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 Robert Enke (†) Moderations-Bereich
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BeitragVerfasst: 16.11.2009 15:39 
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Discostu hat geschrieben:
redfred hat geschrieben:
Mir scheint, dass Dir meine Meinung nicht gefällt. Das gestehe ich Dir zu. Mit stellt sich allerdings die Frage, ob mein Kommentar überhaupt verstanden wurde. Dass Discostu mal wieder nix versteht und deswegen das nicht Verstandene als absolute Frechheit bezeichnet, kennt man ja schon. Darüber kann ich nur müde lächeln, wenn überhaupt.


Schon klar Redfred. Darf ich Dich mal dran erinnern, was Du vor Tagen noch geschrieben hast?
redfred hat geschrieben:
cih hat geschrieben:
Ich find sowas pietätlos, abartig und unmenschlich.

...............................aber einen Sarg mit einem Toten vor 45.000 Zuschauern wie bei einem Showlaufen aufzubahren entgegnet mir mit wiederlicher Übelkeit.


Dem kann ich nur zustimmen. Eine Trauerfeier sollte dem Verstorbenen angemessen sein. Ob der Medienhype oder die Aufbahrung des Sarges im Stadion RE recht gewesen wäre, wage ich zu bezweifeln.


Bitte beachten:

G-Stajner-W hat geschrieben:
Vielleicht sollte sich nicht gleich wieder alles durch die "Vorurteilsbrille" angeschaut werden. Hier muss die Veränderung, die Theo Zwanziger gestern ansprach schon beginnen.

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BeitragVerfasst: 16.11.2009 15:40 
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Golf61 hat geschrieben:
96elzefan hat geschrieben:
Todesfall auch bei TuS Güldenstern Stade in der Oberliga Niedersachsen.


Warum muss derzeit so viel Leid passieren?:(

http://www.gueldenstern-online.de/


WAS UM ALLES IN DER WELT HAT DIESES BLÖDE VIDEO MIT DEM TOD VON ROBERT ENKE ZU TUN??????


Ähm...Fußballspieler...Tod...Niedersachsen...Trauer...
Aber ansonsten nicht viel...


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BeitragVerfasst: 16.11.2009 15:54 
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Wusstet ihr, dass Robert Enke sein erstes Spiel als Profi des Carl-Zeiss-Jena gegen Hannover 96 gemacht hat? Und wusstet ihr, dass dies am 11.11.1999 geschah?

Habe ich vor ein paar Tagen im TV gesehen...

Muss mich korrigieren, es war schon 1995...!

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Zuletzt geändert von Patches.o.Houlihan am 16.11.2009 16:00, insgesamt 1-mal geändert.

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@G-Stajner-W:
Selbstverständlich empfinde ich das als wichtig. Es hat aber wohl eher was mit "schlecht ausdrücken" zu tun, wenn jemand erst die Veranstaltung so massiv kritisiert, und nach der Veranstaltung nichts besseres zu tun hat, als mit provozierender Art den "Eventcharakter" an den Pranger zu stellen, ohne zunächst genau zu präzisieren, wie er es meint.
Ich finde es jedenfalls bedauerlich, dass wieder die gleichen Provokationen beginnen, als wenn nichts geschehen wäre.

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Discostu hat geschrieben:
@G-Stajner-W:
Selbstverständlich empfinde ich das als wichtig. Es hat aber wohl eher was mit "schlecht ausdrücken" zu tun, wenn jemand erst die Veranstaltung so massiv kritisiert, und nach der Veranstaltung nichts besseres zu tun hat, als mit provozierender Art den "Eventcharakter" an den Pranger zu stellen, ohne zunächst genau zu präzisieren, wie er es meint.
Ich finde es jedenfalls bedauerlich, dass wieder die gleichen Provokationen beginnen, als wenn nichts geschehen wäre.


Sorry, aber ich glaube fast, das Du üerhaupt nix verstanden hast -- liest sich eher so, als hättest Du redfred auf "Deinem Zettel".. :?:

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@Carlos: PN

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Discostu hat geschrieben:
Schon klar Redfred. Darf ich Dich mal dran erinnern, was Du vor Tagen noch geschrieben hast?

redfred hat geschrieben:
Dem kann ich nur zustimmen. Eine Trauerfeier sollte dem Verstorbenen angemessen sein. Ob der Medienhype oder die Aufbahrung des Sarges im Stadion RE recht gewesen wäre, wage ich zu bezweifeln.


Na, was haste Dir da wieder zurecht gebogen? Verstanden haste meine Beiträge immer noch nicht. Dann soll es wohl so sein.

Carlos hat geschrieben:
Sorry, aber ich glaube fast, das Du üerhaupt nix verstanden hast -- liest sich eher so, als hättest Du redfred auf "Deinem Zettel".....


Nun lass ihn doch. :wink: Wir haben hier doch Meinungsfreiheit.

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Das ist sicherlich auch richtig Disco. redfred hat das auf seine Art, die vielleicht der in derzeitigen Stimmung etwas zu forsch wirkt gesagt. redfred ist eben so. Ich finde totzdem, dass man da nicht gleich wieder so drauf gehen muss, wie das von mehreren Usern getan wurde. Hätte das ein anderer User so geschrieben, währe der warscheinlich nicht so angegangen worden. Sei es drum, ich finde es nur schade, wenn der gute Vorsatz, den "wir" von gestern mitbekommen haben so schnell an Bedeutung verliert. Es ist eine Banalität, aber da geht es los.

Ich will jetzt hier nicht den Moralapostel spielen, ich vergreife mich auch ganz gerne mal im Ton. Ich habe mir aber vorgenommen da in Zukunft etwas mehr drauf zu achten.

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BeitragVerfasst: 16.11.2009 16:24 
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Edit: Ich möchte mich nicht weiter dazu äußern, weils m. E. ein denkbar schlechter Rahmen ist, für solche kleinen Scharmützel.

In der Tat sollten wir alle in uns kehren und uns fragen, was man ändern kann. Ich für meinen Teil habe die Kritik angenommen.

Bitte zurück zum Thema.

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BeitragVerfasst: 16.11.2009 17:14 

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Wir haben alle getrauert, haben Tränen vergossen, haben die Bilder-reale und irreale- vor Augen und doch sage ich und bitte darum, daß irgendwann der Thread geschlossen wird. Bevor da etwas zu breit getreten und das tragische verwässert wird oder auch dem Anlaß einfach nicht gerecht werdende "anmache" stattfindet, sollte in Würde irgendwann dieser Thread von einem der Moderatoren stilvoll geschlossen werden.
Einfach nur meine Bitte.


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BeitragVerfasst: 16.11.2009 17:15 

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Soccerfriend hat geschrieben:
Golf61 hat geschrieben:
Natürlich wird das Leben und der Fußball weitergehen....aber kann man nicht auch die Hoffnung haben, dass es zumindest ein Umdenken geben kann?
Man muß nicht jedesmal gellend pfeifen, nur weil ein Spieler am Ball vorbeigetreten hat! Auch dieses dämliche Nuuuulll! obwohl der Gegner mit 1:2 führt, mit anschließenden Daankee und Biiiitttte? Das ist es, was Dr. Zwanziger meinte, als er auch vom Respekt für die Fußballer als Menschen sprach.
Also, lasst uns Umdenken ich bin bereit dazu!


Dazu ein Auszug aus einem Interview von Zwanziger in der FAZ von heute:

Zitat:
Wie drückt sich das „Martialische“ aus, dem Sie im Fußball begegnen wollen?

Im Spitzenfußball wird der Leistungsanspruch überhöht. Und wer Menschen zu Helden ohne Schwächen erheben will, macht sie damit zu Göttern. Aber das geht nicht. Der überzogene Leistungsanspruch hat auch Auswirkungen auf unsere Basis. Was für eine Haltung vermitteln wir etwa unseren Kindern? Das Kind, das in einem Spiel sechs Tore schießt und im nächsten vier, muss schon Angst haben, ein Versager zu sein. Solche Szenen gibt es auf den Fußballplätzen immer wieder. Diese Versager-Betrachtung, diese Schwäche-Betrachtung in den ungeheuer erfolgsbetonten Sportarten ist zu sehr ausgeprägt, nicht nur im Fußball.

Muss dort nicht Leistung das oberste Prinzip bleiben?


Der extreme Antrieb, Spitzenleistungen zu erzielen, muss wieder in ein vernünftiges Maß gebracht werden. Wir haben das Maß verloren. Verstehen Sie mich nicht falsch: Ich bin sehr für Leistungsförderung, denn eine Gesellschaft ohne Leistung wäre auch eine arme Gesellschaft. Wir brauchen Leistung, und wir brauchen auch Vorbilder. Es fängt aber damit an, dass manche Eltern anerkennen müssen, dass nicht jeder Junge, der sehr gut Fußball spielt, ein Profi oder Nationalspieler werden kann. Es ist wichtig, dass sie spielen und dabei Erfolg und Misserfolg erleben – und tolerante Verhaltensweisen erkennen können. Wir müssen zu einer anderen Haltung kommen: Wenn du gut bist, strenge dich an, du kannst besser werden. Aber treibe dich nicht in Höhen, die nicht realistisch sind.

Professor Holsboer, der Sebastian Deisler wegen seiner Depression behandelt hat, kritisiert neben der fehlenden Offenheit auch, dass in Profivereinen für diese Krankheit die Kompetenz fehle.


Mir ist das Thema Depression im Profifußball und im Spitzensport in dieser Tragweite erst jetzt bewusstgeworden. Dabei wird einem auch das überzogene Leistungsdenken klar, angefangen im Nachwuchs- und Breitenbereich bis in die Spitze hinein, wo dann das Geld eine große Rolle spielt. Aber erst wenn man die Ursachen erkennt, kann man die Therapie ansetzen. An diesem Punkt sind wir gerade. Offenheit ist der erste und wichtigste Schritt. Der nächste muss verantwortungsvolles Handeln mit vielen gesellschaftlichen Gruppen sein, die uns dabei helfen können.

Quelle:
http://www.faz.net/s/RubBC20E7BC6C204B2 ... ezial.html




ich hoffe Dr. Zwanzger meinte auch dass die hassgesänge gegen gegnerische spieler aufhören sollten. auch fussballgegner sind menschen


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BeitragVerfasst: 16.11.2009 19:26 
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Hab gerade auf RTL gesehen das Robert wohl doch noch anderen davon erzählt hat . Balitsch und die Masseure wußten bescheid das er damit Probleme hat . Aber es hat leider auch nicht geholfen !


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BeitragVerfasst: 16.11.2009 19:31 

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Mic96 hat geschrieben:
Hab gerade auf RTL gesehen das Robert wohl doch noch anderen davon erzählt hat . Balitsch und die Masseure wußten bescheid das er damit Probleme hat . Aber es hat leider auch nicht geholfen !


Meldet auch der Kicker: http://www.kicker.de/news/fussball/bund ... artet.html

Ist natürlich für die Betroffenen eine scheiß Lage. Auf der einen Seite die Loyalität gegenüber einem Freund, auf der anderen Seite wird sich Balitsch jetzt auch die Frage stellen, ob es geholfen hätte, wenn er den Verein informiert hätte.

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BeitragVerfasst: 17.11.2009 10:56 
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Nun ist Robert Enke schon 1 Woche tot. Trotzdem möchte ich auch mal was zu meinem Empfinden schreiben.

Bei mir ist es der Mittwoch, den ich wahrscheinlich den Rest meines Lebens nicht mehr vergesse. Ich hatte am Dienstag kein Fernsehen geschaut und war auch nicht im Internet. Daher stehe ich morgens nichtsahnend auf und hole wie immer zuerst mal die Zeitung aus dem Briefschlitz. Sofort sehe ich Enke auf dem Titelbild und denke zweierlei: Eigentlich nichts ungewöhnliches Robert Enke auf dem Titelbild der HAZ, aber warum mitten in der Woche. Sekundenbruchteile später fällt mein Blick auf die Schlagzeile oben drüber. Robert Enke ist tot! Erst sage ich mir noch, was ist denn das jetzt für ein schlechter Scherz, weiß aber doch es ist kein Scherz sondern die bittere Wahrheit. Dann fange ich an zu lesen, es soll Selbstmord gewesen sein. Ich bin total geschockt und kann erst mal gar nichts denken und sagen. Mittags dann der tapfere Auftritt von Teresa Enke, der die ganze Dramatik offenbart. Was muss dieser Mensch gelitten haben, dass er nun geglaubt hat, keinen anderen Ausweg mehr zu haben.

Der Rest der Woche ist sehr komisch. Einerseits kann ich die Zeitung in der Straßenbahn gar nicht lesen, weil mir dann immer sofort die Tränen kommen, andererseits lese ich doch immer wieder Berichte, auch im Internet, weil ich das Gefühl habe, ihm so noch eine Weile nahe sein zu können. Nachts kann ich nicht schlafen, weil mein Herz rast und die wildesten Gedanken in meinem Kopf kreisen.

Irgendwie komisch, dass die Trauer mich so gepackt hat, wo ich doch gar kein richtiger Fußballfan bin. Ins Stadion gehe ich höchstens 2 – 3 mal im Jahr und live im Fernsehen schaue ich eigentlich auch nur Spiele der Nationalmannschaft bei EM oder WM. Anhänger von Hannover 96 bin ich eher aus Lokalpatriotismus. Aber das war wohl auch das Besondere an Robert, das er mit seinem Charakter und auch seiner Leistungsbereitschaft auch nicht so fußballinteressierte wie mich begeistert hat. Wenn ich ins Stadion gegangen bin, dann habe ich mich hauptsächlich auf Robert Enke gefreut. Einmal als ich mit meiner 8jährigen Tochter im Stadion war habe ich ihr begeistert Robert Enke gezeigt und so in etwa gesagt: Schau mal, da ist der beste deutsche Torwart und der spielt bei uns. Für mich war Hannover 96 einfach gleichbedeutend mit Robert Enke. So war es auch vorletzten Sonntag beim Spiel gegen den HSV. Die Karte hatte ich eher zufällig. Dennoch habe ich mich tierisch gefreut, das Comeback Spiel von Enke im Stadion sehen zu können. Nach dem Spiel habe ich noch mit 2 HSV Anhängern gescherzt, dass ihre Mannschaft zwar besser war als 96, aber dass wir einen Robert Enke zwischen den Pfosten haben. Wer konnte denn ahnen, dass er dort nie mehr stehen wird.

Das war so komisch und traurig, am Sonntag den gleichen Weg zu gehen, wie am Sonntag davor zum Spiel gegen den HSV. Nun aber, um Abschied von unserem Idol zu nehmen, der gleichzeitig ein so sympathischer Mensch und ein wichtiges Gesicht Hannovers war. Die Trauerfeier war sehr bewegend und dem Anlass angemessen. Da war ich echt stolz auf alle Fans und auf unsere Stadt.

Nun geht das Leben weiter und der von manchen sogenannte Trauerhype ist zu Ende. Das ist natürlich gut so, auf der anderen Seite aber auch schwer zu ertragen. Als ich das Stadion verließ, wusste ich, nun ist Robert Enke endgültig gegangen. Die Verbindung, die man in der Woche noch hatte, reißt endgültig ab. Das war für mich irgendwie schwer erträglich. Nun endet die Trauer und das Vergessen beginnt. Wahrscheinlich spätestens in der neuen Saison wird es normal sein, dass er nicht mehr in unserem Tor steht und Fromlowitz wird seinen Platz eingenommen haben. Und irgendwann wird Robert Enke nur noch eine Randnotiz sein. Der Sitznachbar im Stadion wird schon beim ersten Fehlpass wieder schimpfen und Fans die eigene Mannschaft auspfeifen, wenn sie schlecht spielt. Das ist natürlich normal, trotzdem macht mich dieser Gedanke sehr traurig. Ich weiss jetzt noch nicht, wann ich wieder ins Stadion gehe. Momentan kann ich mir das nicht vorstellen, auch wenn das den anderen Spielern gegenüber ungerecht ist, da sie ja gar nichts dafür können. Aber den Anblick könnte ich momentan nicht ertragen.

Meine Gedanken sind auch oft bei seiner Frau. Niemand kann ermessen, was Teresa Enke nun durchmacht. 3 Jahre nachdem Tod der Tochter –alleine das ein Schicksalsschlag, an dem sie für den Rest ihres Lebens leiden wird- nun auch noch den Ehemann zu Grabe tragen zu müssen. Ich wünsche ihr alle Kraft der Welt, die sie braucht, um dieses finstere Tal durchschreiten zu können.

Machs gut Robert Enke!

Ich werde Dich nie vergessen!


PS: Tut mir leid, dass es so viel Text geworden ist, aber das musste ich mal loswerden.


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 Betreff des Beitrags: Gedanken zum Tod von Robert Enke und einigen Kommentaren
BeitragVerfasst: 17.11.2009 11:36 
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Liebe Forumskollegen,

ich möchte ein paar Gedanken zum Tod von Robert Enke und einigen Kommentaren hier loswerden.

Als ich am Dienstagabend den Videotext irgendeines Senders aufrief, um nach dem Programm und aktuellen Schlagzeilen zu sehen, leuchtete dort die Zeile auf "Robert Enke ist tot". Ich habe diese Zeile mehrfach gelesen und konnte nicht glauben, was dort stand. Es dauerte eine Weile, bis ich die angegebene Seite aufrief und erkennen musste, dass hier kein Irrtum oder eine Verwechslung vorlag. Ich war im Schock. Ich zappte durch die Videotextseiten und startete den PC, um mich im Internet zu vergewissern. Wie versteinert starrte ich auf die Worte, die von Bahnübergang und Selbstmord zeugten.

Ich war fix und fertig und fing an die wichtigsten Telefonnummern anzurufen, nur zum Teil, um vielleicht Ahnungslose zu informieren, wahrscheinlich doch eher, um die Fassungslosigkeit mit jemandem teilen zu können. Der Internetauftritt von Hannover 96 hatte inzwischen jeden Zweifel ausgeräumt und war genau wie ich in der schockierenden Nachricht vom Tod Robert Enkes erstarrt.

Da ich selbst erst gerade einen Infekt überstanden hatte, konnte ich am Dienstagabend nicht zum Stadion gehen. Den Mittwoch verbrachte ich in einer Art gedämpften Trance in dem ich die Pressekonferenzen und Berichterstattung wie ein Schwamm aufsog. Am Abend besuchte ich die Andacht in der Marktkirche und marschierte mit zum Stadion. Die Gespräche um mich herum kreisten immer um das Gleiche: Wie hatte man von Enkes Tod erfahren und was war alles nötig um dieser furchtbaren Nachricht zu vertrauen? Menschen jeden Alters, verschiedener Vereine (auch vom BTSV!) schlenderten gedämpft murmelnd im Zug dahin, kein böses Wort fiel.

Am Stadion sammelte ich mich in einer der Schlangen vor dem Kondolenzbüchern, um mich dort einzutragen. Fix und fertig traf ich zuhause ein und brauchte bis Donnerstagnachmittag, um wieder einen klaren Gedanken fassen zu können. Ein Treffen mit 1893, eigens für den Stadionbesuch aus der fernen Heimat angereist, brachte uns beiden ein wenig Ruhe. Die Zeit bis zum Trauergottesdienst im Stadion verging zähflüssig, ich konnte nur langsam wieder klare Gedanken fassen.

Der Stadionbesuch war mein persönlicher Abschluss einer schrecklichen Trauerphase. Ich habe schon einige Trauer erlebt, doch so mitgenommen hat mich noch kein Tod eines Menschen, den ich nicht persönlich kannte. Die Trauerfeier gab mir, was ich brauchte, um mit dem Schlimmsten abzuschließen. Es tat mir gut, zu sehen, dass es vielen Tausend anderen Menschen genau so erging wie mir. Es tat mir gut, einen wichtigen Menschen an meiner Seite zu haben, denn es gab einige Situationen während der Veranstaltung, in denen ich wie ein Schlosshund geheult habe.

Nach dem Abschluss der Veranstaltung fühlte ich mich wie gerädert, aber trotzdem auch ein wenig besser. Mir war bewusst geworden, dass jetzt vor allem die Trauerarbeit für Teresa Enke, andere Familienangehörige und die Spieler von Hannover 96 und Nationalmannschaft wirklich beginnt. Nach der Beerdigung nimmt der unglaubliche Stress der Organisation, der vielen notwendigen Gespräche, der schwierigen Entscheidungen ein wenig ab. Dann erst, bei den Gedanken an den Alltag, an die Normalität, die sich so recht nicht wie Normalität anfühlen will, wächst die Leere, die Lücke die Robert Enke hinterlassen hat, ins scheinbar Unermessliche.

Ich denke an meine eigenen Erfahrungen und wünsche Teresa Enke, allen Angehörigen, den Spielern von Hannover 96 und der Nationalmannschaft und allen, die Robert Enke nahe gestanden haben, die Kraft, mit dem Verlust fertig zu werden und die Kraft und den Mut, die vielen kleinen und großen Aufgaben, die in Zukunft ohne ihn bewältigt werden müssen, anzugehen und durchzustehen.
Ich wünsche auch den Zugführern, den Helfern und allen, die durch seine Selbsttötung leiden mussten, dass sie diese grausame Erfahrung verarbeiten können und in ihr Leben zurückfinden.

Soweit meine ganz persönliche Geschichte.

Das Leiden der Anderen
Es macht mich traurig, dass selbst hier im Forum Einige Robert Enke die Schuld für alles Leid geben, das seine Selbsttötung und die Art und Weise, wie er sie umgesetzt hat, bei den Menschen verursacht.

Die Depression ist eine Krankheit, die das Herz erdrückt und den Verstand blockiert. Wer Robert Enkes Leben betrachtet, kann niemals ernsthaft glauben, dass er diese Konsequenzen so bewertet hat, wie er so viele andere Dinge seines Lebens und die Aufgaben, die er sich selbst gestellt hat, bewertet hat. Das konnte Robert Enke nicht, denn die Despression verstellt den Blick auf die Konsequenzen für andere, auf rationale Überlegungen, wem man schadet, wie andere sich fühlen werden. Wer depressiv ist, verliert gerade die Fähigkeit, die Robert Enke so ausgezeichnet hat: Empathie, das Mitfühlen, das Hineinversetzen in andere. So wenig rational, wie ein depressiver Mensch sich zur Selbsttötung entscheidet, so wenig rational entscheidet er den Weg dorthin.

So überlegt die Planungen auch gewesen sein mögen, mit denen er alle Menschen, selbst seine geliebte Frau getäuscht hat, die Gedanken eines Menschen, der entschlossen ist, sein Leben zu beenden, nehmen in ihm so viel Raum ein, dass für die Frage nach den Gefühlen Anderer kein Platz mehr ist.
Die Aufgabe, diese Gedanken zu haben, diese Gefühle auszudrücken, für die Hinterbliebenen und die betroffenen Zugführer und Helfer, diese Aufgabe ist jetzt unsere.

Der Druck und die Schuld
Ich möchte gerne Arnd Zeigler zitieren, der hierzu viel Richtiges in seiner „Wunderbaren Welt des Fußballs“ vom 15.11.09 gesagt hat:
"[Hat] der große Druck des kalten Bundesligageschäftes Robert Enke letztendlich in seinen Tod getrieben [...]? [Robert Enke] ist in fast 47 Jahren der erste aktive Spieler der ersten Liga, der sich das Leben genommen hat und unter schweren Depressionen leiden auch Bäckermeister, Lehrer, Bürohilfen oder Metzgergesellen. [...] Man kann nicht ergründen warum jemandes Herz nicht mehr will und ebenso wenig kann man ergründen, warum Robert Enkes Seele nicht mehr wollte. Die Krankheit ist eigentlich schon die ganze Antwort."

Es ist nicht die Bundesliga, die Enke zur Selbsttötung gebracht hat, es war nicht der Tod seiner Tochter, es waren nicht die Rückschläge auf seinem Weg in die Nationalmannschaft: Es war seine Krankheit.

Alle Belastungen, so ungerecht und grausam sie gewesen sind, haben für Robert Enke durch seine Krankheit zu viel Gewicht bekommen. Seine Krankheit hat ihm den Blick auf mögliche Lösungen oder auch nur die Möglichkeit, trotz allem ein wirkliches Leben als Vater, Ehemann und großherziger Helfer für viele Menschen und Tiere führen zu können, verstellt.

Die Trauerfeier und die Medien
Jeder trauert anders. Braucht man um zu trauern bestimmte Kleidung, bestimmte Musik, eine Kirche, einen Pastor oder Pfarrer, alle Freunde und Nachbarn, nur die Familie, eine Aufbahrung, eine Urne, eine Grabstelle, viele Menschen, die einem beistehen, das Alleinsein? Was für den einen Menschen wichtig ist, erscheint dem anderen unvorstellbar.

Es liegt auf der Hand, dass eine Trauerfeier, wenn so viele Menschen um einen Einzelnen trauern, niemals allen Vorstellungen gerecht werden kann. Ob es Robert Enke so gewollt hätte, ist müßige Spekulation, denn er ist nicht mehr hier. Ich bin fest davon überzeugt, dass die Trauerfeier in der AWD-Arena genau der richtige Weg und auch die richtige Größe war.

Jeder Mensch vor Ort konnte sich davon überzeugen, dass getrauert wurde, Anteil genommen wurde, Abschied genommen wurde, Trost gespendet wurde; von jedem Einzelnen für sich und seine Nachbarn, aber auch in der großen Gemeinschaft untereinander und für Teresa Enke, die Mannschaften und die Vielen, die persönlichen Kontakt mit Robert Enke hatten. Auch diejenigen, die nicht vor Ort sein konnten oder wollten, hatten die Möglichkeit, durch die Übertragung im Fernsehen dabei zu sein. Ich hatte nicht den Eindruck, als würde hier ein Medienspektakel inszeniert. Doch wer immer das so empfunden haben sollte, konnte sich selbst entscheiden, ob und auf welche Weise er teilhaben wollte.

Ich denke, dass gerade die Trauerfeier eine Veranstaltung voller Würde und Respekt war.

Über die mehr oder weniger eng am Thema angelehnten Diskussionen mit mehr oder weniger kompetenten Moderatoren und Experten, kann man sicher eine andere Meinung vertreten. Aber das liegt meiner Meinung nach auch daran, dass die Frage nach dem Grund mit der Antwort: „Eine tödlich verlaufene Krankheit“ hinreichend zu beantworten gewesen wäre. Doch die Frage, ob sich an der fatalen Schweigsamkeit zu Schwächen bei Menschen mit Depressionen zukünftig etwas ändern wird, diese Frage kann niemand beantworten – nur die Zukunft.

Es gibt Menschen, die schon jetzt ein Antreten von Hannover 96 gegen Schalke 04 einfordern, weil die Spieler schließlich Profis seien und keine „Weicheier“ sein dürften, wie das gerade in Kommentaren auf der Seite der HAZ zu lesen ist. Diese Menschen zeigen, dass die Verantwortung hier keinesfalls allein bei DFL, DFB oder den Verantwortlichen in den Vereinen liegt. Hier muss auch jeder Zuschauer, jeder Fan seine eigene Einstellung überprüfen. Bei gebrochenen Knochen und gezerrten Muskeln versteht jeder die Notwendigkeit, für Wochen oder gar Monate pausieren zu müssen, bei gebrochenen Seelen scheinen für das Verständnis aber andere Grenzen zu herrschen.

Fazit
Ich trauere noch immer und weiß, dass ich dabei nicht alleine bin. Ich möchte mit diesem Beitrag dafür werben, Verständnis für diejenigen zu zeigen, die in der einen oder anderen Frage vielleicht einfach eine andere Meinung haben. Das Maß aller Dinge ist für mich immer noch gegenseitiger Respekt. Diesen hat Robert Enke in seinem Leben anderen zuteil werden lassen und sich damit selbst in höchstem Maße verdient. Auch nach seinem Tod wirkt dieser Respekt noch immer nach, er wird nicht nur in der Zahl seiner Fans sondern auch in deren vielfältiger Zusammensetzung deutlich. Nur wenigen Sportlern seiner Klasse gelingt es, sich über ihre Sportart hinaus und in allen Bereichen – sei es für persönliche Kontakte oder auch wichtige Projekte – so viel Respekt zu verdienen und dabei nie für einen Skandal verantwortlich gewesen zu sein.

In diesem Sinne und – wie ich denke - auch im Sinne Robert Enkes, plädiere ich für mehr Respekt.


Zuletzt geändert von sArnie am 17.11.2009 12:13, insgesamt 1-mal geändert.

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Vorallem an den Nachfolger der am nächsten Spieltag im Tor stehen wird kommen qualwolle 90 minuten auf ihn zu.
Aber ich glaube und hoffe das ihnen die 96 Fans zur seite stehen werden.
Egal was passiert


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Aus meiner Sicht kommt die wirklich schwierige Zeit erst noch, weil das "Gemeinsame" wieder brüchiger werden wird.

Die kollektive Trauer war bis Sonntag so groß, daß dieses Gemeinsame da war und sich jeder gestützt fühlen konnte.

Doch die Wege werden sich wieder stärker trennen.
Einige werden sagen, es reicht jetzt mit dem Trauern.
Es muß irgendwie wieder weiter gehen.
Andere werden stärker das Bedürfnis haben, weiter über Enke und seinen Lebensweg zu schreiben.
Vielleicht sogar noch monatelang ein Trauerbedürfnis haben
(oder sogar noch Jahre später).

Das macht es schwierig. Ich wäre natürlich dafür, diese Unterschiede gegenseitig zu respektieren.
Selber merke ich jetzt schon, daß ich nicht so schnell einen Schlußstrich unter die Gedanken zu Enke ziehen kann.


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Bin immer noch fassungslos.

Ohne Worte.... :cry:


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FCA 1907 hat geschrieben:
wo sollen wir dann Abschied nehmen wenn wir nicht zum Grab von Robert Enke sollen ? :cry:


Ich denke es ist nicht das Problem an das Grab zu gehen.
Immerhin ist es ein öffentlicher Friedhof.
Nur für den Sonntag bat die Familie verständlicherweise um 'Abstand'.

_________________
Einmal Roter - immer Roter.
......und immer hübsch fair.
http://www.fussballboard.de/images/avat ... r-1505.gif
P.S.: Rechtschreibfehler, fehlende oder verdrehte Buchstaben sind gewollt und dienen der Unterhaltung !


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Das ist ja kein Problem dann gehen wir halt an einen anderen Tag Danke für die Antwort ich bin immer noch total geschockt und Traurig








Robert ich werde dich nie vergessen du wirst immer in meinem Herzen
weiterleben


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