Seit April hatte ich mich auf die Relegationsspiele eingestellt und mir die Tage im Kalender frei gehalten. Unser Rotes Fußballboot hatte zwar erheblich Schlagseite, ist jedoch nicht untergegangen. So wurden bzw. werden mir die Relegationsspiele so quasi in der Nähe präsentiert. Letztes Jahr bin ich mit nem Kumpel zu Club gegen Cottbus gegangen. Dieses Jahr wollte er mich nun partout nicht mitnehmen (meint das noch nicht einmal böse), und ein Kollege von mir hatte keine Karte mehr übrig (dann hätte ich nix bezahlen brauchen), mir war auch mehr danach, die letzten Spielzüge unserer Roten Helden zu bewundern, bevor sie den Verein verlassen. So entstand die Idee, mir das Spiel in Ricklingen anzusehen. Morgens wollte ich noch fleißig sein und Rechnungen schreiben, dann bin ich schön ausgeritten, habe danach super gefrühstückt und bin um halb drei in meiner bald 660 000 km-Karre gen Hannover.
Fünf vor sechs erreichte ich zunächst ohne Hund die idyllische Sportanlage. Ei! Auf der Heimtorwartseite traf ich auf sArnie. Das Spiel begann zunächst ohne zwingende Torchance, nach dem 1:0 jedoch brach der Gegner ein und es wurde ein munteres Spiel. Testspiele sagen nichts aus. Entspanntes Spielschauen. Lange nicht erlebt. Daß Jiri so niedergeschlagen wirkte verstehe ich jetzt besser. Manuel Schmiedebach ist ein super Typ. Jan Schlaudraff ist glaube ich zum Fußballspielen zu schmal. Man darf das nicht überbewerten.
In der Pause organisierte mir sArnie ein Bier und ich holte meinen Hund. Die zweite Hälfte war sehr nett. Originelle Wechsel, schön für Uwe Gospodarek. Was für ein versöhnlicher Ausklag einer hammerharten Saison.
Nach dem Spiel und den hautnahen Begegnungen mit den Profis (das habe ich mittlerweile aus 96-Sicht zu schätzen gelernt) lief mir Mirko Slomka in der Vereinsgaststätte über den Weg. Die Rosen hatte ich nicht dabei, deshalb gabs von ihm einen deftigen Kommentar, da er wünschungsweise bleibt, habe ich die nächste Spielzeit noch ausreichend Gelegenheit. Oder?
Von einigen Spielern habe ich mich verabschiedet, Mario Eggimann, Flo, Uwe Gospodarek, Karim, total super in solch erleichterte Gesichter zu schauen.
In der Vereinsgaststätte gabs dann das erste Relegationsspiel zu schauen, meine schwarzweißgrüne Saison war dann endgültig zuende.
Am nächsten Tag war es kälter, und ungemütlicher. Den VfB hatte ich die letzten Wochen vernachlässigt, das letzte Spiel fand in Ilsfeld südlich von Heilbronn statt. Zuvor durfte sich meine Stute wieder über Bewegung freuen. Dann hieß es runter vom Pferd, rein ins Auto nach Ilsfeld, wo ich nur knapp zehn Minuten verpaßt habe. Auch ein entspannter Frühabend, dachte ich, und wen soll ich an Bekannten treffen? Mir fiel nun absolut niemand ein.
Von den Stars waren dabei: Jens Lehmann (dieser versuchte sich als feldspielender Torwart, ohne daß ihm ein Treffer gelingen konnte), Artur Boka, Christian Molinaro, Julian Schieber, Roberto Hilbert, der lange Lanig, leider kein Mari Ka und kein Papo, schade, mit ihm hätte ich mich gerne über Szabi unterhalten.
Die Tore fielen schnell. Anfangs stand ich kurz hinter der VfB-Bank. Das war die erste Gelegenheit, Christian Groß von Nahem zu sehen. Zunächst dachhte ich, da fehlt der Lolli und die Sonnenbrille. Später war mein Eindruck ein anderer, viel besser. Total super Typ ist das, unkompliziert, nett, warmherzig, und mit viiiiiiiel Charme. Bin ich hin und weg! Wow!
Und dann passierte etwas supertolles:
Beim bzw, nach dem Spiel unserer roten Nichtabstiegshelden in Hoffenheim habe ich ein Paar kennengelernt, die das, was ich in einer Person habe, in zwei Personen verteilen, aber auch gemischt, sie VfB. er 96, ein Schwabe durch und durch und pro 96. Es entwickelte sich ein total super Gespräch, ganze Zeit, dann wurde es hektisch und wir trennten uns im Verhältnis 2:1, dachte ich, schade, die beiden werde ich wohl nicht mehr wiedersehen, sehr schade!
In Ilsfeld dann stand sie dann plötzlich vor mir:"Wir haben uns beim Hoffenheimspiel getroffen!" Was für eine Überraschung, ihr Freund war auch da, und plötzlich stand ich beim Spiel neben ihm, er mit 96-Jacke und mit 96-Jacke. Schöne Sache.
Das Spiel lief so dahin, Jens Lehmann ist in der ersten HZ ausgewechselt und von den Spielern vom Platz getragen worden, zum Schluß spielte nur noch die zweite Mannschaft. Der "Stadionsprecher" meinte, daß man nach Ende der Begegnung nicht aufs Spielfeld kommen und die Spieler nicht nach Autogrammen fragen soll. Was für ein Kino!!
Statt dessen sammelten sich die Leute bei Christian Groß. Ich war immernoch happy, die beiden vom Hoffenheimspiel getroffen zu haben, vor Freude hätte ich alle schleudern können. Christian Groß durfte ich zur super-Rückrunde gratulieren, hat sich sehr gefreut der Mann. Von ihm bin ich echt begeistert. Der ist richtig super.
Einen Tag der eine Trainer, nächster Tag der andere. Wow!
Meine beiden Wiedergefundenen haben mich dann noch ins "Cafe-1-a" zum Umtrunk mitgenommen (das ist in Wirklichkeit eine Autoreparaturwerkstatt). Der nette Abend ging zuende. Schönes Wiedersehen, 96 ole!