Ich rede hier nicht über ein Fachgebiet von mir. Kann in dieser Disziplin weder einem Mediziner noch einem Psychologen das Wasser reichen.

Das Interview mit Paul Scharner, gestern im "Kicker", war von einer Deutlichkeit und Klarheit in seinen Aussagen, wie man es sicher nicht alle Tage zu lesen bekommt.

Wenn ich mir meine eigene Geschichte als aktiver Fußballer anschaue, kann ich diese Aussagen gut nachvollziehen. Mannschaften, deren Manager ich war und wo es am Ende zur Meisterschaft gelangt hat, kann ich da auch mit einbeziehen. War das Klima gut, gar besonders gut, hatten wir immer nur wenige bis keine Verletzungen. Meine Vermutung aus der Nähe: Wenn es besonderen Spass macht, die Erfolgsmomente zunehmen, will ein jeder Spieler auch dabei sein. In der ersten Reihe versteht sich. Er geht eher aus der Kneipe, trinkt zwei Gläser weniger Alkohol, achtet mehr auf seinen Körper, bringt den positiven Schwung mit ins Training und ins Spiel........

Positives bringt Sicherheit, Negatives Unsicherheit. Ein kleiner Nenner, der nicht zu unterschätzen ist.

Um es abzurunden: Gutes Klima und viele Erfolgsmomente können auch weniger gute Dinge zum Vorschein bringen. Kleine Verletzungen werden nicht immer publik, werden vom Spieler verschwiegen und führen zu Verschlimmerungen. Postives Klima lässt mitunter auch den Einsatz übertreiben. Um sich im Team zu stabilisieren, wird im Training auch mal die Sense ausgefahren und führt zu Verletzungen, die Monate Heilung beanspruchen und nicht nur wenige Tage.

Mein Fazit: Auffällig ist und bleibt, funktionierende Teams mit herausragendem Klima im Kader verzeichnen in der Summe weniger Ausfälle. Der "Umbruch" (oder vielleicht auch nur eine etwas massivere personelle Bewegung) erzeugt bei einigen Spielern auch neue oder verstärkte Unsicherheiten. Wo spiele ich? Wer hängt mir im Nacken? Vertraut mir der Trainer? Komme ich mit den neuen Anforderungen klar? In der Vorbereitung zur neuen Saison ist nicht nur Trainingssteuerung und individuelle Trainingsbelastung gefragt, sondern auch die mentale Betreuung durch den Trainer. Eine sehr individuelle Art der Einflußnahme. Es genügt nicht, wenn sich die Herren Freiwald und Slomka mit Werten beschäftigen und daraus methodische Feinheiten für den Spieler ableiten, sie müssen auch mit den aktuellen Befindlichkeiten des Spielers verbunden werden. Inwieweit dieser Part von der sportlichen Leitung wahrgenommen wird, entzieht sich meiner Kenntnis. Daher auch nur als Hinweis zu verstehen und nicht als Kritik.

Das kann ich nachvollziehen, Eule.

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„Und Sie, Herr Lienen, haben Sie früher auch mal Fußball gespielt?“

Na ja, das alles nur Zufall mit der Verletzungshäufigkeit ist, glaube ich natürlich auch nicht.
Die Psyche spielt wie überall im Leben natürlich auch eine große Rolle. Insofern sind die Ausführungen von Eule natürlich richtig. In dem Zusammenhang war es bestimmt nicht nur Glück, dass wir in der Saison 2010/2011 sehr wenige Verletzte hatten.
Ich denke letztlich ist es eine Kombination von diversen Faktoren und die Ursachen dürften - wenn überhaupt - nur sehr schwer herauszufinden sein.
Helfen würden sicherlich einige Siege zu Saisonauftakt, um die positiven von Eule aufgezeigten Mechanismen eintreten zu lassen.

Mal ein Schwenk von mir zur Thematik Psychologie und Verletzungen:

Positive Arbeitsbedingungen haben in der Regel positive Auswirkungen auf den gesundheitlichen Zustand der unter ihnen arbeitenden Personen. Das stimmt. Die häufig daraus resultierende hohe Motivationslage und Leistungsbereitschaft führen nicht selten zu außergewöhnlichen Erfolgen.
Auch der Umkehrschluss lässt sich ziehen: Arbeitsteams, Abteilungen oder sogar ganze Organisationen, die langfristig mit hoher Krankheitsrate zu kämpfen haben, besitzen häufig Strukturen, die diese Krankheitsanfälligkeit begünstigen. Diese können sich ganz vielfältig darstellen: langfristige Über- oder Unterbelastung, unklare/ unerreichbare/ unrealistische Ziele, permanente Konflikte, fehlende Feedbackstruktur bis hin zu fehlender Sinnhaftigkeit des eigenen Tuns.

Diese potentiell problembehafteten Strukturen (welche auch immer es sein mögen) treffen widerum auf persönliche Dispositionen - sprich auf die individuelle Persönlichkeit mitsamt ihren gesamten Denk-, Fühl- und Handlungsmustern. Wie geht jede einzelne Person also damit um? Wie empfindet sie das und welchen Einfluss können welche belastenden Faktoren auf sie nehmen? Für manche Persönlichkeiten ist zum Beispiel eine stetige Überbelastung wesentlich besser zu ertragen, als eine andauernde Unterforderung. Einige arbeiten unter einer guten Beziehung zum Chef wesentlich besser, als andere. Manche legen wenig Wert auf die Beziehung zu den Führungskräften und ziehen lieber ihr eigenes Ding durch, wenn die Ziele und die Arbeit klar definiert sind. Letztes Beispiel zum Thema Konkurrenzdruck: Auch hier gibt es Personen, die besonders in Wettbewerbssituationen ihr gesamtes Können abrufen können und sogar deutlich mit ihrer Leistung nachlassen, falls es sie nicht gibt. Andere wiederum leiden unter solchen „Zweikämpfen“ richtig und bremsen sich selbst aus.

Lange Rede, kurzer Sinn: Zu einer Analyse eines hohen Krankheitsstands gehören psychologische Faktoren in jedem Fall mit dazu - aber sicherlich nicht ausschließlich.

Als ich noch aktiv Fußball gespielt habe, war ich in Zeiten, in denen ich mich nicht wohl gefühlt habe (sei es in der Mannschaft, mit dem Trainer oder auch abseits des Sports im privaten oder beruflichen Bereich) definitiv verletzungsanfälliger. Warum? Unkontrollierte und unreflektierte Bewegungen und Abläufe, weil ich mit dem Kopf woanders und nicht klar war. Ich war abgelenkt. Kennt ihr das Phänomen, dass man nach langen Wanderungen oder bei Müdigkeit häufig mal „umknickt“ auf seinem Weg? Meist nicht schlimm, aber trotzdem nervig.
Das Ganze könnte ich noch weiter ausführen. Krankheiten/Verletzungen können auch ganz hervorragende Problemlöser für psychologische Konflikte sein, für die man sonst keine Lösungen findet. Das Ganze kann bewusst, meist aber unterbewusst ablaufen. Es sieht nach außen häufig aus wie „Pech“, ist aber keines. Eine weitere Ausführung führt an dieser Stelle jedoch deutlich zu weit.

In wie weit psychologische Dimensionen zu der derzeitigen Verletzungssituation im Kader von den Roten beigetragen haben oder immer noch beitragen, kann ich nicht im Geringsten abschätzen oder beurteilen.

Fakt ist aber auch: Positive Arbeitsbedingungen machen aus Menschen, die auf physischer/psychischer Ebene ohnehin sehr krankheits-/verletzungsanfällig sind, keine gesünderen Menschen. Schon gar nicht, wenn sie konkrete Schwachstellen besitzen, wie z.B. Andreasen, Schulz oder auch Ya Konan.

Hoffentlich war der Exkurs für Euch nicht zu lang.

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"Glaube denen, die die Wahrheit suchen, und zweifle an denen, die sie gefunden haben."

André Gide

Nein, 96DD, vertiefend aber sehr wohl.

Der Fußball ist 1:1 mit dem normalen beruflichen Alltag nicht vergleichbar. In Grundzügen, in der Entstehung und Tendenz aber doch wieder.

Insofern ein Beitrag zum Nachdenken.

Interessanter Ansatz. Die Verletzung quasi als Regenerationsbefehl für die gequälte Seele?

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„Und Sie, Herr Lienen, haben Sie früher auch mal Fußball gespielt?“

Es geht aufwärts laut Bild Twitter gibst grade ein Trainingsspiel 11 gegen 11 mit Schmiedebach auf der Rechtsverteidigerposition in der A-Elf Slomka scheint hier mitzulesen.Auch schön Sakai trainiert mit Ball und soll bereits morgen im Testspiel gegen Kasimpasa wieder dabei sein.

https://vine.co/v/hKXJ09B9Wqn

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Erster Spieltag Heidenheim,
zweiter Spieltag Union,
bei Didi schellt das Telefon,
vielleicht nach Braunschweig,
vielleicht nach Freiburg eine Woche Waldspaziergang !

2-Liga Ole 2-Liga Ole Ole.......



https://www.youtube.com/watch?v=h62oUeOCuH4

Genau. Zum Glück besitzen Menschen hauseigene Schutzfunktionen - so auch die Psyche. Das kann ein Regenerationsbefehl sein, oder aber ein Befehl zum "Austreten" aus einer belastenden Situation. Wir reden hier von unterschiedlichen Abwehrmechanismen in unterschiedlichen Ausprägungen. Manche dieser Mechanismen verlaufen somatoform - sprich übergreifend auf den Körper. Einen abgeschwächten Fall davon kennen wir alle selber: Wir werden häufig im Urlaub krank, wenn wir viel Stress und Ärger zuvor auf der Arbeit hatten. Hier spielt der Stressabfall auch medizinisch eine besondere Rolle für das Immunsystem etc., aber es besitzt definitiv auch eine psychologische Dimension. Diese Dinge gehen aber eher in Richtung klinischer Psychologie. Je nach Intensität und Ausprägung erwischen einige Phänomene davon uns aber auch im Alltag.

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André Gide

Sehr gute Beiträge, 96HD!
Zur Zeit findet im (normalen) Arbeitsleben ja eine Breite Diskussion zum Thema "Gesundheit und Erhaltung der vollen Arbeitsfähigkeit statt". Unter dem Stichwort "Burn-Out" finden da auch die zahlreichen psychischen Faktoren ihren Platz, die eine Rolle spielen, sowohl bei der Leistungsmaximierung, als auch deren langfristigen Erhaltung.

So ist's auch wenig verwunderlich, dass diese Phänomene auf den Profisport übertragbar sind, der sich ständig am Leistungslimit abspielt. Als gutes Beispiel kann hier Arjen Robben herhalten. Hoch veranlagt, enorm verletzungsanfällig und charakterlich eher Egozentriker als Teamplayer.

Aber: Die größten Erfolge feiert er bei dem Verein mit der vermutlich besten medizinischen Abteilung Europas und einem Coach, der ihm das Vertrauen schenkt und dennoch Ruhepausen gönnt.

Unabhängig von der Klasse der Ersatzspieler scheint mir das Vermitteln des gemeinsamen Erfolges der Schlüssel. Wer ohnehin keine Chancen auf Einsätze hat, wird dementsprechend unmotiviert trainieren und dazu neigen, sich durch Unkonzentriertheiten zu verletzten oder noch schlechter durch falsches Timing gefrustet andere Mitspieler umzumähen. Von Slomka erwarte ich in dieser Saison, dass er gelernt hat, seinen Kader als Ganzes besser zu nutzen und nicht wieder nur mit 15 Spielern die Saison zu bestreiten.

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BVB - Malaga am 09.04.2013:
Kronen-Zeitung: „Ein Spiel für die Ewigkeit"
Corriere della Sera: „Borussia mit dem letzten Atemzug"
Daily Mirror: „Der BVB ist wiederauferstanden von den Toten“

Kuba libre: Was? Was war das denn?

#H96-Rechtsverteidiger Hiroki #Sakai soll beim morgigen Test gegen Kasimpasa einen Teileinsatz erhalten: http://tinyurl.com/kxsm46w @hi04ro30ki

So können wir im Wochenverlauf sicher auch noch Bittencourt und Sakai von der Liste nehmen.

Cherundolo und Felipe sind auch bald fit, bleibt also vor allem "Viel Lärm um Nichts" und vielleicht das ein oder andere zu frühe Testspiel.

Immerhin gab es so im Sommerloch auch hier Einiges zu lesen.

Eule, was 96HD meint, ist dass wenn Du 2 Cliquen im Team hast, die sich gegenseitig bekämpfen, dann ist es egal, ob es sich um die Besatzung eines Bombers (da wurde das erstmals untersucht), ein Arbeitsteam oder eben eine Fußballmannschaft handelt. Und ohne ein Soziogramm zu kennen, behaupte ich, dass die Ursache des Problems immer noch für uns arbeitet und nicht für den ruhmreichen FC Kölle.

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„Bei einem Fußballspiel verkompliziert sich allerdings alles durch die Anwesenheit der gegnerischen Mannschaft.“

Jean Paul Sartre

das problem regelt sich bald von selbst......dann haben wir 3 cliquen, nich 2....lol...

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Erstens is das Fax defekt
Im NLZ kein Strom
Ja wir sparen
auch am Telefon

handeln vollumfänglich
und alternativlos
Wir ham kein Kackband
und el gefe wird man nie los

Kokenhof total
Kokenhof total
Kokenhof total, kokenhof total

So sieht es mal aus. Um die Zahl der Verletzten in die Höhe zu treiben wurde ja auch jeder Husten und die Spieler 28-30 im Kader dazu gerechnet.

Was ich mich außerdem frage, warum ist Andreasen das letzte Saison eigentlich passiert? Hat er ein psychisch gestörtes Verhältnis zur Musik? Oder hat Coldplay kein Vertrauen in ihn? Steht Slomka eher auf Howie?

Bis auf Dolo,Ballas und Bittencourt (der aber selbst sagt, dass er in ein paar Tagen wieder richtig einsteigen kann) konnten heute alle Spieler voll mittrainieren.

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yay

Es geht voran

Wenn jetzt Leo noch in den tritt kommt

die diskussion über die auswirkungen von negativem stress der fußballer auf die verletzungsanfälligkeit fand ich während der sommerpause am interessantesten.
als bekennender hypochonder hatte ich schon vorher davon gehört, dass der menschliche körper sich wirklich durch krankheiten auszeiten erzwingt, um während der genesung zu einer inneren ruhe zu finden.

für mich ist das devinitiv ein thema, mit dem sich modern geführte fussballvereine beschäftigen sollten, übrigens auch mit der ernährung von hochleistunssportlern.

es ist aber auch nur möglich, dieses hier im forum im allgemeinen anzusprechen. jeder spieler trägt da einen rucksack mit sich rum, deren inhalt hier niemand erahnen kann, und menschen gehen wirklich unterschiedlich mit problemen um.

als ich darüber nachgedacht habe, ist mir auch robert enke wieder in den sinn gekommen.
eigentlich müsste ich da jetzt auch schreiben können, ........ kein wunder, dass er so oft verletzt war. das ist aber keineswegs so gewesen und zeigt, wie komplex diese ganze thematik tatsächlich ist.

Völlig richtig, die Vereine sollten zukünftig, um seine Spieler zu schützen und ihnen eine garantierte Abschirmung von Bad Vibration zu gewährleisten, eine Gehirn- Berieselungsanlage mit komfortablen und zweckmäßigen Wohnmöglichkeiten errichten. Eine 24h- Good Vibration- Versorgung, eine Wohlfühloase für die Sinne und Körper, dies alles ermöglicht eine 100% Fokussierung auf den Beruf als Fussballspieler.

Ich könnte ohne weiteres die Geschichte weiterspinnen, auch auf die Gefahr hin, von Hollywood einen Anruf zu bekommen, nunja..

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ich hab Bock auf 96

Zitat:

Genau da, auf der Doppel-Sechs, hat Slomka die größte Auswahl. Andreasen
(nach 11 Monaten Pause), Stindl, Hoffmann, Prib und Schmiedebach kämpfen um zwei Plätze.
Stindl wäre gesetzt, wird wegen der Verletzung von Leo Bittencourt aber im rechten Mittelfeld gebraucht.

Fehlt Leo zum Pokalspiel etwas immer noch

http://www.bild.de/sport/fussball/mirko ... .bild.html

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