Kann mir gut vorstellen, dass Herr Hopp jetzt beleidigt ist und nie wieder zu einem DFB-Pokal-Spiel gehen wird. Haben die so einfach gewonnen. Tsasas!

Ich denke, Freiburg hat Hopp und sein Konzept heute drastischer kritisiert, als es alle verbalen Entgleisungen können.

"Fans, die sich mit dem Rücken zum Spielfeld stellen, auf Provokationen ausgehen und andere Menschen bedrohen, haben in den Stadien nichts zu suchen. Da müssen die Stadionverbote ausgeweitet werden, da stehen die Vereine in der Verantwortung."

Juchu! Empörer und Nach-Luft-Schnapper wieder mal in voller Fahrt...

"Ar_chloch, Wi_hser, H_rensohn", "XY, du Ars_hloch" und Co. hallten Jahrzehnte durch die Stadien. Persönliche Anfeindungen gegen einzelne Unsympathen wie Hoeneß, Kahn, Matthäus etc. gab es schon, als ich das erste Mal ein Fußballstadion von innen gesehen habe. Pöbeleien waren schon immer Teil des Ganzen und - seien wir doch mal ehrlich! - das Salz in der Suppe.

Man kann die Sachen doof finden. Ich bin auch eher ein Freund der kreativen als der stumpfen Pöbeleien.

Aber hier so zu tun, als ob dem armen Dietmar H. jetzt auf einmal als ersten Menschen der Fußball-Welt ganz furchtbares Unrecht geschehen würde, ist sowas von scheinheilig.

Allein, dass DFB/DFL jetzt mit Punktabzügen für die Vereine und mit Stadionverboten für die Pöbler drohen, zeigt, dass irgendwas gerade furchtbar falsch läuft. Lex Hopp eben.

Leute, geht zum Tennis.

Quiet please!

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b) ist Fußball nun einmal eher Pommesbude als Michelin-Sterne-Restaurant.

Wer keine vor fett triefenden, versalzenen Pommes mag, sollte also die Pommesbude meiden und sich nicht eine eigene kaufen und den Liebhabern von original Pommesbuden-Pommes ihre Kartoffelstäbchen, so wie sie mögen, verbieten.

korruption ist auch verboten, lieber kuhburger.
und deswegen hat zwanziger bei mir endgültig verschissen!

@Gewissen, danke für den Link.

... Nun ja. Ich besuch' Dich einmal die Woche im Knast und bring' Dir 'nen halben Hahn mit ...

DFB schafft Lex Hopp
Dietmar Hopp mischt mit seinem Geld die Liga auf und wundert sich über Widerstand

Von Marek Lantz



Sowas wird ab sofort vom DFB mit Punktabzug bestraft
Foto: dpa

Gerade einmal ein paar Monate ist es her, als die via Liechtenstein organisierten Steuerhinterziehungssauereien der Reichen und Mächtigen der Republik die Schlagzeilen dominierten. Anläßlich des Falls Klaus Zumwinkel trommelten damals die Illners, Wills und Plasbergs entsetzte Diskussionsrunden zusammen, in denen Betroffene mit ebensolcher Miene von einer Stimmung im Land berichteten, die sie mit Schlagworten wie »Hetzjagd auf Manager« oder gar »Pogromstimmung gegen Millionäre« beschieben.

Seitdem scheint das Millieu wachsamer geworden, wenn nicht gar von einer manifesten Paranoia befallen. Zum Vorkämpfer dieser doch argen Diskriminierungen ausgesetzten Minderheit hat sich inzwischen der SAP-Gründer und Multimillionär Dietmar Hopp aus dem baden-würtembergischen Kraichgau nahe Heilbronn gemausert. Hopp ist wie wohl kaum ein zweiter aus seiner Klasse der Öffentlichkeit ausgesetzt, denn er leistet sich seit vielen Jahren ein der proletarischen Massenkultur entwachsenes Hobby: einen Fußballverein. TSG 1899 Hoffenheim heißt dieser und ist dank der von Hopp in ihn gepumpten Millionen in diesem Sommer in die Bundesliga aufgestiegen. Dort sind Hopp und sein mit reichlich »fresh money« hochgepäppelter Retortenclub jedoch schnell zum angefeindeten Objekt gegnerischer Fans geworden, vor allem wenn diese von sogenannten Traditionsclubs kommen. So auch am Sonntag, als die Hoffenheimer im Mannheimer Carl-Benz-Stadion, wohin man bis zur Fertigstellung der eigenen Dietmar-Hopp-Arena die Heimspiele verlegt hat, Borussia Dortmund empfingen. Vor allem ein Plakat aus dem BVB-Fanblock erzürnte Hopp, das inzwischen die komplette Sportjournaille des Landes im Gleichklang aufheulen läßt. Darauf ist ein Bild von Hopp zu sehen, über das ein Fadenkreuz gelegt ist, darunter ist der von Arnold Schwarzenegger in den Terminatorfilmen geprägte Satz »Hasta la vista, Hopp« zu lesen. »Da ist eine Grenze überschritten worden, das war ein Mordaufruf. Das ist kein Dummer-Jungen-Streich mehr«, schäumt der SAP-Millionär. Ein 19jähriger BVB-Fan, von dem das harmlose Plakat stammte, wurde unter äußerst fragwürdigen Umständen noch im Stadion verhaftet. Der Eindruck, daß der dünnhäutige Herr Multimillionär neben Tausenden SAP-Angestellten offenbar auch noch über eine eigene Polizeieinheit gebietet, drängt sich mehr als auf. Kurze Dienstwege dürfen als gesichert gelten.

Während sich die komplette Presselandschaft auf die Seite der verfolgten Millionärsminderheit geschlagen hat (»Tiefpunkt der schwarzen Borussen-Woche«, pöbelt etwa die FAZ) und auch jeder zum Thema befragte Bundesligafunktionär Gewehr bei Fuß steht, droht dem 19jährigen neben einem bundesweiten Stadionverbot auch ein strafrechtliches Verfahren. Andreas Grossmann von der Staatsanwaltschaft Mannheim fürchtet aber mit Bedauern: »Es wird schwer werden, ihm nachzuweisen, daß er wirklich zu einem Verbrechen aufrufen wollte«.

Am Dienstag zeigte nun auch der DFB Flagge und rief eine Lex Hopp aus. Der für Rechtsfragen zuständige Vizepräsident Dr. Rainer Koch sagte: »Es reicht nicht mehr aus, wenn wir nun schon seit längerem ständig Fairness für Dietmar Hopp anmahnen, ein Teil der Stadionbesucher sein Verhalten aber nicht ändert. In Zukunft wird sich jedoch auch die DFB-Sportgerichtsbarkeit zum Schutz von Dietmar Hopp aktiv einschalten und massive Pöbeleien oder Bedrohungen gegen ihn unnachgiebig verfolgen«.

Unfaßbar, aber wahr: Der reichste Mann der Liga genießt damit also ab sofort in allen Bundesligastadien ein besonderes Privileg.

http://www.jungewelt.de/2008/09-24/062.php