die Tage werden kürzer, dieser Beitrag länger ...
In der heutigen Zeit traut man es sich ja kaum noch zu sagen:
ich fahre wahnsinnig gern Auto - manchmal, only for joke, häufig, just for fun
nach wie vor und immer öfter.
Dieses schon seit der Zeit, als es noch mit 34 PS
und 15 Zöllern gemütlich in den Westharz ging.
Es waren durch die Bank Benziner, aber rausgehustet haben sie alle,
dafür entschuldige ich mich - fast.
War man lecker - und hatte beim Gebrauchtwagen Glück, dann war dieser Boxer
bereits mit einem Schiebedach versehen.
Heckantrieb, besonders im Schnee konnte man Schleudern üben.
Wie "King" fühlte ich/man sich, wenn im Sommer bei Sonnenschein,
ne Lux-Filter durchgezogen wurde und der Rauch durchs geöffnete Dach abzog.
Ging genau so gut mit Peter Stuyvesant, oder den ätzend-stinkenden Gloria-Kippen,
die ich manchmal meiner Mutter mopste.
Ernte 23 nahm ich nur heimlich - die waren nicht lässig, aber nach heftigen Lungenzügen
wurde einem ebenso krümelig/schwindlich, wie bei den angesagteren Marlboro, oder Pall Mall.
Von einem Gestank und Qualm zum nächsten:
so ein Käferauspuff war schnell manipuliert, oder gewechselt.
Manche Jungmänner entfernten die Auspuffsiebe aus den Rohren,
dann bekam das Gefährt so etwas wie Sound - ein kleines bisschen jedenfalls.
Betuchtere "Bengels" tauschen den ganzen Topf und schraubten eine Abarthanlage drunter -
das hatte schon richtig was, besonders in Unterführungen
gingen die Mundwinkel Richtung Lauscher - verschärft, "das weiß ich noch wie heute".
Die Kiste wurde zwar nicht spürbar schneller, aber man glaubte daran,
so wie heute noch genug Naive glauben,
dass was in Hochglanzprospekten zum Thema Spritverbrauch gelogen wird.
Ich weiß es beim besten Willen nicht - is mir auch ehrlich wumpe -
wie hoch die Schadstoffe damals waren,
die ich in der norddeutschen Tiefebene verblasen habe.
An ohnmächtig gewordene Enten, taumelnde Vierbeiner,
oder deren kollabierene Stöckchenwerfer in Hannovers Innenstadt kann ich nicht erinnern.
Das wäre mir aber gewiss aufgefallen, denn auch Rückspiegel hatten diese tollen Autos schon.
Apropos - warum gibt es diese geilen Chrom-Außenspiegel nicht mehr -
Talbot hießen sie - an Oldies sieht man sie noch - für mich damals,
an jedem meiner alten Schlurren: ein Muss
Fast orgiastisch wurde es, wenn sich noch ein Monoradio -
Stereo war noch nicht erfunden - im Gefährt befand.
Man rollte an der Okertalsperre entlang, oder durch den Elm,
hatte seinen ersten Schwarm an Bord - groß, lange blonde Haare,
die immer nach Mandeln rochen, und einen Augenaufschlag hatte sie ...
was aus diesem Wesen wohl geworden ist
... und dazu sangen/krähten die Beatles "She loves you" -
Gegenpart dazu, waren die Rolling Stones.
Eigentlich war es damals so üblich, dass man nur eine der beiden Bands verehrte:
es war ein Glaubenskrieg, naja ... Beatles, oder Stones.
Ganz klar die Beatles, die waren gesittet, schnieke gekleidet, gut erzogen.
So hatten Schwiegersöhne zu sein, dann lachte Girlfriend's Mama.
In den englischen Charts hatten die diversen Pop-Gruppen
grundsätzlich die vorderen Plätze aboniert,
also gab es im Blaupunktradio "Modell Frankfurt" auch das Satisfaction, Paint it Black,
oder den kleinen roten Hahn ... Little Red Rooster - ein Musikstück,
bei dem sich bei mir noch heute die Härchen hochstellen.
So - selbstverständlich gingen auch die Stones -
mein absoluter Knaller aus jeder Zeit ist jedoch "Money" von den Beatles.
https://www.youtube.com/watch?v=_awAH-JJx1kDiese Scheibe kommt in jedes meiner neuen Autos auf die Festplatte/Stick.
Das Accessoire gehört für mich einfach zwingend dazu,
wie für die nicht ganz so coole Gattung: Klorolle, und/oder Wackelhund auf der Hutablage.
Hauptsache happy - jeder so, wie er es braucht.
Nun kann man das Thema Autokino strapazieren -
da ging ja beziehungstechnisch auch ne Menge,
aber mir geht es heute mehr um die Ausfahrten, weniger ums Hineingleiten ...
weil, es wäre auch der falsche Thread.
Selber gucken, selber lenken, selber schalten, bremsen -
auch das völlig in Vergessenheit geratene Blinken - ich mach das alles zu gern.
Ich mag auch kommunikativ, indem ich meinen Kollegen rechtzeitig anzeige,
wo die/meine Reise hingeht.
Leicht von gestern, wie ich nun mal bin - oder doch nicht ? -
tendiere ich für ein Miteinander.
Ich habe auch einfach Spaß im Straßenverkehr, wenn man versucht zügig,
jedoch regelkonform voranzukommen.
Leute, die so gepolt sind, wie ich, kennen natürlich die Strecken,
die einem das Herz aufgehen lassen.
Nicht nur Alpenpässe sind begeisternd,
man kann diese Freuden auch in unmittelbarer Nähe erleben.
Ich sage jetzt nicht welche Routen mich erfreuen - sonst gibts da noch mehr Gedränge.
Mein nächstes Auto (Frühjahr 2017) wird noch mal eines,
wo der Spaß am (selber) Fahren
noch ganz im Vordergrund steht.
Das wird ein heckgetriebener 6-Zylinder sein, mit Schmalz unter der Haube.
Der darf auch ordentlich ausgestattet sein,
jedoch liegt für mich der Schwerpunkt auf autobezogen.
Da es ja zum Bespaßen gedacht ist - ich erwähnte es bereits,
brauche ich kein Connectivity-Gedöns - auch all diese kleine oftmals nur ablenkenden/überflüssigen Helferlein,
darf mein Autohaus sich gern hinter den Spiegel stecken.
Da ich bei Dunkelheit immer wieder pünktlich zu Hause sein muß,
bestelle ich auch keinen Concierge-Service.
Jeder, der mal ein Auto per Konfigurator "zusammengezimmert" hat,
weiß was das "lustige Häkchenklicken" nach sich zieht - immense Mehrkosten.
Man kann zum nackten Fahrzeugpreis, schnell und locker-flockig,
etliche weitere Tausender verticken, für Dinge, die von nützlich, empfehlenswert,
bis hin zu überflüssig und albern reichen.
Mein vorletztes Auto war ein ganz junger Chefwagen, nur wenig auf der Uhr
und Ausstattung: volle Hütte.
Standheizung - nie gebraucht.
TV - einmal probiert und dann nie wieder.
Competitionpaket - Freischaltung jenseits 250kmh - wers braucht ...
Nur weil der Preis fast unwiderstehlich war, habe ich abgenickt,
hätte ich den vollausgestatteten Hobel bewußt so neu bestellt - und voll gelöhnt -
ich hätte es schwer bereut.
Ich brauche keinen Müdigkeitswarner, der meinen Lidschlag misst,
auch den Spurwechselwarner verkneife ich mir, ich kenne noch den Schulterblick
und wende den sogar an, ehrlich.
Ich gucke gerne, was vor und und um mich herum passiert,
deshalb fahre ich seit Beginn meiner Autofahrerlaufbahn unfallfrei.
Natürlich gehört da auch Fortune dazu, bin ja nicht weltfremd,
hätte ich jedoch laufend ein Telefon am Koppe,
oder tippte wie geprickt Kurznachrichten in ein Smartphone,
welches auf meinem Schoß liegt, obendrein noch während der Fahrt ...
... dann sähe meine Bilanz garantiert weniger erfreulich aus.
Also wird mein Augenmerk auch weiterhin auf Dinge gerichtet sein, die mir Freude bereiten.
Es ist abzusehen, nicht erst seit "letztem Donnerstag"
dass Autofahren immer nerviger, rauher und stressiger wird -
da nutze ich die letzten Momente aus, wie im Herbst,
wo man sich sputen muß, noch etwas Sonne und Laubfärbung zu erhaschen ...
man muß allerdings schon erkunden, an welchen Stellen das noch möglich ist.
Jeder, der mit meiner Hommage ans eigenständige Autofahren nüscht anfangen kann,
wird natürlich toleriert.
Er möge sich gedulden und darauf freuen, wenn es denn mal so weit ist,
dass sich "Hans-Gernot Normalo jr." ein eigenes Elektroauto leisten kann,
welches auch eine Reichweite hat, um radiohöhrend und mit eingeschalteter Klimaautomatik bis ins angrenzende Bundesland zu kommen.
Mal sehen, wann es soweit ist, dass man diesen Vehikeln
auch überall wieder Leben einhauchen kann.
Irgendwann kommt ja sicher, dieses autonome Fahren -
ich sach ma soo:
ich kann mir nur ganz schwer vorstellen, dass ich daran Gefallen fände ...
vor allem seitdem ich mich in der letzten Zeit
immer intensiver mit diesem Thema beschäftigt habe.
Danke, für die Aufmerksamkeit