Das ist echt nicht zu glauben - beim training .Immerhin muss das Knie nicht aufgeschlitzt werden - da hat ja Koné ein wenig mehr Pech gehabt...wir können nur noch hoffen,dass der recht fix wieder auf die Beine kommt.
Hoffen wir nur,dass es nicht zu mehr "Zwischenfällen" kommt...

Dass Elson und Kone sich "erst" jetzt verletzen, finde ich am überraschendsten. Hatte ich schon früher erwartet...

Aber Zynismus mal beiseite:

Außer den beiden sind ALLE fit! Wann gab es das jemals?
Slomka hat (Stand heute) genug Spieler zur Verfügung, die es gegen Köln richten können. Ich persönlich würde zu den Bergmann-Kombis zurückkehren:

Haggui/Schulz in der IV
und Ya Konan/Stajner im Angriff

....man könnte aber auch sagen: Didi & Jürgen sind diese Saison 09/10, unsere erfolgreichsten Torschützen!!

jaja, ich weiß...nur leider merkt man das derzeit üüüüüüberhaupt nicht !!!

96-Mannschaftsarzt Lill „Wir haben eine absolute Pechsträhne“

Helmut Lill ist seit dem 1. Dezember vergangenen Jahres als Teamleiter einer vierköpfigen Ärztemannschaft für die medizinische Betreuung der Fußballprofis von Hannover 96 zuständig. Im Interview spricht er über die vielen Verletzungen und die Zusammenarbeit mit Spielern und Trainer.


96-Mannschaftsarzt Helmut Lill.
© Ulrich zur Nieden

Herr Lill, Sie haben am 1. Dezember vergangenen Jahres mit Ihrem Team die ärztliche Betreuung bei Hannover 96 übernommen. Wie fällt Ihr Zwischenfazit aus?

Es ist natürlich alles geprägt vom Abstiegskampf, dazu der Trainerwechsel (Mirko Slomka für Andreas Bergmann). Die Arbeit ist anstrengend und zeitaufwändig, aber wir sind mit ganzem Herzen dabei und haben auch oder gerade in dieser schweren sportlichen Zeit den Anspruch, die Spieler optimal zu betreuen.

Sie haben Constant Djakpa am Knie operiert. Es ist nach Altin Lala, Arouna Koné und Elson der vierte „Kniefall“ innerhalb von kurzer Zeit. Haben Sie dafür eine Erklärung?

Nehmen Sie jetzt Djakpa als Beispiel. Die Verletzung (Riss des Außenmeniskus) ist bei einem normalen Zweikampf im Training passiert. Da sind wir als Ärzte machtlos. Das hat nichts mit falschem oder richtigem Training oder nicht ausreichender Prophylaxe zu tun. Wir haben einfach in dieser Hinsicht eine absolute Pechsträhne.

Sie kümmern sich gemeinsam mit drei Kollegen um die 96-Profis. Erklären Sie mal den Vorteil!

Es geht nicht um vier Köpfe oder vier Ärzte. Und es geht auch nicht um die Präsenz auf dem Platz nach einem Foulspiel. Hannover 96 hat sich bewusst für ein ganzes Kompetenzpaket entschieden, das einmalig ist in der Bundesliga. Das geht vom Friederikenstift bis zur Reha in der Berufsgenossenschaftlichen Unfallklinik in Hamburg. Die Spieler werden von uns 24 Stunden rund um die Uhr betreut, und wenn einer nachts um 2 Uhr eine Kernspinuntersuchung braucht, dann machen wir das möglich. Es gibt extra ein sogenanntes Fußballhandy, auf dem einer von uns Ärzten immer und sofort erreichbar ist, um alles Notwendige schnell einleiten zu können.

Trotzdem suchen einige 96-Spieler nach wie vor den Rat anderer Ärzte ...

Das ist kein Problem und das ist auch kein Ärztetourismus. Die 96-Profis vertrauen uns, aber einige haben den Wunsch, eine zweite Meinung zu bekommen. Das ist akzeptabel, wenn es sich um mit Fußballprofis erfahrene Ärzte handelt. Von diesem Austausch profitieren alle. Zu Bayern-Arzt Hans-Wilhelm Müller-Wohlfahrt, Peter Schäferhoff in Köln oder Ulrich Boenisch in Augsburg haben wir sehr gute Kontakte. Ich habe gerade einen Spieler von Borussia Mönchengladbach in Hannover am Knie operiert. Und auch ein Müller-Wohlfahrt schickt schon mal einen seiner Münchener Spieler zum Kollegen Boenisch.

Wie ist Ihre Zusammenarbeit mit 96-Trainer Mirko Slomka?

Die ist gut.

Sehen Sie als Arzt ein 96-Spiel von der Tribüne aus einem anderen Blickwinkel?

Na klar. Ich fiebere bei jedem Spiel im Grunde doppelt mit: einmal dass wir gewinnen, zum anderen, dass es keine neuen Verletzungen gibt. Wenn man die Spieler sehr gut kennt, dann schaut man schon anders hin.

In Ihrer Familie werden Laufen und Handball groß geschrieben ...

... und nun auch 96. Das hat mittlerweile alle in der Familie ergriffen, ich musste mir extra Sky besorgen, bei Auswärtsspielen ist das Fernsehgerät sonnabends von 15.30 Uhr an für 96 reserviert. Ich merke das auch bei mir: Ich schaue Bundesliga mittlerweile ganz anders, achte auf die nächsten Gegner oder deren Spieler.

Im Friederikenstift ist einer von vier Kreißsälen in den 96-Vereinsfarben Schwarz, Weiß und Grün gestaltet. Haben Sie in den vergangenen Wochen nach der langen Niederlagenserie erlebt, dass Eltern da lieber nicht rein wollen, weil der Klub vielleicht absteigt?

Nein, im Gegenteil. Die Nachfrage ist groß. Viele Menschen in der Stadt sind so eingefleischte 96-Fans, die werden ihre Kinder immer gerne im 96-Kreißsaal gebären.

Zur Person Helmut Lill

Helmut Lillist Ärztlicher Direktor der Abteilung des Berufsgenossenschaftlichen Unfallkrankenhauses Hamburg im Friederikenstift und Chefarzt der Klinik für Unfall- und Wiederherstellungschirurgie. Der 48-jährige Professor ist seit dem 1. Dezember vergangenen Jahres als Teamleiter einer vierköpfigen Ärztemannschaft für die medizinische Betreuung der Fußballprofis von Hannover 96 zuständig. Zu dem Team gehören der leitende Oberarzt Axel Partenheimer sowie Marcus Schönaich und Sascha Haschemi-Fard. Lill ist ein auch international gefragter Schulter- und Kniespezialist. Seit dem 1. Juni 2003 arbeitet er im Friederikenstift, zuvor war er leitender Oberarzt an der Universitätsklinik Leipzig. Lill ist begeisterter Läufer. Er ist verheiratet mit der in Isernhagen-Süd als Kinderärztin praktizierenden Katharina Kätzel-Lill. Sie haben vier Kinder.
[Heiko Rehberg