Die Begrüßung nahm Herr Wendt vor, der nur kurz darauf Bezug nahm, daß sein letztes Jahr im Aufsichtsrat durch wenig Vertrauen geprägt war.
Seine persönliche Enttäuschung war zwar offensichtlich, aber dennoch dankte er auch Herrn Kind für die jahrelange erfolgreiche Zusammenarbeit und verhielt sich sportsmännisch. Er hatte sich mit seiner Situation wohl abgefunden.
Martin Kind hielt dann eine lange Rede, hauptsächlich über die KGaA, deren Finanzen, Entwicklungen und Entwicklungsmöglichkeiten.
Ausschweifend erläuterte er die Notwendigkeit der KGaA als Wirtschaftsunternehmen für den Profibereich von Hannover 96, auch im Hinblick auf die europäische Entwicklung und das Hinterherhinken der Bundesliga im internationalen Bereich.
Über den e.V. wurde zunächst weniger geprochen.
Als er dazu kam, machte er deutlich, wie schlecht der Verein eigentlich da steht und daß einzelne Sparten zuviel Geld ausgeben.
Es müsse eine neue Entscheidung her, ob hier in einzelnen Bereichen weiterhin teurer Leistungssport betrieben wird, der sich so wie es derzeit sei, kaum noch finanzieren lasse oder ob man sich breiter (mit neuen Sparten) aufstelle, um noch mehr Mitglieder zu ziehen.
Ein einzelner Spartenleiter (habe vergessen wer es war) wurde da von Kind namentlich genannt, mit dem es wohl diesbezüglich Auseinandersetzungen gegeben haben wird, zumindest war der Tritt in dessen Richtung offensichtlich.
Die Mitgliederaktion habe dazu beigetragen, daß immerhin noch mehr Geld vorhanden ist, als es bisher der Fall war, Jörg Voltmer wurde hierfür besonderer Dank ausgesprochen.
Dennoch muss es im letzten Jahr zu einem finanziellen Engpass gekommen sein, steuerliche Nachforderungen an den e.V. in beträchtlicher Höhe waren hierfür wohl ausschlaggebend.
Die KGaA habe hierbei dem e.V. mit einem Darlehen ausgeholfen und schreibe selbst in diesem Jahr wohl schwarze Zahlen.
Stichworte hierfür seien der Mertesacker-Transfer, der sich im Falle einer Meisterschaft des SV Werder Bremen weiter bezahlt machen würde (eine Million Euro bekäme die KGaA in diesem Fall), die ertragreiche WM (Vermietung des Stadions) oder auch eine Nachzahlung Fernsehgelder, die seit dem Jahr der Kirch-Pleite gefehlt hätten und nun durch die DFL ausgezahlt worden sei.
Einen genauen Kassenbericht für den e.V. gab es nicht, die Berichte der einzelnen Sparten werden in der Mitgliederzeitung erscheinen, zu Vorträgen aus den Sparten kam es nicht mehr.
Der Vortrag aus dem Vorstand von Herrn Kind hatte einfach zu lange gedauert.
Vor der Wahl des Aufsichtsrates sollte über drei, letztendlich zwei Anträge abgestimmt werden, da Antrag 2 und 3 gleichen Inhaltes waren.
Beim ersten Antrag ging es um die Vereinsfarben. Ein Vereinsmitglied (aus der den Reihen der Roten Kurve) hatte einen Zusatz zu der Vereinssatzung bezgl. der Vereinsfarben beantragt.
Der Passus : Die Vereinsfarben sind schwarz-weiß-grün sollte sinngemäß (ich bekomme den Wortlaut nicht mehr hin) mit den Worten
"Diese Farben bleiben unabänderlich in ewiger Tradition erhalten"
ergänzt werden.
Hintergrund dieses Antrages war der jüngst gemachte Vorstoß aus dem Vorstand (von Uwe Krause), man solle darüber nachdenken, im Hinblick auf die Marke 96 und die Einheitlichkeit zu den Roten, die Vereinsfarben in rot oder rot-schwarz zu ändern.
Ein Mitglied fühlte sich aufgefordert, die Meinung zu vertreten, daß dieser Antrag nicht form- und fristgerecht sei, da es sich um eine Satzungsänderung handele, diese Auffassung wurde aber selbst durch den Vorstand nicht vertreten.
Natürlich war der Antrag auch eher dazu geeignet, um anschließend eine Diskussion auszulösen, ob eine solche Änderung Sinn macht, zumal eine erneute Änderung der Satzung jederzeit möglich ist und dieser Zusatz somit keine Garantie gibt.
Aber es wurde deutlich, welcher Hintergrund den Antragsteller dazu bewogen hatte, diesen Antrag zu stellen.
Es kam dann nicht zur Abstimmung, da der Antrag zurückgezogen wurde, aber es dürfte Herrn Krause und Martin Kind in der Diskussion mit den Mitgliedern und anhand des Beifalls auch hier offenbar geworden sein, daß eine Änderung der Vereinsfarben bzw. der Satzung in dieser Frage, keine Zustimmung unter den Mitgliedern findet.
Der zweite Antrag kam von Jörg Voltmer und betraf die Einrichtung einer Mitgliedschaft auf Lebenszeit, wie es sie in vielen anderen Vereinen bereits gibt.
Es wurde durchgewunken, daß man sich für 1896 EURO zukünftig eine lebenslange Mitgliedschaft (passiv, inkl. Stimmrecht sichern kann - nicht übertragbar, kein Geld zurück bei Kündigung etc.).
Was die Wahl des Aufsichtsrates angeht, wurde schon viel beschrieben.
Kind hatte zuvor seine Kandidaten genannt, Wendt, Naumann, von Lintel und Wiesel waren nicht seine Favoriten.
Naumann konnte einem sogar ein wenig leid tun, durch Missachtung gestraft, keine Ehrung für seine Arbeit, der Dank von Kind fiel
äußerst spärlich aus.
Der Aufsichtsrat brauche ein neuerliches gesicht, er machte keinen großen Hehl daraus, daß er dieses Gesicht (mit)diktieren wollte.
Auch die Rote Kurve oder Frau von Lintel sei in einem zu schaffenden Fanbeirat besser aufgehoben, als im e.V., seine Schlussfolgerung war hierzu auch, daß dieser Beirat eher der KGaA angegliedert wird und in der Vermarktung der "Marke 96" Mitsprache bekommen solle.
Im e.V. ginge es schließlich auch um die einzelnen Sparten und Herr Kind wird es offensichtlich nie verstehen, daß das Herzblut der Fans am Verein selbst hängt ... unabhängig davon, daß die Profimannschaft in der KGaA ausgegliedert ist und wir der Profimannschaft Woche für Woche zujubeln.
Wie auch immer ... Nathalie hatte in ihrer ersten Wortmeldung genau darauf Bezug genommen, die Rede selbst ist hier nachzulesen :
http://www.das-fanmagazin.de/forum/thread.php?postid=886508#post886508
Von der zweiten Wortmeldung, habe ich oben schon berichtet ... einfach Klasse interveniert und reagiert, mir selbst war es gar nicht aufgefallen.
Ansonsten sehe ich es wie Daniel, bestimmt keine böse Absicht, aber es hat halt gepasst.
Die Kandidaten stellten sich dann vor und diesen Part hat Frau Dr.

Veronika von Lintel dann ganz hervorragend undd souverän gemeistert.
Meines Erachtens die beste Vorstellung, ohne großen Ich-bezug wie bei Kiaman oder dem Kandidaten von Kind, der es nicht versäumte, ihm für alles zu danken, was er ihm so zu verdanken hat und über dessen eigenen Lebenslauf man anschließend zwar informiert war, man sich aber doch die Frage stellen musste, warum er jetzt überhaupt in den Aufsichtsrat wollte und was er da so gemacht hätte oder ob das halt nur ein Anderer wollte und der ihm dann gesagt hätte, was er machen soll.
Tja. Große Freude nach der Wahl, denn anhand des relativ kleinen Blocks Fans waren die Chance für Vivi eher skeptisch beurteilt worden und umso größer war die Freude im Anschluß an das Ergebnis.
Was ich noch vergessen habe, waren die Anmerkungen Kinds zu Fromberg, Vehling, Linke, Kaenzig und Neururer und seine Bedauerung sowie die besten Wünsche waren wohl teilweise gespielt, vor den jeweiligen Hintergründen sogar ekelhaft.
Ob Götz von Fromberg das Angebot zum gemeinsamen Bier annimmt, stelle ich einfach mal in Frage.
Gab bestimmt noch mehr, hab ich dann aber vergessen.