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 Martin Kind - was nun....? Moderations-Bereich
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 Betreff des Beitrags: Re: Martin Kind - was nun....?
BeitragVerfasst: 15.02.2011 17:23 
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Gunther hat geschrieben:
(... und dem nach wollte claassen die insolvenz beantragen und 96 platt machen.
ich lasse mich gerne vom gegenteil überzeugen. aber dazu bedarf es beweise.


Gunther, warum sollte Claassen ein Interesse daran gehabt haben 96 "platt zu machen", wo er gerade dieses prestigeträchtige Amt übernommen hatte? Ich finde die Art und Weise seines Auftritts auch häufig sehr gewöhnungsbedürftig. Sein Umgang mit den Fans war extrem ungeschickt und kontraproduktiv, um nicht zu sagen dumm. Aber das konnte man Kind hinsichtlich seines Umgangs mit Fans auch schon öfter bescheinigen.

Jede neue Führungskraft, die Verantwortung für die Finanzen bei einem Unternehmen oder Sportverein oder wo auch immer übernimmt, wird als erstes eine kühle Analyse der bestehenden wirtschaftlichen Verhältnisse vornehmen und daraus notwendige Konsequenzen ziehen. Damit macht man sich selten beliebt, wenn die Konsequenz z.B. heißt dass man Leute entlassen muss, weil die Personalkosten zu hoch sind oder weil man ganze Abteilungen schließen muss oder was es sonst noch an unangenehmen Dingen gibt.

Was Claassen damals bei 96 vorgefunden hat, ließ ihm gar keine Wahl. Denn eine Insolvenz kann man nicht nach Lust und Laune "beantragen", sondern sie ist eine unausweichliche Konsequenz, wenn die wirtschaftliche Schieflage ein Ausmaß angenommen hat, das auf absehbare Zeit nicht mehr aus eigener Kraft zu beheben ist und man bei den Banken nicht mehr kreditwürdig ist. Liegen die Voraussetzungen für eine Insolvenz vor, ist ein Geschäftsführer gesetzlich verpflichtet die Insolvenz anzumelden - andernfalls macht er sich strafbar (Insolvenzverschleppung). Der einzige Weg eine Insolvenz abzuwenden, besteht in der Generierung von "frischem Geld" . Die von Claassen skizzierte Umstrukturierung des Vereins in ein Wirtschaftunternehmen hat überhaupt erst dafür gesorgt, dass Leute wie Kind, Maschmeyer und die anderen Mitgesellschafter bereit waren, "ihr" Geld bei 96 zu investieren und damit die Insolvenz abzuwenden.

Dass Claassen dazu neigt, seine Sanierungsmaßnahmen mit einem theatralischen Showdown zu präsentieren, hat er ja nicht nur bei 96 gezeigt. Ich finde dies auch unangenehm und höchst überflüssig. Aber es verstellt nicht meinen Blick dafür, dass die von ihm erarbeiteten Sanierungsmaßnahmen richtig und langfristig erfolgreich waren. Ich habe es insgesamt nicht so mit der hier weit verbreiteten Ansicht, dass einem die Leute sympathisch sein müssen, wenn sie für 96 arbeiten. Mir reicht es, wenn sie professionell arbeiten und im Rahmen der ihnen zur Verfügung stehenden Mittel erfolgreich sind.

kerze hat geschrieben:
Zum einen ist Wolfsburg bereits Meister geworden. Es dürfte Einigkeit darüber bestehen, daß dies nur einem enormen finanziellen Kraftakt von VW zu verdanken war, der zunächst den Großverdiener Magath verpflichtet hat und diesen sich 2 Jahre lang auf dem Transfermarkt austoben hat lassen. Daß der VfL momentan nichts gebacken bekommt, liegt eher an der kompletten Desorientierung von Dieter Hoeneß, der es hinbekommt, die Mannschaft trotz Millioneninvestitionen Schritt für Schritt zu verschlechtern. Die Investitionen von VW waren jedenfalls nie höher als jetzt.


Ich sage nicht, dass die konzerneigenen Clubs keinen Wettbewerbsvorteil hätten, sondern ich halte diesen finanziellen Wettbewerbsvorteil für überbewertet. Die Gründe dafür hast du selbst aufgelistet. Viel wichtiger als Geld ist das richtige Führungspersonal und dass man diesem Personal auch ausreichend Zeit gibt, ihr Konzept zu installieren und umzusetzen. Da sind wir bei 96 mit Schmadtke auf einem guten Weg, auch wenn ich bekanntlich der Meinung bin, dass wir das schon früher hätten haben können, wenn Kind diese Geduld auch bei Kaenzig schon aufgebracht hätte, der ja sehr ähnlich arbeitete wie Schmadtke jetzt. Im professionellen Führungspersonal liegt auch der Grund dafür, dass Leverkusen sich dauerhaft im oberen Drittel der Liga etabliert hat und Wolfburg nicht. Wie Du halte ich Dieter Hoeneß für das Hauptproblem und es wirft kein gutes Licht auf Winterkorn, dass er mit Hoeness den gleichen Fehler begeht, den Kind begangen hat als er Hochstätter bei dessen Einkaufstour einfach gewähren ließ.

Auch den Meistertitel der Wobberer sehe ich kritisch, weil er auf Kosten von "verbrannter Erde" errungen wurde. Mit einem sehr guten aber egozentrischen Manager-Trainer hat man kurzfristig den Gipfel erklommen. Alle bis dahin gewachsenen Konstanten wurden plattgemacht und das ganze System auf Magath zugeschnitten, der aber ohne mit der Wimper zu zucken weiterzog als sich ihm was besseres bot. Gegen den anfänglichen Widerstand von VW hat er seinen ganzen neuaufgebauten Apparat mit zu Schalke genommen. Auch Dzeko und Gafite hätte er gerne mitgenommen. Hinterlassen hat er das große Führungs-Vakuum, dass bis jetzt nicht ausgefüllt werden konnte. Ohne Führung und klare Ansage funktioniert aber keine Mannschaft und ein zusammengekauftes Starensemble schon mal gar nicht! In meinen Augen ist WOB trotz des meistlerlichen Strohfeuers unter Magath kein Titelaspirant, solange es dort kein professionell agierendes und auf Kontinuität angelegtes Management gibt.

kerze hat geschrieben:
Zu Hoffenheim ist das meiste bereits im entsprechenden Thread gesagt worden. Der "Etatausgleich" von 250 Mio € über die Jahre dürfte wohl beispiellos sein und daß Hopp ohne Amt im Verein alles bestimmt, hat wohl die Akte Gustavo nachhaltig bewiesen.


Das ist in Hannover kein Stück anders. Ich habe schon in unendlich vielen postings darauf hingewiesen, dass Herr Kind aufgrund seiner Ämterhäufung, die Struktur von 96 quasi außer Kraft gesetzt hat. Das geht ja soweit, dass er als Präsident des Vereins, der über die 50+1-Regel die Profiabteilung und die sie finanzierenden Geldgeber kontrollieren soll, sich als Hauptgeldgeber und Finanzgeschäftsführer quasi selbst kontrolliert. "Etatausgleiche" durch die Gesellschafter von 96 und in allererster Linie durch Kind selbst hat es bei 96 nicht nur einmal gegeben. Ein solch notwendig gewordener "Etatausgleich", den Kind nicht mehr allein bestreiten wollte, war 2005 wohl auch der Grund für Kinds Nacht-und Nebelrückzug aus dem Amt. Andere um Geld zu bitten ist ja auch peinlich, wenn man selbst die Geschäfte geführt hat. Auch haben wir eine "Akte Huszti". Dessen Verkauf hat bis zur Umstrukturierung der Mannschaft durch Schmadtke auch ein tiefes Loch gerissen. Der Verkauf eines schnellen Flügelflitzer, seltenen Linksfußes und Topscorers entsprang mit Sicherheit nicht dem Wunsch des Trainers, sondern war der Kassenlage und dem Interesse der Geldgeber geschuldet.


kerze hat geschrieben:
Insgesamt ist aber bei allen 3 Clubs ein deutlicher Wettbewerbsvorteil auszumachen. Es gehört nicht viel Fantasie dazu, sich den Niedergang der Clubs bei einem (unwahrscheinlichen) Ausstieg des Finanzpartners auszumalen. Wir haben es alle bei Bayer Uerdingen miterlebt, die völlig von der Fußballkarte verschwunden sind.

Insofern hat Kind sicherlich recht, wenn die Verhältnisse so wie sie jetzt sind nicht bleiben können, zumal mit RB Leipzig schon ein weiterer "Verein" in der Warteschleife steht. Wenn schon 50+1 nicht fallen soll, muß zumindest bei dieser indirekten Umgehung der Statuten der Hebel angesetzt werden. Ansonsten machen sich die Befürworter von 50+1 in meinen Augen unglaubwürdig.

Es gibt keine Clubs, die den Ausstieg ihrer wichtigsten Finanzpartner verkraften würden. Das wäre auch bei 96 nicht anders. Darum hat Herr Kind ja auch so viel Macht und darum ist es auch so gefährlich für einen Club, wenn fast alles von einem Hauptinvestor abhängt. Kind unterscheidet sich nur graduell von Hopp. Gemessen an den 96-Anteilen, die Herr Kind nach dem Aufkauf der Anteile von Maschmeyer hält, kann man getrost von FC Martin Kind sprechen. Ich kann nicht erkennen, warum gerade Herr Kind sich von der 50+1-Regel eingeengt sieht, weil er durch seine Ämterhäufung die 5o+1-Regel für 96 und sich selbst faktisch ausgehebelt hat. Warum die Machtfülle von Martin Kind bei 96 in den überregionalen Medien nicht genauso ein Thema ist wie die Machtfülle von Hopp verstehe ich sowieso nicht. Es gibt eine Untersuchung der Uni Münster zum Thema Umgehung der 50+1-Regel am Beispiel Dietmar Hopp. Teile dieses Artikels treffen genauso auf Martin Kind zu. Interessant ist , dass der Autor trotz seiner Kritik an der leichten Umgehbarkeit der 50+1-Regel diese für grundsätzlich richtig hält .
[url]
http://www1.wiwi.uni-muenster.de/fakult ... fertig.pdf[/url]
Kind führt im Übrigen sein eigenes Argument - die 50+1-Regel verhindere, dass andere Investoren an 96 interessiert seien - ad absurdum, wenn er gleichzeitig nur "regionale Sponsoren" zulassen wil , denen er auch noch die Laufzeiten ihrer Investition vorschreiben will. Eine solche "Zulassungsbeschränkung vor Kinds Gnaden" wird die Attraktivität für Investoren mit Sicherheit nicht erhöhen. Kind selbst würde sich auf solche Knebelverträge mit Sicherheit nicht einlassen. Auch ist eine "Zulassungsbeschränkung aufgrund der regionalen Herkunft" genauso eine Einschränkung für Investoren wie die 50+1-Regel selbst. Unter wettbewerbsrechtlichen Gesichtspunkten ist das eine wie das andere gleich zweifelhaft.

Nur kann die 50+1-Regel für sich in Anspruch nehmen, dass damit ein höheres gesellschaftliches Anliegen verfolgt wird. Nämlich die Kopplung des Profifußballs an die Strukturen der Fußballsportvereine, die durch ihr ehrenamtlich organisiertes Angebot eine immense gesellschaftliche Aufgabe übernehmen, die sozialerzieherische und gesundheitliche Aspekte ebenso betrifft wie die Integration von Zuwanderern und die Organisation von Freizeitkultur in Deutschland überhaupt. Durch die Kopplung der Profiabteilungen an die Vereine und deren Jugendmannschaften gibt es eine Struktur, die es in Deutschland leichter macht, junge Nachwuchstalente zu sichten und zu fördern, von denen es in den letzten Jahren zunehmend mehr wieder in die Profimannschaften schaffen. Nicht umsonst hat Deutschland eine leistungsstarke Nationalmannschaft.

Du hast natürlich Recht, dass es ein Glaubwürdigkeitsproblem gibt, wenn die 50+1-Regel in vielen Punkten umgangen werden kann. Der Kern aber bleibt. Auch ein Dietmar Hopp hat nur 49 % des Stimmrechtes, selbst wenn er de facto zu 99 % der Geldgeber ist. Das verhindert nicht, dass Geld wie überall auch die Fußballwelt regiert, aber wenn es hart auf hart kommt, kann ein Verein den Trumpf der 50+1-Regel ausspielen. Warum es besser sein soll, die 50+1-Regel abzuschaffen, damit ein 99 %- er Geldgeber auch zu 99% bestimmen kann, was mit dem Club passiert, leuchtet mir nicht ein. Je niedriger man die Hemmschwelle setzt, desto schneller wird sie übersprungen. Wenigstens das sollte man aus den englischen Verhältnisssen gelernt haben.


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 Betreff des Beitrags: Re: Martin Kind - was nun....?
BeitragVerfasst: 15.02.2011 18:09 
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Soccerfriend hat geschrieben:
Der einzige Weg eine Insolvenz abzuwenden, besteht in der Generierung von "frischem Geld" . Die von Claassen skizzierte Umstrukturierung des Vereins in ein Wirtschaftunternehmen hat überhaupt erst dafür gesorgt, dass Leute wie Kind, Maschmeyer und die anderen Mitgesellschafter bereit waren, "ihr" Geld bei 96 zu investieren und damit die Insolvenz abzuwenden.
interessanter weise aber erst nach dem UC zurückgetreten ist. wo war kind vorher? warum ist UC zurückgetreten, wenn doch die aussicht bestand, daß die insolvenz durch investitionen durch kind & co abgewendet werden kann?
die reihenfolge meiner erinnerung lautet:
1. UC wurde präsident
2. gerber wurde gefeuert. wegen finanzieller ungereimtheiten (möglicherweise zu recht, vermag ich nicht zu beurteilen), aus sportlicher sicht aber ein desaster.
3. androhung der insolvenz
4. überschäumende wut der 96-fans und angestellten (bis hin zu morddrohung....dummerweise)
5. rücktritt von UC
6. kind taucht "aus dem nichts" auf, wird präsident.
7. von insolvenz spricht kein mensch mehr.

Soccerfriend hat geschrieben:
Ich habe es insgesamt nicht so mit der hier weit verbreiteten Ansicht, dass einem die Leute sympathisch sein müssen, wenn sie für 96 arbeiten. Mir reicht es, wenn sie professionell arbeiten und im Rahmen der ihnen zur Verfügung stehenden Mittel erfolgreich sind.
ok, sympathisch müssen die (fähigen) leute nicht unbedingt sein. aber (höchst) unsympathische leute schaden der "marke 96" (und auch jedes andere öffentliche unternehmen), ganz gleich wie "fähig" sie sind.

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 Betreff des Beitrags: Re: Martin Kind - was nun....?
BeitragVerfasst: 15.02.2011 21:43 
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Gunther, so ist es.Weil Claassens Aktivität für 96 von ausgesprochen kurzer Dauer war, dafür aber viel Dampf im Kessel aufgebaut wurde, ergibt sich nach außen kaum eine "logische" Abfolge der Ereignisse. Ich möchte auch noch einmal betonen, dass es mir nicht um die Person Claassen geht, sondern um eine sachliche Einordnung seines Wirkens für 96.
Die Art und Weise der öffentlichen Auftritte damals fand ich im Übrigen von beiden Seiten völlig neben der Spur.

Unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten war Claassens Analyse allerdings ein Meilenstein für die strukturelle Entwicklung von 96. Seine Analyse ergab damals, dass ohne neue Geldgeber die Insolvenz angemeldet werden müsste. Neue Geldgeber wurden auch umgehend gesucht und verhältnismäßig schnell gefunden. Bevor ein potentieller Investor aber richtig einsteigt, will er wesentliche Eckpunkte geklärt haben. Das war bei Karstadt in jüngster Zeit nicht anders und hat sich dort über lange Zeit hingezogen. Aber auch hier war klar, wenn dieser Investor abspringt, ist die Insolvenz unvermeidlich.
Nach meinen Informationen hat der ehemalige Aufsichtsratvorsitzende Harrald Wendt Kind als Investor gewinnen können und ihn nach Claassens schnellem Rücktritt auch überzeugt, das Präsidentenamt bei 96 zu übernehmen.

Claassens schneller Abgang hängt auch mit seiner Dünnhäutigkeit zusammen. Einerseits polarisiert und provoziert Claassen durch seine selbstgerecht wirkende Art, andererseits wirft er schnell hin, wenn es aus dem Wald so herausschallt wie er selbst hineingerufen hat. Das war ja nicht nur bei 96 so und macht ihn nicht gerade zum Sympathieträger. Ich habe mal einen Artikel verlinkt, der einerseits Wasser auf deine Mühlen sein wird, aber auch deutlich macht, dass Claassens Name nicht umsonst bei Top-Unternehmen gehandelt wird, wenn es darum geht, eine Führungsposition zu besetzen. Insbesondere als fähiger Sanierer hat er nicht nur bei 96 Weichen gestellt.Aber wie gesagt, Sanierer haben selten die Sympathien auf ihrer Seite. Und Claassen hat mal von sich selbst gesagt "lieber Rambo als Bambi" .

http://www.faz.net/s/RubD16E1F55D21144C4AE3F9DDF52B6E1D9/Doc~E833BA83DD765414FBAB625F777B35888~ATpl~Ecommon~Scontent.html


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 Betreff des Beitrags: Re: Martin Kind - was nun....?
BeitragVerfasst: 15.02.2011 22:03 
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Soccerfriend, ich glaube du legst mehr wert auf das "sachliche" ... wobei für mich die "ethik" eine gleich große rolle spielt (was ich dir hiermit aber nicht in abrede stellen will).
ich glaube, wir können uns einigen. :)

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 Betreff des Beitrags: Re: Martin Kind - was nun....?
BeitragVerfasst: 16.02.2011 18:20 

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Wieder kann ich in vielerlei Hinsicht zustimmen. Nicht jedoch in diesem Punkt:
Soccerfriend hat geschrieben:
kerze hat geschrieben:
Zu Hoffenheim ist das meiste bereits im entsprechenden Thread gesagt worden. Der "Etatausgleich" von 250 Mio € über die Jahre dürfte wohl beispiellos sein und daß Hopp ohne Amt im Verein alles bestimmt, hat wohl die Akte Gustavo nachhaltig bewiesen.


Das ist in Hannover kein Stück anders. Ich habe schon in unendlich vielen postings darauf hingewiesen, dass Herr Kind aufgrund seiner Ämterhäufung, die Struktur von 96 quasi außer Kraft gesetzt hat...

Ich gebe dir insoweit recht, was die Ämterhäufung und Machtfülle von Kind angeht. Dies aber ist nur die eine Seite der Medaille. Die finanzielle Seite ist die andere. Hopps Investitionen stellen die von Kind (gibt es da irgendwelche Zahlen oder Schätzungen?) bei weitem in den Schatten. Soweit mir bekannt ist, hat Kind zumindest redlich versucht, sich innerhalb der Etatgrenzen zu bewegen. Die zusätzlichen Einlagen bei akuter Abstiegsgefahr waren für Hoffenheimer Verhältnisse eher marginal und kamen nicht nur von Kind, sondern auch von anderen Personen.
Da Geld letztlich der gewichtigste Faktor überhaupt ist, zumal in den Hoffenheimer Dimensionen, stellt dies eine von dir dargestellte Ämterhäufung bei weitem in den Schatten. Es ist doch illusorisch, anzunehmen, daß bei einem Investitionsvolumen von 250 Mio € der 50+1 Verein dem 49% Anteilseigner Hopp auch nur irgend etwas faktisch zu sagen hätte. Ähnlich ist es doch bei VW und Bayer. Eine Entscheidung gegen den Willen der Werksführung ist in beiden Fällen doch faktisch trotz 50+1 gar nicht möglich. Insofern ist die Fremdbestimmung da, wenn auch nicht auf dem Papier.


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 Betreff des Beitrags: Re: Martin Kind - was nun....?
BeitragVerfasst: 16.02.2011 22:52 
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kerze hat geschrieben:
(...)
Ich gebe dir insoweit recht, was die Ämterhäufung und Machtfülle von Kind angeht. Dies aber ist nur die eine Seite der Medaille. Die finanzielle Seite ist die andere. Hopps Investitionen stellen die von Kind (gibt es da irgendwelche Zahlen oder Schätzungen?) bei weitem in den Schatten. Soweit mir bekannt ist, hat Kind zumindest redlich versucht, sich innerhalb der Etatgrenzen zu bewegen. Die zusätzlichen Einlagen bei akuter Abstiegsgefahr waren für Hoffenheimer Verhältnisse eher marginal und kamen nicht nur von Kind, sondern auch von anderen Personen.

Da Geld letztlich der gewichtigste Faktor überhaupt ist, zumal in den Hoffenheimer Dimensionen, stellt dies eine von dir dargestellte Ämterhäufung bei weitem in den Schatten. Es ist doch illusorisch, anzunehmen, daß bei einem Investitionsvolumen von 250 Mio € der 50+1 Verein dem 49% Anteilseigner Hopp auch nur irgend etwas faktisch zu sagen hätte. Ähnlich ist es doch bei VW und Bayer. Eine Entscheidung gegen den Willen der Werksführung ist in beiden Fällen doch faktisch trotz 50+1 gar nicht möglich. Insofern ist die Fremdbestimmung da, wenn auch nicht auf dem Papier.


Das sehe ich ganz anders. Kind ist nach der Übernahme der Maschmeyer-Anteile zum dominierenden Hauptgesellschafter geworden. Die Anteile der anderen 96- Gesellschafter sind dagegen marginal. Kind ist im Gegensatz zu Hopp außerdem als Geschäftsführer von 96 auch formal ins operative Geschäft von 96 eingebunden. Sein Einfluss auf die Entscheidungen des Tagesgeschäftes sind daher größer als die von Hopp. Außerdem investiert Hopp zwar sehr viel größere Summen als Kind, aber sie fließen nicht nur in die Profiabteilung. Hopp finanziert z.B. eine erstklassige Infrastruktur rund um den Nachwuchsbereich ohne dass der Etat der Profiabteilung dadurch belastet wird. Kind dagegen ist dieses Thema lästig und er schiebt es seit Jahren vor sich her.

Zur Entlastung meiner Finger verweise ich auf zwei frühere postings von mir zu den von dir angesprochenen Themen. Dort ist auch ein Artikel der Süddeutschen Zeitung mit Zahlenangaben zu Kinds Anteilen zitiert.

http://forum.hannover96.de/viewtopic.php?p=4553462#4553462

Der Beitrag zur Gesellschafterstruktur von 96 wurde von Bemeh in einen Extra -thread verschoben, daher steht mein Beitrag unter dem usernamen von Bemeh gleich am Anfang dieses threads:
http://forum.hannover96.de/viewtopic.php?f=4&t=15709&start=0


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 Betreff des Beitrags: Re: Martin Kind - was nun....?
BeitragVerfasst: 17.02.2011 08:48 

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Jetzt macht er dengleichen Fehler wie bei Slomka und setzt öffentlich ein Zieldatum:

http://www.bild.de/BILD/sport/fussball/ ... adtke.html

Mir ganz neu: Unser Maddin ist jetzt auch ein Fachmann für Seelenfrieden ... :mrgreen:

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„Und Sie, Herr Lienen, haben Sie früher auch mal Fußball gespielt?“


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BeitragVerfasst: 17.02.2011 09:51 
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hoffen wir mal, dass das kein Eigentor wird....
Ich währe aber auch froh, wenn Jörg endlich seinen Vertrag verlängert hätte.
Vielleicht kann er wirklich irgendwann MK beerben?

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Neuaufbau einer echten Mannschaft!


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 Betreff des Beitrags: Re: Martin Kind - was nun....?
BeitragVerfasst: 17.02.2011 17:24 
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Bei einer Preisverleihung in Laatzen bei Hannover betonte der 96-Chef: „Mit dem Wissen von heute würde ich es mir nicht mehr antun. Was ich hier geleistet habe, kann keiner ermessen...“.

Würde ihm das Präsidentenamt noch einmal angeboten werden, würde Kind es kategorisch ablehnen. Dennoch wolle er auch zukünftig seinen Verein „erfolgreich etablieren“.

http://www.haz.de/Nachrichten/Sport/Fussball/Hannover-96/96-Chef-Kind-Heute-wuerde-ich-mir-das-nicht-mehr-antun

ich hab den maddin grad richtig lieb! :oops:
wenn er den schmadtke fest, und dauerhaft bei 96 binden kann, seinen ihm viele sünden vergeben. in letzter zeit macht er so vieles richtig, dass ich auch gerne über manch unbedachte äußerung gegnüber der presse hinwegsehe.
was haben wir es gut mit herrn kind, man muss sich nur mal bei den anderen klubs umsehen.


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 Betreff des Beitrags: Re: Martin Kind - was nun....?
BeitragVerfasst: 17.02.2011 18:15 
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das sagt er doch nur um die konkurrenz abzuschrecken.
er droht ja sogar damit weiter zu machen. :?

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Gunther der contra-MK user. :noidea:
Er begreift nicht was für ein Glücksfall HSV96 hat solch einen Präsidenten zu haben.

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 Betreff des Beitrags: Re: Martin Kind - was nun....?
BeitragVerfasst: 19.02.2011 14:01 
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Vor zwei Tagen war der 96-Boss mal wieder zu Gast bei der Sportlergala der „Schaumburger Nachrichten“ – und wie schon vor einem Jahr in Motzlaune. Mit Blick auf die Zuschauerzahl von nur 38000 beim Heimsieg gegen die „Wölfe“ grantelte der Klubboss: „Das ist unappetitlich, das können wir nicht akzeptieren. Wir brauchen mehr Zuschauer.“ Und auf Nachfrage nach der „versteckten Fan-Schelte“, schob Kind nach: „Die ist nicht verdeckt, die ist offensiv.“
:roll:

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 Betreff des Beitrags: Re: Martin Kind - was nun....?
BeitragVerfasst: 20.02.2011 08:54 

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Ich finde diese Frage allerdings berechtigt. Sowas gab es schon lange nicht mehr, dass 96 in der Rückrunde in der Spitzengruppe der Liga mitspielt. Und dann sind fast 15.000 Plätze frei. Das ist mir unbegreiflich. Aber da kommen wohl wieder einige Faktoren zusammen, z.B. dass es grad doch wieder eher Winter als Frühling ist.

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Wenn dir deine Träume keine Angst machen, dann sind sie nicht groß genug.


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 Betreff des Beitrags: Re: Martin Kind - was nun....?
BeitragVerfasst: 20.02.2011 12:05 
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96-fanaticus hat geschrieben:
Gunther der contra-MK user. :noidea:
Er begreift nicht was für ein Glücksfall HSV96 hat solch einen Präsidenten zu haben.

Es gibt Gelegenheiten, da fragt man sich, was wir getan haben, um so einen Präsidenten zu verdienen!

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„Bei einem Fußballspiel verkompliziert sich allerdings alles durch die Anwesenheit der gegnerischen Mannschaft.“

Jean Paul Sartre


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 Betreff des Beitrags: Re: Martin Kind - was nun....?
BeitragVerfasst: 20.02.2011 13:50 
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Schon mal darüber nachgedacht, wo unser Verein vor Martin Kind gestanden hat?


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 Betreff des Beitrags: Re: Martin Kind - was nun....?
BeitragVerfasst: 20.02.2011 14:16 
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ostseehajo hat geschrieben:
Schon mal darüber nachgedacht, wo unser Verein vor Martin Kind gestanden hat?

Wir standen vor dem Abgrund. Ohne Kind wären wir heute einen Schritt weiter :wink:


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 Betreff des Beitrags: Re: Martin Kind - was nun....?
BeitragVerfasst: 20.02.2011 14:20 
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Kind hat doch völlig Recht. Es ist ein Armugtszeugnis für diese Region, dass wir nicht mindestens einen Schnitt von 40k Zuschauern pro Spiel haben.


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 Betreff des Beitrags: Re: Martin Kind - was nun....?
BeitragVerfasst: 20.02.2011 14:24 
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Das 96 heute da oben steht, ist halt unter anderem auch ein Verdienst von Martin Kind. :fan:


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 Betreff des Beitrags: Re: Martin Kind - was nun....?
BeitragVerfasst: 20.02.2011 15:02 

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Jan Simak hat geschrieben:
Kind hat doch völlig Recht. Es ist ein Armugtszeugnis für diese Region, dass wir nicht mindestens einen Schnitt von 40k Zuschauern pro Spiel haben.


Man muss doch zu allererst mal anmerken, dass der Schnitt in Spielen gegen Kaiserslautern bis gestern bei 18 000 lag. Am gestrigen Tag fand somit die doppelte Anzahl von Fans ihren Weg ins Stadion.
Stellt sich natürlich die Frage worauf dieser Anstieg zurückzuführen ist. Erfolg oder erfolgreiche Verbreitung der "Marke" Hannover 96.


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 Betreff des Beitrags: Re: Martin Kind - was nun....?
BeitragVerfasst: 20.02.2011 15:58 
✝ Unvergessen
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Aber 18000 waren 2. Liga,oder ?

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