50+1: Den deutschen Fußball dem Kapitalmarkt öffnen? Moderations-Bereich |
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Rotes Tuch
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Betreff des Beitrags: Verfasst: 30.11.2008 13:36 |
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Registriert: 21.01.2003 11:54 Beiträge: 3124
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Schwacher und etwas arroganter Auftritt des Martin Kind bisher!
Fehlte eigentlich nur noch, dem die Argumente und Sorgen des kleinen Anhängers und Fans vertretenden "11Freunde"-Journalisten entgegenzuschmettern "Mit Ihnen bin ich das nicht bereit zu diskutieren! Sie verstehen das sowieso nicht!".
Die Überlegung Kinds, in einer Dauerwerbesendung Werbung für seine Idee zu machen, war zwar theoretisch ein guter Schachzug des Herrn Kind, praktisch ging das aber voll in die Büx!
Ich unterstelle zudem eine gewisse Komplexität, die der geneigte Fußballfan nicht bis ins Detail kennen und somit verstehen kann!
Außerdem wartet ja das Thema "Schalke 04", da weht dem Sportdirektor Müller momentan etwas Wind um die Nase! Das ist natürlich viel interessanter als 96 oder die Ideen eines Herrn Kind. Nun ja, DSF eben!
Bleibt festzuhalten, dass der Auftritt unseres Präsidenten bisher nicht zur ultimativen Steigerung des medialen Ansehens von Hannover 96 beigetragen hat!
Schade drum!
_________________ In memoriam El Filigrano!
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Gunther
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Betreff des Beitrags: Verfasst: 30.11.2008 13:55 |
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Registriert: 03.08.2003 20:48 Beiträge: 9690 Wohnort: Hannover
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Rotes Tuch hat geschrieben: Schwacher und etwas arroganter Auftritt des Martin Kind bisher! Fehlte eigentlich nur noch, dem die Argumente und Sorgen des kleinen Anhängers und Fans vertretenden "11Freunde"-Journalisten entgegenzuschmettern " Mit Ihnen bin ich das nicht bereit zu diskutieren! Sie verstehen das sowieso nicht!". so ähnlich sagte er das ja. "wenn sie sich nicht dazu eingelesen haben, bin ich nicht bereit mit ihnen darüber zu diskutieren".
herr kind, wie erbärmlich ist das denn?! 
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Roter Norden
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Betreff des Beitrags: Verfasst: 01.12.2008 18:29 |
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Registriert: 26.03.2008 19:30 Beiträge: 104 Wohnort: Hannover
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Wenn man das so hört welche Regeln bei dem Konsens, zur Abschaffung der 50+1-Regel, von Martin Kind und der DFL-Geschäftsführung aufgestellt würden, könnte es nicht zu englischen Verhältnissen in der Bundesliga kommen. Wenn sich ein Investor auf mindestens 10 Jahr verpflichten müsste, überlegt er sich seine Aktivität doch sehr genau. Ebenfalls bin ich mir ziemlich sicher, dass Verhältnisse a la Roman Abramowitsch auch durch die Bedingung das falls der Investor insolvent wäre, der Verein sofort und unentgeldlich die Anteile an den Verein zurück gehen, würden keinen "Grössenwahn", wie sie in der Premier League heute bestehen, zulassen. Mit solchen Regeln müssen nicht nur die Investoren, sondern vor allem die Vereinsgremien verantwortlich handeln!  So lange ein Verein einen minimum 25%-Anteil behält, hat die Führungsetage eines Vereins durch eine Sperrminorität die Möglichkeit, seine Interessen gegenüber Investoren zu waren. Die DFL und die Vereine sollten klare Regelungen anstreben und die Bedingungen nach einer Abschaffung der 50+1-Regel festlegen, dieses können sie gemäß § 9, Absatz 1 des Grundgesetz tun.
Danach können sich die Investoren genau überlegen, ob sie sich unter diesen Bedingungen auf ein Investment einlassen oder fern bleiben.
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der nette tod
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Betreff des Beitrags: Verfasst: 01.12.2008 20:45 |
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Registriert: 19.08.2006 17:12 Beiträge: 2360 Wohnort: nähe Bad Hersfeld
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Roter Norden hat geschrieben: ... Die DFL und die Vereine sollten klare Regelungen anstreben und die Bedingungen nach einer Abschaffung der 50+1-Regel festlegen, dieses können sie gemäß § 9, Absatz 1 des Grundgesetz tun. Danach können sich die Investoren genau überlegen, ob sie sich unter diesen Bedingungen auf ein Investment einlassen oder fern bleiben. Da stimmt doch irgendwas nicht. Hast du eine Quelle? Das Grundgesetz hat 146 Artikel keinen einzigen Paragraphen und es beschäftigt sich auch nicht mit Wirtschaftsrecht, sondern wie der Name sagt mit allgemeinen Grundrechten. Aus dem BGB (Bürgerliches Gesetzbuch) kannst du das auch nicht haben, hab nachgeschlagen dort geht es um die Wohnung eines Soldaten. Edit: Meinst du Artikel 9 Absatz 1 GG? Zitat: Artikel 9 (1) Alle Deutschen haben das Recht, Vereine und Gesellschaften zu bilden.
Aber was hat das allgemeine Recht auf Vereinsgründung mit 50+1 zu tun?
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El Filigrano
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Betreff des Beitrags: Verfasst: 02.12.2008 12:20 |
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✝ Unvergessen |
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Registriert: 02.02.2003 11:22 Beiträge: 11154 Wohnort: Southside
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Vor zwei Jahren ist Martin Kind voller Tatendrang gestartet und wollte die 50+1-Regelung – wie er immer wieder betonte – „zeitnah“ kippen.
Unterdessen ist die Zeitschiene immer länger geworden, mittlerweile spricht Kind davon „bis Mitte nächsten Jahres“ (WZ online, 30. November) eine Entscheidung herbeiführen zu wollen.
Hauptgrund: Er steht ziemlich allein im Wald, die Mehrheit der Profi-Klubs will nach wie vor keine Änderung.
Auch inhaltlich hat sich Kind bewegt, er hat offenbar registriert, dass seine Ausgangspositionen schlicht nicht durchsetzbar sind.
Nun mag sich ja der eine oder andere Punkt im neuen, sogenannten Konsensmodell ganz gut anhören, im Kern bleibt es jedoch dabei: Kippt die 50+1-Regel, dann ist die Büchse der Pandora geöffnet, dann gibt es kein Zurück mehr.
Kind will nach wie vor den Paradigmenwechsel, da beißt keine Maus den Faden ab. Er macht daraus auch gar kein Geheimnis. Ganz offen sagt er (z.B. in Zeit online, 24. Oktober), dass mögliche Investoren die Entscheidungskompetenz bekommen sollen. Und zwar in drei Bereichen: „Berufung der Geschäftsführung, die Genehmigung des Haushalts und die Genehmigung von Investitionen sprich Transfers.“
Also Komplettübernahme.
Investoren wollen vor allem eins: Rendite. Hätten sie ein ach so gutes Herz und ginge es ihnen nur um Fußball – es steht ihnen völlig frei, sich als Sponsoren oder Mäzene zu engagieren.
Tun sie aber nicht, sie wollen Knete sehen.
Knete wird heute im wesentlichen über TV, Werbung/Sponsoren, Merchandising und Ticketverkauf generiert. Um mal den letzten Punkt herauszugreifen: Natürlich wird es keine Preisexplosion geben, das ist eine Klein-Fritzchen-Vorstellung. Aber ein ständiges Drehen an der Eintrittspreisschraube ist absehbar.
Ich dar mich mal selbst zitieren (Seite 25 in diesem Fred, dort gibt es auch den entsprechenden link.): „Seit Gründung der Premier League 1992 sind die Eintrittspreise um 600 Prozent gestiegen. Die billigste Dauerkarte beispielsweise in Newcastle – gewiss kein Spitzenklub – kostet 500 Pfund, das sind etwa 650 Euro. Die billigste Karte ür ein Spiel kostet 30 Pfund. Die billigste Dauerkarte bei Arsenal kostet 800 Pfund.“ – 600 Prozent in 16 Jahren, schöne Steigerungsquote. Ergebnis: Fußball in England ist zu einem Vergnügen der oberen Mittelschichten geworden. Fußball als Volkssport war einmal.
Statt – und das ist ja wohl das Ziel Kinds – 50+1 zu durchlöchern und immer mehr Ausnahmeregelungen zu schaffen, wäre der umgekehrte Weg richtig. Also: Die DFL sollte sich überlegen, wie die Ausnahmereglungen für die Konzernclubs geradegerückt werden können. Es geht schließlich um faire Wettbewerbschancen. Und natürlich muss man sich in diesem Zusammenhang auch um solche Phänomene wie Hoffenheim kümmern.
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Soccerfriend
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Betreff des Beitrags: Verfasst: 02.12.2008 13:50 |
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Registriert: 05.04.2006 11:23 Beiträge: 2253
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@ El Filigrano
Du hast die Auswirkungen für die gesamte Liga sehr gut zusammengefasst. Diese werden ein schleichender aber unumkehrbarer Prozeß sein. Ob Kind diese Auswirkungen speziell für 96 durch Reglementierungen für eventuelle Investoren noch ein paar Jährchen hinauszögern kann, ist völlig unerheblich. Denn du hast völlig recht. Ein Investor bleibt ein Investor und der will letztlich Rendite sehen.
Daher wird es auf längere Sicht genauso kommen:
El Filigrano hat geschrieben: Ergebnis: Fußball in England ist zu einem Vergnügen der oberen Mittelschichten geworden. Fußball als Volkssport war einmal.
Viele von denen, die hier für die Abschaffung der 50+1-Regel plädieren, weil sie glauben, nur dann könnten wir gute Spieler nach Hannover locken, werden in ein paar Jahren aufwachen und sich wundern, warum sie sich nur noch selten eine Eintrittskarte leisten können, um diese "Kracher" auch live zu erleben.
Ich kann nur sagen "wehret den Anfängen". Dass Jewi und andere user natürlich Recht haben, wenn sie auf EU-Recht verweisen, steht auf einem anderen Blatt. Dass es schwer sein wird, die Regel aufrechtzuerhalten, wenn jemand (z.B. Kind) klagt, ist wahr. Das wird nicht anders sein als beim VW-Gesetz. Dass die 50+1- Regel sportpolitisch dennoch richtig ist, davon bin ich zutiefst überzeugt. Gerade für die große Masse der jungen Fans, aber auch für die vielen, deren Einkommen auch jetzt schon einen Nachmittag im Stadion zu einem kleinen Luxus macht. Aber eines ist auch klar: Wo kein Kläger, da kein Richter!
Ich muss sagen, dass mir die Vorstellung schwer fällt, dass ausgerechnet mein Lieblingsverein als Totengräber des Volkssports Fußball in die deutsche Sportgeschichte eingehen könnte.
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Kuhburger
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Betreff des Beitrags: Verfasst: 02.12.2008 19:30 |
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Guter Beitrag, ElFi.
Dennoch ist zu fragen, wie man Spitzenfussball in Deutschland bezahlbar halten will. Dass wir im internationalen Maßstab (Nationalelf derzeit ausgenommen) allerdings in der BuLi keinen Spitzenfussball mehr zu sehen bekommen kann nicht übergangen werden. Dies ist so und die Lücke wird weiter aufklaffen.
Das Problem ist unter anderem, dass kaum ein europäischer Spitzenclub bei uns eine Lizenz bekäme und zwar aus zwei Gründen:
1. Verstoß gegen die 50+1 Regel.
2. Totale Überschuldung, teils des Vereins, teils des Eigners.
Mit anderen Worten müssen wir bereits heute sportliche Vergleiche mit Clubs hinnehmen, die selbst auf der europäischen Bühne (Überschuldung) nichts zu suchen haben.
Daher wäre ein erster Schritt, europaweit einen einheitlichen Maßstab zur Lizenzvergabe in Sachen Überschuldung zu entwickeln.
Gleichzeitig müssten wir bei uns die Ausnahmeregelungen abschaffen, da bin ich ganz bei Dir, ElFi.
Das aktuelle Problem ist doch, dass die Büchse der Pandora - europaweit sowieso - auch bei uns bereits offen ist. Es werden derzeit bereits Modelle entwickelt, die unsere 50+1 Regel unterlaufen (HHSV, Fonds zur Finanzierung von Spielerkäufen). Hierin liegt mE die viel größere Gefahr, weil ein völlig unkontrollierter (und unkontrollierbarer) Markt entsteht. Schon von daher ist ein Wandel unvermeidlich und es mutet merkwürdig an, dass diese Modelle nicht im Fokus stehen. - Ein Schelm, wer Böses dabei denkt.
Geht mit der Zeit, sonst geht ihr mit der Zeit ... dieses wäre genau der Weg, den der deutsche Fussball gehen wird, wenn es uns nicht gelingt den Wandel zu gestalten. Dass er kommt, ist unausweichlich.
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Jewi
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Betreff des Beitrags: Verfasst: 02.12.2008 19:58 |
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Registriert: 22.09.2008 15:22 Beiträge: 184 Wohnort: gaaanz nah bei Hannover
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Fakt scheint zu sein, dass in jedem Fall letzendlich der Kunde die Zeche zahlt.
Das ist in England, Spanien und Italien auch schon so.
Sei es über erhöhte Ticketverkäufe oder andere Dinge bei denen man (als 'Eigner') die Hand drauf hat, sprich die Preisschraube kraft eigener Willkür anziehen kann.
Jeder der sich das nicht leisten kann aber nicht vom Fußball lassen will, bleibt letztlich nur noch die Flimmerkiste.
Die großen Clubs gibt's aber nur noch im Pay-TV.
Und selbst das ist dann übers Jahr gesehen richtig teuer.
_________________ Einmal Roter - immer Roter.
......und immer hübsch fair.
http://www.fussballboard.de/images/avat ... r-1505.gif
P.S.: Rechtschreibfehler, fehlende oder verdrehte Buchstaben sind gewollt und dienen der Unterhaltung !
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Gunther
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Betreff des Beitrags: Verfasst: 02.12.2008 20:02 |
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Registriert: 03.08.2003 20:48 Beiträge: 9690 Wohnort: Hannover
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Kuhburger hat geschrieben: Es werden derzeit bereits Modelle entwickelt, die unsere 50+1 Regel unterlaufen (HHSV, Fonds zur Finanzierung von Spielerkäufen). Hierin liegt mE die viel größere Gefahr, weil ein völlig unkontrollierter (und unkontrollierbarer) Markt entsteht.
kuhburger, kannst du die gefahr, die sich darin verbirgt, näher erläutern? ...auf den verein bezogen, bitte. und vor allem, im vergleich zu 50-1. 
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einwerfer
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Betreff des Beitrags: Verfasst: 02.12.2008 22:02 |
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Registriert: 07.10.2006 16:06 Beiträge: 11989
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Jewi hat geschrieben: Sei es über erhöhte Ticketverkäufe oder andere Dinge bei denen man (als 'Eigner') die Hand drauf hat, sprich die Preisschraube kraft eigener Willkür anziehen kann.
Das ist doch bei jedem "Stuhl" den du bei dem Eckenpräsentierer Staude (ist er es noch?) kauftst, doch heute auch schon so.
_________________ Da hab ich gedacht, ich tu ihn ihm rein in ihn ihm sein Tor. Horst Hrubesch 
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Kuhburger
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Betreff des Beitrags: Verfasst: 03.12.2008 00:32 |
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@Gunther
Ich will es versuchen. Beispiel:
Martin Kind schließt einen Vertrag mit einem Fonds für Risikokapital. Gegenstand des Vertrages ist, dass der Fond dem Verein Kapital zum Ankauf von Spielern zur Verfügung stellt. Im Gegenzug hält der Fonds die Transferrechte und die Rechte an den Versicherungen der Spieler, sowie möglicherweise die Abtretung von Transferrechten von "Bestandsspielern" als Sicherheit.
Risiko Nr. 1: Wer steckt hinter dem Fonds? Vielleicht Kind und Konsorten selbst? Die Mafia? Oder wer?
Risiko Nr. 2: Die exakte Ausgestaltung der Verträge. Wer kontrolliert dieses?
Risiko Nr. 3: Wenn dieser Kapitalzufluss eventuell dafür sorgt, dass der Verein nicht mehr so sorgfältig wirtschaftet, können sich nach einiger Zeit Abhängigkeiten bzw. "Erpressungspotential" ergeben.
Risiko Nr. 4: Solche Fonds arbeiten häufig mit Finanzierungsmodellen um durch einen Hebeleffekt (Leverage) eine Maximierung des Profits zu erreichen. Damit kommen dann weitere Partner ins Boot, nämlich Banken oder auch andere institutionelle Anleger. Welche Sicherheiten werden diesen verpfändet und wer kontrolliert dies?
Risiko Nr. 5: Wie ist das Ausstiegsszenario des Fonds geregelt? Kann dies auch zu einem für den Verein ungünstigen Zeitpunkt seitens des Fonds verlangt werden? - Beispiel:
Jiri spielt eine Traumsaison; 25 Tore, 32 Assists. Seine Transferrechte sind an den Fonds verpfändet worden, um den Ankauf von C. Ronaldo abzusichern. Dummerweise ist Ronaldo langzeitverletzt (Knie kaputt, Bandscheibe). Real bietet für Jiri 80 Mio. Der Fonds verlangt den Verkauf, macht Kasse. Die Roten scheitern dadurch in der CL bereits in den Gruppenspielen. usw. usw.
Und jetzt kommt der Witz:
Die Risiken für den Verein sind fast identisch mit den Risiken bei einer Direktbeteiligung des Investors. Jedoch findet alles außerhalb der Kontrollhoheit der DFL statt. Gut nicht? 
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heiwosch
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Betreff des Beitrags: Verfasst: 03.12.2008 00:41 |
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Registriert: 04.06.2008 19:44 Beiträge: 1040
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usw, usw, usw....................... egal,.................trotdem sofort verkaufen.
aussichten sind das, genial 
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El Filigrano
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Betreff des Beitrags: Verfasst: 03.12.2008 01:00 |
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✝ Unvergessen |
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Registriert: 02.02.2003 11:22 Beiträge: 11154 Wohnort: Southside
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Das Hamburger Beispiel zeigt sehr eindrucksvoll, wohin ein mangelhaftes Regelwerk führen kann.
Eine klitzkleine Nummer größer läuft das gerade auf den globalen Finanzmärkten. Regellosigkeit endet im Chaos.
Und da willst Du, lieber Kuhburger, "mit der Zeit gehen"? - Ich bitte Dich.
Die Zeit läuft genau entgegengesetzt.
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Discostu
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Betreff des Beitrags: Verfasst: 03.12.2008 01:08 |
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Moderator |
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Registriert: 16.01.2003 21:01 Beiträge: 19845 Wohnort: Regionär Hannovers
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Eben. Die Finanzwelt sucht im übertragenen Sinne nach der 50+1 Formel für den globalen Finanzsektor und Herr Kind meint, dieses Instrument, was uns recht gut vor englische Verhältnisse geschützt hat, stürzen zu müssen.
Das beißt sich. Ganz gewaltig. Für Fußballvereine, die sich überschulden, weil die Gier der Investoren zu groß war, wird allerdings kein Staat einspringen.
_________________ „Kriminelle haben im Fußball nichts zu suchen!" ― Uli Hoeneß
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Kuhburger
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Betreff des Beitrags: Verfasst: 03.12.2008 02:36 |
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Meine persönliche Meinung:
Mitgestalten. Korrekte Regelungen europaweit durchsetzen bzw. angleichen (50+1 Regel ebenfalls europaweit), dadurch: Primat des Sports festzurren. Wettbewerbsgleichheit national und international herstellen. Ausnahmeregelungen generell abschaffen (dies bereits jetzt national).
Der Verzicht darauf ist bereits jetzt fahrlässig.
Was haltet Ihr von folgender Idee...
Alternativ folgende Regelungen für Investoren:
Von der Investition muss ein Anteil von 20% garantiert und nachprüfbar in die Jugendarbeit/Amateurbereich des Vereins fliessen. Weitere 20% müssen in einen Liga-Topf abgeführt werden, der am Ende der Saison an alle Profivereine der 3 Ligen zu gleichen Teilen ausgeschüttet wird.
Lediglich 60% stehen der Profiabteilung des jeweiligen Clubs zur Verfügung. Hierbei ist es unerheblich, ob ein Fonds, ein Investor oder Mäzen die Gelder zur Verfügung stellt. Eventuell Anwendung der gleichen Formel auf Sponsorengelder (ohne Fan-Artikel- und Kartenverkauf). Einzig die Kohle des einzelnen Fan bleibt ungeteilt. Dies hätte den Charme, dass der Fan für die Clubs wieder an Bedeutung gewinnt.
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El Filigrano
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Betreff des Beitrags: Verfasst: 03.12.2008 10:39 |
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✝ Unvergessen |
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Registriert: 02.02.2003 11:22 Beiträge: 11154 Wohnort: Southside
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Der französische Präsident Nicolas Sarkozy fordert ein unabhängiges Kontrollgremium und eine EU-Lizenz für alle Clubs, die an europaweiten Wettbewerben teilnehmen. Das hat die "Süddeutsche Zeitung" am 20. November berichtet. Die SZ beruft sich auf ein internes Arbeitspapier aus Frankreich.
Grund für den Vorstoß seien laut Arbeitspapier, die "starken finanziellen Ungleichgewichte zwischen den Vereinen in Europa“. Es komme darauf an, dass solide wirtschaftende Clubs nicht benachteiligt werden dürfen. Bislang interpretiere jedes Land die Uefa-Regeln für eine Lizenzerteilung weitgehend nach eigenem Ermessen, allein die Clubs der englischen Premier League sollen vier Milliarden Euro Schulden angehäuft haben.
Fazit der SZ: „Es ist nicht der erste Vorstoß für mehr Chancengleichheit im Fußball. Aus Brüssel kam bereits die Idee, in allen Staaten die zentrale Vermarktung von Fernsehrechten vorzuschreiben - und die Einnahmen zwischen Topklubs und dem Rest aufzuteilen, wie es in Deutschland üblich ist, aber beispielsweise nicht in Spanien. Bisher haben es Spitzenvereine wie Real Madrid oder Manchester United durch intensives Lobbying aber stets vermocht, alle diese Ideen zu stoppen. Fußballfan Sarkozy hat einen langen Weg vor sich.“
Hier der link zum kompletten SZ-Artikel: http://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/115/357941/text/
Unterdessen sind die EU-Sportminister zu Konsultationen zusammengekommen (Ende November), Beschlüsse hat es aber noch nicht gegeben.
Nach den bislang vorliegenden Infos kann ich die Tragfähigkeit und Reichweite der französischen Überlegungen noch nicht richtig einschätzen. Immerhin scheint Bewegung in die Sache zu kommen. Besser wäre es vermutlich, der Sport regelte seine Angelegenheiten selbst. Aber dazu scheint die Uefa wohl nur – leider, leider – begrenzt in der Lage zu sein.
Bayern München hat übrigens den Sarkozy-Vorstoß begrüßt.
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Kuhburger
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Betreff des Beitrags: Verfasst: 03.12.2008 14:06 |
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Geht in die richtige Richtung, finde ich.
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Rotes Tuch
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Betreff des Beitrags: Verfasst: 03.12.2008 16:51 |
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Registriert: 21.01.2003 11:54 Beiträge: 3124
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Discostu hat geschrieben: Für Fußballvereine, die sich überschulden, weil die Gier der Investoren zu groß war, wird allerdings kein Staat einspringen.
Da wäre ich mir inzwischen nicht mehr so sicher!
_________________ In memoriam El Filigrano!
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Hypnos
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Betreff des Beitrags: Verfasst: 03.12.2008 19:24 |
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Registriert: 16.06.2008 14:12 Beiträge: 3150
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Kuhburger hat geschrieben: Geht in die richtige Richtung, finde ich.
Ja. Denke das ich mich dem anschließe.
P.S: Was hat dieser nervige Sarkozy überhaupt damit zu tun?
_________________ Man wehrt sich gegen die Vorstellung einer Welt, in der man nicht das Gefühl haben kann, irgendwie "gemeint" zu sein. Der Mensch, der erkennt, möchte erkannt sein, nicht nur vom anderen Menschen, sondern von einem sinngesättigten Kosmos
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einwerfer
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Betreff des Beitrags: Verfasst: 03.12.2008 21:52 |
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Registriert: 07.10.2006 16:06 Beiträge: 11989
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Hypnos hat geschrieben: P.S: Was hat dieser nervige Sarkozy überhaupt damit zu tun?
Er ist der aktuelle EU- Ratspräsident.
_________________ Da hab ich gedacht, ich tu ihn ihm rein in ihn ihm sein Tor. Horst Hrubesch 
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