Dieter Hecking Moderations-Bereich |
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Soccerfriend
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Betreff des Beitrags: Verfasst: 26.11.2008 16:29 |
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Registriert: 05.04.2006 11:23 Beiträge: 2253
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40 Jahre 96er hat geschrieben: Hannover 96 befindet sich wieder einmal in einem Tief, so wie es seit mehr als 40 Jahren in einem fast ausgewogenen Rhythmus immer wieder gewesen ist. Das gibt es zwar auch bei anderen Bundesligavereinen, allerdings nicht bei den erfolgreicheren und auch nicht in derart kurzen Wellen.
Die Ursachen werden, wie das quasi immer der Fall gewesen ist, beim Trainer gesucht. Seine bislang verbliebenen Befürworter kommen bei bleibender Erfolglosigkeit und einem Ausbleiben erkennbarer Gegenmaßnahmen zunehmend ins Zweifeln und schwenken um. Schließlich setzt es ihnen ebenso wie allen anderen Anhängern zu, wie sich der Verein ihrer Identifikation darstellt. Die Presse nimmt geradezu zwangsläufig den gleichen Weg. Und schließlich kann die Vereinsführung, selbst wenn sie wollte, dem Druck nicht standhalten und der eingangs beschriebene Rhythmus setzt sich in Form eines Teufelskreises fort.
Hannover 96 wird wohl nur eine Chance haben, seinen und den Ansprüchen seiner Anhänger näher zu kommen, wenn es gelingt, aus diesem Teufelskreis auszubrechen, d. h. ein tiefes Tal gemeinsam mit dem Trainer zu durchschreiten, um dann gestärkt aufwärts streben zu können.
Dafür wäre es äußerst wertvoll und ratsam, die Anhänger soweit wie möglich an diesem Weg zu beteiligen und ihnen viel mehr Klarheit seitens des Vereins über dessen konzeptionelle Vorgehensweise zu gewähren. Solche Informationen würden sicher die Allermeisten veranlassen, sich dazu zu bekennen und es soweit wie möglich zu unterstützen. Der derzeitige öffentliche Druck, wie er bereits in diesem Forum deutlich wird, ließe sich gleichzeitig nicht nur enorm verringern, sondern sogar in eine andere Richtung lenken.
Es wäre doch sehr reizvoll, gemeinsam einen solchen Weg anzutreten und durchzustehen.
Die Informationen, die man als Fan seitens der Vereinsführung erhält, sind leider nur sehr mager. Sie veranlassen jeden Einzelnen, sich ein eigenes Bild - meistens zusammengestellt aus Vermutungen - zu entwickeln, dessen größter Mangel dann die Objektivität ist.
Also Herr Kind, Herr Hochstätter, Herr Hecking, uns interessiert Ihr Konzept. @ 40 Jahre 96er. Schöner Beitrag! Vielem von dem, was Du schreibst, könnte ich zustimmen, wenn ich noch daran glauben würde, dass die drei überhaupt ein Konzept haben. Das Transferkonzept Hochstätters hieß: "jung, deutsch, kann uns sofort weiterhelfen (bzw. wahlweise auch aufstrebend)" . Dieses Transferkonzept wurde überhaupt nicht umgesetzt., denn wir haben nach wie vor den höchsten Altersdurchschnitt aller BL-Teams, wir sind nicht deutscher als andere Teams und schon gar nicht konnten uns die neueinkäufe sofort weiterhelfen. Angesichts der gesundheitlichen Vorbelastungen von Ismael, Forsell und Schlaudraff ist man in diesem Punkt sogar bewußt ein hohes Risiko eingegangen. Das Hecking Konzept für die Spielweise hieß "kontollierte Offensive". Bekommen haben wir unkontrollierte Defensive, mit den meisten Gegentoren der Liga. Eine Entwicklung, die auch schon in der letzten Saison begann und für die kein Gegenmittel gefunden wurde. Durch den relativ guten 8. Tabellenplatz wurde dem nur nicht genügend Aufmerksamkeit entgegengebracht. Äußerungen der Vereinsführung, wie man das künftig in den Griff bekommen möchte, gibt es nicht. Kinds Konzept hieß "vernünftig wirtschaften". Rausgekommen ist die Bereitstellung von Geldern für teure Spieler mit bekannten Namen anstelle der zielgerichteten Besetzung von Schwachstellen im Kader. Die namhaften Spieler hatten darüberhinaus überwiegend zum Zeitpunkt des Einkaufs schon länger keinen Nachweis ihrer Klasse mehr erbracht. Die Gelder wurden von Fall zu Fall bewilligt, wenn ein Spieler auf dem Markt war, den Hochstätter für erschwinglich und vergleichsweise günstig hielt und nicht weil es Bedarf auf dieser Position gab. Anders ist es nicht zu erklären dass wir mit Stajner, Hashemian, Hanke, Thorvaldson, Jendrisek, Lauth, Stajner, Forsell und Schlaudraff jede Menge Spieler hatten, die auf der Position des Stürmers spielen können, aber die beiden Außenverteidiger Positionen nicht verstärkt wurden. Und das obwohl da links mit Tarnat der dienstälteste und leider nicht mehr schnellste Feldspieler der Liga und rechts mit Cherundolo ein stark beanspruchter Spieler (immer gesetzt + US-Nationalteam) spielen muss. Hätte sich nicht wieder einmal eine Notlösung aus der Jugend, nämlich Konstantin Rausch, als Glücksgriff erwiesen, stünden wir jetzt vielleicht noch schlimmer da als eh schon. Auch im Mittelfeld ist weiterhin Bedarf, da wir mit Bruggink zwar einen technisch guten, aber zu langsam und inkonstant spielenden Zehner haben und mit Pinto nicht mal eine ernsthafte Konkurrenz für Bruggink dazukam. In der Innenverteidigung hat das Risiko mit Ismael sich leider nicht ausgezahlt und Eggimann bleibt in seinen Leistungen sogar hinter den Leistungen von Vinicius und Fahrenhorst zurück. Mit Kleine wurden von Hochstätter bisher 3 Innenverteidiger verpflichtet, von denen sich keiner als Verstärkung erwiesen hat. Welche Maßnahmen ergreift Kind, um die derzeitige Schieflage zwischen Ausgabenseite und Einnahmeseite wieder auszugleichen? Spielerverkäufe? Bislang Fehlanzeige. Neue Sponsoren? Außer HDI-Gerling nichts nennenswertes Neues. Die einzige Hoffnung, die bleibt, ist eine besssere Tabellenplatzierung in Rückrunde, um in den Genuss höherer Fernsehgelder zu kommen. Können wir das schaffen mit Hecking und Hochstätter? Wo sind die Ansätze für eine Veränderung ihrer bisherigen Arbeit? Andere Trainingsinhalte? Neues Spielsystem? Anderer, kommunikativerer Umgang mit den Spielern? Bezüglich Spielsystem und Umgang mit den Spielern scheint Hecking bereit zu sein, etwas zu ändern. Es reicht aber nicht, hin und wieder in der Saison eine Aussprache mit den Spielern anzuberaumen. Die Wiedereinführung des von den Spielern gewählten Mannschaftsrates erscheint überfällig. Auch der Kapitän sollte von der Mannschaft selbst gewählt werden und nicht vom Trainer verordnet werden. Auch das Gespräch mit dem einzelnen Spieler könnte sicherlich verbessert werden, insbesondere wenn es ein Spieler ist, der nur selten zum Einsatz kommt und dennoch bei der stange gehalten werden muss. Im Bereich Kommunikation/Mitarbeitermotivation vermute ich ganz stark, dass Hecking selbst eine Fortbildung gut tun würde. Der allererste Schritt scheint mir erst einmal zu sein, ein realistisches Saisonziel für diese Mannschaft zu formulieren. In meinen Augen zeugte die Aussage vom UEFA-Cup-Platz von einer Selbstüberschätzung des Trainers und einer Fehleinschätzung des Leistungsvermögens der Mannschaft. Wenn alles perfekt für 96 läuft ist mit dieser Mannschaft vielleicht sogar mal ein sporadischer 5. Platz drin. Längerfristig sehe ich das Potential der Mannschaft nach wie vor zwischen den Plätzen 8-12. In der jetzigen Verfassung ist sie allerdings tatsächlich ein Abstiegskandidat. Du schreibst Zitat: Es wäre doch sehr reizvoll, gemeinsam einen solchen Weg anzutreten und durchzustehen.
Die Frage ist nur, ob die Zeit noch reicht, um den Abstieg zu verhindern und ob es Kind, Hochstätter und Hecking überhaupt gelingt, ein schlüssiges Konzept zu entwickeln und umzusetzen.
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Kuhburger
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Betreff des Beitrags: Verfasst: 26.11.2008 16:47 |
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Insgesamt haben wir hier zwei Meinungsströmungen im Thread, wie mir scheint:
1. Die Kollegen die sich insbesondere mit der Leistung von Dieter Hecking auseinandersetzen und diese auch mehr oder minder stark bemängeln.
2. Eine Fraktion die eher die Mannschaft in die Pflicht nehmen möchte.
Ich gehöre seit geraumer Zeit bekennend zur ersten Fraktion, denke aber mittlerweile, dass auch die anderen Kollegen einen gut Teil recht haben. Allerdings sei auch hier angemerkt, dass es Heckings Job ist, das Problem zu lösen, wenn die Mannschaft nicht richtig funktioniert.
In der Tat scheinen mir fern der ausführlich diskutierten Problematik von Trainingsinhalten, Spielsystem, Auswechselungen noch mannschaftsinterne Probleme zu bestehen. Anders kann ich mir mittlerweile das kollektive Versagen der unterschiedlichen Charaktere und "Altersklassen" im Team nicht erklären. Dies kann keine Frage des Spielsystems sein; - da gebe ich Hecking recht. Da muss mehr, etwas grundsätzliches dahinter stecken. Meine Vermutung dazu:
Ich komme mal auf Heckings Aussage zurück, 22 gleichwertige Spieler im Team zu haben. Hat er damit - vielleicht auch bewußt, um die Bequemlichkeit die sich ab und an breit zu machen schien - den Zusammenhalt des Teams auseinander gerissen? Nun, ganz offensichtlich hat das Auseinanderreissen geklappt, aber leider hat sich nichts Neues zusammengefügt. Ist dem so, dann hätte Hecking die "Büchse der Pandora" geöffnet und nun kriegt er sie nicht wieder zu... - Schon die Verpflichtung von Forssell hat ja im Sommer auf Heckings neue Strategie des verstärkten Wettbewerbs innerhalb der Truppe hingedeutet.
Das Dumme ist, diese Strategie des Wettbewerbs um Positionen hat Hecking nicht konsequent durch geführt. An Hankes Stelle würde ich mich zB fragen: Warum ist mein Stammplatz plötzlich weg, wenn der von Stevie nicht einem Wettbewerb ausgesetzt ist? Und überhaupt, ist der Jiri etwa besser als ich und warum spielt Huzsti auch nach schlechten Spielen? Solche Gedanken können sich auch andere Spieler machen. Am Ende wird aus einer ehemals verschworenen Gemeinschaft eine Ansammlung von Ich-AGs, die kein gemeinsames Ziel mehr haben:
Robert, zwar derzeit verletzt, vertreibt sich wahrscheinlich schon die Zeit mit Sondierungen.
Huzsti versucht in seinen Einsätzen möglichst eine "bella figura" abzugeben, damit er auf sich aufmerksam macht (gelingt ja auch teilweise).
Hanno träumt von England.
Hanke ist genervt, denn um Forssell hat er nicht gebeten; - er wollte einen Sturmpartner.
Forssell hat Hanke im Nacken.
Rausch ist noch am wenigsten belastet; mal sehen was wird wenn Tanne wieder da ist.
In der IV weiß keiner was los ist: zum Glück sind mindestens zwei immer verletzt. In allen anderen Fällen hält sich Vale eh für den Besten, gleich gefolgt von Vini, der das auch von sich (irrtümlich) zu denken scheint. - Während Fahne in aller Bescheidenheit (so scheint es) die besseren Leistungen abliefert. Eggimann kämpft mit seiner Form und blickt durch das Mannschaftsgefüge nicht recht durch.
Stevie hat die Ruhe weg, kann die Qualität aber auch nicht heben.
Schulle ist genervt, weil er mal hier mal dort spielen soll und sich endlich auf einer Position festspielen möchte.
Jiri macht sein Ding (wie immer).
Schlaudraff ist der Künstler dieser Bande und entsprechend abgehoben.
Daneben gibt es noch ein paar ehrliche, unverzagte Arbeiter und einige Nachwuchsleute, die sich wie gewohnt nicht durchsetzen können.
Kurzum: Bereits als unbefangener Betrachter hat man allen Grund zur Besorgnis, dass diese Truppe eine Spielgemeinschaft wird. Hier ist natürlich in erster Linie der Trainer gefragt, diese Verwerfungen (wenn es sie denn wie geschildert gibt) zu beseitigen. Bisher scheint Hecking sich hier verhoben zu haben...
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Gunther
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Betreff des Beitrags: Verfasst: 26.11.2008 17:10 |
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Registriert: 03.08.2003 20:48 Beiträge: 9690 Wohnort: Hannover
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ich habe eben grade was im forum gesucht....und bin dabei zufällig auf ein ...ähäm....älteres posting von @ElFi gestoßen. köstlich. und sehr aktuell. 
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Hypnos
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Betreff des Beitrags: Verfasst: 26.11.2008 17:26 |
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Registriert: 16.06.2008 14:12 Beiträge: 3150
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menzel96 hat geschrieben: Diesen Beitrag habe ich hier im Forum gefunden, wenn man die Namen austauschen würde, könnte es auch zu Hecking passen, oder den Vorwürfen die man ihm macht.
Zitat: Verfasst am : 15.12.2003 16:21 - Rangnicks Reaktionen während eines Spiels sind total emotionslos. Der peitscht niemanden nach vorne. Mimik und Gestik gleich null --> Null Motivationseffekt. (vgl. gestern Röber) - Rangnicks Interviews sind absolute Satire: Der Platz ist schuld, der Schiri war mies, etc. Man könnte auch der Mannschaft mal (in einem vernünftigen Rahmen) einen Vorwurf machen - Einige Trainingsbeobachter schreiben, dass sein Verhalten während des Trainings ähnlich "nüchtern" und gelassen ist. Es kommt nix rüber.
Natürlich kann es sein, dass er hinter verschlossenen Türen den Versagern ordentlich die Hölle heiß macht. Aber glaubt dass ernsthaft jemand nach den letzten 10 Spielen? Es ändert sich ja nichts. Und sollte er tatsächlich öfter den Spielern die Meinung gesagt haben, dann scheint die Wirkung gleich null zu sein, denn Reaktion ebenfalls gleich null!
Das lasse ich nicht gelten. Denn Hecking versteckt sich nie hinter irgendsolchen "Ausreden". Das muss man auch mal sagen. Und er hat nicht mal nach dem Pokalspiel gegen Schalke wegen des großen verletzungspech rumgezätert. Dass hätte eigentlich eine große Anerkennung verdient.
Und überhaupt, wo ist eigentlich dein Problem. Er scheint doch genau so toll wie RR zu sein. Dann habt ihr doch euern tollen Ralle.
_________________ Man wehrt sich gegen die Vorstellung einer Welt, in der man nicht das Gefühl haben kann, irgendwie "gemeint" zu sein. Der Mensch, der erkennt, möchte erkannt sein, nicht nur vom anderen Menschen, sondern von einem sinngesättigten Kosmos
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Kuhburger
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Betreff des Beitrags: Verfasst: 26.11.2008 17:26 |
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Ja. In der Tat. ElFi, nachträglich 
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inscene161
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Betreff des Beitrags: Verfasst: 26.11.2008 17:49 |
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Registriert: 08.11.2007 16:58 Beiträge: 1329 Wohnort: Hannover
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Das ist ein sehr bedrohliches Szenario, welches du dort aufgezeigt hast, Kuhburger.
Ungewissheit, wo man nur hinblickt. Das hier kein Teamgeist aufkommen kann, erscheint folgerichtig.
Ich denke, die Abschaffung des Mannschaftsrates hat hierzu maßgeblich beigetragen.
Ich hoffe doch stark, dass sich die Spieler am Sonntag auch über dieses Thema ausgelassen haben. Und hoffentlich gehörte dieser Tagesordnungspunkt zu denjenigen, die DH anscheinend eingesehen hat und verbessern will.
Auch DH darf Fehler machen. Wenn er daraus lernt, könnte die Zukunft wieder etwas rosiger aussehen.
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Roter Bruder
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Betreff des Beitrags: Verfasst: 26.11.2008 17:52 |
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Registriert: 14.11.2004 12:28 Beiträge: 8467 Wohnort: Hannover
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Kuhburger hat geschrieben: Kurzum: Bereits als unbefangener Betrachter hat man allen Grund zur Besorgnis, dass diese Truppe eine Spielgemeinschaft wird.
Es ist noch nicht lange her, da wurde es als negativ beurteilt, dass unsere Mannschaft eine harmonische Einheit bildet, in der sich sogar Neue gleich wie zu Hause fühlen. Alle viel zu lieb. Ein Schwein muss her. Oder sonstwas. Hauptsache, es geht mal etwas frischer Wind durch die Kabine oder gar durch die Privatsphäre. Soll ja vorgekommen sein, dass Spieler sich sogar neben dem Beruf verstanden und gemeinsam etwas unternommen haben.
Zu viel Harmonie kann man wohl nicht mehr zum Vorwurf machen.
_________________ "Da sprach der alte Häuptling der Indianer (respektive der indigenen Volksgruppe): wild ist der Westen, die Roten sind die Besten!" (frei nach Gus Backus, Ehren-Medizinmann vom Stamme der Roten Riesen).
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40 Jahre 96er
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Betreff des Beitrags: Verfasst: 26.11.2008 18:45 |
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Registriert: 26.08.2007 14:56 Beiträge: 1587 Wohnort: 25 Jahre Hannover, jetzt Lkr. Oldenburg
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@ Soccerfriend
Vielen Dank für Dein ausführliches Eingehen auf meinen Beitrag.
Mit meinem Aufruf an die drei Adressaten der Verantwortlichen, uns über ein Konzept zu informieren, meinte ich ebenso ein Kurzfrist- wie ein Langfristkonzept, eben ein Gesamtkonzept für eine nachhaltige (Weiter-) Entwicklung des Bundesligafußballs bei Hannover 96. Ich stimme Dir uneingeschränkt zu, dass in einem solchen zunächst die aktuelle Situation und ihre bestmögliche Bewältigung im Vordergrund stehen müssen.
Du schreibst u. a. :
"Wo sind die Ansätze für eine Veränderung ihrer bisherigen Arbeit? Andere Trainingsinhalte? Neues Spielsystem? Anderer, kommunikativerer Umgang mit den Spielern?
...
Die Wiedereinführung des von den Spielern gewählten Mannschaftsrates erscheint überfällig. Auch der Kapitän sollte von der Mannschaft selbst gewählt werden und nicht vom Trainer verordnet werden. Auch das Gespräch mit dem einzelnen Spieler könnte sicherlich verbessert werden, ... Im Bereich Kommunikation/Mitarbeitermotivation vermute ich ganz stark, dass Hecking selbst eine Fortbildung gut tun würde."
All` diese Punkte halte auch ich für einschlägig. Viele wertvolle mögliche Inhalte eines qualifizierten Konzepts enthalten auch die sehr detaillierten Beiträge von Herzbube 96, vor allen der Gesichtspunkt einer professionellen psychologischen Betreuung, sowie die Analysen von Kuhburger.
Natürlich lässt sich ein solch differenziertes Konzept nicht öffentlich machen. Sehr förderlich wäre es aber, die Fans über die Grundzüge, die Säulen eines solchen nicht im Unklaren zu lassen.
Denn wir möchten doch, dass wir sehen und spüren, das etwas unternommen wird, um uns wieder für unseren Verein motivieren oder gar begeistern zu können.
Und noch abschließend: Die zunehmend konstruktive Kritik in diesem Forum ist erfreulich, auch wenn sie z. T. darauf zurückzuführen sein mag, dass die frischeste Enttäuschung vom vergangenen Samstag sich zur Mitte dieser Woche etwas verflüchtigt haben wird.
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RedSoldier
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Betreff des Beitrags: Verfasst: 26.11.2008 18:59 |
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Registriert: 28.04.2005 21:23 Beiträge: 2617 Wohnort: Hannover
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Wir können jetzt nur das Spiel gegen den KSC abwarten. Sollte sich an der gesamten Spielanlage nichts geändert haben, wovon ich ausgehe dann werden wir auch dieses Spiel verlieren und somit wäre Hecking nicht mehr tragbar. Aber geben wir ihn sein Schicksalsspiel.....
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Herzbube96
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Betreff des Beitrags: Stillstand, Rat- und Tatenlosigkeit! Verfasst: 26.11.2008 19:15 |
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✝ Unvergessen |
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Registriert: 15.04.2008 16:19 Beiträge: 676 Wohnort: Region Hannover
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Spitzenreiter hat geschrieben: Habe jetzt grade gelesen, dass Kind gesagt hat, dass Hecking auch bleibt, wenn wir absteigen! Woran dennkt Kind denn schon? 
Wenn Ihr Zeit und Lust habt, dann lest Euch doch noch mal die Seite 223 durch, die mit dem obigen Zitat beginnt.
Die dortigen Beiträge vom 02.09.2008, nach dem Stuttgartspiel, hätten heute ohne wesentliche Änderungen als aktuell gepostet werden können!
Wenn Forumsuser die Misere so früh erkannt haben, was haben sich denn die Verantwortlichen inzwischen gedacht und was haben sie unternommen?
Dies ist ein Beweis für Stillstand und Tatenlosigkeit seit einem Vierteljahr!

_________________ Überraschungsteam Hannover 96: "Hinten stabil, vorne agil" SPIEGEL ONLINE - 01.10.2010 Ob man glaubt, etwas zu können
oder glaubt, etwas nicht zu können,
man behält immer Recht. ①
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Guus
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Betreff des Beitrags: Verfasst: 26.11.2008 19:23 |
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Registriert: 18.07.2004 20:02 Beiträge: 9890 Wohnort: Wijchen/NL
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Nehmen wir mal an (entschuldigt mich), dass die Niederlageserie weiter anhält. Ich glaube wirklich nicht, dass Kind sich noch eine komplette Rückrunde mit den gleichen Ergebnissen wie jetzt antut. Ein Abstieg erst recht nicht.
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der rote
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Betreff des Beitrags: Verfasst: 26.11.2008 19:23 |
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Registriert: 05.10.2003 10:24 Beiträge: 9274 Wohnort: Oststadt
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Soccerfriend hat geschrieben: Anders ist es nicht zu erklären dass wir mit Stajner, Hashemian, Hanke, Thorvaldson, Jendrisek, Lauth, Stajner, Forsell und Schlaudraff jede Menge Spieler hatten, die auf der Position des Stürmers spielen können, aber die beiden Außenverteidiger Positionen nicht verstärkt wurden.
Es ist ja immer leicht, im Nachhinein zu meckern. Das gewinnt mir keinen Respekt ab. Hier sprichst Du allerdings einen Fehler an, den viele schon vor der Saison bemerkt haben und den sich die sportliche Leitung in der Tat ankreiden lassen muss. Gut, die Erklärung liegt auf der Hand, man war von den meisten vorhandenen Stürmern (wohl nicht zu Unrecht) nicht überzeugt und wollte mehr Qualität in den Kader holen, um offensiv spielen zu können. Geklappt hat zumindest Letzteres leider nicht. Von Fehleinkäufen zu sprechen ist natürlich Quatsch, aber auf anderen Positionen hätte man in der Tat dringend handeln müssen.
Übrigens: sehr guter Artikel heute in der HAZ, eine bemüht objektive (und dabei durchaus kritische) Darstellung von Hecking, eine willkommene Abwechslung zu den Hetzartikeln des Boulevards. Dort steht unter anderem, dass Hecking seine Kommunikation durchaus verändert hat im Vergleich zum Vorjahr und dass es offenbar stimmt, dass zumindest Teile der Mannschaft das aktuelle System gerne spielen wollen. Bleibt die Frage, ob ein Trainer sich davon beeinflussen lassen sollte.
_________________ Konjugation eines unregelmäßigen Verbs
Ich bin fest.
Du bist eigensinnig.
Er ist ein dickköpfiger, unbelehrbarer Hornochse.
(Bertrand Russell)
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gremme
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Betreff des Beitrags: Verfasst: 26.11.2008 19:35 |
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Registriert: 26.11.2008 19:30 Beiträge: 2 Wohnort: hannover
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Sehe ich völlig anders. Wenn wir uns das Spiel der Roten ansehen, ist nichts verwerfliches daran, dass DH mit einem 1451 spielt. Problem ist nur, dass wir dafür leider im Mittelfeld es verpasst haben, einen zentralen Spieler zu verpflichten. Jeder, der dieses Spiel ab einer gewissen Liga gespielt hat, weiß genau, dass das System nur dann funktioniert, wenn Du einen spielstarken ZM hast. Hecking sagte neulich, dass auch Chelsea so spielen würde.
Da musste ich lachen, denn dort spielen solche Personen auf dieser Position (Ballack und Lampard). DH ist nicht schlechter oder besser als andere Trainer auch. Was ich ihm und CH vorwerfen muss: er hat für dieses System die falschen Spieler gekauft. Er hat aber auch für ein 442 die falschen Spieler. Was will er mit Hanke und Forsell??
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Kuhburger
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Betreff des Beitrags: Verfasst: 26.11.2008 20:10 |
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Ich wage mal die Prognose, dass wir Samstag sehen werden, ob die Spieler für unseren Verein und damit auch für unseren Trainer spielen. Wenn sie es tun, ist das schon mal ein Fortschritt.
Ferner wird die Aufstellung von Hecking interessant sein. Wagt er es in dieser Situation etwas auszu hecken? Nimmt er Etablierte raus und probiert auf einzelnen Positionen mal (junge) Leute aus der 2. Reihe?
Oder kurz: Ändert er die Taktik? Ändert er das Personal? Oder gar beides? Oder spielt die Truppe wie ausgewechselt?  Mal sehen. Ich bin sehr gespannt.
Übrigens könnte Heckings merkwürdiges Festhalten an Spielern und taktischer Ausrichtung auch etwas mit den Spannungen im Team zu tun gehabt haben: Vielleicht wollte er einfach verhindern, dass ihm der Laden komplett um die Ohren fliegt. - Dann allerdings muß ich fragen, welche Part eigentlich der Hochstätter spielt. Als Manager hat er durchaus die Möglichkeit auf einzelne Spieler mäßigend einzuwirken. Hat er das getan? Zumindest scheint es nicht so.
Als Teil der Öffentlichkeit kommt es mir so vor, als hätten die Beteiligten 'ne Art Wagenburg gebaut, damit ja nichts nach aussen dringt. Das wiederum halte ich in Krisenzeiten nicht für eine kluge Politik. Ein gewisses Maß an Öffentlichkeit schafft auch Ventillösungen, über die man andernfalls nicht verfügt.
Und wir müßten hier nicht gar so wild spekulieren... 
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Herzbube96
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Betreff des Beitrags: Meinungsströmungen und "Spielgemeinschaft" Verfasst: 26.11.2008 20:15 |
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✝ Unvergessen |
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Registriert: 15.04.2008 16:19 Beiträge: 676 Wohnort: Region Hannover
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Kuhburger hat geschrieben: Insgesamt haben wir hier zwei Meinungsströmungen im Thread, wie mir scheint:
1. Die Kollegen die sich insbesondere mit der Leistung von Dieter Hecking auseinandersetzen und diese auch mehr oder minder stark bemängeln. 2. Eine Fraktion die eher die Mannschaft in die Pflicht nehmen möchte.
Ich gehöre seit geraumer Zeit bekennend zur ersten Fraktion, denke aber mittlerweile, dass auch die anderen Kollegen einen gut Teil recht haben. Allerdings sei auch hier angemerkt, dass es Heckings Job ist, das Problem zu lösen, wenn die Mannschaft nicht richtig funktioniert.
In der Tat scheinen mir fern der ausführlich diskutierten Problematik von Trainingsinhalten, Spielsystem, Auswechselungen noch mannschaftsinterne Probleme zu bestehen. Anders kann ich mir mittlerweile das kollektive Versagen der unterschiedlichen Charaktere und "Altersklassen" im Team nicht erklären. Dies kann keine Frage des Spielsystems sein; - da gebe ich Hecking recht. Da muss mehr, etwas grundsätzliches dahinter stecken. Meine Vermutung dazu:
Ich komme mal auf Heckings Aussage zurück, 22 gleichwertige Spieler im Team zu haben. Hat er damit - vielleicht auch bewußt, um die Bequemlichkeit die sich ab und an breit zu machen schien - den Zusammenhalt des Teams auseinander gerissen? Nun, ganz offensichtlich hat das Auseinanderreissen geklappt, aber leider hat sich nichts Neues zusammengefügt. Ist dem so, dann hätte Hecking die "Büchse der Pandora" geöffnet und nun kriegt er sie nicht wieder zu... - Schon die Verpflichtung von Forssell hat ja im Sommer auf Heckings neue Strategie des verstärkten Wettbewerbs innerhalb der Truppe hingedeutet.
Das Dumme ist, diese Strategie des Wettbewerbs um Positionen hat Hecking nicht konsequent durch geführt. An Hankes Stelle würde ich mich zB fragen: Warum ist mein Stammplatz plötzlich weg, wenn der von Stevie nicht einem Wettbewerb ausgesetzt ist? Und überhaupt, ist der Jiri etwa besser als ich und warum spielt Huzsti auch nach schlechten Spielen? Solche Gedanken können sich auch andere Spieler machen. Am Ende wird aus einer ehemals verschworenen Gemeinschaft eine Ansammlung von Ich-AGs, die kein gemeinsames Ziel mehr haben:
Robert, zwar derzeit verletzt, vertreibt sich wahrscheinlich schon die Zeit mit Sondierungen. Huzsti versucht in seinen Einsätzen möglichst eine "bella figura" abzugeben, damit er auf sich aufmerksam macht (gelingt ja auch teilweise). Hanno träumt von England. Hanke ist genervt, denn um Forssell hat er nicht gebeten; - er wollte einen Sturmpartner. Forssell hat Hanke im Nacken. Rausch ist noch am wenigsten belastet; mal sehen was wird wenn Tanne wieder da ist. In der IV weiß keiner was los ist: zum Glück sind mindestens zwei immer verletzt. In allen anderen Fällen hält sich Vale eh für den Besten, gleich gefolgt von Vini, der das auch von sich (irrtümlich) zu denken scheint. - Während Fahne in aller Bescheidenheit (so scheint es) die besseren Leistungen abliefert. Eggimann kämpft mit seiner Form und blickt durch das Mannschaftsgefüge nicht recht durch. Stevie hat die Ruhe weg, kann die Qualität aber auch nicht heben. Schulle ist genervt, weil er mal hier mal dort spielen soll und sich endlich auf einer Position festspielen möchte. Jiri macht sein Ding (wie immer). Schlaudraff ist der Künstler dieser Bande und entsprechend abgehoben. Daneben gibt es noch ein paar ehrliche, unverzagte Arbeiter und einige Nachwuchsleute, die sich wie gewohnt nicht durchsetzen können.
Kurzum: Bereits als unbefangener Betrachter hat man allen Grund zur Besorgnis, dass diese Truppe eine Spielgemeinschaft wird. Hier ist natürlich in erster Linie der Trainer gefragt, diese Verwerfungen (wenn es sie denn wie geschildert gibt) zu beseitigen. Bisher scheint Hecking sich hier verhoben zu haben...
Also bei deiner Auflistung der Ich-Ags habe ich eher ein mulmiges Bauchgefühl. So richtig kann ich das nicht nachvollziehen als relevante Begründung für dies oder das.
Den Kader in die Pflicht zu nehmen wäre ok, wenn es in deren Aufgabenbereich fiele. Aber die Spieler sind nachrangig hinter ihrem Trainer. Sie bekommen Weisungen, ob und wie sie wo zu spielen haben. Sie werden aufgestellt oder eben nicht und bekommen dies von DH nicht einmal erklärt. (s. http://www.spox.com/de/sport/fussball/b ... eil-1.html)
"SPOX: Hanke und Schlaudraff wollen beide zur WM 2010, und auch Forssell wird schwer zu vermitteln sein, wenn er auf die Bank müsste.
Hecking: Ich brauche auch nichts zu vermitteln. Wenn ich der Meinung bin, dass die Leistung nicht für die erste Elf reicht, dann reicht sie nicht. Bei mir zählt nicht der Name oder das Gesicht, es zählt die Leistung - und die will ich auch im Training sehen.
Ist dies nicht ein Beispiel für autoritäres Verhalten, das rücksichtslos mit den Bedürfnissen, Erwartungen und Gefühlen der Spieler umgeht? Wer als Trainer Konkurrenz so erzeugt und versteht, braucht sich nicht zu wundern, wenn er keine Spielgemeinschaft hin bekommt. Ausserdem verpasst er dadurch gute Gelegenheiten, mit den Spielern über Ansprüche und Leistungen zu kommunizieren, ihnen damit Einsichten zu vermitteln und sie zu konkreten, besseren Leistungen anzuleiten und zu motivieren!
Dazu auch mein ausführlicher Beitrag für Interessierte:
http://forum.hannover96.de/viewtopic.ph ... t=#4402215
Verfasst am: 27.08.2008 03:16 Titel: Die mentale Ebene" II. Konkurrenzdenken
_________________ Überraschungsteam Hannover 96: "Hinten stabil, vorne agil" SPIEGEL ONLINE - 01.10.2010 Ob man glaubt, etwas zu können
oder glaubt, etwas nicht zu können,
man behält immer Recht. ①
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Gunther
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Betreff des Beitrags: Verfasst: 26.11.2008 20:28 |
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Registriert: 03.08.2003 20:48 Beiträge: 9690 Wohnort: Hannover
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im nachhinein auch sehr interessant:
Zitat: Hecking: ...die Stärke eines Trainers erkennt man immer daran, wenn die Mannschaft das umsetzt, was er sich vorstellt.
SPOX: Und was stellen Sie sich im Moment vor?
Hecking: Ich will offensiv spielen. Und ich will klare Aktionen, eine klare Linie im Spiel erkennen. Wichtig dafür sind Raumaufteilung, Ballbesitz und Ballkontrolle sowie ein gutes Kombinationsspiel. Ich will nicht, dass meine Spieler nur hinterherrennen und auf den Gegner reagieren. Die Vorgabe lautet, selbst zu agieren, egal, gegen wen es geht, um dann schnelle Pässe in die Spitze zu spielen.
ohne kommentar 
Zuletzt geändert von Gunther am 26.11.2008 20:28, insgesamt 1-mal geändert.
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Roter Bruder
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Betreff des Beitrags: Verfasst: 26.11.2008 20:28 |
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Registriert: 14.11.2004 12:28 Beiträge: 8467 Wohnort: Hannover
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Kuhburger hat geschrieben: Oder kurz: Ändert er die Taktik? Ändert er das Personal? Oder gar beides? Oder spielt die Truppe wie ausgewechselt?
Ich erwarte eine ganz deutlich offensivere Ausrichtung einer Mannschaft, die massiv angreifen wird. Bei allen damit eventuell verbundenen Risiken. Nichts zu verändern kann sich eigentlich niemand erlauben. Weiterhin erwarte ich keine gravierenden personellen Veränderungen. Was ich für nachvollziehbar halte.
Bleibt die Hoffnung auf ein schnelles Führungstor und die Vermeidung eines kurzfristigen Ausgleichs. Was nicht heißen soll, ab einer eventuellen Führung wieder auf Halten zu spielen. Im Gegenteil. Dieses taktische Verhalten haben wir nun oft genug in die Hose gehen sehen.
_________________ "Da sprach der alte Häuptling der Indianer (respektive der indigenen Volksgruppe): wild ist der Westen, die Roten sind die Besten!" (frei nach Gus Backus, Ehren-Medizinmann vom Stamme der Roten Riesen).
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der rote
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Betreff des Beitrags: Verfasst: 26.11.2008 21:10 |
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Registriert: 05.10.2003 10:24 Beiträge: 9274 Wohnort: Oststadt
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Roter Bruder hat geschrieben: Ich erwarte eine ganz deutlich offensivere Ausrichtung einer Mannschaft, die massiv angreifen wird. Bei allen damit eventuell verbundenen Risiken.
Aber es stellt sich natürlich die Frage, ob eine verunsicherte Mannschaft dazu überhaupt in der Lage sein kann. Ein angeschlagener Boxer ist oft leicht auszukontern.
_________________ Konjugation eines unregelmäßigen Verbs
Ich bin fest.
Du bist eigensinnig.
Er ist ein dickköpfiger, unbelehrbarer Hornochse.
(Bertrand Russell)
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tauri
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Betreff des Beitrags: Verfasst: 26.11.2008 21:37 |
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Registriert: 10.11.2005 01:19 Beiträge: 5178
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Hab alles durchgelesen auf den letzten Seiten, auch die ganz langen Beiträge. So große Widersprüche sehe ich eigentlich gar nicht, auf den letzten sind die Hauptprobleme und Baustellen von 96 besser zusammen gefaßt als bisher irgendwo in der Presse.
@ Redfred: hattest einen lustigen Vertipper, nämlich das Wort "Kurpassspiel". So kann man das Gammeleck jetzt auch nennen... Ansonsten pflichte ich Dir bei, u.a. mit dem Mentaltrainer, so wie viele andere das auch schon schrieben.
Wir hatten ja im Forum sogar schon einen langen Extra-Thread dazu vor ungefähr einem Jahr. Heute steht irgendwo im Pressefred Mentaltrainer Mickler zitiert, der Trainer fühle sich durch einen Mentaltrainer oft irgendwie entmachtet, weil es ja seine eigene Aufgabe als Trainer ist, zu motivieren.
Ich glaube, da ist was dran, insbesondere wenn so ein Mentalguru erst bei einer Krise geholt wird. Wenn schon, müßte man den wohl schon früher holen. Ich glaube, momentan ist der Zeitpunkt dazu wohl tatsächlich schon etwas überschritten bei 96.
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Alter96er
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Betreff des Beitrags: Re: Meinungsströmungen und "Spielgemeinschaft" Verfasst: 26.11.2008 22:03 |
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Registriert: 11.02.2005 11:55 Beiträge: 2489 Wohnort: Hannover
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Herzbube96 hat geschrieben: (...) Hecking: Ich brauche auch nichts zu vermitteln. Wenn ich der Meinung bin, dass die Leistung nicht für die erste Elf reicht, dann reicht sie nicht. Bei mir zählt nicht der Name oder das Gesicht, es zählt die Leistung - und die will ich auch im Training sehen.
Ist dies nicht ein Beispiel für autoritäres Verhalten, das rücksichtslos mit den Bedürfnissen, Erwartungen und Gefühlen der Spieler umgeht? Wer als Trainer Konkurrenz so erzeugt und versteht, braucht sich nicht zu wundern, wenn er keine Spielgemeinschaft hin bekommt. (...)
Ich bitte Dich, Herzbube96 – aber diesen Satz würden so oder so ähnlich 96 % aller Trainer von Profi-Mannschaften der Welt (auf-)sagen. Das knallharte Leistungsprinzip ist im Leistungssport allerorten fester Bestandteil eines jeden Profi-Lebens. Und dass der Trainer am Ende das alleinige Sagen hat, auch. Das kannst Du autoritär nennen. Ist es auch. So funktionuckelt das im Profisport.
Dass „Platzhirsche“ in den Teams damit bisweilen nicht gut klarkommen, spielen ja auch Löw, Ballack und Frings derzeit durch, ändert aber nichts daran, dass dieses Prinzip völlig normal ist und als Begründung für die aktuellen Probleme Heckings und unserer Mannschaft nicht viel hergibt.
Problematischer wird es eher dann, wenn der Trainer nach außen dieses Prinzip propagiert und in der Realität dann doch nicht anwendet. Gibt es dafür Hinweise? Ich habe da bisher nix Konkretes gehört....
Was die „Wagenburg“ betrifft, lieber Kuhburger, ist es doch auch das Normalste der Welt, dass wenn (auch in Unternehmen in der realen Welt) etwas gründlich schief läuft, die Verantwortlichen „für Stellungnahmen nicht zu erreichen“ sind. Haben wir uns nicht alle im Sommer im Zusammenhang mit Spielertransfers noch mächtig über die neue Professionalität gefreut, die daraus zu erkennen war, dass eben nicht mehr – wie früher – jeder Furz im Verein in der Medienlandschaft genüsslich ausgebreitet wurde?
Ich erwarte, dass die sich zoffen. Allesamt und schonungslos. Aber hinter verschlossenen Türen und zugezogenen Vorhängen, bitte schön.
_________________ Half of the people can be part right all of the time. Some people can be all right part of the time. But all the people can´t be all right all of the time.
I think Lincoln said that.
I let you be in my dreams if I can be in yours.
I said that. (Dylan)
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