Taktik 2011/2012... der nächste Entwicklungsschritt? Moderations-Bereich |
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Kuhburger
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Betreff des Beitrags: Re: Taktik 2011/2012... der nächste Entwicklungsschritt? Verfasst: 01.01.2013 22:56 |
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Registriert: 02.07.2010 20:46 Beiträge: 15319 Wohnort: Quedlinburg
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El Filigrano hat geschrieben: ... Aber es wird, glaube ich, auch so deutlich, dass viele der hochmodernen Grundüberlegungen tatsächlich ziemlich alt sind. Dass heute auf einem ganz anderen Niveau gespielt wird, ändert daran nichts. ... Und dass ist absolut richtig. So spielte z.B. die sagenhafte Ungarn-Elf, die gegen Herbergers eher biedere Truppe so schmälich verlor, bereits damals ein Spielsystem, was dem von Barca heute sehr ähnelt... - und waren damit noch nicht einmal die Erfinder dieser Spielart. Dies wird heute gern vergessen. Tatsächlich ändern sich im Laufe der Jahrzehnte weniger die Spielsysteme als vielmehr die Begriffe: box für Strafraum als Beispiel. - Und im Gefolge gibt es plötzlich box-to-box-player, als wenn das eine Neuheit wäre. Falsche 9er oder 10er, tiefspielende Spielmacher gab auch bereits schon vor Jahrzehnten. Auch die Altvorderen hatten schon Ahnung von Taktik und Spieler, die sie umsetzen konnten. Früher wurden Taktiken entweder anders beschrieben oder erst gar nicht in der Tiefe diskutiert (ausser in Fachkreisen), wie das heute der Fall ist.
_________________ „Und Sie, Herr Lienen, haben Sie früher auch mal Fußball gespielt?“
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nocci96
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Betreff des Beitrags: Re: Taktik 2011/2012... der nächste Entwicklungsschritt? Verfasst: 05.01.2013 06:52 |
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Registriert: 20.04.2009 05:39 Beiträge: 11582 Wohnort: Dampfhausen
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Die neue Wertschätzung unterklassiger und auch ausländischer Vereine gegenüber 96 ist auch ein Entwicklungsschritt. 
_________________ Wir müssen aufhören weniger zu trinken!
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Kuhburger
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Betreff des Beitrags: Re: Taktik 2011/2012... der nächste Entwicklungsschritt? Verfasst: 08.01.2013 10:12 |
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Registriert: 02.07.2010 20:46 Beiträge: 15319 Wohnort: Quedlinburg
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Beharrlich. Nach allem was man so hört. Beharrlich bleibt Slomka bei seinem Kurs. Es soll und wird anders verteidigt werden als wir es seit Jahrzehnten gewohnt sind. Die "Vornverteidigung" gilt auch für die Abwehrkette - kein back-to-the-roots... Wenn das Personal dies nicht kann - und die Anzahl der Gegentore spricht hier eine deutliche Sprache -, dann wird es eben ausgetauscht. Was mit Pogatetz begann wird fortgesetzt. Man braucht daher kein Prophet zu sein: Die Tage von Verteidigern wie Eggimann sind bei uns gezählt. Solide verteidigen reicht nicht mehr. Schnell und dribbelstark muss der Verteidiger der Zukunft bei unseren Roten auch noch sein - und natürlich Spielmacherqualitäten soll er haben. Mats Hummels läßt grüßen.
Was heißt das eigentlich in der Praxis? Ein kurzer Blick zurück: In der vorletzten Saison haben wir durch ein enges Mittelfeld (Abwehrkette und DM stand sehr dicht) häufig Bälle erobert. Das Spiel nach vorn wurde dann namentlich durch Pinto schnell gemacht; die 10 Sekundenregel wurde geboren. Nachteil dieser Ausrichtung war, dass der Gegner sich gut auf diesen "Mechanismus" einstellen kann. Ein Pinto beim Spielaufbau konsequent gestört oder mal ausser Form und schon stottert der Motor...
Slomkas Gegenmittel: Die beiden zentralen Verteidiger sollen ebenfalls Spielaufbau - und das meint eben nicht (nur) den gepflegten Querpass und dann irgenwann mal den Pass ins Mittelfeld oder auf den (zurückfallenden) Flügel oder den Ball einfach nach vorn bolzen - betreiben, d.h. das Angriffsspiel direkt einleiten. Klingt erstmal gut, wird das zentrale Mittelfeld doch entlastet und kann der Gegner nicht so einfach den Aufbauspieler zudecken bzw. Passwege zustellen.
Klar ist: Diese spieleröffnenden Qualitäten hat keiner unserer IVs. Weder Eggimann, noch Haggui oder ggf. Schulle. Daher werden diese drei als zukünftige Stamm-IVs (Schulle ja eh' nicht) wohl nicht mehr in Frage kommen; und auch bei Avevor stellt sich die Frage, ob er das kann. Vermutlich wird allenfalls Haggui diesen Umbruch als Backup "überleben"...
Insofern wird die Rückrunde spannend. Ist Djourou der Richtige? Zeigt er uns, wo Slomka hin will? Und wenn ja, was dann? Wie geht es weiter? Fragen über Fragen...
Wie auch immer: Mir scheint unsere Abwehrkette insgesamt ist die Hauptbaustelle der Rückrunde und in der nächsten Transferperiode.
_________________ „Und Sie, Herr Lienen, haben Sie früher auch mal Fußball gespielt?“
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karibik
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Betreff des Beitrags: Re: Taktik 2011/2012... der nächste Entwicklungsschritt? Verfasst: 08.01.2013 10:46 |
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Registriert: 13.02.2009 23:30 Beiträge: 3599 Wohnort: Laatzen
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Ich denke, dass unsere Baustelle nicht nur die Innenverteidigung, sondern insbesondere auch das defensive Mittelfeld ist. Es ist schon auffällig, dass durch die eigentlich permanente Formschwäche von da Silva Pinto und auch Schmiedebach immer wieder Fehlpässe im Spiel nach vorn passieren und die Gegner dann unsere Abwehr schnell unter Druck setzen können. Auch Christian Schulz ist eigentlich nur defensiv gut, nach vorn setzt er fast keine Akzente. Andreasen fehlt hier schon sehr. Wie wichtig im heutigen Spiel gute Defensivmittelfeldspieler sind, merkt man auch, wenn man sich andere Bundesligamannschaften ansieht. Frankfurt, Mainz, Freiburg und Leverkusen sind hier hervorragend besetzt, von Bayern oder Dortmund will ich in diesem Zusammenhang gar nicht reden. Auch der HSV hat viele Punkte seinem funktionierenen Mittelfeld zu verdanken, gilt auch für Nürnberg, die z.B. auch eine gute Inenverteidigung haben. Umgekehrt ist z.B. die Hauptproblem bei Wolfsburg die fehlende Klasse im defensiven Mittelfeld. Auch bei Schalke merkt man stark, dass in den letzten Spielen Neustädter nicht mehr so gut wie zu Saisonbeginn war und Jones fehlte, der sowieso durch seine Unbeherrschtheit ein Unsicherheitsfaktor für die ist. Dadurch, dass unsere offensiven Mittelfeldspieler - vor allem Huszti - auch nicht so gut nach hinten arbeiten, werden dann auch unsere Außenverteidiger oft überspielt. Auch in dieser Beziehung weiß man erst wie wertvoll Stindl ist, wenn er fehlt.
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96HD
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Betreff des Beitrags: Re: Taktik 2011/2012... der nächste Entwicklungsschritt? Verfasst: 08.01.2013 11:03 |
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Registriert: 15.08.2010 17:34 Beiträge: 2066
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Ja, es ist wohl Slomkas Vision diese Entwicklung mit Defensive zu gehen. Ich persönlich finde das erst einmal grundlegend richtig, auch wenn dadurch Spieler und Spielertypen ausgetauscht werden. Ich bin ein Freund von flexiblem Überzahlspiel im Mittelfed. Eine hohe Verteidigung mit "Spielmacherqualitäten" ermöglicht es dem Team ständig am Gegner zu sein, eng zu verteidigen, schnell umzuschalten und variabel mit Situationen umgehen zu können. Im besten Fall werden dadurch defensive Mittelfeldspieler kompensiert - so ist eine offensive Ausrichtung keine Harakiriaktion mehr. Nach wie vor ist für mich Borussia Dortmund ein Paradebeispiel für diese Umsetzung. Sie schaffen es immer wieder mit 2-3 Mann am ballführenden Spieler zu sein, ohne vorher großartige Laufwege hinlegen zu müssen.
Die Idee ist gut, aber wird das bei uns funktionieren? Werden wir es schaffen solche Qualitäten einzukaufen und anschließend zu schulen? Sicherlich gibt es Spieler, die zwar nicht so gut wie z.B. ein Hummels, aber zumindest ähnlich veranlagt sind und für 96 auch finanziell stemmbar wären. Allerdings zählt in so einem System wirklich primär die individuelle Klasse. Djourou traue ich das zu. Aber ob wir es uns leisten können solche Spieler (von der Anlage her) langfrisitig zu verpflichten? Ich bin hin- und hergerissen. Gut finde ich zumindest, dass er sich und der Mannschaft ständig neue Ziele setzt. Das ist in hohem Maße leistungsfördernd, wenn sie denn erreichbar bleiben.
_________________ "Glaube denen, die die Wahrheit suchen, und zweifle an denen, die sie gefunden haben."
André Gide
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Kuhburger
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Betreff des Beitrags: Re: Taktik 2011/2012... der nächste Entwicklungsschritt? Verfasst: 08.01.2013 11:18 |
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Registriert: 02.07.2010 20:46 Beiträge: 15319 Wohnort: Quedlinburg
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Mich beeindruckt die Konsequenz, mit der Slomka seinen Plan verfolgt. Allerdings ist wirklich die Frage, ob wir uns Spieler, die das umsetzen können, leisten können... Wenns mit Djourou klappt und wir ihn nicht weiterverpflichten können - was dann? Wird Felipe der gewünschte Baustein in der neuen IV? Und wenn nicht? Unruhige, spannende Zeiten stehen uns bevor. 
_________________ „Und Sie, Herr Lienen, haben Sie früher auch mal Fußball gespielt?“
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deBris
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Betreff des Beitrags: Re: Taktik 2011/2012... der nächste Entwicklungsschritt? Verfasst: 08.01.2013 12:03 |
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Registriert: 12.02.2009 12:48 Beiträge: 691
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Mir stellt sich momentan eher die Frage, ob MS wirklich genau dahin will. In der Saison in welcher die 10s Regel geboren wurde, hat er fast alle Gegner damit überrascht. Dieses nachahmen macht mich unruhig und ich kann mir nicht vorstellen, das er mittelfristig so vorhersehbar taktiert Entsprechend kann ich mich Kuhburger nur anschließen wenn es darum geht, das unruhige, spannende Zeiten auf uns zukommen .
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joerch
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Betreff des Beitrags: Re: Taktik 2011/2012... der nächste Entwicklungsschritt? Verfasst: 08.01.2013 13:05 |
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Registriert: 03.02.2003 13:14 Beiträge: 2593
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deBris hat geschrieben: Mir stellt sich momentan eher die Frage, ob MS wirklich genau dahin will. In der Saison in welcher die 10s Regel geboren wurde, hat er fast alle Gegner damit überrascht. Dieses nachahmen macht mich unruhig und ich kann mir nicht vorstellen, das er mittelfristig so vorhersehbar taktiert Entsprechend kann ich mich Kuhburger nur anschließen wenn es darum geht, das unruhige, spannende Zeiten auf uns zukommen . Das ist für mich (Slomkas) größtes Problem: Ich höre immer, man habe von der "Kontertaktik" abrücken wollen, weil sich die Gegner auf das Spiel eingestellt hätten und das so nicht mehr funktioniere. Unterdessen machen viele Mannschaften in der BL genau das, was 96 vor Zeiten so perfekt auf den Rasen brachte. Davon dass sich die Gegner auf diese Taktik eingestellt hätten, kann ich nicht viel bemerken und für mich KANN man sich auf diese Taktik kaum einstellen. Abwehrreihen sind besonders dann anfällig, wenn sie nicht gut organisiert sind und das ist immer dann der Fall, wenn Bälle in der Vorwärtsbewegung des Gegners erobert werden und das Spiel sehr schnell nach vorne geht. Sicher gibt es Mannschaften, die dann mauern und gar nicht mit vollem Ernst nach vorne spielen und gegen diese Gegner sah 96 oftmals hilflos aus. Das ist mittlerweile ein wenig besser geworden, da inzwischen auch der Spielaufbau von hinten heraus besser geworden ist. Aber von der 10-Sekunden-Regel abzuweichen und dieses nicht mehr mit Schwerpunkt einstudieren zu lassen, halte ich für problematisch. Eine erfolgreiche Mannschaft sollte das aus dem FF beherrschen und daneben dennoch über Varianten verfügen. Ich hoffe, dass Slomka hier wieder ansetzt und die 10-Sekunden-Regel wieder forciert. Mit Djourou scheint er einen Spieler gefunden zu haben, der ideal dazu passt (wie Slomka auch Felipe gesehen hat), nämlich einen, der "offensiv" verteidigt und den Ball gut und schnell nach vorne leiten kann. Ich hoffe daher, dass wir in der Rückrunde wieder mehr von der Überfalltaktik sehen können und zwar genau dann, wenn sich diese Chancen ergeben. Dass darüber hinaus das Aufbauspiel (und Flügelspiel) weiter etabliert wird, ist selbstverständlich und gut.
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dudeH96
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Betreff des Beitrags: Re: Taktik 2011/2012... der nächste Entwicklungsschritt? Verfasst: 08.01.2013 13:30 |
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Registriert: 03.01.2010 17:17 Beiträge: 4702 Wohnort: Göttingen
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Natürlich musste MS ein weiteres System einstudieren, alles andere wäre fahrlässig gewesen.
Es ging am Schluss nicht mehr darum das einige Teams sich ausschließlich hinten rein gestellt haben, nein es wurde uns der Ball überlassen und da sah das teilweise nicht Bundesligawürdig aus.
Selbstverständlich sollte man die 10 Sekunden Taktik (ich finde den Namen eh bescheuert) beibehalten und bei Bedarf anwenden. Spielen wir aber gegen Gegner die in etwa ebenbürtig oder schlechter sind und das ist wohl das Gros der Liga, dann sind wir wenn wir ausschließlich mit der 10 Sek. auflaufen ganz schlecht beraten.
Deswegen muss natürlich ein 2. System vorhanden und verinnerlicht werden.
_________________ Ich liebe Sachsen Bier
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Kuhburger
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Betreff des Beitrags: Re: Taktik 2011/2012... der nächste Entwicklungsschritt? Verfasst: 08.01.2013 13:57 |
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Registriert: 02.07.2010 20:46 Beiträge: 15319 Wohnort: Quedlinburg
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Ich glaube joerch hat recht (Dude auch btw): Wir haben derzeit im Defensivbereich zentral nur 1 oder 2 Umschaltstationen, die den Ball schnell nach vorn spielen können. Nachdem unsere Gegner das gepeilt hatten, haben sie ihre Taktik darauf eingestellt: Pinto und seine Passwege zudecken und schon geht das schnelle Umschaltspiel nicht mehr. Also mußten die Roten dann über Flügel kombinieren oder den langen Ball schlagen; - beides wiederum leichter zu verteidigen als schnelles, vertikales Spiel aus dem Zentrum... Wenn Pinto zurückspielt dann Pressing auf die IVs oder AVs und schon war unser Spiel immer Eimer. Unsere IV war in Sachen Spielaufbau schon immer und traditionell Brachland.
Von daher ist es logisch, IVs zu suchen, die ein Spiel schnell machen können. Dann nützt es nix mehr, wenn Pinto oder ein anderer 6er zugedeckt werden. Im Gegenteil: Damit öffnen sich Räume auch für Pinto letzten Endes.
Dann kann auch das Umschaltspiel wieder besser funktionieren, weil nicht mehr so einfach zu verhindern.
_________________ „Und Sie, Herr Lienen, haben Sie früher auch mal Fußball gespielt?“
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Kuhburger
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Betreff des Beitrags: Re: Taktik 2011/2012... der nächste Entwicklungsschritt? Verfasst: 08.01.2013 14:07 |
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Registriert: 02.07.2010 20:46 Beiträge: 15319 Wohnort: Quedlinburg
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dudeH96
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Betreff des Beitrags: Re: Taktik 2011/2012... der nächste Entwicklungsschritt? Verfasst: 08.01.2013 14:31 |
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Registriert: 03.01.2010 17:17 Beiträge: 4702 Wohnort: Göttingen
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danke ja das sind interessante worte
_________________ Ich liebe Sachsen Bier
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Kuhburger
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Betreff des Beitrags: Re: Taktik 2011/2012... der nächste Entwicklungsschritt? Verfasst: 08.01.2013 14:58 |
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Registriert: 02.07.2010 20:46 Beiträge: 15319 Wohnort: Quedlinburg
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Hoffmann ist also als 6er eingeplant.
_________________ „Und Sie, Herr Lienen, haben Sie früher auch mal Fußball gespielt?“
Zuletzt geändert von Kuhburger am 08.01.2013 17:17, insgesamt 1-mal geändert.
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tobegerm
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Betreff des Beitrags: Re: Taktik 2011/2012... der nächste Entwicklungsschritt? Verfasst: 08.01.2013 16:05 |
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Ich wage mal zu behaupten, dass das Alternativsystem schon länger in den Köpfen der Spieler ist. Das Problem an der Sache scheint nur die Form und (geistige)Frische zu sein. Es kann ja nicht sein, dass die Mannschaft wegen einer taktischen Vorgabe so große Formschwankungen hat! Ich hab in den Spielen teilweise wirklich Spielkontrolle gesehen (Düsseldorf,Mainz...) und auch daraus resultierende Chancen! Nur was nützt das, wenn individuelle Fehler das alles zerstören? Das muss schnell abgestellt werden, dann punktet man Auswärts auch und verliert die Spiele nicht noch so dusselig...Und drei Punkte durch ein Unentschieden mehr würde die Tabelle schon wieder ganz anders aussehen lassen!
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Hans Siemensmeyer
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Betreff des Beitrags: Re: Taktik 2011/2012... der nächste Entwicklungsschritt? Verfasst: 09.01.2013 14:40 |
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Registriert: 25.11.2012 17:30 Beiträge: 1387
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joerch hat geschrieben: Ich höre immer, man habe von der "Kontertaktik" abrücken wollen, weil sich die Gegner auf das Spiel eingestellt hätten und das so nicht mehr funktioniere. Unterdessen machen viele Mannschaften in der BL genau das, was 96 vor Zeiten so perfekt auf den Rasen brachte. Davon dass sich die Gegner auf diese Taktik eingestellt hätten, kann ich nicht viel bemerken und für mich KANN man sich auf diese Taktik kaum einstellen. Du sprichst mir aus der Seele. Wenn man sich diese "10-Sekunden-Regel" bzw. die Kontertaktik genau anschaut, dann stellt man fest, dass dazu bestimmte Grundvoraussetzungen nötig sind - und zwar unabhängig vom Gegner. 1.) Zweikampfstärke 2.) erfolgreiches Pressing 3.) Paßgenauigkeit 4.) Gedanken- und Handlungsschnelligkeit Das sind anspruchsvolle Kriterien, die nur von wirklich guten und fitten Spielern erfüllt werden können. Dazu gehört dann die körperliche und mentale Frische. Spielern, die dies nicht (mehr) mitbringen, können dieses System nicht spielen bzw. der Versuch, dieses System zu spielen wird zum Bumerang. Entscheidend für den Erfolg ist das gesamt Mittelfeld in seinem Defensivverhalten und deren Laufbereitschaft. Als das System noch funktionierte, hatte Pinto eine um Welten bessere Form als zuletzt. Andreasen war ebenfalls ein Spieler, der zu diesem System paßt. Selbst Schmiedebach war damals m.E. besser als derzeit. Und die außen ? Husztis Defensivverhalten ist mit Verlaub mindestens ein Klasse schlechter als das des so oft kritisierten Rausch. Stindl war, so lange er noch fit war, in vielen Spielen einfach unauffälliger, blaßer als noch in der Vorsaison. Daher bin ich der Meinung, dass es derzeit mit den aktuellen Spielern in ihrer Form ab Herbst 2012 einfach nicht möglich ist, dieses System erfolgreich zu spielen. Das hat weder etwas mit den Gegnern, noch mit einer System-Weiterentwicklung zu tun. Im Gegenteil: Das zuletzt aufgezogene Spiel mit dem langsamen Spielaufbau, der hohen Fehlpaßquote, der hohen Anzahl von Rückpässen und der relativ geringen Laufleistung ist ein Rückschritt. Dass es von Vorteil ist, auch andere Systeme spielen zu können, steht außer Frage und ist auch kein Widerspruch. Man muss davon ausgehen, dass der Gegner immer versucht, sich auf uns einzustellen, genauso wie wir uns auf den Gegner einstellen. Das ist auch ein Grund, dass ich das Argument "Wir ändern das System, weil sich der Gegner darauf eingestellt hat" nicht akzeptieren kann. Wenn es danach ginge, müssten alle Nase lang neue Systeme erfunden werden. Mit der in die Öffentlichkeit getragenen Erklärung will man m.E. nur kaschieren, dass es grundsätzliche personelle Probleme (nicht nur verletzungsbedingt!) gab, die jetzt gelöst werden sollen. Das erklärt auch, warum wir jetzt eine für Winterverhältnisse relativ große Anzahl an neuen Spielern verpflichtet haben. Dass es grundsätzlich besser ist, dass auch IVs mal einen gescheiten Pass vorne spielen können und sich an dem Spielaufbau beteiligen, ist eine anderer, zusätzlicher Entwicklungsschritt. Dieser Entwicklungsschritt unterstützt die Kontertaktik, macht sie aber nicht überflüssig.
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RoterKlaus
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Betreff des Beitrags: Re: Taktik 2011/2012... der nächste Entwicklungsschritt? Verfasst: 09.01.2013 18:46 |
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Registriert: 21.01.2003 11:54 Beiträge: 27072 Wohnort: Mönchengladbach
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Das versuche ich schon seit langem genauso zu erklären. So gut habe ich das aber bisher nicht hinbekommen!
_________________ "Das freie Wort schlägt unter uns Brücken von Mensch zu Mensch." (Heinrich Lübke, Sauerland) Mr. RedKlaus is dressed by Donatella Versace. Hair and makeup for Mr. RedKlaus by Maria Verel
Zuletzt geändert von RoterKlaus am 10.01.2013 00:29, insgesamt 1-mal geändert.
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Sparckatze
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Betreff des Beitrags: Re: Taktik 2011/2012... der nächste Entwicklungsschritt? Verfasst: 09.01.2013 23:28 |
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Registriert: 31.08.2006 09:30 Beiträge: 930 Wohnort: Peine
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@ Hans Siemensmeyer Klasse erläutert!! 
_________________ http://www.youtube.com/watch?v=a5sSm_6XkCs&feature=player_embedded http://www.youtube.com/watch?v=UCG9W9LVysk http://www.youtube.com/watch?v=-dZBTvAlqQ4&feature=related
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mit Proviantkoffer
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Betreff des Beitrags: Re: Taktik 2011/2012... der nächste Entwicklungsschritt? Verfasst: 13.01.2013 17:04 |
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Die langen Kerle deuten wohl auch eine neue und langersehnte Option an, die Lufthochheit in der Abwehr und def.- Mittelfeld versprechen. Theoretisch ein Schritt nach vorne, möge die Praxis helle Begeisterung in uns wecken 
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der rote
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Betreff des Beitrags: Re: Taktik 2011/2012... der nächste Entwicklungsschritt? Verfasst: 13.01.2013 17:11 |
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Registriert: 05.10.2003 10:24 Beiträge: 9274 Wohnort: Oststadt
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Hans Siemensmeyer hat geschrieben: Man muss davon ausgehen, dass der Gegner immer versucht, sich auf uns einzustellen, genauso wie wir uns auf den Gegner einstellen. Das ist auch ein Grund, dass ich das Argument "Wir ändern das System, weil sich der Gegner darauf eingestellt hat" nicht akzeptieren kann. Du hast in vielem absolut recht, aber hier bin ich anderer Meinung. Unsere Erfolge haben schon eine Veränderung mit sich gebracht: wir gehör(t)en (?) zu den "großen" Mannschaften, gegen die die meisten Mannschaften eben defensiver spielen. Früher waren wir gerne gesehener Punktelieferant, gegen die man auf Offensive gesetzt hat, weil man sich Punkte ausgerechnet hat. Da konnten wir dann schön Gegenpressing spielen, aggressiv den Ball erobern und mit ein, zwei Pässen zum Abschluss kommen, weil der Gegner aufgerückt war. Kontern eben, ist ja keine neue Erfindung. Wenn der Gegner uns aber als gefährlich ansieht, wird er in den meisten Situationen zusätzlich absichern, bzw. allgemein zögerlicher nach vorne spielen. (Dies gilt natürlich nicht für die Topteams, aber das ist wohl jedem klar.) Natürlich können wir dann immer noch kontern, aber bekommen eben seltener die Gelegenheit. Das ist sicher nicht der einzige Grund, warum wir ineffizienter geworden sind, aber trägt meiner Meinung nach dazu bei.
_________________ Konjugation eines unregelmäßigen Verbs
Ich bin fest.
Du bist eigensinnig.
Er ist ein dickköpfiger, unbelehrbarer Hornochse.
(Bertrand Russell)
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Stampfer96
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Betreff des Beitrags: Re: Taktik 2011/2012... der nächste Entwicklungsschritt? Verfasst: 13.01.2013 17:41 |
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Registriert: 31.08.2009 21:08 Beiträge: 12 Wohnort: Hannover-List
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der rote hat geschrieben: Hans Siemensmeyer hat geschrieben: Man muss davon ausgehen, dass der Gegner immer versucht, sich auf uns einzustellen, genauso wie wir uns auf den Gegner einstellen. Das ist auch ein Grund, dass ich das Argument "Wir ändern das System, weil sich der Gegner darauf eingestellt hat" nicht akzeptieren kann. Du hast in vielem absolut recht, aber hier bin ich anderer Meinung. Unsere Erfolge haben schon eine Veränderung mit sich gebracht: wir gehör(t)en (?) zu den "großen" Mannschaften, gegen die die meisten Mannschaften eben defensiver spielen. Früher waren wir gerne gesehener Punktelieferant, gegen die man auf Offensive gesetzt hat, weil man sich Punkte ausgerechnet hat. Da konnten wir dann schön Gegenpressing spielen, aggressiv den Ball erobern und mit ein, zwei Pässen zum Abschluss kommen, weil der Gegner aufgerückt war. Kontern eben, ist ja keine neue Erfindung. Wenn der Gegner uns aber als gefährlich ansieht, wird er in den meisten Situationen zusätzlich absichern, bzw. allgemein zögerlicher nach vorne spielen. (Dies gilt natürlich nicht für die Topteams, aber das ist wohl jedem klar.) Natürlich können wir dann immer noch kontern, aber bekommen eben seltener die Gelegenheit. Das ist sicher nicht der einzige Grund, warum wir ineffizienter geworden sind, aber trägt meiner Meinung nach dazu bei. 50% des Erfolgs ist Psychologie. Das sieht man an der langjährigen und auch in der erfolgreichen Zeit weiter vorhandenen Auswärtsschwäche. Darüber täuschte unsere starke Heimserie hinweg. Es ist das Geschick von MS, eine Ausgewogenheit zwischen spielerischen Fähigkeiten und taktischer Ausrichtung in Abstimmung zum jeweiligen Gegener zu finden. Abhängig davon sind Entwicklungen im mannschaftlichen Zusammenspiel von der Verbesserung Einzelner im Trainingbetrieb und im Ganzen durch Kaderveränderungen. Ich sehe uns auf einem vernünftigen Weg. Wir können noch nicht den Anspruch an die TOP 6 Gruppe stellen, derzeit sehe ich uns hier im 2. Drittel. Es muss schon vieles passen und einnsogenannter "Lauf" entstehen, um wieder nächste Saison international zu spielen, es ist aber möglich. Aber außer dem kurzfristige Erfolg sehe ich viel wichtiger den Zustand, dass wir uns in den letzten Jahren schrittweise in fast allen Belangen stetig verbessert haben. Phasen von Rückschlägen gehören dazu und sind, wenn daraus die richtigen Schlüsse und Konsequenzen gezogen werden, einzukalkulieren. Es muss das Ziel sein verschiedene Systemmöglichkeiten einzuspielen. Voraussetzung ist dazu die eigene Qualität und das dazu gehörige Training. Und letztlich die taktische Frage, was gegen welchen Gegener mit welchen Spielern was zum erhofften Erfolg führt. Ich bin trotzdem wir "nur" auf Platz 11 stehen (das "nur" hätte man vor drei, vier Jahre mal sagen sollen) optimistisch, da wir eine vernünftige Vereinsführung an allen drei Stellen haben.
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