Berichterstattung über Hannover 96 in NP u. HAZ / den Medien Moderations-Bereich |
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Eule
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Betreff des Beitrags: Verfasst: 22.07.2006 14:04 |
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Registriert: 01.02.2006 18:55 Beiträge: 4445 Wohnort: Schwäbisch Gmünd
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In diesem Forum stehe ich oft vor der Frage, ob es wirklich einen Sinn macht, sich mit einem Diskussionsbeitrag zu beteiligen. An dieser Stelle habe ich sehr viel Mühe, die Vertreter des Gleichklangs verstehen zu können. Da ich mich zu Beginn der Diskussion kräftig in die Kurve geworfen habe, lass ich jetzt mal eine drohende Sinnkrise auf mich zu kommen.
"Keine Unterschiede im Kern..." und Worte wie "Gleichklang in der Art und Weise der Meinungserzeugung": Da geht mir die Mütze hoch, wenn hier beispielsweise kein Unterschied zwischen HAZ und "Bild" gezogen wird. Die Schreiber und Anhänger dieser Zeilen sind hier nicht gerade als "Gleichgänger" bekannt, sondern vielmehr als User, deren Beobachtungsgabe und Urteil eher aufhellt und anregt. Neben dem Gleichklang in der Pressearbeit gibt es, denke ich, in allen Pressebüros durchaus auch Strategien und Grundsätze, die auf Zielgruppen zielen und schon deshalb voneinander abweichen (müssen). HAZ und "Bild" scheinen da bei ihrer Positionierung keine oder weniger Probleme zu haben als die NP. Die Neue Presse darf weder HAZ noch "Bild" sein, was allein schon den Spagat deutlich macht. Es sieht nicht immer glücklich aus, was sie aus ihrer Verzweiflung heraus machen. Zum Beweis sei der kürzlich ausgetragene Konflikt mit Neururer erwähnt. Peterle, eigentlich ein NP-Liebling, hat mit Willeke auch keinen "Vertrag" mehr...
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runner
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Betreff des Beitrags: Verfasst: 22.07.2006 14:53 |
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Registriert: 21.04.2006 16:14 Beiträge: 1284
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@ Eule:
Danke für dein Lob
@ filigrano:
In welcher Redaktion machst Du gerade Dein Volontariat, wenn ich fragen darf.
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El Filigrano
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Betreff des Beitrags: Verfasst: 22.07.2006 17:55 |
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✝ Unvergessen |
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Registriert: 02.02.2003 11:22 Beiträge: 11154 Wohnort: Southside
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Ja klar, darfst Du.
Zeitschrift für Sozialforschung.
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Soccerfriend
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Betreff des Beitrags: Verfasst: 24.07.2006 10:33 |
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Registriert: 05.04.2006 11:23 Beiträge: 2253
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Wo bleibt eigentlich der Kommentar von Rehberg über Kinds Umgangsstil mit Kaenzig? Beim Trainerwechsel hatte er seine Zeitungsente über Lienens angeblichen Verbleib ja noch versucht, zu kaschieren, indem er weitschweifige Kommentare zum Stil bei Entlassungen produzierte.
Von stillosem Verhalten und anderen Ausführungen zur Moral im Fußballgeschäft jetzt kein Wort. Fürchtet da vielleicht jemand den Einfluss eines allgegenwärtigen Geldgebers auf seine beruflichen Perspektiven?
Ich hasse Doppelmoral!
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El Filigrano
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Betreff des Beitrags: Verfasst: 24.07.2006 13:15 |
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✝ Unvergessen |
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Registriert: 02.02.2003 11:22 Beiträge: 11154 Wohnort: Southside
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Die Entlassung von Herrn Lienen war erforderlich, über die obskur-schmierigen Umstände kommen wir, Soccerfriend, eh nicht überein, auch da bleibt nichts als einfach einen Dissens festzustellen.
Zum wiederholten Male suggerierst Du (andere mischen bei diesem Spielchen auch mit) Kind habe direkten Durchgriff in die HAZ-Redaktion. Solch ein Satz („Fürchtet da vielleicht jemand den Einfluss eines allgegenwärtigen Geldgebers auf seine beruflichen Perspektiven?“) verliert auch mit einem „vielleicht“ und einem Fragezeichen kaum etwas von seiner Schärfe. Du stellst die Integrität von Rehberg in Frage. Ein harter Vorwurf, über dessen Tragweite Du Dir sicher im Klaren bist.
Mit konstruierten Vermutungen ist es da nicht getan. Wo also sind Belege, wo die harten Fakten?
Ganz allgemein finde ich es nicht gut, wenn der Schutz der Anonymität zu Attacken genutzt wird, die die Grenze zum Rufmord mindestens berühren.
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Eule
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Betreff des Beitrags: Verfasst: 24.07.2006 13:36 |
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Registriert: 01.02.2006 18:55 Beiträge: 4445 Wohnort: Schwäbisch Gmünd
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Soccerfriend, sehe ich ähnlich kritisch. Eigentlich bedauerlich, gemessen an deiner sonstigen Qualität.... 
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Soccerfriend
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Betreff des Beitrags: Verfasst: 24.07.2006 17:58 |
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Registriert: 05.04.2006 11:23 Beiträge: 2253
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El Filigrano hat geschrieben: Die Entlassung von Herrn Lienen war erforderlich, über die obskur-schmierigen Umstände kommen wir, Soccerfriend, eh nicht überein, auch da bleibt nichts als einfach einen Dissens festzustellen.
Zum wiederholten Male suggerierst Du (andere mischen bei diesem Spielchen auch mit) Kind habe direkten Durchgriff in die HAZ-Redaktion. Solch ein Satz („Fürchtet da vielleicht jemand den Einfluss eines allgegenwärtigen Geldgebers auf seine beruflichen Perspektiven?“) verliert auch mit einem „vielleicht“ und einem Fragezeichen kaum etwas von seiner Schärfe. Du stellst die Integrität von Rehberg in Frage. Ein harter Vorwurf, über dessen Tragweite Du Dir sicher im Klaren bist.
Mit konstruierten Vermutungen ist es da nicht getan. Wo also sind Belege, wo die harten Fakten?
Ganz allgemein finde ich es nicht gut, wenn der Schutz der Anonymität zu Attacken genutzt wird, die die Grenze zum Rufmord mindestens berühren.
@ El Filigrano! Dein posting ist schon sehr erstaunlich:
1.) Ich suggeriere nichts, sondern belege, warum ich auf meine Gedanken komme. Warum gerade du mir konstruierte Vermutungen vorwirftst, wird ein ewiges Rätsel bleiben. Das gaaaanz, gaaaanz vieles hier im Forum spekulativ ist, gilt für alle user und dich und mich! Die Fakten, die ich sehe, habe ich in vielen postings aufgezählt. Du kannst sie gerne nachlesen!
2.) Ich habe nirgendwo behauptet, Kind habe einen direkten Zugriff auf die HAZ-Radaktion. Ich gebe aber zu, dass sich mir dieser Eindruck mittlerweile bei Willeke von der NP aufdrängt. Wenn es stimmt, was Eule schreibt, dass Neururer jetzt auch keinen "Vertrag" mehr mit ihm habe und er ja angeblich auch von Kaenzig (und früher Vehling) keine Interviews mehr bekommt, dann bleibt nur noch die Tennisstunde mit Kind. Oder sehe ich das falsch?
Was Rehberg betrifft, sehe ich ihn schlicht als Bewunderer von autoritären Persönlichkeiten vom Schlage eines Herrn Kind. Rehberg ist vor lauter Bewunderung dabei sein Urteilsvermögen abhanden gekommen.
3.) Selbst wenn der Satz mit "der Furcht vor den beruflichen Perspektiven" überpointiert sein mag, so ist die Frage wohl berechtigt, warum Rehberg jetzt bei der Demontierung von Kaenzig, die ja ohne Mitwirkung der Presse gar nicht möglich ist, einen anderen Maßstab anlegt als bei der Entlassung von Lienen. Wenn es ihm überhaupt um Stil gehen würde, müsste sich ihm ja jetzt der Magen umdrehen.
4.) Warum wird durch das kritische Hinterfragen von Rehbergs Arbeit seine Integrität in Frage gestellt? Soll das heißen Journalisten brauchen sich nicht dafür zu rechtfertigen, wenn sie ihrerseits die Integrität anderer Menschen in Frage stellen, wie sie es wiederholt getan haben zuletzt bei Vehling und Kaenzig. Und zwar ohne Beleg, öffentlichkeitswirksam und in einem unangemessen wirkenden persönlichen Schreibstil. Dies mit meiner Kritik in diesem wenig beachteten Forums-Thread gleichzusetzen, ist ja lächerlich.
5.) Es ist schon deutlich geworden, dass die hier mitschreibenen Journalisten es nicht so gerne haben, wenn man der veröffentlichten Meinung nicht folgt. Ich kann nur feststellen, dass die wenigsten Leute, mit denen ich gesprochen habe, die Berichterstattung der letzten Wochen gut fanden. Und gerade der Artikel von Rehberg wird von vielen als unseriös empfunden. Anstatt die Kritik der Leser abzublocken, sollte sie vielleicht mal zum kritischen Hinterfragen ihrer eigenen journalistischen Arbeit anregen.
6.) Da wird monatelang ein angebliches Chaos beschworen, obwohl hier ein junges und neues Team dabei war, die verordneten neuen Strukturen
aufzubauen, den Verein wirtschaftlich weiter auf Konsolidierungskurs zu halten, die organisierten Fans mit einzubeziehen (Trikots, Logo) und nebenher den Standort Hannover WM-tauglich zu machen. Es gab Lob von Spielerkandidaten, der FIFA, dem WM-Komitee, den Sponsoren etc - aber die lokale Presse nörgelt in altbekannter Manier und lechzt nach Superman.
7) Jetzt steht 96 in einer sehr wichtigen Phase, dem Saisonstart, führungslos da. Einer nach dem anderen geht von Bord (2 Geldgeber, Vereinspräsident, Geschäftsführer, der Co-Trainer etc). Wieviele auf dem Absprung sind, weil sie langsam keine Lust mehr haben, kann keiner vorhersehen. Aber darin sieht unsere lokale Presse jetzt offensichtlich kein Chaos. Auch nicht in der undemokratischen Attitüde von Kind bei der Erlangung der uneingeschränkten Macht. Auch nicht darin, dass jetzt ein gerade gescheiterter Bundesligamanager kommen soll, der was noch mal genau anders machen soll? Umstrukturierung? Verschlankung? Ruhe in den Verein bringen? Wo denn?
Was soll ein normaler, mitdenkender Leser daraus für Schlüsse ziehen?
Mögliche Antworten:
- Dem großen Anzeigenkunden Kind spuckt man nicht in die Suppe.
- Die Chefredakteure haben ein Händchen auf Berichte über
Persönlichkeiten der Stadtgesellschaft.
- Man sieht es nicht als seine Aufgabe, unabhängig oder zumindest
distanziert über die Vereinspolitik zu berichten, sondern gestaltet sie
lieber selber mit.
- Man durchschaut die Dinge im Verein nicht und schlägt sich auf die Seite
derjenigen, die einem als Info-Quelle zu Verfügung stehen, auch auf die
Gefahr einer möglichen Instrumentalisierung hin.
- Der Konkurrenzdruck ist für die große Anzahl von Sportjournalisten in
dieser Stadt zu groß. Da geht Schnelligkeit vor Sauberkeit der
Recherche.
Du unterstellst indirekt, dass ein solches posting Konsequenzen für Rehberg haben könnte. Das ist ja wohl ein Witz! Warum du es jedoch überhaupt für bedenklich hälst, dass schlechte Arbeit bei einem Journalisten zu Konsequenzen führen könnte, ist schon erstaunlich. Hier in Hannover werden in kurzer Folge Trainer, Spieler (schon vor Antritt), Manager, Geschäftsführer, Vereinspräsidenten heruntergeschrieben und fliegen aus dem Amt/Kader oder nehmen selbst den Hut.
Nur Journalisten müssen sich offenbar für ihre Arbeit nicht rechtfertigen, obwohl die oben aufgezählten Personen die veröffentlichten Artikel sicherlich auch gelegentlich als Rufmord empfunden haben werden. Ich habe als Leser einfach keine Lust mehr auf diese Art Berichterstattung!
Mir tut es auch leid um die Journalisten, die diese Linie innerlich vielleicht nicht mittragen, aber an ihren Chefs nicht vorbeikommen!
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Gunther
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Betreff des Beitrags: Verfasst: 24.07.2006 19:18 |
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Registriert: 03.08.2003 20:48 Beiträge: 9690 Wohnort: Hannover
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Soccerfriend hat geschrieben: 5.) Es ist schon deutlich geworden, dass die hier mitschreibenen Journalisten es nicht so gerne haben, wenn man der veröffentlichten Meinung nicht folgt. Ich kann nur feststellen, dass die wenigsten Leute, mit denen ich gesprochen habe, die Berichterstattung der letzten Wochen gut fanden. Und gerade der Artikel von Rehberg wird von vielen als unseriös empfunden. Anstatt die Kritik der Leser abzublocken, sollte sie vielleicht mal zum kritischen Hinterfragen ihrer eigenen journalistischen Arbeit anregen. ... Mir tut es auch leid um die Journalisten, die diese Linie innerlich vielleicht nicht mittragen, aber an ihren Chefs nicht vorbeikommen!
@Soccerfriend, das beste posting das ich bisher hier gelesen habe
besonders punkt 5 ist ja so zutreffend 
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El Filigrano
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Betreff des Beitrags: Verfasst: 24.07.2006 19:46 |
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✝ Unvergessen |
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Registriert: 02.02.2003 11:22 Beiträge: 11154 Wohnort: Southside
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Ich hatte um einen Beleg, Soccerfriend, für Deine Behauptung in einem konkreten Fall gebeten.
Fehlanzeige.
Stattdessen weichst Du aus und kommst mit Deiner üblichen Aufzählung. (Nur den neuen Westeingang und die Pflasterung des Stadionvorplatzes hast Du diesmal erstaunlicherweise nicht erwähnt.)
Ich rede von Rehberg, Du von Willecke und „den“ Journalisten, manchmal auch von „man“. (Wer soll das denn nun schon wieder sein?)
Und wieder sind jede Menge Verschwörer am Werk. Diesmal verhindern sämtliche Chefredakteure dieser Stadt eine Kind-kritische Berichterstattung. Auch, weil der ein „großer Anzeigenkunde“ sei. (Abgesehen davon, dass das eh kompletter Unfug ist – wie hoch liegt wohl bei Madsack oder Springer Kinds Anteil am Gesamtanzeigenvolumen? Höher als ein Prozent?)
Was ich nicht begreifen kann, das sind Deine Pauschalierungen. Diese Bausch-und-Bogen-Verurteilungen von einem selbst zusammengezimmerten moralischen Sockel wirken denn doch sehr – ach was, lassen wir das.
Und wenn es denn, bitteschön, konkret werden soll, kommt Qualm, nichts als Qualm.
Schade.
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runner
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Betreff des Beitrags: Verfasst: 24.07.2006 20:08 |
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Registriert: 21.04.2006 16:14 Beiträge: 1284
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Soccerfriend hat geschrieben: (...) dass die hier mitschreibenen Journalisten (...)
Wen meinst Du? Meinst Du etwa, Filigrano macht sein Volontariat gar nicht bei der Zs. f. Sozialforschung? 
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Picard96
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Betreff des Beitrags: Verfasst: 24.07.2006 20:44 |
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Registriert: 07.06.2003 11:44 Beiträge: 11831 Wohnort: Südlich von Hannover
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El Filigrano hat geschrieben: Mit konstruierten Vermutungen ist es da nicht getan. Wo also sind Belege, wo die harten Fakten?
Wo waren den Rehbergs harte Fakten im Fall EL ? Warum hinterfragt er jetzt nicht das "menschliche" im Fussball, wo MK alle und jeden demontiert ? Warum dürfen u.a. Moderatoren andere Journalisten beleidigen, keiner greift ein, aber bei einem wirklich sehr guten Beitrag wird nach "harten Fakten" gefragt ?
Verstehe ich nicht. Schade. Macht aber auch nichts.
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der rote
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Betreff des Beitrags: Verfasst: 24.07.2006 21:37 |
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Registriert: 05.10.2003 10:24 Beiträge: 9274 Wohnort: Oststadt
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Picard96 hat geschrieben: Warum hinterfragt er jetzt nicht das "menschliche" im Fussball,
Was, soll er die Ziegler-Geschichte wieder aufwärmen? 
_________________ Konjugation eines unregelmäßigen Verbs
Ich bin fest.
Du bist eigensinnig.
Er ist ein dickköpfiger, unbelehrbarer Hornochse.
(Bertrand Russell)
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runner
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Betreff des Beitrags: Verfasst: 24.07.2006 21:53 |
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Registriert: 21.04.2006 16:14 Beiträge: 1284
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@soccerfriend:
Bekanntlich teile ich deine Ansicht zur Presse, zur vermeintlichen Meinungsvielfalt unserer Presse, ach herrjeh, zur Unabhängigkeit der Presse und diesem ganzen Brimborium in vielen Dingen, auch zu dem naiven Glauben, Presse würde "DFakten" abbilden 8statt diese erst zu erzeugen). Wir haben in unserer Presselandschaft, von Rändern, Marginalen, Außenseitern und bunten Vögeln abgesehen, einen systemischen Gleicklang, - obgleich natürlich keine administrativ verordnete Gleichschaltung, das ist klar.
Mich stört in Deiner Argumentation jedoch die Annahme, daß Journalisten eher gesteuert erscheinen. Das gibt es auch, natürlich, unter Berlusconi wie unter unserem lieben Gerd Schröder, andere sind korrupt, eitel, suchen Plätze an Sonnenstränden oder fürchten auch nur um ihren Arbeitsplatz und ihr Fortkommen, undsoweiter. Alles d`accord.
Aber wichtiger scheint mir dieses intrinsische Moment zu sein: Journalisten schreiben eben auch so, weil sie daran glauben, daß es richtig ist, so zu schreiben und nicht anders. Sie sind nicht außengesteuert und manipuliert, sie sind einfach zu, ja, ich weiß nicht recht, zu wenig über sich selbst im Bilde, denke ich, vielleicht auch nur zu sehr von der Richtigkeit ihres Tuns überzeugt. Und dies führt uns eben zu anderen Begriffen als diejenigen, die Du gebrauchst, hin zu Fragen von common sense, political correctness, sozialem Ansehen, einfach auch: ingroup sein wollen.
Das aber nur am Rande.
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El Filigrano
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Betreff des Beitrags: Verfasst: 24.07.2006 23:20 |
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✝ Unvergessen |
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Registriert: 02.02.2003 11:22 Beiträge: 11154 Wohnort: Southside
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Weißt Du, runner, was das Kreuz mit Frankfurt ist? - Andere sind auch nicht doofer als man selbst.
Ich gebe aber gerne zu, dass ich über zwei Jahrzehnte gebraucht habe, um das zu kapieren.
Den alten Adorno haben mal ein paar SDS-Leute mit ins Waldstadion geschleppt. Der Gute hat dann auf der Tribüne natürlich sofort kritisch-theoretisch losgelegt. Und zwar hat er über die Farbe der Trikots ("Leibchen") philosphiert.
Vom Spiel hat er nichts begriffen, aber angeblich fanden alle den Rest, ähm, eindrucksvoll und toll.
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Picard96
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Betreff des Beitrags: Verfasst: 25.07.2006 07:10 |
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Registriert: 07.06.2003 11:44 Beiträge: 11831 Wohnort: Südlich von Hannover
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der rote hat geschrieben: Picard96 hat geschrieben: Warum hinterfragt er jetzt nicht das "menschliche" im Fussball, Was, soll er die Ziegler-Geschichte wieder aufwärmen? 
Ok, der war gut 
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Soccerfriend
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Betreff des Beitrags: Verfasst: 25.07.2006 11:27 |
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Registriert: 05.04.2006 11:23 Beiträge: 2253
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runner hat geschrieben: @soccerfriend: Bekanntlich teile ich deine Ansicht zur Presse, zur vermeintlichen Meinungsvielfalt unserer Presse, ach herrjeh, zur Unabhängigkeit der Presse und diesem ganzen Brimborium in vielen Dingen, auch zu dem naiven Glauben, Presse würde "DFakten" abbilden 8statt diese erst zu erzeugen). Wir haben in unserer Presselandschaft, von Rändern, Marginalen, Außenseitern und bunten Vögeln abgesehen, einen systemischen Gleicklang, - obgleich natürlich keine administrativ verordnete Gleichschaltung, das ist klar. Mich stört in Deiner Argumentation jedoch die Annahme, daß Journalisten eher gesteuert erscheinen. Das gibt es auch, natürlich,unter Berlusconi wie unter unserem lieben Gerhard Schröder, andere sind korrupt, eitel, suchen Plätze an Sonnenstränden oder fürchten auch nur um ihren Arbeitsplatz und ihr Fortkommen, undsoweiter. Alles d`accord. Aber wichtiger scheint mir dieses intrinsische Moment zu sein: Journalisten schreiben eben auch so, weil sie daran glauben, daß es richtig ist, so zu schreiben und nicht anders. Sie sind nicht außengesteuert und manipuliert, sie sind einfach zu, ja, ich weiß nicht recht, zu wenig über sich selbst im Bilde, denke ich, vielleicht auch nur zu sehr von der Richtigkeit ihres Tuns überzeugt. Und dies führt uns eben zu anderen Begriffen als diejenigen, die Du gebrauchst, hin zu Fragen von common sense, political correctness, sozialem Ansehen, einfach auch: ingroup sein wollen. Das aber nur am Rande.
Sehr einverstanden! Ich dachte eigentlich, es sei bei meinem posting deutlich geworden, dass ich ein Konglomerat von Gründen sehe, die Einfluss nehmen können auf das Verhalten einzelner Journalisten. Auch nehme ich natürlich nicht an, das die Mehrzahl der Journalisten marionettenhaft oder gar bezahlt ferngesteuert werden. Lobbyismus gibt es unter Journalisten aber ebenso wie unter Politikern.
Unbeantwortet bleibt letztlich die Frage, wie geht der Leser damit um? Da man davon ausgehen muss, dass nur ein kleiner Teil mit dem Analyseinstrumentarium der von dir und El Filigrano schon angesprochenen Frankfurter Schule vertraut ist, kann man eigentlich nur auf die natürliche Fähigkeit zum Zweifel setzen, die zur Dialektik im wortwörtlichen Sinne befähigt - nämlich "dazwischen lesen".
Um in diesem thread mal etwas Positives zu sagen: Der heutige Artikel von Fettback in der HAZ zur vorgesehenen Degradierung von Schjönberg hat mir sehr gut gefallen, weil zunächst einmal der Betroffene selbst befragt wurde, dann die Quelle für die Angriffe auf Schjönberg (=Neururer in der Bild) genannt wurde, um sodann ohne eigene Wertung des Journalisten, die verlogene Haltung von Neururer zu verdeutlichen mit dem indirekten Zitat von PN "Ansonsten halte er sich an das Prinzip, keine Personalpolitik in der Öffentlichkeit zu betreiben". Darauf kann sich auch der dümmste Leser selbst seinen Reim machen.
Anschließend versucht Fettback diese neueste Personalie bei 96 vorsichtig distanziert in die Vorgänge der letzten Wochen einzuordnen und scheut auch nicht davor zurück, die Rolle von Kind anzusprechen, dessen Verhalten Neururer ja offensichtlich zu der Annahme veranlasst hat, er habe für sein Verhalten Rückendeckung.
Fettbacks Artikel unterscheidet sich aufgrund der angeführten Argumente deutlich von dem Artikel mit dem die HAZ die Hatz auf Kaenzig und Vehling eröffnet hat, in dem Kinds angebliche Aussage, der Klassenerhalt sei gefährdet und deshalb gäbe es jetzt Handlungsbedarf als Tatsachenfeststellung behandelt. Dabei ist diese Behauptung faktisch durch die zweitbeste Platzierung nach dem Wiederaufstieg widerlegt und wird später noch von Kind selbst in seinem Zitat in der Bild-Zeitung vom 18. 7. zurückgewiesen: Von der öffentlich verbreiteten Abstiegsangst intern keine Spur. Kind: "Diese Stimmung teilen Trainer und Manager nicht. Und wir auch nicht".
Selbst wenn Kind diese Aussage tatsächlich gemacht hat, wäre es Aufgabe einer seriösen Zeitung gewesen, die Widersprüche aufzudecken. Dass es vor allem Rehberg nicht darum ging, aufzuklären, sondern selbst Einfluss zu nehmen, zeigt dann sein Kommentar "Gute Nachricht", in der er behauptet, Kind käme "widerwillig" zurück, Kaenzig habe nicht beweisen können , dass er ein "gewiefter Manager" ist und Vehling sei führungsschwach und naiv.
Martin Kind kommt alles andere als widerwillig zurück, die Einschätzung von Kaenzig unter den Fans ist geteilt und die eine Hälfte betrachtet seine Arbeit als die beste Managerleistung bei 96 bisher überhaupt und die Einschätzung von Vehling ist schlicht anmaßend und in der Wortwahl deutlich danebengegriffen, zumal die Journalisten meiner Einschätzung nach den Arbeitsbereich von Vehling gar nicht durchschaut haben.
Dass nach Vehlings Rücktritt Neururer jetzt schon anfängt, ungezügelten Worten ungezügelte Taten folgen zu lassen, sagt da übrigens sehr viel mehr über Führungsstärke aus als unbelegte Unterstellungen. Bemerkenswert fand ich übrigens, dass man Vehling nach Maschmeyers Rückzug zwar zur Handlungsfähigkeit von 96 interviewt hatte, ihn aber in keiner Frage mit den ja schon im Raum stehenden Vorwürfen (siehe den Kommentar von Rehberg) konfrontiert hat.
In Zukunft dürften die lokalen Zeitungen jedenfalls wieder verstärkt als Personalabteilung von 96 in Erscheinung treten ( vor allem die Bild) und reichlich Stoff zum Schreiben bekommen.
Mit einem Satz in seinem damaligen Kommentar hatte Rehberg übrigens Recht: "Tatsächlich hat bei Hannover 96 gestern ein vereinspolitisches Erdbeben stattgefunden - mit noch nicht absehbaren Folgen! Das kann man wohl sagen!
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El Filigrano
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Betreff des Beitrags: Verfasst: 26.07.2006 10:05 |
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✝ Unvergessen |
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Registriert: 02.02.2003 11:22 Beiträge: 11154 Wohnort: Southside
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Wiedersheim schreibt heute unter Überschrift „Auf der Suche nach der guten Laune“
(…) „Und da ist Manager Ilja Kaenzig, der zwar vorerst für seine Arbeit auffällig überschwängliches Lob erhält, sich aber auch fragen darf, ob der denkbare Vehling-Nachfolger Rene C. Jäggi ihm bei künftigen Transfers überhaupt genug Luft zum Atmen und genug Geld zum Bezahlen lassen wird.“
Au, au. Ich befürchte jetzt wird auch Volker Wiedersheim auf die Liste der korrupten, unfähigen, vertrottelten (Adjektiv bitte nach persönlichem Geschmack wählen, ist aber eigentlich auch egal) Sportjournalisten gesetzt. Hatz-Hatz.
Zweite Bemerkung. Nein, eine (ich weiß, vergebliche) Bitte: Kein Jäggi. Und auch kein Rüssmann. Bitte.
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Picard96
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Betreff des Beitrags: Verfasst: 26.07.2006 11:33 |
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Registriert: 07.06.2003 11:44 Beiträge: 11831 Wohnort: Südlich von Hannover
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El Filigrano hat geschrieben: Vehling-Nachfolger Rene C. Jäggi ihm bei künftigen Transfers überhaupt genug Luft zum Atmen und genug Geld zum Bezahlen lassen wird.“
Vielleicht hätte der gute Journalist hier noch angefügt wieviel Geld der IK überhaupt für transfers ausgegeben hat.
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der rote
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Betreff des Beitrags: Verfasst: 26.07.2006 16:00 |
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Registriert: 05.10.2003 10:24 Beiträge: 9274 Wohnort: Oststadt
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Picard96 hat geschrieben: El Filigrano hat geschrieben: Vehling-Nachfolger Rene C. Jäggi ihm bei künftigen Transfers überhaupt genug Luft zum Atmen und genug Geld zum Bezahlen lassen wird.“
Vielleicht hätte der gute Journalist hier noch angefügt wieviel Geld der IK überhaupt für transfers ausgegeben hat.
Auf jeden Fall ist es ein blöder und auch völlig unzutreffender Spruch. Kaiserslautern stand kurz vor dem Konkurs, deshalb mußte Jäggi hart sparen. Das wäre hier nicht der Fall und daher hätte Kaenzig, so er denn dann noch Manager wäre, dann vermutlich nicht weniger Geld zur Verfügung als jetzt.
Wäre schön, wenn die HAZ bei ihrer ruhigen Berichterstattung bliebe und sich nicht auch noch darauf einlassen würde, Menschen nur noch mit einem einzigen Adjektiv beschreiben zu wollen.
_________________ Konjugation eines unregelmäßigen Verbs
Ich bin fest.
Du bist eigensinnig.
Er ist ein dickköpfiger, unbelehrbarer Hornochse.
(Bertrand Russell)
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El Filigrano
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Betreff des Beitrags: Verfasst: 26.07.2006 16:47 |
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✝ Unvergessen |
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Registriert: 02.02.2003 11:22 Beiträge: 11154 Wohnort: Southside
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Seit ein paar Wochen werden hier von einigen neuen Forumskollegen die Hannöverschen Medien in den Fokus gerückt. Prinzipiell eine gute Sache, schließlich sind Journalisten nicht sakrosankt. Und wenn es Anlass zur Kritik gibt, dann muss selbstverständlich auch kritisiert werden. Es hat tatsächlich auch einige erhellende Beiträge gegeben.
Die Kritiker melden sich vor allem dann zu Wort, wenn es um die Auseinandersetzungen in der roten Führungsetage geht und Vehling/Kaenzig-kritische Artikel oder Pro-Kind-Artikel erscheinen.
Weiter ist auffallend, dass die „Bild“ dabei nahezu komplett außen vor bleibt. Wie das? Habe ich etwas verpasst und aus der „Bild“ ist über Nacht eine seriöses Blatt geworden? Alles sauber? Oder hängt das vielleicht damit zusammen, dass Kaenzig ein sehr intimes Verhältnis zur „Bild“ pflegt?
Die Kritik konzentriert sich im Wesentlichen auf die HAZ (natürlich, Willecke von der NP kriegt ab und an auch einen ab), und hier wiederum auf den Sportchef. Daran stört mich nicht, dass Heiko Rehberg auf die Mütze kriegt (auch der ist nicht sakrosankt). Wohl aber stört mich, dass da gelegentlich mit nicht belegten, ehrabschneiderischen Vorwürfen gearbeitet wird. Und es stören mich – ebenfalls nicht belegte – Behauptungen, die mit hohem moralischen Anspruch als letzte Wahrheiten verkauft werden. Als ob Pauschalurteile je etwas anderes gewesen wären als blöde Vorurteile.
Im Fanmag ist übrigens Ähnliches zu beobachten. Zufall? Ich frage mich, was das soll. Stimmung drehen? Stimmung machen?
Edit
Ich möchte auch hier nicht den Eindruck erwecken, als stünde ein Martin-Kind-Schrein in meiner Wohnung. Kritische Anmerkungen sind über die Jahre en masse nachzulesen. Und ich kann auch wirklich nicht behaupten, dass mir jedes Detail in der augenblicklichen Entwicklung passt. Eine sich abzeichnende Personalie passt mir absolut nicht in den Kram.
Aber Kind verdient wegen seiner großen Leistungen mindestens Respekt. Ich halte es für völlig überzogen und komplett Banane, diesen Mann als macht- und öffentlichkeitsgeilen Egomanen abzumalen, der nichts anderes im Sinn hat als herausragende, erfolgreiche Supermanager vom Hof zu jagen. Grundlos, rein zum privaten Vergnügen.
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