RoterKlaus hat geschrieben:
RR hat geschrieben:
Pralino, das interessiert mich, warum ist es bei Dir der PKW?
Pralino ist vermutlich (wie ich) Opelfahrer. Sonst wäre er Pilot, denn nur Fliegen ist schöner.
Jagut es gäbe da vielleicht noch was, aber das ist nicht jugendfrei. war, lieber Klaus - war.Meine Opel-Mania begann 1967, ein weißer Rekord mit schwarzem Dach - sah richtig schick aus.
Es war das Auto meines Vaters, er überließ es mir oft zur Handwäsche
und dann durfte ich schon mal mein Mädchen zur Okertalsperre,
oder in den tiefen Märchenwald (Harz) entführen.
Das Ganze mit 3-Gang Lenkradschaltung und 75 PS.
Es gab Sitzbänke, keine Einzelsitze - für die Fraktion Attacke war das ein gefundenes Fressen.
Eine heiße Geschichte hab' ich ebenfalls in einem Opel erlebt - jugendfrei.
Nach einem Tennismatch stieg ich in kurzen Hosen in das in der prallen Sonne stehene Gefährt,
hab mir dabei dermaßen die Oberschenkel verbrannt, das ich ärztliche Hilfe benötigte.
Das waren die Poster mit den beknackten Sky-Leder-Applikationen -
ein Scheixxendreck, verfluchtiges.
Danach hatte ich auch beruflich mit Opel zu tun -
konnte dadurch fast alle Modelle ausprobieren -
auch die Kracher von GM, Chervrolet, Pontiac, Buick, Oldsmobile und Cadillac.
Mit ner weißen Corvette, die Georgstraße hoch und runter - Big-Block - ein Motorgebrabbel,
das schon in die Richtung "orgiastisch" ging -
dabei brauchte man nur wenig Gas zu geben - herrlich.
1968 gab' es die Aktion "Roter Punkt", das war ein Streik - es fuhren keine Öffis
und jeder PKW-Fahrer, der ein weißes Blatt Papier mit rotem Punkt darauf
hinter seiner Frontscheibe hatte....
ja, der konnte tolle Bekanntschaften machen, hatte er sich doch bereiterklärt,
Fahrgäste gratis mitzunehmen.
Ich kenne wirklich einen Menschen, der bei dieser chose "sein Mädchen aufgetan"
und später geheiratet hat - auch wenn diese Öffi-Ehe längst Geschichte ist.
Das war die schöne Zeit, in der mein faible für Automobile entstand.
Opel - wer weiß das besser als Roter Klaus, waren flott und zuverlässig.
Die hatten immer ein paar Sportgeräte in ihrer Palette,
die über hohes Prestige verfügten - Walter Röhrl, Spitzname "der Lange", sei's gedankt.
Die Motorräume waren groß, übersichtlich, man konnte schrauben und muckeln,
brauchte nicht wegen jedem Fliegenschiss in die Werkstatt.
Ich hatte damals die "Jetzt helfe ich mir selbst" Bücher" von "Korp und Stratenschulte" -
da warst du auf der kohlesparenden Seite.
Heute ist das alles anders - fällt dir z.B. ein Fahrlicht aus, dann braucht es
fast schon einen Chirurgen, oder Frauenarzt - Feinmechaniker geht gerade noch -
der die halbe Front ausbaut, um es wieder hell werden zu lassen -
bei der Rechnung sieht es dementsprechend finster aus.
Alles eng, verbaut, verkleidet - Spezialwerkzeug ist angesagt -
ist so gewollt, pure Geldschneiderei - auch bei Opel.
Leider hat Opel in den letzten Jahrzehnten, aus meiner Sicht nicht soo viel richtig gemacht.
Bei fast jedem Vergleichstest fahren sie irgendwie hinterher - schade eigentlich, sehr schade.
Die Premiummodelle von Opel - damals, was waren das für klangvolle Namen und imposante Fahrzeuge: Diplomat V8 , Admiral, Kapitän... und heute? Da hamse den Insignia, das wars schon.
Ich will ja hier keine Biografie schreiben, aber Autos sind für mich ein Stück Unabhängigkeit.
Wer wie ich, schlecht zu Fuß ist, möchte um so besser fahren - logo, oder?
Ein PKW ist kein schnödes Teil, um nur lustlos von A nach B zu kommen,
nee, das ist für mich viel mehr.
Ich fahre liebend gerne offen, mal gemütliches cruisen in schöner Umgebung,
es darf aber auch gern etwas forscher sein, wenn es der Verkehr zuläßt.
Damals 3-Gang Lenkradschaltung -
heute 8-Gang Doppelkupplungsgetriebe mit Schaltwippen am Lenkrad.
Die Marke? Der Firmensitz befindet sich im Süden Deutschlands,
dieser Marke bin ich jetzt seit 20 Jahre treu - aus Überzeugung,
doch ist es keine Weltanschauung - so weit geht es dann doch nicht.
Ich bin absolut kein Bayernfan, doch das Land und die Autos,
die dort entstehen, faszinieren mich schon.