Martin Kind - was nun....? Moderations-Bereich |
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Roter_Sauerländer
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Betreff des Beitrags: Verfasst: 06.06.2009 12:10 |
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Registriert: 15.05.2009 17:19 Beiträge: 1959 Wohnort: Brilon
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Die 50+1 Regel wird irgendwann fallen. Im tiefsten Innern wissen auch die Verantwortlichen der Bundesliga-Vereine, dass die Regel nicht zu halten sein wird, falls der Fall vor Gericht landet. Im Prinzip verstehe ich Martin Kind. Vereine wie Wolfsburg, Hoffenheim und Leverkusen höhle diese Regel quasi von innen aus. Chancengleichheit besteht da nicht mehr. Auf der anderen Seite ist der deutsche Fußballfan seit jeher Traditionalist. Vor 15 Jahren war das Spiel ohne Libero noch undenkbar und die Viererkette Teufelswerk, heute geht es um den Besitz am Verein. Der eigene Verein in den Händen eines Investors? Undenkbar. Bei vielen Vereinen würden die Verantwortlichen dafür aufs Schafott geführt werden. Ich denke, dass da auch noch der Grund für das Zögern besteht. Viele Vereine würden die 50+1 Regel gern abschaffen, fürchten aber den Zorn der eigenen Anhängerschaft.
Ob man sich mit dem zusätzlichen Kapital den Erfolg kaufen kann, wird sich zeigen. Als Anschauungsbeispiel empfehle ich aktuell den AFC Sunderland in der Premier League. Der Verein hat letzte Saison den Klassenerhalt mit Ach und Krach geschafft und ist jetzt von einem Texanischen Millionär übernommen worden, der dem neuen Trainer umgerechnet 100 Millionen Euro für Neuverpflichtungen zur Verfügung stellt. Es wird spannend zu beobachten sein, ob ein Mauerblümchen mit Hilfe eines Investors wirklich den Sprung nach oben schaffen kann.
_________________ Out of order...
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Kuhburger
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Betreff des Beitrags: Verfasst: 06.06.2009 14:13 |
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redfred, dann ist das Stadion zu klein. 
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Dresden-Wobsaner
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Betreff des Beitrags: Verfasst: 06.06.2009 15:13 |
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Registriert: 04.03.2007 15:58 Beiträge: 88
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38, 54, 92 hat geschrieben: Ich bin mir relativ sicher, dass Hoeneß meinte, Bayern würde zwar keinen Investor haben wollen, allerdings der Abschaffung von 50+1 auch nicht negativ gegenüberstehen.
Ich denke mal, die Werksvereine (+18,99€) werden dagegen sein, und noch so ein paar Vereine wie Frankfurt, vielleicht.
Ich meine mal gelesen zu haben, dass Verantwortliche von Lev und Wob für die Abschaffung wären.
Begründung war wohl, damit sie nichtmehr so stark als kalte Werksclubs wahrgenommen werden.
Wurde aber in einem Artikel nur in einem Nebensatz erwähnt. Zumindest hätte Kind mit den Bayern daher eher 3 prominente Unterstützer statt Gegner.
_________________ Ob schwarz, weiß, grün. Ob schwarz, weiß, blau...und so weiter und so fort. Pöbelz Wob
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H96er
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Betreff des Beitrags: Verfasst: 06.06.2009 15:58 |
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Registriert: 20.01.2007 14:01 Beiträge: 308 Wohnort: Hannover
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Roter_Sauerländer hat geschrieben: Die 50+1 Regel wird irgendwann fallen. Im tiefsten Innern wissen auch die Verantwortlichen der Bundesliga-Vereine, dass die Regel nicht zu halten sein wird, falls der Fall vor Gericht landet. Im Prinzip verstehe ich Martin Kind. Vereine wie Wolfsburg, Hoffenheim und Leverkusen höhle diese Regel quasi von innen aus. Chancengleichheit besteht da nicht mehr. Auf der anderen Seite ist der deutsche Fußballfan seit jeher Traditionalist. Vor 15 Jahren war das Spiel ohne Libero noch undenkbar und die Viererkette Teufelswerk, heute geht es um den Besitz am Verein. Der eigene Verein in den Händen eines Investors? Undenkbar. Bei vielen Vereinen würden die Verantwortlichen dafür aufs Schafott geführt werden. Ich denke, dass da auch noch der Grund für das Zögern besteht. Viele Vereine würden die 50+1 Regel gern abschaffen, fürchten aber den Zorn der eigenen Anhängerschaft.
Ob man sich mit dem zusätzlichen Kapital den Erfolg kaufen kann, wird sich zeigen. Als Anschauungsbeispiel empfehle ich aktuell den AFC Sunderland in der Premier League. Der Verein hat letzte Saison den Klassenerhalt mit Ach und Krach geschafft und ist jetzt von einem Texanischen Millionär übernommen worden, der dem neuen Trainer umgerechnet 100 Millionen Euro für Neuverpflichtungen zur Verfügung stellt. Es wird spannend zu beobachten sein, ob ein Mauerblümchen mit Hilfe eines Investors wirklich den Sprung nach oben schaffen kann.
Man sollte sich nur mal Manchester City ansehen. In den Verein wurde auch Geld ohne Ende reingepumpt und trotzdem stehen sie nur auf einem Mittelfeldplatz.
Am Ende zählt nur das, was man auf dem Platz sieht und nicht ob man mehr Geld zur Verfügung hat.
Der wahre Fußball ist besser als die Ware Fu$$ball! 50+1 muss bleiben!
_________________ Es tut mir... ach was, ich würds wieder tun!
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redfred
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Betreff des Beitrags: Verfasst: 06.06.2009 16:00 |
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Registriert: 08.09.2006 19:01 Beiträge: 2003
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Ja, Kuhburger so ist es  Wie ich schon mal geschrieben habe: In Hannover liegt das Geld auf der Straße. 96 muss es nur aufheben.
Vielleicht erinnerst Du Dich an die Aufstiegssaison von der Regionalliga in die Bundesliga 97/98. Da waren gegen Braunschweig 27000 Zuschauer und in der Relegation gegen Tennis Borussia 50000 Zuschauer im Niedersachsenstadion. 96 hatte in der Saison mit tollem Offensivfußball 120 Tore geschossen. Da war jeder Stadionbesuch ein Erlebnis, nicht nur weil 96 ständig gewonnen hat, sondern weil die Mannschaft durch ihren tollen Offensivfußball die Zuschauer mitgerissen hat. Und heute?
_________________ Von Hoffenheim/Stuttgart lernen, heißt siegen lernen.
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redfred
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Betreff des Beitrags: Verfasst: 06.06.2009 17:47 |
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Registriert: 08.09.2006 19:01 Beiträge: 2003
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Roter_Sauerländer hat geschrieben: Ob man sich mit dem zusätzlichen Kapital den Erfolg kaufen kann, wird sich zeigen. Als Anschauungsbeispiel empfehle ich aktuell den AFC Sunderland in der Premier League. Der Verein hat letzte Saison den Klassenerhalt mit Ach und Krach geschafft und ist jetzt von einem Texanischen Millionär übernommen worden, der dem neuen Trainer umgerechnet 100 Millionen Euro für Neuverpflichtungen zur Verfügung stellt. Es wird spannend zu beobachten sein, ob ein Mauerblümchen mit Hilfe eines Investors wirklich den Sprung nach oben schaffen kann.
Ich halte das Beispiel für nicht zielführend. Was hat Sunderland mit der Bundesliga zu tun? Die Bundesliga hat 3 Vereine, in die investiert wurde. Warum nimmst Du nicht die Vereine als Beispiel. Niemand in der Liga will englische Verhältnisse. Deswegen werden sie auch nicht kommen.
Was man mit Geld machen kann, haben WOB / LEV und HH gezeigt. Dass HH und LEV die 2. Saisonhälfte nicht mehr so erfolgreich gespielt haben, hat mit dem Geldzufluß nichts zu tun. Ich bin mir sehr sicher, dass in der kommenden Saison HH und LEV eine wichtige Rolle in der Bundesliga spielen werden, auch in der 2. Saisonhälfte.
Ich will keinen texanischen Milliadär der 100 Mill. z. B. in den VFL Bochum oder 96 pumpt. Ich habe irgendwo gelesen, dass MK ein Eigenkapital von 30 Millionen € anstrebt. Aktuell sind es 5 Millionen €. Mit 25 Millionen kann 96 eine Menge machen, z. B. in die Nachwuchsförderung stecken: Zusätzliche Fußballlehrer einkaufen, 1 Mentaltrainer beschäftigen, eine Fußball-Akademie bauen........
Ein kleines Rechenbeispiel:
Hanke verdient ca. 1, 2 Millonen €. Was verdient Rausch? Ich setze mal einen Betrag von 300.000 € per Anno an. So errechnet sich für Rausch eine Einsparung von 900.000 €. Würde 96 jedes Jahr 3 Nachwuchsspieler in den Kader integrieren, würde 96 2,7 Millionen € sparen. Wären die Kicker 3 Jahre im Kader von 96, würde 96 schon 8,7 Millionen Euro sparen. Das ist 1. Rechnung. Die zweite Rechung bezieht sich auf den Wiederverkaufswert. Würde 96 die 3 Nachwuchsspieler nach 3 Jahren verkaufen, z. B. für 2,5 Millionen € / Kicker errechnet sich ein Verkaufserlös von 7,5 Millionen €. So hätte 96 insgesamt fast 16 Millionen € mehr Geld in der Kasse. Dieses kleine Beispiel ist bewußt zurückhaltend gerechnet. Der Geldbetrag kann sich sehr schnell erhöhen, wenn 96 jedes Jahr 3 Kicker in die A-Mannschaft übernimmt. Oder wenn die Ablösesumme pro Kicker nicht 2,5 Millionen € beträgt, sondern in einzelnen Fällen, wie z. B. bei Mertesacker 9 - 10 Millionen (Fahrenhorst eingerechnet) einbringt.
Stuttgart macht es der Liga vor, wie Jugendarbeit geht. Mit Hilfe von Investoren könnte auch 96 ein ähnliches System aufbauen. Ohne zusätzliches Kapital wird 96 das nicht hinkriegen.
_________________ Von Hoffenheim/Stuttgart lernen, heißt siegen lernen.
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Roter Schaumburger
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Betreff des Beitrags: Verfasst: 06.06.2009 23:10 |
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Registriert: 22.07.2006 18:29 Beiträge: 411
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Schöne sachliche Beiträge hier. Allerdings Kuhbrurger und redfred reichen ein bis zwei Beiträge in dichter Reihenfolge auch. Eure Meinung ist und bleibt eben auch nur eine Meinung - auch wenn ihr sie noch so oft wiederholt. Egal ob in diesem Ordner oder im Kapitalmarkt-Ordner.
Ich z.B. bin sicher dass die englischen Verhältnisse nach Abschaffung der 50+1-Regel kommen würden und was die Verteilung der Fernsehgelder betrifft sehe ich es genauso wie fachwerk.
Die 1. Liga im Eishockey hat die 50+1-Regel nicht und dort haben Investoren schon Clubs gekauft umbenannt und in anderen Städten angesiedelt. Die Bindung der Fans an ihren Verein war den Investoren schnurz. Es ging nur um bessere Vermarktungsmöglichkeiten. Auch unsere Scorpions kommen eigentlich aus Mellendorf. Sie spielen sogar auf hohem Niveau und trotzdem kriegen sie die Bude nicht voll. Die Indians dagegen als Traditionsverein sind eine Institution. Deren alte Bude ist meistens gerappelt voll. Sie haben viel weniger Geld als die Scorpions und spielen dafür vergleichsweise trotzdem hoch. Es kann daher genausogut sein dass das Stadion von 96 nicht zu klein sondern zu groß ist wenn sich die Leute nicht mehr mit dem Verien 96 und der 96-Mannschaft identifizieren können. Ihr spekuliert hier genauso herum wie alle anderen. Vor allem redfred sollte aufhören anderen Dinge vorzuwerfen die er selbst tut.
@ Kuhburger. Du tust in deinem Beitrag so als hätten die anderen Schreiber nicht kapiert dass die Regel vor Gericht wahrscheinlich kippen würde. Dabei ist ganz klar dass dass fast alle davon ausgehen dass das Gericht wegen der Gesetzeslage wahrscheinlich nicht anders könnte als das Gesetz zu kippen. Was du als rechtphilosophische Betrachtungsweise ansiehst ist ehrlich gesagt ziemlich weit hergeholtes Zeug. Der Rechtsstaat ist durch die Beibehaltung der 50+1-Regel sicher nicht bedroht.
Es geht sehr wohl darum dass Kind hier Regeln bricht. Die Regeln hat ein Verband sich aus guten Gründen mal mehrheitlich - vielleicht sogar einstimmig gegeben. Er hat sich für die Einführung dieser Regel freiwillig entschieden weil er es sinnvoll fand Verein und Profimannschaft eng aneinander zu binden. Einer - nämlich Martin Kind - findet die Regel nicht gut und glaubt dass das ausreicht um eine Änderung der Regeln zu erreichen. Als die anderen nicht mitziehen wollen droht er ihnen mit ner Klage vor Gericht. Da alle wissen dass die Regel vor Gericht wahrscheinlich kippen würde ist Kinds Drohung eigentlich eine Erpressung. Denn sie müssen auf ihn zugehen wenn sie die Regel erhalten wollen. Die 50+1-Regel wurde aber ganz bewußt eingeführt um die Übernahme eines Vereins durch private Investoren zu verhindern. Die Vereine sollten geschützt werden vor dem was im Eishockey und in England schon passiert.
Die DFL schränkt ihre eigene Wettbewerbsfähigkeit ein um größeren Schaden von den Vereinen und für das Fußballspiel in Deutschland zu verhindern. Sie wählen praktisch das kleinere Übel. Kind möchte lieber das größere Übel. Warum eigentlich? Da hat mich soccerfriends Beitrag zu Kinds Motiv ziemlich nachdenklich gemacht. Der Gedanke dass es Kind vor allem darum gehen könnte seine Vorherrschaft bei 96 formal auszubauen halte ich absolut für möglich.
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Kuhburger
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Betreff des Beitrags: Verfasst: 07.06.2009 01:31 |
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Gesetz ist Gesetz. Für ein bißchen illegal ist weder in unserem Land noch in Europa Platz, Roter Schaumburger; und das ist gut so. Verstößt eine verbandsinterne Regelung gegen geltendes Recht, dann muss diese Regelung geändert werden. Jemanden, der dieses verlangt, als Erpresser zu bezeichnen, ist schon starker Tobak. Fast schon schon ein bißchen Fanatismus dabei, wie?
Doch worum gehts? Ganz einfach. Kind will, dass die 50+1 Regel kippt. Es gibt gute Gründe für das Für und für das Wider. Viele sagen, die 50+1 Regel schützt die gewünschten Strukturen des Profifussballs. Das kann ich verstehen. Der Standpunkt ist mir sogar sympathisch, denn "englische" (eigentlich amerikanische) Verhältnisse oder Verhältnisse wie im Eishockey gefallen mir auch nicht. Was für mich aber absolut nicht akzeptabel ist, wenn dieses hehre Ziel nur durch einen Verstoß gegen geltendes Recht erreicht wird. Das geht gar nicht. Kein Verband kann sich ausserhalb des geltenden Rechts stellen. Wo kommen wir denn da hin?
Also. Angenommen Gerichte erklären die 50+1-Regel zu einem Verstoß gegen geltendes Recht. Was passiert nun? Wird nun Tür und Tor dem Steinzeitkapitalismus geöffnet? Nein, natürlich nicht. Die DFL ist dann vielmehr gefordert ihr Regelwerk zu überarbeiten und neue Regelungen, im Einklang mit Recht und Gesetz, zu schaffen. Warum sollte es nicht möglich sein neue Regelungen zu schaffen, die dem ursprünglichem Ziel in gleicher Weise dienen? Sorry, soweit kann mich niemand indoktrinieren, als dass ich glaubte, dies wäre nicht möglich. Wie sagte schon mein weiser Vater: Wo ein Wille ist, da ist auch ein Gebüsch...
Der eigentliche Skandal ist - ich wiederhole dies -, dass die DFL möglicherweise gerichtlich zum Einhalten der Gesetze gezwungen werden muss. - Dies natürlich nur, wenn Gerichte zu eben diesem Schluss kommen. Dann jedoch muss die DFL sich die Frage gefallen lassen, warum sie sich nicht vorher reformiert hat.
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fachwerk
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Betreff des Beitrags: Verfasst: 07.06.2009 08:55 |
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Registriert: 21.02.2008 01:32 Beiträge: 5758 Wohnort: hann.münden/linden
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kuhburger,
du forderst auf der einen seite eine gleichmäßige verteilung der fernsehgelder - gut ansichtssache.
auf der anderen seite möchtest du, unter dem deckmantel der gesetzestreue, die bundesligen dem turbokapitlismus vor die füße werfen.
denn dir ist doch auch klar, dass die angedachten "regionalen" sponsoren mit bestehendem EU-recht nicht in einklang zu bringen sind.
( wenn ich regional schön höre...)
die möglichen folgen sollten mahnend vor aller veränderung des bestehenden systems stehen, und keine scheinheinheilige gesetzestreue.
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redfred
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Betreff des Beitrags: Verfasst: 07.06.2009 09:09 |
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Registriert: 08.09.2006 19:01 Beiträge: 2003
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@ Roter Schaumburger
Unterschiedliche Meinungen sind doch i. O., sofern sie ordentlich vorgetragen sind. Dass macht eine Diskussion aus.
Was mich irritiert ist, dass von den Befürwortern der 50+1-Regel immer nur die negativen Auswirkungen der englischen Liga oder die aus fremden Sportarten genannt werden. Wir haben in der Bundesliga doch eigene Beispiele für kapitalisierte Vereine. In diesen ist von englischen Verhältnissen nichts zu sehen.
Noch mehr irritiert mich ist, dass anscheinend niemand der DFL zutraut, Regeln zu schaffen, die die Auswüchse der englischen Liga verhindern. Die DFL kann z. B. den Kapitalzufluss begrenzen, oder den Verwendungszweck der Mittel einschränken, in dem sie die Vorgabe machen, dass ein Teil des Mittelzuflusses in die Nachwuchsförderung fließt.
Gerade die Verwendung der Mittel für die Nachwuchsarbeit ist für mich ein Grund, der Abschaffung/Modernisierung der Regel zuzustimmen. Denn die Vereine ab Platz 10 haben in der Regel zu wenig Geld, selbst Kicker auszubilden. Ich hätte nichts dagegen, wenn ein Investor 96 eine Fußballakademie ermöglichen würde und neben dem normalen Zins eine Gewinnbeteiligung an einer möglichen Ablöse kassiert.
MK begründet die Abschaffung der 50+1-Regel auch damit, dass 96 ohne Kapitalzufluss mittelfristig absteigen wird. Das glaube ich auch, denn wenn man die Entwicklung der Liga betrachtet, wird überall aufgerüstet, nicht nur in der Spitze. Ein Blick nach Köln oder Gladbach zeigt, was andere Vereine auf Augenhöhe machen. Mir fehlt eine Stellungnahme der 50+1-Regel-Befürworter, wie 96 sich in Zukunft finanzieren soll und ein Bekenntnis, dass die 50+1-Regel-Befürworter mittelfristig mit Platz 13-15 zufrieden sein werden. Übrigens, mit Cottbus, Bielefeld ubd Karlsruhe sind die 3 finanzschwächsten Clubs abgestiegen. Das eine Wahrheit, vor der man nicht die Augen verschließen sollte.
Fazit: Nur gegen die Abschaffung der 50+1-Regel zu sein, ist mir zu wenig. Mir fehlt eine Beschreibung, welches finanziell tragfähige Konzept 96 in der Liga halten soll, mit einen mittelfristigen Ausblick auf Tabellenplätze 7-10. Vom internationalen Wettbewerb ganz zu schweigen. 
_________________ Von Hoffenheim/Stuttgart lernen, heißt siegen lernen.
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redfred
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Betreff des Beitrags: Verfasst: 07.06.2009 09:37 |
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Registriert: 08.09.2006 19:01 Beiträge: 2003
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fachwerk hat geschrieben: kuhburger, auf der anderen seite möchtest du, unter dem deckmantel der gesetzestreue, die bundesligen dem turbokapitlismus vor die füße werfen. Wo ist der Turbokapitalismus in der Bundesliga? Selbst ein Einstieg durch Red Bull lässt nicht auf einen Turbokapitalismus schließen, sondern eine verfehlte Marketingstrategie. Red Bull und Hopp zeigen doch schon heute, dass es Schlupflöcher gibt, die 50+1-Regel zu unterlaufen, so what. Für mich stellt sich nicht die Frage, ob die 50+1-Regel erhalten werden muss, sondern welcher Investor sie als nächster unterläuft. Übrigens, scheinen sich Trainer und Spieler wenig um Tradition und Turbokapitalismus zu kümmern, auch wenn sie es vorgeben, siehe Hub Stevens - Trainer in Salzburg. fachwerk hat geschrieben: denn dir ist doch auch klar, dass die angedachten "regionalen" sponsoren mit bestehendem EU-recht nicht in einklang zu bringen sind.
Das könntest Du mir erklären. Ich sehe da keinen Widerspruch. Ein Unternehmen muss eine Investorsuche nicht europaweit ausschreiben. Ansonsten bist Du herzlich eingeladen, meine Argumente zu kommentieren. 
_________________ Von Hoffenheim/Stuttgart lernen, heißt siegen lernen.
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El Filigrano
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Betreff des Beitrags: Verfasst: 07.06.2009 09:43 |
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✝ Unvergessen |
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Registriert: 02.02.2003 11:22 Beiträge: 11154 Wohnort: Southside
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Wäre dies hier ein rechtsphilosophisches Forum, Kuhburger, müssten jetzt Fragen wie beispielsweise die nach dem Zustandekommen, der Haltbarkeitsdauer und der Interpretation von Gesetzen diskutiert werden. Zudem: Gerichte – auch höchste Gerichte – urteilen über identische Sachverhalte zu unterschiedlichen Zeitpunkten gegenläufig. Zeiten ändern sich, Machtverhältnisse und Blickwinkel auch. Einen Seitenblick wäre vielleicht diese Frage Wert: Wie kommt es eigentlich, dass ausgerechnet Polizeibeamte in ihrer übergroßen Mehrheit der Auffassung sind, dass wohlsituierte Leute vor Gericht besser wegkommen als Menschen aus weniger begüterten Verhältnissen?
Aber dies ist ja ein Fußballforum, also ab dafür.
Roter Schaumburger hat mit seinem Scorpions-Beispiel die Nummer exakt auf den Punkt gebracht. 1A-Halle, hervorragende sportliche Leistungen – aber keine Schnitte gegen eine zweitklassige Truppe in einer Bretterbude. Und warum? Weil Sport keine Veranstaltung ist, die nach betriebswirtschaftlichen Mustern auf Proseminar-Niveau zu erklären wäre.
Im Übrigen hat Soccerfriend die grundlegende Dinge gewohnt akribisch und sauber strukturiert zusammengefasst. Genau deswegen wundert es mich nicht, dass auf die vorgebrachten Argumente nicht eingegangen, sondern z.B. über Geld, das angeblich auf der Straße liegt, rumfabuliert wird.
Am Ende bleibt: Hätte jeder Verein unendlich Kohle zur Verfügung – es gäbe doch nur einen Meister.
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redfred
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Betreff des Beitrags: Verfasst: 07.06.2009 16:15 |
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Registriert: 08.09.2006 19:01 Beiträge: 2003
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El Filigrano hat geschrieben: Im Übrigen hat Soccerfriend die grundlegende Dinge gewohnt akribisch und sauber strukturiert zusammengefasst. Genau deswegen wundert es mich nicht, dass auf die vorgebrachten Argumente nicht eingegangen, sondern z.B. über Geld, das angeblich auf der Straße liegt, rumfabuliert wird.
Ist das wirklich so? Soccerfried hat, wie schon häufiger, eine gefühlsorientierten Beitrag geschrieben, der wenige sinnvolle Fakten enthält und zum x-ten Male seine ausufernde Kind-Kritik wiederholt Zudem verbreitet er Falschmeldungen, denen Du so wunderschön aufsitzt. Ich hätte Dich für schlauer gehalten. Auf die von Soccerfriends vorgebrachte "Argumente" ist hier schon ausführlich eingegangen worden. Im Gegensatz dazu nehmen die Befürworter der Argumente, die durchaus für eine Aufweichung der Regel sprechen, nicht zur Kenntnis. In diesem Zusammenhang verweise ich auf die Meinung von Uli Hoeness: Investoren für Hoeneß kein Thema
Uli Hoeneß hat einem Einstieg fremder Investoren beim FC Bayern München eine Absage erteilt und damit dem Vorstandsvorsitzenden Karl-Heinz Rummenigge widersprochen. "Das wird nie für den FC Bayern in Frage kommen. Bei einer fremden Übernahme würden die Anhänger auf die Barrikaden gehen," stellte der Manager der "AZ" klar. Grundsätzlich habe er aber nichts gegen den Einstieg von Finanziers und der Aufhebung der 50+1-Regel: " Das wäre vor allem für finanziell nicht so gut ausgestattete Vereine eine Chance, an Geld zu kommen", so Hoeneß. http://www.sport1.de/de/fussball/fussball_bundesliga/newspage_15487.htmlUli Hoeness hat die Situation richtig beschrieben. Für einige Vereine kommt kein Investor in Frage, weil Sie wie bei Bayern nicht gewünscht sind oder wie in Do, wo die Fans auf die Barrikaden gehen. Außerdem wird es Bedenkenträger und Vereine geben, die erstmal abwarten. So bleiben wahrscheinlich nur wenige Vereine, die einen Investor begrüßen. Ich sehe das als Wettbewerbsvorteil für 96. An Geld zu kommen ist das eine, das andere ist, was man mit dem Geld macht, z. B. in die Nachwuchsarbeit investieren. Dein Argument, es kann nur 1 Mannschaft Meister werden, ist ein Totschlag-Argument. HH, LEV und WOB haben mit attraktiven Kicks die Fußballfreunde erfreut. Wenn das die einzige Auswirkung sein sollte, dann hat sich die Aufweichung der Regel gelohnt. Denn attraktiver Fußball begeistert die Zuschauer und lockt Sie in die Stadien. Wenn 96 gegen Bochum, Frankfurt oder Köln mit dem Gurkenfußball 40.000 Zuschauer anlockt, wieviel mehr würden dann kommen, wenn 96 attraktiven Offensivfußball spielt, wie z. B. Hoffenheim Leverkusen oder Werder? Wie Kuhburger es angemerkt hat, das Stadion wäre zu klein. Insofern liegt das Geld in Hannover auf der Straße. Warum glaubst Du dass Kind die 50+1-Regel kippen will? Weil er das genauso sieht. Er ist mit großer Sicherheit einer der zukünftigen Investoren. El Filigrano hat geschrieben: Roter Schaumburger hat mit seinem Scorpions-Beispiel die Nummer exakt auf den Punkt gebracht. 1A-Halle, hervorragende sportliche Leistungen – aber keine Schnitte gegen eine zweitklassige Truppe in einer Bretterbude. Und warum? Weil Sport keine Veranstaltung ist, die nach betriebswirtschaftlichen Mustern auf Proseminar-Niveau zu erklären wäre.
Stimmt, Roter Schaumburger hat die Situation des hannoverschen Eishockeys korrekt beschrieben. Aber das ist nur eine Seite der Medaille. Denn es gibt durchaus Eishockeyclubs, die mit einem Investor sehr gut leben können -> z. B. Eisbären Berlin. Diese Tatsache verschweigt Roter Schaumburger.
Die Befürworter der 50+1-Regel wollen kein Investor. Ok. Aber sie machen keine Anmerkungen, wie sich der Verein in Zukunft finanzieren soll. Wenn Du gegen ein Investor bist, dann solltest Du bekennen, dass Du mit einem zweistelligen Tabellenplatz zufrieden bist. Denn zu mehr wird die Kapitaldecke mittelfristig nicht reichen.
_________________ Von Hoffenheim/Stuttgart lernen, heißt siegen lernen.
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Gunther
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Betreff des Beitrags: Verfasst: 07.06.2009 17:23 |
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Registriert: 03.08.2003 20:48 Beiträge: 9690 Wohnort: Hannover
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redfred hat geschrieben: Wenn 96 gegen Bochum, Frankfurt oder Köln mit dem Gurkenfußball 40.000 Zuschauer anlockt, wieviel mehr würden dann kommen, wenn 96 attraktiven Offensivfußball spielt, wie z. B. Hoffenheim Leverkusen oder Werder? Wie Kuhburger es angemerkt hat, das Stadion wäre zu klein. Insofern liegt das Geld in Hannover auf der Straße. Warum glaubst Du dass Kind die 50+1-Regel kippen will? Weil er das genauso sieht. Er ist mit großer Sicherheit einer der zukünftigen Investoren.
das sehe ich genau so.
ein trainer (also das gegenteil von dieter) der auch nachwuchsspieler eine (gern auch mehrere) chance gibt, würde völlig reichen. dann könnte man das stadion auf 80000 plätze aufstocken....und wäre immer noch zu klein.
attraktiven Offensivfußball haben wir schon unter gerber und rangnick gesehen.
fragt sich also wieder einmal, warum 50+1 kippen??
@redfred, viell. solltest du dich bißchen mehr konzentrieren, beim vorbringen von argumenten. 
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Soccerfriend
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Betreff des Beitrags: Verfasst: 07.06.2009 17:24 |
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Registriert: 05.04.2006 11:23 Beiträge: 2253
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@ Kuhburger. Grundsätzlich sind deine Ausführungen zur Rechtsgültigkeit natürlich richtig. Dennoch darf es ruhig etwas weniger Pathos sein! Ich stimme hier dem Roten Schaumburger zu, dass "der Rechtsstaat durch die bestehende 50+1-Regel sicher nicht in Gefahr ist". Sätze wie dieser hier schießen dann doch weit übers Ziel hinaus:
Zitat: Wenn man nun Martin Kind vorwerfen will, die Anrufung von Gerichten zur Überprüfung von Verbandsstatuten verletze die "Verbandssolidarität", stellt sich mit dieser Argumentation bereits - streng genommen - ausserhalb unserer Rechtsordnung.
... und ist schlicht falsch. Das geltende Recht stützt den Grundsatz der Vereins- und Verbandsautonomie. Jeder Verein und jeder Verband darf sich eine eigene Satzung geben. Diese sollen sich natürlich im Rahmen des geltenden Rechts bewegen, aber es ist durchaus möglich dass einzelne Regelungen mit Regelungen auf anderen rechtlichen Ebenen kollidieren. Kommt es zum Konflikt ist es Sache der Gerichte eine Güterabwägung vorzunehmen und eine Entscheidung zu treffen. Dies wird jedoch erst nötig wenn jemand klagt. Auch hier gilt die alte Regel: Wo kein Kläger, da kein Richter.
Martin Kind schert aus der Verbandssolidarität aus und setzt dem Verband die Pistole auf die Brust, weil er - rechtlich wahrscheinlich gut beraten - davon ausgehen kann, dass eine Güterabwägung vor Gericht dem freien Wettbewerb höheres Gewicht beimessen würde als einem Satzungsstatut eines Fußballverbandes. Es ist aber durchaus möglich, dass ein Richter anders entscheidet, weil er die gesellschaftliche Dimension, die die 50+1-Regel für den Breitensport hat, höher bewertet als eine irgendwie immer abstrakte Wettbewerbsfreiheit. Denn die Wettbewerbsfreiheit ist mit Kinds Vorschlag einer Eingrenzung auf regionale Sponsoren, Begrenzungen für deren finanzielles Engagement und Vorgaben für die Dauer des Verbleibes ebenfalls nicht gegeben und wäre dementsprechend vor Gericht ebenfalls anfechtbar. fachwerk hat das ja schon treffend herausgearbeitet.
Ein kleines off-topic kann ich in diesem Zusammenhang nicht vermeiden. Deiner Argumentation zufolge stellt sich unsere gegenwärtige Bundesregierung "außerhalb der Rechtsordnung", indem sie Opel subventioniert und damit einseitig ein Unternehmen Wettbewerbsvorteile verschafft, die tausende von kleinen und mittelständischen Unternehmen nicht erhalten. Das gilt im Grunde übrigens für jede Suvention. Auch hier gibt es eine Güterabwägung zwischen Wettbewerbsgleichheit und dem Erhalt von sehr vielen Arbeitsplätzen in der Region. Auch das VW-Gesetz, das dem Land Niedersachsen ein Mitspracherecht bei Unternehmensentscheidungen sichert, stellt wettbewerbsrechtlich den gleichen Sachverhalt dar wie die 50+1-Regel. Wenn man das Recht fundamentalistisch auslegt wie du es tust, engt man den Spielraum für "gerechte Entscheidungen" ein. Um es mit der DDR-Bürgerrechtlerin Freya Klier zu sagen: "Ich wollte Gerechtigkeit und bekam den Rechtsstaat."
Der Rechtsstaat bemüht sich durch seine Gesetze einen formalen Rahmen zu schaffen, indem Menschen, Gruppen und Unternehmen annähernd gleiche Bedingungen vorfinden. Aber auch hier bestätigt die Ausnahme die Regel - zum Wohl vieler Menschen.
So kann man auch die 50+1-Regel betrachten, die geschaffen wurde als der DFB eine Ausgründung der Proficlubs als eigenen Verband (DFL) zuließ. Der DFB, der als Verband für hunderttausende von kleinen und großen Fußballvereinen in ganz Deutschland zuständig ist, ist ein Verband der in allererster Linie den Breitensport im Auge hat. Er ist es, der die Infrastruktur für den Fußballnachwuchs auch auf dem platten Land sicherstellt. Um für dieses Anliegen Geld einzutreiben, hat der DFB einstmals den Wettberb der besten Clubs erfunden - genannt Bundesliga!
Als diese Vereine groß, mächtig und reich geworden sind, fühlten sie sich vom DFB mit seinen Strukturen nicht mehr gut genug vertreten und wollten professionellere Strukturen und sahen auch bessere Vermarktungschancen ohne den Riesenapparat des DFB am Bein. Im Grunde sah der DFB das auch ein. Allerdings konnte der DFB nicht zulassen, dass sein bestes Pferd im Stall, das er gefüttert und aufgezogen hatte, sich nun ganz ohne Gegenleistung vom Acker machte. Das wichtigste Anliegen war dem DFB dabei, dass die Profimannschaften sich nicht ganz von den Vereinen und der dort stattfindenen Nachwuchsarbeit abkoppelten und deutsche Proficlubs nur noch aus international zusammengesetzten Mannschaften bestanden. Aus diesem Grund wurden einige Statuten in die Satzung eingeführt, die eine Einbeziehung des Vereinsnachwuchses sichern sollten. Dazu gehört auch die 50+1-Regel. Diese besagt nämlich in erster Linie dass ein Verein mit 100 % an den Geschäftsführungsgesellschaften der KGaA´s beteiligt sein muss. Die KGaA ist ein juristisches Konstrukt, dass finanziell, rechtlich und steuerlich günstig ist, um von Profiklubs als juristische Gesellschaftsform gewählt zu werden, was die meisten auch getan haben. Durch die 50+1-Regel hat der Verein zwei ganz entscheidende Rechte:
1.) Sie entscheidet über den Geschäftsführer , der die Geschicke der Profimannschaft bestimmt (Etat, Finanzplanung und Verwaltung, Personalentscheidungen wie Trainer, Manager, Spielerkäufe, und anderes wichtige mehr)
2.) Sie hat ein Vetorecht bei Satzungsentscheidungen. Würden die Geldgeber eines Clubs eine Satzungsänderung vornehmen wollen, die sie z.B. von der Verpflichtung befreit, Nachwuchsarbeit zu leisten und Jugendteams zu unterhalten, so kann der Verein dies verhindern.
Beim Wegfall der 50+1-Regel dagegen kann der Verein seine Anteile verkaufen (in Teilen oder ganz). Das wird der Verein zunächst nicht wollen. Wenn aber dann die Geldgeber wie z.B. Kind sagen: Solange ihr uns die Anteile nicht verkaufen wollt gibt s von uns Geldgebern kein Geld, entsteht für den Verein eine finanzielle Drucksituation, da er auf das Geld der Geldgeber angewiesen ist, um seine Arbeit im Breitensport und die dafür notwendige Infrastruktur finanzieren zu können.
An dieser Stelle dann wird es hochinteressant! Es geht um die Frage wieviel die Anteile des Vereins wert sind.Da möchte ich mal ein kleines Szenario entwerfen wie es werden könnte, wenn Kinds Vorschlag von der DFL angenommen würde:
Kind wird dem Verein sagen: Eure Anteile sind kaum etwas wert. 96 hat schlecht gespielt, wir haben zu wenig Fernsehgelder erspielt, wir haben Millionen in teuren und fehlgeschlagenen Transfers vergeudet. Deshalb biete ich euch 1 €. Der Verein wird empört sagen: Nein, das ist zu wenig. Abramowitch bietet 2 €. Daraufhin wird Kind sagen. Abramowitsch kann nicht kaufen, weil er kein regionaler Sponsor ist! Das haben wir bei der Abschaffung der 50+1-Regel beschlossen. O.K. wird der Verein sagen: Wir konnten Conti überzeugen, dass er uns 2 € gibt. Kind wird sagen: das geht auch nicht. Conti ist in einer finanziell schwierigen Lage und kann sich nicht festlegen, dass sie 10 Jahre an Bord bleibt. Daher scheidet Conti auch aus. Ich weiß das genau, denn schließlich habe ich ja die Zugangsbeschränkungen für andere Investoren selbst erfunden als ich die DFL dazu überredet habe, die Regel in meinem Sinne zu ändern. Am Ende wird Kind dann die Vereinsanteile für einen Appel und ein Ei selbst übernehmen und kann die Satzung nach seinem Gusto ändern. Er kann die Nachwuchsarbeit noch mehr vernachlässigen als er es bisher gatan hat und wird seine Investitionen ganz und gar auf die Profimannschaft beschränken.
Noch kurz ein Wort zu Kuhburgers und redfreds Argument, die Werksclubs WOB und Leverkusen hätten de facto die 50+1-Regel außer Kraft gesetzt. Dieses Argument ist nicht zu widerlegen. Bei beiden Clubs hält ein Unternehmen die 100 % an der Geschäftsführungsgesellschaft, die anderswo ein Verein hält. Diese Ausnahme von der Regel hat aber eine Geschichte. Bayer Leverkusen war schon lange vor der WM in den 90iger Jahren der größte Sponsor des Breitensports Fußball in Deutschland. Er hat enorm in Infrastruktur (Plätze, Jugendinternate etc. investiert). Auch VW hat hier enorme Summen investiert. Sie haben quasi bewiesen, dass sie das Anliegen des DFB im Bereich des Breitensports und der Förderung des Fußball-Nachwuchses unterstützt. Es ist und bleibt aber tatsächlich schwierig daraus eine Ausnahme von der Regel abzuleiten.
Hannover 96 unter der Leitung von Martin Kind hat jedoch das Gegenteil gemacht. Kind hat nicht einmal die Auflagen des DFB für Proficlubs nach einem Jugendinternat erfüllt. Erst kürzlich hat er sogar einen Vorschlag des Landessportbundes abgelehnt, ein solches Internat gemeinsam einzurichten. Und wer die Trainingsplätze im Eilenriedestadion kennt, auf denen die Jugendmannschaften trainieren, der weiß, wie wenig Wert 96 auf den Jugendbereich legt. Die Bemerkung von Tarnat, dass er im Jugendbereich von 96 so ziemlich alles anders machen würde, wenn er könnte, zeigt, dass auch die Profis um das Dilemma wissen. Dass wir dennoch immer mal wieder Spieler aus dem Nachwuchs in die Profimannschaft einbinden konnten, hängt mehr mit dem Einsatz der dort tätigen Personen zusammen als mit den Bedingungen unter denen sie arbeiten müssen.
Kurz: 96 und Martin Kind geht der DFB am A. vorbei. @ Kuhburger. Bei der Sitzung, in der es um die Verteilung der Fernsehgelder ging, war von 96 niemand dabei. Hochstätter äußerte sich damals, dass er einen "privaten Termin" hätte. Weder Kind noch sonst jemand vertrat ihn dort. Es ist bekannt, dass 96 sich bei Gremiensitzungen des DFB selten blicken lässt oder untergeordnete Mitarbeiter hinschickt. Welches standing 96 beim DFB und in der DFL hat, kann man sich daher ausrechnen.
Zuletzt geändert von Soccerfriend am 08.06.2009 04:35, insgesamt 1-mal geändert.
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redfred
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Betreff des Beitrags: Verfasst: 07.06.2009 18:57 |
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Registriert: 08.09.2006 19:01 Beiträge: 2003
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Gunther hat geschrieben: ein trainer (also das gegenteil von dieter) der auch nachwuchsspieler eine (gern auch mehrere) chance gibt, würde völlig reichen. dann könnte man das stadion auf 80000 plätze aufstocken....und wäre immer noch zu klein.
Ach so, ein neuer Trainer und ein paar Nachwuchstalente und schon kommen 80.000 Zuschauer. Das können nur die Weisheiten eines Suppenkaspers sein. Oder kannst Du einen Verein aus der Bundesliga benennen, der das so macht?
Mal schön Deine Schilder, das entspricht Deinem Niveau.
_________________ Von Hoffenheim/Stuttgart lernen, heißt siegen lernen.
Zuletzt geändert von redfred am 07.06.2009 19:39, insgesamt 1-mal geändert.
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redfred
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Betreff des Beitrags: Verfasst: 07.06.2009 19:19 |
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Registriert: 08.09.2006 19:01 Beiträge: 2003
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Soccerfriend hat geschrieben: Hannover 96 unter der Leitung von Martin Kind hat jedoch das Gegenteil gemacht. Kind hat nicht einmal die Auflagen des DFB für Proficlubs nach einem Jugendinternat erfüllt. Erst kürzlich hat er sogar einen Vorschlag des Niedersächsichen Fußballverbandes abgelehnt, ein solches Internat gemeinsam einzurichten.
Quelle? Oder gefühlt und ausgedacht? 
_________________ Von Hoffenheim/Stuttgart lernen, heißt siegen lernen.
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Gunther
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Betreff des Beitrags: Verfasst: 07.06.2009 21:11 |
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Registriert: 03.08.2003 20:48 Beiträge: 9690 Wohnort: Hannover
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 @redfred, du bist und bleibst ein hohlkopf.
du selbst hast das argument geliefert, und behauptest sogar, daß mk das auch so wolle.
aber weil ich das auch so sehe, isses plötzlich falsch....
du bist mit abstand der lustigste troll hier im forum. respekt 
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redfred
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Betreff des Beitrags: Verfasst: 07.06.2009 21:29 |
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Registriert: 08.09.2006 19:01 Beiträge: 2003
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Gunther hat geschrieben: :lol: @redfred, du bist und bleibst ein hohlkopf. du selbst hast das argument geliefert, und behauptest sogar, daß mk das auch so wolle. aber weil ich das auch so sehe, isses plötzlich falsch.... du bist mit abstand der lustigste troll hier im forum. respekt 
Ach Gunter, das habe ich nirgendwo geschrieben. Das bildest Du Dir nur ein, weil Du mal wieder nix verstanden hast. Bleib bei Deinen Schildern.
_________________ Von Hoffenheim/Stuttgart lernen, heißt siegen lernen.
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Soccerfriend
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Betreff des Beitrags: Verfasst: 08.06.2009 03:20 |
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Registriert: 05.04.2006 11:23 Beiträge: 2253
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@ redfred. Ich möchte dir diesen Aphorismus von Lichtenberg widmen:
Zitat: Es ist ein Glück , dass die Gedanken-Leerheit keine solche Folge hat, wie die Luftleerheit, sonst würden manche Köpfe, die sich an die Lesung von Werken wagen, die sie nicht verstehen, zusammengedrückt werden, Du schreibst: Zitat: Ist das wirklich so? Soccerfried hat, wie schon häufiger, eine gefühlsorientierten Beitrag geschrieben, der wenige sinnvolle Fakten enthält und zum x-ten Male seine ausufernde Kind-Kritik wiederholt Zudem verbreitet er Falschmeldungen, denen Du so wunderschön aufsitzt. Ich hätte Dich für schlauer gehalten.
Auf die von Soccerfriends vorgebrachte "Argumente" ist hier schon ausführlich eingegangen worden. Im Gegensatz dazu nehmen die Befürworter der Argumente, die durchaus für eine Aufweichung der Regel sprechen, nicht zur Kenntnis. In diesem Zusammenhang verweise ich auf die Meinung von Uli Hoeness: redfred, was sollen "sinnvolle Fakten" sein? Du meinst sicher die, die nicht in dein Weltbild passen. Fakten sind Fakten! Und seit wann kann man in diesem Diskussionsforum "Falschmeldungen" verbreiten. Hier geht es um Einschätzungen, Gedankenaustausch und Spekulationen. Zu Uli Hoeneß Meinung über die 50+1-Regel können wir beide nichts als spekulieren. Meine Einschätzung, dass Uli Hoeneß persönlich nichts von einer Abschaffung hält, habe ich aus dem Artikel "Armes Deutschland" in der FAZ vom 16.9.2008 abgeleitet, den ich im Oktober 2008 schon mal im Kapitalmarktthread zitiert hatte: Zitat: Zitat: In die Top Ten vorzustoßen, das wird nur noch dem FC Bayern zugetraut. „Mich würde es grundsätzlich überhaupt nicht stören, wenn die Abschaffung der 50+1-Regel kommt“, sagt Hoeneß. „Das muss dann jeder Klub für sich selbst verantworten.“ Aber allein wegen einer vagen Aussicht ,das Halbfinale der Champions League zu erreichen, die alten Strukturen zu zerstören, darauf würde er sich nie einlassen. Im kommenden Jahr soll das Thema trotzdem bei der Hauptversammlung behandelt werden.
Für eine Satzungsänderung wäre eine Zweidrittelmehrheit notwendig. „Gegen den Willen der Fans würden wir das nicht durchbringen“, glaubt Hoeneß. Und auch nicht mit ihm. „Das ist dann nicht mehr mein FC Bayern - nur ohne mich.“ Der Manager predigt vor dem Start der Champions League lieber Geduld und hofft, dass sich der Investoren-Spuk irgendwann von selbst erledigt: „Wenn sich Abramowitsch zurückzieht, kann man Chelsea am Kiosk kaufen.“ redfred hat geschrieben: Zitat: Soccerfriend hat Folgendes geschrieben:
Hannover 96 unter der Leitung von Martin Kind hat jedoch das Gegenteil gemacht. Kind hat nicht einmal die Auflagen des DFB für Proficlubs nach einem Jugendinternat erfüllt. Erst kürzlich hat er sogar einen Vorschlag des Niedersächsichen Fußballverbandes abgelehnt, ein solches Internat gemeinsam einzurichten.
Quelle? Oder gefühlt und ausgedacht? Exclamation
Vielleicht kannst du ja die Adresse des 96-Jugendinternats mal hier im Forum veröffentlichen?  .
Im Übrigen ist es nicht nötig, dass du zu allem Stellung nimmst, wovon du keine Ahnung hast. Nur weil Martin Kinds Unterlassungen von der Presse nicht thematisiert werden, heißt das nicht, dass es diese Unterlassungen nicht gibt. Niemand hat was dagegen, wenn du mal selber Informationen recherchierst oder versuchst Informationen zu verifizieren oder zu falsifizieren. Der Landessportbund (nicht der Niedersächs. Fußballverband, wie ich versehentlich schrieb) kann dir in dieser Sache sicher weiterhelfen.
Deine plumpen Unterstellungen sind nichts anderes als Biertischgebratze, um es mal mit Bierfahrer96´Signatur auszudrücken und verleiden einem die Diskussion mit dir. Ich habe jedenfalls zunächst keine Lust mehr, mich auf diesem Niveau mit dir auseinanderzusetzen.
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