So, nun noch eine Geschichte aus dem wirklichen Leben, auch wenn schon viel, viel Wasser den Fluss heruntergelaufen ist. Vielleicht habt ihr Spass daran
Lieber Dieter ,
danke für Deine E-Mail vom 10.06.2010 !
Entschuldige , daß ich mich erst jetzt wieder bei Dir melde !
Ich habe seit längerer Zeit einen 3 cm großen Gallenstein , der hin und wieder Probleme
bereitet . So ging es mir einige Tage nicht so hervorragend . Vielleicht lasse ich den Gallenstein endoskopisch entfernen ! Zur Zeit geht es mir aber wieder ganz gut .
Nun zu Deiner E - Mail .
Peter Anders kenne ich natürlich und weiß , daß er früher sehr guten Fußball bei Hannover 96
gespielt hat. Seine Mutter hatte ja das Milchgeschäft in der Sollingstraße , neben der
Bäckereifiliale von Raute . Eine junge Kundin , mit sehr kleinem Busen , fragte mal Frau Anders , wie sie zu ihrem grossen Busen gekommen sei ? Darauf antwortete Frau Anders:
" das hat nur die Milch gemacht , Sie müssen nur viel Milch trinken , dann wird auch Ihr Busen
viel größer ! "
Der Pastor der Bodelschwingkirche hieß Helmer !
Ich weiß noch , daß er uns bei einem unserer Auftritte im Gemeindesaal den Stecker für die Stromversorgung unserer Verstärker herausgezogen hat. Er war der Meinung wir spielen
viel zu laut ! Nach diesem Auftritt haben wir ihn nach Hannover ins Savoy ( am Marstall )
geschickt .Dort wurde noch viel lauter als bei uns gespielt ! Danach hat er den Stecker nie mehr herausgezogen .Persönlich habe ich Pastor Helmer im VW - Werk Stöcken kennen -
gelernt . Er hat dort am sogenannten Elektroband gearbeitet . Dort wurden die Kabel für
die Kfz. - Elektrik .... eingebaut .
Im Anhang findest Du einen Bericht vom Spiegel .
Lieber Dieter , in der Hoffnung , daß es Dir gut geht , sende ich Dir viele liebe Grüße auch
an Deine Frau und Sarah - Julie !
Laß ´ mal wieder etwas von Dir ( Euch ) hören !
Liebe Grüße auch von Ilse !
Manfred
DER SPIEGEL 27/1970 - SIEGFRIED HELMER
DER SPIEGEL
NACHRICHTEN
BERUFLICHES
SIEGFRIED HELMER
SIEGFRIED HELMER, 36, Pfarrer der (evangelischen) Bodelschwingh-Gemeinde in
Hannover-Ledeburg, kündigte seinen kirchlichen Dienst auf und will ab 1. August
als Pädagoge an der Odenwald-Schule in Ober-Hambach unterrichten. Der Pastor,
dessen Kirche "direkt vor dem VW-Transporterwerk liegt" (Helmer), hatte seit
Sommer letzten Jahres nebenbei als Schichtarbeiter am Volkswagen-Fließband
gestanden, um "die Kluft zwischen der Kirche und den Arbeitern zu überbrücken".
Das Zweit-Gehalt von monatlich 1200 Mark wollte Helmer für soziale Zwecke zur
Verfügung stellen, stieß mit diesem Plan aber bei seinen kirchlichen
Vorgesetzten auf Ablehnung. Das Landeskirchenamt in Hannover erklärte, es zahle
ihm seinen Pfarrer-Sold in Höhe von 2000 Mark -- obwohl er von seinem
Gemeindedienst beurlaubt sei -- und darum müsse er das VW-Geld direkt an die
Kirche abführen, denn ein Doppelverdienst sei nicht zulässig. Helmer verwies auf
eine Ausnahmeregelung, nach der ein Pastor für schulischen Religionsunterricht
Aufwandsentschädigung für sich beanspruchen könne. Als Helmer monatlich nur noch
ein um das VW-Einkommen reduziertes Kirchengehalt überwiesen bekam, zog der
Fließband-Pfarrer -- Mitglied von SPD und IG Metall und früher auch der Apo --
die Konsequenzen: Er "erkannte, daß die Kirche eben kein Interesse. am Einsatz
von Arbeiter-Pfarrern hat", kündigte schriftlich und urteilte: "Die herrschende
Kirche ist die Kirche der Herrschenden."