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 Erster Schiri wehrt sich mit Strafanzeige gegen Beleidigung Moderations-Bereich
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 Betreff des Beitrags: Erster Schiri wehrt sich mit Strafanzeige gegen Beleidigung
BeitragVerfasst: 10.12.2009 21:52 

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Der erste Schiedsrichter reagiert jetzt auf eine Beleidigung mit einer Strafanzeige. Ich finde zu dem Thema, wie sich ein Schiri wehren soll, keinen schon bestehenden Thread, auch im Archiv nicht.

Es ging wohl um den Satz: "Die schwule Sau hat mich auch noch angelächelt" des Bielefelder Co-Trainers. Der Cheftrainer hatte dazu gefordert: "Dieser Schiedsrichter soll nie wieder ein Spiel auf deutschem Boden leiten dürfen".

In dem Fall kann ich die Anzeige verstehen, zumal es im Gefolge dann auch noch Todesdrohungen von Unbekannten gegen den Schiedsrichter gab. Man kann nicht immer nur schöne Reden schwingen (vgl. Zwanzigers Appelle) und dann wieder maßlos alles weiter laufen lassen.

Ein ausführlicher Bericht zu den Hintergründen:

http://www.augsburger-allgemeine.de/Hom ... ,4291.html


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BeitragVerfasst: 10.12.2009 23:00 
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tauri, zu dem Spiel hatte ich einen Artikel aus der "BILD" in das Forum kopiert. Ich teile Deine Auffassung, das Thema Schiedsrichterbeleidigung nicht im Bundesligateil des Forums zu diskutieren.

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„Bei einem Fußballspiel verkompliziert sich allerdings alles durch die Anwesenheit der gegnerischen Mannschaft.“

Jean Paul Sartre


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BeitragVerfasst: 11.12.2009 03:15 

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Ich finde es gut, dass hier mal ein Schiedsrichter die Entgleisungen gutbezahlter Proleten nicht einfach hinnimmt, und, da der DFB in solchen Fällen ja mehr als lax agiert, die ordentlichen Gerichte bemüht.

Hier müsste auch der Cheftrainer, zivilrechtlich für seine Äusserungen kaum fassbar, zumindest durch die DFB-Gerichtsbarkeit empfindlich bestraft werden!

Es ist schon schlimm, dass sich laufend in Fortbildung befindliche und unter permanenter Beobachtung stehende Schiedsrichter mit zwar hochbezahlten aber in punkto Regelkunde minderbemittelten Profis (s. Kuryani, der erst auf der Bank mitbekam, dass er auf Grund der erhaltenen Gelben Karte für das nächste Spiel gesperrt wurde) irgendwelche verbalen Rüpeleien auf dem Platz gefallen lassen müssen, und , ich gehe nach meinen bisherigen Beobachtungen davon aus, überwiegend sehr moderat reagieren.

Haut einfach mehr rein !!!!

Und dann mein Appell an die Medien: Sollte ein "Trainer" oder "Spochtdirektor"(in diesem Fall stösst mir besonders Herr Allofs auf) nach dem fünften Abspulen der MAZ immer noch nicht einsehen, dass seine Mannschaft das "Unaussprechliche" nämlich den Fehler begangen hat, dann haut ihm doch einfach mal verbal welche auf die Fresse!
Denkt daran: Auch wenn ihr euch dessen nicht bewusst seid, ihr seid in der stärkeren Position. Ohne euch kein cash bei den Vereinen!

Weiter an die Medien:Einfach mal den Schiedsrichter aussen vor lassen. Muss es sein, dass ihr jede Schiedsrichterentscheidung durch X-malige Wiederholung und durch Abseitsbalken ausleuchtet bzw. mit euren technischen Hilfsmitteln und entsprechenden Bewertungskommentaren in Frage stellt?
Meine Zuschauerposition (im Stadion oder mittels Sky) ist so, dass ich den totalen Überblick habe, den hat der Schiri aber nicht.

Nachdenklich wurde ich, als ich mich bei einem Testspiel auf dem Dorfe plötzlich auf einer Ebene(ohne Überhöhung) mit Schieds- und Linienrichtern befand. Total unübersichtlich für mich als Zuschauer!

Fazit: Kein Infragestellung der Schiedsrichter, bei der knallharten Ausbildung wundere ich mich, dass das noch von einer ausreichenden Anzahl von Protagonisten mitgemacht wird.
Keine kritische Betrachtung der Schiedsrichter unmittelbar danach durch Spieler, Trainer , Spochtdirektoren oder sonstigen Watzkes(Hier sind die Medien gefordert)

Wenn sich alle um die eigenen Unzulänglichkeiten kümmern, geht es uns allen wahrscheinlich besser.

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moin,moin!


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BeitragVerfasst: 12.12.2009 12:07 
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Zitat:
Eulberg entschuldigt sich und kündigt Klage an

Dem Reuebekenntnis folgte eine Klage-Ankündigung. Co-Trainer Frank Eulberg vom Zweitligisten Arminia Bielefeld hat sich erneut für seine Äußerungen gegen Schiedsrichter Georg Schalk entschuldigt, gleichzeitig aber rechtliche Schritte gegen eine Sonntagszeitung angekündigt.


"Die ganze Geschichte hat mittlerweile eine Dimension angenommen, die möglicherweise zu verhindern gewesen wäre, wenn eine große deutsche Sonntagszeitung meinen unbedachten Ausspruch nicht noch verfälscht wiedergegeben hätte", erklärte Eulberg und fügte an: "Wegen dieser Falschberichterstattung habe ich über meinen Anwalt rechtliche Schritte eingeleitet."

Schiedsrichter sorgt für Novum

Schalk hatte angekündigt, Eulberg wegen einer "homophoben und grob beleidigenden Äußerung" zu verklagen und so für ein Novum im deutschen Profifußball gesorgt. Eulberg soll den 42 Jahre alten Unparteiischen aus Augsburg nach dem 2:3 im Zweitliga-Spiel bei Fortuna Düsseldorf am vergangenen Wochenende als "schwule Sau" bezeichnet haben.

"Wortwahl nicht vertretbar"

Der Kontrollausschuss des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) hatte daraufhin Ermittlungen aufgenommen. "Mir ist klar, dass die von mir getroffene Wortwahl 'schwule Sau' auch aufgrund meiner emotionalen Aufgeregtheit nicht vertretbar ist", sagte Eulberg und meinte weiter: "Mein Ausspruch tut mir sehr leid, leider kann ich ihn nicht mehr rückgängig machen. Dennoch verbürge ich mich dafür, dass besagter Ausspruch wirklich in keinster Weise auf den Schiedsrichter bezogen war."

Schalk erhält Morddrohungen

Schalks Rechtsanwalt Jürgen Langer hatte gesagt, dass der Schiedsrichter nach dem Spiel sogar telefonische Morddrohungen erhalten habe. Von solchen Reaktionen distanzierte sich Eulberg in seiner Mitteilung deutlich: "Solche Dinge sind scharf zu verurteilen und haben im Fußball absolut nichts zu suchen."

Arminia plant Aktion

Darüber hinaus plant Arminia Bielefeld am Sonntag vor dem Heimspiel gegen Union Berlin im Stadion den DFB-Aktionsflyer "Viele Farben - ein Spiel! Gegen die Diskriminierung von Homosexuellen im Fußball" zu verteilen. Dadurch solle für das Projekt und für die Gesamtproblematik der Homophobie im Fußball eine erhöhte Aufmerksamkeit hergestellt werden.

Quelle: http://bundesliga.t-online.de/arminia-b ... 6682/index

Das hätte ich mir auch denken können, dass das "Lügenblatt" die Sache zusätzlich aufgebauscht hat.

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BeitragVerfasst: 21.12.2009 12:31 

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also ich muss sagen, ich hätte ihn glaube ich auch angezeigt, ich meine die Art und Weise wie er ihn beschimpft hat ist doch schon unter aller Sau. Das ist nicht mehr harmloses 'Fußballspielbeschimpfen', mit dem jeder fertig wird, das ist schon absolut persönlich und absolut unsachlich und hat definitiv hier nichts verloren! Immerhin tut er nur seinen Job und bringt ja niemanden um.

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BeitragVerfasst: 11.01.2010 23:47 
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Ich bin zwiegespalten. :?

Zitat:
Express-Rot für motzende Trainer?
Ohne Nachtisch ins Bett
Text: Dirk Gieselmann Bild: Imago

Maaaaaann, doooooooo! Aufbrausenden Trainern könnte ab dem Rückrundenstart der sofortige Platzverweis drohen. Aus Sicht der Schiedsrichter ist das durchaus verständlich. Und doch wird der Fußball damit immer steriler.



Alle Jahre wieder versammeln sich die Schiedsrichter-Granden zur Halbzeittagung in Mainz. Man darf sich diese Zusammenkunft in etwa so vorstellen wie das Neujahrstreffen der CSU in Wildbad Kreuth: Vorfahrende Autos, aussteigende Entscheidungsträger, wehende Lodenmäntel – und jede Menge Entschlossenheit, etwas zu bewegen. Egal was. Dass ja nicht der Eindruck entsteht, man treffe sich einfach so. Der arme Fußball unterliegt einer pausenlosen Evolution, hin zum Besseren, zum Perfekten schließlich. Perfektion mögen die Fans langweilig finden. Für Schiedsrichter ist sie das Paradies.

Nun steckten sie in Mainz die Köpfe zusammen. Auf dem Flipchart standen der Manipulationsskandal, die Einführung des Headsets, die psychologische Betreuung von Unparteiischen und – das stand noch da vom letzten, vorletzten und wahrscheinlich allen Jahren zuvor – das Feindbild Nummer 1: motzende Trainer.

Motzende Trainer sind für die Schiedsrichter in etwa das, was Gabriele Pauli für die CSU war: Sie nerven. Doch im Gegensatz zur fränkischen Amazone, die sich selbst abwickelte, sind die Übungsleiter ein dauerhaftes Ärgernis. Sie beschweren sich permanent, und selbst wenn einer mal einverstanden sein sollte mit einem Abseitspfiff, einer Strafstoßentscheidung oder einer Verwarnung, ist sein gegnerischer Kollege schon auf der Palme.

Es ist das Schicksal der Schiris, dass sie es nie allen recht machen können. Dass Perfektion, selbst wenn sie erreicht wurde, nicht von allen als solche erkannt wird. Ständig ein rumpelstilzchenhaft hüpfender Labbadia im Augenwinkel oder Schaafs geblöktes »Maaaaaann, doooooooo!« im Ohr. Von einem Torwart sagt man, er allein könne nicht gewinnen. Schwerer noch hat es der Schiedsrichter: Er ist allein und kann nur verlieren.

Frühere Schiedsrichtergenerationen wehrten sich gegen diese Sisyphos-Existenz. Perfektion war sowieso nachrangig. Wenn ihnen einer blöd kam, Trainer oder Spieler, suchten sie auch schon mal den Infight. Legendär das Nase-an-Nase-Duell zwischen Keeper Toni Schumacher und dem Unparteiischen Dieter Pauly (nicht verwandt mit Gabriele). Sie waren mehr Ring- als Schiedsrichter, Nickeligkeiten ließen sie durchgehen, nur wenn's richtig krachte, griffen sie ein – immer bereit, sich selbst eine blutige Nase zu holen. Wolf-Dieter Ahlenfelder war die Verkörperung dieses Menschenschlags. Der Mann, der keine Fanta trank, leitete ein Spiel wie ein Kneipier, redete mehr, als dass er lief, und erzählte im Eifer des Gefechts gern auch mal einen Witz zu Entspannung. »En Schiedsrichter kann doch auch mal lachen«, sagt er. »Wenn ich gepfiffen habe, war Friede, Freude, Eierkuchen. Wir haben früher Spaß gehabt.«

Ach! Früher. Man mag diese Zeiten verklären, vorbei sind sie ohnehin. Heute lastet ein ungleich höherer Druck auf den Unparteiischen, ihre Pfiffe entscheiden, wohin riesige Geldmengen fließen. Also müssen sie perfekt sein, auch wenn das umso schwerer zu bewerkstelligen ist. Denn das Spiel ist schneller geworden, die Kulisse bedrohlicher, und die moderne Technik nutzt jede Gelegenheit, ihre Fehler zu beweisen: Wie konnte er das übersehen? Das war doch gleiche Höhe! Maaaaaann, doooooooo!

»Wir wollen keine Trainer, die das Publikum verrückt machen«

Gebrabbel im Headset, Pfiffe von den Kulissen, Akteure außer Band und Band, die Millionen Fernsehzuschauer im Nacken. Und da soll man auch noch den Röntgenblick haben. Nahliegend also, dass in Mainz wieder einmal darüber nachgedacht wurde, wie man dieser Reizüberflutung Herr werden könnte. Als Wurzel des Übels wurden – wer sonst – die Übungsleiter ausgemacht. »Wir wollen keine Trainer, die das Publikum verrückt machen«, so Volker Roth, der Vorsitzende des Schiedsrichterausschusses. »Es kann nicht sein, dass die Zuschauer durch Gesten angestachelt werden.« Und dann: »Wir werden unsere Schiedsrichter einstimmen, konsequent durchzugreifen« Kein Schlagabtausch mehr á la Ahlenfelder und Pauly, keine Diskussion – mit Beginn der Rückrunde können aufbrausende Trainer schneller denn je Rot sehen und auf der Tribüne landen.

»Express-Rot«, nennen es die Schiris, »Parteiausschluss« nennt es die CSU, »ohne Nachtisch ins Bett« nennen es geschlauchte Eltern. Eine Ultima Ratio – Klappe zu, Affe tot. Dass damit der Wandel des Fußballs in Richtung eines sterilen Events weiter voranschreitet, werden die Schiedsrichter als Letzte beweinen. Sie sollen Entscheidungsmaschinen sein und wünschen sich deshalb Laborverhältnisse. Perfektion ist das Ziel, Emotion stört da nur.

»Emotionen tun doch keinem weh«, sagt Wolf-Dieter Ahlenfelder. Wenigstens dieser Satz des Dinosauriers hat noch Bestand. Aber aus anderen Gründen: Es wird eines Tages keine Emotionen mehr geben, die noch weh tun könnten.



Aus 11 freunde

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Da hab ich gedacht, ich tu ihn ihm rein in ihn ihm sein Tor. Horst Hrubesch

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BeitragVerfasst: 14.01.2010 14:05 
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Eulberg: Gegendarstellung erwirkt

"BILD": Herr Eulberg hat Recht.

Zitat:
Geldstrafe für Arminia-Trainer

Wegen unsportlichen Verhaltens muss Arminia Bielefelds Cheftrainer Thomas Gerstner eine Geldstrafe von 2000 Euro zahlen.


Dazu verurteilte das Sportgericht des DFB den Coach des Zweitligaklubs. Gerstner hatte sich in einem Interview mit dem Fernsehsender DSF nach Ende des Meisterschaftsspiels zwischen Fortuna Düsseldorf und der Arminia am 6. Dezember 2009 abfällig über das Schiedsrichter-Gespann geäußert. Der Trainer hat dem Urteil bereits zugestimmt.

Quelle: http://www.bild.de/BILD/sport/telegramm ... 18932.html

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