Was Musikliebhaber, zunehmend belasten wird ist:
auch ihre Idole werden nicht jünger und fitter.
Ich bin in der Zeit der Beat-Bewegung musikalisch groß geworden.
Die ersten wahnsinnig spannenden Lauschangriffe hatte ich in unserer guten Stube,
an/vor einem Grundig Röhrenradio ...
... mit dem grünen Auge, die alten Säcke unter uns werden sich erinnern.
Man saß damals gern auf so einem Pouf -
die hießen wirklich so und waren in den 60ern ganz schwer in Mode.
So einen streng riechenden Ziegenlederfetzen brachten viele aus den südlichen Gefilden mit.
Man hortete alte Zeitungen, um diese Teile dann kräftig auszustopfen -
irgendwann hatte man dann sein hippes Sitzmöbel.
Heutzutage ordert man son Zeugs in der Bucht, oder bei Amazon - schiete, ich schweife ab ....
Man hat also auf das grüne magische Senderauge gestarrt - andächtig/selig -
während vom BFBS die Top Twenty ausgestrahlt wurde.
Für mich damals die toffste Sendung überhaupt,
obwohl die Sprecher laufend in die Titel reinquatschten.
Ich habe noch einwandfreie Tonbänder aus dieser Zeit (64 bis 68 - also 50 Jahre her).
Das war in dieser Zeit ein absolutes Highlight an den sonst doch recht drögen Wochenenden.
Krähten die Beatles ihr "Twist and Shout", oder Mick Jagger sein "Little red rooster",
dann war das ein nie vorher erlebter Höhepunkt - ganz ohne Sex.
Die Zigarette danach, habe ich vor Aufregung schon davor, bzw. nonstop dabei gequerzt.
Peter Stuyvesant - sponsored/gemopst by mother ... aber schon verschärft auf Lunge,
man wollte ja schnell erwachsen werden.
Das waren die golden sixtees, dementsprechend sind diese Rockstars
inzwischen alle rüstige Großväter, einige gebärden sich still live,
wie so'n jumping Jack Flash.
Doch leider sind recht viele dieser genialen Musikschaffenden nicht mehr unter uns.
Schon als früher "Rock-Jünger", mußte man sich an die Tatsache gewöhnen,
dass alles endlich ist.
So mancher Rockstar trat bereits ab, obwohl er den Zenit noch garnicht erreicht hatte -
da kommt dann diese Textzeile der WHO wieder hoch:
"Yeah, I hope I die, before I get old".
Ebenfalls ist diese Aussage in meinem Gedächtnis geblieben, wenn es um Rock'n'Roll geht
"Only the Good die Young".
Buddy Holly, mein Freund Otis Redding
https://www.youtube.com/watch?v=rTVjnBo96UgBrian Jones, Janis Joplin, Jim Morrisson, Jimi Hendrix,
Keith Moon, Steve Marriott und natürlich der geniale John Lennon.
Das beschert mir nach wie vor ne kräftige Entenpelle - auch jetzt beim Schreiben.
Dass die Stones auch 2017 wieder einige Stadien gerockt haben, ist schon gigantisch.
Das sind Leute in den Siebzigern und die hampeln da im Scheinwerferlicht herum,
dass es für viele, viele Fans immer noch ne Offenbarung ist.
Es gibt Vierziger, da wirkt dies eher peinlich,
aber so Leute wie Mick Jagger und die anderen Stones, Paul McCartney,
Bruce Springsteen, Peter Gabriel, Bob Dylan, Neil Young, Pete Townshend usw,
für mich sind sie alle authentisch - passt !
Man wird sich darauf einstellen müssen,
immer häufiger mit traurigen Nachrichten klarzukommen, der einzige,
jedoch aufbauende Trost dabei ist:
das eigene Gedächtnis, die vielen Erinnerungen und natürlich die jederzeit abrufbaren Schätze
um seinen abgetretenen Idolen dann doch ganz nah zu sein,
wenn einem mal wieder danach ist.
https://www.youtube.com/watch?v=OfJVeHKVcE8https://www.youtube.com/watch?v=xnI4E3IURvkHabe bewußt auf Suchmaschinen verzichtet, da ist noch so vieles lebendig,
das zeigt erneut, was mir diese Epoche bedeutet - noch heute.
Es ist bei mir tatsächlich so:
"music was my first love, and it'll be my last".