Außer 96 habe ich noch andere Hobbies und Liebhabereien.
Eines dieser Steckenpferde sind Wortspiele - für'n edlen Traber,
oder ein teures Springpferd reicht die Kohle nicht, heiße ja nicht José
und stehe bei den Roten vorne in der Box.
Hier kommt jetzt keine Häme, es sind lediglich so Befindlichkeiten und Assoziationen,
wenn ich unserer Nr.11 so beim Traben/Treiben beobachte. In Ausnahmefällen,
das ist so einer, geht es dann einfach nicht ganz ohne Lästerei.
In letzter Zeit werde ich dermaßen wehmütig, es ist schon passiert,
dass ich sogar Tränen verdrückt habe, weil mir die aberwitzige Wahnidee kam,
wir hätten Mame noch auf dem Platz. Da habe ich vor Freude hemmungslos geweint,
danach, nur noch geflennt, weil ich merkte: der ist weg und der kommt nie zurück ...
Es ist ein Jammer, wie die Chancen ungenutzt vorbeirauschen,
so ziemlich jeder merkt, dass die Hütte brennt, doch die, die löschen könnten,
haben keinen Eimer dabei, bzw. bekommen unbeholfen und stokelig,
wie sie nun mal sind, den Hahn nicht geöffnet.
Meistens bin ich trotz unserer sportlichen Misere garnicht weinerlich,
sondern cool, stark und optimistisch. Das sind nach wie vor die Standardtugenden,
wenn es um meine Roten geht.
Bin ich dann so guter Dinge, hab' ich auch schon mal den Schalk im Nacken.
Da kann ich auch leicht frech, aber es bleibt dabei zu 96 Prozent über der Gürtellinie.
Ich habe für Mato nur noch den Namen Josie parat, seit seiner Torallergie.
Josy und auch Josie waren in den 70ern weibliche Knallerfiguren,
die in "anspruchsvollen" deutschen Schlagern besungen wurden.
Schlager - und anspruchsvoll - das ist per se schon so drollig,
manche kommen da vor Losprusten richtig in Schweiß.
Schön, wenn man überhaupt in Wallung kommt -
hier passierte es durch exzessives Lachen. Ich habe in Hannover
auch schon Stürmer erlebt, die haben vorm gegnerichen Kasten,
dermaßen Alarm gemacht - das Trikot konnte man bereits nach 10 Minuten auswringen.
Ok, "der Lange" gehörte nicht dazu, aber getroffen hat er, dass es eine Freude war.
So sind die Menschen eben individuel verschieden - Josie schenkt uns keine Tore,
dafür zeige ich ihm, wie Schlagertexte früher waren - sogar noch obendrein vertont.
Nein - keine Bange, beides lasse ich, wer partout wissen möchte, wie das klang,
kann ja selber gucken ... und sogar die Texte umwandeln, wenn ihn der Teufel reitet.
Bitte, bitte lieber José "Joselu" Luis Sanmartín Mato,
bitte straf' uns Lügen, und zeig' uns welch' toller Kerl Du vielleicht doch bist,
denn auch das Gegenstück gibt es als Schlager:
"Weil ich ein Mädchen bin" von Lucilectric, eine Berlinerin - keine Außerirdische -
mit richtigen Namen Luci van Org
Dann gab es vom Peter Orloff das künstlerisch enorm wertvolle:
"Immer, wenn ich Josy seh'" - kotz,kotz - ein Titel, der mir jetzt laufend in den Sinn kommt,
das letzte Mal, als José am Samstag diese Rückgabe auf Baumann drauf hatte.
Dieser Titel tut mir richtig weh - genau wie das Versemmeln klarer Chancen -
heute, wie damals, da ist die Zeit wohl stehen geblieben.
Für die, die da noch nicht auf der Welt waren, aber auch für jene,
denen es nicht peinlich ist, auf diese Schmozetten abgefahren zu sein,
erinnere ich auch an "Josie" - also die Kunst- und Kultfigur vom Maffay -
dieser Titel hielt sich wochenlang ganz oben in den Charts ...
wer diesen Hit etwas umdichtet und so unseren José ins Spiel bringt,
der kann das nur noch toppen, in dem er das Liedchen auf sächsisch zum Besten gibt.
Da biste auf jedem Kameradschaftsabend ganz vorne mit dabei -
auch, oder gerade bei den Mädels.
Das war jetzt son Beispiel, dass ich auch "frech" kann.
Was, in aller Welt, bitteschön, hindert José also, es der Josie nachzueifern.
Ich nehme es in den letzten Spielen sogar hin, nicht sicher zu sein,
ob er nun tatsächlich eher ein Junge, denn ein Mädchen ist.
Hauptsache, der Job wird endlich ersthaft gemacht,
dann ist auch der Name wieder hergestellt und viele haben ihn wieder ganz doll lieb.
Kann doch bei entsprechender Einstellung und Berufsauffassung nicht soo schwer sein ...
eine seichte Tendenz, dass er nochmal aus dem Knick kommt,
konnte ich am letzten Samstag immerhin schon erahnen, aber da muß viel mehr her.