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 Fanszene Hannover Moderations-Bereich
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 Betreff des Beitrags: Re: Fanszene Hannover
BeitragVerfasst: 18.12.2014 14:49 
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SFR-96 hat geschrieben:
Mir gefällt die Stimmung. Dynamisch, Spontan, ehrlich, herzlich und auf das Spiel gerichtet.
Viel besser als die Statische gezwungene Dauerbeschallung.


Welche Stimmung? Meinst Du die 2-3 HSV-Rufe? Der Stadionbesuch war diesmal erträglich.
Zum einen, da man nach der 2:0 Führung Stimmung wie von selbst erzeugt.
Zum anderen, da Augsburg keinen Anhang mitbrachte, der uns gnadenlos die massiven Defizite aufzeigt.

Deprimierend und grausam war das Gepfeife gegen Gülselam.
Insofern war es wieder ein bitterer Abend.

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„Kriminelle haben im Fußball nichts zu suchen!"
― Uli Hoeneß


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 Betreff des Beitrags: Re: Fanszene Hannover
BeitragVerfasst: 18.12.2014 15:00 

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Kürmel hat geschrieben:
Das ist aber grundlegend falsch. Das Phänomen Ultra gibt es doch überhaupt erst WEIL damals die Stimmung auf dem Nullpunkt angekommen war. Und die damaligen "Gründungsultras" waren doch eben der harte Kern der überhaupt noch Stimmung gemacht hat und sich in Form einer Ultragruppierung einfach nur organisiert hat. Wobei man das hier auf die ganze Fanszene erweitern muss. Nicht jeder der Stimmung gemacht hat ist dann Ultra geworden, aber Teil dieser Szene die jetzt weg ist.

...

Damit aber nicht genug. Die Mentalität ist eine ganz andere. Ganz früher war man Teil des Vereins, man saß nur wenn man gesundheitlich nicht anders konnte. Der Besucher wurde dann immer mehr zum klassischen, bequemen Kunden erzogen. Vor 20 Jahren hat man sich gefreut wenn überm Block im Regen ein Dach war. Heute ist es unvorstellbar das man 90 Minuten bei Dauerregen im Block steht. Genau so ist es beim mitmachen bzgl. Stimmung. Mal aufstehen und klatschen, das ist heute schon das Maximum was der bequeme Zuschauer macht. Am liebsten sind im ja Klatschpappen, bequemer geht es nicht.

Trotz aufkeimender Kommerzialisierung war es damals immerhin noch das verruchte das die jungen Leute gereizt hat. Die Abenteurer. Die Energie der Kurve. Oder zumindest das Zugehörigkeitsgefühl.

Damit immer noch nicht genug. Eine Szene braucht einen gewissen Nährboden und Freiheiten. Dazu zählen banale Dinge wie freie Platzwahl (um sich zu finden), niedrige Eintrittspreise (damit der Nachwuchs überhaupt eine Chance hat), Freiheiten um sich aktiv einzubringen (Gruppenzugehörigkeit entwickeln) und auch das ständige Auswärtsfahren um sich zu festigen und "einzuspielen".


Ich weiß nicht, von solchen Pauschalisierungen halte ich nicht besonders viel. Ich kann mich oder meine Freunde in deiner Abhandlung jedenfalls nicht wiederfinden.

Wann genau war denn die Stimmung auf dem Nullpunkt, daß sich neue Gruppen formieren mußten? Den Zeitpunkt muß ich verschlafen haben.

Meine Freunde und ich waren und sind bis heute Anhänger der Mannschaft gewesen. Der Verein als Gebilde hat uns eigentlich vor 30 Jahren genauso wenig interessiert, zumal wir als aktive Mitglieder anderen Vereinen angeschlossen waren. Vor 30 Jahren hatte der Verein Hannover 96 eben auch nur solche Mitglieder, die in einer Sparte auch aktiv waren. Das war eben so üblich. Daß möglicherweise diese speziellen Mitglieder der Entwicklung kritisch gegenüber stehen, kann ich ja noch nachvollziehen. Die vermeintliche Bindung der übrigen Fans war doch eher rein auf das Fußballteam limitiert, daß letztlich ja nicht nur den Verein repräsentiert, sondern die ganze Stadt. "Meine Mannschaft aus meiner Stadt" ist für mich schon immer das Bekenntnis gewesen.

Warum man früher mehr gestanden hat, hatte sicher mehrere Gründe. Zum einen gab es kaum Sitzplätze in den Stadien und als Schüler oder Student hatte man auch keine Kohle, wenn man zudem noch DB Tickets kaufen mußte und natürlich wollte man im Stadion auch da sein, wo der Rest der eigenen Anhängerschaft war.

Wenn man heute als etwas älterer Mensch sich nicht mehr ins Gedränge mit den ganzen Jungspunden stürzen möchte und vom erweiterten Sitzplatzangebot - in der eigenen Kurve - Gebrauch macht, kann ich darin noch keinen Einbruch der Fanleidenschaft erkennen und schon gar nicht das Bedürfnis, irgendwelche Klatschpappen zu halten/bedienen. Da macht man es sich vielleicht in der Argumentation auch ein wenig zu einfach. Ich ärgere mich schon ein wenig darüber, daß man sozusagen als derjenige, der eben zu seiner Zeit Vollgas gegeben hat, nunmehr automatisch zum Kind-Getreuen Kunden abqualifiziert wird.

ElFi hat sicher recht, wenn er geltend macht, daß Meinungsfreiheit nicht an den Stadiontoren zurückbleiben muß.

Gleichfalls kann oder sollte man aber auch akzeptieren können, daß einige eben eine andere Meinung haben - über Kind, seine Verdienste, dem Wesen und Wirken der Ultras oder was auch immer oder es schlicht Leute gibt, die das alles gar nicht interessiert und die einfach nur Fußball sehen wollen.

Es ist m.E. auch nicht legitim, wenn Handlungsweise der Unzufriedenen gegenüber den anderen Fans nun dahin geht: "wenn wir den Fußball nicht so genießen können, wie wir das wollen, sollt ihr das auch nicht".
Ich finde auch den Vergleich mit dem Streikrecht überhöht. Dort geht es um Arbeitsbedingungen, Einkünfte, Joberhalt, also um das Elementare. Hier reden nach wie vor über Fußball bzw. eine Freizeitbeschäftigung.


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 Betreff des Beitrags: Re: Fanszene Hannover
BeitragVerfasst: 18.12.2014 15:19 

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Discostu hat geschrieben:
SFR-96 hat geschrieben:
Mir gefällt die Stimmung. Dynamisch, Spontan, ehrlich, herzlich und auf das Spiel gerichtet.
Viel besser als die Statische gezwungene Dauerbeschallung.


Welche Stimmung? Meinst Du die 2-3 HSV-Rufe? Der Stadionbesuch war diesmal erträglich.
Zum einen, da man nach der 2:0 Führung Stimmung wie von selbst erzeugt.
Zum anderen, da Augsburg keinen Anhang mitbrachte, der uns gnadenlos die massiven Defizite aufzeigt.

Deprimierend und grausam war das Gepfeife gegen Gülselam.
Insofern war es wieder ein bitterer Abend.


Beste 2. Liga Stimmung war das gegen Augsburg, wie eine Zeitreise. Es brodelt viel mehr und wenn das Spiel Kacke ist, dann merkt man das auch. Ist das Spiel top, tobt auch die Menge. Ich finds besser, mir auch egal, wenn ich damit allein da stehe.

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 Betreff des Beitrags: Re: Fanszene Hannover
BeitragVerfasst: 18.12.2014 15:19 

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kerze hat geschrieben:
Wann genau war denn die Stimmung auf dem Nullpunkt, daß sich neue Gruppen formieren mußten? Den Zeitpunkt muß ich verschlafen haben.

Ich meine die Zeit Mitte/Ende der 90er. Wobei das auch nicht speziell auf Hannover bezogen war, sondern deutschlandweit. In Hannover war die Situation ja auch nochmal anders, auf Grund der Ligazugehörigkeit zu dieser Zeit.

Ich würde es auch weniger "formieren" nennen also "organisieren". Der zweite wichtige Punkt für diesen Zusammenschluss neben der Stimmung war natürlich eben jene Kommerzialisierung die die Interessen der Fans verdrängte. Auch hier ist H96 kein typisches Beispiel, ab der 3ten Liga gibt es ja selbst heute noch einen drastischen Zusammenschluss zwischen Fans und Verein, sowie ein Publikum das mitnichten aus bequemen "Eventies" besteht (nicht abwertend gemeint, sondern darauf bezogen das die 3te Liga auch heute noch nicht als Event zählt).


kerze hat geschrieben:
Wenn man heute als etwas älterer Mensch sich nicht mehr ins Gedränge mit den ganzen Jungspunden stürzen möchte und vom erweiterten Sitzplatzangebot - in der eigenen Kurve - Gebrauch macht, kann ich darin noch keinen Einbruch der Fanleidenschaft erkennen und schon gar nicht das Bedürfnis, irgendwelche Klatschpappen zu halten/bedienen. Da macht man es sich vielleicht in der Argumentation auch ein wenig zu einfach. Ich ärgere mich schon ein wenig darüber, daß man sozusagen als derjenige, der eben zu seiner Zeit Vollgas gegeben hat, nunmehr automatisch zum Kind-Getreuen Kunden abqualifiziert wird.

Dann hast du mich missverstanden. Es ging definitiv nicht um Pro- und Contra Kind. Es ging auch nicht um besserer Fan oder schlechterer Fan. Es ging um aktiv und nicht aktiv. Genauer gesagt um Fanblock und nicht Fanblock. Genau so wenig wie der Stehplatzbesucher nichts zur Situation im VIP Bereich sagen kann, kann der VIP Logen Besucher nichts zur Situation im Stehplatzbereich sagen. Und wer sich nicht aktiv einbringt hat es zumindest sehr schwer sich damit zu beschäftigen, welche Steine einem da in den Weg gelegt werden.

Wie gesagt, das ist in keinster Form abwertend gemeint. Wer jahrelang im Fanblock stand weiß sicherlich wie es zu der Zeit dort war. Aber er weiß dennoch nicht wie es heute dort ist. Genau so wie diejenigen im Fanblock nicht wissen was auf der Haupttribüne abgeht.


kerze hat geschrieben:
Ich finde auch den Vergleich mit dem Streikrecht überhöht. Dort geht es um Arbeitsbedingungen, Einkünfte, Joberhalt, also um das Elementare. Hier reden nach wie vor über Fußball bzw. eine Freizeitbeschäftigung.

Für viele Leute ist es weit mehr als nur eine Freizeitbeschäftigung. Das Arbeit das A und O im Leben sein soll, sieht auch nicht jeder so. In jeder Kurve gibt es hunderte Leute die wegen ihrer Vereinsliebe gescheiterte Beziehungen oder diverse Kündigungen aufweisen können. Und noch viel mehr die regelmäßig Stress mit Arbeitgebern und Partner bekommen. Gerade was Urlaubstage angeht.

Zudem ist es ja etwas ideelles. Man steht für etwas ein das man aus Überzeugung für richtig hält. Kapitalismus-, Konsum- und Gesellschaftskritisch. Für Meinungsfreiheit, Unschuldsvermutung, gegen Sippenhaft und Repression.

Das kann jeder für sich selbst bewerten, ich jedenfalls ordne das moralisch weitaus höher ein als ein Kampf um 100€ mehr im Monat.



SFR-96 hat geschrieben:
wenn das Spiel Kacke ist, dann merkt man das auch. Ist das Spiel top, tobt auch die Menge. Ich finds besser, mir auch egal, wenn ich damit allein da stehe.

Eben exakt genauso wie im Theater. Unterhaltet mich ihr 11 Angestellten, dafür hab ich Eintritt bezahlt.


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 Betreff des Beitrags: Re: Fanszene Hannover
BeitragVerfasst: 18.12.2014 15:22 

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Ich schließe mich kerze im Wesentlichen an.

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 Betreff des Beitrags: Re: Fanszene Hannover
BeitragVerfasst: 18.12.2014 15:46 

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Die Mehrheit der Menschen ist noch nie ins Stadion gegangen um da zu Supporten und um Stimmung zu machen. Die Leute wollen Fussball gucken, Ihrem Verein verfolgen, 2 Stunden Unterhalten werden. Das war nie anders. Nicht vor 10 oder vor 30 Jahren.

Die Fans in H31 waren Exoten und so sind es die Ultras heute auch. Mit dem Unterschied das die Ultras und die heutige Aktive Fanszene der Meinung ist das alles nach Ihrer Pfeife tanzen muss und Ihre Meinung die einzig schützenswerte ist. Mit dem I Block hat es angefangen das die Volksnahe Fankultur samt Dialog den Bach runter geht. Zu Elitär, zu Anti und zu Asozial.

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 Betreff des Beitrags: Re: Fanszene Hannover
BeitragVerfasst: 18.12.2014 15:52 
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SFR-96 hat geschrieben:

Die Fans in H31 waren Exoten und so sind es die Ultras heute auch. Mit dem Unterschied das die Ultras und die heutige Aktive Fanszene der Meinung ist das alles nach Ihrer Pfeife tanzen muss und Ihre Meinung die einzig schützenswerte ist. Mit dem I Block hat es angefangen das die Volksnahe Fankultur samt Dialog den Bach runter geht. Zu Elitär, zu Anti und zu Asozial.

Entweder kennst Du die Hintergründe nicht, oder Du machst es Dir bewusst zu einfach.
Irgendwie komme ich mir hier vor wie im Hamsterrad.

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 Betreff des Beitrags: AW: Fanszene Hannover
BeitragVerfasst: 18.12.2014 15:56 

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SFR-96 hat geschrieben:

Die Fans in H31 waren Exoten und so sind es die Ultras heute auch. Mit dem Unterschied das die Ultras und die heutige Aktive Fanszene der Meinung ist das alles nach Ihrer Pfeife tanzen muss und Ihre Meinung die einzig schützenswerte ist. Mit dem I Block hat es angefangen das die Volksnahe Fankultur samt Dialog den Bach runter geht. Zu Elitär, zu Anti und zu Asozial.


Na da spricht wohl ein wahrer Kenner der Fanszene und ihre Denkweise.
Meine Güte. Versuch doch wenigstens mal, die sehr guten Beiträge der vorangegangenen Seiten, inhaltlich zu verstehen.


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 Betreff des Beitrags: Re: Fanszene Hannover
BeitragVerfasst: 18.12.2014 15:59 

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Discostu hat geschrieben:
SFR-96 hat geschrieben:

Die Fans in H31 waren Exoten und so sind es die Ultras heute auch. Mit dem Unterschied das die Ultras und die heutige Aktive Fanszene der Meinung ist das alles nach Ihrer Pfeife tanzen muss und Ihre Meinung die einzig schützenswerte ist. Mit dem I Block hat es angefangen das die Volksnahe Fankultur samt Dialog den Bach runter geht. Zu Elitär, zu Anti und zu Asozial.

Entweder kennst Du die Hintergründe nicht, oder Du machst es Dir bewusst zu einfach.
Irgendwie komme ich mir hier vor wie im Hamsterrad.

... wobei man einräumen muss, dass jetzt ein paar Hamster im Rad zugestiegen sind, die sehr, sehr interessante Beiträge schreiben. Allerdings wird es auch denen leider nicht gelingen, die ständig trollenden Hamster aus dem Rad zu schubsen, geschweige denn zum Nachdenken anregen... :wink:
Aber der Begriff der asozialen Antielite hat schon was, das musst du einräumen. Kommt für mich kurz hinter "marodierenden Horden" :mrgreen:
Hanswurst hat geschrieben:
Na da spricht wohl ein wahrer Kenner der Fanszene und ihre Denkweise.
Meine Güte. Versuch doch wenigstens mal, die sehr guten Beiträge der vorangegangenen Seiten, inhaltlich zu verstehen.

Will er nicht, ist was für die asoziale Antielite... :bubble:


Zuletzt geändert von stscherer am 18.12.2014 16:01, insgesamt 1-mal geändert.

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 Betreff des Beitrags: Re: Fanszene Hannover
BeitragVerfasst: 18.12.2014 16:00 
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stadionerlebnis hat geschrieben:
Dieses "dann bleib doch weg und such dir was anderes" ist sicherlich ein bequemer Weg für manche, aber wie kann 96-Fans das egal sein, dass eigene Fans einfach wegbleiben sollen, die den Verein über Jahre begleitet haben. Das entspricht nicht meinem Empfinden von Vereinszusammengehörigkeit.


Was hättest Du denn jetzt gern? Du sagst, Du fühlst Dich unwohl im Stadion. Deine Antwort darauf ist: Du bleibst weg! Da hast Du doch eine Lösung für Dich gefunden.

Warum sollen die anderen Fans denn damit unzufrieden sein, wenn Du das tust, was Du für richtig hältst? Wäre es nicht anmaßend von den anderen, wenn sie Dich gegen Deinen Willen ins Stadion holen würden? Oder sollen sie sich unwohl fühlen, während Du dich wohl fühlst?

Ich versteh' das nicht!

stadionerlebnis hat geschrieben:
Ich kann dich natürlich auch verstehen, aber wieso reagiert man dann nicht auf diese Rufe mit lauten HSV-Rufen. Ich glaube die Atmosphäre im Stadion ist im Moment so bizarr, weil auf diese Rufe meist nur Pfiffe folgen. Wenn 96 nach vorne spielt/den Ball hat und es kommen laute Pfiffe, dann ist das wirklich nicht förderlich.

Ich sehe die Rufe nicht als das wirkliche Problem des ganzen sondern die Reaktion darauf. Und die kann man ändern, wenn man möchte.


Die Rufe könnte man natürlich auch ändern...
Aber Du hast schon recht: Laute HSV-Rufe wären wohl besser. Vielleicht setzt sich das ja durch.


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 Betreff des Beitrags: Re: AW: Fanszene Hannover
BeitragVerfasst: 18.12.2014 16:01 

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Hanswurst hat geschrieben:
SFR-96 hat geschrieben:

Die Fans in H31 waren Exoten und so sind es die Ultras heute auch. Mit dem Unterschied das die Ultras und die heutige Aktive Fanszene der Meinung ist das alles nach Ihrer Pfeife tanzen muss und Ihre Meinung die einzig schützenswerte ist. Mit dem I Block hat es angefangen das die Volksnahe Fankultur samt Dialog den Bach runter geht. Zu Elitär, zu Anti und zu Asozial.


Na da spricht wohl ein wahrer Kenner der Fanszene und ihre Denkweise.
Meine Güte. Versuch doch wenigstens mal, die sehr guten Beiträge der vorangegangenen Seiten, inhaltlich zu verstehen.


Brauch ich nicht. Ich versteh das schon sehr gut. Ich glaub du/ihr macht es euch zu einfach.
Mir reicht was ich erlebe seit 20 Jahren. Ich kann da schon sehr gut verschiedene Trends und Verhaltensweisen erkennen die letztendlich in dieser Kultur und dem Konflikt gegipfelt sind.

Ich saß gegen Augsburg in N15 und die antwort auf die KMW rufe war Pfeifen und von den umliegenden Blöcke WURDE HSV (später auch Ultra raus) gerufen. Es findet also zum teil eine gute Umsetzung der Ablehnung der KMW rufe statt.

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BeitragVerfasst: 18.12.2014 16:15 

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Nunja. "Ultras raus" ist da mal völlig deplatziert und am Empfänger vorbei. Aber sollen sie mal machen. Passt schon.

Der H31 war exotisch und die Verhaltensweisen der Fanszene seit dem I-Block sind elitär und asozial. Ist schon klar. So einfach würde ich mir es auch gerne machen.


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 Betreff des Beitrags: Re:
BeitragVerfasst: 18.12.2014 16:21 

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Hanswurst hat geschrieben:
Nunja. "Ultras raus" ist da mal völlig deplatziert und am Empfänger vorbei. Aber sollen sie mal machen. Passt schon.

Der H31 war exotisch und die Verhaltensweisen der Fanszene seit dem I-Block sind elitär und asozial. Ist schon klar. So einfach würde ich mir es auch gerne machen.


Nicht seit, sondern "hat es angefangen". Die Vorboten sozusagen.

Seit wann bist du im Stadion aktiv dabei? Wo hast du früher gesessen?

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 Betreff des Beitrags: Re: Fanszene Hannover
BeitragVerfasst: 18.12.2014 16:25 
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stscherer hat geschrieben:
.. wobei man einräumen muss, dass jetzt ein paar Hamster im Rad zugestiegen sind, die sehr, sehr interessante Beiträge schreiben. Allerdings wird es auch denen leider nicht gelingen, die ständig trollenden Hamster aus dem Rad zu schubsen, geschweige denn zum Nachdenken anregen... :wink:


Ich weiss jetzt nicht so genau welche von den beiden Seiten du mit diesem Einwurf meinst,
im Bezug auf das Hamsterrad und das Nachdenken meine ich.:bubble:

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 Betreff des Beitrags: AW: Fanszene Hannover
BeitragVerfasst: 18.12.2014 17:14 

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@SFR

Seit Mitte der 90er. Im alten NDS häufig H31, aber auch öfter mal im Rund verteilt.

Mit den Entwicklungen im I-Block hat asoziales Verhalten sich deutlich zurückgebildet.
Dass das Verhalten elitär wirkt, kann ich ja irgendwo noch nachvollziehen, aber das war auch in den 90ern bei den Kutten so. Dort empfand ich es sogar noch ausgeprägter.


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 Betreff des Beitrags: Re: Fanszene Hannover
BeitragVerfasst: 18.12.2014 17:35 

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Na dann sind wir ja ziemlich gleich lange dabei.

Ich habe das damals anders wahrgenommen. Für mich hat der I Block sich immer aufgespielt. Hat gegen H31 gewettert.
Nie vergessen werd ich wie der I Block "Hin setzen" skandierte und jeder der in H31 nicht mitmachte wurde beleidigt und mit Prügel bedroht, das ist so passiert.
Auf die Zäune sind sie geklettert. Mit Bierbechern wurde geworfen.
In H31 gab es Vorsänger und der Block hat mit den Trommlern im Unterrang zusammengearbeitet.
Es gab oft angestimmte Gesänge aber der Support war Dynamisch ans Spiel angepasst.
Das alles endete mit der immer größer werdenden I Block Menge.
Als das Stadion umgebaut wurde, ging ich eigentlich davon aus das der Fanblock nun geschlossen in Nord Unterrang zu finden wäre.
Direkt nach dem Umbau war es mmn. auch so. Dann kristallisierte sich nach einiger Zeit der Nord Oberrang als Tonangebend heraus. Bis wie ich jetzt finde der Unterrang den Aktiven Support fast komplett eingestellt hat.
Es kam mmn. auch oft zu Unstimmigkeiten zwischen oben und unten. Es flogen und fliegen ja auch immer wieder Bierbecher von oben nach Unten. Es hat ganz klar eine Abspaltung in den letzten 15 Jahren stattgefunden und die gefällt mir nicht.

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BeitragVerfasst: 18.12.2014 19:24 

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Die Differenzen zwischen OR und UR waren hauptsächlich ein Ding zwischen BN und UH, die einige Jahre nicht unbedingt gut aufeinander zu sprechen waren. Das im Oberrang ein Supporters-Block entstehen soll, war aber von Anfang an, unabhängig von dem Konflikt, geplant. Da spielte vor allem die bessere Akustik eine Rolle. Das hatte aber wenig mit den klassischen Supportern aus dem ehemaligen H31 zu tun.

An die angesprochenen Szenen kann ich mich zwar nicht erinnern, aber das hat auch nicht viel zu bedeuten. :)

Besonders in der Anfangszeit war noch viel Getue und Gepose an der Tagesordnung. Grundsätzlich hat sich das aber gelegt mit den Jahren und das Niveau ist deutlich gestiegen. Alleine was das Liedgut angeht.
Im H31 war es wirklich recht oft asozial. Und mindestens 50% der Gesänge hatten absolut nix mit dem Spiel zu tun. Meistens nicht mal was mit 96.


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 Betreff des Beitrags: Re: Fanszene Hannover
BeitragVerfasst: 18.12.2014 21:21 

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Kürmel hat geschrieben:
kerze hat geschrieben:
Ich finde auch den Vergleich mit dem Streikrecht überhöht. Dort geht es um Arbeitsbedingungen, Einkünfte, Joberhalt, also um das Elementare. Hier reden nach wie vor über Fußball bzw. eine Freizeitbeschäftigung.


...

Zudem ist es ja etwas ideelles. Man steht für etwas ein das man aus Überzeugung für richtig hält. Kapitalismus-, Konsum- und Gesellschaftskritisch. Für Meinungsfreiheit, Unschuldsvermutung, gegen Sippenhaft und Repression.

Das kann jeder für sich selbst bewerten, ich jedenfalls ordne das moralisch weitaus höher ein als ein Kampf um 100€ mehr im Monat.

Das kannst du doch nicht ernst meinen. Du überhöht die Dinge so dermaßen. Man könnte meinen, wir reden hier über die Zustände im Irak und nicht über ein Fußballspiel.


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 Betreff des Beitrags: Re: Fanszene Hannover
BeitragVerfasst: 18.12.2014 21:35 

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kerze hat geschrieben:
Kürmel hat geschrieben:
kerze hat geschrieben:
Ich finde auch den Vergleich mit dem Streikrecht überhöht. Dort geht es um Arbeitsbedingungen, Einkünfte, Joberhalt, also um das Elementare. Hier reden nach wie vor über Fußball bzw. eine Freizeitbeschäftigung.


...

Zudem ist es ja etwas ideelles. Man steht für etwas ein das man aus Überzeugung für richtig hält. Kapitalismus-, Konsum- und Gesellschaftskritisch. Für Meinungsfreiheit, Unschuldsvermutung, gegen Sippenhaft und Repression.

Das kann jeder für sich selbst bewerten, ich jedenfalls ordne das moralisch weitaus höher ein als ein Kampf um 100€ mehr im Monat.

Das kannst du doch nicht ernst meinen. Du überhöht die Dinge so dermaßen. Man könnte meinen, wir reden hier über die Zustände im Irak und nicht über ein Fußballspiel.

Es gibt Leute, die denken Fußball ist eine Frage von Leben und Tod. Ich mag diese Einstellung nicht. Ich kann ihnen versichern, dass es noch sehr viel ernster ist.
http://de.wikipedia.org/wiki/Bill_Shankly


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 Betreff des Beitrags: Re: Fanszene Hannover
BeitragVerfasst: 18.12.2014 22:09 

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Kürmel hat geschrieben:
Linden Süd hat geschrieben:
Ich finde auch, diejenigen erweisen den Ultras und der Fanszene einen Bärendienst, da nicht mehr ihre Argumente, sondern nur noch die Rufe wahrgenommen werden.


Nicht MEHR ihre Argumente? Jetzt mal Hand aufs Herz, wann wurden denn bitte die Argumente gehört? Der Rest des Stadions ist sich doch schon seit Jahren einig. Das was die Presse bzw. Kind sagt ist Gesetz, andere Meinungen wurden nie angehört.

Insofern ist es völlig unmöglich einen Bärendienst zu erweisen. Zwischen Rücken und Wand ist kein Nanometer mehr Platz.

Und irgendwie widersprechen sich hier fast alle wenn sie sagen, das die KMW Rufer nichts erreichen, aber alle gleichzeitig Furchtbar genervt sind.

Glaubt irgendwer, dass einer dieser Rufer denkt das Kind wegen den Rufen sagt "Oh, die wollen mich nicht. Achso, dann gehe ich" und sie es deswegen rufen!?

Ich gehöre [nicht] zu den Rufern, aber ihr Konzept scheint doch offenbar wesentlich erfolgreicher zu sein als sich das der größte Optimist hätte vorstellen können.

Man muss doch mal die Situation betrachten wie sie ist. Der Zug für eine Versöhnung zwischen Vereinsführung und Fanszene ist abgefahren. Punkt. Da reicht keine einfache Entschuldigung oder irgendwelche Gespräche. Das Problem ist die Einstellung von Kind und seinem Gefolge. Es gibt keine Missverständnisse oder mangelndes Interesse für eine Problematik wie es beispielsweise bei den Bayern vor kurzem der Fall war. Dort stand man ebenfalls kurz vor einer "Trennung", das lag aber eben an jenem Desinteresse für die Fanszene, so dass man mit ein paar Gesprächen und daraus folgenden Folgen (Stehplatzbereich) alles ausräumen konnte.

In Hannover ist das Problem aber eben ein ganz anderes. Wenn man das ganze mal symbolisch betrachten möchte, ist es das berühmte Fass das voll ist und überläuft. Und Kind ist dabei derjenige, der mit einem Feuerwehrschlauch immer weiter auf das Fass hält.

Eine einfache Entschuldigung wäre nonsense. Damit würde man quasi das übergelaufene Vergessen. Da er aber ja immer weiter mit dem Schlauch draufhält, ist es nur eine Frage der Zeit bis es wieder überlauft. Kind müsste für eine Versöhnung also eine 180° Wende machen. Das heißt aufhören das Fass zu füllen UND vor allem das Fass leeren (z.b. das die Rote Kurve so arbeiten kann wie früher, Sippenhaft kategorisch ausgeschlossen wird, usw).

Wie gesagt, in München gab es so eine ähnliche Situation, da hat man einfach nur nicht gemerkt das der Schlauch lief. In Hannover hingegen merkt man an jedem Satz das Kind sich ganz bewusst so verhält und auch nicht mehr davon abrücken wird.

Und das weiß jeder in der Fanszene. Die meisten haben aufgegeben und sich abgewandt, holen sich den Spaß bei den Amateuren oder nutzen die Zeit anderweitig. Ein paar andere hingegen haben entweder nicht aufgegeben, oder aber wollen zumindest bis zum bitteren Ende kämpfen, selbst wenn die Schlacht verloren scheint.

Das Prinzip lautet also, wenn du unser Lebensinhalt kaputt machst, machen wir deine "Marke" kaputt. Die Rufe provozieren, nerven, halten die Leute vom Besuch ab, sorgen für ein schlechtes Image der "Marke" oder sorgen zumindest für ein Umfeld in dem sich keiner mehr wohl fühlt, was sich wiederum auf Image und Besucherzahlen auswirkt.

An dieser Stelle kommen bestimmt viele jetzt mit "Aha! Die wollen dem Verein also bewusst schaden!". Falsch. Sie wollen Martin Kind schaden und das zerstören was ihrer Meinung nach ihren Verein und somit eben auch einen großen Teil ihres Lebens kaputt gemacht hat. Es geht also nicht um die 90 Minuten, das ist richtig. Es geht um mittel- bis langfristige Ziele. Wie eine Art Chemotherapie. Eine schmerzhafte Methode die die kranken Teile abtöten soll, damit der Körper wieder von neu anfangen kann.

Natürlich ist es nervig und trifft viele die gar nicht gemeint sind. Das ist wie bei einem Streik. Es ist nunmal extrem nervig wenn ausgerechnet zur Rush Hour die Züge nicht fahren, in den Ferien die Flüge nicht gehen oder kurz vor Weihnachten Pakete nicht geliefert werden. Leider ist es aber das einzig wirksame Mittel. Für Demos vor der Zentrale oder Streiks zu Zeiten in denen es keinen trifft interessiert sich keiner und sie sind völlig unwirksam. In diesem Fall heißt das, es gibt nur diese 90 Minuten und dieses "Event" das als Ort und Zeit herhalten kann.

Das es eben extrem Wirksam ist zeigen die Reaktionen der Leute im Stadion, hier, der Presse und der Aussagen von Spielern und Verantwortlichen. Der Druck der auf Martin Kind lastet bzgl. dem Image seiner Marke und dem "Erlebnis H96 Event" wäre nichtmal annähernd so groß wenn diese kleine Gruppe ebenfalls einfach weggeblieben wäre.

Zumal man dann in bester PR Arbeit die Gründe wieder komplett verdreht hätte. Mit "Kind muss weg" weiß aber ganz Fussballdeutschland was das Problem der Fanszene Hannover ist.

Insofern also, so nervig es ist, ein Erfolg auf ganzer Linie. Auch wenn ich davon ausgehe das es diesbezüglich keinen "Masterplan" gab oder gibt. Und ich bin mir nichtmal sicher das es eine zusammengehörende Gruppe ist, eher ziemliche viele einzelne die eben Protest ausüben möchten.[/
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