Berlin wird in der Winterpause gewaltig investieren und dafür auch weitere Schulden anhäufen.

Vor allem Gekas muß man immer im Auge haben!

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Hertha BSC: Rettungspläne und Schnee auf Mallorca

Sechs Punkte. Sechs Punkte hat Hertha BSC aus 17 Spielen geholt. Legt man die Erfahrungen aus 46 Jahren Bundesliga zugrunde, könnten die Berliner die Rückrunde getrost mit der Ü50 in Angriff nehmen (was vielleicht gar nicht so übel wäre, denn da sind einige richtig gute Leute wie Hertha-Rekordspieler Michael Sziedat am Ball). Zu retten sind sie laut Statistik nämlich nicht mehr. Aber natürlich verkünden alle Beteiligten, dass sie noch an die Rettung glauben, dass noch viel möglich ist, dass sich einige noch wundern werden undsoweiter. Und nun ist auch Frank Steffel auf den Plan getreten.

Historisch schlechtes Ergebnis

Frank wer? werden sich einige fragen, die mit der Berliner Politik nicht so vertraut sind. Steffel, von seiner Wahlkampfagentur mal als „Kennedy von der Spree“ bezeichnet, wollte 2001 Regierender Bürgermeister werden, was gründlich schief ging. Seine CDU bekam nur 23,8 Prozent der Stimmen – knapp mehr als die PDS und so wenige wie noch nie in Berlin. Inzwischen sitzt Steffel im Bundestag und macht sich Sorgen um Hertha BSC. So große Sorgen, dass er einen Rettungsplan entworfen hat und diesen in Briefform an Hertha-Präsident Werner Gegenbauer übermittelte. Das passierte schon Mitte Dezember, fiel jedoch nicht weiter auf. Jetzt schon, da es Steffels Plan auf die Titelseite der „B.Z.“ geschafft hat. Sein Ziel: Hertha soll in kürzester Zeit 21,6 Millionen Euro in die leeren Kassen bekommen und personell kräftig nachrüsten. Und zack, dann rollen die Berliner das Feld aber mal so richtig von hinten auf.

Vorschläge kaum umsetzbar

Das klingt gut. Aber dabei wird es wohl auch bleiben. Nur einige Beispiele: Selbst wenn jedes der gut 18.000 Hertha-Mitglieder, wie von Steffel gefordert, einmalig 100 Euro spenden wollen würde, dürfte das nicht jedem finanziell möglich sein. Und dass 30.000 Berliner nun eine Rückrunden-Dauerkarte für den abgeschlagenen Tabellenletzten kaufen (das wären rund 11.000 mehr als zu Saisonbeginn) erscheint ebenso abwegig wie der Vorschlag, der seit Jahren klamme Klub solle 3,5 Millionen Euro aus eigenen Mitteln freimachen. Es war schließlich bereits ein finanzieller Kraftakt, Gekas, Kobiaschwili und den Tschechen Hubnik in der Winterpause zu holen. Umsetzbar erscheinen noch die Ideen, dass die Zuschauer ihre Pfandbecher spenden und „Ich bin ein Herthaner“-Shirts aufgelegt werden. Einnahme laut Steffel: Zusammen 500.000 Euro. Dafür wäre selbst ein ambitionierter Drittliga-Spieler schwer zu kriegen.

“25 Punkte plus x”

Der Rettungsplan wird wohl nur auf dem Papier existieren, hat es aber immerhin in überregionale Medien geschafft. Und zumindest hat Steffel gezeigt, dass ihm Hertha nicht egal ist (was schon bemerkenswert ist in einer Stadt, in der viele den drohenden Abstieg eines Klubs, der auf eine 117-jährige Geschichte zurückblickt, eher gleichgültig hinnehmen). Sportlich retten müssen sich die Spieler aber schon selbst, indem sie zehn Punkte Rückstand aufholen. Auch dafür gibt es einen Plan. Ebenfalls kühn, aber einen Funken realistischer: „25 Punkte plus x“ fordert Manager Michael Preetz. Das könnte reichen, um drin zu bleiben, muss aber nicht. Und zur Einordnung: 25 Punkte sind mehr als viermal so viel wie Hertha in der Hinrunde holte. Aber, klar doch, Hertha hat einen Plan, diesmal ausgeheckt von Kapitän Arne Friedrich: Dieser spricht davon, dass es möglich sei, die ersten fünf Spiele zu gewinnen (eines davon ist übrigens das Auswärtsspiel bei Werder Bremen).

Nicht mal gegen den FSV Frankfurt gewonnen

Den Grundstein für die verwegene Aufholjagd, die am Samstag bei Hannover 96 beginnen soll, wollte Hertha im Trainingslager auf Mallorca legen. Herausgekommen ist: eine verspätete Anreise wegen eines defekten Reifens am Flugzeug, schlechte äußere Bedingungen beim Training wegen Schnee und Regens sowie zwei mäßige Testspiele gegen die zweite Mannschaft von Real Mallorca (2:1) und den FSV Frankfurt (1:1). Oder wenn man es positiv sehen will: Hertha hat zweimal in Folge nicht verloren. Das ist im letzten halben Jahr nur höchst selten gelungen…

Quelle: http://sportblog.t-online.de/2010/01/13 ... ngsplaene/