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 SALZBURG - RED BULL ZERSTÖRT DEN FUSSBALL Moderations-Bereich
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BeitragVerfasst: 27.07.2005 15:15 
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Picard96 hat geschrieben:
Und wenn der Herr Maschmeyer sagt, hey ihr spielt jetzt in blau-weiss und bekommt dafür im Jahr 10 mios mehr, was willst du denn dann machen ?

Ich denke Maschmeyer ist schlau genug von uns so etwas nicht abzuverlangen.

Für mich wäre das so ähnlich, wie das Berühmte 1 Mio Angebot für die Nacht mit der eigenen Frau. Mann muss bescheuert sein, so etwas abzuschlagen, aber man hat seine Prioritäten.

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„Kriminelle haben im Fußball nichts zu suchen!"
― Uli Hoeneß


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BeitragVerfasst: 27.07.2005 15:38 

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Mir geht die Kommerzialisierung auch hierzulande ganz schön auf den Puffer, keine Frage. Und in Österreich ist das alles einfach noch ein bißchen "Billa"-mäßiger: Der Pokal heißt 'Snickers-Cup' und sieht aus wie die Kaugummiautomaten meiner Kindheit, die Vereinsnamen haben einen ganzen Rattenschwanz von Sponsorenfirmen usw.
Trotzdem finde ich, daß da in Salzburg noch eine Grenze mehr überschritten worden ist. Wem wie Kind geht es um den Verein: Er hat ihn schon mehr oder weniger gerettet, und jetzt dient der Verkauf des Stadionnamens (der mich nervt) und diverses Andere eben der Deckung der riesigen Kosten, die der Moloch Profifußball so erzeugt. Mir wäre es schon lieber, die Gehälter und Handgelder wären nicht so hoch - und dafür eben auch die Eintrittspreise reeller und die Werbung weniger präsent. aber das wird sich nicht mehr zurückdrehen lassen.
Aber was in Salzburg passiert, ist wie eine feindliche Übernahme: Da hat jemand den Klub mehr oder weniger gekauft, um damit seine eigene Business zu pushen - und hat dadurch einen traditionsreichen Sportverein den Fans weggenommen und zu einem Disneyland-artigen Gebilde gemacht. Wenn ich lese "Fans in lila-weiß am Betreten des Stadions gehindert..." - stellt Euch das mal in Hannover vor (also in roten Trikots dürfte man nicht mehr zu den Roten!)...
Im Übrigen finde ich, daß Red Bull riecht wie in einem Cola-Urin-Gemisch aufgelöste Gummibärchen. Probiert habe ich es gar nicht erst. Soweit kommts noch...

Grüner Veltliner - ja! Puntigamer - naja, grenzwertig! Red Bull - nein danke!

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"Häufig frage ich mich, ob mein Leben anders verlaufen wäre, wenn das Schicksal mich an eine andere Mannschaft gebunden hätte." (Wiebke Poromka)


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BeitragVerfasst: 27.07.2005 17:36 

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danke für die rückinfos- nur zur klarstellung..

ICH BIN RAPID FAN ! Wir heissen SK RAPID WIEN und spielen im HANAPPI stadion (architekt und vormals spieler bei RAPID) - das heißt WIR LEBEN die tradition...

wahrscheinlich sind deshalb gerade wir grün-weissen so sensibel was das thema betrifft auch wenn es ein erzfeind - allerdings mit der 2besten kurve in österreich - ist...

zu flowerman - so kann man es sehen und das ist zu akzeptieren.
und wenn du dich erkundigen willst kannst du das hier

www.ultras.at

mit link zum forum und initiative violett-weiss


zu später peter - genau DAS ist der punkt - SIE GEHEN Z U WEIT.

und wenn du was gscheites trinken willst nimm OTTAKRINGER (unser sponsor) HIRTER; FOHRENBURGER etc und WELSCHRIESLING; ZWEIGELT... :wink:

grün-weisse-grüsse

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RAPID WIEN !


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BeitragVerfasst: 27.07.2005 22:17 
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Discostu hat geschrieben:
Picard96 hat geschrieben:
Und wenn der Herr Maschmeyer sagt, hey ihr spielt jetzt in blau-weiss und bekommt dafür im Jahr 10 mios mehr, was willst du denn dann machen ?

Ich denke Maschmeyer ist schlau genug von uns so etwas nicht abzuverlangen.

Für mich wäre das so ähnlich, wie das Berühmte 1 Mio Angebot für die Nacht mit der eigenen Frau. Mann muss bescheuert sein, so etwas abzuschlagen, aber man hat seine Prioritäten.


Eben sehe ich so ähnlich, aber eine richtig leichte Entscheidung ist es nicht oder ?


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BeitragVerfasst: 27.07.2005 23:46 
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Ohne mit der Wimper zu zucken - Lieber Zwangsabstieg als die Identität zu verkaufen :!:

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BeitragVerfasst: 28.07.2005 01:48 

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Zitat:
Ohne mit der Wimper zu zucken - Lieber Zwangsabstieg als die Identität zu verkaufen


Soooo sieddas aus!!

Nicht alles darf käuflich sein...

Rote Grüsse
barnane

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Es gibt wichtigere Dinge als Fussball!


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BeitragVerfasst: 28.07.2005 07:44 
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Discostu hat geschrieben:
Ohne mit der Wimper zu zucken - Lieber Zwangsabstieg als die Identität zu verkaufen :!:


Haben wir damit in Hannover das "Ende der Fahnenstange" bereits erreicht (s. AWD - Arena, womit ja bereits ein Stück tradition verkauft wurde) ?


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BeitragVerfasst: 28.07.2005 10:46 
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Picard96 hat geschrieben:
Discostu hat geschrieben:
Ohne mit der Wimper zu zucken - Lieber Zwangsabstieg als die Identität zu verkaufen :!:


Haben wir damit in Hannover das "Ende der Fahnenstange" bereits erreicht (s. AWD - Arena, womit ja bereits ein Stück tradition verkauft wurde) ?


Gut, ein Stück Tradition ist mit dem Namen AWD-Arena flöten gegangen, aber wem gehörte das Niedersachensstadion? Den Roten? Dies, würde ich sagen, sind äußere Umstände, ähnlich vergleichbar dem, wenn wir in der AOL-Arena in Hamburg spielen müssen. Es ist der Ort, nicht der Verein.


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BeitragVerfasst: 28.07.2005 11:41 
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Das in der Bundesliga noch nicht alles möglich ist, zeigt das Beispiel, das Bielefeld den Rasen nicht Milkalila einfärben durfte. Ist aber schon etwas her. Aber die Grenzen werden immer weiter ausgelotet, bzw unsinnige Forderungen gestellt (Coca Cola Liga), damit man "harmlosere" durchdrücken kann. Scheiß Kommerz!

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Dies ist kein Beitrag im herkömmlichen Sinne, sondern ein Teil eines Gesamtkunstwerkes.


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BeitragVerfasst: 28.07.2005 15:00 

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Jeder mault immer am "Scheiss Kommerz" rum,aber ohne Sponsoren und Werbegelder würde sich der Großteil des deutschen Fussballs auf österreichischem Niveau befinden. Wollen wir das ??? Natürlich nimmt einiges überhand,aber das sind die Randerscheinungen,die man in Kauf nehmen muss. Sonst muss man zu Sparta Langenhagen oder dem ASC Nienburg gehen...
In Deutschland ist es ja noch echt auszuhalten...


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BeitragVerfasst: 28.07.2005 17:56 

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chelsea hat geschrieben:
In Deutschland ist es ja noch echt auszuhalten...


Eben. Noch! Das ist das Zauberwort. Wer weiß, wie es hier in 10 Jahren aussieht. Ich gebe RedWilly recht. Scheiß Kommerz!

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VORWÄRTS NACH WEIT


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BeitragVerfasst: 29.07.2005 09:35 

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Zitat:
Heute sonnig, extrem heiß FR | 29.07.2005


SOLIDARITÄT VON FANCLUBS 29.07.2005

Vereint im Protest gegen Red Bull?
Das Match der Salzburger gegen Rapid Wien am Samstag wirft Schatten voraus. Fans haben Proteste gegen die Übernahme von Red Bull und das Ende "ihrer" Austria angekündigt. "Verfeindete" Rapidfans wollen den Protest nun unterstützen.


Aufhauser zugekauft
Red Bull Salzburg hat vor dem Bundesliga-Spiel gegen Rapid am Samstag noch einmal auf dem Transfer-Markt zugeschlagen.

GAK-Mittelfeldspieler Rene Aufhauser, der bereits vor Jahren in Salzburg gespielt hatte, kehrt an die Salzach zurück.

"Red Bull ignoriert unsere Anliegen"
"Salzburg ist komplett: Weiß-Violett!!" Jene die sich diesem Motto unterwerfen, sind für die einen die "Ewiggestrigen", für die anderen die wahren Salzburger Fans.

Den nötigen Konsens haben beide Seiten noch nicht gefunden. Red Bull habe ihre Anliegen ignoriert und die Unternehmenslinie durchgezogen, beschweren sich die "alten" Fans der Austria.


Hütteldorfer gegen Red Bull-Linie
Auch wenn es nur ein paar sind: Sie prägen das Bild - wie zuletzt in Ried und wohl am Samstag auch gegen Rapid.

In Wien machen jetzt sogar die gefürchteten Hütteldorfer Ultras via Internet mobil gegen die neue Red Bull-Linie: "Gegen Rot-Blau, für Weiß-Violett". Zitat von der Website:

"Gegen geplärrte Lautsprechermusik"
"Trotz intensivster Rivalität mit der Salzburger Fanszene sehen wir uns dazu gezwungen, uns mit den Anliegen der Salzburger Fussballfans solidarisch zu erklären.

Fußball ist für uns alle mehr als ein gekünsteltes Event mit austauschbaren Fans, Farben, Klatschhänden, Lichteffekten und eingeplärrter Lautsprechermusik."


Red Bull alles andere als gelassen
Es wird sich am Samstagabend zeigen, wie weit die Solidarität der Rapid Fans mit dem einst so verfeindeten violetten Lager in Salzburg geht.
Bei Red Bull sieht man dieser Aktion und dem Spiel als andere als gelassen entgegen und verschärft die Sicherheitsmaßnahmen - mit Stadionverboten und genauen Durchsuchungen der Fans.

Geschäft und Emotionen
Fußball ist für die Marketing-Profis des Konzerns nicht Leidenschaft sondern Teil des Geschäfts. Für Fans wiederrum geht es um Emotionen.

Dass diese manchmal auch jenseits aller Grenzen liegen, das ist das eigentliche Problem.


Dunkle Schatten durch Gewalttäter
Es ist nicht die "Initiative Violett-Weiß", die auch auf ihrer Website durchaus kreativ und witzig an die Sache herangeht. Es sind jene, die mit Gewalt ihren Gefühlen Ausdruck verleihen: Schlagen, beschimpfen, den Fußball nützen, um sich persönlich zu bekriegen.

Solche Leute werfen als radikale Minderheit über rot- blaue, violett-weiße oder andere bunte Fußballfeste einen Schatten.

Analyse auf fm4.ORF.at
"Wie ein paar violette Schlingel die für ihr Marketing weltweit hochgelobte Firma Red Bull aufblatteln:

... Auf die aus Salzburg mitgereisten Zuschauer angesprochen, die das Spiel mit dem Abschuss von Raketen oder dem Platzieren von Protest-Transparenten gestört hatten, meinte er, angefressen und beleidigt: `Das sind keine Red Bull-Fans.`

... Dass dem wichtigsten Außen-Repräsentanten (gemeint ist Trainer Kurt Jara, Anm. d. Red.) des vor einigen Monaten öffentlichkeitswirksam von Red Bull aufgekauften Vereins ein derartig dummer Spruch entwich, ist angesichts der ungeheuren Marketing-Kompetenz, die der Welt-Firma des Dietrich Mateschitz zugeschrieben wird, mehr als erstaunlich. Und weist auf eklatante Fehler hin, die einen angesichts der beeindruckenden Karriere von Mateschitzens Produkt wirklich befremden sollten ..."




es wird was ....

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BeitragVerfasst: 01.08.2005 13:47 

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OFFENER BRIEF des FAN-beauftragten...

Zitat:
Diese Mail ergeht an den Verein Red Bull Salzburg, die Bundesligavereine, die Fanclubs und an die Medien.

Ich, Georg Mayrhauser, beende hiermit aus eigenem Entschluss mit 31. Juli 2005 meine Tätigkeit als Fanbeauftragter für Red Bull Salzburg.

In 27 Jahren Fußballfreude und Trauer mit „Austria Salzburg“, egal unter welcher Vereinsführung, welchem Sponsor oder welcher Dressgestaltung, wurde den Anhängern dieses Fußballvereines noch nie so vor den Kopf gestoßen wie in den letzten Monaten.

Der Leitsatz „Wer bezahlt schafft an“ kann in den meisten Lebenslagen zutreffen, aber nicht hier!
Herz und Treue zu einem Verein kann man nicht kaufen!

Die Vorgehensweise mit 61 ausgesprochenen Hausverboten – dabei bedarf es im Gegensatz zu Stadionverboten ja keiner Zustimmung der Bundesliga – gegen viele total unbescholtene, willkürlich gewählte Personen ist äußerst unprofessionell um nicht zu sagen dumm. Es wurde von Seiten RBS (Hrn. Rudi Mirtl – zu diesem Zeitpunkt auch noch Sicherheitsbeauftragter) keinerlei Kontakt zur Klärung der Situation oder Durchsicht der Namensliste mit mir aufgenommen. Nach mehrmaligen Telefonaten mit Hrn. Martin Hohenwarter (nunmehriger Sicherheitsbeauftragter) bekam ich dann abends von Hrn. Mirtl nur die lapidare Aussagen: “Wer bezahlt schafft an“ und „Der ganze Kader bekommt bei schlechten Leistungen der Kampfmannschaft ein Straftraining“ (viel Spaß beim trainieren) zu hören.

Es gibt noch sehr viele, aber keine sportlichen Gründe für meine Entscheidung!
Am Ende ausschlaggebend ist der mündliche Erlass von Herrn Rudi Mirtl an mich, dass ich KEINE FANFAHRTEN ZU AUSWÄRTSSPIELEN organisieren darf.

Wie weit sind wir gekommen, dass ich als FANBEAUFTRAGTER und Fanvertreter keine Busse für die Fans mehr organisieren darf??!!!!!!!!!!!!!

Ich muss in diesem Zusammenhang auch hervorheben, dass von Seiten Red Bull Salzburg, wie in den ach so braven Medien kolportiert, von mir oder von Fanclubs organisierten Fanfahrten niemals finanziell unterstützt wurden! Dies wäre von den FCs auch nicht gewünscht gewesen!

Es ist klar, dass neue Eigentümer und besonders so finanzkräftige wie die Firma Red Bull ihre eigene Philosophie durchsetzten wollen, aber die Panzermethode passt eher zu einem totalitären Regime als zur österreichischen (Sport)Kultur. Mit einem vernünftigen Gespräch wäre sicher mehr zu erreichen gewesen als mit Hinhaltetaktik und List. Denn der (Mittel)Fingerzeig von Herrn Jara an die Lauterer Fans sollte nicht auch symbolisch für Salzburger Verhältnisse sein!

Schauermärchen von Seiten Red Bull Salzburg wie zerstochene Autoreifen, welche sich dann doch als eventuell normaler Reifenschaden erweisen und andere Halbwahrheiten sind sehr gut zur Meinungsbildung geeignet, aber irgend wann kommt dann doch die Wahrheit an das Licht.


Ich distanziere mich von jeder Gewaltanwendung und/oder Übergriffen auf Sacheinrichtungen!

Der violett – weißen Plattform habe ich bisher nicht angehört, werde mich aber um die Aufnahme in diese doch sehr durchdachte Organisation bemühen.



Gruß

Georg Mayrhauser

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BeitragVerfasst: 01.08.2005 14:48 

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Was bei Salzburg abgeht ist unglaublich. Ich habe gerade mal ein bisserl im www nachgelesen und bin schlicht sprachlos.

Zitat:
Bericht eines Matteburgers

SV Austria Salzburg 4:0 SV Mattersburg

Das erste Auswärtsspiel dieser Saison führte uns nach Salzburg, besser gesagt in eine vom roten Bullen befallene Arena namens Wals-Siezenheim.

Schon viele Tage zuvor wurde in den Medien vom großartigen Rahmenprogramm geschwärmt, von einer neuen Ära im Salzburger Fußballsport. Dass dieser Umschwung nicht ohne Spuren vorübergehen würde, war wohl allen klar.

Doch gleich vorweg, etwas derartiges wie gestern hab’ ich im Laufe meines Fan-Daseins noch nicht erlebt – im negativen Sinn. Aber alles der Reihe nach, und unabhängig von der blau/roten Meinungsindustrie, welche einem nun täglich in den Medien vorgeführt wird.

Schon von Weitem konnte man Red-Bull Fahnen und sonstigen Ramsch in rot-blau sichten. Um’s Stadion herum stellten Stelzenläufer und Clowns ihr „Können“ unter Beweis. Erstaunt war man, als den schlimmsten Befürchtungen entsprechend schon hunderte „Fans“ mit den neuen Trikots das Stadion Umfeld säumten. Beim Eingang zum Gästesektor war eine lange Warteschlange – hauptsächlich Salzburger. Da wurde doch tatsächlich der Gästesektor „aufgefüllt“!!! Eine Frechheit sondergleichen. Aber wen wunderts?!? Kommerz und Geld haben da offensichtlich Verstand und Charakter einiger Personen vernebelt.

Nach einem interessanten Gespräch mit einem der wenigen traditionsbewussten Salzburger traten wir den Weg ins Stadioninnere an. Schon am Eingang gab’s Lichteffekte und Nebelmaschinen in Aktion… Disco, Konzert, Zirkus? Fragen über Fragen…

Trotz vorheriger (und langwieriger) Absprachen wollte niemand was von unseren angemeldeten großen Fahnen wissen. Während den Verhandlungen mit dem Ordnerdienst wurde man Zeuge einiger skurriler Begebenheiten. So wurden offensichtlich wahllos ein paar Personen ihre violetten Schals abgenommen, leere Rucksäcke mussten abgegeben werden. Und nun ein aufklärender Dialog im ungefähren Wortlaut:

SVM Fan: „Warum nehmt ihr denen ihre Schals weg?“
Ordner: „Befehl von ‚Oben’, wir können nichts dafür.“

SVM Fan: „Warum wird der GÄSTESEKTOR mit Salzburgern aufgefüllt?“
Ordner: „Wir vom Ordnerdienst haben dagegen protestiert, die Vereinsleitung wollte jedoch eine Befüllung des Stadions BIS AUF DEN LETZEN PLATZ“

SVM Fan: „Was wäre, wenn eure Fans in Mattersburg so behandelt werden würden?!“
Ordner: „Das ist denen ‚da Oben’ doch wurscht!“

Solche Information lassen wohl erahnen, was der mündige, selbstständig denkende Fan im rot/blauen Fußballreich noch gilt… Eine solch miese Behandlung als Gästefan ist „einzigartig“ in Österreich!


Im bestens gefüllten Gästeblock unterhielten wir und mit ein paar violetten, traditionsbewussten Salzburgern, welche irrsinnig unter den herrschenden Umständen leiden. Der traurige Höhepunkt war wohl die Halbierung ihrer Curva Sud, auf welcher sich jetzt Erfolgsfans bester Güte auf ihren Sesseln bequem machen können.

Nach einer kleinen Doppelhalter-Parade gab es gleich zu Spielbeginn ein zweiteiliges Spruchband mit dem Inhalt „VIOLETT WEISS – GRÜN WEISS“ und „FÜR TRADITION – GEGEN KOMMERZ“. So viel Solidarität muss einfach sein! Das ist das schöne an einer aktiven Fanszene – dass trotz Rivalitäten Zusammenhalt da ist, dass eine Mentalität geteilt wird, die die meisten Stadionbesucher oft nur vom Hörensagen kennen. Darauf kann man stolz sein!

Die Arena war wie erwartet rammelvoll. Richtig erschreckend war aber die Tatsache, wie die Besucher, Gloryhunters und Event-Geilen auf die Manipulation durch den roten Stier ansprachen. Da wurde, angeheizt von bezahlten Stimmungsmachern in Stierkampf-Kostümen, mit Red Bull Tüchern „gewachlt“, die Welle gestartet… wie im American Football oder beim Stierkampf. Einfach nur schrecklich, mit Fußball hatte das alles nichts mehr zu tun.

Schlimm, wie sich so viele Leute innerhalb kürzester Zeit als fröhliche Gratis-Werbeträger rekrutieren lassen… was heißt gratis… die zahlen ja noch dafür, um mit Red Bull Fetzen wacheln zu dürfen.

Es war nicht unbedingt diese Art von Stimmung, die gestört hat – es war die Art wie diese zustande kam. Ohne den bezahlten Clowns wäre tote Hose im EM-Stadion gewesen. Von einer violetten Austria Salzburg keine Spur mehr… 90% im Stadion schwammen auf der „roten Welle“. Das Märchen „The last unicorn“ wäre wohl nur allzu passend… wer’s kennt weiß warum.

So ging’s halt das ganze Spiel über. Wenig Gesänge, ein paar Klatscheinlagen und hundertmal eine Welle des Kommerzes, die durchs Stadion rollte. Enttäuscht waren wir von einem Teil der Süd, welcher sich über das Stimmungs-Boykott hinwegsetzte. Ein gewisser Zusammenhalt sollte halt schon gegeben sein…

Während dem Spiel waren immer wieder Musik-Einlagen und sogar Kommentare des Stadion-Sprechers zu vernehmen.

Zu Beginn der 2. Spielhälfte kam endlich ein bisschen Action auf. Mit dem Spruchband „STOPP DEM RINDERWAHN“ wollten sich einige Herrschaften scheinbar nicht abfinden. Als dieses auf dem Zaun landete ließen die Ordner nicht lange auf sich warten. Gemeinsam mit 2 Salzburgern leisteten wir Widerstand. Nach ein paar Minuten war’s dann aber doch um das schöne Stück geschehen. Leider waren wir zu wenig Leute… möchte wissen wie so ein Ordner-Intermezzo dann bei Gästen aus Wien, Graz oder Innsbruck ausgeht!

Jedenfalls kamen mit der Führung der Bullen die Kommerz-Fans wieder in Fahrt und es herrschte Stimmung wie beim Volleyball. Nach dem Spiel machte der harte Kern der Salzburger FANS mit Gesängen und Schal-Paraden während der Interviews auf sich aufmerksam. Alles verlief wohlgemerkt friedlich!

Nur bei der Heimfahrt lauerte eine Handvoll Jungens unserem Bus auf!!! Vermummt in Red-Bull Tüchern und wild gestikulierend gefror einem beinahe das Blut in den Adern!

Fazit: Die Bullen-Maschinerie läuft auf Hochtouren, massenweise springen die Erfolgsfans auf den Zug in angeblich glorreichere Zeiten auf. Die Art, wie die „neuen Konsumenten“ geködert und „manipuliert“ werden war sogar für mich als Nicht-Salzburger erschreckend! Jene Fans, die auch in schlechten Zeiten immer für ihren Verein da gewesen sind werden vernachlässigt und gedemütigt, und in aller Öffentlichkeit heruntergemacht.

Spannend wird’s wenn eines Tages der Erfolg, und somit die Erfolgsfans, ausbleiben. Dann wird man sich mit Wehmut an Zeiten erinnern, als FANS mit einem Herz für ihren Verein in guten und schlechten Zeiten hinter diesem gestanden sind!

Als Mattersburg-Fans können wir uns glücklich schätzen, einen Verein zu unterstützen, der an seiner Identität festhält. Ein Verein, der im Vergleich zu vielen anderen doch auch einiges für seine aktiven Fans übrig hat. Ein Verein, wo alles noch lockerer, persönlicher, freundlicher ist. Ein Verein mit Herz statt Kommerz!

Dass es ganz ohne Kommerz nicht geht ist wohl allen klar, doch das was derzeit in Salzburg abgeht muss man persönlich sehen um es begreifen zu können. Was an dieser Stelle noch bleibt ist den wenigen traditionsbewussten Salzburgern Mut zuzusprechen, um gegen diese Bewegung weiter dagegenzuhalten.

Jeder Gästefan in Salzburg sollte diesem „Rinderwahn“ etwas entgegensetzen! Gegen die Verfälschung des Sports namens „FUSSBALL“."

Quelle: Wacker Innsbruck Forum


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BeitragVerfasst: 02.08.2005 17:14 

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von NEUTRALER - DA DEUTSCHER - seite geschilder (BVB-fans)

..
Zitat:
Guten Abend Red Bull, gute Nacht Fußball
(Jens) Es war einmal eine Nachricht im Videotext: der SV Austria Salzburg sei vom großen Trendunternehmen Red Bull gekauft worden und heiße von nun an Red Bull Salzburg. Na ja, denkt man sich da in typisch allemannischem Hochmut, das ist ja mal nix Neues in Österreich. Da heißen Vereine auch ganz gerne SC interwetten.com oder Josko Fenster Ried. Der Phantasie sind keine Grenzen gesetzt. Warum also all die Aufregung?
Seit den 70er Jahren werden die Vereinsnamen gerne durch einen Sponsor ergänzt, den Vereinen ist es eine willkommene Zusatzeinnahme und richtig gewehrt hat sich dagegen nie jemand. Einzig der größte und traditionsreichste Klub Österreichs, der SK Rapid Wien, hat diesen Fehler nie begangen. Wahrscheinlich hat er auch deswegen noch immer die größte Fanmasse des Landes.


Nun also Austria Salzburg, einer von nur 3 österreichischen Vereinen, der jemals ein europäisches Finale erreichte (UEFA-Cup 1994). Mit knapp 11 Mio. EUR war dieser Verein inzwischen verschuldet, stützte sich immer auf eine große, treue Anhängerschar und besitzt mit dem EM-Stadion im Stadtteil Walz ebenfalls gute Perspektiven. Austrias Fanszene galt – was Kreativität und Gesangsstärke angeht – als zweite Macht im Land, Rapid bleibt unerreicht. Bei allen Namensverkäufen der vergangenen Jahre (SV Wüstenrot Salzburg, Casino Salzburg etc.) waren immer die violett-weißen Vereinsfarben erhalten geblieben und erst Recht die Tradition. 1933 gegründet, 3facher österreichischer Meister, 1989 triumphale Rückkehr ins Oberhaus und wenig später der Einzug ins UEFA-Cup-Finale.




Und nun? Nun kommt Dieter Matteschitz, seines Zeichens Erfinder des Gummibärensafts „Red Bull“, der angeblich Flügel verleiht und schlicht scheiße schmeckt – dafür aber irrsinnig cool und vor allem trendy ist. Herr M. legt Geld auf den Tisch, viel Geld. Dafür übernimmt er den Verein, widerstandslos. Denn er verspricht, die Vereinsfarben beizubehalten. Die Generalversammlung des SV Austria stimmt der „Übernahme“ dann schnell zu. Hierzu ist eine Besonderheit sicher nicht unwichtig. Anders als in deutschen Vereinen üblich, gibt es in Österreich außerordentliche Mitglieder ohne jegliches Stimmrecht und eine handverlesene Auswahl ordentlicher Mitglieder. Diese knapp 50 Personen stimmten ab und übergaben Matteschitz den Verein auf dem Silbertablett. Herr Matteschitz brachte natürlich seinen Freund, Franz Beckenbauer, mit. Beckenbauer ist immer dabei, wenn es um Öffentlichkeit und Kohle geht, aber klar, er ist ja der Kaiser.

Was dann passiert, lässt wohl vielen Fans das Blut in den Adern gefrieren. Nach dem Handstreich wird der Verein umbenannt, Red Bull Salzburg ist sein neuer Name. Neuer Name für den alten Klub? Nein, das geht natürlich nicht, nicht bei einer so jugendlich-trendigen Marke wie Red Bull. Der Verein erhält ein neues Gründungsdatum, 2005 ist er nun gegründet. Und die Austria? Die hat mit diesem Moment aufgehört, zu existieren, von der Homepage verschwanden jegliche Anzeichen von Tradition, das Vereinswappen ist nun mehr oder minder deckungsgleich mit dem Wappen des Getränkekonzerns. Das Stadion erhält Red Bull-Graffitis, die Schals, Mützen – alles wird auf Red Bull getrimmt.


Nun sollte man meinen, die Fans von Austria Salzburg würden kollektiv ausflippen und der neuen Vereinsführung den Stinkefinger zeigen. Tradition und Identität verscherbelt und den Verein zu einem reinen Marketinginstrument degradiert. Die mit jeder Dauerkarte käuflich erworbenen Trikots von Red Bull würden doch sicher von 90% der Fans erbost zurück geschickt. Doch weit gefehlt, dem gemeinen Salzburger Fußballkonsument ist es schlicht scheißegal, wie der Verein heißt, in welchen Farben er spielt oder ob er sich für einen Konzern zum Objekt machen lässt. Er will Erstligafußball sehen, vollkommen egal zu welchem Preis. Und er will sich dabei nicht stören lassen, nicht von diesen ewig gestrigen, die noch so etwas wie echte Liebe und Hingabe zu ihrem Verein kennen. Dabei vergessen sie so einiges, nicht nur ihre alten Farben, die sie eigentlich im Herzen hätten tragen sollen, sondern auch noch ihre Kinderstube. Aber kommen wir zurück zum Anfang.

Vor einigen Tagen hatten sich 3 BVB-Fans entschlossen, dieses Spektakel in Salzburg einmal näher zu beobachten, um dann auch an dieser Stelle darüber berichten zu können. Nachdem üblichen hin und her, Absage, Zusage etc.pp. ging es dann bereits am Freitag gen Österreich. Dort wartete das totale Kontrastprogramm.

Am Freitagabend sahen wir uns die zweite Liga an, der Linzer ASK spielte als einer der Aufstiegsfavoriten (Linz ist immerhin drittgrößte Stadt in AUT) gegen den Aufsteiger und Tabellenletzten SC Schwanenstadt. Es war das schlechteste Fußballspiel, das ich je gesehen habe, selbst Kreisligaspiele haben mich schon mehr in den Bann gezogen als dieser Grottenkick. 0:0 endete das Spiel und immerhin hatten wir ein hübsches Stadion zu Gesicht bekommen, in dem sich die 3.500 Zuschauer allerdings etwas verliefen.

Samstag dann nach Salzburg, kurze Fahrt und ein kleiner Stadtbummel. Bereits gegen 16:30 Uhr trafen wir am Stadion ein, um noch irgendwie Karten zu bekommen. Leider sah es eine ganze Zeit wirklich mies aus, aber am Ende bekamen wir doch noch ganz locker Karten zu normalen Preisen (1 bzw. 2 EUR über Normalpreis).



Vor dem Stadion hatten wir Zeit, einiges zu beobachten. Das Stadion selbst erinnert in seiner Bauweise an alles Mögliche, aber eher nicht an ein Stadion. Dazu wummerte von innen die ganze Zeit irrsinnig laute Technomusik und die Scheinwerfer leuchteten dazu im Takt auf. Passend dazu wurden draußen Ohrstöpsel verteilt. Das größte Fangeschenk ist aber ein weißes Tuch mit Red Bull-Aufdruck. Dieses – so erfährt der Eventourist auf der beiliegenden Erklärung – solle man im Stadion verwenden, um Stimmung zu erzeugen. Wie in spanischen Stierkampfarenen mit lautem „Olé“ über dem Kopf schwenken, wenn auf dem Platz etwas Positives passiert. Um es vorweg zu nehmen, das klappte natürlich überhaupt nicht. Den sicherlich gut verdienenden Marketingexperten sollte man vielleicht noch den Unterschied zwischen Fußball und sonstigen „Events“ erklären, es ist eben doch keine Trendsportart, zum Glück. Um dem neuen Fan zu helfen hat man übrigens im Stadion ein paar Menschen verteilt, die wie die berühmten Stierläufer von Pamplona verkleidet sind, ganz in weiß und rote Tücher umgebunden. Was das mit Fußball zu tun hat? Natürlich nichts.

Es kommt aber noch besser, am Eingang rannten dann Leute mit Körben herum und verschenkten Ohrstöpsel, da es im Stadion zu Lärmbelästigung kommen könnte. Unglaublich? Nicht in Salzburg. Vor der Südtribüne sammelten sich nun nach und nach die violetten Fans, also die Fans, die sich noch wehren. Wir kamen mit Leuten der TGS und Ultrá Union ins Gespräch und erfuhren noch das eine oder andere bis dato unbekannte Detail. So hatten die Rapid-Fans bereits angekündigt, bei diesem Spiel voll Partei für violett zu ergreifen. Sie machten sich also im Grunde für den Erzfeind stark. Wir erfuhren hier übrigens auch, dass Teile der DFB-Führung beim ersten Heimspiel zu Besuch waren. Anschauungsunterricht, wie man sich ein Publikum heranzüchtet oder zumindest domestiziert?

Vor einigen Tagen waren übrigens knapp 60 Hausverbote an verschiedene Fans gegangen, deren Namen bei Red Bull bekannt waren. Darunter auch die Mutter eines Fans, die überhaupt nicht zum Fußball geht, oder andere, die in der ganzen Saison noch kein Spiel gesehen hatten. Ein anderer Teil der Betroffenen befand sich größtenteils am Südeingang, würden aber später dann in eine Kneipe abwandern müssen. Draußen gab es Infomaterial und schon die ersten ignoranten Kommentare von Leuten, denen ihr Verein am Arsch vorbeigeht. Beim Betreten des Stadions wurden dann die „Violetten“ besonders durchsucht, jede kleine Schwenkfahne musste ausgerollt werden und wurde begutachtet.

Nach einigen, teils längeren Gesprächen mit Mitgliedern der Initiative weiß-violett betraten auch wir das Stadion, verzeihung, die Großraumdisko oder Eventhalle. Überall quietschbunte Red Bull-Graffiti, grelle Scheinwerfer, die in allen möglichen Farben leuchteten und ein bis zum Spielende nicht anhalten wollender Strom aus den Nebelmaschinen. Die Scheinwerfer wurden auch nie abgestellt und strahlten ständig in allen möglichen Farben das Feld oder die Tribünen an. Disko oder Fußball? Das ganze wirkte irgendwie vollkommen abgedreht und unecht, es sah nach allem möglichen aus, nur nicht nach einem Fußballspiel. Ein tolles Event für den Eventzuschauer von morgen, der einfach nur unterhalten werden will. Bloß nicht nachdenken, einfach nur konsumieren und nächstes Jahr geht man dann halt zum Eishockey, weil gerade das hip ist.

Als das Spiel dann endlich begann, stellten wir als neutrale Besucher sehr schnell fest, dass sich durch den Einstieg von Red Bull ein tiefer Riss durch die Fangemeinde zieht. Und ich rede hier gar nicht mal von den Leuten, die einfach nur hingehen, weil es jetzt hipp ist, sondern wirklich von den Fans, die auf der dortigen Südtribüne stehen. Diese wurde übrigens nach ersten Protesten einfach mal halbiert, um den Pöbel klein zu halten. Erschreckend, wie wenige merken, was sich da abspielt, sie merken nicht, dass auch sie als Red Bull-Befürworter fast schon abgewirtschaftet haben. In einem modernen Stadion mit einer modernen Marke wird es sicher bald keine Stehplätze mehr geben und Pöbelgesänge gegen den Gegner werden einer Marke wie Red Bull auf Dauer auch nicht gefallen. Aber noch denkt hier keiner so weit, noch sind viele einfach nur froh, erstklassigen Fußball mit der Hoffnung auf mehr sehen zu können. Andere, knapp 500 an der Zahl, sammelten sich im unteren Teil des Blockes und schwiegen, kein Gesang kam über ihre Lippen.

Dadurch fühlten sich offenbar jene motiviert, die sonst nur mitsingen, sich früher vom harten Kern bevormundet fühlten. Diese hatten nun eine Trommel dabei und ein paar Klatschrhythmen im Kopf. Die Stimmung war eintönig und einzig bei Schmähgesängen gegen Rapid Wien kam so etwas wie Emotion auf, ansonsten wirkte es oft wie aufgesetzt. Aber wie soll man auch für etwas wie Red Bull echte Hingabe zeigen können? Die gleichzeitigen „Salzburg“-Rufe wurden übrigens über die Stadionlautsprecher weitergetragen, dann wirkt es irre echt, aber vor allem lauter. Passt perfekt zum Kunstprodukt und der Gummibärenbande von Dieter Matteschitz.


Wenn man bedenkt, was für eine tiefe Feindschaft zwischen Rapid und Austria herrscht, waren die folgenden 90 Minuten sehr lehrreich und speziell Rapid hat eine ganze Menge Respekt verdient. So ließen sie ab und an „Salzburg ist komplett weiß-violett!“ erklingen und über das ganze Spiel zeigten sie kritische Spruchbänder gegen Red Bull und alle handelnden Personen. Der harte Kern der Austria-Anhänger zollte mit Applaus diesen Spruchbändern Respekt. Ein paar Beispiele findet ihr unter Tornados Rapid

Als Rapid dann in Halbzeit zwei bald in Führung ging, kam es zu großen Streitigkeiten innerhalb des Blockes. Ein Teil der Violetten beklatschte die 1:0-Führung von Rapid, ihrem ehemaligen Erzfeind. Warum? Warum nicht? Da unten steht eben nicht mehr Austria auf dem Platz, sondern der Verein, bzw. das Unternehmen, dass die Austria vernichtet hat. Der echte Erzfeind sozusagen. Das konnten und wollten viele andere Fans nicht verstehen und so wurden Bierbecher geworfen, Leute bespuckt und mit Prügel bedroht. Das Publikum, das Red Bull haben will? Haha Leute, werdet wach, auch ihr seid bald unerwünscht. Red Bull will stylische Menschen in coolem Outfit, keine Menschen, die sich beim Fußball daneben benehmen.

Wirklich klasse war die Reaktion der Violetten, es gab praktisch keine. Die Leute blieben super diszipliniert, außer 2-3 zurückgeworfenen Bechern passierte nichts. Alles andere hätte auch nur einem genutzt, Red Bull. In Deutschland wären in einer solchen Situation übrigens mindestens 100 Grüne in den Block gestürmt, hier reichten ein paar Fans, die die anderen beruhigten.

Nun kam es zu „Ultras raus!“-Rufen, dabei vergessen oder übersehen die Rufer übrigens, dass von den 500 Personen unten am Zaun vielleicht 200 der Ultra-Szene angehören, der Rest waren ganz normale Fans, auch einige wirklich alte Fanclubs. Das Feindbild „Ultra“ macht es den Leuten dann aber einfacher, so muss man nicht differenzieren und sich keine Gedanken machen.

Als sich das Spiel dem Ende zuneigte, versammelten sich alle Violetten unten am Zaun. Aber der 89. Minuten sang man 19:33 Minuten violette Lieder und zeigte, was echte Fußballstimmung sein kann (der Verein wurde 1933 gegründet und stieg 1989 wieder in die Liga auf, daher diese Zahlen). Erstmals wackelte die Tribüne wirklich und nicht nur sprichwörtlich, was in den 89 Minuten zuvor nicht einmal der Fall war. Natürlich kann sich Red Bull das nicht bieten lassen, echte Stimmung gibt’s nicht, also wird sie durch die Stadionboxen tot geballert, oder aber auch nicht, die Leute hielt es jedenfalls nicht vom Singen ab.

Nach dem Spiel unterhielten wir uns noch mit länger mit einigen der Violetten, sie leiden zurzeit schrecklich. Die Tradition der Austria lebt zumindest in ihnen weiter, ob sie es noch lange aushalten, der Stachel im Fleisch von Red Bull zu sein, wird man sehen. Vielleicht sollten sie einfach über eine Neugründung nachdenken, so wie es die Fans von Wimbledon und jetzt auch Fans von Manchester United getan haben. Denn das, was im EM-Stadion jetzt stattfindet, hat mit Austria Salzburg nun mal gar nichts mehr gemein – mit Fußball allerdings auch nicht viel mehr.

Und da möchten wir zum Ende noch den Experten sprechen lassen. "Das ist eine sehr, sehr kleine Anzahl von Fans, denen es wahrscheinlich nicht einmal so sehr um den Sport geht, für die Sport ein Mittel zum Zweck ist, um randalieren zu können. Sie erwarten nicht von mir, dass ich dem gegenüber sehr viel Verständnis zeige? Ich kann ja nicht mit einem lila Bullen spielen, wenn die Marke Red Bull heißt. Einem wirklichen Fußballfan geht es doch bitte um guten Fußball und nicht um "colour me beautiful"!"

Das sollte man vielleicht einfach so stehen lassen, es zeigt jedenfalls mehr als deutlich, wie viel Herr M. vom Fußball und seinen Fans versteht. Leider zeigt das derzeitige Ergebnis aber auch, dass zu viele sich dem Schicksal ergeben und ihnen Austria schon früher eigentlich scheißegal war, es war halt ein Erstligist.

Alles in allem muß ich festhalten, dass das schlimmste Erlebnis für mich als Fußballfan war. Wenn das der moderne Fußball ist, wenn das das ist, was sich viele Fußballinteressierte wünschen, gute Nacht. Dann lieber Kreisliga C mit Freunden am Bierstand als diesen fürchterlichen Müll.


Ein kleiner und letzter Nachtrag noch: Gespräche indes wird es nicht geben, wie Red Bull verlautbaren lässt. "Keine Kompromisse. Das ist ein neues Team, ein neuer Klub. Es gibt keine Tradition, es gibt keine Geschichte, es gibt kein Archiv."



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RAPID WIEN !


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BeitragVerfasst: 02.08.2005 17:53 
Hatte dem Laden mal ne Mail inkl. Boykottierungs-Ankündigung des Produktes geschrieben. Die Antwort:
Zitat:
Sehr geehrter Herr Flowerman,

herzlichen Dank für Ihre offenen Worte, ich erlaube mir, ebenso offen auf
diese zu antworten.

Es geht weniger bis überhaupt nicht um die Kommerzialisierung des
Fußballes, sondern eher darum den Fans im Vorfeld des Ankicks mehr zu
bieten als das herkömmliche Bierkisten-Schießen.
Ein DJ und Lichteffekte sind dennoch Randerscheinungen, im Mittelpunkt wird
immer der Ball und das entsprechende Spiel bleiben.

Es geht auch nicht immer um Vermarktung, sondern um neue Ansätze um das
Drumherum attraktiver zu gestalten.
Selbstverständlich ist der klassische Fan im Stadion erwünscht, er macht
das Spiel aus, nicht umsonst wird er als 12. Mann bezeichnet und das völlig
zu Recht.

Möglich, dass in der Vergangenheit Fehler begangen wurden, allerdings finde
ich im Rahmen der Debatte nur fair, wenn man sich nicht von der medialen
Meinung leiten lässt und etwas hinter beiderseitige Kulissen blickt.

Ich kann und möchte Ihr Konsumverhalten in keinster Weise beeinflussen,
bitte Sie allerdings bei Ihrer Kritik auch das Bemühen, sehr wohl einiges
für die Fans getan zu haben und noch tun zu wollen, zu respektieren,

Mit freundlichen Grüßen,

Dominic Marsano
RED BULL Communication


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BeitragVerfasst: 02.08.2005 18:05 
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Was waren denn Deine offenen Worte, flower?

Ich finde die Stierkampfclowns putzig. :lol: Radikal und in Deutschland m.E. nicht vorstellbar ist die komplette 'Auslöschung' der Vereinsgeschichte, das wird es hier sicher nur nach anständigen Insolvenzen geben. Hoffentlich!

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"...ein Beruf, der durch eine Vielzahl von Wichtigtuern, Halbgebildeten und Trunkenbolden gestraft ist."

Peter Scholl-Latour über Journalismus


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BeitragVerfasst: 02.08.2005 18:16 
Das war meine Mail:
Zitat:
Sehr geehrte Damen und Herren,

Mit erschrecken verfolge ich die augenblicklichen Entwicklung bei "Red Bull Salzburg", ehemals "Austria Salzburg", und die dazugehörigen marketingtechnischen Aktionen.

Als Fan einer deutschen Fußball-Mannschaft betreffen mich die von Seiten Red Bulls aus initiierten Maßnahmen zwar nicht direkt, trotzdem stelle ich mit Schrecken fest, wie weit die Kommerzialisierung des Fußballs in Österreich mittlerweile vorangeschritten ist.

Der klassische Fußball-Fan, das zeigen Sie als Sponsor und Vereinsbesitzer in den letzten Tagen und Wochen mit erschreckender Ignoranz und willkürlichem Aktionismus, ist nicht mehr im Stadion erwünscht. Stattdessen wird von dem (zahlenden!) Zuschauer eine "Friss oder stirb"-Mentalität erwartet, die eine kritische Auseinandersetzung mit den Ausverkauf von für viele Fans hohen Werten verbietet. Traditionelle Bindungen sind Ihnen bedauerlicherweise genauso wenig wert wie die Erkenntnis, dass der Fußball ohne die vielen Fans ebenso wenig vermarktbar wäre, wie es andere Sportarten sind.

Meine persönliche Konsequenz aus diesem rücksichtslosen Gehabe ihrerseits wird es sein, dass ich zukünftig Ihr Produkt meiden und zu Konkurrenzprodukten ausweichen werde und hoffe, dass möglichst viele Fußball-Fans ähnlich denken und handeln werden.

Mit sportlichen Grüßen,


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BeitragVerfasst: 03.08.2005 01:16 

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Schade, dass es zu keiner objektive Beschreibung des Engagements von Red Bull gekommen ist.

Was momentan hier passiert ist Stimmungmache einzelner Fanklubs, deren erstes Anliegen nicht der Fussball sondern eigene Machtinteressen sind.

Hier wurde nichts über die Morddrohungen gegenüber der Red Bull Führung erzählt. Nichts über Vandalismus an den Fahrzeugen der Spieler. Nichts, dass über Tore des Gegners gejubelt wird. Nichts über Platzstürmungen in den Vorbereitungsspielen. Nichts über provozierte Spielabbrüche.

Und nichts darüber, dass mittlerweile 98% aller Salzburger Fussballfreunde über das Engagement von Red Bull sehr glücklich sind!

Die Spiele sind so stark besucht wie schon lange nicht. Und die Aktionen der Violetten (alten Fans) stößt bei breiter Masse auf Unverständnis ... oder wurde euch erzählt, dass beim letzten Heimspiel das Bejubeln der gegnerischen Tore durch die violetten Traditionalisten von den restlichen 18.000 mit Pfiffen quittiert wurden?

Endlich hat sich jemand bereit erklärt einen Verein zu retten, der mit 11 Mio EUR verschuldet war und ohne Red Bull keine Lizenz mehr bekommen hätte. Es wurden attraktive Spieler geholt und alle freuen sich auf guten Fussball.


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BeitragVerfasst: 03.08.2005 01:39 
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Die Frage ist, was würde hier passieren, wenn ein Schmalspur-Abramovic seine Großmannsphantasien auslebt und in ähnlicher Weise einen Verein übernimmt (ich weiß jetzt nicht, inwiefern das möglich ist). Wieviel "Neues" verträgt der allgemeine Fan? Sind solche Zustand wie in Österreich möglich? Also jetzt nicht gleich Salzburger Zustände, eher die "Verlitfaßsäulung" der Spieler oder gar die Vereinsumbenennung? Ich denke, das würde größere Fanproteste auslösen und die Presse würde das auch nicht unkommentiert hinnehmen. Allerdings sind die hiesigen Marketingstrategen etwas schlauer bzw wissen, was passieren könnte. Deswegen sind deren Schritte viel kleiner, aber sie gehen auch immer weiter. Was kommt nach den Stadienumbenennungen (Lieber America On Line als Amateur Ober Liga???)? Und denken wir an das blaue "TUI" Trikot, was man uns anhexen wollte? Wer zahlt befielt?

Ich denke mal, demnächst geht es um die Werbung auf Stutzen und Hosen (Armina Hannover klagt ja deswegen, link unten). Aber auch die Coa Cola Liga ist ja nicht komplett vom Tisch (O-Ton Uli Hoeneß:"Wenn die uns eine Milliarde DM zahlen, machen wir mit")

Was aber in Salzburg abgeht, ist eine große Sauerei, aber im Grunde nur der nächste Schritt, einer von vielen, die schon vorher, ohne große Proteste abliefen. (Die Frage ist, was passiert in ein paar Jahren, wenns für Red Bull nicht mehr interessant ist?).

http://www.sportgericht.de/index.php?newsid=5393&go=newstext

http://www.zeit.de/archiv/2001/34/200134_titel_pepsi.xml

_________________
Dies ist kein Beitrag im herkömmlichen Sinne, sondern ein Teil eines Gesamtkunstwerkes.


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