Dieser Fred macht richtig Laune...
Was
El Filigrano hier zum Besten gegeben hat ist wohl das Allerhöchste -
das läßt sich nicht toppen...einfach großartig -
und er macht das jetzt schon zum wiederholten Mal - s. Notbremse.
Bambi, Adolf-Grimme Preis, Goldene Henne, Goldener Federhalter, Best Storyteller, -
und was weiß ich noch... für Dich soll's rote Preise regnen...
Meine Liebe zu den Roten begann 1968, in dem Jahr,
als ich von Goslar/Harz nach Hannover kam.
Ein Kollege, rot durch und durch, lag mir dermaßen in den Ohren,
bis ich nachgab und mein erstes Bulispiel der 96er erlebte.
Das war ganz oben, weit weg vom Rasen, später nannte man das die Gegengerade.
Jupp Heynckes schoß 10, Josip Skoblar 9 Tore
Trainer damals bis Februar, Horst Buhtz, danach Karl-Heinz Mühlhausen.
Wir schlossen die Saison mit 34 Punkten als 10. in der Tabelle ab.
Ich habe sie erlebt:
Torwart Horst Grunenberg, Horst Podlasly,
Abwehr Peter anders, Klaus Bohnsack, Christian Breuer, Jupp Hellinggrath, Bernd Kettler, Otto Laszig, Reiner Stiller,
Mittelfeld Werner Gräber , Norbert Irtel, Klaus Plischke, Rüdiger Reschke, Hansi Siemensmeyer, Hermann Straschitz,
Angriff Wilfried Ahnefeld, Eddy Bandura, Jupp Heynckes, Kaj Poulsen, Walter Rodekamp, Josip Skoblar, Winfried Wottka.
Ich hatte genau zu der Zeit einen liebenswürdigen,
spendablen und total fußballbekloppten Vorgesetzten.
Der brachte es fertig und spendierte bei Heimspielen
jedem Torschützen der Roten 100 Mark - das ist überliefert.
Es soll in der Halbzeitpause auch angesagt worden sein,
das habe ich selbst jedoch nicht gehört.
Apropos Ansage: schon damals gab es
Werner Seide - the voice -
der hatte ne Stimme - einmalig.
El Filigrano schrieb,
das der Ricklinger Grundschullehrer kein Spiel zwischen 1960 und 1987 versäumt hat -
muß man erst mal hinkriegen.
Eine bemerkenswerte Berufsauffassung,
die ganze chose hat der Gute ehrenamtlich absolviert.
Ich habe the voice mehrere Male auf den sogenannten Info-Abenden erlebt -
der war wirklich mit Leib und Seele ein Roter.
Wir haben ihn im Clubhaus damals belatschert,
doch auch englische Musik im Stadion zu spielen,
doch da war er hartleibig, erzkonservativ -
dann lieber die Herz-Schmerz-Polka von Phil&John
presented by
the incredible DJ.W.Silkheute auch auf YouTube...
Diese Info-Veranstaltungen waren immer kurz vor der Saisoneröffnung,
entweder im Clubhaus Clausewitzstr., oder auch in den Wülfeler Brauereigaststätten.
Da habe ich mit dem einen, oder anderen Spieler, Trainer,
auch Präsidenten quatschen können:
Stumpen-Fredo, die Böcke vom Kronsberg, später Fritze Willig.auch den Doc -
Dr. Scharnofske konnte man dort besichtigen - kennt den noch jemand?
Der Doc hatte wohl mal ein glückliches Händchen,
als es mal wieder bannig knapp war, mit der Lizenzerhaltung.
Auf jeden Fall wurde er an einem dieser Info-events kräftig hofiert,
es wuselten viele Schicki-Micki-Damen um ihn herum -
war ja auch ein adrettes Kerlchen.
Mein Fußballfreund und ich hielten uns jedoch lieber bei den Spielern auf,
die bedachten uns nämlich mit Biermarken,
mit denen bekam man Edelstoff für lau.
Der Hotte Kinkeldey ist mir diesbezüglich noch in guter Erinnerung -
der hat uns nicht schmachten lassen - feiner Bengel...
Spieler, wir Kalle Herbeck, Schorse Kulik, Ulf Winskowski, Hansi Blumenthal,
Rolf Kämmer, später auch Frank Hartmann, Karsten Surmann,
Horst Neumann, Maxe Rynio, Feile Hayduk um nur einige zu nennen,
waren alle ganz natürlich, keiner abgehoben, oder arrogant.
Trainer
Diethelm/Zigarillo Ferner und Tony Burghardt fallen mir da spontan ein -
und der Lange - der mochte Marlboro - besonders meine, der olle Schnorrer.
Was macht man nicht als Fan für seine Idole -
dem Dieter hätte ich zu seiner Glanzzeit sogar zum Training chauffiert -
hin und rück, versteht sich.
Er hatte so ziemlich als einzer Spieler noch keinen Führerschein,
den hat er erst sehr viel später gekauft, äh erworben natürlich.
Gerne erinnere ich mich an die zahlreichen Trainingsbesuche auf der Mehrkampfanlage.
Da habe ich
den dauerpfeifenden Fiffi Kronsbein erlebt, der war sehr autoritär -
ich glaube in der heutigen Zeit würden sich Spieler
diesen Umgang nicht mehr bieten lassen,
die würden ihn mit Klebestreifen an einen Pfosten binden
und Torschußtraining machen - war nur Spaß...
Übrigens hat sich auf dem Trainingsgelände nicht soo viel verändert -
ok, den neuen Platz gab es noch nicht, auch keine Zäune, aber die Bäume,
die damals nur große Büsche waren - alles noch vorhanden...
Mein highlight mit den Spielern war:
eine Einladung zum Bier und Bratwurst auf dem Hannoverschen Schützenfest.
Ich hatte
Jumbo Pauly nach dem Training mal in meinem Auto mitgenommen -
sein heißer gelber Ford Capri stand in der Werkstatt.
Das hat der Bursche nicht vergessen,
und so durfte ich zusammen mit
Siemensmeyer ,
Bandura, Hellingrath und dem Keeper rüber aufs Festgelände...
heute würden die Kids sagen, das war voll cool.
Angeregt durch
El Filigrano's Sahnebeitragkrame ich noch einmal in meinen roten Erinnerungen:
Bei den ach so beliebten Halbzeitverlosungen wurde tatsächlich gewonnen.
Ich durfte einmal mit meiner,
für
Charly Mrosko schwärmenden Freundin zu einem Jugo,
die Balkanküche testen - 2x Grillteller, Krautsalat und roter scharfer Sauce,
dazu nen frischgezapftes Pilskens.
Danach noch nen Julischka auf den Heimweg.
Ich meine es war das Restaurant Opatija. 1 Essengutschein für 2 Personen.
Mein langjähriger Spezi Winni hat mal ein Mannschaft-Poster abgefegt -
Treffer der letzten beiden Endziffern.
Der Wermutstropfen aber war folgender:
Die Bekanntgabe der Losnummern fand zu Beginn der Halbzeit statt,
da war schon mindestens einer aus unserer Riege zum Bierholen unterwegs -
oben unterm Dach in soner kleenen Butze - daneben der Bratwurststand.
Bier ne Mark, Bratwurst einsfuffzig...
Der Rest kontrollierte die Gewinnnummern.
Bis die Getränkebeschaffer wieder am Platz waren, konnte dauern.
Die zweite Halbzeit begann
und der Gewinner spurtete ums halbe Niedersachsenstadion,
Richtung Werner Seide/Regieturm - und - sah nix mehr vom Spiel.
Dort angekommen standen noch vier/fünf Glückliche vor ihm.
Herr
Eckhardt Kleemann, damals (1973-1977) Manager/Geschäftsführer bei den Roten,
nebst Sekretärin -
ich seh' sie beide förmlich vor mir, überreichten dann die Gewinne.
Damit ausgestattet ging es dann hurtig wieder Richtung K39,
Gegengerade überdacht, Reihe 3, auf den angestammten Sitzplatz.
Das Bier war mittlerweile entweder schal, im Torrausch umgetreten,
oder vom Nebenmann längst aus reiner Nächstenliebe weggefegt -
ja, so war'n wir - Kumpels eben....
Das war aber nicht genug der langen Nase,
ebenso wie mir, ging es auch meinem Kumpel.
Tore kann man auch mitkriegen, ausschließlich über die Ohren...
wenn man außenherum auf dem langen Weg zurück zur Gegengerade hetzt.
Privatfernsehen, Slowmotion via Anzeigetafel gab's ja noch nicht,
also ließ man sich die entgangenen Tore und Spielszenen
nach dem Spiel in der Stammkneipe ein halbes Dutzend mal verklickern.
Zu der unsäglichen, weil selten funktionierenden Anzeigtafel,
hatten wir unsere eigene Theorie.
Die häufigen Ausfälle hat der Lange zu verantworten - und nur er!
Zu seiner Glanzeit schoss Dieter in einem Spiel häufig mehrere Tore,
dann standen die Torschützen ab dem fünften Treffer, aus Platzgründen nebeneinander,
so etwa z.B.:
11.Schatzschn. 84.Schatzschn.
16.Schatzschn. 81.Damjanoff
30.Anders
44.Schatzschn.
77.Haydukdas machte die Anzeige nicht mit - plötzlich war alles dunkel,
auch die Uhr war flöten - Gellendes Pfeiffkonzert -
ne sauguate Zeit wars trotzdem.
Einen hab' ich noch:
the voice - Werner SeideEs war die Ära, als wir mit
Frucade auf der Brust spielten - in den 70ern.
Werner Seide gab mal wieder ein KFZ-Kennzeichen durch,
weil der Wagen eine Zufahrt blockierte -
allgemeines Gejohle, nur der Fahrzeughalter hatte die Ar...karte...
Es war gerade zur Halbzeit gepfiffen da kam sie -
die markante Stimme des einmaligen Werner S. mit einem Kundenservice,
kombiniert mit einer Verbraucherinformation.
"Achtung: Herr Prigge von der
Firma Prigge-Pelze,bitte kommen sie zum Regieturm und rufen sie umgehend ihre Frauan.
Herr Prigge bitte, ich fürchte es hat etwas Ärger gegeben."
Am darauf folgenden Montag stand in den Tageszeitungen folgendes:
Dreister Raub bei Pelzhaus Prigge - hoher Schaden
... und wie fast immer drehte
Admiral Theo seine Runden auf der Tartanbahn
und winkte hoch zu den Zuschauern und um es komplett zu machen -
ich schrieb es schon an anderer Stelle:
Am Ausgang (Ricklinger Seite) da stand er -
der ehemals weiße Kittel, -
und aus diesem drang etwas gequält:
"Mandel, Nüsse, Fruchtbonbons - jetzt 2 Tüten, eine Mack."
...let the good times roll...