Sooo, nun auch von mir noch ein kurzer (
) Abriss der Schwedenreise von Wuchtpolitur (
) - formally known as Wucht-Bully-Tours.
Ich entschuldige mich in aller Form für die Verspätung der Ausführungen. In der heutigen, schnelllebigen Fußballwelt standen schon wieder so viele Termine an, die nicht verschoben werden konnten. So liegt unsere erste gemeinsame Reise gefühlt schon sehr lange zurück. Eigentlich ist sie aber erst eine Woche her!
Im Vorfeld der Fahrt hatten bekannterweise yeswecan-hard-Adventure-Tours und Wuchbrummi-Tours fusioniert. Ziel war es, die gemeinsamen Ressourcen zu nutzen, um möglichst einzigartige Reiselösungen anbieten zu können.
Unser Konzept:
- kleinere Reisegruppen,
- individuelle Bestimmung des Abfahrts/Ankunftspunktes,
- flexible Reisezeiten,
- Haustür-zu-Hoteltür-Service und zurück,
- hochqualitative Reisefahrzeuge, die auch den höchsten Ansprüchen genügen und sich auch kurzfristig auf die persönlichen Bedürfnisse des Kunden anpassen lassen
- integriertes Schlafwagenabteil
- Catering on demand ohne Reisezeitverlängerung
- Gewährleistung der Reisesicherheit und Vermeidung unnötiger Zeitverluste durch unseren inoffiziellen Partner Roplo-Tours. Dieser sollte als Vorhut sämtliche Aufmerksamkeit der Behörden auf sich ziehen und so den Weg für uns frei machen. Damit diese instrumentalisierten Handlanger nicht als Informationsleck gefährlich werden konnten, bestand der Kontakt ausschließlich per Internet und Telefon unter Verwendung falscher Namen.
Das Treffen am Morgen der Abreise war minutiös geplant und verlief erwartet komplikationslos.
Die 5 Mitglieder der Reisegruppe begriffen sich von Beginn an als Einheit und traten nach außen auch so auf. Die Chemie innerhalb der Mannschaft stimmte, flache Hierarchien erwiesen sich als zielführend. An dieser Stelle zahlte sich aus, die wichtigsten Charaktereigenschaften der Teilnehmer im Vorfeld wissenschaftlich ausgewertet und die Gruppe entsprechend zusammengestellt zu haben.
Auch dieses Feature soll - auf Wunsch und gegen geringen Aufpreis - in Zukunft zu den Alleinstellungsmerkmalen der Wucht-Bully-Tours gehören.
Der Partner yeswecan übernahm also routiniert die Reiseleitung, während ich in Gedanken noch einmal die vielen kleinen Dinge der Planung durchgehen konnte.
So verging die Zeit bis zum ersten Fährstopp quasi wie im Schlaf.
Dort erwartete uns das, was uns noch auf der gesamten Fahrt begleiten sollte: unglaublich viel kalter Wind!
Die weitere Reise verlief, wie geplant, ohne Verzögerungen und mit der bewährten Aufgabenteilung: yeswecan am Steuer, ich am Catering.
Ankunft in Helsingborg bei schönstem Sonnenschein und mit.....Wind.
Transfer zur Hoteltür professionell.
Wir dürfen an dieser Stelle einen kleinen Kritikpunkt aber nicht verschweigen. Die Ausgabe des Gepäcks vor Ort - ganz klar Aufgabe des Fahrers - erfolgte leider unvollständig und so konnte das wichtigste Reiseutensil am Abend keine Verwendung im Stadion finden.
Wir werden dieses Manko intern auswerten und versichern, das Verhalten unserer Mitarbeiter in Zukunft zu optimieren.
Im Anschluss individuelle Spielvorbereitung in den Kleingruppen.
Vor allem Anlegen warmer, wind- und wasserfester Kleidung war angesagt. Dafür war jeder Reisende selbst zuständig. Wir können uns ja nicht um alles kümmern.
Für mich und meine Begleitung ging es vom zentrumsnahen Hotel auf den kurzen Fußmarsch zum Sundstorget - einem kleinen Platz in Ufernähe. Auf dem Weg passierten wir die Fankneipe der Einheimischen. Da ich mich persönlich in fremden Menschenmengen auf engem Raum eher nicht wohl fühle, sahen wir aber von einer Einkehr ab.
Auf dem Sundstorget selbst waren schon eine kleine Bühne und 2 sehr sehenswerte Uriniermöglichkeiten für die männlichen Fußballfans aufgebaut. Mir als Frau stieß die offensichtliche Diskriminierung natürlich sauer auf. Als aufstrebender Reiseanbieter werden wir im Vorfeld der nächsten Fahrt in jedem Fall auf die einheimischen Behörden einwirken müssen, um einen solchen neuerlichen Fauxpas zu verhindern.
Direkt am Sundstorget gab es einen Supermarkt, in dem der gemeine Fan sich kostengünstig mit leckerem Bier versorgen und zeitgleich vor dem strömenden Regen verstecken konnte.
Dieser wechselte sich bei weiterhin starkem Wind fröhlich mit Sonnenschein ab.
Die Live-Musik begann dann auch mit einer Rock-Coverband, deren Frontfrau wirklich nett und bemüht war, die Fans und deren 96-typischen Gesänge in das kleine Konzert einzubinden.
Aufgrund der Wetterkapriolen erhielt dieser tolle Willkommensgruß der Schweden leider nicht die Aufmerksamtkeit, die er verdient hätte.
Dank moderner Kommunikationsmittel und des hilfreichen Einsatzes der Sängerin, die kurz ihr Mikrofon zur Verfügung stellte, konnten sich yeswecan, Roplo, Leipzig96 und ich nun auch endlich auch Auge in Auge begrüßen. Die letzten Bierreserven wurden schnell gemeinsam geleert und dann ging es gemeinsam los zum Aufstieg. Lustigerweise zufällig zum gleichen Zeitpunkt, als sich auch der Großteil der anderen Fans auf den Weg machte. So gerieten wir ungewollt in den gemeinsamen Fanmarsch, der sich aber als friedlich, laut, verrückt und sehr schön erwies. An jeder Kreuzung Zwischenstopp und Humba...
Besonders dem Fahrer eines gelben Audi kurz vor dem Stadion werden wir wohl in Erinnerung bleiben. Er stand wirklich mitten in der Masse, mitten auf der Kreuzung.
Die schwedische Polizei war überall präsent, aber angenehm zurückhaltend. Ähnlich wie in Kopenhagen. So weit ich weiss, blieb alles friedlich.
Im Trubel des Aufstiegs verloren wir leider Roplo-Tours.
Aufgrund unterschiedlich organisierter Tickets mußten wir uns am Stadion auch von yeswecan nebst Anhänge(r)n trennen.
Für mich hatte danach die Findung einer Toilette högschte Priorität. Schließlich hatte die Stadt Helsingborg meine Urinierbedürfnisse sträflich ignoriert. In allerhögschter Notdurft gab es aber Gott sei Dank etwas abseits des Stadions Hilfe.
Die Ausschilderung der Blöcke im Stadion selbst war zwar etwas spärlich, aber das Stadionpersonal sehr freundlich. Viel Angst können die Schweden vor uns nicht gehabt haben. Die Einlasskontrollen kann man kaum als solche bezeichnen. Kurz dahinter wurde ich dafür von einem Helfer grinsend begrüßt mit: "So you survived? Enjoy the game!"
Auf dem Weg zum Block kam es zu einer unerwarteten, kurzen Wiedervereinigung mit yeswecan + Rest, denen der Zugang zu ihrer VIP-Loge versagt wurde
Am Ende ging doch noch alles gut. Die Unterschiede im Service machen sich wohl wie folgt bemerkbar: im VIP-Bereich Sitzkissen und Antismokehostessen, bei uns kalte Stadionwurst - nur kurz von der Hitze eines Grills geküsst - und harte Plastiksitze, deren Nutzung der gemeine Mob aber größtenteils verweigerte. Dafür aber freies Rauchen für freie Bürger!
"Bier" gab es wohl nirgendwo im Stadion.
Ich war überrascht, wie klein das Olympiastadion von Helsingborg IF dann doch ist. Der Stadionplan im Netz wirkte irgendwie größer. Schon allein die vielen Blöcke!
Die Hütte ist an den kurzen Seiten ziemlich offen und so kann die Witterung ganz ungefiltert auf die Besucher und die armen Spieler einwirken. Das bekamen v.a. die 96er im Gästeblock zu spüren, die weder eine Wand im Rücken, noch ein Dach über dem Kopf hatten. Aber alle haben tapfer den Widrigkeiten getrotzt und durchgehalten!
Wir waren Gott sei Dank in Block 20 noch einigermaßen geschützt vor der Witterung.
Allerdings war ziemlich schnell klar, dass in diesem Windkanal und auf diesem Platz, der hoeneßschen Ansprüchen kaum genügt hätte, kein normales Spiel möglich sein würde.
Zum Spiel selber wurde nebenan ja schon vieles geschrieben. Auch ich finde, dass Helsingborg sich teuer verkauft hat und v.a. offensiv zu gefallen wußte. Besonders erwähnen möchte ich da auch nochmal die Nummer 6. Unglaublich schneller, wendiger Spieler. Schwer vom Ball zu trennen und mit guten Ideen im Aufbau. Ähnlich auch die Nummer 25, die später eingewechselt wurde.
Die beiden sahen eh aus wie die Zwillingsbrüder von Balotelli.
Viele ausgelassene Chancen, das mind. seit der 70. erwartete und verdiente Ausgleichstor.
Alles danach ist Schweigen, Jubeleskalation und pure Glückseligkeit!
Auf dem Weg zur Auswertungslocation gab es leichte Verständigungsschwierigkeiten zwischen den Gruppenteilen, die wohl v.a. auf die fehlende Ortskenntniss aller Beteiligten zurückzuführen waren.
Nach kurzer Verwirrung konnten wir uns gemeinsam bei einem Kaltgetränk über 3 Punkte freuen. Der anstrengende Tag forderte in der Hitze des Partykellers aber bald seinen Tribut und so traten wir, nach einer interessanten Unterhaltung mit 2 Einheimischen, beizeiten den kontrollierten Rückzug an.
"Zu Hause" blieb mir dann nur noch, ins kuschelige Bett zu fallen und mich über die Annehmlichkeiten des modernen Lebens - in Form eines kostenlosen WLAN-Anschlusses im Hotel - zu freuen.
Also noch kurze Grüße an die Daheimgebliebenen, gefolgt von 8 Stunden Tiefschlaf.
Der nächste Morgen begrüßte uns mit strahlendem Sonnenschein, einem tollen Frühstück inmitten vieler 96er und..... Wind.
Im Reisepreis inbegriffen war neben der Hoteltür-Abholung noch ein kurzer Stadtrundgang. Wirklich schade, dass nicht mehr Zeit blieb. Helsingborg scheint, zumindest im Kern, ein nettes, kleines Städtchen zu sein. Und eine Burg gibt's auch.
Der Reiseleiter organisierte dann sogar noch souverän die kurzfristige Nachfrage nach Andenken und Postkarten und dann mußten wir uns auch schon wieder von Schweden verabschieden.
Auf der Rückfahrt passierte nun wirklich absolut nichts Spektakuläres mehr. Hervorragende Planung macht sich eben bezahlt.
@ yeswecan & Anhänger: vielen Dank für die sehr schöne Reise und dass wir so kurzfristig aufspringen durften. Eine Wiederholung ist absolut erwünscht!
@ Roplo und Leipzig96: ich hoffe, Ihr seid gut daheim gelandet und der Wagen hat durchgehalten!
@ mich: Europäische Auswärtsfahrten sind super und man kriegt viel mehr Punkte als in Frankfurt.
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Zum Abschluss noch ein paar unschöne Worte, die aber gesagt werden müssen:
Der hinterhältige Angriff von Alter96er - Abteilung Attacke des Branchenprimus - war nichts als pure Provokation! Über die Beweggründe kann ich nur spekulieren. Ich kann mir dieses Platzhirschgehabe allerdings nur damit erklären, dass man dort zu Recht eine potentielle Gefahr in unserem kleinen, jungen Unternehmen sieht.
Unprofessionell natürlich, dass mein Geschäftspartner hier öffentlich auf diese Verleumdung eingegangen ist. Das wird intern zu klären sein.
Ich kann nur versichern, dass wir selbstverständlich in Schweden waren und uns diese Schüsse aus dem Hinterhalt nicht werden aufhalten können. Zusammen sind wir groß und stark wie eine Wand!
Wir behalten weiterhin das internationale Geschäft im Blick und werden seriös von Runde zu Runde planen. Alles andere ist Mumpitz!