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 Nazi-Versammlung in der Vereinsgaststätte von Hannover 96 ? Moderations-Bereich
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BeitragVerfasst: 16.11.2006 23:39 
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„Seit 2004...Neonazi-Gruppen...Roeder...weiterer Vorfall vor einem Jahr...Schurz...Einzelfall“

Meine Güte. Ich bin fassungslos. Fast, jedenfalls.

Fassungslosigkeit hilft nicht weiter.

Wenn jetzt nicht sehr bald etwas Vernünftiges passiert, dann wird es schwer für uns. Ganz schwer.


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BeitragVerfasst: 16.11.2006 23:47 
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Ist es ein Zufall, dass die Braunen seit der Pachtübernahme der Frau Schurz dort tagen?

Kann/darf man folgern, dass zwischen der Österreicherin Frau Schurz und den Nazis eine Verbindung besteht?

Ich möchte es eigentlich nicht, aber es wirft doch Fragen auf. :oops:

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"Nein, aber alle Rassisten sind dumm."

(aus Tahar Ben Jellouns "Papa, was ist ein Fremder?")


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BeitragVerfasst: 16.11.2006 23:53 
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Tja... Von uns Fans wird - mit Recht! - erwartet, dass wir uns von Rechtsextremen und Hooligans in aller möglichen Schärfe distanzieren.

Und was macht Hannover 96 in Person von Martin Kind? Erstmal prüfen lassen (was okay ist), ohne gleich erstmal ein klares Statement gegen rechts zu liefern (was schonmal stinkt) und dann eine Stellungnahme zu bringen, die weich wie Wachs ist und von einer klaren Verurteilung des braunen Haufens so weit weg ist, wie der SC Elite von der Fußballbundesliga (was in meinen Augen ein absoluter Skandal ist). Bloß keine Farbe bekennen...

Die Schurz gehört umgehend aus der Vereinsgaststätte entfernt - wenn es die rechtliche Situation (sprich: der Pachtvertrag) nicht anders zulässt, dann muss sie eben rausgekauft werden. Auf jeden Fall kann weiterer Schaden nur abgewendet werden, wenn man die Subjekte, die dem braunen Sumpf Unterschlupf gewähren, schnellstmöglich entfernt.

Edit:
@Viktoria: Nein. Ja. In der Reihenfolge.

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BeitragVerfasst: 17.11.2006 00:02 
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Bei den vorliegenden Fakten frage ich mich, was daran so schwierig ist, die Wirtin in die Wüste zu schicken. Unser Verein tanzt auf einem sehr dünnen Seil. Das ist nicht zu verstehen.


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BeitragVerfasst: 17.11.2006 00:13 
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Hat zwar nichts mit der Sache zu tun, aber wer kann sich noch an den peinlichen Auftritt der Schurz anläßlich des RK-Stammtisches (damals mit Lienen, Linke und Mille) erinnern: "Kann nicht mal ein Verantwortlicher des Vereins dafür sorgen, dass die Spieler hier ins Lokal kommen?" (sinngemäß).

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BeitragVerfasst: 17.11.2006 00:22 
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An den Auftritt kann ich mich nicht erinnern. Aber beim Table-Quiz der RK hat sie, kurz nachdem die Leute ihre letzte Runde bestellt hatten, die Anwesenden zum Bezahlen und Gehen aufgefordert - zu keiner wirklich späten Zeit.

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Viktoria hat geschrieben:
Ist es ein Zufall, dass die Braunen seit der Pachtübernahme der Frau Schurz dort tagen?


Ob sie Sympathien für die Bande hat, ist reine Spekulation. Zumindest kann man wohl aber langsam davon ausgehen, dass es der Dame mindestens egal ist, wer da in ihren Tischen trinkt. Langsam sollte man von Vereinsseite aus wirklich über konkrete Konsequenzen nachdenken. Dass dort kein 96-Fan mehr hingeht, halte ich eh für selbstverständlich.

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der rote hat geschrieben:
Ob sie Sympathien für die Bande hat, ist reine Spekulation. Zumindest kann man wohl aber langsam davon ausgehen, dass es der Dame mindestens egal ist, wer da in ihren Tischen trinkt. Langsam sollte man von Vereinsseite aus wirklich über konkrete Konsequenzen nachdenken. Dass dort kein 96-Fan mehr hingeht, halte ich eh für selbstverständlich.


So sieht es mal aus. Man ist doch nicht so zimperlich Leute rauszuwerfen. Und hier wäre es doch mehr als angebracht oder ?


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BeitragVerfasst: 17.11.2006 10:41 
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Picard96 hat geschrieben:
der rote hat geschrieben:
Ob sie Sympathien für die Bande hat, ist reine Spekulation. Zumindest kann man wohl aber langsam davon ausgehen, dass es der Dame mindestens egal ist, wer da in ihren Tischen trinkt. Langsam sollte man von Vereinsseite aus wirklich über konkrete Konsequenzen nachdenken. Dass dort kein 96-Fan mehr hingeht, halte ich eh für selbstverständlich.


So sieht es mal aus. Man ist doch nicht so zimperlich Leute rauszuwerfen. Und hier wäre es doch mehr als angebracht oder ?


Also hier wurde schon mal ganz filigran angemerkt, dass die Pächterin schon im Juni seitens Götz von die gelbe Karte erhalten habe.

Nun hat´s ein neues böses Foul gegeben, mit Rudelbildung und Tätlichkeit. Das sollte allemal für Rot reichen.

Schlimmer aber finde ich, dass - trotz dieser Aussagen des Götz - ein Rickhof in die Notizblöcke der Presse gibt, dass das ja nur eine einmalige Angelegenheit gewesen sei, obwohl er es hätte besser wissen müssen. Der hat schlicht und ergreifend die Unwahrheit gesagt! :shock:

Und Schnitzermeier fand gegenüber der Presse, dass man da wohl nichts machen könne, wenn das keine von der NPD angemeldete Veranstaltung gewesen sei. :roll:

So viel hanebüchener Unsinn von zwei „Offiziellen“ dieses Vereins! :twisted:

Wenn MK schon mal dabei ist – öhhöm – ich mein´ ja nur……

Aber wer schreibt dann unseren Live-Ticker?!

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BeitragVerfasst: 17.11.2006 10:48 
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diese neue "baustelle" scheint nicht wichtig genug zu sein.

in der presse hat kind wieder schreiben lassen, die "marke 96" dürfte nicht beschädigt werden.

dann handel endlich!!!!!!!!!
oder verzieh dich.

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BeitragVerfasst: 17.11.2006 10:56 
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Alter96er hat geschrieben:
Schlimmer aber finde ich, dass - trotz dieser Aussagen des Götz - ein Rickhof in die Notizblöcke der Presse gibt, dass das ja nur eine einmalige Angelegenheit gewesen sei, obwohl er es hätte besser wissen müssen. Der hat schlicht und ergreifend die Unwahrheit gesagt! :shock:


Ich sage es noch einmal - Der TAZ Artikel ist ziemlich mieserabel geschrieben.
Das hatte O. Rickhof so nie gesagt!

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BeitragVerfasst: 17.11.2006 11:27 
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Discostu hat geschrieben:

Ich sage es noch einmal - Der TAZ Artikel ist ziemlich mieserabel geschrieben.
Das hatte O. Rickhof so nie gesagt!


Wenn ein Offizieller des Vereins in der überregionalen Presse so dargestellt wird, dass er bewusst oder unbewusst die Unwahrheit gesagt hat und dadurch der Umgang des Vereins mit dem Problem in falsches Licht gerückt wird, wäre doch eine Gegendarstellung fällig?!
Schon geschehen oder in Arbeit?

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BeitragVerfasst: 17.11.2006 11:44 
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Oliver Rickhoff ist auch in meinen Augen unverdächtig, solch eine Sache in irgendeiner Form verharmlost zu haben.

Ich schätze ihn als eine der Personen ein, die dieses Treiben in der 96-Gaststätte selbst zutiefst verabscheuen und daraus auch keinen Hehl machen.

Ob der TAZ-Artikel nun aber missverständlich, unglücklich oder gar unlauter war, ist mir beinahe schon egal ...

... er war notwendig.

Erst durch öffentlichen Druck von verschiedenen Seiten wurde das Thema auch im Verein aufgenommen und verfolgt, wenn auch diesbezüglich noch heute klar erkennbar ist, daß dies nur widerwillig und somit unzureichend geschieht.

Denn in der Sache steckt ja offensichtlich noch mehr an Skandalpotential, daß aber selbst bei Bekanntwerden vermutlich dennoch nicht ausreichen würde, der Pächterin den Vertrag zu kündigen.

Und die Öffentlichkeit in dieser Sache ist wohl viel eher die Sorge unseres Präsidenten. Das der Imageschaden der Marke 96 m. E. noch weitaus größer ausfallen könnte, wenn jetzt nicht langsam richtig gehandelt wird, wird wohl nicht bedacht.

Man wird vielmehr versuchen, das Ganze lieber auszusitzen und in Vergessenheit geraten zu lassen.

Und weil NPD oder "freie Kameraden" auch nicht so doof sind, sich so schnell wieder in der 96-Gaststätte zu treffen, könnte dieses Kalkül sogar aufgehen.

Ich hingegen hoffe auf die Rote Kurve und weiteren massiven öffentlichen Druck auf den Verein.

Auf Recherchen, Enthüllungen und Konsequenzen.


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BeitragVerfasst: 17.11.2006 11:51 
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Widerlich :!: :evil: Schmeisst die Tussi raus!

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BeitragVerfasst: 17.11.2006 11:54 
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So ist das, Rote Leuchte.

Seit der ersten Meldung der Roten Kurve vor ein paar Tagen ist viel Neues dazugekommen. Erst etwas zögerlich, jetzt beinahe im Intercity-Takt.

Ungereimtheiten, Widersprüchliches und Widerwärtiges.

Das Gute daran: Die demokratische Öffentlichkeit ist hellwach und präsent.

Die ohnehin wenig durchdachte Problemlösungsstrategie des Vereins (Distanzierung - obwohl wir da ja eigentlich gar nix mit zu tun haben - und die Einlassung von Frau Wirtin, von nichts gewusst zu haben, aber künftig besser aufpassen zu wollen) wird angesichts der Faktenlage nicht durchzuhalten zu sein.

Der von Discostu in den Presse-Thread gestellte NP-Artikel verschärft das Ganze noch einmal. Im Übrigen ist kaum anzunehmen, dass es damit sein Bewenden haben wird.

Je länger die Verantwortlichen zuwarten, desto mehr drängt sich Eindruck auf, man wolle da gar nicht richtig ran und versuche, die Angelegenheit versanden zu lassen.

Und das wäre fatal, ganz fatal.

Erforderlich ist ein harter Schnitt. Möglichst schnell. Alles andere wird nicht funktionieren. Geschieht dies nicht, wird genau das passieren, was wir alle nicht wollen: Hannover 96 wird Schaden erleiden.

In den Worten von Cassius: Schmeißt die Tussi raus!


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 Betreff des Beitrags: wo bleibt die klare Positionierung?
BeitragVerfasst: 17.11.2006 21:50 
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Ich vermisse seitens des Vereins eine klare Meinungsäußerung zu diesem Vorfall. Der größte Skandal ist ja, sofern diese Information stimmen sollte, daß schon jahrelang Versammlungen dieser dumpfen Deppen stattgefunden haben... ...und alle habens gewußt...
Jeder, der im Vereinsumfeld tätig ist, muß dieses mitbekommen haben, bzw. durch Gerüchte davon Kenntnis erlangt haben. Es hätte nach dem ersten derartigen Vorfall gehandelt werden müssen, sofern der Verein sich tatsächlich glaubhaft hätte distanzieren wollen. Jetzt kann nur Schadensbegrenzung betrieben werden, indem jeder aktive Mitverantwortliche sofort geschaßt wird.
Die "Marke 96" ist wahrscheinlich so geschädigt, daß sich die Sponsoren mehr als angepißt fühlen; über die Konsequenzen möchte ich gar nicht nachdenken...


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 Betreff des Beitrags: Re: wo bleibt die klare Positionierung?
BeitragVerfasst: 17.11.2006 22:53 
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SaarlandRoter hat geschrieben:
Ich vermisse seitens des Vereins eine klare Meinungsäußerung zu diesem Vorfall.

Stille Duldung. Egal, ob man da nun rechte Zusammenhänge sieht oder nicht. Wer sich nicht dagegenstellt, duldet es.

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 Betreff des Beitrags: Nazi-Treffen: 96 wusste Bescheid
BeitragVerfasst: 18.11.2006 09:57 
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Nazi-Treffen: 96 wusste Bescheid

Verfassungsschutz hat Vereinsführung erstmals 2004 über Zusammenkünfte im Klubhaus informiert

Von Stefan Wittke

Der Skandal um Nazi-Treffen in der 96-Vereinsgaststätte an der Clausewitzstraße weitet sich aus. Denn die Zusammenkunft eines „Stammtisches Nationaler Kräfte“ mit dem rechtsextremen Anwalt Jürgen Rieger vor zwei Wochen war nicht die einzige ihrer Art. Schon seit 2004 ist es nach Erkenntnissen des Landesamtes für Verfassungsschutz immer wieder zu derartigen Treffen gekommen. Mehr noch: Die Verfassungsschützer haben die Klubführung von Hannover 96 mehrmals über die Vorgänge in Kenntnis gesetzt, das erste Mal schon 2004, zuletzt Anfang 2006. Vorstand und Aufsichtsrat waren im Bilde – genauso Götz von Fromberg in seiner Zeit als 96-Präsident. Aber niemand schaffte es, die Zusammenkünfte von Rechtsextremen, bei der auch Reden und Vorträge gehalten wurden, zu unterbinden. 96-Chef Martin Kind erklärte gestern, dass mit ihm niemand über die Vorgänge gesprochen habe. Inzwischen sei allerdings auch ihm bekannt, dass der Vereinsvorstand Bescheid wusste.
Die Pächterin der Klubgaststätte, eine 54-jährige Österreicherin, bestreitet nach wie vor, die Rechtsextremen wissentlich bewirtet zu haben. Sie habe auch niemals gehört, dass Reden gehalten worden seien, der Verein habe in diesem Zusammenhang bisher auch noch keine Forderungen an sie gerichtet. Dazu gibt es andere Darstellungen. Rechtsanwalt Götz von Fromberg erklärt, dass er im Sommer dieses Jahres reagiert habe. Er habe die Pächterin in einem „sehr scharfen Brief“ aufgefordert, solche Treffen keinesfalls mehr zuzulassen. Vorstand und Aufsichtsratschef seien sich damals einig gewesen in dieser Angelegenheit.
Dann aber trat von Fromberg zurück, Kind kam als Klubchef wieder auf die Bühne – und der wurde offenbar nicht von dem Problem in der Kneipe informiert. So verliefen die mehrfachen Warnungen der Verfassungsschützer im Sande. Und so war es nicht nur der wegen Volksverhetzung verurteilte rechtsextreme Manfred Roeder, der 2005 in der Klubgaststätte als Gastredner sprechen durfte. Jetzt kam der ebenfalls vorbestrafte, und in Niedersachsen umtriebige rechtsradikale Anwalt Jürgen Rieger, um in dem für Versammlungen und Feiern reservierten Raum zu referieren.
NPD-Mitglieder und Mitglieder von „Kameradschaften“ waren bei 96 zu Gast, genauso wie eher akademische Zirkel und Revisionisten wie die „Arbeitsgemeinschaft Deutsches Reich“. Maren Brandenburger, Sprecherin des Verfassungsschutzes betont, dass es „eigentlich nicht Aufgabe der Behörde sei, Privatpersonen oder Vereine über solche Treffen zu informieren“. Allerdings habe die Behörde Ermessensspielraum, deshalb habe es in diesem Fall die Mitteilungen an 96 gegeben. Bei den beobachteten „gelegentlichen Treffen“ seien Reden gehalten worden. Kind will nun prüfen lassen, ob die Vorfälle „für eine fristlose Kündigung des Pachtvertrages“ ausreichen.


KOMMENTAR
Durchgreifen

Jetzt kann kein Mensch mehr kommen, auch die Klubwirtin selbst nicht, und sagen, man habe doch von all dem nichts gewusst. Neonazis treffen sich regelmäßig unter dem Emblem und unter dem Dach eines Fußball-Bundesligisten. Und Angehörige der Klubführung wissen Bescheid. Und das alles in Zeiten, in denen der DFB verzweifelt bemüht ist, Ausländerfeindlichkeit und Gewalt in Fußballstadien endlich zu unterbinden.
Hannover 96 hat sich einen ungeheuerlichen Skandal geleistet, jetzt muss Martin Kind sofort durchgreifen. Das sollte ihm nicht schwer fallen, er hat ja schon reichlich Erfahrung damit, Leute vor die Tür zu setzen. Und diese Pächterin kann sich 96 wirklich nicht mehr leisten.

Stefan Wittke

Quelle HAZ / siehe auch Pressebereich


96-Chef will Klausel gegen Nazis

Nach dem Wirbel um Nazi-Treffen in der Vereinsgaststätte an der Clausewitzstraße lässt 96-Chef Martin Kind jetzt den Pachtvertrag prüfen. Mit einer Anti-Nazi-Klausel soll der Vertrag ergänzt werden. Unterdessen formiert sich der Protest der Fans. Seit Tagen diskutieren sie in Internet-Foren. Der Fanbeauftragte Sebastian Kramer stellt sich hinter Wirtin Roswitha Schurz – er ist gegen eine Kündigung.


Kein Platz für Rechte im Lokal

VON BRITTA LÜERS UND ANDREAS WILLEKE

HANNOVER. 96-Chef Martin Kind will hart durchgreifen. Nach dem Skandal um mehrere Nazi-Treffen im Vereinslokal der „Roten“ an der Clausewitzstraße lässt Kind jetzt den Vertrag der Pächterin Roswitha Schurz (54) prüfen. Beauftragt hat er damit Anwalt Uwe Krause, der auch zum Vorstand des Fußball-Bundesligisten gehört.
Die erste Amtshandlung von Krause nach seinem Urlaub werde am Montag sein, den Vertrag von Frau Schurz ausgiebig zu prüfen, so Kind. Der Vertrag soll verändert und um eine Klausel ergänzt werden. „,Radikale und Rechtsextreme haben im 96-Vereinslokal nichts zu suchen’ soll da dann drinstehen“, so der 96-Chef.
Kind geht davon aus, dass die Wirtin der Ergänzung problemlos zustimmen werde. „Frau Schurz behauptet ja, dass sie von den Nazi-Treffen in ihrem Lokal nichts mitbekommen hat“, so der Präsident. Es könne dann nur in ihrem eigenen Interesse sein, wenn ihr Vertrag um diese Klausel ergänzt werde.
Was heißt das für die Zukunft? Unterschreibt die Pächterin den geänderten Vertrag mit der neuen Klausel, dann ist dieser bindend. Das heißt: Sollten sich erneut Rechtsextreme in der 96-Vereinsgaststätte treffen oder dort tagen, wäre das ein Vertragsverstoß. Hannover 96 könnte der Pächterin damit fristlos kündigen.
Kind betonte gestern nochmals, dass er nur von zwei Nazi-Treffen in dem Lokal an der Clausewitzstraße gewusst habe – Anfang November dieses Jahres und im vergangenen Jahr. Rolf Roeschlau aus dem 96-Vorstand ergriff gestern Partei für die Gäste der Vereinsgaststätte: „Da gehen zu 99 Prozent nur 96-Fans hin. Vielleicht kommt schon mal ein Nazi rein, aber das steht ja niemandem auf die Stirn geschrieben.“
Nach Informationen des Verfassungsschutzes haben sich zwischen 2004 und 2006 sporadisch Rechtsextreme in dem 96-Lokal getroffen. „Das waren Versammlungen, die unregelmäßig stattfanden“, so Sprecherin Maren Brandenburger. Es habe sich dabei aber nicht um Skinheads gehandelt. Der Verfassungsschutz behalte solche Treffen aber genau im Auge, so Brandenburger.
Ähnliche Vorfälle wie in der 96-Gaststätte habe es in den vergangenen Jahren nicht gegeben. Brandenburger: „Ich weiß nicht, dass sich Nazis in den Lokalen der anderen niedersächsischer Fußball-Bundesligisten getroffen haben.“


„Brauchen jeden Gast“

Roswitha Schurz (54), Pächterin der 96-Vereinsgaststätte, wehrt sich gegen den Vorwurf, von den Treffs der Rechtsextremen gewusst zu haben.

Was sagen Sie zu den Vorwürfen?
Das stimmt alles nicht. Ich würde doch nicht wissentlich Rechte hier dulden.

Seit wann betreiben Sie die Gaststätte?
Vor drei Jahren habe ich den Laden übernommen – der war kaputt und lief nicht. In den letzten Jahren habe ich meine ganze Kraft und Energie in dieses Restaurant gesteckt. Und jetzt läuft das hier.

Nichtsdestotrotz: Der Verfassungsschutz sagt, dass sich in den letzten drei Jahren sporadisch Rechte hier getroffen haben sollen?
Wie gesagt, davon habe ich nichts gewusst. Aber ich kann mir meine Gäste auch nicht aussuchen – die zeigen mir doch nicht ihr Parteibuch. Außerdem: Wir sind Dienstleister und brauchen jeden Gast.


Fans sind empört: „Raus mit dem Dreckspack“

HANNOVER. Der Wirbel um Nazi-Treffen in der 96-Vereinsgaststätte an der Clausewitzstraße sorgt für große Aufregung unter den Fans. Auf der offiziellen Homepage des Vereins wird seit Tagen im Fan-Forum diskutiert. „Die Meinungen reichen dabei vom einen bis zum anderen Extrem“, sagt der 96-Fanbeauftragte Sebastian Kramer (29).
„Das darf nicht wahr sein, dass einer wie Rieger und Konsorten unsere Vereinsgaststätte mit seinem rechten Mumpf bekotet“, schreibt dort „Cassius“. Und „Eule“ sagt: „Raus mit diesem Dreckspack und bittere Konsequenzen für die, die diesem Gesindel eine Plattform geben!“ Andere sind schlicht sprachlos – schreiben „ohne Worte“.
„Die Fans sehen den Vorfall sehr kritisch“, sagt Kramer. Blinder Aktionismus sei das Falsche. „Es bringt doch nichts, wenn man der Wirtin einfach den Mietvertrag kündigt. Das macht doch alles nur noch viel schlimmer und hilft niemandem“, so Kramer. Wichtig sei, dass die ganze Sache vollständig aufgeklärt werde. „Und das passiert zum Glück auch“, sagt der Fanbeauftragte.
Kramer warnt aber davor, nur Wirtin Roswitha Schurz (54) für alles verantwortlich zu machen. „Wir müssen uns in allen Bereichen für dieses Thema sensibilisieren“, so der 29-Jährige. „Guus“ teilt Kramers Ansicht und schreibt im 96-Fanforum: „Ohne genau zu wissen, was da abgelaufen ist, kann man den Inhaber nicht verurteilen.“
Der Fanbeauftragte spricht sich für einen Schulterschluss von Verein und Fans aus. „Wir müssen gemeinsam gegen solche Nazi-Treffen vorgehen.“
Er ist überzeugt, dass sich solche Veranstaltungen von Rechtsextremen in der Vereinsgaststätte nicht wiederholen werden. Kramer: „Alle Fans und auch die Wirtin sind jetzt aufmerksam und beobachten, wer da hinkommt.“ Und: „Die Rechten wissen auch, dass sie im Blickfeld der Öffentlichkeit stehen. Die lassen sich da nicht wieder blicken.“

Quelle NP / siehe auch Pressebereich


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BeitragVerfasst: 18.11.2006 10:46 
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Roswitha Schurz (54), Pächterin der 96-Vereinsgaststätte, wehrt sich gegen den Vorwurf, von den Treffs der Rechtsextremen gewusst zu haben.

Nichtsdestotrotz: Der Verfassungsschutz sagt, dass sich in den letzten drei Jahren sporadisch Rechte hier getroffen haben sollen?
Wie gesagt, davon habe ich nichts gewusst. Aber ich kann mir meine Gäste auch nicht aussuchen – die zeigen mir doch nicht ihr Parteibuch. Außerdem: Wir sind Dienstleister und brauchen jeden Gast.



Sowas wiedert mich an! Einfach zum kotzen.

rote Grüße
sam


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