Klima im Forum Moderations-Bereich |
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fachwerk
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Betreff des Beitrags: Verfasst: 22.11.2009 15:16 |
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Registriert: 21.02.2008 01:32 Beiträge: 5758 Wohnort: hann.münden/linden
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du du schwingst dich immer mehr zum forumstraueroberexperten auf.
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tauri
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Betreff des Beitrags: Verfasst: 22.11.2009 15:23 |
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Registriert: 10.11.2005 01:19 Beiträge: 5178
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@ Fachwerk: wann hast Du Dich denn entschlossen, diese Trauerbeschäftigung zu boykottieren? Schon Deine Bemerkung mit "Hamster nach Enke benennen" zeigte doch vor einer Woche, daß Du Dich davon deutlich distanzieren möchtest.
Dann Deine volle Konzentration auf die Spielerbeurteilung bei der Schalke-Partie.
Oder verstehe ich Dich irgendwie falsch?
(das ist nur eine Frage, und falls einige mit dem Herstellungsversuch von Normalität hier vorangehen, finde ich das durchaus überlegenswert, wenngleich es mir etwas irreal vorkam, ungefähr so, wie wenn man im Winter den Sommer auszurufen versucht)
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fachwerk
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Betreff des Beitrags: Verfasst: 22.11.2009 16:14 |
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Registriert: 21.02.2008 01:32 Beiträge: 5758 Wohnort: hann.münden/linden
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ok - passt ganz gut ins klima thema.
ja mir ist einiges befremdlich!
ich habe probleme mit idolen, überzogenem personenkult, und eben deren auswüchse bezüglich der trauer um enke.
jetzt jeglichen lebensaspekt unter dem gesichtspunkt und hintergrund enkes dramatischen todes zu sehen geht mir entschieden zu weit. mir als nicht religiöser mensch stellen sich gar die nackenhaare auf, wenn ich andauernd lesen darf, das robert jetzt von oben zusieht, das er stolz sein wird,...
ebenso vermessen erscheinen mir die ewigen unterstellungen, das jeder spieler aus der mannschaft genauso vom hocker gehauen wurde, wie mancher "fan" hier. für mich hat da vieles nichts mehr mit verständnis zu tun, sondern wirkt fast wie ein diktat, nicht in die zukunft sehen zu dürfen.
jetzt geht es um die würdige bewahrung des enke erbes in form der fandevotionalien, welche von einigen extremtrauernden vor dem stadion "aufgebahrt" wurden. der verein solle räume zu zwecken einer dauerhaften ausstellung bereit stellen - für das enke erbe. da komme ich nicht mehr mit!
gut hat mir der trainingsbericht nach deinem sehr gut gefallen tauri, weil er deutlich machte, dass jeder sieht was er sehen möchte, und du einen regelrechten tunnelblick entwickelt zu haben scheinst.
robert enke wird mir in erinnerung bleiben, wohl sogar ähnlich lebendig, wie die zwei diesjährigen selbsttötungen in meinem bekanntenkreis. nur die weisen worte theo zwanzigers werden mir hier zu wenig gelebt: "haltet inne!"
hier wird so viel beobachtet, gelesen, gefordert, vorgeschlagen und gebrabbelt, dass ich befürchte, das wenig wirklich innen angekommen ist. sicher muß jeder seinen weg gehen dieses ereignis einzuordnen und zu verarbeiten, nur letzendlich hat das jeder mit sich selbst abzumachen. ich bezweifele einfach, das wer nach 3 tagen um straßennamen, oder ähnliches kämpft, da auf dem richtigem weg ist.
ich wünschte mir mehr ruhe, und habe störungen dieser drastisch mit " Hamster nach Enke benennen" überzeichnet. ich habe nicht erwartet, dass dies jeder versteht, mir stand aber kein anderes mittel zur verdeutlicheung manchen irrsinns hier zu verfügung.
R.I.P - robert!
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Gunther
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Betreff des Beitrags: Verfasst: 22.11.2009 16:15 |
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Registriert: 03.08.2003 20:48 Beiträge: 9690 Wohnort: Hannover
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tauri hat geschrieben: der nette tod hat geschrieben: Dass mein Benutzername so provozierte, dass ich mich als ebenfalls Trauernder zu verziehen hatte, hätte ich nie gedacht. Dann scheinst Du nur wenig gedacht zu haben.
sorry tauri, aber man kann ja wohl niemanden einen vorwurf machen, in seiner trauer um robert, nicht an seinen jahrealten nicknamen gedacht zu haben. und umbenennen geht hier ja auch nicht so einfach....was ich in übrigen auch nicht für nötig halte.
es soll sogar leute geben, die heißen im richtigen leben "totengräber". dürfen die dann auch nicht öffentlich ihre trauer kundtun?
was anderes wäre es, wenn er sich zum zwecke der trauerbekundung erst mit diesen nick registriert hätte.
in diesem sinne, bitte mehr fairnes. 
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der nette tod
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Betreff des Beitrags: Verfasst: 22.11.2009 16:33 |
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Registriert: 19.08.2006 17:12 Beiträge: 2360 Wohnort: nähe Bad Hersfeld
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tauri für mich ist der Fall längst erledigt, er sollte nur belegen, warum ich nun grundsetzlich denke, dass eine Diskussion z.b. über Ursachen und Wirkung von Depression mitten in der Trauerphase hier(was nichts mit dem Forum, sondern der Anfälligkeit für Missverständnisse bei virtuellen Diskussionen zu tun hat) nicht möglich ist.
Hätte ich das so geschrieben, dann wäre sicher die Frage gekommen wie ich denn darauf komme. Ich habe also nur eine Erklärung vorab "mitgeliefert". Und das ist nur das Beispiel, wo ich mir sicher war es verwenden zu dürfen, weil es um mich ging. Ich habe mir aber auch einige Threads zu dem Thema betrachtet(ausserhalb dieses Forums) und du findest fast keinen, wo nicht ein User sich unglücklich ausdrückt, einige in einer gespenstischen Mischung aus Trauer und Wut auf den User verbal einschlagen und es sich am Ende um ein Missverständnis handelt. Mir ist das Risiko zu groß. Man kann einen Post noch so vermeintlich unmissverständlich abfassen. Es kann sich immer einer, der ganz anders gestrickt ist, als man selbst daran stören. Nimm dich und fachwerk. Ihr seit jetzt beide beherrschte User. Zwei andere Charaktere hätten die besten Vorraussetzungen sich die Köpfe einzuschlagen.
Deinen Vorwurf ich hätte zu wenig nachgedacht kann ich sogar verstärken. Ich schrieb ja, dass meine volle Aufmerksamkeit auf den Post gerichtet war, ich habe also sogar nicht eine Sekunde über den Benutzernamen nachgedacht.
Und ja aus Fehlern lernt man. Ich hoffe natürlich, dass wir so einen Fall hier nie wieder erleben müssen. Aber ich würde sicher nicht einer der ersten sein der postet bzw. diese Threads dann gar nicht betreten.
Für mich ist das Thema jedenfalls durch. Der Name ist jedenfalls weder gewürfelt, noch war er zu irgendeiner Zeit als Provokation gedacht
Hintergrund ist relativ einfach: Ich werde auch im sog. reallife von einige Freunden so gerufen.
Die Entstehung ist weder interessant noch spektakulär, sondern wie bei recht vielen Spitznamen einer Banalität aus der Schulzeit geschuldet.
Da ich aber bei 2 Themenbezogenen Foren auch schon so heisse (ohne Probleme bisher), ohne dass der Name etwas mit dem Forenthema zu tun hat, habe ich es hier genauso gehandhabt. Man muss sich ja mittlerweile überall im Internet anmelden und einloggen, da erleichtert es ungemein, wenn man schonmal in Foren den gleichen Namen hat 
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tauri
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Betreff des Beitrags: Verfasst: 22.11.2009 16:50 |
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Registriert: 10.11.2005 01:19 Beiträge: 5178
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der nette tod hat geschrieben: Man kann einen Post noch so vermeintlich unmissverständlich abfassen. Es kann sich immer einer, der ganz anders gestrickt ist, als man selbst daran stören.
Die Gefahr von Mißverständnissen ist bei schriftlicher Kommunikation wohl generell größer als wenn man direkt zusammen ist (wo Mißversständnisse aber auch oft vorkommen).
Beim Schreiben sieht man die Stimmung nicht so (auch wenn dafür als Notbehelf Emoticons und Smilies eingeführt wurden), man kann nur über gewisse Umwege nachfragen, wie etwas gemeint war, oft kommt die Antwort erst einen Tag später oder gar nicht, usw.
Meistens fehlen halt auch bestimmte Informationen, z.B. ich kannte Deinen Nicknamen schon seit Jahren, andere werden ihn erstmals gesehen haben. Wie genau sie dann noch gelesen haben, ist wieder ne andere Frage, Vorurteile bestimmen sowieso das halbe Leben, ist doch leider so.
Vielleicht können die Menschen in 1000 Jahren besser mit dem schriftlichen Austausch umgehen, oder jeder hat dann eine Kamera und einen Gefühls-Translater angeschlossen, ich weiß es nicht. Andererseits wären die Foren im Net nicht so beliebt, wenn es nicht auch Vorteile gäbe, z.B. indem man persönliche Freunde mit einem Thema verschont und stattdessen mit ähnlich Interessierten darüber spricht.
Die Diskussion um die Formen der Trauer finde ich auch interessant, aber schwieriger zu beantworten. Aber wer sagt denn, daß das nichts nützt, sich über den Sinn oder Unsinn dazu auszutauschen. Dauert nur etwas länger, darüber nachzudenken.
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tauri
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Betreff des Beitrags: Verfasst: 22.11.2009 17:24 |
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Registriert: 10.11.2005 01:19 Beiträge: 5178
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@ Fachwerk: schwieriges Thema. Vor allem, weil es auch nicht nur um Trauer wegen Enkes Tod geht. Sondern auch um andere Gefühle wie Verständnislosigkeit dieser Entscheidung gegenüber, oder sogar Wut.
Darüber zu schreiben ist noch viel schwerer. Enkes Tod ist jetzt 10 Tage her, und ich habe gestern abend erstmals gemerkt, daß auch eine Riesenwut bei mir hochkam. Zwar nur einen kurzen Moment, aber es war eine Wut, daß es sowas überhaupt auf der Welt geben muß, was es nun für Enkes Eltern bedeutet, für seine Frau, seine engsten Freunde, die Mannschaft, die Lokführer, die Ersthelfer, als erste sollen ja zwei freiwillige Feuerwehren am Unfallort gewesen sein, letztlich auch die hunderten oder tausenden Kinder, die an Enke geglaubt haben, ihn auf Fotos geradezu angehimmelt haben. Was ist mit seinem Adoptivkind, auch das wird nun in einen Abgrund von Trauer gerissen. Und dann auch unser Verein, dem dadurch eine solche gefühlt riesige Wunde gerissen worden ist (auch wenn das schon fast unwichtig erscheint, wenn man es mit der Betroffenheit der direkten Angehörigen vergleicht).
Das liegt auch an der Art von Enkes Suizid. Laut Zeit-Artikel begehen pro Tag etwa 4 Menschen einen Schienen-Suizid in Deutschland, pro Jahr über Tausend. Es wäre besser, wenn es das überhaupt nicht gäbe, weil es so viele ohnmächtig mit reinreißt, insbesondere Lokführer - es gibt Berichte, daß Betroffene danach ihres Lebens niemals wieder wirklich froh wurden.
Ich glaube, es wäre nicht mal in Enkes Sinne, diese Gedanken zu verschweigen. Was bleibt, ist halt einfach etwas Tragisches, auch deswegen, weil Enke vorher in seiner Karriere dermaßen für Verständigung stand, für sensible Antworten, für einen aufmerksamen Umgang mit Menschen und bis hin zu seinem Engagement für Tiere bei Peta.
Die Trauer darüber, daß Enke seinen schwersten Kampf verloren hat, halte ich deshalb für angemessen. Ich glaube, niemand der 40.000 Menschen im Stadion hat gedacht, daß Enke so eine Entscheidung wirklich leichtfertig oder ohne langen Vorlauf getroffen hat. Man ahnt dahinter eine unglaublich heftige Leidensgeschichte, ein Sich-Zusammenreißen bis zum letzten, und gerade das rüttelt so auf. Mit Deiner Skepsis gegenüber einer überzogenen Heldenverehrung gebe ich Dir recht. Andererseits halte ich es für unmöglich, nach so einem gravierenden Ereignis einfach wieder zur Tagesordnung überzugehen. Das wäre dann auch schon wieder ein gewisser Gewaltakt.
Irgendwo wird die Wahrheit in der Mitte liegen, in Gedenken, aber auch in einer gewissen Distanzierung von übergroßem Personenkult (den Enke meines Erachtens auch nicht wirklich gewollt hätte).
Fachwerk hat geschrieben: robert enke wird mir in erinnerung bleiben, wohl sogar ähnlich lebendig, wie die zwei diesjährigen selbsttötungen in meinem bekanntenkreis. nur die weisen worte theo zwanzigers werden mir hier zu wenig gelebt: "haltet inne!"
hier wird so viel beobachtet, gelesen, gefordert, vorgeschlagen und gebrabbelt, dass ich befürchte, das wenig wirklich innen angekommen ist.
agree meinerseits. Wie soll das aber auch nach 10 Tagen funktionieren, wo man erst mühselig beginnt, wieder Normalität herzustellen in einer so speziellen Sitaution. Vieles hier im Forum wird doch auch nur mühselig gedacht, erst ansatzweise ausgetauscht, obwohl wahrscheinlich fast alle innerlich ähnliche Fragen und Gedanken haben.
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AndréMeistro
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Betreff des Beitrags: Verfasst: 22.11.2009 18:37 |
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Registriert: 21.01.2003 11:54 Beiträge: 10243
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Manchmal bin ich schon erstaunt darüber, bei welchem Themen akuter Diskussionsbedarf besteht. Jeder verarbeitet die Trauer anders, das sollte man akzeptieren. Ein gewisses Innehalten sollte dennoch nicht zuviel verlangt sein.
Für meinen Geschmack ist es anmessender, wenn man über das Thema mit Freunden oder Bekannten spricht, die einem einfach näher stehen. Aber wie gesagt, das muss jeder selber wissen.
_________________ Paso del Sapo (Krötenpass)...
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Soccerfriend
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Betreff des Beitrags: Verfasst: 22.11.2009 20:20 |
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Registriert: 05.04.2006 11:23 Beiträge: 2253
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fachwerk hat geschrieben: ok - passt ganz gut ins klima thema. ja mir ist einiges befremdlich! ich habe probleme mit idolen, überzogenem personenkult, und eben deren auswüchse bezüglich der trauer um enke. jetzt jeglichen lebensaspekt unter dem gesichtspunkt und hintergrund enkes dramatischen todes zu sehen geht mir entschieden zu weit. mir als nicht religiöser mensch stellen sich gar die nackenhaare auf, wenn ich andauernd lesen darf, das robert jetzt von oben zusieht, das er stolz sein wird,... ebenso vermessen erscheinen mir die ewigen unterstellungen, das jeder spieler aus der mannschaft genauso vom hocker gehauen wurde, wie mancher "fan" hier. für mich hat da vieles nichts mehr mit verständnis zu tun, sondern wirkt fast wie ein diktat, nicht in die zukunft sehen zu dürfen. jetzt geht es um die würdige bewahrung des enke erbes in form der fandevotionalien, welche von einigen extremtrauernden vor dem stadion "aufgebahrt" wurden. der verein solle räume zu zwecken einer dauerhaften ausstellung bereit stellen - für das enke erbe. da komme ich nicht mehr mit! gut hat mir der trainingsbericht nach deinem sehr gut gefallen tauri, weil er deutlich machte, dass jeder sieht was er sehen möchte, und du einen regelrechten tunnelblick entwickelt zu haben scheinst. robert enke wird mir in erinnerung bleiben, wohl sogar ähnlich lebendig, wie die zwei diesjährigen selbsttötungen in meinem bekanntenkreis. nur die weisen worte theo zwanzigers werden mir hier zu wenig gelebt: "haltet inne!" hier wird so viel beobachtet, gelesen, gefordert, vorgeschlagen und gebrabbelt, dass ich befürchte, das wenig wirklich innen angekommen ist. sicher muß jeder seinen weg gehen dieses ereignis einzuordnen und zu verarbeiten, nur letzendlich hat das jeder mit sich selbst abzumachen. ich bezweifele einfach, das wer nach 3 tagen um straßennamen, oder ähnliches kämpft, da auf dem richtigem weg ist. ich wünschte mir mehr ruhe, und habe störungen dieser drastisch mit " Hamster nach Enke benennen" überzeichnet. ich habe nicht erwartet, dass dies jeder versteht, mir stand aber kein anderes mittel zur verdeutlicheung manchen irrsinns hier zu verfügung. R.I.P - robert! @ fachwerk Zitat: nur die weisen worte theo zwanzigers werden mir hier zu wenig gelebt: "haltet inne!"
Für dich gilt das am allermeisten!
Wie du hier den Respekt vor der Trauer anderer Menschen- religiös oder nicht religiös - mit Füßen trittst, finde ich arm (oder sollte ich sagen needy?  ) Nur weil du nicht an das Jenseits glaubst, meinst du es sei dir erlaubt, dich darüber lustig zu machen, dass andere Menschen aus dieser Vorstellung Hoffnung und Trost in ihrer Trauer schöpfen. Das ist nicht nur intolerant, sondern auch pietätlos.
Das "haltet inne" von Zwanziger bezog sich übrigens explizit auf eine Auszeit im Fußballalltag angesichts der menschlichen Tragödie, die einen Alltag im Ligageschäft unmöglicht macht. Du vereinnahmst dieses Zitat nun für die gegenteilige Ansicht, da du ja zur "Ruhe" zurückkehren willst und die öffentliche Trauer als "Irrsinn" abqualifizierst. Insofern ist die Inanspruchnahme von Zwanzigers Zitat für deinen Feldzug gegen "Extremtauernde" und "Personenkult" sachlich falsch.
Du fühlst dich berufen, einem sich vielleicht entwicklenden Personenkult entgegenzutreten, indem du geschmacklose Vorschläge machst wie dem der Benennung von Hamstern nach Enke. Ich kann dir sagen, da stellen sich mir die Nackenhaare auf. Und den Tunnelblick, den du tauri unterstellst, unterstelle ich dir ebenfalls wenn du angesichts von tausenden von "Fandevotionalien" von "einigen Extremtrauernden" :roll: sprichst.
Ich habe auch große Vorbehalte gegen die Benennung von Plätzen, Straßen oder Teilen des Stadions und finde die geltende Regelung gut, wonach dies nicht früher als ein Jahr nach dem Tod eines Menschen geschehen darf. Nur weil die Massen es fordern, muss nicht geltendes Recht außer Kraft gesetzt werden. Es gilt hier vieles abzuwägen, denn auch wenn diese Diskussion hier im Forum nicht zugelassen wird, Enke hat auch Schuld auf sich geladen und ich möchte nicht wissen wie die Bennenung eines Platzes nach Enke bei den Zugführern ankäme, die vielleicht ihr Leben lang die letzten Lebenssekunden von Enke in nächtlichen Alpträumen verarbeiten müssen.
Man kann um den tragisch gescheiterten Menschen Enke tief trauern und dennoch nach Antworten suchen. Es hat nichts mit "Gebrabbel" zu tun, wenn "beobachtet, gelesen, gefordert, vorgeschlagen" wird. Es soll Menschen geben, die auf diese Weise ihre Trauer verarbeiten. Und das letzte, was man braucht ist der "forumstraueroberexperte", der die Trauerarbeit anderer kommentiert. Zum "forumstraueroberexperten" schwingt sich allerdings ganz sicher nicht tauri hier auf, sondern du!

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Gunther
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Betreff des Beitrags: Verfasst: 22.11.2009 20:40 |
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Registriert: 03.08.2003 20:48 Beiträge: 9690 Wohnort: Hannover
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wenn ich mal eben eine kleine "korrektur" vornehmen darf:
Soccerfriend hat geschrieben: Ich habe auch große Vorbehalte gegen die Benennung von Plätzen, Straßen oder Teilen des Stadions und finde die geltende Regelung gut, wonach dies nicht früher als ein Jahr nach dem Tod eines Menschen geschehen darf. Nur weil die Massen es fordern, muss nicht geltendes Recht außer Kraft gesetzt werden.
es ist kein gesetz. nur eine selbauferlegte verhaltensweise der stadt. welches übrigens schon vor kurzem einmal "außer kraft" gesetzt wurde.
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marVin
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Betreff des Beitrags: Verfasst: 22.11.2009 20:51 |
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Registriert: 28.08.2003 15:33 Beiträge: 5173
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Ich sehe es genauso wie fachwerk. Vielleicht teilweise überspitzt ausgedrückt und oftmals sehr klein geschrieben, aber nun ja.
Und deine Postings, soccerfriend, kommen mir immer mehr vor, als würde ich ein Schreiben von einem Anwalt lesen. So seltsam farblos und tadellos korrekt gehalten.
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einwerfer
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Betreff des Beitrags: Verfasst: 22.11.2009 21:11 |
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Registriert: 07.10.2006 16:06 Beiträge: 12005
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Ich sehe es genauso wie soccerfriend, dessen Beiträge ich seit Enkes Tod als sehr wohlfühlend empfinde 
_________________ Da hab ich gedacht, ich tu ihn ihm rein in ihn ihm sein Tor. Horst Hrubesch 
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°rYu°
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Betreff des Beitrags: Verfasst: 22.11.2009 21:32 |
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Registriert: 07.11.2008 15:53 Beiträge: 618 Wohnort: zuhause
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@roter Bruder
es ist needy(ärmlich) wenn sich user für so wichtig nehmen würden, dass sie sich aufgrund der postings anderer dazu entscheiden, das forum zu verlassen.
->das ist unnötig und despektierlich
jemanden die meinung zu schreiben hingegen nicht, auch wenns weh tut.
@Alter96er
ja du kannst das sogar erlernen und es deinem wörter-fundus als standard
hinzufügen. geniale sache, oder?
neo-registriert oder neo-liberal????das ist nicht die frage...wie kommst du da drauf???
als verbale schlägereien würde ich das nicht bezeichnen. eher eine art von muskelspielereien.
aber bleiben wir bei der (fast schon) methaper schlägereien:
wenn sich 2 (verbal)prügeln ist das in ordnung, solange sie niemanden bewusst mit einbeziehen und es sich in fairem rahmen befindet.
nervig wirds erst wenn plötzlich jeder meint, sich in die schlägerei einbinden zu müssen. massen-schlägerei, meistens natürlich alle gegen einen...damit es erst richtig spass macht.
eine gruppe pseudo-intellektueller-schwachmaten gegen den bauarbeiter oder sonst was.
wenn sich jemand "verletzt" fühlen sollte, dann muss man ja nicht gleich eine trauer-demo an den start bringen. notfalls gibts ja die "P"rivate "N"achrichten funktion.
robert enke zu betrauen, ist damit nicht gemeint.
@der nette tod
habe ich sogar gelesen
-> du hast sogar absätze rein gemacht
es darf/kann/soll/muss dir doch egal sein, wem du mit deinem "nick" ans bein pisst.
_________________ wenn der stumme dem tauben sagt was der blinde gesehen hat...!
WHO IS THE COON?
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96-Oldie
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Betreff des Beitrags: Verfasst: 22.11.2009 23:08 |
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Registriert: 12.11.2006 22:18 Beiträge: 7179 Wohnort: Südniedersachsen
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einwerfer hat geschrieben: Ich sehe es genauso wie soccerfriend, dessen Beiträge ich seit Enkes Tod als sehr wohlfühlend empfinde 
Ich habe die Beiträge von Soccerfriend nicht erst seit dem Tod von Enke, sondern schon immer als sehr wohltuend empfunden: Kompetenz und Stilgefühl in einem selten zu findenden Gleichgewicht.
Wenn immer wieder hevorgehoben wird (ob zu recht oder zu unrecht, weiß ich nicht), dass sich das 96-Forum durch ein besonderes Niveau auszeichne, dann bin ich mir sehr sicher, dass Soccerfriends Beiträge ganz maßgeblich dazu beigetragen haben.
_________________ "Ist das Schubert?" "Nein. Irgendjemand von einem Bratfett-Preisausschreiben." "Ach." (Loriot)
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einwerfer
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Betreff des Beitrags: Verfasst: 22.11.2009 23:27 |
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Registriert: 07.10.2006 16:06 Beiträge: 12005
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Du hast recht, 96-Oldie.
Ich habe mich nicht korrekt ausgedrückt.
Mir war nur wichtig mal zu erwähnen, dass gerade in den letzten Tagen seine Beiträge mir aus dem Herzen gesprochen haben und ich es so nie hätte formulieren können aber es genauso empfunden habe.
_________________ Da hab ich gedacht, ich tu ihn ihm rein in ihn ihm sein Tor. Horst Hrubesch 
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fachwerk
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Betreff des Beitrags: Verfasst: 22.11.2009 23:49 |
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Registriert: 21.02.2008 01:32 Beiträge: 5758 Wohnort: hann.münden/linden
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ein haustier "robert" oder "enke" zu nennen finde ich übrigens in keinster weise geschmacklos! der benennung von gegenständen zur erinnerung an enke kommt hier doch eine große bedeutung zugesprochen. nur diesem bedürfnis, einen weg aufzuzeigen, gald mein ehrlicher vorschlag.
man weiss es doch nicht, wie lange die verantwortlichen noch brauchen, sowohl auf die stadt, noch die geschäftsführung kann man sich doch verlassen. was soll man denn sonst machen, falls die evtl noch 2 jahre brauchen - wohlmöglich das forum solange zur trauerbewältigung nutzen, oder vergessen?
die vergegenständlichung von gefühlen und wünschen in "persöhnlichen" symbolfiguren hat in fast allen kulturen jahrtausende alte tradition, eigentlich sind diese symbole schon vor dem entstehen der sprache die wiege der der zivilisationen. und wenn dafür das enke bild über dem heimischen schrein nicht ausreicht, ist doch nichts näherliegend, als eine neues leben an seiner seite als warmen zuhörer an der seite zu gewinnen, und auch mit dem namen, des auslösers der sinnkriese, zu benennen.
@soccerfriend
ansonsten soccerfriend bemerke ich auch, das wir momentan zu verschiedensten themen kontroverse meinungen vertreten. das dies teilweise einen persöhlichen beigeschmack entwickelt, und despektierliche züge annimmt, bedaure ich für das forum, und für uns.
unser erster kontakt war eine pn an dich, in der ich einen beitrag von dir lobte, und du mir sinngemäß folgende antwort gabst: "es ist komisch, mit manchen leuten ist man, egal zu welchem thema, auf einer linie." an diese "deine" worte mußte ich in letzter zeit oft denken. ich bin selbst zuhöchst erstaunt, wie man sich so entfernen, und sich gefühlt fast feindlich entgegenstehen kann. aus meiner sicht hat sich dies so zugespitzt, weil du auf von mir angemerkte unklarheiten nicht bereit warst zu antworten.
diese offenen fragen vertrat ich dann energischer auf deinen folgenden beitrag.
wahrscheinlich übergehe ich einen teil deiner beiträge "nicht" einfach - wie viele andere - weil eben diese oft absolut schlüssig und gut recherchiert waren. in letzter zeit stoße ich aber in deinen beiträgen auf einen großteil an spekulationen gestützt auf fragwürdige presseartikel. aus meiner wertschätzung deiner beiträge der vergangenheit kann ich zu deinen jetzigen "noch" nicht schweigen - sondern kann vieles so nicht als wahr stehen lassen.
warum du nicht einfach einmal deine absurde falschaussage widerrufen konntest, dass es eine sendezeit/ tabellenplatz kopplung im fernsehvertrag gibt, sei hier mal beispielhaft genannt.
warum du jetzt enke als anlass nimmst, in kenntnis der finanzsituation, das museum wieder hoch zu holen, ist mir wohl einfach nicht zu vermitteln.
ich schreibe dies hier öffentlich, da sich vielleicht mancher fragt, was denn zwischen uns los seie, und andere "fehden" vielleicht auch ähnlich gelagert sind.
2:1 für dich soccerfriend - hahaa...
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El Filigrano
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Betreff des Beitrags: Verfasst: 22.11.2009 23:55 |
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✝ Unvergessen |
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Registriert: 02.02.2003 11:22 Beiträge: 11154 Wohnort: Southside
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Manchmal fliegen Kontroversen in - ungewollte - Spiralen samt des eigendynamischen Faktors.
Durchatmen, Leute.
Bitte.
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Discostu
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Betreff des Beitrags: Verfasst: 23.11.2009 01:45 |
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Moderator |
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Registriert: 16.01.2003 21:01 Beiträge: 19845 Wohnort: Regionär Hannovers
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Also ich fühle mich grade etwas befremdet.
So manches läuft hier grade aus dem Lot.
Ich verstehe grade nicht die Intensität, die hier grade vorherrscht.
Wir sollten alle nicht vergessen - Wir machen grade die schlimmsten Wochen durch, die wir je als 96-Fans hatten.
Ich habe hier aber grade den Eindruck, dass wir hier krampfhaft nach den Unterschieden suchen, statt nach verbindendes.
Dabei sind wir grade doch vereint in der Trauer.
Wie nun getrauert wird. Das ist jedem selbst überlassen und bei jedem anders.
Und man darf nicht vergessen - Viele hier haben wenig, oder noch gar keine Erfahrung gemacht, was es bedeutet, jemanden zu verlieren.
Sicherlich wird da zum einen die individuelle Form der Trauer eben auch unterschiedlich wahrgenommen und auch unterschiedlich bewertet.
Dass jemand Nichtreligiösen es misfallen könnte, wenn man halt davon schreibt, dass er "vom Himmel herabschaut" kann ich einerseits nachvollziehen, andererseits:
Es geht hier nicht darum, Nichtreligiösen vom Glauben zu überzeugen. Es geht hier darum, dass für denjenigen, diese Vorstellung ein Trost ist, und zur derzeitigen Trauerbewältigung beiträgt.
Das sollte man berücksichtigen, bevor man sich von so etwas gestört fühlt.
Kinderlärm ist auch nicht dafür geschaffen, um die Nachbarn zu ärgern, sondern etwas, was zum Aufwachsen dazu gehört. Es geht hier darum, eine wirklich schlimme Tragödie zu verarbeiten.
Ich finde für mich auch nicht jede Reaktion gut oder angemessen, aber wenn es demjenigen hilft, und sich im Rahmen hält, dann ist das okay. Da ist es mir völlig egal, ob derjenige Atheist, Christ, Jude oder Moslem ist. Jeder hat seine Art, die Trauer zu verarbeiten.
Der Sinn oder mögliche Unsinn von Religion ist eine Diskussion, die den Rahmen dieses Forums sicher sprengen würde. Ich möchte nur ein Zitat von Harald Lesch einwerfen:
"Der Zweifel ist auf beiden Seiten ein wichtiger Faktor, bei den Gläubiger: Es könnte ja alles falsch sein; bei den Atheisten: Es könnte ja was dran sein. Der Zweifel ist wie eine Hämorrhoide, die ständig zwickt."
Genauso sollte man hier keine gegenseitigen Generalabrechnungen führen und gegenseitig jedes Wort auf die Goldwaage legen und zerlegen.
Wir haben hier alle nicht die Wahrheit für uns gepachtet.
Wir machen eine verdammt beschissene Zeit durch.
Wir sollten meines Erachtens, inne halten. Mehr Verständnis zeigen. Und da meine ich auch mich mit.
Wir sollten wert legen, auf das, was uns verbindet. Nicht das, was uns trennt.
Dann schaffen wir es auch, diese Zeit gemeinsam zu überstehen. Nicht so viel im Klein-Klein diskutieren und Meinungsverschiedenenheiten persönlich nehmen. Das bringt uns nicht weiter.
Ich schätze sowohl die immer gut nachvollziehbar formulierten und schlüssigen Beiträge vom Soccerfriend, als auch die manchmal messerscharf direkt, aber auf den Punkt gebrachten Beiträge von Fachwerk.
Beides für mich ein Gewinn, auch wenn ich weder bei der einen, noch bei der anderen Seite immer einer Meinung bin.
_________________ „Kriminelle haben im Fußball nichts zu suchen!" ― Uli Hoeneß
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aeorope
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Betreff des Beitrags: Verfasst: 23.11.2009 07:07 |
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Registriert: 14.12.2007 23:47 Beiträge: 2356
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Gerade in den schweren Tagen nach Roberts Tod habe ich sehr nach Worten gerungen. Wie ich es dem Greis aus Alfeld auf der Trauerfeier schon sagte, gelang es mir einfach nicht, das was ich fühlte in passende Zeilen zu verpacken.
In dieser Situation haben mir die vielen ehrlichen, emotionalen aber auch sachlichen Beiträge anderer User geholfen. Da stand drin, was ich fühlte, was ich so gern geschrieben hätte.
Beiträge wie eine Sommerwiese, auf der man sich einfach nur stundenlang wälzen möchte. Nackt.
Dass hier jetzt langsam wieder Disteln wachsen und zum Teil in voller Absicht gezüchtet werden, verleidet mir zusehens das neue Wir-Gefühl.
Vielleicht gehört das aber auch einfach dazu. Das fussballbegeisterte Männchen muss wahrscheinlich schnellstmöglich wieder Ecken zeigen, Härte vorgaukeln und Dominanz ausüben.
Hehre Worte, betonte Tränen, vertonte Trauer - aber bitte nur so lange, bis der erste wieder zum Angriff übergeht.
Wir sind hier schließlich auf einem Schlachtfeld, nicht auf einer Blumenwiese.

_________________ all my life I've been searching for something something never comes never leads to nothing nothing satisfies but I'm getting close closer to the prize at the end of the rope
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sArnie
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Betreff des Beitrags: Verfasst: 23.11.2009 09:46 |
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Registriert: 06.05.2007 13:42 Beiträge: 1640 Wohnort: Hannover
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Sehr schönes Bild, aerope!
Auf dieser Wiese gab es immer schon Ecken, die nicht ganz so schön waren und es wird diese Ecken immer geben. Jetzt, wo jeder sich die Ruhe einer grünen Oase wünscht, sollte jeder sich darüber klar werden, dass für den einen die naturbelassene Wiese das Größte ist, während andere Blumenbeete oder akkurat gestutzten Rasen bevorzugen. Die Wiese ist groß, liebe Leute! Es ist Platz für alle und jeder wird einen Platz darauf finden, an dem es ihm behaglich ist.
Ich fühl mich recht wohl hier und bin froh, dass hier jeder seine Meinung äußern kann, ohne dafür gleich in der Luft zerrissen zu werden. Ganz besonders jetzt sollten wir nicht nur diejenigen tolerieren, die noch immer tiefe Trauer empfinden, sondern auch diejenigen, die mit ihrer Trauerarbeit vielleicht schon ein Stück weiter sind.
In diesem Sinne
sArnie
_________________ Nicht jammern, nörgeln, nölen - hingehen, anfeuern und unterstützen!
Zuletzt geändert von sArnie am 23.11.2009 13:24, insgesamt 1-mal geändert.
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