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 Reiseberichte aus Kopenhagen Moderations-Bereich
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 Betreff des Beitrags: Re: Reiseberichte aus Kopenhagen
BeitragVerfasst: 04.11.2011 22:44 

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Für einen ausgiebigen Reisebericht (Mittwochmorgen 7 Uhr bis Freitagabend 19 Uhr) bin ich einfach zu müde, zu fertig und auch noch total überwältigt von den Eindrücken.
Was ich aber schon sagen kann, ist, dass die dänische Gastfreundschaft unglaublich ist. Egal, wohin man ging, mit wem man sprach: man hat sich immer willkommen gefühlt. Selbst - oder gerade? - die Polizisten waren so unglaublich nett, dass ich sogar -unter einem Vorwand- noch einen Polizisten angesprochen habe um zu sehen, ob es tatsächlich so ist. Auch die Stadt hat mir sehr gut gefallen, wir haben sehr viele nette 96iger kennengelernt und mit ihnen gefeiert. Besonders hervorheben möchte ich noch den Irish Pub in der Innenstadt, in dem man nach dem Spiel mit einem lauten "Congratulations" begrüßt und kurz danach "Alte Liebe" und "Won't forget these days" gespielt wurde. Es gibt so viele kleine Anekdoten, die diese Reise so besonders gemacht haben. Man kann es gar nicht richtig beschreiben... Toll war's - einfach nur toll! :dance:


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 Betreff des Beitrags: Re: Reiseberichte aus Kopenhagen
BeitragVerfasst: 04.11.2011 23:23 

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d-micha hat geschrieben:
Auf der A7 und der A1 konnte man dann glauben es wären fast nur Rote unterwegs, kaum ein Pkw oder Kleinbus indem keine Schals oder Fahnen hingen. Ja und Reisebusse ohne Ende, wo die alle herkamen, ein Wahnsinn!

So einen Fuhrpark hat sonst nur der FC Bayern. :lol:
Ich glaube, der Uli H. wird schon wieder wütend, wenn er diese Konkurrenz sieht. :laugh:


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 Betreff des Beitrags: Re: Reiseberichte aus Kopenhagen
BeitragVerfasst: 05.11.2011 02:33 
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Meine Anreise verlief ähnlich wie von d-micha geschrieben (Es waren 8 Busse von First dabei). Daher kann ich bestätigen, dass ein Bus der Ultras in Puttgarden von der Bundespolizei intensiv durchsucht wurde, während bei unserem Bus lediglich die Liste der Reisenden kontrolliert wurde.

Auf der Fähre habe ich außer der Besatzung tatsächlich doch ein par Dänen bemerkt! Auf der Fahrt auf der dänischen Seite waren immer noch auffällig viele 96-Fans in zum Teil historischen Fahrzeugen unterwegs. Auch per Flieger oder Zug waren sie unterwegs, einige Fans sollen gar per Segeljacht angereist sein! Gegen 14:00 kamen wir in im Stadtteil Nyhaven an und fanden einen Parkplatz am Theaterplatz.

Danach habe ich ein wenig die Gegend erkundet. Es wimmelte von fröhlichen 96-Fans. Die wenigen gesichteten Einheimischen waren allesamt nett und freundlich, auch die Polizisten. Einige Polizisten ließen sich auch bereitwillig mit 96-Fans fotografieren. Überall hörte man das "Europokal-Lied" und einige 96-Fahnen waren an Brückengeländern befestigt oder wurden überall herumgetragen. Ein Asiate fragte mich auf englisch, gegen wen Hannnover eigentlich spielt!

Schließlich bin ich in einem Pub gelandet (angeblich dem letzten Pub in Nyhaven). Zu Gast waren ausschließlich 96-Fans. Da habe ich mir ein Pint Carlsberg gegönnt (54 DKR! :shock: ) und in den 96-Fan-Chor eingestimmt. Später filmte gar ein dänisches Fernsehteam die 96-Fans beim Vorglühen (das Team nahm später auch noch den hässlichen Teil der schwarz-weiß-grünen Invasion auf).

Auf dem Weg zurück zum Bus habe ich mich mit einem dänischen Hotdog gestärkt. Dabei sind mir ein paar Arbeitskollegen begegnet, die bereits am Vortag angereist waren. Nach kurzem Plausch ging es zum Bus, um damit ins Stadion zu gelangen. Die Abfahrt verzögerte sich, da einige Chaoten den Aufmarsch der 96-Fans für ihre Zwecke missbrauchten: http://forum.hannover96.de/viewtopic.php?p=4668947#p4668947.

Am Stadion angekommen musste erst einmal der richtige Eingang gefunden werden. Danach wartete man auf den Einlass. Die Einlasskontrolle war aber eher lax. Über dem Eingang hing ein Schild mit dem Hinweis, dass das Miführen von Pyrotechnik 4.000 DKR Geldstrafe kostet. Das hielt aber einige Idioten nicht davon ab, die eingeschmuggelt Pyrotechnik mitten im Block zu zünden (natürlich vermummt, um die Identität zu verschleiern).

Dadurch war die Stimmung zeitweise getrübt und beinahe hätten wir ein Tor kassiert, weil Zieler die Sicht vernebelt war. :mad: Akustisch hatten wir meist die Überhand. Lediglich nach dem 1:0 konterten die Dänen unsere "Hier regiert der HSV-Rufe" auf dänisch, während sich im 96-Fanblock lähmendes Entsetzen breit machte. Nach dem 1:1 verstummten die Dänen und schlichen nach dem Schlusspfiff schnell aus dem eigenen Stadion, während wir ausgiebig den Auswärtssieg und unsere Mannschaft feierten.

Dann machte ich mich auf den Weg zum Bus. Dabei konnte ich auch die Glückwünsche eines FCK-Fans entgegennehmen. Als wir mit dem Bus losfuhren, mussten wir an einer stattlichen Reihe von Bussen vorbeifahren (sogar aus Peine-Ost nahm an der schwarz.weißgrünen Invasion teil!). Zurück ging es über die Brücke. Kurz nach 7:00 kamen wir glücklich und zufrieden am ZOB an.

_________________
„Bei einem Fußballspiel verkompliziert sich allerdings alles durch die Anwesenheit der gegnerischen Mannschaft.“

Jean Paul Sartre


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 Betreff des Beitrags: Re: Reiseberichte aus Kopenhagen
BeitragVerfasst: 05.11.2011 09:42 

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Bin von Leipzig mit der Bahn nach Berlin und von dort mit dem Flieger (78 Euronen hin und rück, billiger als Bahnfahrkarte!) nach Kopenhagen. In Berlin Tegel waren beim Einchecken schon mindestens 50 Rote anzutreffen - Leute, die per Flugzeug aus Bonn oder Münster gekommen waren und hier nach Kopenhagen umstiegen. Kurzer Flug über die Ostsee bei schöner Sicht. Die Landung auf dem Flughafen in Kopenhagen war die härteste, die ich je erlebt habe, offenbar hat der Pilot sich auch schon voll auf das Spiel konzentriert.
In der Stadt hab ich dann Freunde aus Laatzen getroffen, die Stadt ein bisschen beschnuppert (überall Rote) und dann einen langen Fußmarsch zum Parken unternommen. Hätten einige Male fast Unfälle mit dänischen Joggern produziert, die uns rechts und links überholten; der Däne als solcher joggt offenbar viel und gerne, auch im Dunkeln. Waren in Block A4 (Ersatzkarten für die stornierten in C2); gegen 18.00 Uhr waren da nur Rote, die Dänen kamen erst zum Anpfiff oder 10 Minuten danach. Als das Spiel lief, war der Block so etwa 50:50 aufgeteilt, die Stimmung war freundlich, die Dänen ausgesprochen nett.
Während des Spiels merkte man erst in der zweiten Halbzeit, dass 96 wirklich gewinnen wollte. Kurze Schockstarre nach dem 0:1, aber dann fiel ja zum Glück ziemlich pstwendend der Ausgleich. Danach war die Stimmung in A4 super und nach Spielende war sie unbeschreiblich. Wir hätten im Stadion gern noch etwas weiter gesungen, aber die freundlichen dänischen Ordner haben uns leider herausgebeten. Wollten Feierabend machen.
Dann langer Marsch zurück Richtung Vesterbro und in einer netten Kneipe noch ein paar Bier genommen. Die Diskussionen drehten sich schon um den möglichen Gegener / das mögliche Reiseziel für Februar. SSC Neapel war der Tipp des Tages.
Am Freitag früh dann über Berlin zurück nach Leipzig. Insgesamt eine sehr schöne Reise, jederzeit wieder, schade, dass nicht noch ein Tag für Kopenhagen drin war, eine Stadt, die sich wirklich lohnt. Schön, sowas erleben zu dürfen. Irgendwie der gerechte Lohn für vierzig Jahre 96-Treue, die sich jetzt auszahlt. Internationale Auswärtsspiele machen jedenfalls richtig Spaß.


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 Betreff des Beitrags: Re: Reiseberichte aus Kopenhagen
BeitragVerfasst: 05.11.2011 15:42 
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Aufgrund der steigenden Aufregung und Vorfreude wurden bereits am Mittwoch die ersten
Gerstensaftkaltschalen geleert.Nach einer dann doch kurzen Nacht riss mich um 6.00 Uhr der Wecker
aus den schönen Siegesträumen.
Alles dabei, nichts vergessen ? Schnell wurde noch die Reisecheckliste (zum bestimmt zehnten Mal)
abgearbeitet.
Um kurz nach 7 Uhr begaben sich dann also zwei Bokeloher Jungs auf den Weg nach Hannover, um sich mit den anderen Reiselustigen zu treffen. Um 8 Uhr wollte diese kleine Reisegesellschaft die Fahrt mit dem 7-er Bus antreten, was sich aufgrund eines noch im Bett befindlichen Mitfahrers um eine Stunde verzögerte.
Dann ging es endlich los. Ab Schwarmstedt wurden die ersten Biere geöffnet und die ersten Gesänge angestimmt.
Hamburg bzw. Elbtunnel wurden rasch hinter uns gelassen. Auffällig waren die vielen 96 er, welche die Autobahn bevölkerten. Auf jedem Rastplatz den wir aufgrund von Nahrungsaufnahme oder Pinkelpausen
anfuhren, waren fast nur Hannoveraner. Hier tauschte man sich rege über das noch zu erwartende aus und war sich einig : " Heut wird unser Tag !!!" :lol:
Wir nahmen wie geplant die Route über Kolding und Odense. Leider lag die Brücke in starkem Nebel,
so war die Sicht auf die Ostsee nicht ganz so pralle. Einige Kilometer und Liter weiter kamen wir schliesslich gegen 15.00 Uhr in Kopenhagen an. Auf direktem Wege zum Kongens Nytors wo es von Roten nur so wimmelte.Jede Kneipe in Roter Hand., Sehr freundliche Dänen, lecker Hot Dog und eine angenehme, ausgelassene Stimmung, vor allem - friedlich ! Letzderes änderte sich leider kurz vor 17 Uhr, als einige Schwachmaten meinten Sie müssen dieses Bild durch unakzeptables Verhalten zerstören :mad: :mad: . Mir Taten die dänischen Polizisten Leid, die auf diesen Akt reagieren mussten und ohne grossen Schutz die zündelnden und Flaschen schmeissenden Vollidioten wieder zurückdrängen mussten.
Der Marsch zum Stadion verlief dann wieder in geregelten Bahnen und stimmgewaltig von den vielen vielen Hannoveranern.
Im Stadion eine super Stimmung. Es waren sicher mehr als 10000 mitgereiste Fans aus Hannover. Unsere kleine Gruppe feierte im C-Oberrang den Sieg unserer Helden. Anscheinend wollte noch niemand nach Hause, denn auch 25 min. nach Spielende wurde ausgiebig mit Mannschaft und Trainer gefeiert.
Wir konnten leider nicht den geplanten Weg zum Treffpunkt zurück zu unserem Fahrer nehmen, da wohl einige Kopenhagener noch Stress machen wollten. So nahmen wir dann einen kleinen Umweg durch einen Park . Auf der Suche nach einer Toilette gingen wir dann in ein Krankenhaus, dem Rigs Hospitalet. Einige Pfleger/ Ärzte im Eingangsbereich begrüssten uns freundlich mit Daumen hoch und Super gemacht Hannover. Wahrscheinlich Bröndby-Fans.... :wink2:
Die Rückfahrt verlief dann feuchtfröhlich und endete gegen ca. 6 Uhr im schönen Bokeloh.
Diese Erlebnis hat sich schon jetzt für immer in mein Gedächtnis gebrannt. Ein Traum wurde wahr. Davon werde ich meinen Enkeln später erzählen. Wunder wunderschön !!! :nuke: :nuke: :nuke:
:hallo:

_________________
Zur Fankultur gehört das Leiden und der Mißerfolg zwingend dazu,
weil man sich sonst nicht über das Erreichte freuen kann.
Zitat von Roter Dortmunder


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 Betreff des Beitrags: Re: Reiseberichte aus Kopenhagen
BeitragVerfasst: 05.11.2011 16:16 
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Jetzt auch noch einmal meine Einschätzung der Lage.
Morgens aufgestanden, wir haben im Bad ein Innen/Aussenthermometer,Aussentemperatur?
.....röchtich 9,6 Grad. ( gibt's doch garnicht)!
Dann los so gegen 9h mit 12 Leuten und zwei Kleinbussen, mein Bus hatte bei Fahrtantritt ca. 95850 km auf dem Tacho und ich sagte meinem Beifahrer, Pass mal mit auf, das müssen wir bildlich festhalten.
Boxenstopp Hamburg-Stillhorn, km-Stand 95999, in die Parkbucht, Motor aus und? ...röchtich km 96000 ( a la minute). (gibt's doch garnicht).Auf dem letzten Parkplatz vor der Fähre und im Bereich direkt vor der Fähre ein Riesenpolizeiaufgebot für Kontrollmassnahmen.
Dann 13.15h auf die Fähre,ein paar bekannte getroffen, gefühlt mindestens 96% Hannoveraner auf dem Schiff, erstmal Curry-Pommes für 7,50€ :evil: .
In Dänemark noch einmal eine Polizeikontrollstelle an der Autobahn, wir wurden aber nicht kontrolliert, warum auch?
Dann in Kopenhagen, vorbei am Hotel, wo der Mannschaftsbus stand, ab zu unserem Hotel, direkt am Tivoli ( ohne Parkmöglichkeit), also 2 Parkplätze gesucht für unsere Busse( hat ca. 1 Std.gedauert).
So, jetzt erstmal ein Gilde Ratskeller( hatte als Fahrer ja Nachholbedarf), dann wollten wir eigentlich erstmal was essen, aber es war schon nach 17h, also mit dem Linienbus zum Stadion( im Bus nur Rote).Ankunft im Parken, alles rot, tolles Stadion, super nette Leute die Dänen, so jetzt erstmal Hotdog ( lecker) und ein Carlsber light( angeblich 2.7 % ) aussm Becher mit Strohhalm :idea:
Dann das Spiel, darüber wurde wohl schon alles gesagt, nach dem Spiel wieder in die Stadt, bis ca. 3 h (mein Gott, gibt's da viele hübsche Mädels).
Freitag früh nach dem Frühstück erstmal zur Meerjungfrau, so wie gefühlt ca. 200 andere Rote auch, kurzer Fototermin mit rotem Trikot und Schal und dann ab nach Hause, dieses mal über die Brücke, raus aus Dänemark, die Sonne scheint und dann bei Rendsburg Stau,runter von der Bahn, erstmal eine Stunde verloren, vor dem Elbtunnel wieder Stau und ca. 19h wieder in Hannover.

Fazit, ich habe mit 96 schon soooo viel erlebt, tolle Heimspiele, tolle Auswärtsfahrten, Trainingslager im Ausland....
Aber diese beiden Tage waren das Highlight, nur schade dass unter den ca. 10000 Fans ein paar wenige Idioten sind, welche es dennoch schaffen, das Gesamtbild ein wenig zu trüben.

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 Betreff des Beitrags: Re: Reiseberichte aus Kopenhagen
BeitragVerfasst: 05.11.2011 16:22 

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yeswecan hat geschrieben:
Boxenstopp Hamburg-Stillhorn, km-Stand 95999, in die Parkbucht, Motor aus und? ...röchtich km 96000 ( a la minute). (gibt's doch garnicht).

Ist der Schnappschuß vorzeigbar?


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 Betreff des Beitrags: Re: Reiseberichte aus Kopenhagen
BeitragVerfasst: 05.11.2011 16:24 
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tauri hat geschrieben:
yeswecan hat geschrieben:
Boxenstopp Hamburg-Stillhorn, km-Stand 95999, in die Parkbucht, Motor aus und? ...röchtich km 96000 ( a la minute). (gibt's doch garnicht).

Ist der Schnappschuß vorzeigbar?

Na klar, ich habe die Bilder noch nicht ( hat ein Freund von mir gemacht), aber stelle sie dann hier rein, sobald ich sie habe.

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 Betreff des Beitrags: Re: Reiseberichte aus Kopenhagen
BeitragVerfasst: 05.11.2011 16:36 

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Emotionen pur in Kopenhagen
Unsere Reisegruppe bestand aus vier Personen und einem 14 Jahre alten Auto, das uns am Donnerstagmorgen ab 7h als treuer Begleiter zur Seite stand. Die Reise begann südlich von Hannover, danach wurden zwei noch unbekannte Mitfahrer in Hannover eingesammelt. Total freundliche Leute, die auch nur den gemeinsamen Gedanken hatten, wie tausend andere auch: Ab nach Kopenhagen und ein großartiges Fußballspiel zusehen.
Auf der Autobahn Richtung Puttgarden überholte man und wurde überholt von duzenden Autos, Kleinbussen und Bussen, in deren Gesichtern der Personen man die pure Vorfreude auf ein Fußballfest sehen konnte.
Unser erster Stopp fand an der Neustädter Bucht Raststäte statt. Auf dieser wurden wir von zahlreichen (300) Hannoveranern begrüßt. Auch die Polizei war anwesend und zeigte ihre Präsens. (auch aus der Luft). Was das alles wohl kostet?
Nun gut, schnell auf dem Weg zur Fähre gemacht, die wir auch schnell erreicht hatten. Die Fähre schnell in eine rote Butterfahrt umbenannt und die ersten Lieder wurden angestimmt.
Auf dänischen Boden angekommen der erste Schock: Geschwindigkeitsbegrenzung auf der Autobahn 110. Puuh…das werden 150 lange Kilometer bis Kopenhagen. Aber zum Glück wurde man durch zahlreiche Autos mit deutschen Kennzeichen, was mit „H“ begann, spaßig unterhalten. Zum Schluss trug ein sehr kulturelles Denkmal die Kameras von zahlreichen am Straßenrand parkenden Personen auf sich. Zur Information: Das Denkmal steht ungefähr 96 km südlich von Kopenhagen an der Autobahn. Schnell drauf geklettert, ein Schnappschuss gemacht und weiter ging es.
In Kopenhagen angekommen, erstmal erschrocken über die 8 Grad und Nebel. Sollten sich die Wetterfrösche so geirrt haben mit ihren Prognosen von 12 Grad und Sonnenschein. Egal….! Kurz zum Parkenstadion gefahren, um die Schlurre zu parken. Natürlich auf dem Weg durch Kopenhagen überall schon Autos und Personen mit 96 Schals etc. unterwegs.
Wir uns dann auch auf gemacht zu dem Treffpunkt auf dem Platz da. Dabei sind wir durch eine echt schicke Gegend gegangen, nette kleine Häuser in schönen Gassen gelegen. Hier und da ein Denkmal. Alles im allem sehr schön anzusehen und auf jeden Fall wiedeholbar im Sommer oder so! Kopenhagen ist schon eine schöne Stadt.
Auf dem Platz angekommen wurden wir von ungefähr 2000-3000 oder mehr H 96-Fans begrüßt. Sehr beeindruckendes Bild, dass soviele Menschen (fast) den gleichen gemeinsamen Gedanken haben! Danach noch eine Pizza für 45 Kronen gegessen, die wirklich lecker war. Wer kann das unterstreichen??? Da waren soviele 96 ziger in dem Kellergewölbe! Sehr positiv aufgefallen ist mir auf dem Platz, dass es sehr wenig Polizeipräsens gab. Klar wurden die Straßen gesperrt und es zogen auch behelmte Polizisten auf, aber alles sehr weit entfernt vom eigentlich Geschehen! Dies wirkte sich auch sehr auf die Stimmung auf dem Platz aus. Alles sehr entspannt, auch wenn mal ein Böller oder eine Rauchbombe gezündet wurde. In Deutschland wäre sofort eine Hundertschaft angetreten und hätte den Platz räumen lassen oder andere unkluge Dinge unternommen. Wie gesagt, ganz großes Lob an die dänische Polizei.
Die dann kurz vor Beginn des Zuges stattfindende Auseinandersetzung will ich mal nicht kommentieren, war durch Zufall fast unmittelbar dazwischen und musste echt rennen, damit mir nichts passiert. Die beteiligten dieser Auseinandersetzung sind für mich keine Fans von Hannover 96. Aber wie meistens auf Auswärtsspielen sieht man halt Leute, die man bei Heimspielen nie sieht, kombiniert mit dem Aussehen konnte ich einschätzen, was sie in Kopenhagen wollten. Bestimmt nicht das, was 9900 Hannover Fans wollten.
Nachdem sich alles beruhigt hatte, ging der Zug zum Stadion los. In meinen Augen absolutes Gänsehautfeeling. Es wurde gesungen, getrommelt, und ja, auch Bengalos gezündet. Obwohl ich dem Thema im Stadion eine eindeutige Meinung zuteile komme, muss ich sagen, sah dies echt richtig gut aus. Vielleicht auch, weil es dunkel war und wir durch eine recht enge Gasse geführt wurden. Man kann darüber streiten, aber ich fand es in dem Moment passend. Soweit ich das beurteilen kann, blieb es dann auch bis zum Stadion ruhig. Halt ein friedlicher Zug von Fußballfans zum Stadion. Grandios in meinen Augen!
Am Stadion angekommen waren die dänischen Ordner am Eingang zu D2 irgendwie überfordert und es bildete sich kurz eine komische Situation mit Gedränge und Geschubste. Nachdem man dann mit seinem D2 Ticket auch im D1 oder D3 Eingang einchecken konnte, war wieder alles gut.
Das Heimspiel konnte beginnen.
Zum Spiel selbst muss ich nichts sagen, egal ob live im Stadion oder am Fernsehen, es war einfach geil! Einziges absolutes Negativ Highlight waren für mich die die Begalos, die Zieler MASSIV gestört haben! Er hat ja auch in die Kurve gestikuliert. Wie schon angesprochen, möchte ich nicht wissen, was passiert wäre, wenn dadurch ein Tor gefallen wäre. Sonst fand ich die Choreo eigentlich recht hübsch gemacht mit den Fahnen.
Nach dem Sieg noch schön alleine mit der Mannschaft und einigen dänischen Spielern gefeiert. Die dänischen Fans, so spät sie auch ins Stadion gekommen waren, so früh waren sie auch wieder verschwunden.
Die Rückfahrt ging dann erstaunlicher Weise total schnell mit der gleichen Beschreibung wie die Anfahrtsstrecke, außer das Hannover 96 drei Punkte mehr auf dem Konto hat und meine Mitfahrer und ich ein tolles Ereignis mehr in unseren Köppen haben.
Um 4h morgens war die Tour zu ende und ich hatte noch 2,5 Stunden zum Schlafen, bevor die Pflicht wieder gerufen hat.
Bis auf eine Ausnahme ein total geiles Erlebnis. Immer wieder gerne! :fan: :fan: :fan:


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 Betreff des Beitrags: Re: Reiseberichte aus Kopenhagen
BeitragVerfasst: 05.11.2011 18:56 

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Nette Berichte! Vorm TV habe ich ja fast geweint nicht dabei sein zu können, nun ja.

Hoffentlich wurde niemandem der Schal gestohlen. ;)

Wo bleibt eigentlich ein Bericht von "Bemeh-Tours"?


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 Betreff des Beitrags: Re: Reiseberichte aus Kopenhagen
BeitragVerfasst: 05.11.2011 19:54 
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"Bemeh Tours" ist bestimmt noch auf dem Rückweg. Die fanden Ihr Fünf-Sterne-Luxushotel zum Preis einer Jugendherberge so geil, dass sie da vermutlich garnicht mehr wegwollten.

Wir waren als Zweiergruppe nach Kopenhagen unterwegs. Nachdem ich vor einigen Wochen die Tickets gesichert hatte, wurde die restliche Reise am späten Mittwochabend geplant. Wir lieben den Nervenkitzel. Hotelauswahl war natürlich sehr übersichtlich und teuer geworden. Wir haben uns dann für die Zwei-Sterne-Bude "Copenhagen Go" in der Nähe des Flughafens entschieden und über HRS gebucht. Ab gings dann am Donnerstagmorgen gegen halb zehn, im Kofferraum etwas Gepäck, Bier und Reiseproviant. Als Route hatten wir uns für Kolding/Odense entschieden, um die Brücke mitzunehmen. Das Ding ist wirklich hammer, durch den Nebel war allerdings von der Ostsee nur wenig zu sehen. Auf der A7 jede Menge Rote, in Dänemark dann mindestens jedes zweite deutsche Fahrzeug mit 96ern besetzt. Beim ersten Stopp auf dänischem Boden allerdings gleich schon die ersten Pfeifen am Rauchbomben zündeln. Bei der Abfahrt von der Raststätte hatten die Vögel schnell noch einen farbigen Abschiedsnebel hinterlassen. Ankunft im Hotel dann so um halb vier. Die Kennzeichen der geparkten Fahrzeuge deuteten darauf hin, dass wir als 96er nicht alleine dort sein würden.

Nachdem wir unser sehr spartanisches Zimmer bezogen hatten, ging es auch gleich per Zug in die Stadt. Das Hotel nur 100 Meter vom Regionalbahnhof entfernt, was die Lage außerhalb der Stadt unproblematisch machte. Nach zehn Minuten Ankunft im Hauptbahnhof und ab in die Innenstadt. Der erste Weg führte planmäßig zur Hot-Dog-Bude. Bei Hotdogs in allen Variationen blieb es auch während unseres 24-stündigen Aufenthalts. Frühstück, Mittag, Abend, egal. :wink:

Nachdem wir das Schlachtfeld am Kongens begutachtet hatten, gings auch schon zum Stadion. Schönes Ding ist das. Einlass am D2 unproblematisch. Dänische und Protec-Ordner gemeinsam am abfertigen, alle gut drauf und kein Streß. Im Block viele bekannte Gesichter. Spiel ist bekannt. Anschließend mit "Bemeh Tours" Kneipensuche und Einkehren. Da einigen Protagonisten der Magen in der Kniekehle hing gings anschließend weiter in die Altstadt. Irgendwie haben wir dann die Gruppe verloren, wir waren wohl zu Fuß stärker. Anschließende Telefonversuche scheiterten und wir kehrten dann weit nach Mitternacht zum Hauptbahnhof zurück und eierten dann ins Hotel. Zwei Einsneunzig-Leute im einsdreißig-breiten Doppelbett mit durchhängender Matratze, hatte was von Camping, war uns aber egal, weil wir todmüde waren.

Am nächsten Morgen um zehn raus und wieder ab in die City, den kulturellen Teil abfrühstücken. Der dazu extra auf der Hinfahrt an einer Raststätte gekaufte Reiseführer sollte ja noch seinen Einsatz bekommen. Zum Frühstück schnell einen Hotdog und dann die wichtigsten Sehenswürdigkeiten in Augenschein genommen, natürlich nicht allein, überall Rote auf Sightseeing oder den Rausch "ausspazieren". Aus verkehrstechnischer Sicht traten wir dann die Heimfahrt am späten Nachmittag an, um möglichen Staus aus dem Weg zu gehen. Unser Kronenrestgeld haben wir noch im Supermarkt in Pölser und Brötchen investiert und uns dann endgültig auf den Heimweg gemacht. Um halb elf endete dann dieser ziemlich geniale Tripp.

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Ohne Kind wären wir garnicht hier.


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 Betreff des Beitrags: Re: Reiseberichte aus Kopenhagen
BeitragVerfasst: 05.11.2011 20:49 
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Nach grobem Querlesen scheint mir hier noch ein Detail zu fehlen...

4. November 2011, 20:59 Uhr

http://www.youtube.com/watch?v=Z-14o9el7cA&feature=related


... und das ist keine Werbung, sondern dänisches Kulturgut... :wink2:

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RE1

Opa raus!!!


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 Betreff des Beitrags: Re: Reiseberichte aus Kopenhagen
BeitragVerfasst: 05.11.2011 21:27 
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Jan hat geschrieben:
"Bemeh Tours" ist bestimmt noch auf dem Rückweg. Die fanden Ihr Fünf-Sterne-Luxushotel zum Preis einer Jugendherberge so geil, dass sie da vermutlich garnicht mehr wegwollten.



Sind seid 15:30 wieder in HH, Eule und Partnerin an U1 abgesetzt zur Weiterreise mit DB nach H. Wagen 2 mit Alter96er, ElFi, Andreas und der wunderbaren B'Elanna ist schon früher heute Morgen aufgebrochen und sicherlich längst zuhause. Rest später.

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Seit Jahren in einer Scheinwelt lebender und krachend gescheiterter Moderator


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 Betreff des Beitrags: Re: Reiseberichte aus Kopenhagen
BeitragVerfasst: 06.11.2011 00:51 

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War doch einfach alles richtig gut : :fan:


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 Betreff des Beitrags: Re: Reiseberichte aus Kopenhagen
BeitragVerfasst: 06.11.2011 20:50 

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Das war also Kopenhagen. Sher hannöversch geprägt würde ich sagen. Da ich mich gerade auf der Rückreise im Bus nach Oslo befinde, habe ich ein wenig Zeit, mir noch die restlichen 4 Std zu vertreiben. Dabei muss ich mal ein dickes Lob an die skandinavischen Reisebusse machen. W-Lan for free und sogar so gut, dass ich das Spiel gegen Schalke im Live-Stream verfolgen konnte. Ich bin begeistert! :nuke:

Aber nun zum Aufenthalt. Ich bin am Mittwoch Nachmittag in Kopenhagen angekommen und habe meine Freundin am Flughafen in Empfang genommen. Dann ging es in die Stadt zum netten Hostel "Downtown". Die schon erwähnten verstopften Toiletten habe ich allerdings heute Morgen das erste Mal beobachten dürfen. Allerdings stand es auch schon Oberkante Unterlippe. Hat also nicht mehr viel reingepasst... Ansonsten war das Hostel zu gefühlten 99,96 % von Hannoveranern belagert (belegt würde es hier nicht treffen) Die ersten Leute hab ich schon abends vorm Spiel gesehen und die letzten waren gestern Morgen zu sehen. Für alle, die vorzeitig abgereist sind: ihr habt heute Morgen den Feueralarm leider verpasst. So gab es ein gemütliches Treffen aller todmüden Gäste um ca. 06:15 auf der Straße. Die Feuerwehrmänner haben sich noch einen gelacht und sind dann wieder gefahren. Dabei hätte sie ja auch noch zum Frühstück bleiben können. Das wurde gerade aufgebaut.

Zu Kopenhagen wurde schon viel geschrieben und ich kann es auch nur bestätigen. Die Stadt ist sehr schön und hat sich für einen weiteren Bescuh im Sommer sehr empfohlen. Am Donnerstag bin ich dann mit meiner Freundin ein wenig durch die Stadt geschlendert. So ca. ab 12 Uhr wurden es zunehmend mehr Rote. Auf die Frage, wie viele Fans denn kommen würden meinte ich so: Geschätzt werden so ca. 5.000 aus Hannover. Ihr Kommentar war: Das müssen mindestens 10.000 sein, wenn wir auf 300 m ca 100 Fans über den Weg laufen. Tja, die Frau hat halt Ahnung vom Fußball und das bei ihrem ersten Spiel im Stadion überhaupt :mrgreen: Wie richtig sie doch lag. Naja, in den Cafés im Zentrum waren fast alle Plätze belegt. Von 96ern. Sind welche aufgestanden, haben sich andere dafür wieder gesetzt. Uns hat die Bedienung gefragt, wann denn das Spiel sei. Um 19:00 Uhr war die Antwort und sie ist kopfschüttelnd gegangen... Sowas hat man in Kopenhagen wohl auch noch nie erlebt. Aber die Stimmung war sehr freundlich. Ein beliebter Treffpunkt war der LEGO Shop im Zentrum und dort wurde um die Wette gebaut, wer denn das schönste 96 Logo gestalten kann. Sehr schön. Männer zwischen 20 und 50 sitzen da und basteln mit schwarzen, grünen, weißen und roten Steinchen.

Abends wurde dann am Stadion Person Nr. 3 aus Hannover begrüßt und es ging hinein. Erst wollten wir Richtung Block D auf der C-Tribüne. Man hat uns dann aber gebeten, weiter in die andere Richtung zu gehen, da schon alles restlos voll sei. Also saßen wir schließlich rechts von der Mittellinie. Das Spiel und die Stimmung (außer Bengalos) waren einfach absolute Weltklasse. Noch nie erlebt und schwer nochmal zu erreichen. Wenn es auswärts gelingt, Wechselgesänge mit allen Tribünen hinzubekommen, dann sagt es schon einiges. Jedenfalls konnte man nach Spielende dann die wahre Menge an 96ern erahnen, als noch 1/3 des Stadions auf die Mannschaft gewartet hatte.

Auf dem Rückweg in die Stadt sind wir dann in eine Studentenbar gegangen und auch dort saßen schon zum Teil viele in Fankutte. Es war einfach unmöglich, einen Ort ohne Hannoveraner zu finden :fan: Und übrall in der Stadt standen Herri Flaschen und Kästen rum. Haben die neuerdings auch einen Laden in Kopenhagen? :mrgreen:

Am Freitag ging es dann zum Touriprogramm. Auch mich hat es zu der Meerjungfrau verschlagen. Dort angekommen: Hannoveraner. Überall. Wahnsinn. Dann wurde die gute noch als Fan verkleidet und dann ging das Geknipse aller Anwesenden los. Nur ein paar Chinesen irrten sehr verstört durch die Massen. Als dann noch eine Ausflugsdampfer ankam und sofort ein Wechselgesang zwischen Boot und Ufer inszeniert wurden, haben sich die Chinesen vom Acker gemacht. Ich glaube, dass war denen (dänen) unheimlich... :lol:

Am Samstag war das Highlight, dass man am Strand Minigolf spielen konnte. Immerhin nicht im Sand, sonst wäre das noch hoffnungsloser gewesen als es eh schon war. Der Inhaber hat uns nach der Runde noch gefragt wo wir herkämen. Danach wurde bei einer wolhverdienten heißen Schokolade noch kurz über das Spiel geredet. Alles in allem war es eine sehr schöne Fahrt und eine erlebnisreiche dazu. Ab und an wurde man zwar durch ein "Euuuuu-ropaaaaa-po-kaaaaaal aus dem Schlaf gerissen aber das war den Umständen entsprechend zu ertragen. Bitte mehr davon! In unserer 3er Gruppe haben wir uns sehr schnell auf Lissabon als Ziel für Februar geeinigt. Da ist es dann auch schon etwas wärmer als es grad in Kopenhagen war. In diesem Sinne: 1. Runde Bukarest, 2. Runde Rom, in Kopenhagen schellt ein Telefon, vielleicht noch Lissbon... to be continued :fan:

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Wenn dir deine Träume keine Angst machen, dann sind sie nicht groß genug.


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 Betreff des Beitrags: Re: Reiseberichte aus Kopenhagen
BeitragVerfasst: 06.11.2011 21:00 
✝ Unvergessen
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Ein paar ungeordnete Momentaufnahmen:

- Die 10.000 Hannoveraner müssen sich über Nacht vermehrt haben, denn am Freitag waren mindestens 15.000 in der Stadt. Von diesen 15.000 haben etwa 20.000 die "Meerjungfrau" besucht und der Kleinen einen Schal umgebunden. Es musste eine Warteschlange gebildet werden, es fehlte eigentlich nur noch eine fliegende Pölserbude zum meinem Glück. Ein paar Jungs vor uns banden der Meerjungfrau sogar zwei Schals um und setzten ihr zusätzlich noch eine schwarz-weiß-grüne Mütze auf. Sie fanden die junge Dame „toll. Immer nackt und redet nicht.“

- Unser guter alter Kontinent ist – Obacht, meine Damen und Herren – sehr vielfältig und unterschiedlich. Beispielsweise kriegt man in Poltawa für 1 Euro ca. 50 Kronkorken und die dazu gehörigen Bierflaschen. In Kopenhagen dagegen gibt es für 50 Kronen ein Bier ohne Schaum.

- Die Kopenhagener S-Bahn ist, jaha, sehr sauber. Das liegt unter anderem an den Kotzbeutelchen, die jeweils an den Rücklehnen der Vordersitze auf das warten, was da kommen mag.

- Wirkliche Fußballfachleute kann man unter anderem auch an den messerscharfen Analysen während des Spiels erkennen. So waren wir waren uns einig, dass Lars Stindl in Hannover eine phänomenale Entwicklung hingelegt habe, aber in diesem unseren Fanleben leider kein Tor mehr schießen werde. Nun ja.

- Dass nirgendwo auf diesem Planeten ein 96-Spiel ohne 1893 stattfindet, hatte ich bereits in Poltawa festgestellt. Außerdem liefen wir uns ohne Verabredung gegenseitig über den Weg u.a. mit Tanne, Der Jugendliche und Jan.
Jan war für seine Verhältnisse außerordentlich empört, er berichtete von den Vorfällen auf Kongens Nytorf. Pack.

- B’Elanna und Bemeh von BB-Tours hatten an alles, aber auch wirklich an alles gedacht. Von der Stulle mit Zwiebelmett über Mandarinen- und Apfelspelten bis hin zum Fässchen für die Aftershowparty im Hotelzimmer und den Fußball-CDs. Das Hotel repräsentiert erste skandinavische Sahne, vom 21. Stock aus gesehenen entwickelt selbst der Nebel über Kopenhagen seinen besonderen Reiz. Das nennt man perfekte Vorbereitung, dahinter stand ein Konzept! Super, ein herzlicher roter Dank.

- In einer Hotelecke entdeckten wir einen schönen Krökelapparat. Also hinein mit dem dänischen Lochgeld. Schwitzkasten behauptete, er würde B’Elanna und mich nach Gehör eintüten. Das erste Spiel ließ dann auch auf unserer Seite viele Wünsche offen. Wir stellten dann taktisch um, flache Fünf im Mittelfeld, B’Elanna übernahm dort das Kommando ebenso wie über unsere drei Stoßstürmer. Ich ging nach hinten, meine Rolle war beschränkt auf ein pogatetzartiges Abblocken und Bälle-Nach-Vorne-Dreschen in der Manier eines Carsten Linke. (Für die Jüngeren unter uns: Unpräzise, aber wuchtig.) Das waren geniale taktische Maßnahmen, wir drehten das Ganze und siegten mit 2:1 (!)-Spielen.

- Zu den Pyro-Aktionen. Vorweg: Ich habe selten so viele an sich ruhige und eher abwägende Leute auf einen Fleck gesehen, die Mühe hatten, den aufsteigenden Ärger in Grenzen zu halten. Bemeh und Alter96er schimpften wie die Rohrspatzen, B’Elanna schüttelte ein ums andere Mal mit dem Kopf, Schwitzkasten setzte einen seiner Mittelfinger ein.
Zu meiner Schande muss ich gestehen, dass ich die Lage zunächst gar nicht richtig gepeilt hatte. Wie üblich war ich völlig fokussiert auf das Spiel und dachte zunächst „Mannomann, jetzt zieht der Ostseenebel aber kräftig ins Stadion, hoffentlich geht das gut.“
Erst als Ron-Robert Zieler Wirkung zeigte, war mir die Sache klar. Später, in der zweiten Halbzeit, hatte der dänische Keeper dieselben Probleme. Der ohnehin ausgezeichnet leitende Schiri bemerkte das, nach einer kurzen Zwiesprache ging es jedoch glücklicherweise weiter. Ich möchte gar nicht wissen, was in einem Spiel mit einem italienischen Gegner passiert wäre.

- So, Zeit für ein paar deutliche Worte – falls hier im Forum Ultras mitlesen sollten, lasst Euch gesagt sein: Das war Mega-Sch.eiße. Wer nur sein Ding ohne Rücksicht auf den kleinen Rest der Anhängerschaft durchziehen will, der isoliert sich am Ende selbst. Wichtiger: Das Spiel und vor allem die Gesundheit der Spieler und der Zuschauer scheinen Euch völlig gleichgültig zu sein.
Toleranz ist keine Einbahnstraße. Ihr verlangt in der Überschrift Eurer Pyro-Kampagne „Respekt“. Wisst Ihr was: Respekt kann nicht gefordert, sondern nur erworben werden.
Vielleicht denkt Ihr mal in einer ruhigen Minute über diesen Satz eines unserer größten Denker nach: „Handle nur nach derjenigen Maxime durch die Du zugleich wollen kannst, dass sie ein allgemeines Gesetz werde.“
Ich habe fertig.

- B’Elanna kann norwegisch, also auch dänisch und übernahm infolgedessen die morgendliche Presseschau. Sehr gut gefallen haben uns die fast schon lyrischen Absonderungen im „Morgenavisen“. Da war schon in der Überschrift von einem „Ständig leidenden Patienten“ die Rede, eine Zwischenüberschrift kündigte den „Kollaps des Patienten“ an, der auch folgerichtig nach dem 1:2 ins „Koma“ fiel.

- Leider konnten wir nach dem Spiel nicht in die Innenstadt, die Polizei hatte großräumig abgesperrt, vielleicht auch absperren müssen. Schönen Dank auch an dieser Stelle an alle Vollhonks. So landeten wir schließlich in einem sehr, nun ja, nordisch-funktional gehaltenen Hotelausschank. Egal. Es ist immer wieder ein Genuss, sich mit Eule über Fußball zu unterhalten. Er sieht die Spiele ja weniger als roter Fan, sondern ganz stark aus dem Blickwinkel eines Fußball-Liebhabers. Die unterschiedlichen Sichtweisen bringen beim Übereinanderfotografieren sehr häufig schöne, zum Teil auch neue Ergebnisse. Schade, dass Eule im Forum nicht mehr schreibt.

- Morgen oder später liefere ich dann noch ein paar Bemerkungen über den „Weihnachtstag des Bieres“ oder so nach.

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„Dass wir den Aufstieg nicht schaffen, wird nicht passieren." Martin Kind


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 Betreff des Beitrags: Re: Reiseberichte aus Kopenhagen
BeitragVerfasst: 06.11.2011 21:20 
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ElFi, ganz großes Tennis. :nuke:

Und auch an alle anderen Reisenden, danke für ihre Berichte. Ich bin richtig neidisch. Vielleicht schaffe ich es ja, in der nächsten Runde auch mal dabeizusein. Obwohl... ElFi ist ja der gleichermaßen irrigen wie unverständlichen Ansicht, dass wir dann verlieren. :oops:


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 Betreff des Beitrags: Re: Reiseberichte aus Kopenhagen
BeitragVerfasst: 06.11.2011 21:20 
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Da freu ich mich jetzt schon drauf ElFi. :)

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Zur Fankultur gehört das Leiden und der Mißerfolg zwingend dazu,
weil man sich sonst nicht über das Erreichte freuen kann.
Zitat von Roter Dortmunder


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 Betreff des Beitrags: Re: Reiseberichte aus Kopenhagen
BeitragVerfasst: 06.11.2011 22:32 
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El Filigrano hat geschrieben:
Ein paar Jungs vor uns banden der Meerjungfrau sogar zwei Schals um und setzten ihr zusätzlich noch eine schwarz-weiß-grüne Mütze auf. Sie fanden die junge Dame „toll. Immer nackt und redet nicht.“


:laugh:
Klasse. Für mich das Wort zum Montag.

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"Ist das Schubert?"
"Nein. Irgendjemand von einem Bratfett-Preisausschreiben."
"Ach." (Loriot)


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 Betreff des Beitrags: Re: Reiseberichte aus Kopenhagen
BeitragVerfasst: 06.11.2011 22:36 
96-Oldie hat geschrieben:
El Filigrano hat geschrieben:
Ein paar Jungs vor uns banden der Meerjungfrau sogar zwei Schals um und setzten ihr zusätzlich noch eine schwarz-weiß-grüne Mütze auf. Sie fanden die junge Dame „toll. Immer nackt und redet nicht.“


:laugh:
Klasse. Für mich das Wort zum Montag.


Na dann wünsche ich´ne tolle Unterhaltung :lol:


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