Im Hecking-thread habe ich gestern noch geschrieben, dass eine Umstellung auf 4-4-2 jetzt nichts bringen würde aus meiner Sicht. Jetzt grübele ich wieder. Ich möchte jetzt nicht in Heckings Haut stecken, da jede Entscheidung die Falsche scheint.

Meiner Meinung nach befinden wir uns wirklich im Abstiegskampf. Viele Fans und ich befürchte auch Spieler und Trainer wollen das nicht glauben. Es ist aber wirklich so.

Ich denke nicht, Guus.

Ganz Viele haben schon in der vergangenen Saison massiv eine offensivere - meinetwegen auch risikoreichere - Spielweise gefordert. Hecking selbst hat sie angekündigt und damit nicht nur mich in eine erwartungsfrohe Stimmung gestürzt.

Jetzt spielen wir mit Ausnahme von wenigen Lichtblicken Scheiß-Fußball, holen aber auch keine Punkte mehr. Aus meiner Sicht kann es nur die Entscheidung zu einer sofortigen Umstellung geben. Wenn auch das nicht funktioniert, wurde wenigstens versucht, mit unseren Gegebenheiten zurückzukommen.

Ich befürchte, dass auch die Mannschaft langsam den Glauben an sich verliert. Und das ist eigentlich das Schlimmste, was passieren kann. Wie sonst ist es zu erklären, dass selbst nach dem tollen Spiel gegen Hamburg kaum etwas von einer "breiten Brust" zu erkennen war. Wenn nicht danach, wann dann?

_________________
"Da sprach der alte Häuptling der Indianer (respektive der indigenen Volksgruppe): wild ist der Westen, die Roten sind die Besten!" (frei nach Gus Backus, Ehren-Medizinmann vom Stamme der Roten Riesen).

Ich befürchte eine Umstellung auf 4-4-2 würde die Mannschaft noch mehr verunsichern als ohnehin schon.

Lieber Guus, es muss versucht werden. Es hätte schon längst passieren müssen. Kuhburger hat mal vom nicht vorhandenen "Plan B" gesprochen. Scheint zu stimmen und ist schlimm genug. Aber hier geht es um Berufs-Fußballer und die müssen so eine Umstellung umsetzen können. Wenn sie denn angeordnet wird. Ist Dir gestern nicht zum x-ten Mal die Überzahl der gegnerischen Verteidiger aufgefallen? Zum Verzweifeln für jeden Angreifer.

Es kann nicht mehr schlechter werden. Worauf willst Du warten?

_________________
"Da sprach der alte Häuptling der Indianer (respektive der indigenen Volksgruppe): wild ist der Westen, die Roten sind die Besten!" (frei nach Gus Backus, Ehren-Medizinmann vom Stamme der Roten Riesen).

Einspruch, Ro'Bru. Gestern haben wir "Plan B" bereits in der 2. Hz gesehen. Hecking hat Schlaudraff mit nach vorn gezogen und Krebs in die Zentrale dahinter gestellt. Und ehrlich gesagt, hat mir das in Ansätzen bereits gut gefallen. Wenn Schlaudraff den tödlichen Pass von Krebs verwertet hätte, statt die Chance in Schönspielermanier zu versemmeln, hätten wir heute 'ne Schlagzeile à la "Krebs unser neuer 10er". Schlaufraff hätte in dieser Phase das Spiel allein entscheiden können, ein 3:0 hätte wohl vermutlich gereicht.

Wenn Hecking diese Idee weiter verfolgt, bin ich nicht mehr ganz so pessimistsch.

Mit einer nominellen zweiten Spitze ist gar nichts getan, solange sich das gesamte Spiel nicht zwanzig Meter nach vorn verlagert.

Krebs zentral im OM wäre längst einen Versuch wert.

_________________
"Da sprach der alte Häuptling der Indianer (respektive der indigenen Volksgruppe): wild ist der Westen, die Roten sind die Besten!" (frei nach Gus Backus, Ehren-Medizinmann vom Stamme der Roten Riesen).

Das war gestern das 13.Spiel mit dieser grausamen Sicherheitstaktik (eine Spitze).
Hecking hofft, dadurch sichere Punkte einzufahren.
Wie jeder an den Ergebnissen sieht, funktioniert das aber garnicht.

Wir fangen uns mit (trotz) diesem unansehnlichem Angsthasengekicke 1,8 Tore pro Auftritt ein, also müßten wir minstestens schon mal 2 Buden pro Spiel machen, um wenigstens ein Remis zu erreichen. Mit dieser Ausbeute bleibt man aber im ungemütlichen Kellerbereich.
Wollen wir Siege, und wer will die nicht, müssen pro Begegnung 3 Tore her, obwohl Hecking hinten schon dicht macht.
Mit einer Spitze und kaum Flanken - Pässe (tödliche) hat 96 schon lange aus seinem Sortiment genommen) wird das aber nie etwas.
Fast jeder sieht das, ob am Schirm, oder im Stadion, nur unsere Übungsleiter nicht.

Frei nach dem Motto:
lieber hinten wenig zulassen, als mal aggressiv auf Erfolg ausgerichtet sein.

Unsere Abwehr ist nun mal unter Durchschnitt, die Gründe sind bekannt, (Verletzungen, Formschwankungen), also muß die Offensive das versuchen zu kompensieren.
Lass' ich den Sturm aber garnicht blasen, darf ich mich nicht wundern, wenn der laue Wind die Siege verweht
Die Ignoranten und Berufsoptimisten sagen ja in Frankfurt schon den ersten Auswärtsdreier und die darauf kommende Positivserie voraus.
Schön wärs, allein mir fehlt der Glaube.

Trotzdem, schönes graues Wochenende, so deprimierend wie der Anblick der Tabelle.

Langsam sollte 96 ernsthaft darüber nachdenken, ob sie sich zum Winter nicht zwangsverstärken. Gerade in der Abwehr sind Ausfälle an der Tagesordnung. Ob nun talentierte Amateure aus den eigenen Reihen holt oder günstige und stabile IV, ist mir dabei egal. Das andauernde Wechseln der IV aufgrund von Verletzungen kann nicht der Weisheit letzter Schluss sein.

Im Mittelfeld ist 96 gut besetzt, nur schwanken derzeit viele Spieler in ihrer Leistung, irgendwie will keiner die Führung/ Verantwortung übernehmen.

Im Sturm verhungern unsere beiden Stürmer, MH und MF. Eine Spitze funktioniert nicht so wie erwartet/ gewünscht. Zwei Spitzen wären besser, aber dafür fehlen Einwechselspieler.

Daher würde ich mich ebenfalls nach ein oder zwei Ersatzstürmern umsehen um ein solches System über längere Zeit spielen zu können und die interne Konkurenz zu erhöhen.

Keine Käufe, die extrem teuer sind, das ist nicht nötig. Aber eine sinnvolle Verstärkung zum Winter, damit die Verletzungssorgen zumindest bedingt ausgemerzt werden können.

Es gibt ausreichend talentierte Spieler, die 96 holen kann trotz ihrer schlechten Saison bisher.

interessant, nenn' doch mal welche - wo laufen se denn???

Kroos wäre doch einer, mal sehen, was da so kommt

Ich frage mich nur, warum man das erst in der 2. HZ so gespielt hat. Mauertaktik in der ersten Halbzeit, gefühlte 100 Möglichkeiten für Bochum, ohne auch nur selber einen gescheiten Angriff starten zu können. Irgendwie war/ist das doch vorhersehbar gewesen. Da wäre doch Plan B gleich von Beginn an nicht nur für uns, sondern auch für den Gegner überraschend gewesen und man hätte bei den Angriffen der Bochumer nicht immer schwer durchatmen müssen, wenn der Ball vorbei ging, oder Flo gehalten hätte. Wir hätten auch die ein oder andere Torchance gehabt...
Daher kam Plan B eindeutig zu spät...

Wohl wahr, Beissing. Ein bißchen spät, aber nicht zu spät. Vielmehr ist die eigentliche, gute Botschaft für uns, dass Hecking überhaupt einen Plan B hatte und den auch hat spielen lassen. Meine Meinung: Hätte Hanke im 5er gestanden (statt Schlaudraff), der hätte das Ding notfalls mit Fernandez ins Netz gewuchtet. Auch den Zauberpass von Krebs hätte Mike vermutlich anders verwertet. Aber egal. Diese Ansätze waren positiv. Das muss man der Mannschaft und insbesondere Hecking zu gute halten.

Also Leutz bleibt mal geschmeidig. Wenn Hecking diesen Weg weitergeht, kann da mE was draus werden.

Jo, für deine Geschmeidigkeit bist Du ja bekannt, besonders was DH angeht.

_________________
Paso del Sapo (Krötenpass)...

Das war jetzt gemein, André

Wo steht geschrieben, dass Menschen sich nicht ändern? Wenn ich meine zu sehen, dass Hecking sich bewegt, soll ich dann weiter auf ihm rumhauen? Sorry, das ist nicht meine Denke. Ich habe gestern einiges gesehen, was ich positiv fand. Und wenn dem so ist, dann sage ich das auch.

Beiträge sollten sich aber so einigermaßen die Waage halten. Gegen Köln warst Du noch zu Tode betrübt, und einen Spieltag später ist DH nach deiner Auffassung wieder auf Kurs - oder wie? Unter dem Aspekt Geschmeidigkeit zu verlangen, finde ich schon recht abenteuerlich. Und wenn dem so ist, dann sage ich das auch.

Positive Eindrücke sollte man selbstverständlich nicht hinter dem Berg halten, selbst wenn man einer Person kritisch gegenübersteht.

_________________
Paso del Sapo (Krötenpass)...

Zu solchen Aussagen kommt man nur, wenn man nur den Tenor einer Aussage nicht aber den sachlichen Gehalt zB einer Kritik zur Bewertung heranzieht. Ich habe mich stets bemüht, meine Kritik an Hecking oder der Spielweise sachlich "zu unterfüttern". Gerade wenn man das tut, dann muss man auch prüfen, ob man diese Kritik unverändert aufrecht erhalten kann. Ist dies der Fall, wird die Kritik härter. Sieht man positive Veränderungen - auch nur in Ansätzen - dann sollte man das auch würdigen. Alles andere ist intellektuell unredlich, André.

Ich käme nie auf die Idee - und schon gar nicht, wenn es durch sachliche Erwägungen gestützt wird -, jemandem im negativen Sinne "Geschmeidigkeit" zu unterstellen, ihn gewissermassen als Wendehals darstellen. Ich würde versuchen seine Gedanken nachzuvollziehen und nicht eine lockere Formulierung (geschmeidig bleiben) als Waffe und Beweis gegen den Poster richten. Sorry, dafür fehlt nunmehr mir wieder das Verständnis. Dieses zu Ende gedacht hiesse, ich wäre für alle Zeiten darauf festgelegt, Hecking immer und in jedem Fall zu kritisieren.

Darauf jedoch lasse ich mich auch von ansonsten geschätzten Kollegen nicht herunter reduzieren.

Nachtrag: Wie ich sehe, hast Du Deinen Post ergänzt. Mit dem Nachsatz kann ich gut leben. Tu' mir bitte den Gefallen und stelle genau dies in Rechnung.

Können wir uns gerne mal im Biergarten drüber unterhalten - sofern es klappt. Und ich denke auch Du hast genau verstanden, worauf sich meine Kritik bezog.

_________________
Paso del Sapo (Krötenpass)...

Können wir. Ja, in der Tat habe ich gestern gesehen, dass Hecking in taktischer und personeller Hinsicht (bis auf die Einwechselung von Brug) einen anderen Weg einschlug. Einen Weg den ich gut finde.

Ein ganz anderes Problem ist die Frage, warum es so schlecht funktionierte. Da fallen mir zuallererst die Fehlpässe beim Spielaufbau ein. Nun kann man sagen: Es wird zu wenig der Spielaufbau, Laufwege und Spielzüge trainiert. Das wahr schon immer meine Meinung und ist es noch heute. - Aber das waren gestern nicht die Gründe für die Fehlpässe.

Meines Erachtens lagen die Gründe dafür darin, dass sich nicht angeboten wurde, der Passempfänger sich nicht auf den Ball zubewegt hat, überhaupt sich zu wenig bewegt wurde. Insgesamt hatte ich das Gefühl, dass kein Teamgeist vorhanden war und sich alles in Einzelaktionen verlor. Keine geschlossene Mannschaftsleistung also.

Genau das ist mE jetzt die Baustelle. Hecking muss Teambuilding betreiben und sich für Spieler definitiv entscheiden. Wenn ihm das gelingt und er die 2. Hz gewissermassen als "taktische Blaupause" verwendet, dann bin ich hoffnungsvoll gestimmt. Nicht mehr, nicht weniger.

Achja. Noch etwas fiel mir auf: Gestern habe ich höchst selten Flügelwechsel vom ballführenden Spieler im Mittelfeld gesehen. Zu häufig wurde versucht auf engen Raum durch massierte Gegenspieler mit Kurzpassspiel durch zu kommen, anstatt mal den Kopf hoch zu nehmen und das Spiel auf die andere Seite zu verlagern. Allerdings fehlte auch hier häufig der Kollege, der in den freien Raum dort lief... Alles in allem kann man sagen: Die Mannschaft wirkte nicht eingespielt, aber auch und gerade die Laufbereitschaft vor dem Angespieltwerden hat gefehlt.

Ehrlich gesagt sah das nicht nach einem gewollten Plan B aus. Darf ich mal darauf hinweisen, dass Yankov erst rein kam als Fahrenhorst verletzt ausfiel.

Ich kann in einer schlecht vorbereiteten Verzweiflungsmaßnahme keinen "Plan B" und schon gar keine positiven Ansätze erkennen.

_________________
"Da sprach der alte Häuptling der Indianer (respektive der indigenen Volksgruppe): wild ist der Westen, die Roten sind die Besten!" (frei nach Gus Backus, Ehren-Medizinmann vom Stamme der Roten Riesen).