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 Nazi-Versammlung in der Vereinsgaststätte von Hannover 96 ? Moderations-Bereich
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BeitragVerfasst: 24.11.2006 21:59 
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Ich finde, dass die Diskussion jetzt in die falsche Richtung geht. Man kann sicher darüber streiten, ob die Sichtweisen einiger Nutzer dem Ernst der Lage gerecht werden oder andere das Thema überbewerten.Wir sollten aber nicht so weit gehen, dem jeweils anderen zu unterstellen, seine hier geäußerte Distanzierung von den Vorgängen in unserer Vereinsgaststätte seien letztlich nicht ernst gemeint, weil man die Wirkungsmöglichkeiten der braunen Sauce in unserer Gesellschaft unterschiedlich einschätzt.

Wir verkennen damit die großartige Situation, dass wir als mehr oder weniger regelmäßige forums-user einen Teil der 96-Fankultur repräsentieren und in der eigentlichen Sache durchgehend einer Meinung sind, nämlich dass die braunen Treffen in unserer Vereinsgaststätte nicht hinnehmbar sind. Das Internet bietet die Plattform, auch außenstehenden Interessierten und Anhängern anderer Fußballclubs zu vermittteln, dass wir zum großen Teil die bisherigen Maßnahmen als unzureichend betrachten. Das ist das Pfund mit dem wir wuchern können.

Ich mache mir seit Tagen Gedanken, welche Möglichkeiten wir als Fans haben, gegen einen kritikresistenten Vorstand und eine Samtpfötchenpresse einen Sinneswandel herbeizuführen. Es gibt aber kaum etwas, da wir ohne die Presse keine breite Öffentlichkeit herstellen können, die entsprechend Druck aufbauen könnte.

Es bleiben daher nur kleine Möglichkeiten. Klasse z.B. finde ich Marvins schriftliche Anfrage an den Verein. Das ist für den Vorstand schon mal sehr viel lästiger als unsere zwar niveauvolle aber letztlich wirkungsarme Diskussion hier. Eine solche schriftliche Anfrage zwingt den Verein zur Stellungnahme, auf die man bei Widersprüchlichkeiten ebenfalls wieder reagieren kann. Wenn außer Herr Fürst und Marvin noch viele andere an Herrn Kind schreiben, steigt der Lästigkeitsfaktor doch erheblich an, auch wenn sie in ähnlicher Weise abgetan werden, wie diese beiden Briefe.

Kinds Reaktion gegenüber Fürst fand ich übrigens gelinde gesagt eine Lümmeligkeit, ja eigentlich sogar eine Unverschämtheit. Er geht mit keinem Wort auf Fürsts Forderung "rückhaltlos aufzuklären" ein und antwortet lapidar "nichts anderes tun wir seit Tagen..." .

Dass Fürst mit "rückhaltloser Aufklärung" mehr meint als die Untersuchung des Pachtvertrages mit der Wirtin, tritt deutlich zu Tage, wenn er schreibt: "Sollte ich den Eindruck gewinnen, dass hinter dem Vorgang eine größere Dimension steckt..." Dieser Aspekt wird von Beginn an in allen Äußerungen der Vereinsführung vollkommen ignoriert oder übergangen. Aber gerade hier ist es wichtig, deutlich zu machen, dass es keine "größere Dimension" gibt - hoffentlich!

Durch diese Taktik des um den heißen Brei herumschleichens entsteht aber doch erst der Verdacht, dass solche Vermutungen nicht unbegründet sein könnten. Ich für meinen Teil will, wie Herr Fürst, eine Antwort auf die Frage, ob es eine größere Dimension gibt: "Wurden wirklich Nachforschungen in diese Richtung angestellt? Wer hat nachgeforscht? Wie wurde nachgeforscht? Wie war das Ergebnis? Dazu eine Pressemitteilung! So stelle ich mir "rückhaltlose Aufklärung" vor.

Leserbriefe an die Zeitung sind auch ein gutes Mittel, auch wenn sie nicht gedruckt werden. Und natürlich hier weiter diskutieren, damit die Methode "Aussitzen" nicht funktioniert.

In der Sache teile ich die Einschätzung von ElFi, dass Kind und Co im Grunde bewußt ist, dass sie die falsche Strategie eingeschlagen haben und nun nicht wissen wie sie aus der Nummer wieder herauskommen, ohne sich selbst zu beschädigen. Deshalb halten sie Kurs. Aber sie verkennen dabei die Tatsache, dass der Schaden sehr viel größer wird, wenn über Dritte herauskommen sollte, dass gegenüber der Öffentlichkeit
eine Desinformationspolitik betrieben wurde.

Eine solche Desinformationspolitik meine ich in einigen Aspekten doch zu erkennen. So z.B. in der Behauptung man habe erst im November 2005 erstmals etwas über Treffen rechtsradikaler Gruppen in der Vereinsgaststätte erfahren. Diese Behauptung hat der Verfassungsschutz höchstselbst als falsch entlarvt.

Auch die Behauptung, es gebe irgendetwas schriftliches in dieser Sache zwischen Wirtin und Verein halte ich für unwahr. Gäbe es ein Schriftstück, in der der Wirtin entsprechende Weisungen erteilt werden oder sie selbst sich zur Unterlassung verpflichtet, gäbe es einen Kündigungsgrund schon jetzt. Diesen Künigungsgrund gibt es aber offensichtlich zur Zeit nicht.

In der Haz von heute gibt es einen Artikel unter der vielsagenden Überschrift "96-Wirtin darf bleiben". Das Verb "darf" kann man hier getrost im rechtlichen Sinne verstehen. Denn die Wirtin darf bleiben, weil es keinen rechtsrelevanten Kündigungsgrund gibt. Den gäbe es nämlich nur, wenn sie vorher schriftlich abgemahnt worden wäre oder eine Selbstverpflichtung unterzeichnet hätte. Die Äußerungen des 96-Vorstands gegenüber der Presse weisen ihn als Meister im Umgang mit den Medien aus:

Aus der HAz von heute:
Zitat:
Da die NPD eine zugelassene Partei sei, habe man keinen Kündigungsgrund gesehen, heißt es aus Vorstandskreisen. Man hätte vor Gericht wohl kaum eine Chance, einen solchen Schritt zu erklären. Eine fristlose Kündigung wird künftig aber möglich sein, wenn die 54-Jährige erneut die Räume an Radikale und Rechtsextreme" vermietet."


Das hätte in der Tat keine Chance vor Gericht, denn inwiefern sollte auch der Status der NPD als zugelassene Partei einen Kündigungsgrund für die Wirtin darstellen? Dieser ergäbe sich erst durch eine schriftliche Vereinbarung, an diese Partei nicht zu vermieten.

Darüber hinaus hat nicht einmal die NPD diese Räume angemietet, sondern eine ihr nahestehende Gruppe, so dass der Status der NPD als zugelassener Partei nicht das geringste mit dem Kündigungsgrund zu tun hätte, der sich aus einer Vertragsklausel für die Wirtin ergäbe. Denn diese Klausel müsste beinhalten, dass die Wirtin künftig nicht mehr an Gruppen vermietet, die dem rechtsradikalen Gedankengut nahestehen.

Der Unsinn den das obige Zitat aus der HAZ beinhaltet, erschließt sich sofort, wenn man einen anderen Parteinamen einsetzt: "Da die CDU eine zugelassene Partei sei, habe man keinen Kündigungsgrund gesehen ..."
Das Schöne daran, niemand sagt die Unwahrheit. Es wird sogar wahrheitsgemäß darauf hingewiesen, dass erst "künftig" eine fristlose Kündigung möglich sein werde.

Geschickt wird so der Blick auf die NPD gelenkt und ein Nebenkriegsschauplatz eröffnet, so dass der Leser gar nicht mehr darüber nachdenkt, dass nur deshalb nicht jetzt schon fristlos gekündigt werden kann, weil es die angebliche schriftliche Abmahnung wahrscheinlich gar nicht gibt und somit klar wäre, dass der Vorstand eine wichtige Sache hat schleifen lassen.

Dann müssen wir ja froh sein, dass Martin Kind davon ausgeht, dass die Wirtin "sensibilisiert ist und noch genauer hinschauen wird." :idea: :shock:


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BeitragVerfasst: 24.11.2006 22:23 
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Richtig Soccerfriend, die Diskussion droht in eine falsche Richtung zu gehen (andererseits man kann ja auch nicht alles so durchgehen lassen - dennoch: im Kern hast Du Recht.)

Ansonsten kann ich Deine analytischen Bemerkungen nur unterstreichen.

So wie wir bei anderen Fragen nicht auf einen Nenner kommen - so sind wir hier in einem roten Boot.

Das alles ist so eine Schande.


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BeitragVerfasst: 24.11.2006 22:42 
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Diese ganzen Vorkomnisse und ihr Umgang von Vereinsseite zeigen wieder mal wunderbar, wie unfähig und bescheuert die Beteiligten und mit der ganzen Situation vollkommen überfordert sind.

Und das im Zeitalter, in der sich die Menschheit ernsthaft Gedanken darüber macht, wie und wann der Mars besiedelt werden kann...


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BeitragVerfasst: 24.11.2006 22:44 
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Guten Nabend!

ich glaube wir sind hier wirklich etwas stark politisch abgewichen inzwischen und denke, dass ich daran nicht ganz unschuldig dran bin :oops:

Ich gehe mit einigen anderen Usern völlig konform, dass man immer die Relationen im Auge behalten sollte.
Ich finde jede andere Meinung und Posting bringt uns aber auch nach vorn und ich denke darüber auch nach und hoffe, dass es andersrum ebenso ist.
Was ich nicht gut finde sind überzogene populistische Ansätze.

Um mal die Kurve zu kriegen. . . .

Die Antwort vom Verein durch Herrn Feldmann finde ich bezogen aud die internen Maßnahmen in Ordnung.

Da ich gestern etwas viel Zeit hatte, habe ich mich durch einige dieser komischen rechten Seiten mal durchgeschlagen, die es ziemlich niveaulos wie Sand am Meer zu geben scheint und ich hatte den Eindruck, dass jede Plattform, Maßnahmen die man ihnen bietet falsch wiedergegeben wird und umgedeutet wird etc.
Da handelt Hannover 96 richtig.
Es wird so gehandhabt, dass der Verein das letzte Wort hat und nicht wieder irgendetwas kommentiert werden kann.

Kann deswegen die sich belustigenden Kommentare des ein oder anderen nicht verstehen.

Ich denke man darf der Vereinsführung nicht unterstellen, dass sie jetzt Däumchen dreht und nur so eine Mitteilung rausgeben, da sie doch gemerkt haben, dass hier sonst deutlich Erklärungsnot bestehen würde.
Ich könnte mir vorstellen, dass solche Massnahmen in Richtung vorheriger Kontrolle/Genehmigung der Veranstaltungen gehen, so etwas würde mir z.B. in einem Arbeitskreis einfallen.

SO kann man ganz effektiv vermeiden, dass keine Stammtische o.ä. mehr dort stattfinden würden.

Was Martin Kind in der Haz eute gesagt hat, habe ich nur hier eben zitiert gelesen.
Ich hatte ja bereits geschrieben, dass die Klausel, auch wenn ich sie für wirksam halte Lösung 1b ist.
1a wäre die Kündigung der Wirtin und zwar aufgrund des Briefes von GvF.
Ich hätte hier mehr Spielraum gesehen, allerdings als nicht involvierter Beobachter der Vertragsdetails.
Trotzdem ist das Thema sensibel, man stelle sich ein nicht eingerechnetes Scheitern vorm zuständigen Gericht an.

so bin mal zuschauen wie Bochum hoffentlich verliert :wink:

rk


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BeitragVerfasst: 24.11.2006 23:13 
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Da suppt sich die braune Brühe im Vereinsheim unserer Roten zusammen. :shock:

Schlimme Sache.

Aber: Was setzt Ihr dagegen?

Diskussionen um die Kündigung einer Pächterin, die vielleicht wirklich nicht wußte, wer oder was sich da einmietet?

Es ist immer leicht, mit dem Zeigefinger auf irgendwen zu zeigen. Zumindest drei Finger zeigen dann aber auch immer auf uns selbst.

Wie viele Neonazis sitzen oder stehen eigentlich im Stadion direkt neben uns? Manchmal könnte ich kotzen.

PS: Heute vor 65 Jahren ging das Lager Theresienstadt an den Start.

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BeitragVerfasst: 24.11.2006 23:56 
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Ach ja, und noch was:

Womit unterstützt man diese Idioten am meisten?

Durch's Nichtstun.

Wir haben eine jüdische Gemeinde in Hannover. Und den alten "Judenfriedhof" haben wir auch.

Ich glaube nicht, dass sich unsere jüdischen Mitbürger denjenigen, die ein wirkliches Interesse an der jüdischen Geschichte Hannovers zeigen, verschließen.

Wer von Euch hat sich bislang dafür interessiert?

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ich möchte mal folgende frage in den raum stellen, die bisher noch gar nicht diskutiert wurde.

warum suchen sich die vögel ausgerechnet die vereinsgaststätte eines fussball-bundesligisten aus???
bin der meinung, dort steht man ungleich stärker unter beobachtung als in den kneipen "zur post", o.ä.

denen hätte doch klar sein müssen, das sie über kurz oder lang dort "entdeckt" werden, oder nicht?
journalisten, leut aus der öffentlichkeit, oder ander aufmerksame können den faschos das leben doch viel schwerer machen, wenn sie in einer kneipe des öffentlichen interesses tagen, als in irgendeinem anonymen restaurant, oder nicht???

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derdavenstedter hat geschrieben:
ich möchte mal folgende frage in den raum stellen, die bisher noch gar nicht diskutiert wurde.

warum suchen sich die vögel ausgerechnet die vereinsgaststätte eines fussball-bundesligisten aus???
bin der meinung, dort steht man ungleich stärker unter beobachtung als in den kneipen "zur post", o.ä.

denen hätte doch klar sein müssen, das sie über kurz oder lang dort "entdeckt" werden, oder nicht?
journalisten, leut aus der öffentlichkeit, oder ander aufmerksame können den faschos das leben doch viel schwerer machen, wenn sie in einer kneipe des öffentlichen interesses tagen, als in irgendeinem anonymen restaurant, oder nicht???


Ich tendiere zum "oder nicht". Öffentlichkeitswirksam auftreten und möglichst viel "Staatsmacht" binden, das ist eins der Ziele dieser Gruppierungen. So ähnlich hat sicher der Rieger mal in nem "Monitor"-Interview geäußert. Kann auch sein, dass es ne andere Sendung war, aber auf ARD wurde das ausgestrahlt...


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ja tanne, aber es sollte ja eigentlich KEIN öffentlicher auftritt, wie demo oder ähnliches sein.

hat man sich unser vereinsheim absichtlich ausgesucht?????

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derdavenstedter hat geschrieben:
ja tanne, aber es sollte ja eigentlich KEIN öffentlicher auftritt, wie demo oder ähnliches sein.

hat man sich unser vereinsheim absichtlich ausgesucht?????


Sollte es nicht? Ich weiß es nicht, klär mich auf, wenn du das weißt. Ich habe hier jetzt nicht die ganze Diskussion verfolgt. Aber das sollte selbst den Verblödeten klar sein, dass man in den Fokus der Öffentlichkeit rückt, wenn man sich bei 96 in die Kneipe setzt.

Oder vermutest du mit deiner Frage einen braunen Sumpf auch bei 96?


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derdavenstedter hat geschrieben:
hat man sich unser vereinsheim absichtlich ausgesucht?????

Mal ganz ernsthaft: Wer glaubt, dass das eine zufällige Wahl war, der guckt Weihnachten auch sehnsüchtig den Schornstein hoch, um ja nicht den Besuch zu verpassen...

Natürlich ist die Wahl der Lokalität kein Zufall. Natürlich sucht man sich einen Ort aus, von dem man weiß, dass man dort seine Veranstaltung ungestört abhalten kann oder an dem man sogar willkommen ist.

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Das sehe ich auch so. Zudem ist es doch ein Riesenerfolg für die Nazis, wenn sie jahrelang unbehelligt in der Vereinsgaststätte eines Bundesligisten tagen können. (Ob es darüber hinaus Querverbindungen gibt – meine Güte, das möchte ich mir eigentlich gar nicht vorstellen. Aber genau das wäre ja Gegenstand der angekündigten aber nicht stattfindenden „rückhaltlosen Aufklärung“.)

Ich möchte noch einmal zurückkommen auf den HAZ-Artikel von gestern. Der besseren Übersichtlichkeit wegen stelle ich das Teil hier mal rein:


Zitat:
„96-Wirtin darf bleiben

Einigung in Nazi-Affäre

Im Skandal um die Nazi-Treffen in der Vereinsgaststätte von Hannover 96 zeichnet sich ein Kompromiss ab. Nach Informationen der HAZ wird die Pächterin Roswitha Schurz auch weiter die Gaststätte in der Clausewitzstraße betreiben dürfen – allerdings wird der Pachtvertrag verändert. Darüber soll in der nächsten Vorstandssitzung des Vereins am 6. Dezember gesprochen werden. Eine Mehrheit für diesen Beschluss zeichnet sich aber bereits ab.

Da die NPD eine zugelassene Partei sei, habe man keinen Kündigungsgrund gesehen, heißt es aus Vorstandskreisen. Man hätte vor Gericht kaum eine Chance, einen solchen Schritt zu erklären. Eine fristlose Kündigung wird künftig aber möglich sein, wenn die 54-Jährige erneut die Räume an „Radikale und Rechtsextreme“ vermietet.

„Die Frau muss wissen, dass sie dadurch der Marke Hannover 96 schadet“, sagt der Vorstandsvorsitzende Martin Kind. Er geht auch davon aus, dass Schurz, die in den vergangenen drei Jahren eine Menge in der Gaststätte bewegt hat, nach den Reaktionen innerhalb des Vereins und den Medien sensibilisiert ist und daher noch genauer hinschauen wird. Hau“



Inhaltlich hat Soccerfriend diesen Humbug sehr schön seziert und die Widersprüchlichkeiten auf den Punkt gebracht. Diese Vorstandspolitik ist schlicht lächerlich und absurd zugleich. Ich frage mich allmählich, weshalb sich die Hannöverschen Medien so einen offenkundigen Unfug ohne jede kritische Nachfrage – zum Beispiel in einem Kommentar – drucken.

Ich möchte noch auf einen ganz praktischen Umstand hinweisen. Der Vorstand sagt, der aktuell gültige Pachtvertrag gebe ein fristlose Kündigung nicht her. Gut, nehmen wir das (trotz aller hier vorgetragenen Argumente) als gegeben an.

Warum kündigt der Verein den Pachtvertrag nicht demonstrativ und setzt zugleich auf ökonomischen Druck? Ein Boykottaufruf des eigenen Vereinsheims fände garantiert ein mediales Echo und auch sonst öffentlich Widerhall. Schön ist das gewiss nicht, aber wenn es nun mal nicht anders geht...?

Allzu lange könnte sich die Frau Wirtin garantiert nicht mehr halten. Und hätte dann Zeit, sich den offenbar überfälligen Ohren- und Augenoperationen zu unterziehen.

Ein wenig übersichtlicher gegliedert - Disco


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wird mir langsam zu heiss, aber ein stammtisch dient doch im allgemeinen dazu irgendwas zu planen, zu quatschen, o.ä.

bei diesen krampen wird das nicht anders sein, als bei uns.

von daher gehe ich einfach davon aus, das das gesocks einen stammtisch nicht unbedingt so öffentlich haben wollen, wie ihre geplanten aktionen.

also sucht man sich doch ein feines plätzchen, wo man erwünscht, geduldet wird und seine ruhe hat.

will keinem was unterstellen, aber das scheinen sie ja 2-3 jahre bei uns gehabt zu haben.

huch, war wohl ganz schön langsam, dachte hier tummeln sich nur tanne und ich.
hallo an alle. :wink:

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ELFi, Martin Kind steht in der regionalen Presse unter Denkmalschutz. Ist leider so.....

Bin von Tag zu Tag sprachloser, was die Aufarbeitung dieses Falles angeht. Soccerfriend, glänzender Kommentar!!


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BeitragVerfasst: 25.11.2006 23:24 
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Kennt hier jemand das "Vorleben" der Pächterin ? Sprich hatr sie früher auch schon Lokale betrieben. Möglicherweise gibt das ja auch noch mal ein paar Hinweise.


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Dies gleich vorne weg: Selber machen wäre richtig, ich weiß. Aber als Dauerpendler zwischen meinem Arbeitsplatz in NRW und meiner Heimatstadt ist mein stärkster Kontakt zu anderen 96-Fans, abgesehen von den dank Dauerkarte grundsätzlich besuchten Heimspielen, dieses Forum, also nicht gerade viel. Fällt mir also schwer, selbst etwas anzuwerfen. Und nun zum eigentlichen Beitrag:

Warum war gestern beim Spiel gegen Mainz eigentlich nichts von uns Fans in dieser Sache zu sehen ? Wenn wir tatsächlich alle so schockiert über die Braune-Sumpf-Sache sind, wie es hier im Forum scheint, dann hätten wir das doch gestern in irgendeiner Form äußern müssen ?

Ich habe davon überhaupt nichts gesehen (und selbst auch nichts gemacht, s.o.). Nichtmal in dem ausliegenden Fan-Blatt (keine Ahnung wie das heißt) wurde etwas erwähnt. Die Arbeitsgruppe 96 gegen Rassismus, die sogar auf der ersten Seite erwähnt wurde, verkündete nur, daß man sich zu irgendeinem Termin wieder treffen wolle, um weiter zu diskutieren. Nun...

Ich kann mich des Eindrucks nicht erwehren, daß die Taktit von Kind, nämlich Ball flachhalten und einfach alles totschweigen, absolut aufgegangen ist. Oder seht Ihr das anders ?

Wie oben geschrieben, mir ist bewußt daß es einfach ist, herumzumäkeln. Ich müßte selbst etwas machen, aber mir fällt es schwer, etwas zu organisieren. Da hatte ich eigentlich schon auf die "etablierten" Mechanismen bei uns Fans gehofft.


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BeitragVerfasst: 27.11.2006 08:38 
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@roter könig

Ich möchte Dir daraus keinen Vorwurf machen, aber Du scheinst über die rechtsextreme Szene und insbesondere über die NPD eher wenig informiert zu sein.

In unserem Land wird über den Rechtsextremismus entweder hysterisch oder gar nicht geredet. Das eine ist so fatal wie das andere.

Ich bin nicht dafür, daß Problem "Rechtsextremismus" zu vernachlässigen und genausowenig folge ich Deiner Linie, das Problem alleine an den Wahlergebnissen der NPD festmachen zu wollen.

Dies aus verschiedenen Gründen, die ich hier gerne erläutern möchte ... auch wenn es ein ganzes Stück weit "off topic" geht.

Die NPD arbeitet nicht konkret daran, in den Bundestag zu gelangen oder bei Bundestagswahlen möglichst hohe Ergebnisse zu erzielen. Sie ist daran interessiert, in jenen Regionen, in denen sie bereits heute stark vertreten ist, noch stärker zu werden.

Ihre recht knappen Geldmittel für den Wahlkampf setzt sie schwerpunktmäßig in diesen Regionen ein.

Und dennoch ist es ihr auch bei der letzten Bundestagswahl gelungen, ihren Stimmenanteil zu vervierfachen. Es sind zwar letztendlich "nur" 1,6 % aller abgegebenen Stimmen gewesen, aber dies ist wohl nur auf den ersten Blick mit Sorglosigkeit zu betrachten.

Es gibt in Ostdeutschland Wahlbezirke, in denen die NPD zwischen 10 % und 20 % erreicht, Regionen in denen sie stark an einer Faschisierung arbeitet und in denen sie durchaus damit erfolgreich ist, sich mit ihren Kadern in der Mitte der Gesellschaft zu etablieren.

Das sind Orte, in denen Rechtsextremismus nicht mehr nur mit Wahlergebnissen bemessen werden kann, sondern in denen man sich mal darüber Gedanken machen müsste, wie man Rechtsextremismus anhand von Einstellung und Weltbild des einzelnen Bürgers messen könnte ... um dann wahrscheinlich mit großem Schreck auf ein deutlich höheres Ergebnis zu kommen. Die NPD ist dort nah an der Bevölkerung und das ist vollkommen normal. Auf komunaler Ebene findet eine Zusammenarbeit mit den etablierten Parteien statt.

Das die NPD nur ein Haufen ewig gestriger und übrig gebliebener Altnazis ist, stimmt heute auch nicht mehr. Das Durchschnittsalter ihrer Mitglieder liegt bei etwa 37 Jahren, die Tendenz ist fallend.

Ein Stichwort heisst auch "national befreite Zonen" und diese sind durchaus bereits existent. Überregional wird das nicht wahrgenommen, regional ist auch das schon teilweise Normalität.

Im Landtag von Sachsen oder dem von Mecklenburg-Vorpommern arbeiten die Abgeordneten der NPD zudem auffallend emsig, was aufgrund ihrer Fanatisierung auch kaum verwunderlich erscheint, in den interessierten einfachen Wählerschichten aber durchaus zur Kenntnis genommen wird. Die DVU und andere Parteien des rechten Spektrums fielen während ihrer Zugehörigkeit in einigen Landesparlamenten oft durch Dilletantismus und interne Streitigkeiten auf, dies ist bei der NPD anders.

Öffentlichkeitswirksam nutzen sie dort ihre Chance, wenn ein Vergewaltiger die Gerichte zum Narren hält oder auf Gefängnisdächern spazieren geht ... oder wenn sie der Stadt Dresden und dem "Bombenterror der Alliierten", anstatt den Opfern des Holocaust gedenken möchten. Die Parlamente sind hierfür eine Bühne, die dort vetrtetenen etablierten Parteien agieren ziemlich hilf- und kopflos im Umgang mit der NPD. Eben weil die NPD und ihre Köpfe ein feines Gespür für Themen entwickeln, die man mit zu erwartendem Zuspruch aus der Öffentlichkeit besetzen kann ... auch wenn diese Themen aktuell noch eher regional geprägt sind.

In erster Linie sind Landtag und Abgeordnete Geldmaschinen für die NPD, die Abgeordneten spenden einen großen Teil ihrer Bezüge nämlich an die Partei und die Wahlkampfkostenerstattung sowie andere staatliche Zuwendungen für die Fraktionsarbeit in einem Landtag sind auch keineswegs zu verachten.

Über die NPD, freie Kameraden und rechte Netzwerke gibt es eine Menge Wissenswertes und man sollte es streng vermeiden, dieses Problem zu verharmlosen oder es sich so einfach zu machen, zu sagen, daß es eine NSDAP, einen Führer oder eine Wiederholung des Holocaust in unserem Land schließlich nicht wieder geben wird.

Das ist sicherlich nicht zu befürchten, steht in der Diskussion um die heutige Situation die NPD und den Rechtextremismus betreffend aber auch nicht zur Debatte.

Der NPD und dem Rechtsextremismus gegenüber gibt es keine Toleranz.

Man sollte nämlich tunlichst nicht vergessen, daß Rechtsextreme selbst es sind, die sich ausgrenzen und sich außerhalb menschlicher Werte und der Menschlichkeit stellen.

Um nun aber den Bogen zurück zu unserem Clubheim und somit zum eigentlichen Thema zu spannen ...

... Hannover 96 führt seine Initiative gegen Rechtsextremismus nach meiner Meinung gerade ad absurdum.

Es werden eine Vielzahl von Fakten ignoriert, die darauf hindeuten, daß das Problem größer ist, als bisher bekannt wurde und dennoch wird die Öffentlichkeit geflissentlich für blöde verkauft.

Das dürfte einen Grund haben. Ich vermute, es ist der Pächterin kaum zu verbieten, Gäste dieser Art zu bewirten und auf diese Art und Weise ihr Geld zu verdienen.

Eine entsprechende Klausel in den (branchenüblich) zehnjährigen Pachtvertrag einzubauen, ist nach meiner Kenntnis einseitig nicht möglich.

Man ist also auf das Einverständnis der Wirtin angewiesen, die für den Fall einer freiwilligen Vertragsänderung vielleicht sogar selbst gewisse Forderungen an den Verein stellt.

Dies entspricht auch der Erklärung von Martin Kind, man wolle der Wirtin "helfen" und deutet auf ein entsprechendes Aggreement (vielleicht eine geringere Pacht oder garantierte Vereinsveranstaltungen in der Gaststätte) hin.

Das eigentliche Problem, die dringende Frage "Wie konnte es überhaupt dazu kommen" besteht jedoch weiter und hier ist nüchtern betrachtet folgendes zusammenzufassen :
  • das Treffen eines "Stammtisches nationaler Kräfte" in der Clubgaststätte wird bekannt. Ein Mitglied des Vereins Hannover 96 wird durch Besucher dieser Veranstaltung bedroht. Warum es zu diesen Bedrohungen kam, dürfte klar sein ... irgendwie passte das Opfer nicht in das völkisch rassistisch geprägte Weltbild der Täter. Bei dieser Veranstaltung treten hochrangige und bundesweit agierende Neonazis als Redner auf.
  • die Wirtin spricht von einem einmaligen Vorgang, sie habe die Rechten aufgrund normaler Kleidung und Haartracht nicht als solche erkennen können. Ohnehin brauche sie das Geld aus solchen Veranstaltungen, unabhängig vom Veranstalter.
  • die NPD reagiert auf ihrer Internetseite des Unterbezirkes Hannover mit einem Bericht, auffällig hierbei ist : Die Wirtin der 96-Gaststätte wird hierbei unverhohlen in Schutz genommen.

    Zitat:
    [...]Nach unseren Informationen hat eine Veranstaltung stattgefunden. Diese wurde jedoch weder durch unseren Verband noch durch dessen Mitglieder angemeldet.
    Unserer Kenntnis nach hat eine parteifremde Person den Saal reserviert, ohne die Wirtin über den Inhalt der Veranstaltung in Kenntnis zu setzen. Auch die Redner wurden definitiv nicht angekündigt!
    Der Pächterin hier einen Strick drehen zu wollen ist völlig absurd, da sich gerade in der heutigen Zeit Gastwirte über jede Frequentierung glücklich schätzen können...
    Wir möchten jedoch ausdrücklich darauf hinweisen, dass es sich bei den Kameraden Rieger und Wulff um hervorragende, politisch geprägte und erfahrene Redner handelt und wir uns auch in Zukunft weder von den Blättern der Madsack-Gruppe und dem Revolverblatt mit den vier Buchstaben, noch von der TAZ diktieren lassen, wer hier in der Region Hannover zum deutschen Volk spricht![...]

  • durch Verfassungsschutz und die Bestätigung des Vereins bezgl. intern vorhandener Kenntnisse wird bekannt, daß es bereits mehrere Zusammentreffen rechtsextremer Personen mit Veranstaltungscharakter in der Gaststätte gab. Auch andere hochrangige Personen aus dem rechten Spektrum sollen hierbei als Redner aufgetreten sein. Der Verein war hinreichend informiert. Götz von Fromberg soll gehandelt haben, indem er einen "scharfen" Brief mit einer Unterlassungsauffoderung, solche Veranstaltungen zu dulden, an die Wirtin verfasst habe.
  • es wird eine interne Untersuchung angekündigt, der Verein will prüfen
  • im Ergebnis erscheint kurze Zeit später eine Erklärung, daß diese Untersuchung abgeschlossen ist. Es sei der Wirtin nicht offensichtlich gewesen, daß es sich um Rechtsxtreme gehandelt hat. In Zukunft soll eine vertragliche Klausel derartige Treffen verhindern. Im Weiteren soll der Wirtin geholfen werden.


Es mag sich jeder selbst seinen Reim auf die Ereignisse machen, ich halte die Sache für einen Skandal erster Güte.

Und genausso wie Herr Fürst denke ich mittlerweile ernsthaft darüber nach, meine Mitgliedsnummer demnächst wieder zur Verfügung zu stellen.

Ich kann nachvollziehen, wie sich ein Mitglied der jüdischen Gemeinde und von Hannover 96 fühlen muss, wenn er zunächst mitgeteilt bekommt, daß sich im engsten Umfeld seines Vereins Antisemiten und Holocaustleugner aufhalten dürfen ... mehr noch ... daß ihnen eine Plattform geboten wurde und er daraufhin auch noch feststellen muss, daß auf diesen Vorgang mitnichten eine tatsächliche und abschließende Untersuchung über das "Wie und Warum" stattfindet, sondern der Mantel des Schweigens über die Sache ausgebreitet wird.

Ich glaube, die Wahrheit ist unbequemer und unangenehmer, als hier teilweise angenommen wird.

Und wer NPD und Rechtsextreme verharmlost, sollte sich schleunigst aus seiner heimeiligen Sofakuschelwelt heraus begeben und nicht erst dann empört aufschreien, wenn bei Sabine Christiansen nach aktuellen Ereignissen über rechte Gewalt diskutiert wird, beispielsweise weil kurz zuvor mal wieder irgendwo in Deutschland spektakulär ein Afrikaner totgetreten wurde und anschließend tägliche Meldungen über beschmierte Synagogen oder Übergriffe rechter Gewalt diese selbst erst wieder in den Fokus der Öffentlichkeit rücken.

Man will sich schließlich auch nicht mit inaktuellen Themen überlasten, diese Woche echauffieren wir uns schließlich zunächst mal über Gewaltspiele und Horrorfilme, ansonsten abwechselnd über Feinstaub, Gammelfleisch und Vogelpest.

Ich bleibe dabei, wird das Thema Rechtsextreme in der Vereinsgaststätte in Hannover nicht abschließend behandelt, bekommt 96 demnächst meine Mitgliedskarte zurück.

Dieses Thema ist mir zu wichtig, als ignorieren zu können, daß sich Neonazis im Umfeld von Hannover 96 bewegen konnten und dies im Nachhinein nur unzureichend aufgeklärt wird.

Edit : Teilweise bin ich beim Schreiben dieses Textes von den aktuellen Meldungen (insbesondere dem letzten HAZ-Artikel, der meine Befürchtungen bezgl. des Pachtvertrages bestätigt) überholt worden.

@roter michel : Ich.


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BeitragVerfasst: 27.11.2006 10:42 
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wie ich bereits vermutet und gepostet habe, fürchte ich, wir können hier bald dicht machen.
das thema interessiert anscheinend wirklich nur noch uns.
entspr. aktionen gabs auch im heimspiel nicht.
kind lacht sich kaputt.
die presse hält still und wir alle können uns im vergessen üben.
traurig aber bezeichnend für einen teil unserer gesellschaft und unsere allmächtige vereinsführung.
tagesgeschäft ist angesagt. :cry:

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"Die fußballerische Intelligenz ist die Grundlage, um einen sportartspezifischen Intellekt aufzubauen."
(Peter Grötaz Neururer)


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BeitragVerfasst: 27.11.2006 12:43 
✝ Unvergessen
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Nicht so schnell, derdavenstedter, nicht so schnell.

Nun hat ja die Rote Kurve die Sache ans Licht und damit ins Rollen gebracht. Etwas überrascht bin ich schon, dass es nach der Pressemitteilung bislang von der Roten Kurve nichts mehr zu hören gab. Still ruht der See. Ich gehe einfach mal davon aus, dass es für das Schweigen Gründe gibt und dass es nicht ewig andauern wird.

Ich hoffe jedenfalls sehr, dass das letzte Wort in dieser Angelegenheit noch nicht gesprochen ist.

Klar, Eule, Kind steht – wie Du schreibst - in der regionalen Presse unter Denkmalschutz. Das macht es gewiss nicht einfacher. Aber: Allmählich wird das Ganze auch zu einer Frage der redaktionellen Glaubwürdigkeit.


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BeitragVerfasst: 27.11.2006 13:11 
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[quote="Rote Leuchte
In unserem Land wird über den Rechtsextremismus entweder hysterisch oder gar nicht geredet. Das eine ist so fatal wie das andere.[/quote]

Hallo rote Leuchte!

da wie ich finde die Position der einzelnen Forenteilnehmer doch weitgehend feststehen und verdeutlich sind möchte ich nur kurz auf Deinen o.g. Satz eingehen.
In etwa so sehe ich es. Meine Meinung ist, dass hier teilweise zu hysterisch Positionen vertreten werden. Das gar nicht geredet wird und nichts getan wird kann ich sowohl hier als auch vor allem beim Verein nicht erkennen.
Ich mag sicherlich kein Detailwissen der rechten Szene haben, aber ich denke doch, dass meine Kenntnisse der politischen Landschaft und der Demokratie etc, doch so ausreichend und übergeordent betrachtet sind, dass ich mit meiner Position , auch kritisch betrachtet, ruhig schlafen kann ohne Gewissensbisse haben zu müssen.

bestgruß rk


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