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 Hannover 96 GmbH & Co. KGaA Moderations-Bereich
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 Betreff des Beitrags: Re: Hannover 96 GmbH & Co. KGaA
BeitragVerfasst: 28.06.2020 11:46 

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@Odin96: Du hast am 7.9.2019 folgendes geschrieben:
Odin96 hat geschrieben:
Herr Kind sprach von 18 Mio. € Verlust. Wenn hier von "18 Mio. Miese" gesprochen wird, ist also der Verlust in der GuV gemeint. Wie die zustande gekommen sind, würde ich allerdings auch gerne verstehen.

Habe mir den Geschäftsbericht 2017/2018 angesehen und da in den Vorpostings betriebswirtschaftlich wieder einiges munter durcheinander geworfen wurde, versuche ich einige Fakten mal einzuordnen:

1) Das NLZ wurde mit einem Investitionsvolumen von rund 18 Mio. € errichtet und in den Sachanlagen der Bilanz aktiviert. Die Abschreibungen auf diese Sachanlagen betragen rund 700 T€ und belasten jährlich die GuV.

2) Wenn Spieler gekauft werden, werden die Transferausgaben im immateriellen Anlagevermögen aktiviert. Es findet also lediglich ein Aktivtausch in der Bilanz (Spielerwerte an Kasse) statt und hat zunächst keinen Einfluß auf die GuV. Dieser aktivierte Spielerwert wird dann über die Vertragslaufzeit abgeschrieben. Am Beispiel Jonathas: Er ist für 9 Mio. € gekommen und hatte eine Vertragslaufzeit über 3 Jahre. Dann wird in den GJ 2017/18, 2018/19 und 2019/20 jeweils 3 Mio. abgeschrieben. => können im GJ 2018/19 also praktisch maximal 6 Mio. € sein, wenn zum Zeitpunkt der Bücherschließung die Vertragsauflösung bereits feststand.

Die historischen Anschaffungskosten der Spielerwerte per 30.06.18 betrugen übrigens 42,8 Mio. €. Das ist also der Betrag, den man für den gesamten Kader 2018/19 als Transferausgaben historisch mal auf den Tisch gelegt hat. Ergebnis bekannt. :mrgreen:

Da Kind für die Saison 2018/19 bekanntlich im Leihmodus unterwegs war, dürften die Anschaffungskosten in der Bilanz 2018/19 um 10 - 12 Mio. € gestiegen, hauptsächlich durch die Transfers Wallace und Haraguchi. Der GuV-Posten Abschreibungen 2018/19 dürfte daher meiner Einschätzung nach eher niedriger ausfallen als 2017/18, selbst wenn 3 Mio. € Sonderabschreibungen für Jonathas berücksichtigt werden.

3) Zur GuV, die sich aus vier wesentlichen Posten zusammensetzt:
Umsatzerlöse 86,4 Mio. €
Personalaufwand -45,7 Mio. €
Abschreibungen -12,8 Mio. €
Sonst. betr. Aufwendungen -27 Mio. €

In den Umsatzerlösen schlagen aus der TV-Vermarktung 39 Mio. € und Werbeeinnahmen von 21 Mio. € zu Buche, der Restbetrag wird nicht kommentiert. Dieser dürfte zum großen Teil aus Zuschauereinnahmen und Merchandising bestehen. Für 2018/19 rechne ich eigentlich nicht mit einem größeren Einbruch der Umsatzerlöse, evtl. ein leichter Rückgang durch Mindereinahmen bei den Zuschauereinnahmen. Da die Abschreibungen wie unter 2. geschildert eher sinken dürften, müssten dann ja massive Steigerungen beim Personalaufwand und der sonst. betr. Aufwendungen der Grunde für das horrende Minus sein.

Beim Tempo der Berichtsveröffentlichung dürften wir in einem Jahr schlauer sein. :noidea: :wink2:


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 Betreff des Beitrags: Re: Hannover 96 GmbH & Co. KGaA
BeitragVerfasst: 28.06.2020 13:17 
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Odin96 hat geschrieben:
Die in dem Bericht der DFL genannten Verbindlichkeiten sind übrigens meiner Ansicht nach nicht die Verbindlichkeiten der KGaA gegenüber der S&S. Dort wird der Hannover Konzern ausgewiesen, also wahrscheinlich das Gesamtkonstrukt aus S&S, KGaA und Arena GmbH. Die Verbindlichkeiten untereinander werden in dieser Konzernbilanz eliminiert.

Das mag schon sein, aber der Konzern hat Verbindlichkeiten gegenüber den Privatleuten Kind und Rossmann, die der S&S Darlehen gegeben haben.


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 Betreff des Beitrags: Re: Hannover 96 GmbH & Co. KGaA
BeitragVerfasst: 29.06.2020 15:37 

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@Odin96:
ich glaube nicht, daß die Verbindlichkeiten der KGaA in den Zahlen der DFL eliminiert sind.
Das ergibt keinen Sinn.
Es geht ja um die Darstellung der wirtschaftlichen Situation der Lizenznehmer der DFL, und das ist hier die KGaA.

Umso länger ich über die Zahlen der 18/19 Bilanz nachdenke, desto erschreckender sind diese für die KGaA.
Wie geschrieben: das ist die Bilanz der zweiten Erstliga-Saison.

Die Saison 17/18 davor hatte H96 überdurchschnittlich erfolgreich bestritten.
Trotzdem erwirtschaftete die KGaA im Zeitraum 1.7.2017 - 30.06.2018 einen Verlust von 12 Millionen Euro: https://www.northdata.de/Hannover+96+GmbH+%26+Co.+KGKGaA,+Hannover/HRB+58358
> dies war sicherlich den Transfer (u.a. Jonathas) geschuldet
> in den DFL Zahlen wird übrigens ein Ergebnis von ca. 0,6 Millionen Euro ausgewiesen, was beweist, daß man die Lizenzierungs-Zahlen der DFL anders werten muß und keine handelsrechtliche GuV sind

Außerhalb von Transfereinnahmen hätte es für die KGaA also 07/2017-07/2019 nicht besser laufen können.
Wobei, ich hatte das schon mal vor langer Zeit irgendwo geschrieben:
im „Hannover-Modell“ ist es ja eigentlich so, daß an den Vermarktungserlösen erstmal nur die S&S profitiert, nicht die KGaA.
TV-Rechte Einnahmen usw. müßte ich erst wieder nachsehen.

Jedenfalls wurden im Sommer 2018 Sanè, Klaus, Harnik, Wolf und Hübner verkauft (und auch einige Spieler gekauft wie Haraguchi, Walace).
Trotzdem erwirtschaftete die KGaA laut des Kindes einen Verlust von ca. 18-21 Millionen Euro in der Erstliga-Saison 2018/19 (Angaben je nach Tagesform von Kind), die faktisch über eine erhöhte Schuldenaufnahme um 11 Millionen und die Abgabe der letzten Leistungsträger im Sommer 2019 ausgeglichen werden mußten.
Zitat:
Kind sagte dazu:
Der 75-Jährige machte aber auch klar, welch hoher Preis für den Abstieg gezahlt werden muss. „Dramatische sportliche und wirtschaftliche Auswirkungen“ hatte der Absturz in die 2. Liga. In der aktuellen (hier: 19/20) Saison summiert sich das laut Kind „auf einen Verlust von 13 Millionen Euro“. Auf zwei Jahre sind es sogar 34 Millionen Euro, dagegen gerechnet werden aber Spielerverkäufe von etwa 20 Millionen Euro.
https://www.sportbuzzer.de/artikel/hannover-96-neuer-gesellschafter-zur-neuen-saison-zunkunft-transfers/
> die Verkäufe im Sommer 2018 waren also ein Vorgriff auf einen drohenden Liquiditäts-Engpaß während der Saison 18/19, der dann auch mit einer erhöhten Schuldenaufnahme ausgeglichen wurde.
Der DFL blieb das operative Minus nicht verborgen, daher mußte das Kind (ging auch durch die Presse) für die Lizenz 19/20 eine Bürgschaft für die KGaA abgeben.
Die Bürgschaft wurde dann durch die Einnahmen aus den Spielerverkäufen abgelöst. Und es mußte ein Polster geschaffen werden. Denn die Transfererlöse im Sommer 2019 waren auch die Vorfinanzierung der Saison 19/20, um das kalkulierte Minus von (laut Kind) ca. 13 Millionen Euro des laufenden Betriebs in der Saison zu decken.
Zitat:
Der Umsatz sackte von 90 Millionen Euro in der Bundesliga auf „maximal 42 Millionen in der 2. Liga“, erläuterte Kind. Die Einnahmen um mehr als die Hälfte verringert, die Ausgaben aber weiter bundesligareif – das erklärt den Sparkurs. „Die Kosten können in einem Jahr nicht angepasst werden“, sagte Kind.

Wow. Bei einem Umsatz von 42 Millionen einen Verlust von 13 Millionen zu erwirtschaften, ist nicht so gut.
Wahrscheinlich sah die Geschäftsplanung für 2019/20 am Ende mehr oder weniger eine „schwarze Null“ vor.
Das dürfte sich überholt haben, weil durch Covid19 die entgangenen Zuschauer-Einnahmen + anteilige DK-Rückzahlungen fehlen (und der Arena GmbH auch die sonstigen Einnahmen, welche die Heimspiele ausmachen).
> wäre übrigens interessant zu wissen, ob die Arena GmbH der KGaA bei der Stadionmiete für die Spieltage entgegengekommen ist …
Kind hat die entgangenen Gewinne pro Heimspiel auf 0,5 Millionen beziffert, macht bei 5 Geisterspielen in Summe ca. 2,5 Millionen. Wahrscheinlich waren da die Rückzahlungen aus den DK noch nicht dabei. Ich setze daher mal die außerordentlichen Einnahmenverluste auf 4 Millionen an. Also wird sich der operative Verlust der Saison 19/20 voraussichtlich (wieder) auf über 17 Millionen summieren. Wie gesagt gehe ich durchaus davon aus, daß die kalkulierten 13 Millionen davon bereits durch die Transfers aus Sommer 2019 gedeckt wurde.

Aber die neuen 4 Millionen werden entwede aus neuen Schulden bei der S&S ausgeglichen werden müssen (worauf das Kind bzw. auch dessen Gesellschafter wegen der nicht mehr existenten stillen Reserven der KGaA keine Lust mehr haben), oder eben durch die anstehenden Spielerverkäufe von Anton/Maina (die in Summe dieses Jahr sicherlich nicht mehr als 10 Millionen einbringen werden).
Ich würde mal von realistischen 6 Millionen für Maina und 2 Millionen für Anton ausgehen. Blieben also 4 Millionen für Einkäufe vorausgesetzt, die KGaA bekommt für die Spielzeit 20/21 einen ausgeglichenen Haushalt hin, was ich angesichts der wahrscheinlich noch weiteren Geisterspiele nicht glaube. Also gehen die 4 Millionen in die Liquiditätsreserve.
Ok, mal schauen, ob Zuber noch einen Spieler wird verkaufen können.
Von Zukäufen möchte ich daher an dieser Stelle erstmal nicht reden (aber wenn ich das Kind richtig verstanden habe und die aktuellen kolportieren Verhandlungen z.B. zu Horn richtig lese, plant die KGaA ohne Ablösesummen an Dritte neue Spieler zu holen).

Gleichzeitig müssen die Kosten des Restkaders für die Saison 20/21 entsprechend gedrückt werden, damit endlich operativ eine „schwarze Null“ da steht, weil es dann künftig keine stillen Reserven (Spieler) mehr gibt, welche mögliche operative Verluste (und die Zinsen an die S&S) ausgleichen können.

Es sei denn, es passieren eben Fußballwunder und bei H96 entstehen reihenweise neue Stars.

Am Rande: laut diverser Quellen betrug das gesamte Personaletat (also alle Angestellten + NK) in der Saison 16/17 (Aufstiegssaison) ca. 30 Millionen Euro, im abgelaufenen Zweitligajahr bei ca. 21-23 Millionen).

Wenn die KGaA das offenbar strukturelle Defizit der letzten beiden Jahre von 17-18 Millionen Euro durch Einsparungen beim Personal auffangen möchte, müßte der „rohe“ Spieleretat tatsächlich nur noch bei ca. 12 Millionen Euro liegen (zum Vergleich: 2019/20 soll dieser Etat noch bei 21 Millionen gelegen haben), damit die KGaA am Ende auf die kolportierten 16 Millionen Gesamtetat inkl. Verwaltung und NK kommt.

P.S.: Und VW ist auch kein Sponsor mehr:
https://www.news38.de/wolfsburg/VW/article229037915/VW-Corona-Coronavirus-Hannover-96-Martin-Kind-VW-Nutzfahrzeuge-Sponsor-Wolfsburg-Zweite-Bundesliga.html

P.P.S.: um es auch deutlich zu sagen: die Covid19 Krise ist nicht der Sargnagel für die Finanzen der KGaA. Natürlich sind sie ein Brandbeschleuniger. Aber die Finanzsituation der KGaA war die letzten Jahre lang schlecht, und die KGaA hatte und hat eine desaströs wirtschaftende Geschäftsführung. Verantwortung ist nicht teilbar (auch nicht mit einem Virus), Herr Kind.


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 Betreff des Beitrags: Re: Hannover 96 GmbH & Co. KGaA
BeitragVerfasst: 06.07.2020 16:24 

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Ich habe eine Verständnisfrage:

Ist der Verkäufer der H96-Eintrittskarten die S&S?
Wenn ja, weiß jemand, wie genau in dem Fall die KGaA an den Ticketeinnahmen beteiligt ist?

Oder ist der Verkäufer der H96-Eintrittskarten die KGaA?
Wenn ja, weiß jemand, wie genau in dem Fall die S&S an den Ticketeinnahmen beteiligt ist?

In der Bilanz 17/18 der S&S finde ich diese Beschreibung:
Im Berichtsjahr haben die Umsätze aus Provisionen und Ticketing das Vorjahresniveau um 35,3% übertroffen. Die Steigerung dieserUmsätze resultiert zum einen durch höhere Ticketpreise in der Bundesliga, einer höheren Stadionauslastung sowie schlussendlich inder Attraktivität der Spielgegner.
Ich vermute:
Provisionen: das würde bedeuten, die S&S bekommt offenbar einen (fixen?) prozentualen Anteil an den VK-Preisen der Tickets, wenn ich den Rest des zitierten Satzes richtig interpretiere

Ticketing: meine Interpretation: das sind die Kosten, die der KGaA in Rechnung gestellt werden für die Serviceleistungen rund um das ganze Thema Eintrittskarten

So oder so:
laut der Bilanz (und der Bemerkungen) bezieht sich der Erlös offenbar hauptsächlich auf die Einnahmen aus dem Ticketing, weniger aus dem Merchandising.
Zitat:
Die Werbeeinnahmen konnten um 36,9% im Vergleich zum Vorjahr gesteigert werden. Sie sind in der Gesellschaft aber eher vonuntergeordneter Bedeutung, da sie weder das Kerngeschäft widerspiegeln, noch der Höhe nach eine tragende Säule sind. [...] Die Ertragslage hat sich im Vergleich zum Vorjahr wie auch im Vergleich zu den Planzahlen der laufenden Periode positiv entwickelt. Grund hierfür waren im Wesentlichen die Steigerungen von Provisionen aus Ticketverkäufen. Diese Mehrerlöse wurden jedoch durchzum Teil deutliche Steigerungen des Material-, Personal-, Finanz- und sonstigen betrieblichen Aufwandes wieder aufgezehrt.


Der Rohertrag in der S&S betrug in der Erstligasaison 17/18 ca. 4,4 Millionen Euro.
Zur aktuellen Situation:
Da Covid19 ja direkt auf die (nicht stattfindenden) Ticketeinnahmen einwirkt und die sonstigen Einnahmen über das Merchandising in der 2. Liga auch nicht so dolle gewesen dürften, werden die Einnahmen der S&S im Geschäftsjahr 19/20 zwar positiv sein, aber auch nicht ausreichen, um der KGaA (wieder) einen mehrere Millionen umfassenden Kredit zu geben. Außerdem dürfte da auch Herr Baum ein Wörtchen mitreden.

Vielleicht gibt es wieder Patronatserklärungen?


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 Betreff des Beitrags: Re: Hannover 96 GmbH & Co. KGaA
BeitragVerfasst: 06.07.2020 18:13 
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Interessantes Deutsch findet man in dem von dir Zitierten:
....resultiert durch...
...schlussendlich.
Letzteres ist für mich ein No go und hat in offiziellen Beiträgen nichts zu suchen.
Warum wird das nicht von Kinds Sprachrohr Rehberg gecheckt?

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 Betreff des Beitrags: Re: Hannover 96 GmbH & Co. KGaA
BeitragVerfasst: 06.07.2020 20:27 
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st2, bei der KGaA sind die Sportliche Leitung, Akademie, Scouting, Medien und Kommunikation sowie die Fanbeauftragten. Bei der S&S Zentrale Dienste (ZD) und Marketing/Vertrieb (MV). Von den Ticketeinnahmen und dem Merchandising zieht die S&S Provision und Service ab.

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Jean Paul Sartre


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 Betreff des Beitrags: Re: Hannover 96 GmbH & Co. KGaA
BeitragVerfasst: 06.07.2020 23:21 

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Herr Rossi hat geschrieben:
st2, bei der KGaA sind die Sportliche Leitung, Akademie, Scouting, Medien und Kommunikation sowie die Fanbeauftragten. Bei der S&S Zentrale Dienste (ZD) und Marketing/Vertrieb (MV). Von den Ticketeinnahmen und dem Merchandising zieht die S&S Provision und Service ab.


@Rossi: danke.
D.h. die S&S kassiert erst das Geld (von den Fans), zieht Provision und Service ab und überweist den Rest an die KGaA. Korrekt?


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 Betreff des Beitrags: Re: Hannover 96 GmbH & Co. KGaA
BeitragVerfasst: 07.07.2020 10:24 
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Richtig, Marketing und Vertrieb, IT und Verwaltung arbeiten hauptsächlich für die KGaA.

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 Betreff des Beitrags: Re: Hannover 96 GmbH & Co. KGaA
BeitragVerfasst: 07.07.2020 13:02 

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Herr Rossi hat geschrieben:
Richtig, Marketing und Vertrieb, IT und Verwaltung arbeiten hauptsächlich für die KGaA.


Ok, aber mir ging es ja darum zu erfahren, ob die S&S tatsächlich erstmal alle Ticketeinnahmen vereinnahmt und dann einen %-Satz X an die KGaA weiterreicht.

Aber wenn es so wäre: dann müßte die S&S doch mindestens in der 1. Liga damals einen Umsatz/Rohertrag > 20 Millionen Euro alleine durch Ticketverkäufe gemacht haben.
17 Spiele * 40.000 Zuschauer * 30 Euro Durchschnittspreis = 20,4 Millionen

Da der Rohertrag in der damaligen Erstliga-Saison aber auch "nur" bei ca. 4,4 Millionen lag, gehe ich eher davon aus:
die Ticketeinnahmen als solche werden durch die KGaA vereinnahmt, und pro Ticket geht danach ein Prozentsatz X (Provision und Ticketing) an die S&S.

Businesslogen usw. gehen als Vermarktungserlöse direkt in die Arena GmbH?


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 Betreff des Beitrags: Re: Hannover 96 GmbH & Co. KGaA
BeitragVerfasst: 07.07.2020 16:31 
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Auf den Rechnungen steht Hannover 96 Sales & Services GmbH & Co. KG.

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 Betreff des Beitrags: Re: Hannover 96 GmbH & Co. KGaA
BeitragVerfasst: 07.07.2020 23:29 

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Kind zum 3 diesmal über die finanziellen Lage:: „Es ist ein Desaster.Der Juli ist der Monat, wo wir die Dauerkarten, Logen etc. verkauft haben, Werbeverträge gemacht haben. Das waren hohe Einnahmen, die jetzt entfallen. Alles in allem sind das etwa 8 Mio.“

Seit 1. Juli bekommen die Profis sowie Kocak und Zuber wieder ihr volles Gehalt, was kind bestätig:„Der Gehaltsverzicht lief zum 30. Juni aus".

Ein neuer Gehaltsverzicht sei Thema, Kind:„Wenn ein neuer Verzicht notwendig würde, wird man neue Gespräche führen.“

Laut Bild plant 96 mit 2-realitischten Szenarien: Szenario

1:

Mit Reduzierten Zuschauerzahlen bzw. dem Ende der Geisterspiele im Laufe der Saison – für Kind der realistischste Fall.Der Gesamtetat würde auf 37 bis 38 Mio, der Personaletat auf 18 Mio sinken.

2:Der Worst-Case ohne Zuschauer und Werbeeinnahmen. Kind: „Wenn alles schief geht, dann kämen wir auf 32 Mio.“ Der Personaletat würde auf unter 16 Mio sinken.

_________________
Erster Spieltag Heidenheim,
zweiter Spieltag Union,
bei Didi schellt das Telefon,
vielleicht nach Braunschweig,
vielleicht nach Freiburg eine Woche Waldspaziergang !

2-Liga Ole 2-Liga Ole Ole.......



https://www.youtube.com/watch?v=h62oUeOCuH4


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BeitragVerfasst: 07.07.2020 23:47 

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Genau, hier der link:
https://www.bild.de/sport/fussball/fussball/hannover-96-boss-martin-kind-denkt-ueber-neuen-gehaltsverzicht-nach-71744570.bild.html

Deswegen auch meine neugierigen Fragen.

Gut, das ist das Drecksblatt, das hier von einer 8 Millionen Lücke spricht. Aber so um den Dreh wird das schon sein. Die Dauerkarten- und Logen-Verkäufe sind ja die übliche Vorkasse, welche die Clubs in der Sommerpause bekommen.

8 Millionen, die für Kind und Rossmann ein Nichts sind, was an sich bereits wettbewerbsverzerrend gegenüber normal wirtschaftenden Vereinen ist. Und deswegen bin ich kein Freund von der Chose.

Aber nein, Kind setzt eh lieber wie immer auf mobbing gegenüber verdienten Spielern, denen er und nur er die Verträge gegeben hat, und riskiert offenen Auges, das da nur noch ein Kader zusammengestokelt wird, der hoffentlich nominell zumindest vollständig wird.

Erinnert ihr euch, wie da Kind seine Einigung mit dem e.V. begründet hatte: "Eine Insolvenz des Vereins H96 würde die Marke H96 beschädigen."

Marke H96 beschädigen ... oh, Herr Kind.


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BeitragVerfasst: 13.07.2020 13:13 

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Kicker.de
Zitat:
So wurde die Überprüfung finanzieller Kriterien, wie bei der Mitgliederversammlung am 31. März 2020 beschlossen, einmalig ausgesetzt, um allen Klubs "die Möglichkeit und Zeit zu geben, die wirtschaftlichen Auswirkungen der Corona-Pandemie zu bewältigen und den regulären Spielbetrieb fortzusetzen".

Genau das ist der Grund, warum das Kind aktuell auf Zeit spielt und auf das Wunder hofft, daß es irgendwann wieder mit Zuschauereinnahmen weiter geht.

Normalerweise müssen die Lizenznehmer ja nachweisen, daß bei denen die kommende Spielzeit durchfinanziert ist. Bei einem strukturellen Defizit muß daher bis zum Stichtag der Einreichung nachgewiesen werden, daß der Lizenznehmer für einen solchen Fall genug Reserven hat, um die Saison durchzufinanzieren. Wie letztes Jahr bei der KGaA, als diese Reserven durch die Spielerverkäufe (+Bürgschaft) aufgebaut und nachgewiesen werden mußten.

Auch ohne Corona hätte dieses Jahr das Kind + Rossmann endlich Farbe bekennen und Risikokapital einsetzen müssen (oder wieder gleich zu Beginn der Transferphase Anton + Maina verticken müssen). "Dank" Corona kann das Kind jetzt erstmal weiter wurschteln und auf was auch immer hoffen.
Vielleicht hofft das KInd bis zur Auszahlung der ersten Rate der TV-Gelder für die kommende Saison durchhalten zu können. Ich weiß nicht, wann diese i.d.R. ausgezahlt wird.


Zuletzt geändert von Tiburon am 25.07.2020 19:46, insgesamt 1-mal geändert.
Link gekürzt


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BeitragVerfasst: 17.07.2020 12:44 
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Hannover 96: 96 und VWN setzen Partnerschaft fort: Große Bullis für kleine Kicker
Zitat:
Neun Fahrzeuge für Akademie & Fußballschule
Unter dem Motto "Große Autos für kleine Sportler" übergab VWN im Nachwuchsleistungszentrum in der Eilenriede acht sogenannte T6.1, im Volksmund besser bekannt als "Bulli", und einen Crafter. Die sieben Caravelle, ein Multivan und der Crafter aus dem VWN-Werk in Stöcken sind speziell foliert und schon von weitem als "96-Fahrzeug" zu erkennen. Die Fahrzeuge werden für den Transport der jungen Kicker in der Akademie benutzt und sind auch für die beliebte 96-Fußballschule im Einsatz.


VWN engagiert sich fortan als "Partner der Nachwuchses".
Außerdem wird VWN, bei Hannover 96 bereits seit 2007 engagiert, in der HDI Arena weiterhin auf den TV-Banden in der ersten und zweiten Reihe prominent vertreten sein.

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BeitragVerfasst: 19.07.2020 20:19 
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Hannover 96: Abstieg 2018/19 mit 48,357 Mio. Euro für Gehälter - 2. Bundesliga - Bild.de
Endlich hat der Ladenbesitzer sich bequemt und den Geschäftsbericht veröffentlicht.

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 Betreff des Beitrags: Re: Hannover 96 GmbH & Co. KGaA
BeitragVerfasst: 25.07.2020 16:53 

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Der veröffentliche Abschluß für die letzte Bundesligasaison (also 18/19) der KGaA ist ein Offenbarungseid für das Kind und sein wirtschaftliches Handeln.

Ein weiterer Offenbarungseid der gesamten niedersächsischen Presselandschaft einschließlich des NDR, daß das bisher (außer einer Randnotiz im Drecksblatt) bisher nirgendwo thematisiert wurde. Stattdessen fabulieren die über RRZ und Esser .....

Die Zahlen sind das reine Grauen:
Trotz der Einnahman aus dem 2. Jahr in der 1. Liga hat die KGaA einen Jahresfehlbetrag von ca. 3,75 Millionen erwirtschaftet.
Zusammen mit dem Verlustvortrag aus 2018 beträgt der Bilanzverlust ca. 8,1 Millionen Euro zum Stichtag 30.06.2019
Die Verbindlichkeiten wuchsen innerhalb von 12 Monaten von 26,7 Millionen auf fast 43 Millionen Euro an (davon "nur" ca. 20 Millionen gegenüber verbundenen Unternehmen).

Mir fehlt aktuell die Phantasie, wie die KGaA diesen Schuldenberg in absehbarer Zeit durch wirtschaftliche Tätigkeiten wieder abtragen soll, gerade weil der Schuldenberg in der Saison 19/20 ja weiter angewachsen ist, außer Maina/Anton keine stillen Reserven mehr da sind und die KGaA in der 2. Liga wegen der Ausgleiderung einiger Profitcenter weiterhin nicht in der Lage sein wird, künftig eine ausgeglichene Bilanz vorlegen zu können.

Mal ein paar Hinweise aus der Bilanz:
Zitat:
Nach der Saison transferierte HANNOVER 96 zunächst noch im Berichtsjahr mit den Spielern Füllkrug, Bebou, Sarenren-Bazee und Bähre vier Spieler gegen erhebliche Entschädigungen.

Im Berichtsjahr wurden Transfererlöse in Höhe von T€ 18.190 erzielt.

>also wie bereits immer vermutet und ja auch vom Kind indirekt zugegeben, wurden die frühen Transfererlöse aus dem Frühsommer 2019 1:1 dazu benutzt, den wirtschaftlichen Verlust einigermaßen zu begrenzen.
Zitat:
Aufgrund von drei wesentlichen Transfers zum Ende der Saison 2018/2019 konnten die Transfererlöse um 8.012 TEuro auf 18.314 TEuro gesteigert werden.

> also Füllkrug, Bebou, Sarenren-Bazee
sidekick: Daran kann man sehen, daß die realen Ablösesummen erheblich unter den Fantasiewerten lagen, die durch die Presse und Foren geistern.
Die restlichen 10 Millionen waren übrigens die Erlöse im Sommer 2018 von Sané, Harnik und Klaus.
Der Walace-Transfer taucht hier nicht auf (auch nicht Fossum, Tschauner, Gloster), wird also erst in der Bilanz 19/20 ausgewiesen und soll das Minus in dieser kommenden Bilanz etwas abmildern:
Zitat:
Neben den bereits zum Ende der letzten Saison realisierten Transfers Füllkrug und Bebou wurden im Vorfeld der laufenden Saison die Spieler Fossum, Gloster, Sarenren- Bazee, Tschauner und Walace transferiert. Diese Transfers dienen in erster Linie der Stärkung der Liquidität durch zusätzliche Transfererlöse sowie der Reduzierung der Gehaltskostenstruktur von HANNOVER 96. Zum Ende der Transferperiode I der Saison 2019/2020 konnte noch der Vertrag mit dem Lizenzspieler Jonathas aufgelöst werden. Diese deutliche Liquiditätseinsparung ergab noch die Möglichkeiten, notwendige Verstärkungen des Kaders durch Verpflichtung der Spieler Aogo und Stendera zu realisieren.
Das eingesparte Gehalt von Jonathas ging dann für Aogo und Stendera drauf. Kannst Du Dir nicht ausdenken. Von der Wirkung her wäre ein Verbleib von Jonathas erfolgreicher gewesen.

Weiter aus der Bilanz:
Zitat:
In Bezug auf die Neuverpflichtungen entwickelte sich zunächst der vom Hamburger Sportverein verpflichtete Lizenzspieler Walace sehr positiv und erhielt mehrere Einladungen zur brasilianischen Nationalmannschaft. In der zweiten Hälfte der Saison glichen sich seine Leistungen jedoch denen des restlichen Teams an.

Hmm, ob andere Lizenznehmer auch einen einzelnen Spieler in ihren Jahresberichten so negativ herausstellen? Da ist mal wieder die kindische Seite der KGaA in Reinkultur zu lesen.
Zitat:
Aufgrund der sportlich begrenzten Leistungen erzielte HANNOVER 96 mit 36.535 Zuschauern einen Zuschauerschnitt, der deutlich unter dem Durchschnitt der Bundesliga und den Besucherzahlen der Vorjahre in Hannover lag und im Ranking der Zuschauertabelle der Bundesliga Platz 12 bedeutet.
...
HANNOVER 96 konnte seine Medienerlöse gegenüber dem Vorjahr leicht steigern, blieb jedoch aufgrund des deutlich schlechteren Rankingplatzes weiterhin unter den Medienerlösen der Erstligasaison 2015/2016 vor dem ersten Abstieg in die 2. Bundesliga und nahm somit nicht an den Erlössteigerungen der Mitbewerber adäquat teil.

Mimimimimi ….
Zitat:
Zum Geschäftsjahresende wurde die Kündigungsoption im Arbeitsvertrag mit dem Sportmanager Horst Heldt genutzt und Herr Heldt unwiderruflich von seinen Aufgaben freigestellt.

Und Tschüss. Und ruf ja nicht wieder an, Du Pflaume (so mal übersetzt).
Zitat:
Voraussichtliche Entwicklung (§ 289 Abs. 2, Nr. 2 HGB)
Die Lizenzspielermannschaft von HANNOVER 96 belegt nach 7 Spieltagen mit 8 Punkten den 13. Tabellenplatz. Dies zeigt, dass sich die neu zusammengestellte Mannschaft zunächst finden muss, um dann bei weiterhin positiver Entwicklung in höhere Regionen der Tabelle vorrücken zu können. Dies wird weiter zu beobachten sein, da die 2. Bundesliga sich als sehr ausgeglichen darstellt, jedoch die Clubs auf denersten drei Plätzen, welche für den Aufstieg in die Bundesliga relevant wären, aktuell bereits doppelt so viele Punkte wie HANNOVER 96 aufweisen und die Mannschaft von HANNOVER 96 gegen diese drei Mannschaften sämtlich ihre Spiele der Hinrunde verloren hat. Nachdem durch erhebliche Transfererlöse in der abgelaufenen Saison der Verlust noch reduziert werden konnte, wird für das laufende Geschäftsjahr ein sehr deutlicher Verlust erwartet. Die Geschäftsführung ist daher darum bemüht, das Eigenkapital der Gesellschaft durch Kapitalerhöhungen zu stabilisieren.
Ferner wurde zur Kompensation des Kapitalverzehrs des Berichtsjahres und des laufenden Geschäftsjahres eine Kapitalerhöhung in Höhe von 10 Mio. Euro beschlossen. Diese soll im November 2019 umgesetzt werden.

Eben. Die 10 Millionen sind auch schon wieder weg. Ebbe. Aus.
Zitat:
Der Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit ist durch die gestiegenen Abschreibungen, die Zunahme der Rückstellungen und der Zunahme der Verbindlichkeiten auf TEuro 5.903 gesunken. Der Cashflow aus der Investitionstätigkeit war im Berichtsjahr mit TEuro 12.886 deutlich negativ. Dies ist insbesondere auf die Spielerkäufe zurückzuführen denen noch keine Einzahlungen aus Spielabgaben gegenüberstanden.
Der positive Cash flow aus Finanzierungstätigkeit (8.872 TEuro) ergibt sich als Saldo aus dem von der Schwestergesellschaft HANNOVER 96 Arena GmbH & Co. KG gewährten weiteren Darlehen in Höhe von 1.500 TEuro sowie weiterer erhaltenden Gesellschafter-Darlehen von 7,7 Mio. Euro abzüglich den geleisteten Zinszahlungen. Damit stehen der Gesellschaft zum Jahresabschlussstichtag Darlehen aus verbundenen Unternehmen in Höhe von insgesamt 19.000 TEuro zur Verfügung.

> das war zum Stichtag 30.06.2019. Nur noch die S&S finanziert den Bumms gegen Zinsen. Aber nur noch sehr, sehr ungern. Deswegen gibt das Kind aktuell auch nichts mehr in die KGaA rein, weil es Gefahr läuft, zu seinen Lebzeiten das Geld trotzdem nicht mehr wiederzusehen.
Und zur Verfügung steht die 19 Millionen auch nicht, denn die sind ja schon zum Verlustausgleich ausgegeben.
Zitat:
Im Geschäftsjahr waren die Zuschauereinnahmen aufgrund des fehlenden sportlichen Erfolgs deutlich rückläufig. Ebenso reduzierte sich aufgrund der geringeren Auslastung der Durchschnittspreis pro Ticket, so dass Einbußen von über 1,8 Millionen Euro im Vergleich zum Vorjahr erzielt wurden. Die Ticketerlöse aus dem DFB-Pokal erhöhten sich bei gleichbeliebendem sportlichen Erfolg um 400 TEuro aufgrund der Tatsache, dass in der zweiten Hauptrunde der VfL Wolfsburg im Rahmen eines Heimspiels zugelost wurde.

> wie gesagt: das war noch 1. Liga ... in 19/20 in der 2. Liga und mit den Geisterspielen ...
Zitat:
Die Erträge aus Medienrechten per 30. Juni 2019 haben sich im Vergleich zum Vorjahr um nahezu 1.400 TEuro erhöht. Ursache hierfür waren im Wesentlichen die erhöhte Vergütung durch den Einsatz von U23-Spielern aus dem Verteilungstopf Nachwuchs, bei dem HANNOVER 96 die zweithöchsten Einsatzzeiten in der Bundesliga nachweisen konnte, sowie die allgemeine Progression im Rahmen der für vier Jahre abgeschlossenen Vermarktungsverträge durch die DFL - Deutsche Fußballliga.

> mal interessant. Hat das Kind nicht häufig gejammert, wie teuer der Unterhalt der U23 ist. Mich würde ja der Gesamtetat der U23 für eine Saison interessieren. Abgesehen davon, daß die U23 die einzige Chance ist, wieder nennenswerte stille Reserven durch Spieler aufzubauen.
Zitat:
Die Werbeerträge reduzierten sich zum Vorjahr um 156 TEuro aufgrund der Malusregelung im Ausrüstervertrag mit dem Partner JAKO sowie nicht erreichter Vermarktungsziele im Bereich der Hospitality Seats.

Looser.
Immerhin:
Zitat:
Das von der Lizenzmannschaft erwirtschaftete Ergebnis liegt zum 30. Juni 2019 bei 4.042 TEuro.

Aber in der 2018er Bilanz war das noch;
Zitat:
Das von der Lizenzmannschaft erwirtschaftete Ergebnis liegt zum 30. Juni 2018 bei T€ 8.023.
Nochmal Looser.


Und nun kommt die ungeschminkte Wahrheit zum „vollumfänglich handlungsfähig“ wie kaum ein anderer der 36 Lizenznehmer der 1. und 2. Liga:
Zitat:
Nachdem die Gesellschaft im März 2019 für die Spielzeit 2018/2019 sowie die Spielzeit 2019/2020 mit einem Verlust von jeweils ca. 17 Mio. Euro geplant hatte, bestand das Risiko, dass das Eigenkapital komplett aufgezehrt wird, sowie die Liquiditätsreserven verbraucht werden. Die Geschäftsleitung hat daraufhin Sofortmaßnahmen zur Reduzierung des Verlustes und Sicherstellung der Liquidität eingeleitet. Zur Sicherung der Liquidität wurden bereits bestehenden Gesellschafterdarlehen von insgesamt 26,7 Mio. Euro über die kommende Spielzeit hinaus prolongiert und es wurde beschlossen, Transfererlöse im erheblichen Umfang zu generieren. Zum Ende der Berichtsperiode konnten 17,5 Mio. Euro erzielt werden.
...
Der Cashflow aus der Investitionstätigkeit war im Berichtsjahr mit TEuro 12.886 deutlich negativ. Dies ist insbesondere auf die Spielerkäufe zurückzuführen denen noch keine Einzahlungen aus Spielabgaben gegenüberstanden.
Der positive Cash flow aus Finanzierungstätigkeit (8.872 TEuro) ergibt sich als Saldo aus dem von der Schwestergesellschaft HANNOVER 96 Arena GmbH & Co. KG gewährten weiteren Darlehen in Höhe von 1.500 TEuro sowie weiterer erhaltenden Gesellschafter-Darlehen von 7,7 Mio. Euro abzüglich den geleisteten Zinszahlungen. Damit stehen der Gesellschaft zum Jahresabschlussstichtag Darlehen aus verbundenen Unternehmen in Höhe von insgesamt 19.000 TEuro zur Verfügung.

>nur zur Verfügung steht die 19 Millionen auch nicht, denn die sind ja schon in den letzten Saisons zum Verlustausgleich ausgegeben worden.

Das beste zum Schluß ist der Kommentar der Wirtschaftsprüfer:
Zitat:
.... weisen wir auf die Ausführungen der Geschäftsführung im Lagebericht unter "C. Hinweise auf wesentliche Chancen und Risiken der künftigen Entwicklung" hin, denen zufolge aufgrund des erwarteten Verlusts von 17 Mio. Euro für das Berichtsjahr sich die Gesellschaft dem Risiko des vollständigen Eigenkapital- und Liquiditätsverzehrs ausgesetzt sah und diesem Risiko durch Prolongation von Gesellschafterdarlehen in Höhe von insgesamt 26,7 Mio. Euro über das Geschäftsjahr 2019/2020 hinaus, Transfererlösen am Ende des Berichtsjahrs in Höhe von 17,5 Mio. Euro sowie weiteren Transfererträgen im laufenden Geschäftsjahr und schließlich durch eine bereits am 25.September 2019 beschlossene Kapitalerhöhung um 10 Mio. Euro entgegen gewirkt und so die Unternehmensfortführung sichergestellt hat."

Dem ist nichts hinzuzufügen.
Erstmal sichergestellt bis zum 30.06.2020.
Gut für das Kind: wegen der Covid19 Krise mußte die KGaA ja im Frühjahr keine neue Wirtschaftsplanung für die Saison 20/21 einreichen.
Das wäre mal spannend gewesen.
Übersetzt heißt das: die Kasse ist leer. Die 10 Millionen Euro Kapitalerhöhung dienten (mal wieder nach dem Motto: „Wir investieren das nötige“), um ein Liquiditätsloch zu schließen.

Die Covid19 Krise hat nun ein neues Liquiditätsloch gerissen.
Ein letztes Mal wird dieses wohl durch die Transfererlöse von Maina und Anton geschlossen werden können.

Aber Reserven für irgendwelche namhaften Transfers gibt es nicht mehr.
Das hat zwei Ableitungen:
1. ein irgendwie geplanter Wiederaufstieg in den nächsten 5 Jahren ist nach aktueller Sicht ein sportliches Wunder. Auch 2021 laufen Verträge von Leistungsträgern aus (z.B. Hübers, Haraguchi, Elez), stille Reserven für deren Ersatz durch gezielte Transfers von überdurchschnittlichen Spielern werden stand heute nicht möglich sein.
H96 ist schneller auf einem Liquiditätsniveau wie (bzw. unter) Bochum, Darmstadt, Pauli angekommen, als man dachte.

2. Der Liquiditätskreislauf zwischen den kindischen Gesellschaften nimmt weiter Fahrt auf. Schon ein normaler Zweitligist arbeitet (ohne außergewöhnliche Transfererlöse) am Rande der Rentabilität. Bei der KGaA kommt erschwerend hinzu, daß einige Profitcenter an die S&S und die Arena GmbH ausgelagert sind. Dazu kommen die Zinszahlungen Ich rechne damit, daß die KGaA in den nächsten Jahren weiterhin operativ minus macht. Das wird wiederum z.B. durch Gesellschafterdarlehen ausgeglichen. Das wiederum senkt die Attraktivität für neue Investoren. Die Abhängigkeit vom Kind wird noch größer.


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 Betreff des Beitrags: Re: Hannover 96 GmbH & Co. KGaA
BeitragVerfasst: 25.07.2020 17:41 
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Ich kenne mich da mit meiner sauerländischen Schulbildung nicht so aus. Aber hier gibt es ja genug BWLer, die vielleicht erklären könnten, ab wann bei der KgaA der "Tatbestand " der Insolvenz vorliegt.
Die hat doch nur noch (weiter auflaufende) Schulden und Null Perspektive.

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 Betreff des Beitrags: Re: Hannover 96 GmbH & Co. KGaA
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Danke für deine Arbeit st2 :nuke:


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 Betreff des Beitrags: Re: Hannover 96 GmbH & Co. KGaA
BeitragVerfasst: 25.07.2020 19:10 
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Danke für die akribische Aufarbeitung. Mir würde dazu aus zwei Gründen den Mut fehlen:

1. Obwohl ich auch (freiberuflicher) Unternehmer bin, ist mit das jetzt ein bißchen zu viel Zahlensalat. Dafür bin ich dann auch Übersetzer geworden...;

2. Es grenzt an Sadomasochismus um sich hiermit auseinander setzen zu wollen, weil man eine Wahrheit aufgezeigt bekommt, die depressiv über die Zukunft des Konstruktes macht. Es nicht zu tun ist allerdings wieder Vogel-Strauß-Politik.


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 Betreff des Beitrags: Re: Hannover 96 GmbH & Co. KGaA
BeitragVerfasst: 25.07.2020 19:15 

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RoterKlaus hat geschrieben:
Ich kenne mich da mit meiner sauerländischen Schulbildung nicht so aus. Aber hier gibt es ja genug BWLer, die vielleicht erklären könnten, ab wann bei der KgaA der "Tatbestand " der Insolvenz vorliegt.
Die hat doch nur noch (weiter auflaufende) Schulden und Null Perspektive.


Solange das Gesellschafterdarlehen (mit Rangrücktritt) sind und/oder Darlehen von verbundenen Unternehmen, mit denen Darlehensverträge geschlossen wurden, in denen z.B. eine Stundung solange eingeräumt wird, bis die KGaA wieder schwarze Zahlen schreibt, muß der Geschäftsführer der KGaA (Kind) keine Insolvenz für die KGaA anmelden.

Kurzform: solange der Darlehensgeber Kind dem Geschäftsführer Kind nicht die Kredite entzieht, kann der GF Kind weiter rumpfuschen. Jahr für Jahr.

Damit ist z.B. auch das Rückkaufsrecht der früheren Anteile des e.V. an der KGaA wertlos.
Denn natürlich sind Stand heute die Anteile der Hannover 96 GmbH & Co.KGaA überhaupt nichts (mehr) wert.
Denn welcher externe Investor soll denn aktuell ein Interesse haben, in der KGaA zu investieren?

Kind hat übrigens nie daran gedacht, neue Investoren über einen Anteilsverkauf an der S&S reinzuholen. Denn dann liefe er ja Gefahr, dort die Alleinherrschaft zu verlieren.
Andererseits kann er sagen: ich habe ja versucht, Investoren für die KGaA zu finden. Aber keiner will. Seht ihr, nur ich bin treu.
Daß er in den letzten 10 Jahren den Laden runtergewirtschaftet hat, sagt er natürlich nicht.

Das große Dilemma ist: die KGaA und damit der Profifußball in Hannover ist und bleibt im Würgegriff von Martin Kind. Aber das wissen wir hier ja zur Genüge.

Er hat den Laden inzwischen aber dermaßen und offensichtlich heruntergewirtschaftet, daß er bemüht ist, das Thema in der Öffentlichkeit ganz klein zu halten.
Und damit darf er nicht durchkommen.

Meine letzte Hoffnung für den Profifußball in Hannover ist:
irgendwie wie der öffentliche Druck eines Tages doch so groß, daß die Eitelkeit von Kind unter seinem Image als looser derart leidet, daß er die KGaA entschuldet.

Und mein anderer Antrieb ist:
das Beispiel Kind muß deswegen überregional bekannt werden, damit bekannt wird, welche Katastrophen passieren, wenn 50+1 ausgehebelt wird und ein "Fußballverein" bzw. Fußballunternehmen von egoistischen Alleinherrschern an die Wand gefahren werden.


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