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 Robert Enke (†) Moderations-Bereich
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BeitragVerfasst: 20.11.2009 16:34 
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Yun Fei Yang hat geschrieben:
In der Talkshow Tietjen und Hirschhausen heute abend um 22:00 Uhr in N3 ist auch Andreas Kuhnt zu Gast und wird zum tragischen Tod von Robert Enke aber sicher auch zum morgigen Spiel Stellung nehmen.

Da ich die Freitagabend Talkshows auf N3 eh immer schaue, werde ich das sicher auch heute sehen. Hoffentlich überstehe ich das ohne eine Überschwemmung auf dem Sofa zu produzieren.


Ich bin mal zufällig auf die Classics geraten beim Zappen, ist aber auch schon was her, und da war unser Robert auch mal zu Gast, nämlich bei Tietjen und Herman. Vielleicht weiß jemand noch, wann das war und vielleicht auch wo man das finden kann bzw. wo die Sendung zu finden ist.

Danke!


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BeitragVerfasst: 20.11.2009 16:56 
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Sehr erschütternd finde ich im Rückblick auch den preisgekrönten ZEIT-Artikel von Robert Reng über Enke aus dem Mai 2004. Da sieht man schon die Zerissenheit zwischen Enkes eigenen beruflichen Ansprüchen und seiner sensiblen Psyche. Besonders Stellen wie diese:
Zitat:
Enkes Reflexe

Der Trainer ordnet ein kleines Spiel an, Angriff gegen Abwehr, Enke geht breitbeinig in die Knie, hält die Arme durchgestreckt nach unten, alle zehn Finger gespreizt, den Rücken kerzengerade, jeder Torhüter hat seine eigene Art, auf Schüsse zu warten. Er drückt sich vom Boden ab, seine Sprungkraft ist beachtlich, aber großartig ist seine Explosivität, blitzartig schnellt er nach oben. Als er einen Schuss noch erreicht, der schon im Tor schien, klatschen die paar Rentner auf der Tribüne. "Das hat mir am meisten gefehlt", sagt er. "Diese Gefühl: Für irgendjemanden ist es wichtig, was du machst." Er hat noch kein Spiel für Teneriffa absolviert, noch fehlt ihm Fitness, aber vor allem Sicherheit. Er weiß, schon bald wird er wieder spielen, und dann muss er frei sein von den Monaten, die hinter ihm liegen. Die Erinnerung ist der größte Gegner des Torwarts. Jeder Torhüter hat Fehler gemacht, hat schlechte Tage hinter sich, "kein Torwart kann seine schlechten Momente vergessen. Du musst versuchen zu verdrängen".

Lange ist es in seiner Karriere immer nur bergauf gegangen. Abitur in Jena, mit 19 debütiert er bei Borussia Mönchengladbach in der Bundesliga. Gladbach steigt mit 79 Gegentoren ab, ein grausamer Rekord, und er schafft es, dabei gut auszusehen. Er wird Juniorennationaltorhüter, 1860 München lockt ihn, der Mönchengladbacher Jupp Heynckes wird Trainer bei Benfica Lissabon und will Enke unbedingt verpflichten. "Die Leute haben gesagt, der Enke ist geldgierig, weil ich nach Lissabon statt zu 1860 bin, und natürlich hatte der Wechsel viel mit Geld zu tun. Damals habe ich gemacht, was alle im Fußball machen: das beste Angebot genommen."

Er ist niemand, der schon immer gerne im Ausland leben wollte. Er gerät da so rein. Traurig bemerkt er, wie sein Status im Ausland steigt, er über ein Dutzend Angebote von englischen, spanischen und italienischen Klubs bekommt, unter anderem von AS Rom und Manchester United, der deutsche Fußball ihm aber jegliche Anerkennung verweigert. Er schaut noch immer Bundesliga im Satellitenfernsehen, die Heimat jedoch scheint ihn zu vergessen. "Manchmal, bloß manchmal, wünsche ich mir schon, noch einmal in der Bundesliga zu spielen, um den Leuten zu zeigen, dass ich im Süden nicht nur in der Sonne gelegen habe." Einmal, da ist er noch in Lissabon, bekundet der 1. FC Kaiserslautern sein Interesse. Nur um dann doch abzusagen. An dem Tag geht er mit seiner Frau Teresa an den Strand von Estoril, um sich abzulenken. "Und prompt hat es angefangen zu regnen. Da war die Depression komplett." Die Geschichte scheint nicht mehr als eine kuriose Anekdote, als ihn wenig später, im Juni 2002, einer der zehn größten Klubs der Welt anheuert. Er ist, 22 Jahre nach Bernd Schuster, der zweite Deutsche, der für Barcelona spielen darf. Drei Wochen nach seiner Ankunft sitzt er mit Teresa in einem Straßencafé in der Altstadt und spürt: "Ich bin erst kurz hier, aber ich habe schon das Gefühl: Hier möchte ich lange bleiben." Dann kriegt er kurz Panik, weil ein Kampfhund auf seine Frau zukommt. Er fürchtet, sie könnte den Hund mit nach Hause nehmen. Sieben Hunde haben die Enkes zu der Zeit, Teresa hat sie aufgelesen.

Heute Abend spielt Barcelona wieder. Ein Uefa-Cup-Spiel, er wird es sich im Fernsehen anschauen. Das Training ist vorüber, er ist müde, hängt selig auf einem Plastikstuhl in einem Café unten am Hafen von Santa Cruz. Er ist nachmittags oft hier und schaut sich die Menschen an. "Wie gut gelaunt sie sind." Teresa ist in Barcelona wohnen geblieben, wegen der Hunde, sie wollten sie nicht bis nach Teneriffa transportieren, wenn er vielleicht im Juli schon wieder weg ist. Acht sind es mittlerweile. Er wird wach, als er von ihnen erzählt.

Etwas hat sich verändert in den letzten Jahren. Er ist immer noch ruhig, sachlich, höflich: liebenswert. Bloß der engstirnige Ehrgeiz der Jugend ist verschwunden. Dieser Hunger junger Sportler, ihre absolute, euphorische Fokussierung darauf, der Beste zu werden, hat Platz gemacht für eine Gelassenheit. Oft fragt er sich, wie es wäre, wenn er mit Scheuklappen durchs Leben liefe, absolut überzeugt von sich und seiner Arbeit. Manchmal glaubt er, er wäre dann ein besserer Torwart. Es ist vermutlich ein Trugschluss. [b]Auch einer, der Zuspruch und Bestätigung braucht, kann ein Klassetorwart sein. Er selbst hat das bewiesen. Aber nun sitzt er in der Bar des Luxushotels Mencey, schaut Barças Uefa-Cup-Spiel und sieht Victor Valdés. Da kommen einem solche Gedanken, ein Torwart müsse skrupellos sein. Valdés ist 22. Er hat sich den Platz geholt, von dem Enke dachte, es würde seiner werden. Valdés, ganz in Schwarz, der Farbe großer Torhüter, lenkt spektakulär einen Schuss über die Latte. "Der Victor kennt keine Selbstzweifel", sagt er. Es klingt bewundernd, es klingt irritiert. Barca führt 2:0, es wird langweilig, er fixiert sich auf den Mann vor ihm, der unaufhörlich in der Nase bohrt. "Ist das ekelhaft, guck doch mal!" Was fühlt er, wenn er Barca nun im Fernsehen sieht? "Gar nichts. Ich hatte doch nie das Gefühl, dazuzugehören."

Er bekommt eine Chance bei Barca. Valdés macht die ersten Partien, aber im Pokalspiel gegen Novelda, einen Drittligisten, darf er ran. Barca verliert 2:3, ein Aufschrei der Empörung geht durch die Stadt, eine Boulevardzeitung schreibt: "Enke schaufelt sich sein eigenes Grab." Das dritte Tor resultiert aus einem Missverständnis zwischen ihm und Verteidiger Frank de Boer, de Boer stellt ihn öffentlich an den Pranger. Es ist September 2002, der zweite Monat seines Drei-Jahres-Vertrages, und er fühlt, "ich bin schon gestorben". Er wird nur noch in zwei bedeutungslosen Spielen aufgestellt. Im folgenden Sommer darf er nicht mehr mit auf die Saisonvorbereitungstournee in die USA. Niemand sagt ihm etwas, er steht einfach nicht mehr auf der Liste. Er ist nicht doof, er weiß, was das bedeutet.

http://www.zeit.de/2004/23/Sport_2fEnke_23


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BeitragVerfasst: 20.11.2009 17:27 
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tauri hat geschrieben:
(...)

Gut, daß sich andere sensible oder depressive Spieler bisher meistens wieder ins Leben zurückgekämpft haben oder dies doch versuchen. Hochachtung auch für alle, die zu ihren Depressionen stehen und dies öffentlich machen. (...)


Da ist der nächste, der es öffentlich macht: Andreas Biermann vom FC St. Pauli.

http://www.bild.de/BILD/sport/fussball/ ... gehen.html


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Danke für den Link, Soccerfriend. Das geht echt unter die Haut.

Dieser Schritt verdient allergrößten Respekt. Möge er ein Zeichen für diejenigen sein, die sich noch im Dunkeln herumdrücken und denen noch der Mut fehlt. Ich wünsche mir von ganzem Herzen, dass Andreas Biermann der Weg zurück gelingt.

Wenn ein Verein die Menschen hat, hier Zeichen zu setzen, dann der FC St. Pauli. Trainer Stanislawski und Vorsitzender Corny Littmann sind für mich in vielerlei Hinsicht beispielhaft, besonders was Ehrlichkeit und Konsequenz angeht.

Ich wünsche Andreas Biermann von hier aus alles Gute.

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Vielleicht mal ein paar wenige Statements zur stationären Behandlung, weil ich schon finde, dass man über die Krankheit öffentlich mehr diskutieren sollte. Aber ohne einen Bezug zu Robert Enke zu finden, denn auf inhaltslose Verschwörungstheorien kann ich verzichten.

Wenn man sich stationär behandeln lässt, ist man wahrlich in keinem guten Zustand. Man muss erst zahlreiche Tabletten nehmen um ruhig gestellt zu werden. Der Arzt will ja einen Bezug zum Patienten aufbauen, damit überhaupt ein Dialog zu Stande kommen kann. Es dauert einige Zeit bis die Tabletten abgesetzt werden, erst danach wird das Leben komplett aufgerollt. Mir ist aufgefallen, dass einige Patienten am Anfang der Therapie reichlich abgenommen haben. Der Gewichtsverlust war nicht mal das Schlimmste, sondern der leere hoffnungslose Blick, den ich nie in meinem Leben vergessen werde. Als wenn derjenige durch einen hindurchguckt bzw. gar nicht wahrnimmt. Wenn es nahestehende Personen sind, die innerhalb kürzester Zeit völlig anders aussehen (zerfallen) und auftreten, ist das wirklich hart. Die qualvollen Begleiterscheinungen, wie ich es in meinem letzten Beitrag schon erwähnt habe, können einen Menschen zeitweise komplett verändern. Hier sind die Aussagen einiger Ärzte ziemlich unterschiedlich, aber ich habe es mit eigenen Augen gesehen. Es ist ein knallharter Weg.

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Paso del Sapo (Krötenpass)...


Zuletzt geändert von AndréMeistro am 21.11.2009 00:56, insgesamt 1-mal geändert.

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ich empfehle euch allen folgende link zum thema depression. leider steht auf der seite so viel dass ich es hier nicht hineinkopieren kann
http://de.wikipedia.org/wiki/Depression


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Frage an alle: Welche fachlichen Qualifikationen bringt ihr mit, um über das Thema Depression hier substantiiert zu diskutieren?

Die Frage ist ernst gemeint.

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"...ein Beruf, der durch eine Vielzahl von Wichtigtuern, Halbgebildeten und Trunkenbolden gestraft ist."

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Zero.


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@Gunther nochmal speziell:

rostomat hat geschrieben:
Frage an alle: Welche fachlichen Qualifikationen bringt ihr mit, um über das Thema Depression hier substantiiert zu diskutieren?

Die Frage ist ernst gemeint.

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rostomat hat geschrieben:
@Gunther nochmal speziell:

rostomat hat geschrieben:
Frage an alle: Welche fachlichen Qualifikationen bringt ihr mit, um über das Thema Depression hier substantiiert zu diskutieren?

Die Frage ist ernst gemeint.

sorry, ist nicht böse gemeint.....aber du (und andere) mußt nicht alles wissen.

_________________
http://www.96statistik.de.tf
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Klaro, kann ich mit leben. Ich lösche Deine Beiträge dann mal, ist nicht böse gemeint. Das Thema ist zu ernst, um unhinterfragt scheinbar fachliche Urteile als Ergebnis stehen zu lassen.

Weiteres gerne per PN, muss nicht jeder alles wissen.

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rostomat hat geschrieben:
Das Thema ist zu ernst, um unhinterfragt scheinbar fachliche Urteile als Ergebnis stehen zu lassen.


:nuke:
Ich fand es einfach nur traurig, was man hier heute abend so alles zu lesen bekam.

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"Ist das Schubert?"
"Nein. Irgendjemand von einem Bratfett-Preisausschreiben."
"Ach." (Loriot)


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96-Oldie hat geschrieben:
rostomat hat geschrieben:
Das Thema ist zu ernst, um unhinterfragt scheinbar fachliche Urteile als Ergebnis stehen zu lassen.


:nuke:
Ich fand es einfach nur traurig, was man hier heute abend so alles zu lesen bekam.


Warum hast Du das nicht vorher geschrieben.Hast Du keine eigene Meinung oder was?
Was ist daran traurig wenn man hier über die Volkskrankheit Depression spricht.Nur weil Gunther seinen Standpunkt vertritt ist es noch lange nicht traurig.
Das rostomat die Beiträge löscht kann man nach dem genannten Grund nachvollziehen.Aber die Diskussion war nicht so schlecht wie Du hier schreibst.


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Danke @ Soccerfriend für die interessanten Links. Der damalige Zeit-Artikel schildert die Probleme mit dem Auf und Ab auf der Torwart-Position ziemlich genau. Dieses Auf und Ab scheint für Leistungssportler in der Sportart Fußball ohnehin noch stärker zu sein als in anderen Sportarten. Man wird entweder schnell in den Himmel gelobt oder plötzlich wieder kaltgestellt, vernichtend beschimpft und kritisiert.

Aufrüttelnd auch der Bericht über den St.Pauli-Spieler: "Ruhig, zurückhaltend, immer freundlich. So zeigte sich Paulis Abwehrspieler Andreas Biermann (29) in der Öffentlichkeit. Aber in seinem Inneren sah es ganz anders aus: Ihn quälten seit Jahren tiefste Versagensängste."

Dieses "ruhig, zurückhaltend, immer freundlich" ist zweifelos eine durchaus brisante Mischung. Eigentlich kann man das doch nur durchhalten, wenn man sich perfekt zu kontrollieren versucht. Auch Enke galt doch als "ruhig, zurückhaltend, immer freundlich". Man wünscht sich im nachhinein fast, er hätte öfter mal wie andere Torhüter die Aggressionen rausgelassen oder den "bad boy" gespielt. Denn daß er diese Aggressionen in sich trug, zeigt die Art seines Ablebens überdeutlich. Nur im Höchstmaß der Aggression scheint ein solcher Schritt möglich zu sein, wie Enke ihn ging.

Heiko Buschmann schreibt in "Reviersport" (siehe Pressethread von heute):

"Bei allem Verständnis für den Wunsch all der Leute, von einem sympathischen Menschen und tollen Sportler Abschied nehmen zu wollen: Hoffentlich hat die Inszenierung in Hannovers Stadion nicht noch eine fatale Folgewirkung auf den Teil unserer Gesellschaft, in der das Zeigen von Schwäche nicht anerkannt wird. Enke ist eben kein Held, als der er im Rahmen der größten Trauerfeier im Nachkriegs-Deutschland hochstilisiert wurde. Er wäre einer gewesen, hätte er den Mut und die Kraft gehabt, sich offen zu seinen schwerwiegenden Problemen zu bekennen und sie von Fachleuten behandeln zu lassen - auch auf die Gefahr hin, seinen Platz im Tor zu verlieren."

Diese Sichtweise ist unbequem, hat aber auch viel Wahrheit für sich. Es ist schwierig, die angemessene Mitte zwischen "Held" und "kein Held" zu finden...


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tauri hat geschrieben:
(...)
Dieses "ruhig, zurückhaltend, immer freundlich" ist zweifelos eine durchaus brisante Mischung. Eigentlich kann man das doch nur durchhalten, wenn man sich perfekt zu kontrollieren versucht. Auch Enke galt doch als "ruhig, zurückhaltend, immer freundlich". Man wünscht sich im nachhinein fast, er hätte öfter mal wie andere Torhüter die Aggressionen rausgelassen oder den "bad boy" gespielt. Denn daß er diese Aggressionen in sich trug, zeigt die Art seines Ablebens überdeutlich. Nur im Höchstmaß der Aggression scheint ein solcher Schritt möglich zu sein, wie Enke ihn ging.


Da diese bedrückende Diskussion hier nicht zugelassen wird, antworte ich dir per PN.


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Das wird hier noch ein PN Forum! :roll:


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gunther, geh doch bitte einfach

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ich wünsche euch und hannover 96 und robert alles gute für das heutige spiel!


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 Betreff des Beitrags: wiederholung die 2. *seufz*
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@rostomat, wenn du mich verarschen willst, mußt du früher aufstehen.

ich nehme den thread-titel "meinungsaustausch" wörtlich. wenn das nicht erwünscht ist, solltest du das vorher kennzeichnen.

Gunther am 20.11.2009 (vor der Zensur) hat geschrieben:
--------------------------------------------------------
AndréMeistro hat Folgendes geschrieben:
Wer selbst schon Erfahrungen mit der Krankheit Depression gemacht hat, sei es im Bekannten- oder Freundeskreis, würde viel sensibler und verständnisvoller mit der Krankheit umgehen, ...
--------------------------------------------------------

Da hast Du absolut recht....bis auf einen Punkt.

Depressionen sind keine Krankheit ... Depression ist ein Zustand.

Depressionen sind ein kromprimierter Mix aus...
...Traurigkeit
...Einsamkeit
...Selbstzweifel
...Resignation
...Verbitterung
...Hilflosigkeit
...Existenzangst
...Wut
...Verzweiflung
...Ausweglosigkeit
...Panik
...Wunsch nach Erlösung

Depressionen sind wie Schwarz (tiefer Fall ins Bodenlose) ...
und Weiß (Euphorie, weil man glaubt endlich ein Grund zur Hoffnung zu haben).
Depressionen sind also ein Zustand, und keine Farben ... und schon gar nicht eine Krankheit.

Dieses "Mißverständnis" ist wohl der Grund, daß die Ärzte von Krankheit sprechen und dementsprechend (überwiegend) nur chemiepillen verabreichen, anstatt zwischen Ursache & Wirkung zu differenzieren. ....anstatt die Ursache positiv zu beeinflussen, wird an der Wirkung herumgedoktert.

Aber Depressionen werden nicht durch Bakterien, Viren oder sonstige biologische oder chemische Verunreinigungen verursacht, sondern durch eine anhäufung problematischer Lebensumstände bzw. Erlebnisse.

Depressionen sind keine Krankheit.
Depression ist ein Zustand.

Und solange (von Ärzten u. Gesellschaft) an diese Fehldiagnose festgehalten wird, wird es auch zukünftig kaum einen depressiven Menschen geben der sich "outet". Denn wer läßt sich schon gerne als krank bezeichnen, wenn er gesund ist?
Oder sind verliebte Menschen auch krank? Schwangere Frauen? Homosexuelle?

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nocci96 hat Folgendes geschrieben:
Depression ist eine Krankheit das sagt Dir jeder Arzt.
---------------------------------------------------------------

das ist das problem.

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nocci96 hat Folgendes geschrieben:
Nach Ansicht vieler Wissenschaftler ist während einer Depression der Stoffwechsel des Gehirns gestört: Botenstoffe, namentlich Serotonin und Noradrenalin, sind aus der Balance geraten. Sie sind entweder in zu geringer Konzentration vorhanden oder aber die Übertragung funktioniert nicht richtig.Meiner Meinung nach ist das eine Krankheit.
---------------------------------------------------------------

bei verliebten, schwangeren und homosexuellen sind die botenstoffe auch anders geschaltet.

verliebte menschen sind völlig durchgeknallt.
schwangere frauen essen absolut widerliches zeug.
homosexuelle ..... nunja...

also alle krank?

alles was die ärzte nicht verstehen, ist in deren augen krank².

²das ist krank.

---------------------------------------------------------------
nocci96 hat Folgendes geschrieben:
Unter Depressionen leidet man.
---------------------------------------------------------------

auch das ist falsch.

das leid entsteht nicht durch depression (denn das leid ist die depression), sondern an den ursachen wie: krankheit (krebs, bein ab ect.), arbeitslosigkeit oder der verlust eines geliebten menschen (z.b. tochter).

hier noch mal meine bitte ursache und wirkung nicht zu verwechseln.

das eigentliche problem an einer depression ist, daß ärzte natürlich nicht helfen können. denn ärzte können eine verstorbene tochter nicht zurückbringen, können keine arbeitsplätze anbieten und meisten auch nicht wirklich den krebs besiegen.
das einzige was sie machen können: pillen verschreiben um den verstand zu vernebeln....um die sorgen zu verdrängen.
aber was ist dabei gewonnen? auch wenn die sorgen wegtherapiert werden....die probleme bleiben!

---------------------------------------------------------------
Discostu hat Folgendes geschrieben:
Ändert nichts an den Tatsachen, ob man es einen Zustand oder eine Krankheit nennt.
---------------------------------------------------------------

doch, das ist das alles entscheidene.
ein mensch in einem anderen zustand muß sich nur etwas zusätzliche sorgen wegen dem umfeld (arbeitsplatz, familie, freundeskreis) machen.
ein kranker mensch wird in unserer gesellschaft schnell zu einem aussetzigen.

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aeorope hat Folgendes geschrieben:
Das Burn-out-Syndrom ist auch ein Zustand der totalen Erschöpfung. Trotzdem wird es als Erkrankung diagnostiziert und es erfolgt eine sofortige Freistellung (sofern nicht ausdrücklich vom Patienten widersprochen).
---------------------------------------------------------------

das ist bei einem burn-out eine absolut richtige handlungsweise.
aber dabei frage ich mich, was hat das mit einer ärztlichen behandlung zu tun? genau, nichts!
es wird in dem fall die ursache des burn-out erkannt und "gebannt".

bei depressionen, die meistens durch mehrere ursachen hervorgerufen werden (krankheit -> verlust der arbeit -> verlust der finanziellen sicherheit -> verlust des bekanntenkreises usw. usf ect. pp), werden tabletten verordnet....mit den folgen wie sie @Meistro beschrieben hat. womöglich noch ne "behandlung" mit elektroschocks.
was für eine (ärzte)-welt.

der begriff "krankheit" mag viell. zum vorteil sein, wenn man bemitleidet werden möchte. aber wer will das schon?
und wer bekommt arbeit, wenn er dem chef sagt, "ich bin fit, habe nur die krankheit depression" ?
würde die gesellschaft (an)erkennen, daß es ein zustand ist und keine krankheit, müßten die depressiven auch nicht angst vor einem outing haben.
ich möchte euch wirklich ans herz legen, darüber mal nachzudenken.

übrigens, depressive menschen (ist natürlich unterschiedlich, je nach dem was die ursachen sind) können sehr wohl fit für die arbeitswelt sein. (ausnahmsweise benenne ich robert als zeugen, ansonsten würde ich ihn auch gerne aus dieser diskussion heraushalten)

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rostomat hat Folgendes geschrieben:
@Gunther nochmal speziell:
rostomat hat Folgendes geschrieben:
Frage an alle: Welche fachlichen Qualifikationen bringt ihr mit, um über das Thema Depression hier substantiiert zu diskutieren?

Die Frage ist ernst gemeint.
---------------------------------------------------------------

sorry, ist nicht böse gemeint.....aber du (und andere) mußt nicht alles wissen.

---------------------------------------------------------------
rostomat hat Folgendes geschrieben:
Klaro, kann ich mit leben. Ich lösche Deine Beiträge dann mal, ist nicht böse gemeint. Das Thema ist zu ernst, um unhinterfragt scheinbar fachliche Urteile als Ergebnis stehen zu lassen.

Weiteres gerne per PN, muss nicht jeder alles wissen.
---------------------------------------------------------------

@rostomat, wenn du mich verarschen willst, mußt du früher aufstehen.

hier endet die schleife.
bei bedarf gibts die wiederholung.

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