uhr -> stelle mir die frage, ob ich mich scheiden lassen soll, da ich nicht verstehe, wie man (Frau) bei einem EL Spiel der Roten, ein scheiss Buch lesen kann und dann auch noch klugscheissersprüche ablässt.

19:46Uhr -> nach abpfiff der ersten hälfte eigentlich ganz zufrieden, nur müssen wir doch schon höher führen.

20:13Uhr -> Doppelchance für die Roten, der muss doch drinn sein, fluche meinen TV an.

20:19Uhr -> Frau hat Kind ins Bett gebracht und mich gebeten etwas leiser zu sein, beim Blick auf den TV kommt ein kurzes oh oh aus Ihrem Mund, bevor Sie wieder sich ihrem Buch widmet. Wiso macht Sie mir jetzt noch zusätzlich Angst? Eintrag im Terminkalender: Freitag früh 9:00Uhr Anwalt anrufen, zwecks Scheidung.

20:31Uhr -> so langsam bekomme ich Angst, hat meine Frau doch recht, kassieren wir noch ein gegentor, beschliesse erst mal ruhig zu bleiben.

20:46Uhr -> da ist das 2:0, Didi, was ne doch nicht, wie kann der nicht drinn sein.

20:47Uhr -> neee, die olle hatte recht, ich platze vor Wut, beschimpe die Roten als Trümmertruppe und einige nicht ganz jugendfreie beschimpfungen folgen

20:48Uhr -> bin in die Garage eine Rauchen gegangen, was soll da noch passieren in 60sekunden???? ........Wiso brüllt meine Frau Tooooor???? Haben die Schweden doch noch das Siegtor geschossen? Schnell die Kippe aus, ab ins Wohnzimmer, neeee die Roten haben getroffen, stehe wie versteinert vor meinem TV, das ist mir noch nie passiert, fassunglos, Eintrag im Terminkalender, Termin beim Anwalt absagen, aber moment warum grient die Frau so hämisch? Und jetzt auch noch der Spruch: Hase, ein Spiel dauert 90Minuten!! boah wo ist was zum Werfen, ich muss raus, gehe wieder eine rauchen um keine dummheit zu machen....

So habe ich das gestern Abend erlebt, also fast wie immer bei unseren Roten
Und ja ich Liebe meine Frau, den Anwalt habe ich abgesagt, zumindest vorerst

Eine Südseeperle unter den Perlen ist dieser Beitrag