Mirko Slomka Moderations-Bereich |
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Kuhburger
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Betreff des Beitrags: Re: Mirko Slomka Verfasst: 15.05.2013 22:21 |
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Registriert: 02.07.2010 20:46 Beiträge: 15319 Wohnort: Quedlinburg
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Cherek, Du hast natürlich recht: Hinterher ist immer schlauer - eventuell, denn eine Gewähr gibt es auch da nicht. Aber als dummer Fan kann ich mir erlauben, Fehlerhaftes zu behaupten oder Irrtümer zu begehen. Für Slomka sieht die Sache schon anders aus: Er wird fürstlich dafür bezahlt, es möglichst vorher zu wissen. Das ist sein Job.
Wie Du richtig ausführst, war die neue Spielidee von Slomka auch von neuem Personal abhängig. Leon im DM, Huszti im OM und Felipe gedacht als IV moderner Prägung. Rausch und Stevie/Sakai als schnelle AVs.
Rückblickend kann man wohl feststellen, dass zwei wesentliche Faktoren ins Spiel kamen, mit denen man nicht rechnen konnte bzw. die man unterschätzt hat:
1. Die Verletzungen von Felipe und Leon waren nicht absehbar und haben bereits einiges durcheinander gebracht. 2. Die Folgen der verkürzten Vorbereitung im Sommer kam zum Hinrundenende immer stärker zum tragen; dies hat man wohl etwas unterschätzt.
Weitere Verletzungen (Sakai, Stevie, Nikci, Stindl u.a.) kamen hinzu.
Ich glaube, Slomka hat irgendwann den Zeitpunkt verpasst (vielleicht nach Stindls Verletzung), auf die alte Taktik zurückzugreifen. Das Personal für diese Taktik hatte er eigentlich immer zur Verfügung. Folge war, dass die Mannschaft immer unsicherer agierte. Sie hat nicht mehr an sich geglaubt und vermutlich haben Teile der Mannschaft auch nicht mehr an das geglaubt, was das Trainerteam ihnen mitgab. - Jedenfalls sah es auf dem Platz so aus.
Stattdessen wurden neue Spieler geholt in der Winterpause. Ich halte alle 4 für gute Verpflichtungen, aber nun wurde eine Rückkehr zur alten Taktik eher schwerer als einfacher. Ferner wurde in der Winterpause die neue IV Joe/Schulle eingespielt und prompt durch die Verletzung von Schulle wieder gesprengt. Das ist wirklich blöd gelaufen und dafür kann Slomka nix.
Meine Kritik bezieht sich im Wesentlichen darauf, dass Slomka mE Mitte der Hinrunde falsche Schlüsse gezogen hat. ME hätte ein Taktikwechsel (back 2 the roots - zurück zur kompakten Spielweise) die Saison erfolgreicher gestalten können - statt ein weiter so; was natürlich nicht zu beweisen ist... Ferner finde ich Slomkas ausbleibende Reaktion auf unsere ständige Unterlegenheit/Unterzahl im Mittelfeld nicht nachvollziehbar. Wenige Einsätze von Artur und Hiroki habe ich auch kritisiert. Diverse Auswechselungen auch.
Insgesamt ergibt sich für mich das Bild einer Saison, in der mehr möglich gewesen wäre. Es ist so einiges schief gelaufen, was nicht von Slomka direkt beeinflussbar war. Aber es gibt mE durchaus eine Reihe Ansatzpunkte, die kritikwürdig sind:
- Fehlende Kompaktheit im Mittelfeld - Fehlende Rotation wo sie möglich gewesen wäre (Schmiedebach, Sakai, Artur) - Fehlende Kondition nach der Winterpause
Persönliches völlig aussen vor gelassen.
_________________ „Und Sie, Herr Lienen, haben Sie früher auch mal Fußball gespielt?“
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dudeH96
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Betreff des Beitrags: Re: Mirko Slomka Verfasst: 15.05.2013 22:26 |
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Registriert: 03.01.2010 17:17 Beiträge: 4702 Wohnort: Göttingen
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Das nenne ich mal sachlich.
_________________ Ich liebe Sachsen Bier
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Hans Siemensmeyer
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Betreff des Beitrags: Re: Mirko Slomka Verfasst: 15.05.2013 22:48 |
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Registriert: 25.11.2012 17:30 Beiträge: 1387
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@ Kuhburger: 
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heiwosch
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Betreff des Beitrags: Re: Mirko Slomka Verfasst: 15.05.2013 23:22 |
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Registriert: 04.06.2008 19:44 Beiträge: 1040
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ja, das ist ein gute analyse. klasse, kuhburger. viele beiträge in den letzten beiden tagen fand ich schon sehr lesenswert. die hysterie verläßt das forum ......
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Cherek
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Betreff des Beitrags: Re: Mirko Slomka Verfasst: 15.05.2013 23:42 |
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Registriert: 31.05.2005 13:48 Beiträge: 2287
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Danke für den Erklärungsversuch. Einige Dinge sehe ich auch wie du, aber auf meinen Hauptpunkt bist Du nicht eingegangen. Wir waren uns einig, dass die Spielphilosophie der Vorjahre abgenutzt hat, und wir etwas verändern müssen, um den Vorsprung zu halten.
Wir können sagen, dass dies leider nicht funktioniert hat. Aber du stellst ja die These auf, das alle Unrecht hatten, die das so sahen, denn mit der alten Spielweise wären wir deiner Meinung nach erfolgreicher gewesen. Und dies erschließt sich mir nicht.
Mal abgesehen davon, ich finde Dein Anspruchsdenken ist zu hoch. Auch Bundesligatrainer kochen lediglich mit Wasser - auch wenn sie den ganzen Tag Zeit haben sich zu schulen und auf einen Erfahrungsschatz zurückgreifen können. Das mit der Entlohnung darf kein Gradmesser für die fachliche Kompetenz sein, sondern nur dafür, was andere Leute bereit sind für eine Leistung zu bezahlen. In anderen Worten: Für mich ist Fußball überbezahlt. Aber nur weil jemand viel Geld bekommt, muss er nicht unbedingt in die Zukunft schauen können.
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Eule
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Betreff des Beitrags: Re: Mirko Slomka Verfasst: 16.05.2013 00:36 |
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Registriert: 01.02.2006 18:55 Beiträge: 4446 Wohnort: Schwäbisch Gmünd
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Eine Spielphilosophie nutzt sich nicht ab, so lange man sich damit auf Erfolgskurs befindet. Gegen schnelles Umschaltspiel gibt es darüber hinaus nicht wirklich ein Gegenmittel.
Wenn man die erfolgreiche Spielphilosophie beibehält und versucht sie weiter zu entwickeln, landet man im Ideallfall da, wo jetzt der BVB steht.
Die mit Klopp gefundene Spielphilosophie kennt man jetzt auch hinreichend. Nicht nur aus einer Saison, möchte ich hinzufügen. Wer hat ein Mittel dagegen gefunden? Mir fällt kein Gegner der Borussen ein, auch nicht der FC Bayern München. War der BVB vor Klopp besser aufgestellt als unsere "Roten" vor Slomka?
Bei unserem geschätzten User Kuhburger kommt leider immer wieder der Drang zum Vorschein, uns in Fußballfragen auf Seminar schicken zu wollen. Nimm häufiger den letzten hohen Gang raus, würde ich Kuhburger gerne sagen wollen, und es wird auch für dich wieder angenehmer in diesem (deinem) Forum.
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Kuhburger
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Betreff des Beitrags: Re: Mirko Slomka Verfasst: 16.05.2013 07:17 |
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Registriert: 02.07.2010 20:46 Beiträge: 15319 Wohnort: Quedlinburg
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Sehe ich wie Eule, Cherek. Schau Dir mal das Spiel der Bayern im Defensivverhalten an: Die drücken mit bis zu 4 Spielern auf die gegnerische Abwehrkette. Erst wenn der Gegner diese erste "Hürde" genommen hat, bringen sie plötzlich (fast) alle Spieler hinter den Ball und versammeln sich quasi an der Mittellinie. Dies haben unsere Roten früher auch mit großen Erfolg gespielt. Und schnelles Umschaltspiel bei Ballgewinn kann sich nicht abnutzen. Das ist immer für den Gegner gefährlich. Nun haben wir ja nicht von Saisonbeginn an auf dieses Stilmittel komplett verzichtet; auch wenn es weniger eingesetzt wurde. Rätselhaft ist für mich trotzdem, warum es im Saisonverlauf immer weniger eingesetzt wurde.
@Eule Bitte nimm mir ab, dass hinter meinem "Überdrehen" die Liebe zum Spiel steckt und nicht etwa - wie hier wohl öfter vermutet - Narzismus.
_________________ „Und Sie, Herr Lienen, haben Sie früher auch mal Fußball gespielt?“
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RR
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Betreff des Beitrags: Re: Mirko Slomka Verfasst: 16.05.2013 07:40 |
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Registriert: 19.05.2003 20:29 Beiträge: 11532 Wohnort: Nordstemmen
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Sehr interessante Ausführungen hier. Eule, kuhburger Leider hat Mirko nicht die richtigen Schlüsse aus den Verletzungen gezogen, er hat weiter stur an seiner Zukunftstaktik festgehalten. Das ist genau das, was man ihm vorwerfen muss! Eine Änderung zur schnellen Umschaltetaktik wäre sinnvoll gewesen. Was leider hinzu kam, war die Formschwäche einzelner Spieler wie Schlaudraff, Pander, in Teilen Didi. Wenn er darüber hinaus noch mehr rotiert hätte, mit Schmiede, Sakai und Artur, dann wäre das Formloch bei vielen Spieler nicht so krass ausgefallen, wie es nun schon die ganze Rückrunde sich darstellt. Hinzu kam die Nicht-Bulitauglichkeit von Nikci etc. M. E. muss hier wirklich ein richtiger Umbruch her, alles was nicht in der Buli eingesetzt werden kann, sollte gehen. Royer, Nikci auf alle Fälle, Avevor? Was uns fehlt ist ein Ballverteiler im OM, dann könnten wir auch nur mit einer Spitze spielen. Das Spielsystem mit Diouf vorne und die langen Bälle ist nicht gerade förderlich für das Passspiel. Also lieber wieder kompakt stehen, unser Abwehrverhalten muss unbedingt besser werden, sonst kassieren wir wieder so viele Gegentore in der kommenden Saison. Und damit spreche ich die ganze Mannschaft an. Hier muss m. E. noch einiges passieren. Ich hoffe darauf, dass wir bei einer vernünftigen Vorbereitung die Grundlagen dafür legen. Dieses Jahr ist diese nicht durch irgendwelche Qualispiele behindert. Ich bin gespannt, was sich das Trainerteam um Mirko dazu einfallen lässt.
_________________ Neuaufbau einer echten Mannschaft!
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Roter Franz
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Betreff des Beitrags: Re: Mirko Slomka Verfasst: 16.05.2013 08:51 |
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Registriert: 30.04.2013 09:50 Beiträge: 411
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Hallo Leute, wir haben einen Plan, wie wir sie schlagen können und das weiß der FC Bayern auch. Das waren die Worte von Kehl gestern in der PK vor dem CL Endspiel. So hat ein Pinto vor 2 Jahren auch in den PKs oder Interviews gesprochen. Seit 1,5 Jahren hat man diese Worte von keinem 96 Spieler mehr gehört. Die Roten haben keinen Plan mehr, die Taktik und das Spielsystem stimmt schon seit Monaten nicht mehr. Man kann nur das System spielen lassen, für das man auch die Spieler hat. Manche Teams profitieren von der Spielintelligenz, andere von der Dynamik und Laufbereitschaft. Wie alt ist mein Team, oder wie jung, was kann ich den Jungs zumuten und welche Spieler stelle ich in mein System. Diese ganzen Dinge haben seit 1,5 Jahren bei Herrn Slomka nicht mehr zusammengepasst. Der Mathematikprofessor ohne Plan, Konzept, ohne die richtige Formel. Hilflos auf dem Platz und in den PKs oder Interviews. Der Gegner war heute einfach besser, kann man bei 2 oder 3 Spielen mal sagen, wenn es gegen die Bayern oder den BVB geht, aber über eine ganze Saison kann man so etwas nicht bringen. Die selben Spieler, schaut euch mal die Startaufstellungen im letzten Jahr an, die vor 2 Jahren noch wie selbstverständlich die Gegner ausgekontert haben und mit einer unglaublichen Effizienz die Gegner düpiert haben, waren im letzten Jahr wie zahnlose Tiger. Flasche leer oder falsche Taktik? Die Gegner haben die ganze Saison von der starken Kontertaktik und dem schnellen Umschaltspiel gesprochen, doch nichts war in den Spielen davon zu sehen. Die Gegner und Medien haben sich teilweise schon lustig gemacht über das hilflose Verhalten des Teams. Reporter haben ätzende Kommentare losgelassen, während der Trainer nach den Spielen von den Stärken des Gegners gefaselt hat. 96 muß bei Null wieder anfangen und ob das dieser Trainer wieder hinkriegt möchte ich doch mal stark bezweifeln. Fußball ist nicht nur Mathematik, sondern auch Emotion und Motivation. Das habe ich bei diesem Trainer seit seiner Vertragsverhandlung vermisst und nichts davon war bei der Mannschaft davon zu erkennen. Die Spieler sind teilweise schon mit hängenden Schultern statt mit breiter Brust auf den Platz gegangen. Schaut euch mal die PKs von Herrn Slomka vor den letzten 14 Spielen an, das waren teilweise Grabreden statt Motivationsaufrufe, wie bei Kloppo z.B. Nee Leute, Slomka hat fertig.
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Cherek
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Betreff des Beitrags: Re: Mirko Slomka Verfasst: 16.05.2013 08:52 |
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Registriert: 31.05.2005 13:48 Beiträge: 2287
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Aber Jungs - jetzt mal Hand aufs Herz: Natürlich kann man sich auf das Umschaltspiel einstellen. Zumindest auf die Spieler, die dafür wichtig sind. Nicht umsonst wurde (auch von mir) der "nächste Schritt" erwartet. Außerdem sprechen die Platzierungen ja eine klare Sprache. Und unser Spiel von vor drei Jahren sah nun auch nicht so aus, wie das von Dortmund oder Bayern heute. Hätten wir da nicht die enorme Effizienz im Sturm gehabt, wären wir nicht so erfolgreich gewesen. Diese Effizienz ist es, die meiner Meinung nach abhanden gekommen ist. Damit sage ich nicht, dass die Stürmer Schuld sind, denn die brauchen ja auch gute Zuspiele zur Verwertung. Überspitzt könnte ich sogar sagen, dass wir dieses Umschaltspiel unter Lienen schon einmal gesehen haben, als Stendel und Brdaric als Konterstürmer aufgestellt waren. Und keiner wollte das mehr sehen  Ein Stück weit habt ihr natürlich recht. Mich hat es auch sehr verwundert, dass das Team alles in den Jahren zuvor gezeigte nicht mehr umgesetzt hat. Ich hatte erwartet, dass die Weiterentwicklung auf diesen Tugenden aufbaut und sie nicht ersetzt. Aber es scheint mir so, dass unsere Gegner gegen unser Umschaltspiel aufgrund genauer Analysen sehr gut gewappnet waren, weshalb der "Rest" übrig blieb. Daher meine leise Kritik an der Trainerkritik: Wir wissen nicht, ob Back to the Roots wirklich erfolgreicher gewesen wäre. Ich behaupte Nein, ihr ja. Da kommen wir nicht zusammen. Für mich ist es sehr bezeichnend, dass es in letzter Zeit Dortmund und Bayern gibt, die vorn weg laufen, und es jedes Jahr eine andere Überraschungsmannschaft nach oben schafft (oder auch zwei). Mir scheint es, als ob Bundesligisten sich innerhalb einer Saison schwer auf ein "neues Konzept", welches wohlgemerkt nur eine Variation der alten Grundlagen ist, einstellen können. Aber wenn sie ein Jahr lang Zeit hatten, und sich beim Gegner kaum etwas geändert hat, können sie diesen recht gut "bespielen". Andreasen war ein neues Element, Felipe war ein neues Element, Huszti war ein neues Element. Anfangs der Saison war ja auch alles wirklich Schick, oder? Ich fasse noch einmal zusammen: Unsere Mannschaft spielt nicht gut. Die Frage nach dem Warum ist legitim. Die Forderung nach Verbesserung erst recht. Aber Slomka vorzuwerfen, er hätte sehen müssen, dass das alles nicht fruchtet, finde ich unfair. Dies im Besonderen mit hypothetischen Aussagen zu untermauern, die nicht bewiesen werden können. Andere Kritikpunkte sind durchaus berechtigt. Fachlich will ich aber (noch) nichts auf ihn kommen lassen. Aber das ging mir bei Hecking auch schon mal so...
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IQ1000
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Betreff des Beitrags: Re: Mirko Slomka Verfasst: 16.05.2013 08:53 |
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Registriert: 26.05.2009 12:42 Beiträge: 5090 Wohnort: Wedemark
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@Kuhburger das war mal ein Geiler Beitrag Du hast es quasi auf den Punkt gebracht. @Eule ich bin auch völlig deiner Meinung jäh perfekter man ein System Spielt umso schwerer hat es der Gegner eine Taktik dagegen zu entwickeln und auch durchzusetzen. Außerdem sieht man es doch am BVB und besonders an den Bayern, frühes Pressing und die Akribische Arbeit gegen den Ball ist im modernen Fußball zurzeit das Maß der Dinge. Natürlich brauchen die Spieler dafür eine gute Kondition weil dieses System sehr Laufintensiv ist. Das sollte der erste Punkt von Slomka sein den er im Sommer umsetzen muß. Das heißt aber auch dass die Abwehr sehr hoch verteidigt und wir dadurch auch schneller Abwehrspieler brauchen, damit diese im Lauf Duell nicht den Kürzeren ziehen, ein schönes Beispiel dafür sind Schmelzer, Lahm und Alaba wobei Alaba meiner Idealvorstellung am ehesten entspricht. Dazu kommt das die Mannschaft quasi als Kollektiv kompakt gemeinsam nach vorne und hinten Arbeitet und dauernd in Bewegung ist umso Räume zu schaffen und den Ballführenden Gegenspieler zu attackieren (notfalls auch mit 3 Mann). Ich hoffe das Slomka aus dieser Saison gelernt hat und mit Dufner zusammen die Mannschaft in diese Richtung entwickelt. Slomka wird im Sommertrainingslager ordentlich zu tun haben. Nun scheint es hier im Forum doch zu einem GEMEINSAMEN Verständnis zu kommen. Vor kurzem hatte man noch das Gefühl das jegliche Kritik am Trainer einen Sturm der Entrüstung hervorruft, dabei scheint es nur an dem Finden der gemeinsamen Sprache gelegen zu haben. Es Kristallisiert sich heraus dass eigentlich viele von uns die gleichen Beobachtungen gemacht haben und auch die Kritik in dieselbe Richtung geht. Nur war das was A geschrieben hat, war nicht immer das was B gelesen hat und so kam es zu Missverständnissen. Ich finde es im Übrigen gut das die schärfe die wir Zeitweise in diesem Thread hatten merklich abgenommen hat.
_________________ Zitat Leon Andreasen : „Wer nicht bereit ist, zu kämpfen, soll an die Tür vom Trainer klopfen und abhauen.
"Ich bin gegen Pyro"
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Peter Später
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Betreff des Beitrags: Re: Mirko Slomka Verfasst: 16.05.2013 09:01 |
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Registriert: 23.01.2003 18:02 Beiträge: 5220 Wohnort: Bern (CH)
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Ich möchte erst einmal eines festhalten: Ich bin wirklich froh, daß sich die Diskussion hier erst einmal versachlicht hat (Edith: was freilich nicht für alle der letzten Posts gilt).
Nun stellt sich die Frage: Wie soll es weitergehen? Gerade wenn man sich Kuhburgers Kritik an Slomka anschließt (was ich nur teilweise tue): Trauen wir diesem Trainer zu, daß er dafür sorgt, daß die Dinge nächstes Jahr besser laufen? Noch vor ein paar Wochen wäre ich davon überzeugt gewesen. Inzwischen bin ich da nicht mehr so sicher. Denn ich glaube, daß es ein angeschlagener Trainer prinzipiell schwer hat, in Ruhe weiterzuarbeiten. Daher mein immer wiederholter Appell, daß sich nach der Saison alle Verantwortlichen an einen Tisch setzen und über einige grundsätzliche Dinge reden. Strategie, Spielerverpflichtungen (und Spielsystem), Einbau jüngerer Spieler aus der eigenen Nachwuchsabteilung oder aus anderen Vereinen, Umgang mit den Medien...
Mehr denn je bin ich überzeugt: Nur Erfolg kann Slomka retten. Er ist darauf angewiesen, daß es nächstes Jahr von Anfang an sehr viel besser läuft als jetzt.
_________________ "Häufig frage ich mich, ob mein Leben anders verlaufen wäre, wenn das Schicksal mich an eine andere Mannschaft gebunden hätte." (Wiebke Poromka)
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RR
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Betreff des Beitrags: Re: Mirko Slomka Verfasst: 16.05.2013 09:09 |
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Registriert: 19.05.2003 20:29 Beiträge: 11532 Wohnort: Nordstemmen
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Peter Später hat geschrieben: Denn ich glaube, daß es ein angeschlagener Trainer prinzipiell schwer hat, in Ruhe weiterzuarbeiten. Daher mein immer wiederholter Appell, daß sich nach der Saison alle Verantwortlichen an einen Tisch setzen und über einige grundsätzliche Dinge reden. Strategie, Spielerverpflichtungen (und Spielsystem), Einbau jüngerer Spieler aus der eigenen Nachwuchsabteilung oder aus anderen Vereinen, Umgang mit den Medien...
Mehr denn je bin ich überzeugt: Nur Erfolg kann Slomka retten. Er ist darauf angewiesen, daß es nächstes Jahr von Anfang an sehr viel besser läuft als jetzt. Erfolg heiligt die Mittel, wenn Mirko eine gute Grundlage in der Vorbereitung schafft und das Spielsystem(welches auch immer er spielen läßt)konsequent umsetzen und trainieren läßt, dann wird er auch Erfolg haben. Wenn aber die Spiele weiter so verlaufen wie zuletzt, dann wird berechtigterweise Kritik aufkommen, warum sich das nicht über den Sommer geändert hat. Bei der zukünftigen Mannschaft müssen die Spielereigenschaften für das zu spielende System passen. Wenn keine geeignete Spielereinkäufe und Spielerwahl der ersten 11 erfolgt, wird es nicht funktionieren. Ich bin gespannt, ob auch Haggui, Pander und Schlaudraff zur Disposition stehen?
_________________ Neuaufbau einer echten Mannschaft!
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Kuhburger
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Betreff des Beitrags: Re: Mirko Slomka Verfasst: 16.05.2013 09:28 |
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Registriert: 02.07.2010 20:46 Beiträge: 15319 Wohnort: Quedlinburg
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Ein guter Hinweis, Peter. Ich glaube Slomka hat nur dann eine reelle Chance, wenn sich in der Führungsetage die Reihen wieder schließen. Der entstandene Eindruck der Zerissenheit hat sich bestimmt auch zu Teilen auf die Mannschaft übertragen. Also: Kind, Dufner und Slomka wie ein Mann und als Vorbild für die (neue) Mannschaft - nur so kann es gehen.
_________________ „Und Sie, Herr Lienen, haben Sie früher auch mal Fußball gespielt?“
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Hans Siemensmeyer
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Betreff des Beitrags: Re: Mirko Slomka Verfasst: 16.05.2013 09:53 |
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Registriert: 25.11.2012 17:30 Beiträge: 1387
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Eule hat geschrieben: Eine Spielphilosophie nutzt sich nicht ab, so lange man sich damit auf Erfolgskurs befindet. Gegen schnelles Umschaltspiel gibt es darüber hinaus nicht wirklich ein Gegenmittel.
Wenn man die erfolgreiche Spielphilosophie beibehält und versucht sie weiter zu entwickeln, landet man im Ideallfall da, wo jetzt der BVB steht.
Die mit Klopp gefundene Spielphilosophie kennt man jetzt auch hinreichend. Nicht nur aus einer Saison, möchte ich hinzufügen. Wer hat ein Mittel dagegen gefunden? Mir fällt kein Gegner der Borussen ein, auch nicht der FC Bayern München. War der BVB vor Klopp besser aufgestellt als unsere "Roten" vor Slomka? Danke für diesen Beitrag! Genauso sehe ich das auch und daher hatte ich auch imm meine Probleme damit, wenn es hieß, "der Gegner kennt uns, wir sind ausrechenbar - somit muss ein neues System her". Den Fußball, den wir 2010/2011 gespielt haben, war doch teilweise zum Zungeschnalzen. Da gab es Dreieckskombinationen, Doppelpässe, No-Look-Pässe, Hackentricks usw. - und es hat oft, ja sehr oft sogar, funktioniert. Von all dem ist nichts mehr übrig geblieben. Inzwischen freut man sich ja schon, wenn mal unfallfrei bis zum gegnerischen Strafraum kombiniert wird. Viel häufiger sieht man Kick and rush... Ich bin übrigens der Meinung, dass es für den Niedergang der Spielkultur auch nicht zu unterschätzende "weiche" Faktoren gibt. Ein Thema dabei ist die "Spielfreude". Ich glaube, dass unsere Spieler vor 2 Jahren auch irgendwie mehr Freude am eigenen Spiel hatten, Lust auf Kombinationen, den Gegner aussteigen zu lassen und wirklich Fußball zu zelebrieren. Die gleiche Freunde, wie wir bei Zuschauen hatten. Ich halte es daher für eine der wesentlichen Aufgaben von Slomka, der Mannschaft diese Spielfreude wieder zu geben. Da haben wir alle etwas von. Mit gelungenen Kombinationen und erfolgreichen Doppelpässen steigt auch das Selbstbewußtsein der Spieler. Sie trauen sich wieder etwas zu. Dann werden wieder mehr gefährliche Pässe gespielt anstatt die Alibi-Pässe: Quer-zurück-quer-nach vorne-beim Gegner. Dann wird wahrscheinlich auch der eine oder andere Meter mehr gelaufen: weil es Spaß macht und sich lohnt.
Zuletzt geändert von Hans Siemensmeyer am 16.05.2013 09:54, insgesamt 1-mal geändert.
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Paul Bombe
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Betreff des Beitrags: Re: Mirko Slomka Verfasst: 16.05.2013 09:54 |
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Registriert: 06.01.2011 11:27 Beiträge: 9272
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Mensch Roter Franz, du haust ja hier richtich wekke raus..................... Aba recht haste. Unt: Jetze is Breite auch schon wekk. Hatta gut gemacht. 96 hätte -so eine grosse Zeitung- wieder mah verschlafn. Es bleibt alles beim alten. Schlaft ruhich weiter Kind und Co. und holt noch´n paa Talente................ Es is nua noch zum lachn hier. Unt: Es geht abwärts, leider ! ! ! 
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kerze
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Betreff des Beitrags: Re: Mirko Slomka Verfasst: 16.05.2013 10:09 |
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Registriert: 15.07.2009 16:47 Beiträge: 5113
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Im Hinblick auf die Taktik bzw. die Systemfrage sollte man einen Punkt noch besonders hervorheben, nämlich die Auswärtsspiele.
Gerade auswärts haben wir kein System finden können, was den Mindestanforderungen entspricht. In der Saison, in der wir 4. wurden waren wir - wenn mich meine Erinnerung nicht trügt - auswärts wesentlich gefährlicher, kompakter, erfolgreicher - einfach für alle Gegner unangenehm zu bespielen. M.E. das Ergebnis der Taktik des schnellen Umschaltspiels.
Bereits in der letzten Saison fand auswärts ein stetiger Niedergang statt, der nun in dieser Sasison gipfelte. Warum eigentlich?
Wir sind mittlerweile an einem Punkt angekommen, an dem es sogar weniger spielstarken Mannschaften gelingt, unglaublichen Druck gegen unser Team aufzubauen. In fast jedem Auswärtsspiel gab es eine regelrechte Flut von Großchancen für die Gegner. Das sah beispielsweise vor 2 Jahren noch deutlich anders aus. Wenn man dann noch ständig selbst unter Druck steht, gelingt kaum noch ein geregelter eigener Spielaufbau. Es kommt dann vermehrt zu den viel kritisierten langen Schägen auf Diouf, die natürlich für jeden Gegner leicht auszurechnen sind. Die Mannschaftsteile stehen besonders auswärts auch viel zu weit weg voneinander, als das vernünftig kombiniert werden könnte. Am Ende kommt dann natürlich auch noch eine spürbare Verunsicherung bei den Spielern hinzu, die jedenfalls auswärts nicht mehr an die Möglichkeit eines Erfolges zu glauben scheinen. In der Verfassung sind wir mittlerweile überall ein gern gesehener Gast.
Das ist eigentlich meine zentrale Kritik an Slomka. Hätte er hier nicht doch irgendetwas am System ändern müssen? Ist es nicht schon fast Sturheit, so beharrlich an einem erkennbar ungeeigneten Auswärtssystem festzuhalten? Müssten Spieler nicht in der Lage sein, mehrere Systeme zu beherrschen, so daß man ggf. daheim und auswärts mit unterschiedlichen Systemen agieren kann?
Da muß in jedem Fall der Hebel angesetzt werden zur neuen Saison.
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Cherek
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Betreff des Beitrags: Re: Mirko Slomka Verfasst: 16.05.2013 10:13 |
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Registriert: 31.05.2005 13:48 Beiträge: 2287
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Nee Hans, auch das ist mir zu einfach. Wenn ich mir noch mal die Saison 2010/2011 ohne Verklärung vor Augen führe, gab es für mich folgende Schlüsselelemente:
Pinto hat überragende Vertikale Pässe nach Balleroberung gespielt. Stindl hat über die Außenposition rechts tolle Flanken aus dem Halbfeld gespielt. Die Effizienz unserer Stürmer war außergewöhnlich gut. Rausch hat mit seiner Schnelligkeit Gegner gebunden und die ein oder andere Flanke von der Grundlinie gebracht. Schmiedebach war in der Balleroberung hervorragend. Pogatetz hat Kampfgeist in die Truppe gebracht, gute Leistungen gaben ihm da ein Standing.
Was ist bis heute passiert: Pinto wird bearbeitet, seine Pässe durch den Gegner nicht mehr zugelassen. Stindl war lange verletzt. De Effizeinz der Stürmer hat eklatant nachgelassen. Rausch wurde aus dem Spiel genommen, indem die gegnerischen AVs sehr offensiv eingestellt waren, Rausch (wenn er denn spielte) also viel nach hinten arbeiten musste. Schmiedebach hat ein riesiges Formtief. Pogatetzt Leistungen haben abgenommen, damit verlor er sein Standing.
Es ist für mich also eine Mischung aus: Die Gegner haben sich auf die Spielertypen, die das schnelle Umschaltspiel bei uns ermöglichten, eingestellt, und diese Spielphilosophie damit unterbunden sowie Verletzungen und Formtiefs.
Okay - vielleicht habe ich mich ein wenig mißverständlich ausgedrückt... Die Philosophie an sich ist gut und richtig (mit einer Spielbestimmenden Erweiterung gegen Defensive Gegner) - das sollte ja der nächste Schritt werden. Wie oft sah unsere Mannschaft nur gegen spielende Gegner gut aus? Habt ihr schon vergessen, dass man uns nur den Ball geben musste (auch in unserer Super-Saison) und schon haben wir keinen Stich mehr gesehen?
Vergangenheit vergoldet.
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Kuhburger
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Betreff des Beitrags: Re: Mirko Slomka Verfasst: 16.05.2013 10:17 |
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Registriert: 02.07.2010 20:46 Beiträge: 15319 Wohnort: Quedlinburg
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Ja, finde ich auch. Auswärts mit teilweise 3 bis 4 nominellen Stürmern... Didier auf rechts hat sich nach einiger Zeit zwar ordentlich geschlagen, aber ein Chahed (oder Sakai) z.B. hätte mehr für das Flügelspiel tun können und gleichzeitig mehr defensive Sicherheit gegeben.
_________________ „Und Sie, Herr Lienen, haben Sie früher auch mal Fußball gespielt?“
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Roter Franz
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Betreff des Beitrags: Re: Mirko Slomka Verfasst: 16.05.2013 10:40 |
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Registriert: 30.04.2013 09:50 Beiträge: 411
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Tja, das ist doch das Problem.
Jede Mannschaft sollte mindestens 2 Systeme beherrschen. Eins für auswärts und eins für zuhause.
Wenn ich zuhause nur auf Konter spiele kann das nach einiger Zeit nicht mehr klappen. So hatte uns seiner Zeit sogar Pauli mit unseren eigenen Mitteln geschlagen.
Auswärts ist die Mannschaft in der letzten Zeit aber oft wie zuhause aufgetreten, mit 4 Stürmern und wurde bei den Trümmertruppen ausgekontert statt umgekehrt.
Daheim ist man teilweise mit einer Taktik wie auswärts aufgetreten und hat sich sogar von den unteren Teams hinten reindrängen lassen ohne eine Konterchance zu bekommen.
Die Roten hatten in den letzten 10 Spielen teilweise nicht mal eine oder nur 2 Torchancen pro Halbzeit. Wenn dann die Stürmer Ladehemmung haben, dann hast du auch keine Effektivität mehr. Es kann doch bei 2 Torchancen nicht jedesmal ein 2:1 Sieg rauskommen.
Dazu kamen natürlich auch die ständigen Tiefschlafphasen am Anfang einer jeden Halbzeit, die jedesmal zu frühen Gegentoren geführt haben. Das lässt darauf schließen, dass die Jungs völlig unkonzentriert auf den Platz gehen. Warum eigentlich, sind sie doch meist die Zweiten gewesen, die nach der Pause auf den Platz zurück geschlichen sind. Kannst du in jeder Spielaufzeichnung sehen. Was wurde da besprochen? Jungs ruhig Blut, erstmal abwarten, mal sehen was der Gegner macht. Da hatte es meistens schon geklingelt bevor die aufgewacht sind. Oder liegt es an der geistigen Trägheit der meisten Spieler? Wenn ich ein Team mit mittelmäßigen Spielern habe, die auch im normalen Leben vielleicht nur Postbote geworden wären, dann kann man vielleicht auch nicht verlangen, dass die ein Spiel lesen und Eigeninitiative entwickeln. Siehe Bremen mit Arnautovic und Elia. Die sind doch so hohl, da müsste man den Berater beim Spiel nebenher laufen lassen, damit die wissen was zu tun ist. Umso mehr Pfeifen du im Spielerkader hast, desto schwieriger wird es ein Spielsystem umzusetzen.
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