Fanszene Hannover Moderations-Bereich |
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Kuba libre
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Betreff des Beitrags: Re: Fanszene Hannover Verfasst: 14.04.2014 08:42 |
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Registriert: 16.06.2012 14:02 Beiträge: 8786 Wohnort: Hannover, gebürtiger Dortmunder
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Gegenwind hat geschrieben: Warum ich mir dennoch anmaße beurteilen zu können, dass hier kein Ultra schreibt und kaum welche mitlesen, liegt daran das ich mich seit meinem Studium versuche in Sachen Fanforschung auf dem laufenden zu halten. Das hat zwei Gründe. 1. weil ich gern zum Fussball gehe und 2. weil ich die Kurve sozusagen als Opfer verlassen musste. In den 80ziger wurde dort der Ton von diversen Nazi Gruppierungen bestimmt. Ich habe versucht dagegen zu halten und mein Umfeld für rechtsradikale Gesänge kritisiert. Das hat diese irgendwann veranlasst mir nach einem Spiel mit Hilfe eines Baseballschlägers zu verdeutlichen, dass ich nicht mehr erwünscht bin. Diese Erfahrungen kenne ich gut, habe sie teilweise ebenso erlebt. Der große Denkfehler aus meiner Sicht besteht darin, sich nicht nur als Stimmungskanone zu verstehen, sondern als das kleinere Übel bzw. die heroisch dem Ansturm neonazistischer Horden einzig widerstehende Gruppierung anzusehen. Zweifelsohne sind die Ultras eher links geprägt und ich bin weit davon entfernt das rechte Problem klein zu reden. Aber die Gesellschaft und auch die meisten Vereine sind heutzutage diesem Problem gegenüber deutlich sensibler. Sicher wird es neue, andere Gruppierungen geben, die für junge Anhänger interessant sein können. Wie die aber geprägt sind, ist nicht wirklich absehbar. Ultras gab schließlich auch nicht schon immer. Es ist Zeit, sich neu zu erfinden und aufs Wesentliche zu beschränken, das aber kreativ und innovativ. Eine Vereinigung, die stumpf an althergebrachten Vorstellungen und Handlungsweisen festhält, wird für ein vorwiegend jüngeres Klientel todsicher schnell langweilig, auch wenn sie noch so abenteuerlich anmuten.
_________________ BVB - Malaga am 09.04.2013: Kronen-Zeitung: „Ein Spiel für die Ewigkeit" Corriere della Sera: „Borussia mit dem letzten Atemzug" Daily Mirror: „Der BVB ist wiederauferstanden von den Toten“ Kuba libre: Was? Was war das denn?
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RoterKlaus
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Betreff des Beitrags: Re: Fanszene Hannover Verfasst: 14.04.2014 09:04 |
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Registriert: 21.01.2003 11:54 Beiträge: 27074 Wohnort: Mönchengladbach
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Kuba libre hat geschrieben: Eine Vereinigung, die stumpf an althergebrachten Vorstellungen und Handlungsweisen festhält, wird für ein vorwiegend jüngeres Klientel todsicher schnell langweilig, auch wenn sie noch so abenteuerlich anmuten. Das liest sich, als wenn Du über die Studentenverbindungen schreibst! Nur scheint da der Zulauf ungebrochen (ohne jetzt genauere zahlen zu kennen).
_________________ "Das freie Wort schlägt unter uns Brücken von Mensch zu Mensch." (Heinrich Lübke, Sauerland) Mr. RedKlaus is dressed by Donatella Versace. Hair and makeup for Mr. RedKlaus by Maria Verel
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IQ1000
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Betreff des Beitrags: Re: Fanszene Hannover Verfasst: 14.04.2014 09:11 |
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Registriert: 26.05.2009 12:42 Beiträge: 5090 Wohnort: Wedemark
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Dieses ganze guter Fan, böser Fan, guter Ultra, Böser Ultra, Evantfan, nicht Evantfan Bla Ba ist doch einfach nur noch Nervig.
Ja es ist in den letzten Jahren, Monaten, Wochen und Tagen auf beiden Seiten so richtig viel Falsch gemacht worden und statt aufeinander zuzugehen hat man sich immer weiter entfernt.
In der HAZ steht das die Gräben immer tiefer geworden sind.
Für mich ein Zeichen dafür das in den unterschiedlichen Lagern einfach die Bereitschaft. Ich mehr da ist auf den anderen zuzugehen.
Was ich sehr schade finde.
Dennoch bin ich der Meinung das das Verhalten der Organisierten Fans in Bezug auf die Mannschaft falsch ist.
Hier hätten die Organisierten Fans ihre Art des Protestes anders vorbringen sollen. Ich würde es gut finden wenn man am Spieltag der Mannschaft zeigt das man hinter ihr steht und mit ihr zusammen für den Klassenerhalt kämpft.
Im Spiel die eigene Spieler auszupfeifen und zu beschimpfen ist ganz schlechter Still.
Man sollten den Spieß einfach umdrehen und mit Positiven Aktionen zeigen wie sehr man sich mit dem Verein Identifiziert. Das macht viel mehr Eindruck als Beschimpfungen und Verunglimpfungen. Denn da macht die andere Seite erst recht zu.
Dabei sollte den Organisierten Fans eine Sache klar sein am längeren Hebel sitzt immer noch der Verein. Ich Persönlich lege auch keinen Wert auf Fans oder Besucher die nach einem Spiel die Spieler Bedrohen oder beleidigen. Auf solche Idioten ( diesen Begriff wähle ich bewusst) kann ich für immer verzichten.
_________________ Zitat Leon Andreasen : „Wer nicht bereit ist, zu kämpfen, soll an die Tür vom Trainer klopfen und abhauen.
"Ich bin gegen Pyro"
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Kuba libre
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Betreff des Beitrags: Re: Fanszene Hannover Verfasst: 14.04.2014 10:17 |
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Registriert: 16.06.2012 14:02 Beiträge: 8786 Wohnort: Hannover, gebürtiger Dortmunder
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RoterKlaus hat geschrieben: Kuba libre hat geschrieben: Eine Vereinigung, die stumpf an althergebrachten Vorstellungen und Handlungsweisen festhält, wird für ein vorwiegend jüngeres Klientel todsicher schnell langweilig, auch wenn sie noch so abenteuerlich anmuten. Das liest sich, als wenn Du über die Studentenverbindungen schreibst! Nur scheint da der Zulauf ungebrochen (ohne jetzt genauere zahlen zu kennen). Genau das wollte ich damit auch ausdrücken. Eine Jugendkultur, die sich programmatisch nicht weiterentwickelt und stumpfsinnig an ritualisierten Handlungen festhält, ist irgendwann nicht mehr interessant für neue Anhänger, die kreative neue Dinge ausprobieren wollen. ISt einfach zu konservativ. Und noch eine Anmerkung: Glaubt eigentlich irgendwer daran, dass Kind, der soviel Energie darauf verwendet, wegen zwei Handvoll Bekloppter unter den vielen gemäßigten Ultras, sämtliche möglichen und leider auch völlig überzogenen Register zieht. Das der es dann zulassen wird, nachdem er die ihm anscheinend unangenehme Szene rausgeekelt hat, eine noch WEITAUS SCHLIMMERE Szene einlädt, um zu bleiben? Wie naiv zu glauben, dass er es zulassen würde, dass auf der Nord demnächst braune Banner und Hakenkreuze prangen, wenn nicht die Ultras darauf achten würden. Das Schlimmste was Hannover zu erwarten hat ist eine unorganisierte, uninspirierte Fanszene nach englischem Vorbild, aber sicher keine faschistischen Horden im Stadion. Es ist an den Ultras zu entscheiden, ob sie unter bestimmten Bedingungen noch Bestandteil der Szene sein möchten, aber Pyro und rituelles Derbygehabe werden dazu sicherlich nicht gehören.
_________________ BVB - Malaga am 09.04.2013: Kronen-Zeitung: „Ein Spiel für die Ewigkeit" Corriere della Sera: „Borussia mit dem letzten Atemzug" Daily Mirror: „Der BVB ist wiederauferstanden von den Toten“ Kuba libre: Was? Was war das denn?
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der rote
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Betreff des Beitrags: Re: Fanszene Hannover Verfasst: 14.04.2014 12:39 |
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Registriert: 05.10.2003 10:24 Beiträge: 9274 Wohnort: Oststadt
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Gegenwind hat geschrieben: Dank dieser Kenntnisse weiß ich, das Ultras offizielle Vereinsforen eher meiden. Ähnlich wie hier wird kontroverser Dialog eher vermieden. Solange man unter sich bleibt, muss man nicht alle Nase Zeit und Nerven in Grabenkämpfen aufreiben und im Rudel heult es sich einfach schöner. Darüber hinaus gibt es hier keine Beiträge die ultraspezifische Merkmale haben. Es gibt hier eine Handvoll User von denen ich Ultranähe vermute, aber das wars dann auch schon. Schade eigentlich. Ich würde die Diskussion hier gerne mal führen mit Leuten, die wirklich zu den Vermummten gehören.
_________________ Konjugation eines unregelmäßigen Verbs
Ich bin fest.
Du bist eigensinnig.
Er ist ein dickköpfiger, unbelehrbarer Hornochse.
(Bertrand Russell)
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Hanjo Weller
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Betreff des Beitrags: Re: Fanszene Hannover Verfasst: 14.04.2014 13:15 |
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Registriert: 21.01.2003 20:06 Beiträge: 136
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Was mir so völlig schleierhaft ist, dass man in der "organisierten Fanszene" so absolut unstrategisch vorgeht. Mir ist klar, dass ein pubertierender 16jähriger nicht unbedingt die Folgewirkungen seines Handelns bedenkt, sondern nur seine derzeitige Wut/Verletzung, aber es müsste doch noch eine ältere Generation geben, die ein wenig weiterdenkt. Mit der "Fanhilfe" gibt es ja auch einige Leute, die der KGaA sehr lästig sind....
Will sagen: wer sich jetzt darüber beschwert, dass das "blöde Volk" außerhalb von N16/17 nichts verstehen würde, der müsste sich einmal fragen, was er/sie dafür getan hat, um Bündnispartner für die eigenen Anliegen zu sammeln. Ein Beispiel: Riesige Transparente mit irgendwelchen Solidaritätsadressen (vermutlich für Menschen mit Stadionverbot) interessieren außer einem kleinen Kreis von Eingeweihten niemand. Oder wenn ich mir das angebotene Heftchen der Ultras für € 0,30 kaufe, damit ich mir halt nicht nur die Jubelbilder des offiziellen Stadionheftes zu Gemüte führen will, sondern auch die Kritik wahrnehmen will, dann irritiert mich ein völlig zusammenhangloses "F..t euch, Bullenschw..." doch sehr. Wen will man damit eigentlich überzeugen? Wenn man im FanMag schon zu der Überzeugung kommt, dass man mit einem "Unterlassen des Supports" beim HSV-Spiel nur verlieren kann, (und die Madsack-Berichterstattung zeigt dies deutlich), warum tut man es dann? Dass die KGaA die massive Verwendung von Pyro beim Heimspiel gegen BS als willkommenen Vorwand für Repressionen nehmen würde, musste doch jedem halbwegs Klardenkenden deutlich gewesen sein.
Mich ärgert dies auch deshalb, weil durch diese Nummern Martin Kind sich als einziger Garant von Recht, Ordnung und Erstligafußball in Hannover gerieren kann.
Warum gibt es keine Versuche, auch andere Teile des Stadions inhaltlich mitzunehmen? (Jedenfalls da, wo es Schnittmengen der Interessen gibt). In den verschiedenen Foren gibt es immer noch die Annahme, bei Hannover 96 handele es sich um einen Verein, so ähnlich wie wir das vom lokalen Fußballclub kennen. Wo sind die quailfizierten Aufklärungskampagnen über das, was 2017 blüht? Wo ist die Aufklärung über die Medienstruktur in Hannover (Madsack-Gruppe als Gesellschafter und gleichzeitig Inhaber von HAZ und NP.) Oder anderes Beispiel: Es ist erklärtes Ziel der Marketingfuzzies von 96 die Farbe "Rot" möglichst aus dem Stadion zu verbannen. Hier würde ein deutliches Bekenntnis zu den "Roten" (verbunden mit den entsprechenden Maßnahmen/Aufrufen) in der nächsten Saison einige Herren schon sehr ärgern. usw.
Der große Vorsitzende Mao Tse Tung sagt dazu: "In allen Angelegenheiten müssen wir unser Gehirn gebrauchen und gründlich nachdenken. ... Wenn wir von der in unserer Partei so verbreiteten Praxis des blinden Handelns loskommen wollen, so müssen wir die Genossen ermutigen, nachzudenken, die Methode der Analyse zu erlernen..." (Nein, der Herr ist nicht mein politisches Vorbild...)
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kerze
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Betreff des Beitrags: Re: Fanszene Hannover Verfasst: 14.04.2014 14:12 |
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Registriert: 15.07.2009 16:47 Beiträge: 5113
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Guter Beitrag, Hanjo.
Ebenso beeindruckend fand ich den Betrag von Gegenwind. Man macht sich in der Tat nicht so sehr den Kopf, welche soziale und integrative Aufgabe eine Bewegung wie die Ultras eben auch hat. Insofern sollte es nicht unbedingt das Ziel sein, diese Fangruppe dauerhaft auszugrenzen.
Leider machen es einem die Ultras allerdings verdammt schwer, Verständnis aufzubringen für ihre Denkweisen und Aktionen.
Hanjo hat das ja bereits ausgeführt.
Die Misere fing im Grunde mit der Pyro Debatte an, die m.E. von den Ultras zu kompromisslos geführt wurde und dabei völlig außer acht gelassen wurde, daß man sich dabei nicht nur rechtlich auf einer wackligen Ebene bewegt, sondern auch an einer sehr großen Mehrheit der Fans vorbeiargumentiert.
Da sind m.M.n. die ersten richtig tiefen Gräben gezogen worden und zwar nicht nur zwischen Ultras und Martin Kind, sondern auch zu einem Großteil der nichtorganisierten Fans.
Die im Zusammenhang mit der Pyrodebatte oder als deren Folge herbeigeführten vereinzelten Eskallationen, wie die Blockstürmung beim Bayernspiel oder andere Konfrontationen waren m.E. nahezu zwangsläufig, daß weder die Ultras noch der Verein einen Rückzieher machen wollte.
Unter diesen unseligen Voraussetzungen sind Ultras und nichtorganisierte Fans selbst in sportlichen Angelegenheiten auseinandergedriftet.
Ich bin schon sehr lange dabei und habe so manches mitgemacht. Gleichwohl mußte ich feststellen, daß ich beispielsweise diesen extremen, hassgeprägten Fanatismus in der Derby-Frage nicht teilen konnte/kann.
Ich habe im Gegensatz zu vielen Ultras allein aus Altersgründen in beiden Stadien einige Derbys sehen können (die meisten allerdings in der 2. Liga) und da ging es inklusive Zaunabreissen usw. schon hart zur Sache.
Allerdings wurde meiner Erinnerung nach vor und nach den Spielen längst nicht so ein Bohei gemacht wie in dieser Saison. Ich bin diesbezüglich auch ein wenig genervt (gewesen), weil mich der BTSV eigentlich nur am direkten Spieltag interessiert und man ansonsten allenfalls deren Niederlagen wohlwollend zur Kenntnis nimmt. Was hier aber zum Teil abging und wie bereits Wochen vor dem Derby während anderer Bundesligaspiele sich der Support der Ultras auf dieses Ereignis focussierte, fand ich maßlos übertrieben. Kein Wunder, daß anschließend die Sicherungen durchbrannten nach dem Derby-Verlauf. Insofern war die Reaktion der Ultras während des HSV Spiels fast schon konsequent.
Enttäuscht vom Derby waren sicher alle 96 Fans und nicht wenige waren sogar richtig böse. Allerdings ist es mir nach wie vor lieber, wir vergeigen die Derbys und bleiben drin als umgekehrt. Da muß man dann schon auch mal über seinen Schatten springen können. Insofern hätte man den Ultras vielleicht an dieser Stelle ein wenig mehr Flexibilität gewünscht, als deutlich zu sehen war, daß die Botschaft der Vorwoche bei der Mannschaft angekommen ist und diese sich zwar spät aber hoffentlich nicht zu spät nun endlich richtig reinhängt.
Man sollte nun die restlichen Wegmarken zum Klassenerhalt möglichst gemeinsam angehen und dann in der Tat nach der Saison versuchen, bestimmte Ereignisse sowie den allgemeinen Umgang miteinander aufzuarbeiten.
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Kuhburger
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Betreff des Beitrags: Re: Fanszene Hannover Verfasst: 14.04.2014 14:20 |
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Registriert: 02.07.2010 20:46 Beiträge: 15319 Wohnort: Quedlinburg
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Hmh. Gute Beiträge, Hanjo, Gegenwind. Nur macht es wirklich Sinn über die Ultras hier zu debattieren? Ich glaube nicht. Da erklärtermaßen niemand von ihnen hier anwesend ist, erübrigt sich eigentlich auch eine Diskussion voller Mutmaßungen.
Es gibt derzeit keine Fanszene in Hannover; so scheint es. Immer mehr gehen in die innere Immigration. Vielen werden die Roten immer egaler...
_________________ „Und Sie, Herr Lienen, haben Sie früher auch mal Fußball gespielt?“
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Gegenwind
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Betreff des Beitrags: Re: Fanszene Hannover Verfasst: 14.04.2014 14:29 |
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Registriert: 22.10.2012 01:15 Beiträge: 1012
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@ der rote einerseits hast du natürlich recht, andererseits schau dir an wie hier mit Leuten mit gegenteiligen Meinungen umgehen. Eine konstruktive Diskussion mit direkt Beteiligten halte ich hier für unmöglich. Dafür müsste erstmal eine große Anzahl User gesperrt werden. Wenn dir wirklich daran gelegen ist gibt es aber durchaus Möglichkeiten. Zur Zeit ist die Situation allerdings derart vergiftet, dass ich ein bisserl warten würde. Aber in der Vergangenheit wurde öfter zu offene Diskussionsrunden eingeladen, und im Nachbarforum gibt es zumindest einige User die der Szene zu zuordnen sind.
@ Kuba nun bin ich ein bisschen verblüfft. Denn grad dir als Dortmunder sollte eine rechts unterwanderte Fanszene nicht unbekannt sein. Die Verbandelung der Desperados sind ja nun wirklich kein Geheimnis, und selbst der DFB hat den BvB für Transparente mit rechtsradikalen Hintergrund abgestraft. Wenn du glaubst, dass rechtsradikale Gruppen dir den Gefallen tun sich mit Hakenkreuzen zu kennzeichnen, liegt die Naivität wohl eher bei dir. Die heutige Situation hat dafür gesorgt, dass vielerorts die Verdrängungskämpfe stattfinden. Bremen und Düsseldorf sind sehr aktuelle Beispiele, in Aachen wurde die Verdrängung bereits vollzogen und bei unsern geliebten Nachbarn aus Braunschweig fand dies sogar mit Hilfe der sensibilisierten Vereinsspitze statt. Auch bei uns wittern diverse Leute Morgenluft und es hat erste Vorfälle gegeben. Diese Leute stehen mit breiten Grinsen im Ultras raus brüll Mob und freuen sich daran, dass die Situation eskaliert. Dein Vertrauen in MK in allen Ehren, aber der Mann ist in Sachen Fankurve genauso ahnungsbefreit wie vom Fußball an sich. Nach all dem was er sich an Schnitzern im Umgang mit der Fanszene geleistet hat, glaubst du allen Ernstes er wäre in der Lage eine rechts unterwanderte Kurve zu händeln?
Deine Einschätzung, das rechtes Gedankengut ja eh nicht mehr Anziehungskraft unter Jugendlichen hat, halte ich für fahrlässig falsch. Die Modernisierung der Strukturen ist dort längst vollzogen. Da is nix mehr mit Sauerkraut und Marschmusik, dass sind längst hipp gekleidete Antiantifas die sehr genau wissen, wie man junge Menschen heutzutage einbindet. Trauriger weise haben diese Leute im Gegensatz zu DFB/DFL Fachleute mit an Board.
Meine Aussage ist auch nicht, wir müssen die Ultras als Platzhalter akzeptieren weil sie ja links sind und das besser als rechts ist. Ich rege mich eher über die verschenkte Möglichkeit eine per se konstruktive Subkultur, die die zur Zeit weltweit höchste Strahlkraft auf junge Menschen hat, positiv zu begleiten. In Zeiten wo die soziale Gruppe Familie mehr und mehr an Bedeutung verliert, brauchen grade junge Menschen Ersatz.
Anstatt sie bei den positive Merkmale (soziales Engagement, kreatives selbst erfahren, etc.) zu stützen kriminalisiert man sie pauschal und drängt sie so eine konspirative Ecke, in der Einfluss nicht mehr möglich ist. Das hat nichts mit kleinerem Übel zu tun, sondern ist schlicht und ergreifend ein gesellschaftspolitischer Fehler.
Zuletzt geändert von Gegenwind am 14.04.2014 15:02, insgesamt 1-mal geändert.
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ewiger96er
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Betreff des Beitrags: Re: Fanszene Hannover Verfasst: 14.04.2014 14:31 |
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Registriert: 18.04.2013 23:47 Beiträge: 607 Wohnort: Nördlich vom Niedersachsenstadion
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Kuhburger du schreibst: Es gibt derzeit keine Fanszene in Hannover; so scheint es. Immer mehr gehen in die innere Immigration. Vielen werden die Roten immer egaler... Einspruch. 1. Eine Fanszene wird es auch in Hannover geben, aber vielleicht auf eine weniger organisierte Art. 2. Das vielen die roten immer egaler werden ist normal, dafür kommen neue Fans nach und sorgen für Belebung 
_________________ Im Internet zu diskutieren ist wie an den Paralympics teilnehmen, selbst wenn du gewinnst bist du immer noch behindert. Oscar Pistorius
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Orange
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Betreff des Beitrags: Re: Fanszene Hannover Verfasst: 14.04.2014 14:35 |
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Registriert: 16.01.2013 14:59 Beiträge: 6114
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kerze hat geschrieben: Guter Beitrag, Hanjo.
Ebenso beeindruckend fand ich den Betrag von Gegenwind. Man macht sich in der Tat nicht so sehr den Kopf, welche soziale und integrative Aufgabe eine Bewegung wie die Ultras eben auch hat. Insofern sollte es nicht unbedingt das Ziel sein, diese Fangruppe dauerhaft auszugrenzen. Mal nachgefragt. Das "Engagement" der Ultras in allen Ehren, aber für mich ist das eher so ein Etikettenschwindel, mit Verlaub. Das arrangieren bzw. veranstalten irgendwelcher Events "für´n guten Zweck", besagt doch nicht grundsätzlich, dass die Ultras auch hinter den guten Gedanken stehen, soll heißen, diesbezüglich aus Überzeugung handeln. Ich habe da leider meine Zweifel. Denn, wer ein Menschenfreund sein will, der: Will keinen anderen Menschen die Kehle durchschneiden, den Tod wünschen oder sonstwie "vernichten", auch wenn´s nur symbolisch gemeint war. Der wartet nicht ungeduldig auf sie, oder iniziert Zusammenstöße bzw. Konfrontationen selbst. Nein kerze, das passt nicht zusammen, irgendwie..
_________________ ich hab Bock auf 96
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Kuba libre
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Betreff des Beitrags: Re: Fanszene Hannover Verfasst: 14.04.2014 14:45 |
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Registriert: 16.06.2012 14:02 Beiträge: 8786 Wohnort: Hannover, gebürtiger Dortmunder
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Gegenwind hat geschrieben: @ Kuba nun bin ich ein bisschen verblüfft. Denn grad dir als Dortmunder sollte eine rechts unterwanderte Fanszene nicht unbekannt sein. Die Verbandelung der Desperados sind ja nun wirklich kein Geheimnis, und selbst der DFB hat den BvB für Transparente mit rechtsradikalen Hintergrund abgestraft. Wenn du glaubst, dass rechtsradikale Gruppen dir den Gefallen tun sich mit Hakenkreuzen zu kennzeichnen, liegt die Naivität wohl eher bei dir. Natürlich kenne ich dieses Pack. Ich habe darüber hier auch schon einige Posts geschrieben. Die Borussenfront habe ich schon näher kennengelernt, als ich wollte. Das zu verharmlosen ist nicht mein Anliegen, ganz im Gegenteil! Gegenwind hat geschrieben: Deine Einschätzung, das rechtes Gedankengut ja eh nicht mehr Anziehungskraft unter Jugendlichen hat, halte ich für fahrlässig falsch. Die Modernisierung der Strukturen ist dort längst vollzogen. Da is nix mehr mit Sauerkraut und Marschmusik, dass sind längst hipp gekleidete Antiantifas die sehr genau wissen, wie man junge Menschen heutzutage einbindet. Trauriger weise haben diese Leute im Gegensatz zu DFB/DFL Fachleute mit an Board. Das habe ich so nicht gesagt. Man sollte es aber auch nicht überdramatisieren. Die Dortmunder (und auch Braunschweiger) braune Szene ist leider wesentlich besser verankert in diesen Städten als in Hannover. Zwangsläufig zeigt sich das auch im Fußballstadion. Hier ist es glücklicherweise noch nicht so schlimm. Meine Aussage war nur die, dass Kind gegen rechte Störenfriede todsicher genauso unbarmherzig umgehen wird, wie er es jetzt bereits mit den ihm suspekt erscheinenden Ultras. Gegenwind hat geschrieben: Meine Aussage ist auch nicht, wir müssen die Ultras als Platzhalter akzeptieren weil sie ja links sind und das besser als rechts ist. Ich rege mich eher über die verschenkte Möglichkeit eine per se konstruktive Subkultur, die die zur Zeit weltweit höchste Strahlkraft auf junge Menschen hat. In Zeiten wo die soziale Gruppe Familie mehr und mehr an Bedeutung verliert, brauchen grade junge Menschen Ersatz.
Anstatt sie bei den positive Merkmale (soziales Engagement, kreatives selbst erfahren, etc.) zu stützen kriminalisiert man sie pauschal und drängt sie so eine konspirative Ecke, in der Einfluss nicht mehr möglich ist. Das hat nichts mit kleinerem Übel zu tun, sondern ist schlicht und ergreifend ein gesellschaftspolitischer Fehler. Da kommen wir auf jeden Fall zusammen. Nicht nur ich würde mich sehr über eine kreative Ultrabewegung freuen, die v.a. durch Choreos und innovative Gesänge auffällt und einem Verein, der sich konstruktiv mit diesen vielen begeisterungsfähigen Leuten auseinandersetzt und sie nicht nur in zahlende Kunden oder marodierenden Mob unterscheidet.
_________________ BVB - Malaga am 09.04.2013: Kronen-Zeitung: „Ein Spiel für die Ewigkeit" Corriere della Sera: „Borussia mit dem letzten Atemzug" Daily Mirror: „Der BVB ist wiederauferstanden von den Toten“ Kuba libre: Was? Was war das denn?
Zuletzt geändert von Kuba libre am 14.04.2014 14:46, insgesamt 1-mal geändert.
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Gegenwind
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Betreff des Beitrags: Re: Fanszene Hannover Verfasst: 14.04.2014 14:46 |
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Registriert: 22.10.2012 01:15 Beiträge: 1012
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@Hanjo und Kuhburger
Natürlich macht die Szene zur Zeit einen strategischen Fehler nach dem anderen. Doch was nutzt uns diese Feststellung als Außenstehende? Ich halte es übrigens auch für nicht zweckgemäß über Ultras zu diskutieren. Mein Anliegen ist eher den Leuten, die hier aus was für Gründen auch immer, aufs Hetzen und in Stammtischparolen ergießenden Usern ein bisschen Gegenwind zu sein, damit sie endlich aufhören den Leuten die an konstruktive Lösungen interessiert die Handlungsmöglichkeiten zu zerstören.
Zumindest solange Ich das noch hier kann, da mir moderatorenseitig ein Bann angekündigt wurde, und ich nicht vorhabe mein Verhalten zu ändern.
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kerze
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Betreff des Beitrags: Re: Fanszene Hannover Verfasst: 14.04.2014 14:56 |
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Registriert: 15.07.2009 16:47 Beiträge: 5113
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Kuhburger hat geschrieben: Es gibt derzeit keine Fanszene in Hannover; so scheint es. Immer mehr gehen in die innere Immigration. Vielen werden die Roten immer egaler... Kann ich so nicht bestätigen. Wie kommst du denn darauf?
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derdavenstedter
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Betreff des Beitrags: Re: Fanszene Hannover Verfasst: 14.04.2014 14:56 |
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Registriert: 26.04.2005 09:07 Beiträge: 1639
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Die Ultras feiern sich selbst. Das ist es. Eine schöne Choreo alleine reicht nicht. Mehr oder weniger steht auf jeder Choreo : Das habt ihr uns zu verdanken, ohne uns wär hier gar nix! Es leuchtet bunt, man ist stolz darauf.
Das ganze Gebocke der Ultras ist wie bei einem Kind, dem versucht wird Grenzen aufzuzeigen. Es rollt sich noch mehr am Boden.
Die wahren Poser bei der Sache sind die Ultras. Das sind die alleinigen Event-Fans. weil sie Ihr Spektakel zum Hauptinhalt machen.
Man kann drauf verzichten, muss aber nicht. In gemäßigter Ausführung durchaus sinnvoll und belebend, aber so?
_________________ "Die fußballerische Intelligenz ist die Grundlage, um einen sportartspezifischen Intellekt aufzubauen." (Peter Grötaz Neururer)
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Hanswurst
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Betreff des Beitrags: Verfasst: 14.04.2014 15:11 |
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Registriert: 06.11.2012 14:12 Beiträge: 451
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Schock hat geschrieben: Zitat: Die meisten von gestern, die nur Kopfschütteln für den Boykott übrig hatten, haben gedacht, das es wieder im Pyro, Stadionverbote usw. geht. Geil. Alles, was danach kam, schaffe ich grad nicht mehr zu lesen (Arbeit und so) Aber die These, dass die 40.000 anderen im Stadion mehrheitlich nicht lesen können hat was. Reine Selbsterfahrung. Ich habe nicht mit allen 40.000 gesprochen, aber mit recht vielen Leuten, die gegen den Boykott waren. Und da wusste eben der Großteil nicht, was so die Gründe fürs Schweigen waren. Die meisten wollten es dann auch gar nicht wissen.
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der rote
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Betreff des Beitrags: Re: Fanszene Hannover Verfasst: 14.04.2014 15:51 |
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Registriert: 05.10.2003 10:24 Beiträge: 9274 Wohnort: Oststadt
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Gegenwind hat geschrieben: einerseits hast du natürlich recht, andererseits schau dir an wie hier mit Leuten mit gegenteiligen Meinungen umgehen. Eine konstruktive Diskussion mit direkt Beteiligten halte ich hier für unmöglich. Dafür müsste erstmal eine große Anzahl User gesperrt werden. Ach was. Hier wird zwar gerne mal gestritten, aber es gibt kaum User, mit denen man nicht auch vernünftig reden kann. Jedenfalls nicht unter denen, die regelmäßig posten. Es gab schon viele leidenschaftliche Diskussionen, besonders wenn es um Trainer ging, aber ein Austausch an Argumenten ist noch immer zustandegekommen - hitzig oft, aber nur selten beleidigend oder so.
_________________ Konjugation eines unregelmäßigen Verbs
Ich bin fest.
Du bist eigensinnig.
Er ist ein dickköpfiger, unbelehrbarer Hornochse.
(Bertrand Russell)
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Gegenwind
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Betreff des Beitrags: Re: Fanszene Hannover Verfasst: 14.04.2014 17:51 |
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Registriert: 22.10.2012 01:15 Beiträge: 1012
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Dann lies dir mal den aktuellen nach dem Spiel Faden durch und konzentriere dich dabei nur auf Beiträge die das Wort Ultra enthalten. Ersetze nun gedanklich "Ultra" mit "der rote" und fühle dich ebenso angesprochen wenn von Idioten, Chaoten etc. gesprochen wird. Ich denke kaum, dass das eine Atmosphäre wäre, in der du gerne diskutieren würdest. Du hast sicher Recht, hier gibt es viele mit denen man sehr leidenschaftlich diskutieren kann, aber ebenso viele wortgewaltige die in übelster Stammtischmanier mal so richtig auf die Kacke hauen.
Dort wird unverhohlen Häme ausgeschüttet und diverse Beschimpfungen als Standartvokabeln für die angesprochenen Verwendet. Eingriff durch Moderatoren? Fehlanzeige. Man scheint unter guten Kumpels zu sein. Stop nicht ganz. Einem gewissen Gegewind wurde ein Beitrag wegen NS Bezug editiert. Der Störenfried hat dort die stumpfe Polemik gestört und einem User durch einen provozierenden Vergleich auf sein pogromähnliches Verhalten hingewiesen. Aus gesicherter Quelle weiß ich, dass ihm moderatorenseitig eine "scharfe Verwarnung" ausgesprochen wurde, und er nun weiß, dass man sich das nicht noch einmal bieten lässt.
Es gibt hier viele Leute deren Beiträge ich gerne lese und ebenso welche mit denen man kontrovers Diskutieren kann. Leider aber auch mehr als genug von denen, deren einzige Beiträge 3 Zeilen Hetz Ergüsse sind.
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Herr Rossi
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Betreff des Beitrags: Re: Fanszene Hannover Verfasst: 14.04.2014 18:37 |
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Registriert: 31.08.2008 19:56 Beiträge: 30629 Wohnort: Hannover
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Äh, dieser Samstag war auch aus anderer Hinsicht ein Tiefpunkt für die hiesige Fanszene. Wegen der Randale nach dem Derby hat die Polizei das Spiel als Risikospiel eingestuft und entsprechendes Personal bereitgestellt. Als Krönung wartete ein Wasserwerfer am CY-Hotel!  Unsere Gäste aus Hamburg waren auch geschockt und fragten: "Was is'n hier los?" Alles nur wegen ein paar schmollenden sogenannten "Fans"! 
_________________ „Bei einem Fußballspiel verkompliziert sich allerdings alles durch die Anwesenheit der gegnerischen Mannschaft.“
Jean Paul Sartre
Zuletzt geändert von Herr Rossi am 14.04.2014 20:04, insgesamt 1-mal geändert.
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Schock
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Betreff des Beitrags: Re: Fanszene Hannover Verfasst: 14.04.2014 18:43 |
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Registriert: 07.08.2007 12:39 Beiträge: 2024
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Es sollte mal jemand den Kollegen Gegenwind dafür loben, dass er als fast einziger die Fahnen der "aktiven Fanszene" (was im Bezug auf Sa ironischer nicht sein könnte) versucht hochzuhalten. Obwohl er dieser nichtmal anzugehören scheint. Also ICH ziehe zumindest meinen imaginären Hut. Für mich bleibt es aber dabei, dass jene, die eigentlich immer die treuesten der Treuen waren gestern der riesengroße Verlierer des Spieltags waren. An jedem Pfeiler hing der übergroße Apell, sich dem anzuschliessen und die Begründung, warum mal wieder Boykott ist. Hanswurst hat geschrieben: ... mit recht vielen Leuten, die gegen den Boykott waren. Und da wusste eben der Großteil nicht, was so die Gründe fürs Schweigen waren. Die meisten wollten es dann auch gar nicht wissen. Ich habs meinen Sitznachbarn auch erklärt (kamen wie üblich erst kurz vor knapp an). Mit recht ähnlichem Ergebnis übrigens. Weiter als bis zu "is mal wieder Boykott" brauchte ich gar nicht zu reden, als meine Nachbarn sich über das Fehlen der Banner unter uns wunderten, da winkten sie schon ab. Auch wenn ihnen in ihren Anliegen viele gerne bereit sind zuzustimmen, im Abstiegskampf die Unterstützung verweigern schien für kaum einen eine Option zu sein. Und - wenn ich das mal so sagen darf - es ist das immergleiche. Bwuäh, irgendwas ist, also schmollen wir. Schon im Lauf der vielen drölfundneunzig letzten Boykotte zeichnete sich die Tendenz ab, dass es nur eine Frage der Zeit ist, bis der Tag kommt, an dem das mal scheitert. Das Spiel gegen den HHSV dafür auszusuchen war Scheitern mit Ansage. Hier die HHSV Fans, die eingeschworen sind auf 90 Min Vollgas und Kritik danach - dort die 96 Supporter, die sich in Schweigen hüllen. Es hätte jetzt keines akademischen Grades bedurft, um zu realisieren, dass "die da drüben" HSV rufen. Das machte es für die Süd und West einfach leichter, irgendwo einzusteigen und dann die Kurve zu 96 zu kriegen. Und vielleicht - nur vielleicht - war es die Gesamtsituation, dem Willen der Mannschaft und als Protest gegen die UH BN einfach leichter, mal ein bisschen lauter und motivierter zu sein, als sonst. Wenn dann Leidenschaft auf dem Rasen und auf den Rängen gelebt wird und dieser Gruppe Mehrheitlich nicht aufgeht, dass sie so grade zum Feindbild aller anderen werden, scheint die Eskalation vorprogrammiert. Wie sollen denn die beiden Gruppen und ihr Gesicht wahrend aus dem Schlamassel wieder rauskommen? Wäre die Wiederaufnahme des Supports beim nächsten Heimspiel (nächsten Freitag abend???) nicht das Eingeständnis einer krachenden Niederlage? Würde ein Fortsetzen der zur Schau gestellten Gleichgültigkeit nebst Provokation der (und durch die) anderen "Zuschauer" in der Nord nicht nur noch weiter isolieren? Wäre die Rechnung der Gruppen aufgegangen und die Stimmung wäre mies gewesen und die Mannschaft hätte verloren - ich glaube, wir würden heute ganz anders diskutieren. So haben wir eine Situation, in der ich keine Ahnung habe, wie die beiden Gruppen wieder Teil der Stadionfamilie werden sollen, ohne ihr Gesicht zu verlieren. Ich wäre allerdings auch nicht komplett verwundert, wenn dies zukündtig der ehrenwerte West-Eckblock übernehmen würde, falls es wieder mal was längerdauerndes werden sollte.
_________________ Wer Großbuchstaben findet, darf sie behalten...
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