Der veröffentliche Abschluß für die letzte Bundesligasaison (also 18/19) der KGaA ist ein Offenbarungseid für das Kind und sein wirtschaftliches Handeln.
Ein weiterer Offenbarungseid der gesamten niedersächsischen Presselandschaft einschließlich des NDR, daß das bisher (außer einer Randnotiz im Drecksblatt) bisher nirgendwo thematisiert wurde. Stattdessen fabulieren die über RRZ und Esser .....
Die Zahlen sind das reine Grauen:
Trotz der Einnahman aus dem 2. Jahr in der 1. Liga hat die KGaA einen Jahresfehlbetrag von ca. 3,75 Millionen erwirtschaftet.
Zusammen mit dem Verlustvortrag aus 2018 beträgt der Bilanzverlust ca. 8,1 Millionen Euro zum Stichtag 30.06.2019
Die Verbindlichkeiten wuchsen innerhalb von 12 Monaten von 26,7 Millionen auf fast 43 Millionen Euro an (davon "nur" ca. 20 Millionen gegenüber verbundenen Unternehmen).Mir fehlt aktuell die Phantasie, wie die KGaA diesen Schuldenberg in absehbarer Zeit durch wirtschaftliche Tätigkeiten wieder abtragen soll, gerade weil der Schuldenberg in der Saison 19/20 ja weiter angewachsen ist, außer Maina/Anton keine stillen Reserven mehr da sind und die KGaA in der 2. Liga wegen der Ausgleiderung einiger Profitcenter weiterhin nicht in der Lage sein wird, künftig eine ausgeglichene Bilanz vorlegen zu können.
Mal ein paar Hinweise aus der Bilanz:
Zitat:
Nach der Saison transferierte HANNOVER 96 zunächst noch im Berichtsjahr mit den Spielern Füllkrug, Bebou, Sarenren-Bazee und Bähre vier Spieler gegen erhebliche Entschädigungen.
…
Im Berichtsjahr wurden Transfererlöse in Höhe von T€ 18.190 erzielt.
>also wie bereits immer vermutet und ja auch vom Kind indirekt zugegeben, wurden die frühen Transfererlöse aus dem Frühsommer 2019 1:1 dazu benutzt, den wirtschaftlichen Verlust einigermaßen zu begrenzen.
Zitat:
Aufgrund von drei wesentlichen Transfers zum Ende der Saison 2018/2019 konnten die Transfererlöse um 8.012 TEuro auf 18.314 TEuro gesteigert werden.
> also Füllkrug, Bebou, Sarenren-Bazee
sidekick: Daran kann man sehen, daß die realen Ablösesummen erheblich unter den Fantasiewerten lagen, die durch die Presse und Foren geistern. Die restlichen 10 Millionen waren übrigens die Erlöse im Sommer 2018 von Sané, Harnik und Klaus.
Der Walace-Transfer taucht hier nicht auf (auch nicht Fossum, Tschauner, Gloster), wird also erst in der Bilanz 19/20 ausgewiesen und soll das Minus in dieser kommenden Bilanz etwas abmildern:
Zitat:
Neben den bereits zum Ende der letzten Saison realisierten Transfers Füllkrug und Bebou wurden im Vorfeld der laufenden Saison die Spieler Fossum, Gloster, Sarenren- Bazee, Tschauner und Walace transferiert. Diese Transfers dienen in erster Linie der Stärkung der Liquidität durch zusätzliche Transfererlöse sowie der Reduzierung der Gehaltskostenstruktur von HANNOVER 96. Zum Ende der Transferperiode I der Saison 2019/2020 konnte noch der Vertrag mit dem Lizenzspieler Jonathas aufgelöst werden. Diese deutliche Liquiditätseinsparung ergab noch die Möglichkeiten, notwendige Verstärkungen des Kaders durch Verpflichtung der Spieler Aogo und Stendera zu realisieren.
Das eingesparte Gehalt von Jonathas ging dann für Aogo und Stendera drauf. Kannst Du Dir nicht ausdenken. Von der Wirkung her wäre ein Verbleib von Jonathas erfolgreicher gewesen.
Weiter aus der Bilanz:
Zitat:
In Bezug auf die Neuverpflichtungen entwickelte sich zunächst der vom Hamburger Sportverein verpflichtete Lizenzspieler Walace sehr positiv und erhielt mehrere Einladungen zur brasilianischen Nationalmannschaft. In der zweiten Hälfte der Saison glichen sich seine Leistungen jedoch denen des restlichen Teams an.
Hmm, ob andere Lizenznehmer auch einen einzelnen Spieler in ihren Jahresberichten so negativ herausstellen? Da ist mal wieder die kindische Seite der KGaA in Reinkultur zu lesen.
Zitat:
Aufgrund der sportlich begrenzten Leistungen erzielte HANNOVER 96 mit 36.535 Zuschauern einen Zuschauerschnitt, der deutlich unter dem Durchschnitt der Bundesliga und den Besucherzahlen der Vorjahre in Hannover lag und im Ranking der Zuschauertabelle der Bundesliga Platz 12 bedeutet.
...
HANNOVER 96 konnte seine Medienerlöse gegenüber dem Vorjahr leicht steigern, blieb jedoch aufgrund des deutlich schlechteren Rankingplatzes weiterhin unter den Medienerlösen der Erstligasaison 2015/2016 vor dem ersten Abstieg in die 2. Bundesliga und nahm somit nicht an den Erlössteigerungen der Mitbewerber adäquat teil.
Mimimimimi ….
Zitat:
Zum Geschäftsjahresende wurde die Kündigungsoption im Arbeitsvertrag mit dem Sportmanager Horst Heldt genutzt und Herr Heldt unwiderruflich von seinen Aufgaben freigestellt.
Und Tschüss. Und ruf ja nicht wieder an, Du Pflaume (so mal übersetzt).
Zitat:
Voraussichtliche Entwicklung (§ 289 Abs. 2, Nr. 2 HGB)
Die Lizenzspielermannschaft von HANNOVER 96 belegt nach 7 Spieltagen mit 8 Punkten den 13. Tabellenplatz. Dies zeigt, dass sich die neu zusammengestellte Mannschaft zunächst finden muss, um dann bei weiterhin positiver Entwicklung in höhere Regionen der Tabelle vorrücken zu können. Dies wird weiter zu beobachten sein, da die 2. Bundesliga sich als sehr ausgeglichen darstellt, jedoch die Clubs auf denersten drei Plätzen, welche für den Aufstieg in die Bundesliga relevant wären, aktuell bereits doppelt so viele Punkte wie HANNOVER 96 aufweisen und die Mannschaft von HANNOVER 96 gegen diese drei Mannschaften sämtlich ihre Spiele der Hinrunde verloren hat. Nachdem durch erhebliche Transfererlöse in der abgelaufenen Saison der Verlust noch reduziert werden konnte, wird für das laufende Geschäftsjahr ein sehr deutlicher Verlust erwartet. Die Geschäftsführung ist daher darum bemüht, das Eigenkapital der Gesellschaft durch Kapitalerhöhungen zu stabilisieren.
Ferner wurde zur Kompensation des Kapitalverzehrs des Berichtsjahres und des laufenden Geschäftsjahres eine Kapitalerhöhung in Höhe von 10 Mio. Euro beschlossen. Diese soll im November 2019 umgesetzt werden.
Eben. Die 10 Millionen sind auch schon wieder weg. Ebbe. Aus.
Zitat:
Der Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit ist durch die gestiegenen Abschreibungen, die Zunahme der Rückstellungen und der Zunahme der Verbindlichkeiten auf TEuro 5.903 gesunken. Der Cashflow aus der Investitionstätigkeit war im Berichtsjahr mit TEuro 12.886 deutlich negativ. Dies ist insbesondere auf die Spielerkäufe zurückzuführen denen noch keine Einzahlungen aus Spielabgaben gegenüberstanden.
Der positive Cash flow aus Finanzierungstätigkeit (8.872 TEuro) ergibt sich als Saldo aus dem von der Schwestergesellschaft HANNOVER 96 Arena GmbH & Co. KG gewährten weiteren Darlehen in Höhe von 1.500 TEuro sowie weiterer erhaltenden Gesellschafter-Darlehen von 7,7 Mio. Euro abzüglich den geleisteten Zinszahlungen. Damit stehen der Gesellschaft zum Jahresabschlussstichtag Darlehen aus verbundenen Unternehmen in Höhe von insgesamt 19.000 TEuro zur Verfügung.
> das war zum Stichtag 30.06.2019. Nur noch die S&S finanziert den Bumms gegen Zinsen. Aber nur noch sehr, sehr ungern. Deswegen gibt das Kind aktuell auch nichts mehr in die KGaA rein, weil es Gefahr läuft, zu seinen Lebzeiten das Geld trotzdem nicht mehr wiederzusehen.
Und zur Verfügung steht die 19 Millionen auch nicht, denn die sind ja schon zum Verlustausgleich ausgegeben.
Zitat:
Im Geschäftsjahr waren die Zuschauereinnahmen aufgrund des fehlenden sportlichen Erfolgs deutlich rückläufig. Ebenso reduzierte sich aufgrund der geringeren Auslastung der Durchschnittspreis pro Ticket, so dass Einbußen von über 1,8 Millionen Euro im Vergleich zum Vorjahr erzielt wurden. Die Ticketerlöse aus dem DFB-Pokal erhöhten sich bei gleichbeliebendem sportlichen Erfolg um 400 TEuro aufgrund der Tatsache, dass in der zweiten Hauptrunde der VfL Wolfsburg im Rahmen eines Heimspiels zugelost wurde.
> wie gesagt: das war noch 1. Liga ... in 19/20 in der 2. Liga und mit den Geisterspielen ...
Zitat:
Die Erträge aus Medienrechten per 30. Juni 2019 haben sich im Vergleich zum Vorjahr um nahezu 1.400 TEuro erhöht. Ursache hierfür waren im Wesentlichen die erhöhte Vergütung durch den Einsatz von U23-Spielern aus dem Verteilungstopf Nachwuchs, bei dem HANNOVER 96 die zweithöchsten Einsatzzeiten in der Bundesliga nachweisen konnte, sowie die allgemeine Progression im Rahmen der für vier Jahre abgeschlossenen Vermarktungsverträge durch die DFL - Deutsche Fußballliga.
> mal interessant. Hat das Kind nicht häufig gejammert, wie teuer der Unterhalt der U23 ist. Mich würde ja der Gesamtetat der U23 für eine Saison interessieren. Abgesehen davon, daß die U23 die einzige Chance ist, wieder nennenswerte stille Reserven durch Spieler aufzubauen.
Zitat:
Die Werbeerträge reduzierten sich zum Vorjahr um 156 TEuro aufgrund der Malusregelung im Ausrüstervertrag mit dem Partner JAKO sowie nicht erreichter Vermarktungsziele im Bereich der Hospitality Seats.
Looser.
Immerhin:
Zitat:
Das von der Lizenzmannschaft erwirtschaftete Ergebnis liegt zum 30. Juni 2019 bei 4.042 TEuro.
Aber in der 2018er Bilanz war das noch;
Zitat:
Das von der Lizenzmannschaft erwirtschaftete Ergebnis liegt zum 30. Juni 2018 bei T€ 8.023.
Nochmal Looser.
Und nun kommt die ungeschminkte Wahrheit zum „vollumfänglich handlungsfähig“ wie kaum ein anderer der 36 Lizenznehmer der 1. und 2. Liga:
Zitat:
Nachdem die Gesellschaft im März 2019 für die Spielzeit 2018/2019 sowie die Spielzeit 2019/2020 mit einem Verlust von jeweils ca. 17 Mio. Euro geplant hatte, bestand das Risiko, dass das Eigenkapital komplett aufgezehrt wird, sowie die Liquiditätsreserven verbraucht werden. Die Geschäftsleitung hat daraufhin Sofortmaßnahmen zur Reduzierung des Verlustes und Sicherstellung der Liquidität eingeleitet. Zur Sicherung der Liquidität wurden bereits bestehenden Gesellschafterdarlehen von insgesamt 26,7 Mio. Euro über die kommende Spielzeit hinaus prolongiert und es wurde beschlossen, Transfererlöse im erheblichen Umfang zu generieren. Zum Ende der Berichtsperiode konnten 17,5 Mio. Euro erzielt werden.
...
Der Cashflow aus der Investitionstätigkeit war im Berichtsjahr mit TEuro 12.886 deutlich negativ. Dies ist insbesondere auf die Spielerkäufe zurückzuführen denen noch keine Einzahlungen aus Spielabgaben gegenüberstanden.
Der positive Cash flow aus Finanzierungstätigkeit (8.872 TEuro) ergibt sich als Saldo aus dem von der Schwestergesellschaft HANNOVER 96 Arena GmbH & Co. KG gewährten weiteren Darlehen in Höhe von 1.500 TEuro sowie weiterer erhaltenden Gesellschafter-Darlehen von 7,7 Mio. Euro abzüglich den geleisteten Zinszahlungen. Damit stehen der Gesellschaft zum Jahresabschlussstichtag Darlehen aus verbundenen Unternehmen in Höhe von insgesamt 19.000 TEuro zur Verfügung.
>nur zur Verfügung steht die 19 Millionen auch nicht, denn die sind ja schon in den letzten Saisons zum Verlustausgleich ausgegeben worden.
Das beste zum Schluß ist der Kommentar der Wirtschaftsprüfer:
Zitat:
.... weisen wir auf die Ausführungen der Geschäftsführung im Lagebericht unter "C. Hinweise auf wesentliche Chancen und Risiken der künftigen Entwicklung" hin, denen zufolge aufgrund des erwarteten Verlusts von 17 Mio. Euro für das Berichtsjahr sich die Gesellschaft dem Risiko des vollständigen Eigenkapital- und Liquiditätsverzehrs ausgesetzt sah und diesem Risiko durch Prolongation von Gesellschafterdarlehen in Höhe von insgesamt 26,7 Mio. Euro über das Geschäftsjahr 2019/2020 hinaus, Transfererlösen am Ende des Berichtsjahrs in Höhe von 17,5 Mio. Euro sowie weiteren Transfererträgen im laufenden Geschäftsjahr und schließlich durch eine bereits am 25.September 2019 beschlossene Kapitalerhöhung um 10 Mio. Euro entgegen gewirkt und so die Unternehmensfortführung sichergestellt hat."
Dem ist nichts hinzuzufügen.
Erstmal sichergestellt bis zum 30.06.2020.
Gut für das Kind: wegen der Covid19 Krise mußte die KGaA ja im Frühjahr keine neue Wirtschaftsplanung für die Saison 20/21 einreichen.
Das wäre mal spannend gewesen.
Übersetzt heißt das: die Kasse ist leer. Die 10 Millionen Euro Kapitalerhöhung dienten (mal wieder nach dem Motto: „Wir investieren das nötige“), um ein Liquiditätsloch zu schließen.
Die Covid19 Krise hat nun ein neues Liquiditätsloch gerissen.
Ein letztes Mal wird dieses wohl durch die Transfererlöse von Maina und Anton geschlossen werden können.
Aber Reserven für irgendwelche namhaften Transfers gibt es nicht mehr.
Das hat zwei Ableitungen:
1. ein irgendwie geplanter Wiederaufstieg in den nächsten 5 Jahren ist nach aktueller Sicht ein sportliches Wunder. Auch 2021 laufen Verträge von Leistungsträgern aus (z.B. Hübers, Haraguchi, Elez), stille Reserven für deren Ersatz durch gezielte Transfers von überdurchschnittlichen Spielern werden stand heute nicht möglich sein.
H96 ist schneller auf einem Liquiditätsniveau wie (bzw. unter) Bochum, Darmstadt, Pauli angekommen, als man dachte.
2. Der Liquiditätskreislauf zwischen den kindischen Gesellschaften nimmt weiter Fahrt auf. Schon ein normaler Zweitligist arbeitet (ohne außergewöhnliche Transfererlöse) am Rande der Rentabilität. Bei der KGaA kommt erschwerend hinzu, daß einige Profitcenter an die S&S und die Arena GmbH ausgelagert sind. Dazu kommen die Zinszahlungen Ich rechne damit, daß die KGaA in den nächsten Jahren weiterhin operativ minus macht. Das wird wiederum z.B. durch Gesellschafterdarlehen ausgeglichen. Das wiederum senkt die Attraktivität für neue Investoren. Die Abhängigkeit vom Kind wird noch größer.