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 50+1: Den deutschen Fußball dem Kapitalmarkt öffnen? Moderations-Bereich
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BeitragVerfasst: 09.06.2009 23:12 
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El Filigrano hat geschrieben:
Zwei dicke Argumente machen noch nicht unbedingt Sex-Appeal aus.

Außerdem fordert das Schwerkraftgesetz irgendwann Tribut. Du weißt das. Ich auch.


Tja, dann wird aus dem Bleistift ein ganze Stifttasche. :oops:

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„Kriminelle haben im Fußball nichts zu suchen!"
― Uli Hoeneß


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BeitragVerfasst: 09.06.2009 23:31 
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Ganz falsch, nocci96, das Silicon wird runderneuert.

Und Discos Stifte heißen heute Azubis.


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BeitragVerfasst: 11.06.2009 08:46 
Hier zwei ältere Kommentare aus der ZEIT, Pro und Contra 50+1 Regel. Beide lesenswert, wie ich finde.

PRO: http://www.zeit.de/online/2008/48/bunde ... pro?page=1
und
CONTRA: http://www.zeit.de/online/2008/48/bunde ... dfl-contra

Interessant und schön zu lesen, wie sich in diesen Kommentaren auch die Diskussion hier im Forum widerspiegelt.

Und hier nochmal. etwas genauer und aktueller, was Uli Hoeness dazu meint
http://www.n-tv.de/sport/Hoeness-gegen- ... 65453.html

und auch dies ein unaufgeregter Beitrag:
http://www.schwatzgelb.de/index.php?id=4544

Ich komme zu dem Schluß, dass die 50+1 Regel früher oder später auf jeden Fall abgeschafft wird. Daher ist es umso wichtiger, sich sofort mit den Alternativen resp. der aktiven Gestaltung einer Ersatzklausel zu beschäftigen. Zwischen dem stumpfen Streichen der 50+1 Regel und dem Ersatz durch eine andere Bestimmung liegen hinsichtlich der möglichen Auswirkung Welten; hierzu fällt mir nur Gorbis berühmtes Zitat ein ...wer zu spät kommt, den bestraft das Leben...

Übrigens stammt dieser Spruch gar nicht von Gorbatschow (der sagte so was wie ..."Gefahren warten nur auf jene, die nicht auf das Leben reagieren") sondern von seinem persönlichen Sprecher Gennadi Gerassimow (im Original: "Those who are late will be punished by life itself.") ... Aber das nur nebenbei :wink:


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BeitragVerfasst: 12.06.2009 23:07 
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Hat nichts mit 50+1 zu tun, passt aber sehr gut zur Diskussion ums große Geld.
Hier geht es aber mal um europaweite Ungleichheit an ganz anderer Stelle: beim Thema Steuern.
Sehr interessant, finde ich. War mir auch noch nicht bekannt.
sueddeutsche.de hat geschrieben:
Rekord-Transfers: Real Ferrari
12.06.2009, 17:16 Von Javier Cáceres und Christian Zaschke

Die Fußball-Branche kritisiert nach dem Transfer von Cristiano Ronaldo nach Madrid die Steuervorteile in Spanien. Dort gibt es ein "Beckham-Gesetz".

Noch immer bebt es leicht in der Branche, nachdem bekannt wurde, dass Real Madrid den Portugiesen Cristiano Ronaldo für 94 Millionen Euro von Manchester United kauft. Wirklich überrascht war niemand von dem Transfer, weil er sich lange abgezeichnet hatte, aber als er nun tatsächlich konkret wurde, setzte eben doch europaweit einiges Staunen ein: so viel Geld für einen Fußballer.

Innerhalb Spaniens kommentieren die Zeitungen den Kauf sehr unterschiedlich. Das Blatt Sport aus Barcelona schreibt: "Angesichts von vier Millionen Arbeitslosen in Spanien ist es obszön, 94 Millionen Euro für einen Fußballer auszugeben." Anders sieht es Marca: "Der weltweite Wirbel um den Transfer zeigt schon jetzt, dass Real mit seiner Entscheidung richtig liegt."

In den großen Klubs herrscht eine Mischung aus Gelassenheit und Empörung. Ernesto Bronzetti, Berater des AC Mailand, sagte der SZ: "Wenn du Geld für einen Fiat 500 hast, kaufst du dir einen Fiat 500. Wenn du Geld für einen Ferrari hast, kaufst du dir einen Ferrari. So einfach ist das." Der Vizepräsident des Klubs, Adriano Galliani, sieht die Sache jedoch nicht so einfach. Er beklagt die Steuervorteile von spanischen Vereinen.

In der Tat hat Spaniens Liga einen enormen Wettbewerbsvorteil. Die Klubs können netto deutlich mehr zahlen, weil sie brutto weniger aufwenden müssen. Seit 2004 werden Spitzenkräfte, die von spanischen Firmen angeheuert werden und sich danach erstmals im Land niederlassen, steuerlich enorm begünstigt.

Sie zahlen für einen Zeitraum von maximal sechs Jahren einen Satz von gerade einmal 24 Prozent - deshalb werden die Verträge von Kakà und Ronaldo für fünf Jahre abgeschlossen, mit einer Option auf ein weiteres Jahr. Dazu kommt, dass ausschließlich das Gehalt in Spanien besteuert wird, etwaige Besitztümer oder Verträge im Ausland jedoch nicht; Ronaldo hat derzeit acht große Werbeverträge.

"Ley Beckham"

Das Gesetz wurde im Dezember 2003 in der Amtszeit des konservativen Ministerpräsidenten José María Aznar verabschiedet und wird in Spanien auch Ley Beckham genannt, das Beckham-Gesetz, weil der Engländer David Beckham einer der ersten war, die von der Regel profitierten. "Durch dieses Gesetz sind die spanischen Klubs sehr viel wettbewerbsstärker als die Vereine anderer Länder", sagt Bárbara Pardo de Santayana von der Beratungsagentur Ernst & Young.

Diese gab 2007 eine Studie heraus, nach der Real Madrid brutto bis zu 29 Prozentpunkte weniger als ein englischer, 32,5 Prozentpunkte weniger als ein italienischer und 26 Prozentpunkte weniger als ein deutscher Klub aufwenden muss. "Der gemeinsame Markt existiert im Fußball nicht", sagt Pardo de Santayana. Ein Rechenbeispiel: Wenn Ronaldo 94 Millionen Euro kostet und einen Sechsjahresvertrag mit einem Jahressalär von neun Millionen netto im Jahr unterzeichnet, muss Real Madrid brutto rund 166 Millionen Euro zahlen. Der AC Mailand müsste für den gleichen Deal mehr als 200 Millionen Euro aufwenden.

Spekuliert wird bei den Topklubs auch darüber, woher Real das viele Geld nimmt. Bayern-Manager Uli Hoeneß kann sich vorstellen, das Reals neuer Präsident, der Baumilliardär Florentino Pérez, auch privates Geld zuschießt. Pérez stellt das anders dar.

Laut dem Vorgängerpräsidium, das vor knapp zwei Wochen von Pérez abgelöst wurde, hatte Real Ende Mai dieses Jahres 91 Millionen Euro in der Kasse. Für den Ronaldo-Transfer hatte er Geld zurückgelegt, zudem offenbar auch einen Kredit mit der Bank Santander ausgehandelt, der nun laut Marca aktiviert worden ist. Pérez hat nie ein Hehl daraus gemacht, dass er in die Kreditabteilungen der Banken gehen wolle, um die Transfers zu bezahlen. Welche Banken er um wie viel er angezapft hat, ist unklar. Ein weiterer Teil der Finanzierung soll durch Spielerverkäufe erlöst werden.

Was wird aus Ribéry?

Zudem erhält Real von seinem Ausstatter einen vergleichsweise hohen Anteil von jedem verkauften Trikot. In der Vergangenheit haben außerdem die Topspieler 50 Prozent der Persönlichkeitsrechte abgetreten, bei großen Werbeverträgen kassierte Real also gehörig mit. Weitere Einnahmequelle: Die Antrittsgagen für Freundschaftsspiele im Ausland liegen im Millionenbereich und dürften spätestens im kommenden Sommer eine neue Dimension erreichen. Im Jahr 2008 hat Real insgesamt 366 Millionen Euro eingenommen - bis 2011 soll dieser Wert bei 400 bis 500 Millionen jährlich liegen.

In der Zentrale des Wettanbieters Bwin in Wien dürfte man sich in besonderer Weise die Hände reiben: Noch bevor Pérez Präsident wurde, waren die Gespräche über eine Verlängerung des Vertrages des Trikotsponsors bereits weit gediehen. Nach SZ-Informationen hatten sich Bwin und Real vor Pérez' Amtsantritt auf eine Verlängerung des Vertrages zu leicht verbesserten Konditionen geeinigt: Statt bislang 15 Millionen soll nun eine jährliche Fixsumme von 17 Millionen Euro gezahlt werden. Dazu kommt wie bisher eine erfolgsabhängige Prämie von drei Millionen Euro. Pérez will diese Übereinkunft respektieren.

Auch Uli Hoeneß hat das Beben im Markt in seinem Urlaub gespürt. Und dass das Interesse der Spanier am Münchner Franck Ribéry mit dem Riesentransfer Ronaldos erledigt sei - das glaubt er nicht.

http://www.sueddeutsche.de/sport/444/471974/text/


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BeitragVerfasst: 14.06.2009 12:48 
An alle Wächter und Bewahrer von Traditionen:

Es beginnt. Die Ligen werden sich nachhaltig verändern. Es ist an der Zeit, die richtigen Regelungen zu treffen.

Guckstu hier:

http://transfermarkt.de/de/news/28499/r ... eihen.html

... und das wird erst der Anfang sein ...


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Kuhburger hat geschrieben:
An alle Wächter und Bewahrer von Traditionen:

Es beginnt. Die Ligen werden sich nachhaltig verändern. Es ist an der Zeit, die richtigen Regelungen zu treffen.

Guckstu hier:

http://transfermarkt.de/de/news/28499/r ... eihen.html

... und das wird erst der Anfang sein ...

Das wurde schon Gestern von T-Online gemeldet: http://sport.t-online.de/c/19/06/44/80/19064480.html
Schön für Leipzig und das Zentralstadion. Aber für den Fußball und seine Traditionen teile ich Deine Befürchtungen! :shock:


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Schön für Leipzig?! Die armen Leipziger sage ich da mal. Übrigens wird Leipzig Rasen Ball heißen, nicht Red Bull. 8)

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Man wehrt sich gegen die Vorstellung einer Welt, in der man nicht das Gefühl haben kann, irgendwie "gemeint" zu sein. Der Mensch, der erkennt, möchte erkannt sein, nicht nur vom anderen Menschen, sondern von einem sinngesättigten Kosmos


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Hypnos hat geschrieben:
Schön für Leipzig?! Die armen Leipziger sage ich da mal. Übrigens wird Leipzig Rasen Ball heißen, nicht Red Bull. 8)


Jopp, genialer Name...RB Leipzig statt Red Bull Leipzig...


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Hypnos hat geschrieben:
Schön für Leipzig?! Die armen Leipziger sage ich da mal. Übrigens wird Leipzig Rasen Ball heißen, nicht Red Bull. 8)


Ja, so ähnlich wie einst Leichtathletik und Rasensport Ahlen.

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Turn- und Irgendwasverein Hannover.

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bierfahrer96 hat geschrieben:
Turn- und Irgendwasverein Hannover.


Das wird noch irgendwann kommen.


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BeitragVerfasst: 14.06.2009 15:07 
Namen schön und gut. Ich sage mal, dass hier Schleusen geöffnet werden und denke an ein Interview mit Kaenzig, der ja mit seinem Laden schon in den Startlöchern steht und sagte, dass eine Menge Investoren für den deutschen Markt bereit stehen...

So. Also wenn wir in den nächsten 10 Jahren kein Wunder erleben, wird unsere schöne alte Bundesliga "globalisiert" und "verheuschreckt" werden. Es wird höchste Zeit, sich damit ernsthaft zu befassen.


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BeitragVerfasst: 14.06.2009 15:21 
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Genau. Sonderregelungen (VW, Bayer) überdenken, Schlupflöcher (Hoppenheim, Leipzig; Ahlen hat sich bereits selbst erledigt) schließen, 50+1 auf keinen Fall kippen.

bierfahrers Einfall - "Turn- und Irgendwasverein Hannover" - bringt es ganz wunderbar auf den Punkt.


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BeitragVerfasst: 14.06.2009 16:41 
Ich fürchte ElFi, dazu ist es zu spät, wenn es nicht gelingt, die 50+1 Eu-Recht konform hinzukriegen.


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BeitragVerfasst: 14.06.2009 17:48 
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Wenn ich die Situation in anderen europäischen Ländern so betrachte, würde mir nicht im Ansatz einfallen, warum in letzter Instanz vielleicht der EuGH zu Gunsten der Deutschen entscheiden sollte.

Vielmehr denke ich, dass die 50+1-Regel in den anderen Ländern Europas solange als günstig gesehen wird, solange sie eine rein deutsche Sache bleibt. Dafür, dass das so bleibt, wird man dann sicher innerhalb Europas so einiges tun. Ich bin für den Erhalt der Regel, ich bin auch für die Abschaffung der Ausnahmen und für eine Gleichbehandlung der Vereine. Allerdings wird das in Europa aufgrund der sich in den letzten Jahren etablierten Situation nicht durchsetzen lassen. Deutschland hat sich mit der guten und für den deutschen Fußball notwendigen Regelung international völlig isoliert - jedenfalls auf Vereinsebene. Mir graut davor, dass es Deutschland eines Tages wieder dahin schafft, richtig gute Eigengewächse hervorzubringen. Dann haben die großen ausländischen Vereine ihren Futtertrog und ihre Amme vor der Haustür - Geld genug ist ja da und die Preise für Transfers innerhalb Deutschlands sind in England und Spanien unterer Durchschnitt.

Da bedient man sich eben bei denen, die sich selbst Fesseln angelegt haben und hält sich einen fetten Wirt - Europa wird das schon so richten. Hat bisher auch gut funktioniert, auch wenn nur sehr wenige deutsche Spieler in den letzten Jahren in den Focus der irren europäischen Vereine außerhalb Deutschlands geraten sind.

Trotzdem bin ich ausnahmslos für den Erhalt der Regelung - sie ist enorm wichtig! Aber eben wohl nur für unser Land! Und das restliche Fußball-Europa wäre dumm, sich das bieten zu lassen. sie hätten plötzlich einen Konkurrenten, der Lichtjahre voraus wäre, da dieser seit Jahren in dem System arbeitet und damit klarkommt. Dazu wären die großen Vereine, die Investoren gehören, gar nicht fähig!

Die Regel muß erhalten bleiben - ohne Ausnahmen!

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In memoriam El Filigrano!


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BeitragVerfasst: 14.06.2009 18:51 
Den EuGH wird nur der Gleichbehandlungsgrundsatz und der freie Kapitalverkehr interessieren. Welche Verhältnisse hier in Deutschland herrschen bzw. herrschen würden, interessiert dort keine Sau.

Außerdem:

Wenn Ihr verlangt die Ausnahmeregelung für Leverkusen und Wolfsburg gehört gekippt, habt Ihr meine Sympathie... und trotzdem ist genau das falsch. - Und dass möchte ich begründen:

Die Ausnahmeregel schützt nämlich die Vereine maximal vor Veräußerung, Umsiedlung oder sonstigen Spekulationen. Die Lizenz fällt in jedem Fall immer an den Verein zurück, wenn sich das Werk zurückzieht. Ergo ist der richtige Weg, diese Regelung für alle zu öffnen.

Ferner zeigt das Beispiel SSV Markranstädt resp. RB Leipzig, dass das Beispiel Hopp Schule macht. Die investieren einfach schon mal, weil sie davon ausgehen, entweder die Macht jetzt schon eh' zu haben bzw. nach dem Fall von 50+1 sie zu bekommen; bis dahin sind halt alles Darlehn.

Wie auch immer: Wir sehen bereits jetzt einen unkontrollierten Wildwuchs sich ausbreiten, der mit Hoffenheim begann. Es nützt uns nach der Dinge weniger als nix, immer wieder die Wichtigkeit von 50+1 zu betonen. Merkt denn Keiner, dass dies genau die Absicht ist? Die ganze Welt redet von 50+1. - Doch wenn die Regel fällt, was denn? Suchen wir uns als Fans dann eine andere Sportart? Wollen wir unseren Verein in 10 bis 15 Jahren in Liga 4 sehen? Ich glaube doch wohl nicht.

Mit anderen Worten: Wer sich darauf versteift, die 50+1 zu bewahren und sich nicht mit anderen Regelungen beschäftigt, ist später gezwungen - ohne wirklich mitdiskutiert zu haben - einfach zu nehmen (zu konsumieren) was dann kommt.


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BeitragVerfasst: 14.06.2009 20:57 
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Kuhburger hat geschrieben:
Den EuGH wird nur der Gleichbehandlungsgrundsatz und der freie Kapitalverkehr interessieren. Welche Verhältnisse hier in Deutschland herrschen bzw. herrschen würden, interessiert dort keine Sau.


Genau das meinte ich, Kuhburger. Wenn überhaupt eine Entscheidung dort fallen wird, dann werden alle gleich behandelt - aber nicht zu der in Deutschland befindlichen Regelung.

Kuhburger hat geschrieben:

Außerdem:

Wenn Ihr verlangt die Ausnahmeregelung für Leverkusen und Wolfsburg gehört gekippt, habt Ihr meine Sympathie... und trotzdem ist genau das falsch. - Und dass möchte ich begründen:

Die Ausnahmeregel schützt nämlich die Vereine maximal vor Veräußerung, Umsiedlung oder sonstigen Spekulationen. Die Lizenz fällt in jedem Fall immer an den Verein zurück, wenn sich das Werk zurückzieht. Ergo ist der richtige Weg, diese Regelung für alle zu öffnen.

Ferner zeigt das Beispiel SSV Markranstädt resp. RB Leipzig, dass das Beispiel Hopp Schule macht. Die investieren einfach schon mal, weil sie davon ausgehen, entweder die Macht jetzt schon eh' zu haben bzw. nach dem Fall von 50+1 sie zu bekommen; bis dahin sind halt alles Darlehn.

Wie auch immer: Wir sehen bereits jetzt einen unkontrollierten Wildwuchs sich ausbreiten, der mit Hoffenheim begann. Es nützt uns nach der Dinge weniger als nix, immer wieder die Wichtigkeit von 50+1 zu betonen. Merkt denn Keiner, dass dies genau die Absicht ist? Die ganze Welt redet von 50+1. - Doch wenn die Regel fällt, was denn? Suchen wir uns als Fans dann eine andere Sportart? Wollen wir unseren Verein in 10 bis 15 Jahren in Liga 4 sehen? Ich glaube doch wohl nicht.

Mit anderen Worten: Wer sich darauf versteift, die 50+1 zu bewahren und sich nicht mit anderen Regelungen beschäftigt, ist später gezwungen - ohne wirklich mitdiskutiert zu haben - einfach zu nehmen (zu konsumieren) was dann kommt.


Wenn das Endergebnis genau das ist, was Du beschreibst, Kuhburger, nämlich dass es mittelfristig nur das Kippen der Regel aufgrund des in Deutschland nun ansatzweise passierten Wildwuchses geben und es somit ein Ausbrechen nach sich ziehen wird und am Ende die Vereine tatsächlich unkontrolliert durch die Galaxis taumeln, bin ich mir nicht sicher, ob ich einer solchen Sache noch zugänglich wäre. Diese Diskussion hatten wir schon mehr als einmal. Es gibt da durchaus differenziertes Denken, ob man sich selbst dann auch noch immer mit den Dingen so identifiziert, wie das bisher der Fall ist. Wenn ich den Eindruck haben muß, dass aus der Laune eines einzelnen heraus, morgen das Team in Tim-Wiese-Gedächtnis-Rosa und mit angeklebten Schweineöhrchen über den Platz traben soll, weil das ein einzelner Big-Boss so will, dann ist von dem, was mal mein Verein war, in dessen Gemeinschaft ich mich bewegt habe, nichts mehr vorhanden. Ich will das nicht alles wieder ausbreiten, sonst kommen wieder die Heckenschützen mit der unsäglichen "Schlechter-Besser-Fan"-Diskussion.

Ich mag da altbacken sein, aber irgendwann ist für mich eine Grenze erreicht - dann bin ich mir nicht zu schade, eine Distanz zu diesem "Sport" aufzubauen, weil ich mit den Grundsätzen derart Probleme habe, dass ich am Rest keine Freude mehr verspüren würde. Dann ziehe ich einen Strich drunter, ganz für mich persönlich.

Ich brauche für meine Leidenschaft trotz manchem Wahnsinns noch immer einen gewissen Referenzpunkt. Wenn der durch anderer Leute Ideen und irrsinnige Planspiele seines Fundaments beraubt wird, nehme ich Abstand. Das werden andere auch so sehen. So wechseln sich mit der Zeit die Charaktere ab und am Ende erreicht der Fußball eine andere Stufe. Auf dem Platz der sekundiös und datentechnisch eruierte, durchgeplante Superevent und auf der Tribüne der zahlende Kunde, dessen Enthusiasmus mit der entsprechenden Dosis Entertainment punktgenau dosiert wird (das Blatt mit den Verhaltensregeln beim freundlichen Torbeklatschen und während der Halbzeitpause liegt auf der Sitzschale (jetzt mit Anschnallgurt) parat). Das ist zwar heute auch schon schlimm, aber es gibt noch immer gewisse Regeln, bald vielleicht nicht mehr!

@Kuhburger, wenn es das ist, worum sich die Zukunft dreht und wenn es das sein soll, worum sich mein Mikrokosmos "Fußball und Anhängerschaft" künftig gefälligst zu drehen hat, dann wird es Zeit für mich und zwar pronto! Ich kann die Entwicklung nicht aufhalten, das ist mir klar, aber ich muß es nicht nur einfach hinnehmen, gut finden und dem Herdentrieb folgen. Insofern bin ich mit Deiner Aussage " einfach zu nehmen (zu konsumieren) was dann kommt." nicht einverstanden. Ich sehe eine Alternative, auch wenn's schade wäre. Aber irgendwo ist für eine Anzahl von Fans, Anhängern, Getreuen, Altgedienten und dergleichen eine natürliche Grenze erreicht. Ganz sicher!

Nach Deiner Darstellung, die ich nachvollziehen kann, aber der ich nicht folgen möchte, bleibt uns eh' keine Wahl! Außer aus dem Karussell auszusteigen. Soviel Courage erwarte ich von mir! Ich muß nicht allem hinterherlaufen, wenn ich dagegen bin! Wird mein Widerstand ignoriert, bin ich entbehrlich! Erkenne ich das, habe ich alles richtig gemacht, wenn ich fernbleibe! Ich kann damit leben - es gibt Alternativen. Irgendwo!

Vielleicht denkst Du nun, das ist alles Nonsens. Ich habe den Blickwinkel der Notwendigkeit der Kapitalbeschaffung, der Wirtschaftlichkeiten, der ökonomischen Grundsätze und dergleichen bewußt nicht in den Focus gestellt. Das hast unter anderem Du auch schon dankenswerter Weise übernommen. Ich stelle die ganz persönliche und bescheidene Sicht eines jahrzentelangen Anhängers des Fußballsports im Allgemeinen und dieses Vereins im ganz Besonderen dar. Meine! Diese Sicht wird nicht obsiegen, aber sie ist Teil des Ganzen und sie ist vielleicht keine Einzelmeinung! Darin liegt der letzte Funken Hoffnung, den ich haben kann!

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BeitragVerfasst: 14.06.2009 21:32 
@Rotes Tuch
:nuke: :nuke: :nuke: Formidabler Vortrag. Absolut Chapeau. Und Du wirst lachen: Ich sehe es genau so. Ähnlich wie der hannöversche Mikrokosmos Eishockey es uns zeigt, wird die Fankultur in Spielklassen ausweichen, in denen die Fankultur überdauern kann. Hier wird sie seitens des Vereins gewünscht, sie wird gepflegt und kultiviert.

Auch ich werde dies bedauern und wahrscheinlich zumindest teilweise in eine Art innere Immigration gehen.

Was mich persönlich ärgert, ist der Eindruck, dass uns Sand in die Augen gestreut wird. - Wenn die 50+1 Regel nicht ausreicht, warum verbessert man sie dann nicht? Ist es Pokern um alles oder nichts? Haben die andere, bessere Erkenntniss? Oder läuft hier eine Art Theaterstück, dessen Ausgang schon die "Macher" kennen, welches gewissermassen uns zu liebe aufgeführt wird, um den Übergang zu erleichertern? Es geht ja um unser Geld und das soll uns doch bitte schön so lange wie möglich aus der Tasche gezogen werden, zumindest bis das "Ersatzpublikum" erobert ist. Ist es vielleicht das?

Langsam kann ich mir das Laienspiel nicht mehr anders erklären. - Denn schaut: Der SSV Markranstädt stellt seine Lizenz RB (Red Bull) Leipzig zur Verfügung. Der DFB hätte dies sicher erschweren, wenn nicht verhindern können. Will der DFB weiße Flecken auf der BuLi-Landkarte tilgen? Nein, ich denke es geht hierbei auch um mehr...


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BeitragVerfasst: 14.06.2009 21:52 
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Rotes Tuch hat geschrieben:
... Diese Sicht wird nicht obsiegen, aber sie ist Teil des Ganzen und sie ist vielleicht keine Einzelmeinung!...

... und das ist sie garantiert nicht.
Danke für diesen sehr guten und sicher für viele hier so zu unterschreibenden Beitrag. Da ist auch nichts dran zu mäkeln. Obwohl das sicher wieder jemand versucht...

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"Weintrinker sehen gut aus, sind intelligent, sexy und gesund.“
Hugh Johnson


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BeitragVerfasst: 14.06.2009 22:37 

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Ja, ich zum Beispiel.

Rotes Tuch, ich lese aus deinem Beitrag, sofern ich ihn richtig verstanden habe, etwas von einer Grenze, die, wenn sie überschritten wird, dazu führt, dass du dem Bundesligafußball fern bliebest.

Eins vorweg: Bei diesem Grundgedanken bin ich ganz bei dir.

Aber: Diese Grenze ist sehr variabel und immer vom Standpunkt, der sich durch die Zeit, in der wir leben, definiert, abhängig. Heute heißt es "Wenn ein Investor meinen Verein übernimmt und (beispielsweise) an den Farben rumfuchtelt, dann ist das Maß voll". Früher hat man sich bestimmt gedacht "Mit einem Firmenlogo auf der Brust rumrennen? Nicht mit mir". Und heute? Das Normalste auf der Welt.

Ganz ehrlich: Wenn es nach mir ginge, bräuchte es den modernen Fußball auch nicht. Meinetwegen könnte dieses Ding, was sich irgendwas mit "Arena" nennt, wieder abgerissen werden. Das Niedersachsenstadion wie es früher war. Westunterrang Sitzplätze (Holzbänke) für die Betagteren, oben komplett Stehplätze. Und wenn ich Stehplätze schreibe, meine ich richtige Stehblöcke, nicht diese stimmungsversauenden Vario-Dinger.

Aber die Verarenisierung Fußballdeutschlands macht mir da leider einen Strich durch die Rechnung. Statt fußballverrückten Bürgern, die sich die ganze Woche auf der Arbeit mit den Kollegen über Fußball unterhalten und sich auf's Wochenende freuen, sitzen heutzutage Anzugträger im Stadion. Vor 20 Jahren wäre niemand auf die Idee gekommen, seine Kunden/seinen Geschäftspartner ins Stadion einzuladen. Und heute? "Ich war dabei, ich habe die Bayern gesehen." - "Aber ich dachte, Sie kommen aus Hannover und mögen 96?" - "Ja, wissen Sie, die Bayern gewinnen aber wenigstens immer."

Auch mir geht dieses ganze auf Kommerz getrimmte Spektakel einfach nur auf den Sack. Das fängt am Eingang zum Stadion an, wenn man von mindestens drei verschiedenen Leuten irgendwelche Flyer aufgeschwatzt bekommt. Darunter auch mindestens ein Nachwuchsultra ("Willste nen I-Block kaufen?"). Aber hauptsache gegen den Kommerz, ist klar.

Das geht weiter mit irgendwelchen Aktionen, die sich direkt hinter der Nordtribüne abspielen. Der Fanshop bildet da keine Ausnahme. Alternative (und dezente) Fankleidung? Fehlanzeige.

Die Krönung sind die Halbzeit-... nennen wir es mal Spiele. Wer kam denn auf den Bolzen, dass ein Publikum, welches eigentlich zum Fußballgucken ins Stadion geht, in der Halbzeit, welche mit Pinkeln und Bierholen verbracht wird, unterhalten werden will? Wieso rennen bei einem 0:3 Halbzeitrückstand irgendwelche Vögel vor den Tribünen rum und feuern Werbeartikel in die Menge? Und wieso zum Teufel springt dabei fast die gesamt West im Dreieck, um ein mit dem Tui-Logo beklebtes Shirt zu kriegen? "Juhu, guck mal, ich habe eine neues Shirt. Dass meine Mannschaft hier gerade den Ar.sch versohlt kriegt, interessiert mich dabei nicht." Ich kriege jedesmal Ausschlage, wenn ich sehe, wie sich die Leute auf der West, die im gesamten Spiel nicht einmal ihre Gonaden hoch bekommen, am rumhüpfen sind, als wären wir gerade Meister geworden.

Naja, jetzt komme ich gerade ein wenig vom Thema ab. Rotes Tuch, was ich dir eigentlich sagen wollte:

Irgendwelche Grenzen bezüglich der Modernisierung im Fußball wurden schon x-mal überschritten. Trotzdem boomt das "Geschäft". Und das wird es auch in Zukunft, da kann kommen was will.

Du schreibst, ich denke mal gut durchdacht, von deiner ganz persönlichen Meinung und damit auch von deiner ganz persönlichen Grenze. Auch ich habe diese Grenze. Ich weiß aber leider selber nicht, wo sie sich befindet.

Aber was du machst, Rotes Tuch, ist das einzig Richtige: Selber irgendwann zu sagen "Jetzt ist Schluss". Irgendwann ist der Punkt erreicht, wo das, weshalb man mal zum Fußball gefahren ist, nicht mehr existent ist. Jeder muss für sich selber wissen, wann dieser Punkt erreicht ist.

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