Fanszene Hannover Moderations-Bereich |
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Adolar58
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Betreff des Beitrags: Re: Fanszene Hannover Verfasst: 16.04.2014 10:13 |
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Registriert: 26.09.2005 18:27 Beiträge: 3170 Wohnort: Schönebeck/Elbe
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kerze hat geschrieben: ..... daß die Gruppe der Ultras schlicht zu klein ist, um durch Schweigen effektiv einen Protest zum Ausdruck zu bringen.
ich glaube "zu klein" ist der falsche Begriff. Am Samstag hat sich m.E. herausgestellt, dass die Ultras eher als bedeutungslos einzustufen sind. Mit Ihrer Aktion haben sie sich selbst ins Knie geschossen.
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chelsea
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Betreff des Beitrags: Re: Fanszene Hannover Verfasst: 16.04.2014 10:28 |
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Registriert: 21.01.2003 11:54 Beiträge: 8150
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Sooo überragend fand ich den Support am Samstag ohne Ultras nicht ! Man hat überwiegend die Hamburger gehört und das in einem Heimspiel,in dem es eigentlich um fast alles geht... Die meisten "Fussball-Gucker" kriegen doch die Klappe leider nicht auf ! Sollten die Ultras den Support wirklich für ein Jahr einstellen,dann haben wir bald Fürther oder Hoffenheimer Niveau,von der Lautstärke her. Dann hört man überwiegend die Auswärtigen ! So etwas ist in Schalke,Frankfurt,Hamburg oder Düsseldorf undenkbar !! Da bölkt das ganze Stadion ! Aber dort ist auch die Zahl der "Eventies" überschaubarer... 
_________________ You can change your partner,
you can change your religion,
but you can never change your team
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Orange
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Betreff des Beitrags: Re: Fanszene Hannover Verfasst: 16.04.2014 10:41 |
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Registriert: 16.01.2013 14:59 Beiträge: 6114
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Nur die Gruppierung selbst hat einen Einfluss darauf, was mit ihnen passiert. Selbstbestimmung. Die Ultras tun das, ohne Rücksicht, je nach Gemütslage. Der Verweis darauf,- im Speziellen- die Ultras würden alleine die Zustände in der "Kurve" regulieren, Faschos und ähnlich Verblödeten und Vorboten, daran hindern, sich "breit zu machen", halte ich für etwas zu überhöht. Der Nordkurve und jedem anderen mündigen Stadionbesucher, traue ich es zu, verantwortungsvoll und "demokratisch" zu handeln, daher wird es schwierig für solche Gesinnungen, zumindest in Hannover, im Stadion Fuss zu fassen, auch eben ohne Ultras. Somir befürchte ich keine Veränderung in der zusammensetzung der Supporterszene, das Unterlaufen von den Rechtsextremen. Für ihr Glück sind die Ultras selbst verantwortlich, ist ja auch eine Gruppe mit freien und starken Willen, sagen die Ultras. Momentan arbeiten sie sich am Martin Kind, mehr oder weniger erfolgslos ab, aber mit der Zeit werden sie aus ihren Erfahrungen die richtigen Lehren ziehen und gewachsener und gestärkter daraus hervorgehen. Alles braucht seine Zeit, eben.
Also, viel Glück bei ihren Bemühungen.
_________________ ich hab Bock auf 96
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Orange
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Betreff des Beitrags: Re: Fanszene Hannover Verfasst: 16.04.2014 10:43 |
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Registriert: 16.01.2013 14:59 Beiträge: 6114
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chelsea hat geschrieben: Sooo überragend fand ich den Support am Samstag ohne Ultras nicht! Ist ja auch kein Wettbewerb gewesen. Was soll der Quatsch? Völlig am Thema vorbei.
_________________ ich hab Bock auf 96
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Erdinger
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Betreff des Beitrags: Re: Fanszene Hannover Verfasst: 16.04.2014 10:44 |
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Registriert: 31.08.2006 08:47 Beiträge: 1252
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marVin
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Betreff des Beitrags: Re: Fanszene Hannover Verfasst: 16.04.2014 10:45 |
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Registriert: 28.08.2003 15:33 Beiträge: 5173
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kerze hat geschrieben: Jeder so wie er mag.
Mir wär das nix.
Ich gehe seit Jahren zum Fußball, weil es mir Spaß macht. Wenn es mir keinen Spaß mehr machen würde oder ich merke, daß mir das alles am Ar... vorbei geht, würde ich nicht mehr hingehen. Da gibt es sicherlich sinnvollere Sachen, um die begrenzte Freizeit zu verbringen, als mich irgendwo rumzuärgern oder Dinge halbherzig zu tun. ...
Und genau das passiert ja gerade. Für mich war Fußball immer mehr als ausschließlich das Spiel auf dem Platz zu verfolgen. Das steht sicherlich im Vordergrund. Aber ich brauche auch den kulturellen Anteil. Mich mit anderen Leuten treffen. Zusammen im Stadion stehen/sitzen. Mit den unmittelbaren Nachbarn in Kontakt treten. Mich für das ganze Drumherum interessieren. Politisch aktiv mitmachen, sprich sich gegen Homophobie, Rassismus stellen. Hier Aktionen durchführen. Das hat seit ich nach Hannover gegangen bin auch eine Tradition. Da ist viel passiert. Rechte Funktionäre wurden von der Haupttribüne vertrieben. Die Notbremse muss hier erwähnt werden. Zu dieser Zeit hatten die Rechten absolute Narrenfreiheit. Beispiel: Das Naziblatt "Walstatt" wurde ohne Probleme im Stadion verkauft. Na ja..... ich muss das jetzt nicht alles aufführen. Jedenfalls ist viel passiert in Hannover. Und es hat sich tatsächlich eine stimmungsvolle und bunte Kurve entwickelt. Die auch oft kritische Töne anstimmte und Dinge ansprach, die vereinsseitig gerne übersehen wurden. Beispiel die Tagung der NPD im Vereinsheim von Hannover 96. Jedenfalls hat sich meiner Ansicht nach Martin Kind die Problematik rund um das Abbrennen von Pyro geschnappt und diese zu seinen Gunsten missbraucht. Er hat das zum Anlass genommen, alle Fans aus den Blöcken N16/17 in Kollektivhaftung zu nehmen. Die Rote Kurve sollte Privatpolizei in den Blöcken spielen und die Aufgabe von Überwachungskameras und echter Polizei übernehmen. Was natürlich nicht funktionieren kann. Und die RK hat gegenüber den Ultras oft darauf hingewiesen das Zündeln zu unterlassen. Und es gab zwischen der RK und der UH auch Probleme. Beispielsweise hinsichtlich der Kartenverteilung. Aber es wurde immer eine Lösung gefunden. Dieses geschah sicherlich auch zu Gunsten des Vereins. Der Dachverband war eine gut funktionierende vermittelnde Organisation. Das waren die Guten. Aber die können auch nicht verhindern, wenn jemand bewusst Vorschriften bricht, in welcher Form auch immer. Der Verein hat dann damit angefangen der RK jegliche Existenzgrundlage zu entziehen. Es ist viel zerbrochen. Und es geht noch weiter. Und wenn man das alles direkt miterlebt hat, ist man wütend. Dann ist man traurig und fassungslos. Und irgendwann resigniert man. Was jetzt mit der Nordkurve passiert ist schlimm. Aber ich habe nicht das Gefühl, auf der Geschäftsstelle sitzt auch nur eine Person die überhaupt in der Lage ist abzuschätzen wer da gerade abwandert und die Schnauze voll hat. Das ist nicht nur die UH. Das sind eben auch die Menschen, die für eine bunte und tolerante Kurve eingestanden sind. Ich halte für mich den Zenit fest, mit vielen guten Leuten in Europa mit 96 unterwegs gewesen zu sein. Das war unglaublich großartig. Sevilla war mit Abstand meine schönste Auswärtserfahrung. Nicht nur das Spiel. Auch die Feierlichkeiten in der Stadt bis die Sonne wieder aufgegangen ist. Man stand auf Tischen vor den Kneipen und feierte zusammen die vorbeifahrenden Müllfahrzeuge ab, die frühmorgendlich ihre Arbeit aufnahmen. Das war unglaublich. Aber der Verein will nicht reden. Der will nichts hören. Martin Kind will genau den Fan, der auf seinem Platz sitzt. Dafür die Kohle auf den Tisch legt, ohne zu murren. Überteuerte Fanartikel und die Plörre im Stadion konsumiert. Aber Kritik geübt werden darf keine. Die ganze Geschäftsstelle ist auf diesen Kurs geeicht. Schließlich will man eine Marke etablieren. Kein Weg außer: Das gut zu verkaufende Premiumgut Bundesliga-Fußball. Gerne sollen ganz viele Leute ins Stadion kommen, die sich im Fanshop nen Schal kaufen, ne Wurst und ein Getränk im Stadion zu sich nehmen und "nur" das Spiel verfolgen. Toll. Gerne. Kenne ich viele von. Passt. Die kennen auch mich und schütteln mit dem Kopf wie ich meinen Spieltag gestalte. Aber das ist in Ordnung, man mag und akzeptiert sich. Aber was für eine undifferenzierte Plörre entstanden ist, die nur noch gegen eine Gruppe wettert die aus ganz vielen verschiedenen Menschen und Gruppierungen besteht. Hier wird sie "aktive Fans" genannt. Dieses vertreibende Vorgehen wird und wurde vom Verein initiiert, die Presselandschaft in Hannover hofiert Kind und seine Vorstellungen unkritisch, die hinterfragen nichts. Und der Großteil des Publikums schluckt das alles. Das kann es nicht sein. Bzw. ist es auch nicht mehr für mich.
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Kuhburger
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Betreff des Beitrags: Re: Fanszene Hannover Verfasst: 16.04.2014 10:51 |
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Registriert: 02.07.2010 20:46 Beiträge: 15319 Wohnort: Quedlinburg
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Wer oder was "Eventies" sind, müßte man aber dann noch klären... In meinem Verständnis sind das jene, die sich eher weniger für Fussball interessieren.
_________________ „Und Sie, Herr Lienen, haben Sie früher auch mal Fußball gespielt?“
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Ladykay
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Betreff des Beitrags: Re: Fanszene Hannover Verfasst: 16.04.2014 11:06 |
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Registriert: 05.10.2012 20:42 Beiträge: 1326 Wohnort: Hannover-Südstadt
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@marVin , ganz starker Beitrag !! Vielen Dank dafür!!
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Maxy1896
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Betreff des Beitrags: Re: Fanszene Hannover Verfasst: 16.04.2014 11:10 |
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Registriert: 07.05.2005 11:16 Beiträge: 1461
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Orange hat geschrieben: Nur die Gruppierung selbst hat einen Einfluss darauf, was mit ihnen passiert. Selbstbestimmung. Die Ultras tun das, ohne Rücksicht, je nach Gemütslage. Der Verweis darauf,- im Speziellen- die Ultras würden alleine die Zustände in der "Kurve" regulieren, Faschos und ähnlich Verblödeten und Vorboten, daran hindern, sich "breit zu machen", halte ich für etwas zu überhöht. Der Nordkurve und jedem anderen mündigen Stadionbesucher, traue ich es zu, verantwortungsvoll und "demokratisch" zu handeln, daher wird es schwierig für solche Gesinnungen, zumindest in Hannover, im Stadion Fuss zu fassen, auch eben ohne Ultras. Somir befürchte ich keine Veränderung in der zusammensetzung der Supporterszene, das Unterlaufen von den Rechtsextremen. Für ihr Glück sind die Ultras selbst verantwortlich, ist ja auch eine Gruppe mit freien und starken Willen, sagen die Ultras. Momentan arbeiten sie sich am Martin Kind, mehr oder weniger erfolgslos ab, aber mit der Zeit werden sie aus ihren Erfahrungen die richtigen Lehren ziehen und gewachsener und gestärkter daraus hervorgehen. Alles braucht seine Zeit, eben.
Also, viel Glück bei ihren Bemühungen. Mir ist eigentlich völlig egal, wofür die Ultras sich entscheiden, oder ob es nach den Ultras dann keine Veränderung mehr gibt. Die Frage ist, kann sich irgendeine Gruppe oder Szene jemals in Hannover nochmal entwickeln, oder wird sie früher oder später unter der Sippenhaft untergeht? Es wird niemals einen Fanblock geben, wo zu 100% garantiert ist, Dass sich alle an alle Regeln halten. Ich sehe das rausmobben der ehemaligen Roten Kurve als Präzedenzfall: jede Gruppe, die folgt, selbst wenn sie nicht mal eine offizielle Gruppe existiert, wird irgendwann zerfallen. ich kann mir beispielsweise nicht vorstellen, dass viele Menschen Lust haben alleine in Buskonvois zu Auswärtsspielen zu fahren. Ein wahrer Fan möchte keine Anerkennung für seine Reisen und Torturen, aber das mindeste, was ein Fan braucht ist die Akzeptanz seiner Existenz. Wer hat schon Bock sich vor Gericht verarschen zu lassen? Ich gehe nämlich auch zu Auswärtsspielen, um auf bekannte Gesichter zu treffen, interessante Leute kennenzulernen. Wenn ich auf Zwangsbusreisen nicht mal mehr entscheiden kann mit wem ich den Tag verbringe, dann habe ich einfach keine Lust darauf und fahre nicht. Das kann man als sinnlosen Protest verstehen: ist es aber beispielsweise in meinem Fall nicht, sondern nur Zeichen der Resignation. Orange, ich gehe davon aus, dass Du wie viele andere den Stimmungsboykott misinterpretierst. Geschuldet aus dem Paradigma, dass die Ultras sowieso nur Selbstdarsteller sind und andere Ziele verfolgen. Ich bin kein Ultra, gehe aber davon aus, dass deren Motivation nicht mehr zu Singen mit meiner Übereinstimmt. Ich persönlich singe nicht mehr, weil ich kein Bock habe, nicht weil ich den Fortbestand der Kurve sichern möchte. Die Kurve ist in meinen Augen schon gescheitert.
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kerze
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Betreff des Beitrags: Re: Fanszene Hannover Verfasst: 16.04.2014 11:21 |
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Registriert: 15.07.2009 16:47 Beiträge: 5113
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Ladykay hat geschrieben: @marVin , ganz starker Beitrag !! Vielen Dank dafür!! Ja, finde ich auch. Leider zeigt es aber die absolute Ausweglosigkeit aus der aktuellen Situation auf. Mit dem Schweigeprotest werden die Ultras nichts und niemanden erreichen. Im Gegenteil, werden sie vermutlich von einem Großteil der Leute, auch durch die Presse befeuert, als Selbstdarsteller angeprangert. Den Dialog will offenbar keiner, auch der Verein nicht. Es ist jammerschade, daß rund um die leidige Pyro-Auseinandersetzung das sonstige Wirken der "organisierten Fans" vollkommen verdrängt wurde. Gerade in den von dir benannten Themenkreisen - vor allem im Kampf gegen rechts oder auch die weitere Kommerzialisierung des Fußballs - kann ich jedenfalls für mich große Schnittmengen ausmachen. Im Grunde ist das alles nur noch deprimierend.
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Orange
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Betreff des Beitrags: Re: Fanszene Hannover Verfasst: 16.04.2014 11:28 |
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Registriert: 16.01.2013 14:59 Beiträge: 6114
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Marvin, du wirst in deinem Leben noch viel mehr Veränderungen erfahren. Ist das jetzt eine Überraschung, oder etwa doch nicht? Wenn man das so liest, wie viel Spass du hattest, dann muss ich gestehen, ich habe Mitgefühl für dich und ähnlich denkenden Leuten. Gute Zeiten kann man erst dann richtig einordnen, wenn sie schon fast oder vollständig vorbei sind, stimmts? Aufhalten kann man jedoch nicht viel, den Lauf der Zeit sowieso nicht. Du prangerst die furchtbaren Vereinsstrukturen bei Hannover 96 an, und verstärkt die, die noch zu erwarten sind. Keine "Angst", es wird alles so kommen und noch viel schlimmer. Soll ich dir was sagen, mir sind die Vereinsstrukturen egal, denn die Veränderungen sind nicht aufzuhalten, keine Verantwortlicher kümmert sich um unsere Meinung, aber mal ehrlich, können sie auf uns Rücksicht nehmen? Bist du Unternehmer? Du verstehst meine Frage sicherlich. Ich gehe ins Stadion- wegen Fussball, gucke Fussball, sammele meine Eindrücke und danach gehe ich wieder raus. Völlig unproblematisch. Martin Kind kann mir nichts, und wenn ich mich bedrängt fühle, dann reagiere ich. Aber Resignieren oder Aufgeben, das ist nichts für mich.
_________________ ich hab Bock auf 96
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Orange
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Betreff des Beitrags: Re: Fanszene Hannover Verfasst: 16.04.2014 11:36 |
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Registriert: 16.01.2013 14:59 Beiträge: 6114
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Maxy1896 hat geschrieben: Orange, ich gehe davon aus, dass Du wie viele andere den Stimmungsboykott misinterpretierst. Geschuldet aus dem Paradigma, dass die Ultras sowieso nur Selbstdarsteller sind und andere Ziele verfolgen. Nein, wirklich. Diesmal auch wieder nicht, denn ich lerne ja auch dazu. Noch vor 2 Jahren vielleicht, das hat mir ein bischen was nicht gepasst. Mir fällt natürlich immer wieder was dazu ein, wie man es besser machen könnte. Berechtigte Gründe haben die Ultras und alle anderen ja auch, unzufrieden zu sein.
_________________ ich hab Bock auf 96
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Kuba libre
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Betreff des Beitrags: Re: Fanszene Hannover Verfasst: 16.04.2014 11:41 |
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Registriert: 16.06.2012 14:02 Beiträge: 8786 Wohnort: Hannover, gebürtiger Dortmunder
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@marVin
Vorab erstmal: Toller Beitrag! Ich würde es mal pädagogisch versuchen: Was brauchst Du/Ihr (ich gehe davon aus, dass es etliche resignierende Herzblutfans wie Dich gibt), um bei den Verantwortlichen Gehör zu finden, um sie darauf hinzuweisen, dass sich gerade nicht die abkehren, die man loswerden will, sondern noch viel zahlreicher diejenigen, die man eigentlich dringend bräuchte?
Gegenwind hatte das hier neulich ganz gut beschrieben. Warum versucht man es immer mit der Abgrenzung zum Eventfan, um auf sich aufmerksam zu machen? Warum geht man es nicht positiv an und versucht die Dinge herauszustreichen, die für alle Anhänger gleichsam wichtig sein können beim Stadionbesuch? So wie Eventies es genießen können, wie eine durch die Kurve gemachte Stimmung sie mitnimmt, ist es doch auch den Stimmungskannonen wichtig, eine möglichst große Resonanz dabei zu erzeugen.
Die Auflösung der Roten Kurve war vermutlich mit eine der dümmsten Aktionen, die die Vereinsführung in den letzten Jahren mit zu verantworten hat. Warum nicht auf die Verantwortlichen zugehen und mit denen zusammen einen neuen Dachverband gründen, der versucht gemeinsame Interessen eines Großteils der Anhänger und des Vereins miteinander zu verbinden?
_________________ BVB - Malaga am 09.04.2013: Kronen-Zeitung: „Ein Spiel für die Ewigkeit" Corriere della Sera: „Borussia mit dem letzten Atemzug" Daily Mirror: „Der BVB ist wiederauferstanden von den Toten“ Kuba libre: Was? Was war das denn?
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IQ1000
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Betreff des Beitrags: Re: Fanszene Hannover Verfasst: 16.04.2014 11:49 |
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Registriert: 26.05.2009 12:42 Beiträge: 5090 Wohnort: Wedemark
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Natürlich ist es nicht in Ordnung wie der Verein mit seiner 'Aktiven Fan Szene' umgeht aber die Frage ist doch kann man es noch ändern? Will man es noch ändern? Und wenn ja wie könnte man es noch ändern?
Es wurden auf beiden Seiten Fehler gemacht, wenn man noch irgendwo ein Interesse hat etwas zu bewegen dann muß der Dialog wieder hergestellt werden.
Mit schweigen kann man nichts ändern.
Dialog und Sachliche Argumentation sind das einzige was etwas bewegen kann.
Sich Schmollend in die Ecke setzen und zu hoffen das sich etwas bewegt, ist meiner Meinung nach der absolut falsche Weg.
_________________ Zitat Leon Andreasen : „Wer nicht bereit ist, zu kämpfen, soll an die Tür vom Trainer klopfen und abhauen.
"Ich bin gegen Pyro"
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Bavenstedter
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Betreff des Beitrags: Re: Fanszene Hannover Verfasst: 16.04.2014 12:11 |
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Registriert: 11.10.2013 11:58 Beiträge: 4144 Wohnort: Hildesheim
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Kuba libre hat geschrieben: Warum nicht auf die Verantwortlichen zugehen und mit denen zusammen einen neuen Dachverband gründen, der versucht gemeinsame Interessen eines Großteils der Anhänger und des Vereins miteinander zu verbinden? Die Frage stelle ich mir auch, nachdem ich die vielen sachlichen Beiträge gelesen habe. Respekt dafür an Gegenwind, marVin und Maxy1896. Jetzt ist mir vieles deutlich klarer geworden und ich habe ein gewisses Maß an Verständnis für die aktuelle Entwicklung der "aktiven Fanszene". Ein Ausweg aus diesem Dilemma kann wohl nur auf Grundlage der von Kuba libre benannten Idee funktionieren. Aber dafür müssten wohl beide Seiten über ihren Schatten springen. Ich wünsche mir, dass das gelingen mag.
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96HD
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Betreff des Beitrags: Re: Fanszene Hannover Verfasst: 16.04.2014 12:27 |
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Registriert: 15.08.2010 17:34 Beiträge: 2066
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Der aktuelle Supportboykott ist Ausdruck und Folge einer langjährigen Frustrationsspirale zugleich. Leider gleicht er einem Schreiben einer Flaschenpost an Kind und Verein. Ob die Botschaft jemals den Adressaten erreichen wird, wage ich zu bezweifeln. Die berechtigte Frage wird sein, wer die Flaschenpost stattdessen finden wird? Einige von Euch brachten hierbei bereits einige andere Bestrebungen ins Spiel, die in das Stadion drängen könnten.
Mir persönlich ist das alles zu "final". So festgefahren der Konflikt auch sein mag, es gibt andere Möglichkeiten. Martin Kind und Verein erreicht man nicht im Stadion - schon gar nicht als Teil einer Gruppe im heterogenen Großen und Ganzen. Wenn der Stimmungsboykott bis jetzt zu etwas geführt hat, dann dazu, dass jetzt "Trittbrettfahrer" oder aber auch Fans, die in der jetzigen Situation große Angst um das sportliche Wohl des Vereins haben, sich gegen die eigene aktive, organisierte Fanszene stellen. Diesen "Beißreflex" konnte ich in N17 sehr gut beobachten. Viele Anhänger haben es persönlich genommen, dass die Mannschaft (der Verein) in dieser schwierigen Situation von Außen bewusst und vorsetzlich nicht unterstützt worden ist. Insofern hat die HAZ leider recht, wenn sie von ins "Abseits stellen" spricht. Die Schlussfolgerung daraus ist nun, dass sich niemand außer den Ultras für die unbestrittenen Ungerechtigkeiten seitens des Verein interessiert. Ich bin mir jedoch sicher, dass das nicht so ist - im Gegenteil. Dieser Konflikt darf nicht über den Rücken der Mannschaft ausgetragen werden - wie in Familien nicht über das Kind. Es war schlichtweg das falsche Medium an falscher Stelle - und es hat falsche Botschaften an falsche Adressaten gesendet.
Dieser Konflikt ist ausschließlich auf einer dialogischen Ebene zu lösen. Wie sieht es mit einer offiziellen Einladung von Martin Kind, Dirk Dufner, Alex Jacob sowie die beiden Fanbeauftragten zu einem großen Fankongress in der Sommerpause aus? Das Ganze könnte von einem unabhängigen Dritten (vielleicht Hansi Küpper?) moderiert werden und sollte nicht im Treff der Fanszene stattfinden, sondern an einer Stelle, an der beide Seiten nicht zuhause sind? Wenn man dem einen offiziellen Rahmen gibt und eine Presseerklärung schreibt, kann auch Martin Kind nicht verlieren. Das Ganze funktioniert sowieso nur dann, wenn jeder Beteiligte sein Gesicht wahren kann und niemand verliert. Statt des Stimmungsboykotts bis zum Saisonende könnte man im Stadion für diesen Kongress - der für jeden Fan offen ist - werben und Spenden für die Durchführung einsammeln. Das mediale Interesse wäre mit Sicherheit gegeben und andere Fans würden wieder mit in das Boot geholt werden können. Ziel der Veranstaltung sollten nicht das Aufwälzen von Beschuldigungen oder die Aufarbeitung der letzten Jahre sein, sondern das Finden einer gemeinsamen Linie für die Zukunft, in der alle Fan- und Vereinsbedürfnisse gleichermaßen beachtet und respektiert werden.
Zugegeben, das ist noch keine ausgereifte Idee. Aber die Flaschenpost wird meiner Meinung nach nicht helfen - sie wird noch mehr spalten.
_________________ "Glaube denen, die die Wahrheit suchen, und zweifle an denen, die sie gefunden haben."
André Gide
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96 alte Liebe
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Betreff des Beitrags: Re: Fanszene Hannover Verfasst: 16.04.2014 14:09 |
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Registriert: 16.11.2008 11:35 Beiträge: 506 Wohnort: Hildesheim
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96HD hat geschrieben: Der aktuelle Supportboykott ist Ausdruck und Folge einer langjährigen Frustrationsspirale zugleich. Leider gleicht er einem Schreiben einer Flaschenpost an Kind und Verein. Ob die Botschaft jemals den Adressaten erreichen wird, wage ich zu bezweifeln. Die berechtigte Frage wird sein, wer die Flaschenpost stattdessen finden wird? Einige von Euch brachten hierbei bereits einige andere Bestrebungen ins Spiel, die in das Stadion drängen könnten.
Mir persönlich ist das alles zu "final". So festgefahren der Konflikt auch sein mag, es gibt andere Möglichkeiten. Martin Kind und Verein erreicht man nicht im Stadion - schon gar nicht als Teil einer Gruppe im heterogenen Großen und Ganzen. Wenn der Stimmungsboykott bis jetzt zu etwas geführt hat, dann dazu, dass jetzt "Trittbrettfahrer" oder aber auch Fans, die in der jetzigen Situation große Angst um das sportliche Wohl des Vereins haben, sich gegen die eigene aktive, organisierte Fanszene stellen. Diesen "Beißreflex" konnte ich in N17 sehr gut beobachten. Viele Anhänger haben es persönlich genommen, dass die Mannschaft (der Verein) in dieser schwierigen Situation von Außen bewusst und vorsetzlich nicht unterstützt worden ist. Insofern hat die HAZ leider recht, wenn sie von ins "Abseits stellen" spricht. Die Schlussfolgerung daraus ist nun, dass sich niemand außer den Ultras für die unbestrittenen Ungerechtigkeiten seitens des Verein interessiert. Ich bin mir jedoch sicher, dass das nicht so ist - im Gegenteil. Dieser Konflikt darf nicht über den Rücken der Mannschaft ausgetragen werden - wie in Familien nicht über das Kind. Es war schlichtweg das falsche Medium an falscher Stelle - und es hat falsche Botschaften an falsche Adressaten gesendet.
Dieser Konflikt ist ausschließlich auf einer dialogischen Ebene zu lösen. Wie sieht es mit einer offiziellen Einladung von Martin Kind, Dirk Dufner, Alex Jacob sowie die beiden Fanbeauftragten zu einem großen Fankongress in der Sommerpause aus? Das Ganze könnte von einem unabhängigen Dritten (vielleicht Hansi Küpper?) moderiert werden und sollte nicht im Treff der Fanszene stattfinden, sondern an einer Stelle, an der beide Seiten nicht zuhause sind? Wenn man dem einen offiziellen Rahmen gibt und eine Presseerklärung schreibt, kann auch Martin Kind nicht verlieren. Das Ganze funktioniert sowieso nur dann, wenn jeder Beteiligte sein Gesicht wahren kann und niemand verliert. Statt des Stimmungsboykotts bis zum Saisonende könnte man im Stadion für diesen Kongress - der für jeden Fan offen ist - werben und Spenden für die Durchführung einsammeln. Das mediale Interesse wäre mit Sicherheit gegeben und andere Fans würden wieder mit in das Boot geholt werden können. Ziel der Veranstaltung sollten nicht das Aufwälzen von Beschuldigungen oder die Aufarbeitung der letzten Jahre sein, sondern das Finden einer gemeinsamen Linie für die Zukunft, in der alle Fan- und Vereinsbedürfnisse gleichermaßen beachtet und respektiert werden.
Zugegeben, das ist noch keine ausgereifte Idee. Aber die Flaschenpost wird meiner Meinung nach nicht helfen - sie wird noch mehr spalten. @96HD, sehr toller Bericht und super Denkansatz Nach allen was ich hier in den letzten Tagen gelesen habe ist das der Richtige Ansatz. Bin mal gespannt ob das auch umzusetzen ist. Denke auf jeden Fall das beide Seiten das gleiche Ziel haben..... Der eine will die Marke 96 etablieren und Wettbewerbsfähig sein und die Fan's wollen sich weiterhin mit Ihren Roten identifizeren können.... Beide wollen allso das Beste für unseren Club "Hannover 96" 
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Hanjo Weller
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Betreff des Beitrags: Re: Fanszene Hannover Verfasst: 16.04.2014 14:20 |
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Registriert: 21.01.2003 20:06 Beiträge: 136
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Ein paar noch nicht ganz sortierte Überlegungen....
Ultras: Ich gehe einmal davon aus, dass es sich bei den Ultras um eine jugendliche Subkultur handelt. Dafür spricht, dass gleichzeitig die "Erwachsenenwelt" mehr oder weniger geschickt provoziert wird (Pyros, Feindbild Polizei, Sprüche) und gleichzeitig aber "Liebe" eingefordert wird ("Wir sind doch so wichtig für das Stadionerlebnis und haben so tolle Choreos gemacht, seht das doch auch mal") Diese jugendliche Subkultur hat nun aber mit einem großen gesellschaftlichen Gegentrend zu kämpfen, der mitnichten nur die Ultras betrifft: das Überbehüten von Kindern und Jugendlichen. Was früher unter Kindern üblich war, dass bestimmte Konflikte ohne Erwachsene gelöst wurden, führt heute zu größeren pädagogischen Interventionen. Was früher in Jugendgruppen, Sportvereinen und Kirchengemeinden an Erlebnissen möglich war, muss heute sublimiert als Erlebnispädagogik neu erfunden werden. (Klettern im Wald ja, aber nur durch etliche Karabinerhaken abgesichert). Ein anderes Beispiel ist die absurde Vorstellung, sexuelle Gewalt an Kindern ließe sich mit einem polizeilichen Führungszeugnis für jeden Jugendgruppenleiter verhindern. Entsprechend weltfremde Gerichtsurteile in Sachen Aufsichtspflicht für Erzieher/Lehrer etc. tun ein übriges. Bei letzterem wird klar, dass es auch um eine veränderte Rechtsprechung in Sachen Haftung geht. Meine Vermutung geht ja dahin, dass DFL/DFB in Sachen Pyro viel gesprächsbereiter wären, wenn nicht die Versicherungen ihnen im Nacken säßen.... Wenn die Wasserschlachten Kölner Abiturienten zu Polizeigroßeinsätzen führen, so brauchen wir uns in Sachen Kriminalisierung von abweichendem jugendlichen Verhalten nicht wundern. Will sagen: das Ultra-Problem ist da nur ein Teil eines viel größeren Problems.
Auf der anderen Seite gehe ich aber auch davon aus, dass die "aktive Fanszene" nicht deckungsgleich mit den Ultras ist. Hier scheint es m.E. durchaus auch - mittlerweile dem jugendlichen Alter entwachsene - Personen zu geben, die auch strategisch denken könnten. Warum tun sie es nicht??? Es ist doch klar, dass wenn ich die zunehmende Kommerzialisierung des Profifußballs kritisiere, mir eben die ökonomisch davon Profitierenden zum Feind mache. Da brauche ich dann nicht rumzuheulen, das ist so. Wenn ich nun aber erkenne, dass ich mich in einem Kampf aufgrund gegenteiliger Interessen befinde, so muss ich doch vor meinen nächsten Schritten überlegen, wie der Gegner diese ausnutzen kann. Siehe Berichte über "das Schweigen" beim HSV-Spiel... Primär dazu gehören würde für mich, dem Protest ein Gesicht zu geben. So lange die Medien-Gleichung aufgeht: Kind-Kritiker gleich sich hinter schwarzen Hoodies versteckenden Gewalttätern, werde ich jede mediale "Schlacht" verlieren. Und es müsste möglich sein, die Schwachstellen des Gegners auszunutzen. Ich vermute bei einem erklecklichen Teil der Stadionbesucher einen Bezug zum Amateurfußball (mit seinen Gepflogenheiten). Warum nicht mal Martin Kind dieses offensiv vorwerfen? Hat er jemals nach einem grandiosen Sieg verschwitzt in der Kabine eines Kreisligavereins gesessen und ein paar Bierchen zu viel getankt? Hat irgendjemand MK schon mal auf der Nord oder West gesehen? War er schon mal in einem Auswärtsblock dabei? Wir alle wissen, dass er dieses von seiner Persönlichkeitsstruktur nicht leisten kann. Warum ihm dies nicht immer wieder vorhalten, z.B. durch Vergleiche mit anderen Vereinspräsidenten? Aber es muss doch möglich sein, zumindest Schnittmengen zu den fußballaffinen Teilen der Stadionbesucher herzustellen. Im Gegensatz zu manchen Feindbildern hier, halte ich nicht den gesamten Rest des Stadions für "Klatschpappen/Event/Klatschvieh"-Publikum. Die gibt es natürlich auch, aber die sind eh keine Bündnispartner.
So weit erst mal...
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kerze
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Betreff des Beitrags: Re: Fanszene Hannover Verfasst: 16.04.2014 14:39 |
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Registriert: 15.07.2009 16:47 Beiträge: 5113
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Hanjo Weller hat geschrieben: Hat irgendjemand MK schon mal auf der Nord oder West gesehen? War er schon mal in einem Auswärtsblock dabei? Ulkige Vorstellung. So weit reicht die Fantasie dann doch nicht... 
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Hanjo Weller
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Betreff des Beitrags: Re: Fanszene Hannover Verfasst: 16.04.2014 14:43 |
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Registriert: 21.01.2003 20:06 Beiträge: 136
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kerze hat geschrieben: Hanjo Weller hat geschrieben: Hat irgendjemand MK schon mal auf der Nord oder West gesehen? War er schon mal in einem Auswärtsblock dabei? Ulkige Vorstellung. So weit reicht die Fantasie dann doch nicht...  Eben... und das jetzt ausnutzen: Ein Präsident, der sich zu fein ist, sein "Produkt" mit seinen "Kunden" zu teilen?
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