Schön, dieser Faden, immer wieder schön.
Als es für mich musikalisch so richtig begann, war es die Beatmusik,
die mich in ihren Bann zog.
Das war in den frühen 60ern.
Ich hatte bereits eine Ukulele, ein Banjo und eine "Wandergitarre".
Diese Musikinstrumente waren plötzlich fast so uncool,
wie, Harfe, Geige, C-Flöte, oder Triangel.
Also mußte eine Schlaggitarre her - mit einem Pickup.
Pickup war ein Tonabnehmer, den schraubte man vorsichtig an den Gitarrenhals
und schon hatte man einen elektroakustischen Wandler.
Jetzt schloss man das Kabel noch an ein olles Röhrenradio an
und schon war man Guitar-King - Rock'n'Roll-Hero.
Gesagt, getan - nee, eben nicht. Mein Sparbuch erklärte meine Mutter für tabu
und der Inhalt vom Sparschwein war nicht fett genug - so sehr sparsam - naja,
deshalb hieß es ja auch Sparschwein.
Als Balljunge beim Tennis und als Autopolierer hatte ich dann irgendwann die Kröten zusammen.
Ein kleiner Heizungskeller wurde zum Fetenraum umfunktioniert,
Eierpappen unter die Decke geklebt und der komplette Raum
mit Zeitungsausschnitten über die Beatlemania tapeziert.
Diese Musikzeitschriften bekam ich teilweise direkt aus Englang geschickt -
das waren richtige Schätze.
Musical Express, Melodiemaker, Record Retailer, Rolling Stone, Rave etc.
Die Bravo gab es natürlich auch schon, allerdings war die überhaupt nicht angsagt,
deutschsprachige Mucke war völlig daneben,
wir nannten dieses Gestümper: Ostzonen-Beat.
The golden sixties - fast täglich kamen neue Bands zum Vorschein,
vielen hatten ein Hit und verschwanden wieder in der Versenkung.
Für mich und meine Beatbrothers waren sie zur damaligen Zeit
trotzdem ganz einfach unsere Hereos.
Nun sind hier in diesem Faden schon viele Meisterwerke gepostet wurden,
richtig Anspruchsvolles und musikalisch Hochklassiges.
Doch ganz am Anfang ging es noch sehr "überschaubar" zu:
fast schlicht & geschmacklos - es reichten:
Gitarre, besser zwei, und Akkorde - drei,
etwas, wo man draufhauen konnte (OMO-Pappeimer, oder Waschbrett),
erneut ein weiterer Waschmittel-Pappeimer, DASH, oder PERSIL
eine mittig gespannte No-Name-Perlon-Wäscheleine -
dumm, dumm, du,du, dumm, du, du, du, dumm, dumm - satisfaction,
fertig war der selbstgebaute Bass.
Jetzt noch frisch gewaschene Haare, gern etwas länger, damit man sie schütteln konnte
und dazu einen lässigen Jungmann, der englische Texte auswendig nachsingen konnte ...
dann kam dabei so etwas raus.
https://www.youtube.com/watch?v=hH7JzTI0iashttps://www.youtube.com/watch?v=C1RtV20zLK8Geld haben wir damit nicht gemacht, aber Nachbarn verärgert und zwar nachhaltig ....
und wir fanden uns unwiderstehlich, so halbstark, dass wir vor Kraft kaum laufen konnten,
in unseren pico-bello gewienerten Beatle-boots.
Ja - so war'n wir damals ...