50+1: Den deutschen Fußball dem Kapitalmarkt öffnen? Moderations-Bereich |
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einwerfer
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Betreff des Beitrags: Re: 50+1: Den deutschen Fußball dem Kapitalmarkt öffnen? Verfasst: 27.07.2011 00:11 |
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Registriert: 07.10.2006 16:06 Beiträge: 11989
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kirsche hat geschrieben: Werter Gunter,
Du sollest Deine Meinung nicht für allgemeingültig erklären. Sicher werden die Oldschool-Fans nicht amused sein, der Verein VW Wolfsburg heißt. Dass deswegen die Fans zuhause bleiben würden halte ich für ein Gerücht. Ein Blick in die Basketballbundesliga zeigt ein anderes Bild. Dort spielen z. B. Ratiopharm Ulm, Telekom Baskets.......
Wenn durch die Investoren attraktiverer Fußball geboten wird, sind die Stadion genauso voll wie aktuell. Sollten die Oldschool-Fans dem Stadion fernbleiben, was ich nicht glaube, weil Junkies Drogen brauchen, werden andere Zuschauer ins Stadion kommen. Fans der Basketballbundesliga sind völlig andere als beim Fußball. Es gibt "keine" lange Traditon von Basketball in Deutschland. Basketball kommt aus den USA (ok, wurde in Kanada glaube ich erfunden  ) da geht es nur um Werbung und nicht um Sport. Und das ist hier genauso. Wer es mag 
_________________ Da hab ich gedacht, ich tu ihn ihm rein in ihn ihm sein Tor. Horst Hrubesch 
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kirsche
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Betreff des Beitrags: Re: 50+1: Den deutschen Fußball dem Kapitalmarkt öffnen? Verfasst: 27.07.2011 08:05 |
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Registriert: 10.06.2011 10:28 Beiträge: 306
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marVin hat geschrieben: Das Publikum würde sich zwangsläufig verändern, weil die Leute es sich irgendwann einfach nicht mehr leisten können ins Stadion zu gehen. Würde, könnte, sollte, müsste. In einem Konjunktiv kann man jegliche böse Vorahnung verstecken. Das nennt man bezeichenderweise "German Angst". Das englische Verhältnisse in D Einzug halten werden, halte ich für unbegründet. Die höchsten Ticketpreise haben in D die Traditionsvereine und wenn immer die Verschuldung der englsichen Vereine als Argument herangezogen wird, da reicht ein Blick auf die deutschen Traditionsvereine Dortmund, Schalke und Hertha.
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kirsche
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Betreff des Beitrags: Re: 50+1: Den deutschen Fußball dem Kapitalmarkt öffnen? Verfasst: 27.07.2011 08:34 |
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Registriert: 10.06.2011 10:28 Beiträge: 306
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einwerfer hat geschrieben: Fans der Basketballbundesliga sind völlig andere als beim Fußball. Es gibt "keine" lange Traditon von Basketball in Deutschland. Basketball kommt aus den USA (ok, wurde in Kanada glaube ich erfunden  ) da geht es nur um Werbung und nicht um Sport. Und das ist hier genauso. Wer es mag  Fans sind Fans. Tradition wird immer gerne wieder hochgehalten. Für die Oldschoolfans mag das Wort einen tieferen Sinn haben, ansonsten halte ich das Wort für eine schöne Verpackung, um das Geschäft Fußball zu befeuern. Emotion ist auch so eine Verpackung. Den Fans geht es immer um Sport. Sie gehen nicht zum Basketball, um eine Werbeveranstaltung zu sehen. Wenn Vereine sich sponsern lassen, dann machen sie das in der Regel, um besseren Sport bieten zu können. Den will der Zuschauer sehen. Deswegen lässt er sich von Vereinsnamen, die den Titel des des Sponsors enthalten nicht abhalten, zum Basketball zu gehen. Bei Bayer Leverkusen ist es auch nicht anders. Den normalen Zuschauer interessiert es nicht, ob ein Traditionsverein gegen einen Plastikclub spielt. Der will ein gutes Bundesligaspiel sehen.
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marVin
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Betreff des Beitrags: Re: 50+1: Den deutschen Fußball dem Kapitalmarkt öffnen? Verfasst: 27.07.2011 18:57 |
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Registriert: 28.08.2003 15:33 Beiträge: 5173
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kirsche hat geschrieben: marVin hat geschrieben: Das Publikum würde sich zwangsläufig verändern, weil die Leute es sich irgendwann einfach nicht mehr leisten können ins Stadion zu gehen. Würde, könnte, sollte, müsste. In einem Konjunktiv kann man jegliche böse Vorahnung verstecken. Das nennt man bezeichenderweise "German Angst". Das englische Verhältnisse in D Einzug halten werden, halte ich für unbegründet. Die höchsten Ticketpreise haben in D die Traditionsvereine und wenn immer die Verschuldung der englsichen Vereine als Argument herangezogen wird, da reicht ein Blick auf die deutschen Traditionsvereine Dortmund, Schalke und Hertha. Ich finde es sehr gefährlich dass an 50:1 rumgewerkelt werden könnte. Ich finde das überhaupt nicht spannend. Und mir bereitet das wirklich Kopfzerbrechen. Und 96 könnte ich mir auch nicht uffm Fernseher ankieken. Ich bin Stadiongänger. Sollte es sich ähnlich entwickeln wie in England, bin ich komplett raus.
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OH96
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Betreff des Beitrags: Re: 50+1: Den deutschen Fußball dem Kapitalmarkt öffnen? Verfasst: 28.07.2011 09:32 |
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Registriert: 23.06.2006 15:24 Beiträge: 1879 Wohnort: Wedemark
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kirsche hat geschrieben: Den Fans geht es immer um Sport. Sie gehen nicht zum Basketball, um eine Werbeveranstaltung zu sehen. Wenn Vereine sich sponsern lassen, dann machen sie das in der Regel, um besseren Sport bieten zu können. Den will der Zuschauer sehen. Deswegen lässt er sich von Vereinsnamen, die den Titel des des Sponsors enthalten nicht abhalten, zum Basketball zu gehen. Bei Bayer Leverkusen ist es auch nicht anders. Den normalen Zuschauer interessiert es nicht, ob ein Traditionsverein gegen einen Plastikclub spielt. Der will ein gutes Bundesligaspiel sehen. Bei Bayer Leverkusen mag das so sein. Die haben allerdings in einer extrem dicht besiedelten Gegend ein relativ kleines Stadion, was trotzdem selten ausverkauft ist. Und drumherum sind diverse Traditionsvereine, bei denen das anders aussieht. Und das, obwohl Leverkusen sportlich seit Jahren relativ erfolgreich ist und fortlaufend teure Fußballer präsentiert. Es geht also wohl durchaus nicht nur um Sport, wie Du es darstellst. Ginge es nur darum, wäre wohl auch kaum zu begründen, warum wir uns die Jahre vor der letzten Saison in Hannover angetan haben. Da gab's kaum sportliche "Leckerbissen". Zugegeben, schlechtes Argument, denn abgesehen davon, daß ich eben einfach in dieses Stadion gehöre, fällt mir auch wenig anderes ein, warum ich mir das eigentlich angetan habe... 
_________________ 1896 Libre!
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kirsche
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Betreff des Beitrags: Re: 50+1: Den deutschen Fußball dem Kapitalmarkt öffnen? Verfasst: 28.07.2011 16:46 |
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Registriert: 10.06.2011 10:28 Beiträge: 306
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OH96 hat geschrieben: Bei Bayer Leverkusen mag das so sein. Die haben allerdings in einer extrem dicht besiedelten Gegend ein relativ kleines Stadion, was trotzdem selten ausverkauft ist. Und drumherum sind diverse Traditionsvereine, bei denen das anders aussieht. Und das, obwohl Leverkusen sportlich seit Jahren relativ erfolgreich ist und fortlaufend teure Fußballer präsentiert. Es geht also wohl durchaus nicht nur um Sport, wie Du es darstellst. Ich erlaube mir, Dir zu widersprechen. In Leverkusen wohnen 160.000 Menschen. Die Auslastung des Stadions beträgt ca. 97%. Umliegende Vereine wie Mönchengladbach haben bei doppelter Einwohnerzahl eine Auslastung von 80% und Köln hat bei 5,5 facher Einwohnerzahl um die 90% Auslastung. Da steht Leverkusen ziemlich gut da. Noch ein interessanter Wert: Bremen hat ca. die dreifache Einwohnerzahl gegenüber Leverkusen. Das Fassungsvermögen des Weserstadions beträgt 42000 Zuschauer. Die Auslastung lag zu Zeiten des Erfolges bei 40.000 Zuschauern. Vergleicht man diese Zahlen miteinander, steht Leverkusen ziemlich gut da. OH96 hat geschrieben: Ginge es nur darum, wäre wohl auch kaum zu begründen, warum wir uns die Jahre vor der letzten Saison in Hannover angetan haben. Da gab's kaum sportliche "Leckerbissen". Zugegeben, schlechtes Argument, denn abgesehen davon, daß ich eben einfach in dieses Stadion gehöre, fällt mir auch wenig anderes ein, warum ich mir das eigentlich angetan habe...  Das Du in dieses Stadion "gehörst"............ finde ich sehr sympathisch. 
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RoterKlaus
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Betreff des Beitrags: Re: 50+1: Den deutschen Fußball dem Kapitalmarkt öffnen? Verfasst: 28.07.2011 17:10 |
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Registriert: 21.01.2003 11:54 Beiträge: 26940 Wohnort: Mönchengladbach
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Kirsche, ich bewundere mittlerweile Deinen Einsatz für die Thesen unseres Kindes. Aber: Junge Leute in meinem Alter wirst Du nicht überzeugen können. Ich habe immer die Engländer vor Augen, jetzt auch Malaga. Mal sehen wie lange das da läuft. Hat ein Investor keine Lust mehr - was dann? Was wird bei uns ein Nachfolger von Kind mit dem Verein anstellen? Meine Panik vor dem Fall von 50+1 kann man nicht wegdiskutieren. Da käme schlimmeres auf uns zu als bei Bosman.
_________________ "Das freie Wort schlägt unter uns Brücken von Mensch zu Mensch." (Heinrich Lübke, Sauerland) Mr. RedKlaus is dressed by Donatella Versace. Hair and makeup for Mr. RedKlaus by Maria Verel
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Herr Rossi
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Betreff des Beitrags: Re: 50+1: Den deutschen Fußball dem Kapitalmarkt öffnen? Verfasst: 28.07.2011 23:13 |
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Registriert: 31.08.2008 19:56 Beiträge: 30629 Wohnort: Hannover
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Janrik hat geschrieben: Rossi, die Aussage von Platini ist leider nicht wirklich eindeutig. Dafür müssten alle Ausrücke, die er benutzt, wirklich spezifiziert sein. Man schaue nur mal ins HGB, wie genau da Aufwand und Kosten voneinander abgegrenzt sind ...  Oh nee, erinnere mich nicht an die Berufsschule (Stichwort Rechnungsabgrenzung)!  Ich lege Wert darauf, dass die UEFA durchsetzen will, dass die Vereine nicht mehr ausgeben dürfen als sie einnehmen. Wenn hier in Deutschland Ticketpreise wie einmalig im Urlaub in Liverpool verlangt werden, dann werde ich mir dauerhaft die 96-Spiele nur noch im Fernsehen anschauen! 
_________________ „Bei einem Fußballspiel verkompliziert sich allerdings alles durch die Anwesenheit der gegnerischen Mannschaft.“
Jean Paul Sartre
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Kuhburger
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Betreff des Beitrags: Re: 50+1: Den deutschen Fußball dem Kapitalmarkt öffnen? Verfasst: 29.07.2011 03:00 |
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Registriert: 02.07.2010 20:46 Beiträge: 15319 Wohnort: Quedlinburg
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Ich wage mal die Behauptung, dass die Nachfrage den Preis bestimmt, soll heißen: Ist das Stadion 17-mal ausverkauft, wird auch der Preis steigen. Den Bezug halte ich für zwingender als den Bezug zu 50+1. Hannover 96 ist bereits jetzt nix anderes als ein Wirtschaftsunternehmen und kann sich nicht einfach von wirtschaftlichen Gesetzmäßigkeiten abkoppeln.
_________________ „Und Sie, Herr Lienen, haben Sie früher auch mal Fußball gespielt?“
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kirsche
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Betreff des Beitrags: Re: 50+1: Den deutschen Fußball dem Kapitalmarkt öffnen? Verfasst: 29.07.2011 09:25 |
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Registriert: 10.06.2011 10:28 Beiträge: 306
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RoterKlaus hat geschrieben: Junge Leute in meinem Alter wirst Du nicht überzeugen können. Ich habe immer die Engländer vor Augen, jetzt auch Malaga. Mal sehen wie lange das da läuft. Hat ein Investor keine Lust mehr - was dann? Was wird bei uns ein Nachfolger von Kind mit dem Verein anstellen? Meine Panik vor dem Fall von 50+1 kann man nicht wegdiskutieren. Da käme schlimmeres auf uns zu als bei Bosman. Ich will niemanden überzeugen. Ich will nur ein bisschen diskutieren. In D gibt es keine Königin, wir essen kein Fish&Chips und fahren auch nicht links herum. Warum sollte es englische Verhältnisse in D geben? Die Strukturen im deutschen Fußball sind ganz andere wie z. B. in England, wo es keine 50+1-Regel und kein Lizensierungsverfahren wie in D gibt. Sollten sich Kind und die DFL einigen, wird 50+1 bestehen bleiben. Insofern ist Deine Panik unbegründet. Ich finde es viel bedenklicher, dass es Vereine gibt, die gegen die Abschaffung von 50+1 stimmen und sich einen Araber ins Haus holen, der mit weniger als 50% Stimmanteile, durch Verträge abgesichert, das alleinige Sagen hat. Da schaut die DFL nur zu. Was Kind vorhat, finde ich sehr sympatisch. Er will nicht, wie hier vielfach geäußert, Geld in neue Spieler stecken, was ein erhöhtes Risiko beinhaltet. sondern er will das Geld in die Infrastruktur (??) und in die Nachwuchsarbeit stecken. Wenn Kind Geld in Gebäude, Trainingsplätze, Trainer..... investiert, kann der Verein davon gut profitieren. Wie zu verfahren ist, wenn Kind und seine Investorengruppe aussteigen wollen, dass wird in dem Übernahmevertrag geregelt werden. Darüber jetzt zu spekulieren, macht für mich wenig Sinn. Nachdem was ich über Kind weiß, wird er "seinen" Verein nicht irgendwelchen Investoren zum Fraß vorwerfen.
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Ikarus
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Betreff des Beitrags: Re: 50+1: Den deutschen Fußball dem Kapitalmarkt öffnen? Verfasst: 29.07.2011 09:29 |
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Registriert: 19.01.2010 20:51 Beiträge: 3460 Wohnort: Hannover
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Ich hoffe es kommt zu dem Kompromiss mit der 20-Jahresregel. Dann muss keiner Angst vor diesen Schreckenszenarien haben, die gerne benutzt werden um Angst zu schüren. Die regionalen Investoren können dann dazu beitragen die Mannschaft weiter zu verstärken, so dass 96 sich in der oberen Tabellenhälfte etablieren kann.
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OH96
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Betreff des Beitrags: Re: 50+1: Den deutschen Fußball dem Kapitalmarkt öffnen? Verfasst: 29.07.2011 09:33 |
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Registriert: 23.06.2006 15:24 Beiträge: 1879 Wohnort: Wedemark
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kirsche hat geschrieben: Ich erlaube mir, Dir zu widersprechen.
In Leverkusen wohnen 160.000 Menschen. Die Auslastung des Stadions beträgt ca. 97%. Umliegende Vereine wie Mönchengladbach haben bei doppelter Einwohnerzahl eine Auslastung von 80% und Köln hat bei 5,5 facher Einwohnerzahl um die 90% Auslastung. Da steht Leverkusen ziemlich gut da. Sorry, aber das ist eine Milchmädchenrechnung. Das Leverkusener Stadion ist ziemlich klein, und als Einzugsgebiet kann man wohl kaum nur die Einwohner der Stadt Leverkusen berücksichtigen. Leverkusen ist doch quasi ein (häßlicher) Vorort von Köln, und auch sonst kann man keine drei Kilometer fahren, ohne gleich wieder in den nächsten Ort zu fallen. Wenn Deine These, daß die Leute im Endeffekt nur kommen, um "guten" Fußball zu sehen, stimmen würde, dann müßten die Kölner alle nach Leverkusen rennen. Das klappt dann wohl nicht so ganz...
_________________ 1896 Libre!
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Bemeh
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Betreff des Beitrags: Re: 50+1: Den deutschen Fußball dem Kapitalmarkt öffnen? Verfasst: 29.07.2011 09:45 |
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Registriert: 21.01.2003 11:54 Beiträge: 13961 Wohnort: Hemmingen
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Was streitet ihr euch hier um des Kaisers Bart? Ich habe 2 Jahre in Köln gearbeitet und mir die Fanszene angesehen. Der Kölner an sich geht zum FC, Punkt aus. Aber es gibt auch einige (habe selbst mehrere kennengelernt), die von Köln nach LEV fahren. Mindstens 2 davon allein wegen des guten Fußballs.
Und die Fans aus dem Speckgürtel von Köln sind generell FC-Fans, egal wie nah sie denn mal gerade an LEV wohnen. Die ganze Sache hat sehr viel mit Tradition zu tun, und die hat nun mal der FC, während LEV sich die erst sehr mühsam aufbaut.
Das Stadion in LEV ist auch nach dem Umbau immer schön voll, weil dort nach wie vor sehr guter Fußball gespielt wird und - wie oben gesagt - in der Gegend ne Menge Leute wohnen, die nur deshalb kommen. Neben den paar "Werkself"-Fans natürlich.
_________________  Seit Jahren in einer Scheinwelt lebender und krachend gescheiterter Moderator
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Gunther
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Betreff des Beitrags: Re: 50+1: Den deutschen Fußball dem Kapitalmarkt öffnen? Verfasst: 29.07.2011 10:43 |
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Registriert: 03.08.2003 20:48 Beiträge: 9690 Wohnort: Hannover
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kirsche hat geschrieben: Nachdem was ich über Kind weiß, wird er "seinen" Verein nicht irgendwelchen Investoren zum Fraß vorwerfen. vor ein paar jahren wären mir arabische investoren noch lieber gewesen als unser kind. 
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kirsche
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Betreff des Beitrags: Re: 50+1: Den deutschen Fußball dem Kapitalmarkt öffnen? Verfasst: 29.07.2011 19:24 |
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Registriert: 10.06.2011 10:28 Beiträge: 306
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Selbst mir ist es bekannt, dass Du kein Freund von Kind bist. Welchen Präsidenten und warum findest Du besser?
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marVin
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Betreff des Beitrags: Re: 50+1: Den deutschen Fußball dem Kapitalmarkt öffnen? Verfasst: 29.07.2011 20:01 |
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Registriert: 28.08.2003 15:33 Beiträge: 5173
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kirsche hat geschrieben: Selbst mir ist es bekannt, dass Du kein Freund von Kind bist. Welchen Präsidenten und warum findest Du besser? Gegenfrage: kirsche hat geschrieben: Nachdem was ich über Kind weiß, wird er "seinen" Verein nicht irgendwelchen Investoren zum Fraß vorwerfen. Was passiert denn, wenn 50:1 unwiderruflich gekippt wird? Was passiert Deiner Meinung nach dann in Fußballdeutschland? Vielleicht bist Du einfach zu naiv und weißt auch irgendwie gar nicht so genau, was der liebe und nette Onkel Kind hier so alles verbockt hat und was er eigentlich vom Fußball versteht bzw. wie er die Dinge verändern will. Stichwort "Marke". Mich wundert es vielmehr wie Slomka und Schmadtke das solange aushalten konnten, mit diesem ganzen Gesülze von Kind, der es ja immer noch nicht sein lassen kann, in die sportlichen Bereiche seine unqualifizierte Meinung lautstark zu quarken (Stichwort Schlaudraff). Ich bin sehr gespannt auf die nächste Talsohle. Wird mit Martin Kind am Ruder sicherlich nicht einfach.
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kirsche
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Betreff des Beitrags: Re: 50+1: Den deutschen Fußball dem Kapitalmarkt öffnen? Verfasst: 29.07.2011 20:58 |
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Registriert: 10.06.2011 10:28 Beiträge: 306
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Werter Marvin,
eine Frage beantwortet man nicht mit einer Gegenfrage. Das ist schlecher Stil, zumal wenn die Frage nicht an Dich gerichtet ist.
Was mit der BL passiert, wenn 50+1 gekippt wird, habe ich an anderer Stelle bereits geschrieben.
Ich bin weder naiv und weiß auch irgendwie gar nicht so genau.........Wenn Du meinst, ich kann die Bedeutung einer "Marke" nicht einschätzen, steht es Dir frei zu googeln oder einen Verein Deiner Wahl zu kontaktieren und nach der Bedeutung einer Marke für den jeweiligen Verein zu fragen.
Wenn es Dich wundert, wie Slomka und Schmadtke das solange mit Kind aushalten konnten, empfehle ich Dir ein Trainingsbesuch und bitte Dich die Frage Herrn Slomka selbst zu stellen. Ich stelle Dir schon jetzt in Aussicht, dass die Antwort von Slomka Deiner Meinung zu 100% widersprechen wird.
Weißt Du Marvin, ich diskutiere gerne mit Dir, aber bitte auf einem anderen Niveau.
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Herr Rossi
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Betreff des Beitrags: Re: 50+1: Den deutschen Fußball dem Kapitalmarkt öffnen? Verfasst: 29.07.2011 23:29 |
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Registriert: 31.08.2008 19:56 Beiträge: 30629 Wohnort: Hannover
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Kuhburger hat geschrieben: Ich wage mal die Behauptung, dass die Nachfrage den Preis bestimmt, soll heißen: Ist das Stadion 17-mal ausverkauft, wird auch der Preis steigen. Den Bezug halte ich für zwingender als den Bezug zu 50+1. Hannover 96 ist bereits jetzt nix anderes als ein Wirtschaftsunternehmen und kann sich nicht einfach von wirtschaftlichen Gesetzmäßigkeiten abkoppeln. Kuhburger, rechne doch einmal diese Ticketpreise um: http://www.liverpoolfc.tv/tickets/ticket-prices! Kop Grandstand (39 - 45₤) ist die Fankurve und entspricht bei uns Nordkurve Oberrang. Einen derartigen Preisunterschied zu deutschen Verhältnissen erlaube ich mir einmalig im Urlaub. So groß ist die Preiselastizität bei mir oder anderen Fans nicht! 
_________________ „Bei einem Fußballspiel verkompliziert sich allerdings alles durch die Anwesenheit der gegnerischen Mannschaft.“
Jean Paul Sartre
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Kuhburger
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Betreff des Beitrags: Re: 50+1: Den deutschen Fußball dem Kapitalmarkt öffnen? Verfasst: 30.07.2011 10:07 |
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Registriert: 02.07.2010 20:46 Beiträge: 15319 Wohnort: Quedlinburg
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Herr Rossi, wenn das Stadion voll ist, dann hat der Veranstalter alles richtig gemacht. - Und es ist nunmal völlig gleichgültig wer den geforderten Eintrittspreis bezahlt, solange er bezahlt wird. Und wenn man als Zuschauer Marktwerte von 300 bis 400 Mio Euronen (pro Mannschaft wohlgemerkt) über den Platz hoppeln sehen will, dann erscheint es mir ziemlich vermessen zu erwarten, dies ginge für 15 € Eintrittsgeld... Die Premier League zeigt nicht nur ordentlichen Fussball einerseits sondere insbesondere die Bedeutung von wirtschaftlichen Realitäten andererseits. - Diesselben wirtschaftlichen Realitäten sind übrigens auch für die Bundesliga gültig, wenn auch noch nicht so ins Groteske verzerrt wie in der PL. Und wer sich darüber aufregt, dass wir auf dem Weg ins "Groteske" sind, der sollte sich nicht sklavisch an den 50+1 klammern als letzte Bastion gegen Entwicklungen wie in England. Der Weg wird nämlich tatsächlich durch ganz Dinge geebnet... - Ein Blick zum FCB wirft ein Schlaglicht darauf: Wenn ein Spieler wie Schweinsteiger kolportierte 10 Mio € Jahreseinkommen hat, dann ist exakt dieses der Weg, der dazu führt, dass der Finanzbedarf der Clubs ständig größer wird. Und auch wir sind ja sehr geübt darin, in den jeweiligen Threads diesen oder jenen Wunschspieler zu fordern. - Woher, bitte schön, soll denn das Geld dafür kommen? Durch "Investoren/Sponsoren" oder über Eintrittspreise? Nur mal so zum Nachdenken ... Und nebenbei bemerkt: Die Fehlentwicklung in der Premier League ist nicht den Investoren an sich geschuldet. Grund dafür ist die hohe Überschuldung der Unternehmen (Clubs). Und diese kommt zustande, weil ein Investor zum Kauf eines "Clubs" Fremdmittel (Kredite) einsetzen kann und nach erfolgreichem Erwerb, diese Kredite in die Bücher des zuvor übernommenen "Clubs" schreiben kann. Mit anderen Worten: Der "Club" muss die Kaufsumme selbst finanzieren, mit der er gekauft worden ist. - Diese verhängsvolle Möglichkeit - in der "Normalwirtschaft" ebenfalls eine ständige Übung - schafft Kaufpreise, Finanzierungskosten und Überschuldungen bis an die Belastungsgrenze und darüber hinaus. Kommen jetzt noch Phantasieablösen und - gehälter hinzu, dann hat man das Abbild der Premier League. - Und die Erkenntnis: Niedrigere Eintrittspreise können die beim besten Willen nicht mehr. Meine Schlussfolgerung daraus: Man muss nicht die Investoren verhindern, wenn man keine englischen Verhältnisse hier haben will, sondern man muss verhindern, dass der Kauf der Anteile vom Club selbst finanziert werden muss. Und jetzt kommen wir noch mal auf den 50+1: Genau dieses verhindert der 50+1 derzeit und dass ist in der Tat gut so. Jedoch ginge es auch anders, nämlich indem man klare Regelungen in Sachen Investition schafft. Stichworte wären hier: Zweckbindung, Haltedauer und Verbot der Fremdfinanzierung von Anteilskäufen. Ferner müßte dringend verboten werden, dass Clubs Darlehn von Investoren, Sponsoren oder Mäzenen (Modell Hopp) aufnehmen, die einen bestimmten Teil des Umsatzes übersteigen. Dieses ist derzeit nicht reguliert und führt dazu, dass bereits heute der Darlehnsgeber über die faktische Mehrheit im Club verfügt. Auch hier hilft der 50+1 derzeit nicht weiter. Kommen wir nun zu der eigentlichen Kernfrage: Welchen Fussball wollen wir sehen? Soll die Bundesliga im Wettbewerb sein mit der PL, der Serie A und der Premiera División oder doch lieber mit den Ligen in Ösi-Land und der Schweiz? Je nachdem wie die persönliche Antwort jedes Einzelnen (und natürlich der des Marktes insgesamt  ) ausfällt, läßt sich dann darüber reden, ob die derzeit investierten Mittel auch wirklich ausreichen. Ich persönlich habe den Verdacht, dass die Entscheidung längst gefallen ist und wir uns hier Schattengefechten hingeben: - Natürlich wollen wir in der Champions League und in der Europa League mit den großen Ligen Europas mithalten. - Natürlich wollen wir Stars wie Schweinsteiger, Ribery, Robben und gern noch andere bei uns spielen sehen (sonst wäre das Stadion nicht ausverkauft, wenn die kommen). - Natürlich wollen wir eine erfolgreiche N11 sehen. - Und last but not least wollen wir, dass unser Verein möglichst erfolgreich ist. Das alles wollen wir. Die Eintrittspreise aber, die sind schon jetzt zu hoch, oder wie? Nehmen wir mal Hannover 96 als Beispiel. Eintrittspreise, TV-Gelder, Werbeeinnahmen usw., kurz der Umsatz reichen derzeit, um einigermaßen plus/minus Null über die Runden zu kommen. Der sportliche Erfolg ist abhängig von Schmadtke und Slomka. Da können wir durchaus zufrieden sein. Der wirtschaftliche Erfolg ist jedoch Null oder drunter. Was im Klartext bedeutet: Der Rückfall in alte Drittligazeiten ist durchaus möglich, wenn Schmadtke und Slomka mal nicht mehr sind oder halt nicht mehr erfolgreich sind. Zum Zulegen ist nix da. - Dabei müßten Rücklagen à la Festgeldkonto des FCB dringend sein... Wie also kommen wir dahin? Höhere Eintrittspreise (igitt)? Oder Kapitalgeber (igitt)?
_________________ „Und Sie, Herr Lienen, haben Sie früher auch mal Fußball gespielt?“
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marVin
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Betreff des Beitrags: Re: 50+1: Den deutschen Fußball dem Kapitalmarkt öffnen? Verfasst: 30.07.2011 10:53 |
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Registriert: 28.08.2003 15:33 Beiträge: 5173
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Tut mir leid kirsche, aber ich bin ärgerlich darüber, wenn Martin Kind hier plötzlich zum visionären Vordenker im ausschließlich positiven Sinne wird.
Es ist noch gar nicht so lange her, da hätten seine "Analysen" und seine Personalpolitik uns fast in die 2. Bundesliga katapultiert. Ein Sonnenkönig erster Güte. Unter ihm ist ziemlich viel Porzellan zu Bruch gegangen und längst noch nicht alles Gold was glänzt.
Wenn ich mich zurück an Kaenzig und Neururer erinnere, oder an die "Kracherzeit" mit Hecking und Hochstätter. Großes Glück für uns ist Schmadtke. Ich sehe da keinen großen Anteil von Kind. Noch weniger, wenn ich mich daran erinnere, wie er versuchte Slomka zu verhindern.
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