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 Der FC Bayern und KirchMedia Moderations-Bereich
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 Betreff des Beitrags: Der FC Bayern und KirchMedia
BeitragVerfasst: 20.02.2003 21:25 
Quelle : spiegel.de :arrow: Klick

Zitat:
Die Deutsche Fußball-Liga hat angekündigt, die Auswirkungen des umstrittenen Geheimvertrages zwischen der mittlerweile insolventen Kirch-Gruppe und dem FC Bayern zu untersuchen. Ein Berliner Rechtsanwalt erstattete bereits Strafanzeige gegen die Verantwortlichen. Bayern-Manager Uli Hoeneß verteidigt seinen Club.

DPA

Uli Hoeneß lässt nichts auf den FC Bayern kommen

Frankfurt - "Wir werden überprüfen, inwieweit der Vertrag beim Lizenzierungsantrag hätte vorgelegt werden müssen", sagte DFL-Geschäftsführer Michael Pfad, "überprüft werden muss auch die Frage, inwieweit der Liga als Gruppe ein materieller Schaden entstanden ist." Bayern München bietet seine Kooperation an. "Wir sind bereit, der DFL Einsicht zu gewähren", sagte Bayern-Aufsichtsrat Fritz Scherer. Manager Hoeneß betonte im Bayerischen Rundfunk: "Wer mich kennt weiß, dass ich schon immer für die zentrale Vermarktung war. Wir haben uns nicht verkauft, der FC Bayern ist nicht käuflich." Den Wirbel, den der Geheimvertrag ausgelöst hat, kann er nicht nachvollziehen. "Der einzige Punkt, den ich verstehen kann, ist, dass die anderen Vereine wieder auf den FC Bayern neidisch sind. Aber das sind wir ja gewohnt", so Hoeneß.
Der Berliner Rechtsanwalt Bert Handschumacher erstattete nichtsdestotrotz am Donnerstag gegen die Verantwortlichen der FC Bayern AG und der Kirch-Gruppe bei der Staatsanwaltschaft am Landgericht München I Strafanzeige. Es dränge sich der Verdacht auf, so Handschumacher, dass es sich um eine verdeckte Schmiergeldzahlung zu Lasten der übrigen Vereine handele. "Im Interesse eines sauberen Wettbewerbs müssen die Vorgänge lückenlos aufgeklärt werden", begründete Handschumacher sein Vorgehen. "Ich habe das aus eigenem Antrieb gemacht. Ich vertrete keinen Mandanten. Aber ich sehe in der Aufklärung dieser Vorfälle ein echtes Interesse vieler deutscher Fußball-Fans, die entsetzt sind über diese Vorgänge und die kein Vertrauen mehr haben in den DFB und die DFL - nach dem Motto: Eine Krähe hackt der anderen kein Auge aus", sagte Handschumacher.

Am Vortag war bekannt geworden, dass der FC Bayern von Ende 1999 bis Ende 2002 eine schriftliche Vereinbarung mit der Kirch-Gruppe hatte, die ihm in den vergangenen zwei Spielzeiten insgesamt rund 20,5 Millionen Euro eingebracht haben soll. Das "manager magazin" hatte berichtet, dass sich Kirch für das Geld angeblich die Zustimmung der Bayern zu einer weiteren zentralen Vermarktung der Bundesliga-Fernsehrechte gesichert hatte. Scherer wies den Vorwurf zurück: "Als die Entscheidung zur Zentralvermarktung im Ligaausschuss getroffen wurde, war Bayern München dort nicht vertreten."


DPA

Dieter Hahn: "Wir wollten die Rechte sicher haben"


In einem Interview mit der Zeitschrift "kicker" begründete der ehemalige Kirch-Vize Dieter Hahn die Vereinbarung mit den Bayern folgendermaßen: "Wir wollten die Rechte sicher haben. Und wir hätten auch einen eigenen Kanal mit den Bayern gemacht." Geldsummen wollte er nicht nennen. "Aber es waren schon substanzielle Verträge. Uli Hoeneß war noch nie billig", so Hahn.

Das Blatt berichtete außerdem, dass auch ein Liga-Konkurrent eine Klage gegen den Münchner Tabellenführer plane, falls sich in dem Vertrag Ansatzpunkte dafür fänden.


Also, ich bin für Lizenzentzug :lol: :D


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BeitragVerfasst: 20.02.2003 21:44 
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Ich werde die Bayern pauschal auf 500.000 Euro verklagen! ;)

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„Kriminelle haben im Fußball nichts zu suchen!"
― Uli Hoeneß


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BeitragVerfasst: 20.02.2003 21:50 
So richtig schön finde ich die Reaktion von Uli "Ihr könnt mich alle mal, wir sind der FC Bayern" Hoeneß !

Bei dem Ligakonkurrenten, der sich der Anzeige anschließen bzw. selbst auch eine erstatten will, tippe ich mal auf den BVB.

Insgesamt bin ich aber gespannt, was bei dieser ganzen Sache noch herauskommt ... inkl. Ergebnis !


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BeitragVerfasst: 20.02.2003 22:56 
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Die Süddeutsche Zeitung hat geschrieben:
20.02.2003 19:35

FC Bayern und Kirch

„Es war ein Fehler“

Franz Beckenbauer bedauert die Verheimlichung des Vertrags mit dem Medienmogul, meint aber: "Es hätte nur einer zu fragen brauchen."


Von Philipp Selldorf


(SZ vom 21.02.2003) - Gestern beim FC Bayern an der Säbener Straße. Franz Beckenbauer schaut zur Tür hinein. „Sag mal“, erkundigt er sich beim Pressechef Markus Hörwick, „kannst Du Dich erinnern? Warum haben wir eigentlich damals diesen Vertrag nicht bekannt gemacht?“

40 Millionen Mark vom Medienmogul

Ja, warum eigentlich? Das fragt sich nun die ganze Bundesliga, nachdem durch eine Enthüllung des Hamburger Manager Magazins bekannt wurde, dass der FC Bayern und die Kirch-Gruppe im Herbst 1999 einen Vertrag abgeschlossen hatten, von dem sie niemandem etwas erzählt haben.

Die langfristig geltende Vereinbarung sollte dem Klub Zahlungen bis zu 190 Millionen Mark zusichern, doch das Medienunternehmen meldete bekanntlich Insolvenz an. Bis der Kontrakt vor drei Monaten aufgelöst wurde, erhielten die Münchner „lediglich“ 40 Millionen Mark.

Hoeneß: "Haben uns nicht kaufen lassen."

Nach Auslegung der Zeitschrift sicherte sich Kirch damals mit dem Vertrag die Zustimmung und Fürsprache der Bayern zur Zentralvermarktung der Bundesliga-TV-Rechte durch den DFB – was Kirchs Sendern Premiere und Sat1 zugute kam. Der FC Bayern habe sich kaufen lassen; ein schwerer Vorwurf.

„Wir haben uns nicht kaufen lassen, der FC Bayern ist nicht käuflich“, sagte Manager Uli Hoeneß dem Bayrischen Rundfunk, bevor er sich wieder wütend ins Büro zurückzog.

Bayern-Aufsichtsrat Professor Fritz Scherer, der seinerzeit als Geschäftsführer der FC Bayern Sport-Werbe GmbH den Vertrag mit Kirch unterzeichnet hatte, will ebenfalls nicht ins Detail gehen, sagt aber: „Es war ein ganz legaler Vertrag. Da gibt es nichts zu verbergen: Niemandem ist Geld weggenommen worden, es ist nichts verschleiert und alles versteuert worden.“

Zwar hatten die Bayern all die Jahre vehement insistiert, sie würden niemals Rechte an externe Vermarkter abtreten, aber dieses Prinzip erledigte sich offenbar mit den Millionen aus dem Kirch-Vertrag. Scherer süffisant: „Man kann niemandem verbieten, dass er schlauer wird.“

Zahlen für eine ungewisse Zukunft

Honoriert wurden durch den Vermarktungsvertrag etliche Eventualitäten und nie realisierte Zukunftsprojekte, wie sie der Kirch-Konzern in der Goldgräberstimmung der späten 90er Jahre reihenweise finanziert hatte – weshalb er auch Pleite gegangen ist: In Rede stand zum Beispiel ein „Bayern-TV“; die Übertragungsrechte für Uefa-Cup-Spiele, falls die Bayern mal in diesen Wettbewerb rutschen sollten (in dem die Vereine ihre Spiele selbst vermarkten können); und der Zugriff auf die Bundesligaspiele der Münchner, falls eines Tages der DFB nicht mehr für die gesamte Liga mit den Übertragungsrechten handeln dürfe.

„Es war ein großes Paket“, sagte Beckenbauer gestern, „im Nachhinein muss man sagen: Es war verkehrt, dass wir das nicht bekannt gemacht haben. Das war ein Fehler. Dann würde es diese Aufregung nicht geben.“

Auf die Frage, warum die Bayern den stolzen Vertrag verheimlicht hatten, gab Beckenbauer am Mittwochabend im Premiere-Studio in Madrid eine tolle Antwort: „Es hätte uns ja nur einer zu fragen brauchen, dann hätten wir Antwort gegeben.“ Scherer meint: „Warum hätten wir das tun sollen? Das ist nicht unsere Philosophie.“

Am Nachmittag kam dann Uli Hoeneß ein wenig aus der Deckung. Dem Fachblatt Horizont Sport Business sagte er, in den Gesprächen mit Kirch sei Geheimhaltung vereinbart worden. Der Manager wendete die Vorwürfe in Selbstlob: „Wenn einer die Hintergründe kennt, muss er sagen: ’Die waren wieder cleverer als der Rest der Welt.’ Wenn Kirch nicht kaputt gegangen wäre, wäre das doch ein Wahnsinns-Vertrag gewesen.“

Glaubwürdigkeit des Vereins ist erschüttert

Doch die Branche ist nicht neidisch, wie Hoeneß mutmaßt, sondern irritiert, aufgebracht, misstrauisch. Die Deutsche Fußball-Liga (DFL) will prüfen, ob Statuten verletzt wurden, und ob durch den heimlichen Exklusivvertrag der Bayern mit dem Ligapartner den anderen 35 Profiklubs ein Schaden entstanden ist.

Die Glaubwürdigkeit gegenüber dem Verein, der sich stets zum solidarischen Vorbild der Zweckgemeinschaft stilisiert hatte, ist erschüttert. „Es ist eine Frage, ob man sich künftig noch in die Augen schauen kann“, sagte etwa Michael Roth, der Präsident des 1. FC Nürnberg, in Bild und äußert einen Verdacht: „Dann verstehe ich auch, warum die Bayern damals dem Kirch so den Rücken gestärkt hatten, als ich Zweifel an dessen Zahlungsfähigkeit hatte.“

Schalkes ungläubiger Manager Rudi Assauer flüchtet in den Konjunktiv: „Wenn es so wäre, dann wäre es rechtlich nicht zu bemängeln, aber moralisch anfechtbar. Der Pakt der Solidarität wäre gebrochen.“


Die linke Hand milde zur Solidaritätsbekundung ausgestreckt und die rechte für Zahlungen aufgehalten - wir hätten ja fragen können!

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BeitragVerfasst: 21.02.2003 08:48 

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Discostu hat geschrieben:
Ich werde die Bayern pauschal auf 500.000 Euro verklagen! ;)


Mir stehen aus einer Knieverletzung, die ich mir in einem Spiel in der D-Jugend zugezogen habe, noch Verdienstausfall und Schmerzensgeld zu. Ich verklage die Bayern auch. :lol: :lol:


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BeitragVerfasst: 25.02.2003 01:00 
heute-online hat geschrieben:
Druck auf den FC Bayern nimmt zu

Jurist Rauball über Sanktionen: "Das schärfste Mittel wäre der Lizenzentzug"

Die Affäre um den FC Bayern und den so genannten Geheimvertrag mit der Kirch-Gruppe schlägt immer höhere Wellen. Nach Werner Hackmann, Chef der Deutschen Fußball-Liga (DFL), schließt auch Wirtschaftsjurist Reinhard Rauball ein Verfahren nicht mehr aus. Erste Politiker meldeten sich auch schon zu Wort. Wolfgang Hoderlein, Vorsitzender der bayerischen SPD, nahm Bayerns Ministerpräsident Edmund Stoiber (CSU) und dessen Rolle ins Visier.

Wirtschaftsjurist Rauball, früher Präsident von Borussia Dortmund, sagte zu dem Fall: "Ich persönlich glaube, dass es zur Einleitung eines Verfahrens kommen wird. Immerhin geht es nicht nur um 40 Millionen Mark, sondern um ein Gesamtvolumen von 190 Millionen Mark."

Keine Sonderbehandlung
Rauball sprach sich erneut auch gegen eine Sonderbehandlung der Bayern aus. "Entscheidend ist, dass sich die Vereine der DFL ein Statut gegeben haben, das für alle verbindlich ist", so der Rechtsanwalt, "man wird jetzt sehen, ob der FC Bayern genauso behandelt wird wie jeder andere Verein, der gegen die Statuten verstößt."

Während sich die DFL in dieser Woche mit dem Studium des Vertragswerkes, dass der Club am vergangenen Freitag vorgelegt hat, befassen will, hat sich Rauball bereits Gedanken über mögliche Sanktionen gegen den Bundesliga-Tabellenführer gemacht. "Im theoretischen Bereich ist alles denkbar. Von 250.000 Euro Geldbuße bis hin zu Platzsperre oder Punktabzug", erklärte der Jurist, "das schärfste Mittel wäre ein Lizenzentzug."

"Reinen Tisch machen"
Rauball riet dem FC Bayern, "reinen Tisch zu machen. Sie wären gut beraten, zu sagen, dass sie sich vergaloppiert haben und einen Fehler gemacht haben." Nach seiner Ansicht verstoße der Vermarktungsvertrag mit der Kirch-Gruppe, aus dem die Bayern von 1999 bis 2001 insgesamt 41,5 Millionen kassierten, gegen die DFL-Statuten: "Ich bin sicher, dass die DFL diesem Vertrag nicht zugestimmt hätte."

Während sich die Verantwortlichen des FC Bayern am Montag bedeckt hielten und am Abend bei einem Treffen bei Sponsor Audi in Ingolstadt weilten, nahm die Bayern-SPD Edmund Stoiber aufs Korn. "Welche Rolle spielt eigentlich CSU-Ministerpräsident Stoiber in der 'Amigo-Affäre' des FC Bayern München. Warum hört und sieht man nichts von Stoiber, der immerhin Vorsitzender des Verwaltungsbeirats des FC Bayern ist?", fragte Partei-Chef Hoderlein.

"Von Stoiber hört man nichts"
Gerade in seiner Funktion beim Münchner Fußball-Club könne Stoiber die Öffentlichkeit über die Haltbarkeit oder Unhaltbarkeit der Vorwürfe aufklären, "aber ausgerechnet von Stoiber hört man nichts." Hoderlein erinnerte daran, dass der FC Bayern beim Abschluss des Vertrags mit Kirch noch keine Aktiengesellschaft war. Somit hätte der Verwaltungsbeirat des FC Bayern informiert werden müssen, dem Edmund Stoiber vorstehe. "Dass der Verwaltungsbeiratsvorsitzende keine Kenntnis über den Abschluss eines 190-Millionen-Vertrages des FC Bayern gehabt haben will oder soll, fällt schwer zu glauben", so Hoderlein.

In einer Reaktion auf die SPD-Aussagen berief sich Ministerpräsident Edmund Stoiber auf Bayern-Manager Uli Hoeneß, nach dessen Angaben der Verwaltungs-Beirat nicht über den Kirch-Deal informiert worden sei. "Dem habe ich nichts hinzuzufügen", sagte Stoiber.

Auch wenn es natürlich niemals so kommen wird: Lustig wär ja so ein Lizenzentzug für den FCB... :D


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BeitragVerfasst: 25.02.2003 01:03 
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Dann geht die Reise wohl von Fürth nach Madrid. :wink:


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BeitragVerfasst: 25.02.2003 08:44 

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Das die Bayern der Liga geschadet haben, glaube ich nicht.

Aber das sie gegen Lizenzsierungsauflagen verstoßen haben, schon.

Wo kommen wir denn hin, wenn ein Verein einen Vertrag, der ihnen einen nicht unwesentlichen wirtschaftlichen Vorteil verschafft(auch wenn Hans in Berlin die Hälfte bekommen hat), geheim hält, und ihn nicht mal der DFL vorlegt.

Ich dachte immer, das Marketing-Verträge(und nichts anderes ist das hier wohl) immer vorgelegt werden müssen.

Mal schauen was da dran ist, wenn die DFL sagt, das jeder Verein gleich behandelt wird.


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BeitragVerfasst: 25.02.2003 10:33 
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@GiftenMeute

Vollkommen Deiner Meinung. Es ging zwar hier nicht um einen Marketingvertrag im ureigensten Sinne, sondern vielmehr um einen reinen Vermarktungsvertrag. Hier sind die Statuten der DFL eindeutig.

Hat der Vertrag ein Volumen größer 500.000,- euro, muß er der DFL zur Genehmigung vorgelegt werden und ist Bestandteil der Lizensierungsunterlagen. Dies scheinen die Bayern nicht beachtet zu haben, was man ja verstehen kann, wäre der ganze Deal ja aufgeflogen.

Jetzt ist die DFL in detr Zwickmühle, denn sie muß den FC Bayern München bestrafen, wie sie es schon mehrfach mit nicht so namenhaften Vereinen getan hat. Aktuell läuft ein Verfahren gegen den 1.FC Saarbrücken - Ehrmantraut, auch hier wurde gegen die Lizensierungsauflagen verstoßen und es droht eine Verbannung in die Oberliga. " Schaun wir mal "

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Falls Anrufe für mich kommen, ich bin mal eben auf dem 3.Platz!


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BeitragVerfasst: 25.02.2003 12:57 
Ich bin für ein Strafgeld in Höhe von 20 Mio EUR. Ausserdem 10 Punkte Abzug wegen Unsportlichkeit. :wink:


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BeitragVerfasst: 08.03.2003 16:17 
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Nachdem ich den nachstehenden Artikel gelesen habe kommen ich immer mehr zu der Erkenntnis, dass die ganze Geschichte ausgehen wird wie das Hornberger Schießen. Kann Uli Hoeneß verstehen, wenn er die DFL nicht ernst nimmt, scheint Mängel in der Organisation und Machtausstattung zu haben.

Die Süddeutsche Zeitung hat geschrieben:
Der kleine DFB

Die Deutsche Fußball-Liga muss erkennen, dass sie ohne die Solidarität der Vereine nicht funktionieren kann


Frankfurt – Vor der Frage, was die DFL ist, wartet die Frage: Wo ist die DFL? Draußen an der Otto-Fleck-Schneise Nummer 6 steht zwar ein Wegweiser zum Deutschen Fußball-Bund (DFB), ergänzt auf der einen Seite nur mit einem großen Aufkleber „Bundesliga“, auf der anderen mit dem gleichen Aufkleber und einer ordentlichen Aufschrift: „Deutsche Fußball-Liga GmbH“. Im Stichweg verliert sich dann die Spur. Bauwagen und Planierraupen versperren den Durchgang, weitere Hinweise: keine. Im letzten Gebäude hinten links residiert augenscheinlich nur der DFB, so weisen es die grünen Lettern an der Wand aus. Erst drinnen, am Tresen des Verbandes, hat neben den DFB- Empfangsdamen auch die kleine Schwester ihr freundliches Entrée gefunden: Ein Kärtchen weist die höfliche Frau rechts außen als DFL-Angestellte aus. Angekommen.

Die Wohnsituation der Bundesliga, als Untermieter in WG-ähnlichen Verhältnissen mit dem DFB, sagt schon einiges aus über die Konsequenz in der Abnabelung der Profivereine vom allmächtigen Verband. Für den Begriff „halbherzig“ bedankt sich Michael Pfad, der als Geschäftsführer der DFL die Kommunikation zu verantworten hat, mit einem freundlichen Lächeln, er hatte wohl schlimmeres erwartet. Es wird zwar gebaut im Frankfurter Verbands-Viertel nahe dem Waldstadion, und die DFL wird eigene Räume bekommen – ein Haus weiter. Später wird Pfad die vertrackte Situation pointiert so analysieren: „Wir sind ein kleiner DFB.“ Leider.

Denn ein kleiner DFB, das ist das, was die DFL nie hätte werden dürfen. Mit großem Getöse haben die 36 deutschen Profiklubs vor eineinhalb Jahren ihre Geschicke in die eigene Hand nehmen wollen, eben gerade um den alles erdrückenden Verband, der Amateure und Nationalmannschaft, Fernsehvermarktung und Lizenzen kontrollierte, loszuwerden. Gegründet wurde also die Deutsche Fußball-Liga GmbH als Interessenvertretung der Profiklubs, als zeitgemäße Struktur für die sich zunehmend in Kapitalgesellschaften verwandelnden Sportvereine. Ein Dienstleister soll die DFL sein, konzentriert nur auf die Bedürfnisse der Profiklubs, die ihre Gesellschafter sind, und getragen von deren Solidarität im Geldverdienen. Die DFL hat die Organisation des Spielbetriebs übernommen, das Lizenzierungsverfahren und die Vermarktung. Unter dem Logo „Bundesliga“ sollte, sagt Pfad, „das Schöne am Fußball transportiert werden“. Aber just in dem Moment, als die DFL ihre Arbeit starten wollte, „rutschte der Profifußball von einer Negativschlagzeile in die nächste“. Am Anfang stand die Kirch-Krise, und wenn die DFL Pech hat, steht an ihrem Ende ein Papier, das gerade als Der Geheimvertrag Karriere macht.

Ehrabschneider Hoeneß?

Das Papier, das der FC Bayern und die inzwischen insolvente Kirch-Gruppe einst unterzeichneten und das den Bayern eine Menge Geld brachte – wobei nun zu klären ist, wofür eigentlich – liegt seit Tagen in der Frankfurter DFL-Zentrale. Hoffentlich sicher vor Feuer, denn die 18 bedruckten Seiten sind hochexplosiv, aus vielerlei Hinsicht. Die größte Gefahr droht von der Europäischen Union, die in dem Vertrag, mit dem die Bayern Vermarktungsrechte an Kirch übertrugen, einen Beleg dafür sieht, dass die zentrale Vermarktung der Fernsehrechte, wie sie in Deutschland praktiziert wird, nicht der Weisheit letzter Schluss sein muss. Wenn es einzelnen Vereinen gelingen kann, Rechte zu veräußern, warum soll man das nicht allen gestatten, denken sich die EU-Kommissare und nehmen mal wieder das DFL-Monopol ins Visier. Die zentrale Vermarktung aber ist das Herz deren Geschäfts.

Vergleichsweise provinziell, nicht minder brisant ist dagegen der direkte Umgang zwischen den Bayern und der DFL. Die Münchner, selbst als Gesellschafter ein Teil der DFL, zweifeln an deren Unabhängigkeit und Integrität: Bayern-Manager Uli Hoeneß warf der DFL vor, sie habe Informationen aus dem Vertrag an die Öffentlichkeit lanciert. Er werde „nie wieder“ einen Vertrag nach Frankfurt schicken. Die DFL reagierte gestern mit einer Pressemitteilung, die darin gipfelte, eine öffentliche Entschuldigung von Hoeneß für diese „ehrabschneidenden Äußerungen“ zu verlangen. Im übrigen hätten sich auch die Bayern an die Statuten zu halten. So deftig haben sich die Münchner früher nicht einmal mit ihrem Lieblingsfeind DFB gezankt. Manchmal, wenn sich Hoeneß über die DFL aufregt, verwechselt er sie sogar mit dem DSF.

Für das Image der DFL ist das umso schlimmer, als dass sie eigentlich gar kein Image haben wollte. Funktionieren würde die Bundesliga-Plattform erst dann, wenn sie niemand mehr zur Kenntnis nähme, glaubt Michael Pfad, weil sie dann geräuschlos arbeitete. „Für das Straßenverkehrsamt interessiert sich ja auch niemand“, sagt Pfad. Doch um keine Reibung zu erzeugen, ist die DFL viel zu kompliziert aufgebaut, in der Struktur und im Personal. Sie soll die Klubs einerseits kontrollieren und andererseits vermarkten, soll also Freund und Feind gleichzeitig sein – und wird überdies auch noch von den Vereinen selbst getragen. Dazu sind die handelnden Personen alles andere als unabhängig: Der Vorsitzende DFL-Geschäftsführer Wilfried Straub hat den Großteil seiner Funktionärskarriere beim DFB verbracht und ist satzungsgemäß Vizepräsident im Verband, ebenso wie der DFL-Aufsichtsratsvorsitzende Werner Hackmann. Der wiederum, obwohl im operativen Geschäfts gar nicht aktiv, hat sich in der Öffentlichkeit als „Liga-Boss“ etabliert und wird stets als DFL-Mann tituliert, obwohl er lediglich Präsident des Liga-Verbandes ist. Pfad und DFL-Pressechef Tom Bender dagegen kamen vom Kirch-Sender Premiere, auch sie dürften gerade in dem aktuellen Bayern-Konflikt nicht unbefangen sein.

Und zu allem Überfluss sind die Kompetenzen zwischen DFL und DFB so gründlich aufgesplittet, dass oft der eine Prügel abbekommt, die der andere verdient hätte: Schiedsrichterwesen und Sportgerichtsbarkeit liegen beim DFB, die Kontrolle der Lizenzbedingungen bei der DFL. „Die Fans draußen“, sagt Pfad ernüchtert, „können das, was wir machen, kaum nachvollziehen.“

Interessen klaffen auseinander

Ob nun die Spielvereinigung Unterhaching, inzwischen Regionalligist, nach wie vor glaubt, zu Unrecht abgestiegen zu sein, weil Konkurrenten tricksten, was die DFL angeblich nicht ahndete, oder ob die Bayern an der selbst gegebenen Prüfinstanz zweifeln: „Tagtägliche Wettbewerber, deren Vorstellungen oft weit auseinander klaffen, auf einen Nenner zu bringen, ist fast unmöglich“, sagt Pfad. Und sein Geschäftsführer- Kollege Heribert Bruchhagen wähnt zwar das Gros der Vereine hinter der DFL, räumt aber ein, dass „diese Grundstruktur im Tagesgeschäft nicht einfach ist“.

Die DFL basiert auf dem Prinzip der Solidarität, doch letztlich ist sich jeder selbst der nächste. Nicht mal beim Geldverdienen ziehen alle an einem Strang: Findet die DFL neuen Einnahmequellen, etwa ligaübergreifende Sponsoren, kollidiert das fast immer mit den Einzelinteressen einiger Klubs und führt zum Veto.

Freuen darf sich wenigstens der DFB. Der hat den Ärger mit der Bundesliga vom Hals und sonnt sich im Glanz der Nationalmannschaft. „Das Image des DFB“, sagte Werner Hackmann neulich zerknirscht, „ist inzwischen besser als das der DFL.“

Ralf Wiegand

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BeitragVerfasst: 12.04.2003 02:25 
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dpa hat geschrieben:
Bayern-Manager Hoeneß: Irak-Spende statt Strafe

Passau (dpa) - Im Streit mit der Deutschen Fußball-Liga (DFL) hat Manager Uli Hoeneß vom FC Bayern München ein Schlichtungs-Angebot unterbreitet. Wenn die DFL auf eine Bestrafung wegen des umstrittenen Geheimvertrags mit der Kirch-Gruppe verzichte, werde der Club einen Millionen-Betrag für bedürftige Kinder im Irak spenden.

Gleichzeitig kündigte er an, der FC Bayern werde sich mit allen rechtlichen Mitteln gegen eine Bestrafung wehren. "Ich glaube nicht, dass wir irgendetwas gemacht haben, das juristisch angreifbar ist", sagte Hoeneß in einem Interview mit der "Passauer Neue Presse", "deshalb zahlen wir keine Strafe wegen der Kirch-Verträge." Der Manager des deutschen Rekordmeisters räumt zugleich ein, "dass wir eine geringfügige moralische Schuld haben."

Er habe daher der DFL vorgeschlagen, "dass wir einen Millionen-Betrag für bedürftige Kinder im Irak stiften, wenn sie auf eine Bestrafung verzichtet. Die Aussichten einer solchen Offerte schätzte Hoeneß positiv ein: "Ich kann noch nichts Näheres sagen, doch ich glaube, dass das Angebot angenommen wird."


Der Hoeness versteht sich doch wirklich darauf, die Dinge zu verschleiern. Habe wegen der Kinder schon ein richtig schlechtes Gewissen, den totel hilflosen und unschuldigen FC Bayern weiterhin für seine Lügen und Ammenmärchen zu hassen.

Im Klartext: Die nächste Erpressung! Sprecht uns frei oder ihr (die DFL) seid für alle Zeiten der Buhmann der Nation, und nicht mehr wir, obwohl wir euch alle betrogen haben!

Sowas auf dem Rücken von kriegsgezeichneten Kindern (!) auszutragen...widerwärtig!

Der FC Bayern hat hinter den Kulissen immer viel für diverse Gruppen von Menschen gespendet, alles ohne in die Öffentlichkeit zu gehen und viel mehr als jetzt zur Debatte steht - davor habe ich auch immer Respekt gehabt und den Hut gezogen. Warum gehen die Verantwortlichen ausgerechnet jetzt damit an die Presse??? Reines Kalkül!

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BeitragVerfasst: 13.04.2003 02:46 
In der Halbzeitpause des gestrigen Spieltages war Herr Rummenigge bei einem Premiere-Reporter zu Gast.

Er wies ausdrücklich und mehrmals darauf hin, daß der FC Bayern der DFL angeboten habe, freiwillig eine gemeinnützige "Spende" von drei Millionen Euro zu bezahlen ... wenn die DFL im Gegenzug von einer Bestrafung des FCB in dieser Angelegenheit abgesehen hätte ... dies sei aber "leider" von der DFL abgelehnt worden.

Gerade in der heutigen Zeit, so betonte Rummenigge, sei dieser Umstand und das Verhalten der DFL unverständlich.

Eine Pressemitteilung der DFL, in der von einer "moralischen Schuld" des FCB, insbesondere des Uli H., gesprochen worden sei, bewertete Rummenigge recht empört als eine "impertinente Beleidigung" ...

... ich denke, die DFL hat wieder einmal eindrucksvoll ihre Schwäche unter Beweis gestellt ... Beleidigungen und Strafe hätten weitaus höher ausfallen müssen.

Schließlich hat der FCB zum jetzigen Zeitpunkt immer noch mehr als siebzehn Millionen Gewinn aus dieser Angelegenheit geschlagen. :?


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BeitragVerfasst: 13.04.2003 03:18 
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Ich bin etwas reserviert gegenüber den generösen Bayern. Es ist unbestritten, das sich Bayern für Schwache einsetzten, viel spenden und in Not geratenen Klubs/Spielern mit einem Freundschaftsspiel zu Hilfe kommen. Auf der anderen Seite ist es eine riesige Werbung, die sich dann wieder im Fanartikelbereich oder später, sollte sich die Selbstvermarktung kommen, in Fernsehgeldern niederschlagen, auf der anderen Seite kann Herr Hoeneß damit Druck ausüben. Ich kann mich täuschen, aber ich denke, es ist nicht ganz uneigennützlich. Wie rücksichtslos er das Argument einsetzt, kann man bei diversen Interwies und Äußerungewn von Hoeneß erkennen. Ich bin für eine harte Bestrafung und für die Rückzahlung der Gelder, bzw die Aufteilung. Leider wird sich der DFB/DFL als zahnloser Tiger erweisen, zumal sie selbst Dreck am Stecken haben. Ich bin gespannt, was noch so alles an den Tag kommt.

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Dies ist kein Beitrag im herkömmlichen Sinne, sondern ein Teil eines Gesamtkunstwerkes.


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BeitragVerfasst: 14.04.2003 15:43 
Ein schöner Kommentar vom Spiegel zu dem Thema:

Uneingeschränkte Solidarität mit dem FC Bayern!


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