Franz-Josef Pauly (* 16. September 1949) ist ein ehemaliger deutscher Fußballspieler.
Der Torwart begann seine Karriere bei Germania Metternich bevor er zum TSV 1860 München wechselte. Für die Löwen bestritt er in der Saison 1969/70 vier Bundesliga-Spiele. Nach dem Abstieg wechselte er für ein Jahr zur SpVgg Cochem. 1971 kehrte er in die Bundesliga zurück und spielte für Hannover 96. Für die Niedersachsen kam er bis zum Jahre 1977 auf 94 Bundesligaspiele und, da man zwischenzeitlich auch zweimal abstieg, zusätzlich auf 66 Zweitligaspiele.
Von 1977 bis 1982 spielte er dann noch für Fortuna Köln und kam in dieser Zeit auf 163 Zweitligaspiele. Der gelernte KfZ-Mechaniker beendete danach seine Karriere.
Das der Jupp hier bisher noch nicht erwähnt wurde, ist ja schon ein fauxpas.
Er war in den 70er Jahren absoluter Publikumsliebling, weil er für 96 so manch Unhaltbaren rausgefischt hat. Jumbo, wie er auch von seinen vielen Fans genannt wurde, war ein Fußballverrückter.
Das konnte ich oft auf der Mehrkampfanlage beim Training beobachten. Der hat sich bis zur Erschöpfung die Dinger um die Ohren ballern lassen und war auch für spektakuläre Paraden gut. Er war bei wirklichen guten Leistungen, auch Showeinlagen nicht abgeneigt.
Was mir u.a. unvergessen bleibt, ich förmlich immer noch vor Augen hab, ist folgendes: vor Heimspielen, meistens Samstag nachmittag, also die beste Anpfiffzeit, so gegen 14:50. Die Roten kommen zum Aufwärmen raus. Werner Seide, legendärer Stadionsprecher mit Hannover-Slang - das lange A - der es mehr mit deutschen Schlager hatte, dudelte gerade mal wieder Fiesta Mexica von sexy Rexy, oder Schöne Maid von Herbert Anton Bloeth, formerly known as, Tony Marshall.- Damals, im schönen weiten Rund des Niedersachsenstadions, wurde überhaupt alles gespielt, was sich bei Dieter Thomas Heck die Klinke in die Hand gab - Jürgen Markus, Chris Roberts, Costa Cordalis, Wencke Myhre, Michael Holm, ja auch der König von Mallorca war dabei...
So, jetzt wieder zum Spocht. Die Gastmannschaft machte sich auf der rechten Platzhälte locker - 96 auf der Rathausseite. Wir saßen Gegengerade überdacht, direkt unter den Reporterplätzen.
Bei so leichter musikaler Kost machten die Spieler ihre Dehnübungen, setzten zu kurzen Sprints an, oder schossen auf das leere Tor. Jumbo Pauly bewegte sich immer gleich Richtung Eckfahne, also direkt unter uns. Dort ließ er sich von seinem Konkurenten Reinhard Dittel, bzw Co-Trainer (Hanns Baldauf) warm schießen. Fiffi Kronsbein stand, pfeifend und immer mürrisch guckend, auch in der besagten Hälfte.
Die beste Übung, weil sie so spektakulär war: Pauly wurden die Bälle abwechselnd rechts/links zugeworfen, teilweise liegend mußte er sie fangen. Das Tempo wurde permanent gesteigert und das kam bei den Fans besonders gut an. Hat ja auch was - man sitzt gemütlich mit Kumpels zusammen, reißt die erste Dose auf, oder was es schon die Zweite? (war damals erlaubt, kein Problem) und guckt den Idolen beim Schwitzen zu. Pauly und seine Mannschaftskameraden hatten so gegen 15:15 Betriebstemperatur und es ging zusammen mit den Gästen zurück in die Katakomben. Die Musik blieb linientreu - mal mit Immer wieder Sonntag - Ernie & Bert, gerne genommen wurde auch Meilenweit - Martin Mann, oder der smash-hit von Phil & John: denn seit mehr als tausend Jahren..., na, wißt ihrs noch? Richtig - die Herz/Schmerz-Polka
So, zurück zum Jupp. Der Pauly hätte noch auf einige Einsätze mehr kommen können, doch er hatte, speziell in Reinhard Dittel, einen starken Konkurenten, der auch etliche Spiele für die Roten betritt. Die Trainer in seiner 96-Zeit waren chronologisch aufgezählt: Helmuth Johannsen, Hans Hipp, Hannes Baldauf, "Fiffi" Helmut Kronsbein. Was mir ebenfalls in Erinnerung bleibt: er war allürenfrei. Einmal, nach dem Training, sein gelber Ford Capri mit COC Kennzeichen, war in der Werkstatt, bat er mich bis in die Innenstadt mitfahren zu dürfen - kerl - wat bisse da stolz...
Einige Wochen danach - wieder beim Training, winkte er mir zu und forderte mich auf, mit auf den Schützenplatz zu kommen. Es war grad' Oktoberfest, und zusammen mit Hans Siemensmeyer, Hans Josef Hellingrath und Eddy Bandura gingen wir auf den Rummel und er spendierte mir ne Cola und ne Bratwurst. Die Spieler haben sich unterhalten, rumgeflachst und so fühlte ich mich keineswegs, wie ein Fremdkörper. Das war im Herbst 1972 - warum ich das noch so genau weiss? Na hört mal - wann hat man als Fan schon son Erlebnis. Pauly - find ich gut!
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