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 Martin Kind - was nun....? Moderations-Bereich
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 Betreff des Beitrags: Re: Martin Kind - was nun....?
BeitragVerfasst: 08.02.2011 17:57 
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Zitat:
Von Utz Claasen

Der liebe Herr Claasen soll mal ruhig in Hannover96 investieren.

Gibt es weitere positive Beispiele aus Ihrer Sicht?
Ja, sicher. Auch beispielsweise in Hannover wird ein toller Job gemacht. Ich habe nach wie vor ein sehr gutes und freundschaftliches Verhältnis zu Martin Kind. Was er dort in den letzten 13 Jahren aufgebaut hat, ist sensationell. Das freut mich selbst sehr, da ich in einer sehr schwierigen Phase des Vereins Verantwortung übernommen hatte. Der heutige Erfolg in Hannover ist kein Zufall, der ist systematisch und hart erarbeitet worden.





Warum sind Sie gegen die 50+1 Regelung in der Bundesliga?
Wie Herr Kind bin ich der Meinung, dass die Regelung allein schon einer rechtlichen Überprüfung nicht standhalten wird. Warum sollte die Abschaffung der 50+1-Regelung schlecht für die Vereine sein? Investitionen geschehen in hohen Dimensionen doch eher von Menschen oder Unternehmen, die auch eine angemessene Mitsprache im Verein haben können. Wer die Rechnung bezahlen soll, der muss schließlich auch bestellen können. Im Übrigen hat jeder Verein die Wahl. Niemand soll zu irgendetwas gezwungen werden. Und wo sind denn Klubs gegen die Wand gefahren worden? Doch in aller Regel nicht da, wo sich verantwortungsvolle Menschen mit ihrem eigenen Geld eingebracht und vernünftig gehaushaltet haben, sondern eher da, wo einzelne mit dem Geld Dritter und zu Lasten Dritter unüberschaubare Risiken eingegangen sind, um eigene Eitelkeiten zu befriedigen. Solches ist bei der Mehrzahl von verantwortungsvollen professionellen Investoren nicht der

Fall
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 Betreff des Beitrags: Re: Martin Kind - was nun....?
BeitragVerfasst: 08.02.2011 19:54 
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Utz Claasen hat geschrieben:
Und wo sind denn Klubs gegen die Wand gefahren worden?

tja, ein blick nach wolfsburg sollte genügen. :roll:

edit:
wenn man zwei jahre nach der meisterschaft, und investitionen von 50mio in nur einer saison, fast absteigt, dann ist das für mich ein 100%tiges "an die wand fahren". was denn sonst?
aber viell. dachte sich winterkorn, was bei einem autobauer u. entwickler normal ist, kann in der bundesliga nicht verkehrt sein ... ein crash-test. - ein dummy war nicht angeschnallt. :mrgreen:

das kommt halt davon, wenn investoren mitspracherecht haben.

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 Betreff des Beitrags: Re: Martin Kind - was nun....?
BeitragVerfasst: 08.02.2011 22:28 

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Na ja, das hört sich zwar sehr populistisch an, was der Gunther da so einwirft (und wird wohl auch bei den Meisten hier für Beifall sorgen), aber man darf da natürlich nicht so kurz denken.

Was haben denn so die Herren Bock und Stumpen-Fredo so aus und mit diesem unseren Verein so gemacht? (...und das alles so ohne Beachtung einer 50+1-Regel...)

Es gibt immer zwei Seiten einer Medaille, und gerade die Wolfsburger kann man so nicht als Beispiel heranziehen, weil eben dies einer der Vereine ist, warum 50+1 angezweifelt werden kann und darf -auch wenn die Wobberer und Leverkusen soetwas wie die berühmte "Ausnahme" darstellen.

Auch wenn es hier (wiederum) Einige weder hören noch lesen mögen: ich denke (und es ist wohl auch so), daß der UC es eigentlich erst ermöglicht hat, daß es 96 so in dieser heutigen Form noch gibt. Und er hat auch es wohl auch durch seine Darstellungen und Ansichten ermöglicht, daß MK sich engagiert hat.
Wird von Vielen gern ausgeblendet, kann ich zwar verstehen und nachvollziehen - weil das vielleicht bei Vielen nicht ins Bild paßt, aber: man muß UC kein Denkmal setzen, aber wer ihn persönlich kennt, weiß, daß er durchaus ein Roter ist, und somit einer von Uns.

Und auch hier dürfte sich die Weitsicht von UC eines Tages bewahrheiten. 50+1 in seiner jetzigen Form wird fallen, ob wir das hier nun "Gut" oder "Böse" finden, ist dabei zweitrangig.

Das war jetzt hier vielleicht ein wenig zuviel "off Topic", denn 50+1 wird ja eigentlich woanders diskutiert.
Wenn ein Mod mag, darf er gern entsprechend verschieben.

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 Betreff des Beitrags: Re: Martin Kind - was nun....?
BeitragVerfasst: 09.02.2011 00:48 
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Ach was, iss schon okay, Jake.

Aber Gunther hat das schon fein destilliert:

"das kommt halt davon, wenn investoren mitspracherecht haben."

Genau so iss das. Und nicht anders.

:arrow:

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 Betreff des Beitrags: Re: Martin Kind - was nun....?
BeitragVerfasst: 09.02.2011 09:36 
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Jake hat geschrieben:
... wer ihn persönlich kennt, weiß, daß er durchaus ein Roter ist, und somit einer von Uns.

Jake, du vergißt, wenn es nach UC gegangen wäre, dann gäbe es "uns" nicht mehr.

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 Betreff des Beitrags: Re: Martin Kind - was nun....?
BeitragVerfasst: 09.02.2011 10:00 
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Gerade UC ist derjenige, der gerne mal ein Wörtchen mitspricht (KSC, Fanz).

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 Betreff des Beitrags: Re: Martin Kind - was nun....?
BeitragVerfasst: 09.02.2011 10:12 
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El Filigrano hat geschrieben:
Ach was, iss schon okay, Jake.

Aber Gunther hat das schon fein destilliert:

"das kommt halt davon, wenn investoren mitspracherecht haben."

Genau so iss das. Und nicht anders.

:arrow:

Die Frage ist, wie bekommt man 50+1 und die Tatsache, dass sich Investoren sehr wohl einmischen wollen unter einen Hut? Ist doch ganz klar, wenn ich schon viel Kohle auf den Tische lege, dann möchte ich auch ein gewisses Mitspracherecht haben, oder?

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 Betreff des Beitrags: Re: Martin Kind - was nun....?
BeitragVerfasst: 09.02.2011 10:36 
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In Hoffenheim funktionierts ja auch...

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 Betreff des Beitrags: Re: Martin Kind - was nun....?
BeitragVerfasst: 09.02.2011 10:38 
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haben spender ("investoren") für das "rote kreuz" auch ein mitspracherecht?

da maddin ja eh nur investoren aus der region will, muß er sich halt an die halten bzw. sich um die bemühen, denen 96 wirklich eine herzenangelegenheit ist, und nicht die die nur kohle machen wollen.
aber das problem ist halt, daß für die, für die 96 eine herzenssache ist, MK eher eine vogelscheuchen finktion hat.

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 Betreff des Beitrags: Re: Martin Kind - was nun....?
BeitragVerfasst: 09.02.2011 11:48 
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RR, Unternehmen oder Privatpersonen werden nicht gezwungen, in den Fußball zu "investieren". Wenn denen die Rahmenbedingungen nicht passen, dann sollen sie es halt bleiben lassen und mit der Knete das Damen-Synchronschwimmen übernehmen.

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 Betreff des Beitrags: Re: Martin Kind - was nun....?
BeitragVerfasst: 09.02.2011 12:17 

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Gunther hat geschrieben:
Jake hat geschrieben:
... wer ihn persönlich kennt, weiß, daß er durchaus ein Roter ist, und somit einer von Uns.

Jake, du vergißt, wenn es nach UC gegangen wäre, dann gäbe es "uns" nicht mehr.



Auch das ist nur die "halbe" Wahrheit.
Aber ich unterstelle einfach mal, daß Du das sehr wohl weißt - und will das hier deswegen nicht weiter vertiefen.

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 Betreff des Beitrags: Re: Martin Kind - was nun....?
BeitragVerfasst: 09.02.2011 13:09 
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@Elfi,
wie will Martin Kind Investoren finden, wenn diese keinerlei Mitspracherecht haben. Wenn ich z. b. 51 % an etwas haben möchte ich auch bestimmen wo es lang geht.

Daher wird es auch interessant, falls 50+1 fallen sollte, wie diese Dinge von MK angegangen werden.
Ich hoffe ja immer noch, dass ein gewisser Herr Rossmann sich auch so an 96 in nicht unerheblichem Maße beteiligt.

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 Betreff des Beitrags: Re: Martin Kind - was nun....?
BeitragVerfasst: 10.02.2011 11:33 

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Ich glaube mit den Clubs, die "an die Wand gefahren" wurden, meinte Utz eher Dresden Essen, Mannheim usw. als den VfL Wolfsburg.
In Wolfsburg mögen sie ja viel Mist bauen bis hin zu einem sportlichen Abstieg. Die Existenz an sich dürfte eher nicht gefährdet sein.
Solange 50+1 durch eine Zusammenarbeit mit rennomierten Deutschen Großkonzernen ersetzt werden würde, dürfte die Gefahr der vielfach heraufbeschworenen Horrorszenarien nicht so groß sein. Aber der Wegfall von 50+1 würde auch diversen eher windigen "Geschäftsmännern" das Feld eröffnen. Das ist es, was Utz in seiner Argumentation ein wenig unter den Tisch fallen lässt.


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 Betreff des Beitrags: Re: Martin Kind - was nun....?
BeitragVerfasst: 10.02.2011 16:25 
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RR hat geschrieben:

Ich hoffe ja immer noch, dass ein gewisser Herr Rossmann sich auch so an 96 in nicht unerheblichem Maße beteiligt.


So wie ich den Herrn Rossmann einschätze, glaube ich nicht, dass er sich groß in den Profifußball einkauft. Der ist anders gestrickt.

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 Betreff des Beitrags: Re: Martin Kind - was nun....?
BeitragVerfasst: 11.02.2011 00:15 
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RoterKlaus hat geschrieben:
Gerade UC ist derjenige, der gerne mal ein Wörtchen mitspricht (KSC, Fanz).


Hier Butter bei die Fische :wink:

Zitat:
Claassen entließ Gerber einen Tag vor einem wichtigen Pokalspiel, woraufhin sich Trainer Reinhold Fanz, die Mannschaft und viele Fans mit dem gefeuerten Manager solidarisierten. Claassen traute sich zeitweilig nur noch mit Personenschutz ins Stadion, weil es sogar Morddrohungen gab. Von "Diktatur" war die Rede, von Wanzen im Telefon des Managers und von heimlich aufgezeichneten Telefongesprächen. Am Ende einer wochenlangen und öffentlich ausgetragenen Schlammschlacht trat Claassen zurück, erstritt aber vor Gericht eine Unterlassungserklärung gegen Fanz. Danach durfte dieser nicht mehr behaupten, Claassen hätte "alle angelogen" und keinen Fußballsachverstand.

Doch damit war die Affäre noch nicht beendet. Sieben Jahre später hatte Claassen gerade den Chefposten beim Energieversorgen EnBW inne und sein Unternehmen war Hauptsponsor beim Karlsruher SC, als der Klub in der Winterpause einen neuen Trainer suchte. Und das KSC-Management verpflichtete ausgerechnet - Reinhold Fanz. Claassen war erbost. "Kein Unternehmen der Welt würde mit Führungspersonal zusammenarbeiten, das sich unflätig über den Vorstandschef geäußert hat", erklärte er verärgert, und EnBW ließ durchblicken, das rund 800.000 Euro pro Saison teure Sponsoring demnächst beenden zu wollen. Wenige Tage danach lösten der Verein und Fanz den Vertrag, "in beiderseitigem Einvernehmen".


Quelle: Süddeutsche Zeitung vom 3.11.2010

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Da hab ich gedacht, ich tu ihn ihm rein in ihn ihm sein Tor. Horst Hrubesch

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 Betreff des Beitrags: Re: Martin Kind - was nun....?
BeitragVerfasst: 11.02.2011 08:23 
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RoterKlaus hat geschrieben:
RR hat geschrieben:

Ich hoffe ja immer noch, dass ein gewisser Herr Rossmann sich auch so an 96 in nicht unerheblichem Maße beteiligt.


So wie ich den Herrn Rossmann einschätze, glaube ich nicht, dass er sich groß in den Profifußball einkauft. Der ist anders gestrickt.

das wäre aber schade, ich dachte Martin Kind hat Herrn Rossmann an der Angel als Investor :cry:

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 Betreff des Beitrags: Re: Martin Kind - was nun....?
BeitragVerfasst: 11.02.2011 21:19 
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Wems interessiert, hier der komplette Vortrag von Herrn Kind in der Leibniz Uni Veranstaltungsreihe "Karriere-Köpfe-Konzerne". Sehr interessant, insbesondere, wenn er über 96 referiert, ab 38. Minute.
http://www.uni-hannover.de/de/aktuell/v ... erne/kind/

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 Betreff des Beitrags: Re: Martin Kind - was nun....?
BeitragVerfasst: 14.02.2011 19:22 
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Zitat:
RR hat geschrieben:
(...) Die Frage ist, wie bekommt man 50+1 und die Tatsache, dass sich Investoren sehr wohl einmischen wollen unter einen Hut? Ist doch ganz klar, wenn ich schon viel Kohle auf den Tische lege, dann möchte ich auch ein gewisses Mitspracherecht haben, oder?


Kevin96 hat geschrieben:
In Hoffenheim funktionierts ja auch...


Und in Hannover funktioniert es erst recht und schon sehr lange, ohne dass man dafür die 50+1-Regel abschaffen müsste... :wink:

Warum sollte das Mitspracherecht eines Vereins überhaupt schädlich sein? Wo soll sich der Verein H96 eigentlich in der Vergangenheit in finanziellen Fragen den Investoren um Herrn Kind in den Weg gestellt haben, seit 96 in eine Kommanditgesellschaft auf Aktien (KGaA) umgewandelt worden ist? Wo hat die 50+1-Regel konkret mögliche Investoren abgeschreckt? Diese Behauptung hat Kind zwar nebulös in den Raum gestellt - konkrete Namen hat er aber nie genannt. Warum sollte ein möglicher Investor geheim bleiben wollen, wenn es ihm darum geht, zu zeigen, dass allein die 50+1-Regel ihn an einem finanziellen Engagement bei 96 hindert? Das ist doch alles an den Haaren herbeigezogen.

In meinen Augen ist Kinds Feldzug gegen die 50+1-Regel ein undurchdachtes, aufgeblähtes Possenspiel, dass die am besten funktionierende und gesellschaftlich am besten verankerte nationale Fußballliga unnötig belastet. Denn die deutsche Bundesliga ist gerade wegen seiner Venetzung mit dem deutschen Sportvereinswesen so attraktiv für die Zuschauer. Hunderttausende kleine Jungs und zunehmend auch Mädchen beschäftigen sich in ihrer Freizeit mit diesem Sport, der jedes Wochenende Millionen Zuschauer in Stadien, Sportbars und vor das heimische Fernsehgerät zieht und dabei einzigartigerweise völlig unterschiedliche Gruppen in Bezug auf Alter, Bildung, Einkommen und sozialen Hintergrund im gleichen Interesse vereint. Mir fällt nichts ein, was die gleiche integrative Kraft entfaltet wie Fußball.
Damit das in Deutschland so bleibt, hat der DFB mit der Einführung der 50+1-Regel ein Instrumenatarium geschaffen, dass eine völlige Abkopplung der Profivereine von den Vereinen mit ihrer ehrenamtlichen Basis verhindert. Das war und ist gut und sollte auch so bleiben.

Investoren, die bei einem Fußballclub investieren, weil er ihnen etwas bedeutet, werden genau wie der Verein an Kompromissen im Sinne der Sache interessiert sein. Probleme tauchen erst da auf, wo einzelne Investoren sich Extrawürste genehmigen wollen, sich z.B. Transferrechte an einem Spieler abtreten lassen. Da entscheidet dann sicher nicht mehr ausschließlich das Wohl des Clubs oder auch nur das Wohl der Profimannschaft darüber, ob und wann ein Spieler "verkauft" wird.

Auch die Gefahr, dass Vereinsmeier ohne das notwendige kaufmännische know-how das Ruder an sich reißen, wie es in der Vergangenheit bei 96 der Fall war, ist längst gebannt. Übrigens dank Utz Claassen, dem vielfach Ungeliebten. Der war es nämlich, der die Grundlage für die derzeitigen Strukturen bei 96 gelegt hat, die von Kind und Vehling später etwas variiert umgesetzt worden sind. Gunther, bei aller Wertschätzung, deine Behauptung dass es "uns"nicht mehr geben würde, wenn es nach Utz Claassen gegangen wäre ist schlicht Quatsch. Das Gegenteil ist der Fall. Ohne den Kassensturz von Utz Claassen und die von ihm angeregte Umstrukturierung von 96 gäbe es 96 nicht mehr, weil 96 schlicht in die Insolvenz gegangen wäre. Jake hat ja auch schon darauf hingewiesen, dass man Utz Claassen nicht mögen muss - nur ändert das nichts daran, dass er etwas von seinem Geschäft versteht und dass sein Tabularasa bei 96 im Rückblick ein notwendiger Einschnitt war, der die positive Entwicklung von 96 inclusive seiner Etablierung in der ersten Liga erst möglich gemacht hat. Claassen hat quasi den Laden aufgeräumt, den der bis dahin weitgehend unbekannte und bei den Fans unbelastete Martin Kind dann in Ruhe wieder einrichten konnte.

Dass Kind und Claassen beide gern die 50+1-Regel abschaffen würden, weil es sich leichter "durchregieren" lässt, wenn man den "Verein " erst gar nicht mehr informieren muss, ist aus ihrer Sicht nachvollziehbar. Ich glaube ihnen auch, dass sie beide nicht die Absicht haben, 96 gegen die Wand zu fahren. Das ändert aber nichts daran, dass irgendwann der Zeitpunkt kommen wird, an dem jemand anders an die Spitze des Vereins rückt und dass es nach dem Wegfall der 50+1-Regel keine juristische Handhabe mehr gibt, die die Entstehung der vielzitierten "englischen Verhältnisse" grundsätzlich verhindern kann. Kerze hat es ja schon auf den Punkt gebracht:
kerze hat geschrieben:
Aber der Wegfall von 50+1 würde auch diversen eher windigen "Geschäftsmännern" das Feld eröffnen. Das ist es, was Utz in seiner Argumentation ein wenig unter den Tisch fallen lässt.

Dass Lieblingsargument der 50+1-Gegner - nämlich dass derjenige, der die Kapelle bezahlt auch bestimmen will, welche Musik gespielt wird, hört sich wohlfeil an. Aber es ist wie ElFi schon sagte: ein Investor ist nicht gezwungen in ein Hochrisikogeschäft zu investieren. Wenn Kind und Konsorten ihr Geld in einer Aktiengesellschaft anlegen würden, hätten sie auch kein Recht auf Mitsprache - nur weil ihr Geld da drin steckt. Da sind sie auch nur ein Teil der Aktionärsversammlung. Der 96-Investor Schiemann, der sein Geld früher in der Aktiengesellschaft von Borrussia Dortmund stecken hatte, ist mit dem Anspruch mitentscheiden zu wollen beim BVB gescheitert. Er hat ja dann dort sein Geld rausgezogen und bei 96 investiert - offensichtlich verspricht er sich hier mehr Einflussmöglichkeiten, warum auch immer.

Grundsätzlich ist festzustellen, dass nicht Martin Kind und seine Mitgesellschafter die "Marke 96" erfunden haben, sondern dass sie auf diese bestehende alte "Marke" aufgesprungen sind. Es ist ihnen durchaus zugute zu halten, dass die Gesellschafter die Marke 96 weiterentwickelt haben und ihr zur Wettbewerbsfähigkeit innerhalb der Bundesliga verholfen haben. Aber es ist nicht so, dass sie davon nichts hätten. Vor allem für Herrn Kind und sein Hörgeräteunternehmen hat sein Engagement für 96 und die damit verbundene überregionale Wahrnehmung einen unschätzbaren Werbewert. So wie man die Wurst- und Fleischprodukte von Tönnies mit Schalke assoziiert oder früher den Teppichhändler Roth mit der Nürnberger Fußballmannschaft.

Auch ist das gern von Kind an die Wand gemalte Schreckgespenst der Wettbewerbsverzerrung durch die konzerneigenen Fußballclubs Wolfsburg und Leverkusen völlig überzogen. Würde man der Logik von Martin Kind folgen, müsste sich gemessen an den Investitionen in diese Clubs die Austragung des Titels Deutscher Fußballmeister alljährlich zwischen diesen beiden Clubs abspielen. Dem ist aber nicht so!

Desweiteren ist anzumerken, dass auch Herr Winterkorn das Geld anderer Leute ausgibt. VW ist nicht sein Eigentum, sondern er ist lediglich Vorstandsvorsitzender. Anders als Kind und die anderen 96 Gesellschafter oder auch Herr Hopp in Hoffenheim hat Herr Winterkorn wohl kaum "eigenes" Geld im VfL stecken. Hat Herr Winterkorn deswegen weniger zu entscheiden als Herr Kind oder Herr Hopp? Wohl kaum! Es bedarf der Abschaffung der 50+1-Regel nicht, damit reiche und dominante Geldgeber ihren Einfluss in einem Fußballclub ausreichend zur Geltung bringen können, um ihren Interessen Nachdruck zu verleihen. Sollte es dabei aber so weit kommen, dass sie den Fußballclub an die Wand fahren oder sogar an dubiose Geschäftsleute ohne Bezug zu dem Verein verhökern, dann ist es gut, dass es mit der 50+1-Regel ein Instrument gibt, dass dies verhindern kann.


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 Betreff des Beitrags: Re: Martin Kind - was nun....?
BeitragVerfasst: 14.02.2011 19:46 
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Soccerfriend hat geschrieben:
Jake hat ja auch schon darauf hingewiesen, dass man Utz Claassen nicht mögen muss - nur ändert das nichts daran, dass er etwas von seinem Geschäft versteht ...
das zweifel ich auch nicht an. auch die tatsache, daß er einst (soviel ich weiß) der jüngste professor in deutschland war, wird wohl seinen grund gehabt haben.
aber seine Ethik ist (in meinen augen) höchst zweifelhaft.

Soccerfriend hat geschrieben:
... und dass sein Tabularasa bei 96 im Rückblick ein notwendiger Einschnitt war, der die positive Entwicklung von 96 inclusive seiner Etablierung in der ersten Liga erst möglich gemacht hat. Claassen hat quasi den Laden aufgeräumt, den der bis dahin weitgehend unbekannte und bei den Fans unbelastete Martin Kind dann in Ruhe wieder einrichten konnte.
ich war damals nicht dabei und bin/war daher von den damaligen zeitungsberichten abhängig. und dem nach wollte claassen die insolvenz beantragen und 96 platt machen.
ich lasse mich gerne vom gegenteil überzeugen. aber dazu bedarf es beweise.

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 Betreff des Beitrags: Re: Martin Kind - was nun....?
BeitragVerfasst: 15.02.2011 11:33 

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Sehr schöner Beitrag, soccerfriend.
Aber in einem Punkt muß ich doch widersprechen:
Soccerfriend hat geschrieben:
...Auch ist das gern von Kind an die Wand gemalte Schreckgespenst der Wettbewerbsverzerrung durch die konzerneigenen Fußballclubs Wolfsburg und Leverkusen völlig überzogen. Würde man der Logik von Martin Kind folgen, müsste sich gemessen an den Investitionen in diese Clubs die Austragung des Titels Deutscher Fußballmeister alljährlich zwischen diesen beiden Clubs abspielen. Dem ist aber nicht so!

Zum einen ist Wolfsburg bereits Meister geworden. Es dürfte Einigkeit darüber bestehen, daß dies nur einem enormen finanziellen Kraftakt von VW zu verdanken war, der zunächst den Großverdiener Magath verpflichtet hat und diesen sich 2 Jahre lang auf dem Transfermarkt austoben hat lassen. Daß der VfL momentan nichts gebacken bekommt, liegt eher an der kompletten Desorientierung von Dieter Hoeneß, der es hinbekommt, die Mannschaft trotz Millioneninvestitionen Schritt für Schritt zu verschlechtern. Die Investitionen von VW waren jedenfalls nie höher als jetzt.

Zu Hoffenheim ist das meiste bereits im entsprechenden Thread gesagt worden. Der "Etatausgleich" von 250 Mio € über die Jahre dürfte wohl beispiellos sein und daß Hopp ohne Amt im Verein alles bestimmt, hat wohl die Akte Gustavo nachhaltig bewiesen.

Auch Leverkusen mit seinem kleinen Stadion, der kleinen Stadt und der riesigen regionalen Konkurrenz wäre bestenfalls nur ein Mitläufer in der Bundesliga, wenn Bayer nicht involviert wäre. Immerhin sitzen in Leverkusen absolute Fachmänner an den Hebeln, die es immer wieder schaffen, eine gute Mannschaft an den Start zu bringen. Zudem ist im Sponsoring von Bayer eine gewisse Kontinuität, so daß der Etat insgesamt zwar auf hohem Niveau gehalten wird, diese konfusen Sprünge und hektische Aktivitäten wie bei VW aber vermieden werden, so daß der Club insgesamt etwas berechenbarer ist.

Insgesamt ist aber bei allen 3 Clubs ein deutlicher Wettbewerbsvorteil auszumachen. Es gehört nicht viel Fantasie dazu, sich den Niedergang der Clubs bei einem (unwahrscheinlichen) Ausstieg des Finanzpartners auszumalen. Wir haben es alle bei Bayer Uerdingen miterlebt, die völlig von der Fußballkarte verschwunden sind.

Insofern hat Kind sicherlich recht, wenn die Verhältnisse so wie sie jetzt sind nicht bleiben können, zumal mit RB Leipzig schon ein weiterer "Verein" in der Warteschleife steht. Wenn schon 50+1 nicht fallen soll, muß zumindest bei dieser indirekten Umgehung der Statuten der Hebel angesetzt werden. Ansonsten machen sich die Befürworter von 50+1 in meinen Augen unglaubwürdig.


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