obwohl einige Fans von DD nicht gerade friedlich sein sollen.
Gestern (14.12.2002, Anmerk. d. Red.) fand in der Regionalliga Nord das alte Ostderby zwischen Dynamo Dresden und dem Chemnitzer FC statt,
welches bereits vor ein paar Wochen wegen zu geringer Anzahl an einsatzbereiten Polizeikräften abgesagt worden war. Dieses Wochenende hatte man scheinbar genügend Beamte zur Hand - und konnte trotzdem nicht verhindern, daß es nach dem Derby zu gewalttätigen Ausschreitungen der Dynamofans gegen Gästefans kam.
Das es in jedem Stadion der Welt immer ein gewisses Gewalt- und Konfliktpotential gibt, ist logisch, wenn aber bei 7.300 Zuschauer (davon ca. 1.200 Gästefans)
ein Viertel der einheimischen "Fans" nach dem Spiel auf Gewalt aus ist, stimmt etwas nicht. Offizielle Berichte sprechen von bis zu 1.500 Dynamofans,
die den Abmarsch der Chemnitzer zu einer Jagdveranstaltung auf Menschen ausnützten.
Leider ist es so, daß dieses Gewaltphänomen in Dresden keine einmalige Erscheinung ist, sondern sich wie ein roter Faden durch die letzten Jahre der Oberliga-Zugehörigkeit dieses Vereins zieht.
Immer wieder berichteten Gästefans anderer Vereine von schweren Übergriffen nach dem Spiel bei Dynamo. Der krisengeschüttelte Verein unternahm nichts, um diese Vorfälle in den Griff zu bekommen. Nach außen wurde beschwichtigt, desinformiert und bagatellisiert - das ehemalige Aushängeschild Sachsens kann keine negativen Schlagzeilen gebrauchen.
Erst am 1.9. dieses Jahres gab es beim Ortsderby gegen den Dresdner SC mehrere schwerverletzte Polizisten und DSC-Fans. In den sächsichen Zeitungen wurden erstmalig Bilder von vermummten Dynamo-Fans veröffentlicht, die danach steckbrieflich gesucht wurden.Das Sachsenderby gegen den Chemnitzer FC stand daher unter besonderen Sicherheitsvorkehrungen. Im Stadion selbst blieb alles ruhig, und der Stadionsprecher gab bekannt, daß die Tore zur Lennestraße (Abmarschweg der Gästefans) für Dresdner gesperrt waren. Bereits 15min vor Spielende bewegten sich aber aus dem Dresdner Fanblock etliche Grüppchen zum Ausgang - um rechtzeitig an der Lennestrasse zu sein. Nach Spielende sahen sich dann die CFC-Fans, welche in Richtung Hygienemuseum zum Auto wollten, einem Mob von ca. 200 Dresdnern ausgesetzt, der alle himmelblauen
Fantensilien unter Androhung oder Ausübung von Gewalt an sich brachte. Von der Polizei war erst viel später etwas zu sehen, obwohl genau in diesem Bereich die Gewalt gegen den DSC eskaliert war.
Die anderen CFC-Fans, welche mit dem Zug nach Dresden gekommen waren, wurden als Pulk von ca. 300 Leuten duch die Polizei entlang der berüchtigten Lennestrasse eskortiert. Und hier spielte sich genau das Szenario ab, welches in Dresden seit Jahren bekannt ist -
der Fußmarsch der Gästefans (ca. 30min bis zum Bahnhof) wurde durch einen marodierenden Mob von ca. 1.500 Dynamofans begleitet, der von beiden Straßenseiten immer wieder Pflastersteine (!), schwere Äste (!) und Leuchtspurmunition (!) in die wehrlose Masse der Chemnitzer Fans schleuderte. Wegen diesen Wurfgeschossen wird zur Zeit von CFC-Fans eine Anzeige wegen versuchten Totschlages in Erwägung gezogen! Die Polizei brachte insgesamt 3 Wasserwerfer zum Einsatz, um gegen die Dresdner Hooligans vorzugehen. Im Verlaufe der Lennestrasse
mußte durch die Beamten sogar eine Strassensperre aus Zäunen beseitigt werden, die durch die Dresdner errichtet worden war. Entgegen allen Erwartungen wurde nach bisherigen Berichten zum Glück kein Chemnitzer wirklich ernsthaft verletzt.
Nach diesen Geschehnissen wird in den Internet-Foren unter
http://www.dynamo-dresden.de und unter
http://www.cfc-fanpage.de von seiten der Dresdner Hooligans versucht, die Geschehnisse (wie immer) zu bagatellisieren und als "normal" hinzustellen -
es wäre halt so in Dresden. Auch wird versucht, die CFC-Fans als Provokateure hinzustellen, da während des Spiels eine Dresdner Zaunfahne zur Beute Chemnitzer Fans wurde - die Tat als solche ist nicht zu entschuldigen, aber es besteht seit 2 Jahren unter den Ultragruppierungen beider Vereine eine starke Rivalität, die sich unter anderem auch im gegenseitigen Fahnenklau äußert. Das diese Aktion kein Auslöser für die wüsten Übergriffe nach dem Spiel war, können die negativen Erfahrungen anderer Gästefans, welche in Dresden dasselbe "Schauspiel" erlebten, jederzeit bestätigen.
Dynamo Dresden ist beim NOFV und dem DFB bereits als Adresse für schwere Fanausschreitungen gut bekannt und es drohen dem Verein sowohl finanzielle Strafen als auch langfristige Platzsperren. Keiner möchte dem ehemaligen DDR-Traditonsverein in seiner Existenz gefährden - aber wenn es der Verein in Zusammenarbeit mit der Stadt Dresden und der Polizei nicht schafft, seine Hooligans in den Griff zu bekommen, müssen entsprechende Maßnahmen zum Schutz der anderen Vereine und derer Fans erfolgen. Es kann einfach nicht sein, daß es im Deutschland des Jahres 2002 eine Stadt gibt,
wo Gästefans unter Beifall und Gejohle durch die Stadt gejagt werden und zum Freiwild für alle die erklärt werden, die denken, daß eine andere Fußballrasse neben der ihren nicht zulässig ist. Gute Nacht, Dresden!
WinneTwo, CFC-Fan
PS: Dieser Text soll andere Fußballfans warnen und informieren, was es heißt, als Gästefan zu Dynamo Dresden fahren zu müssen...
PPS: Dieser Text darf (und sollte) in alle entsprechenden Fußballforen Deutschlands frei kopiert werden...
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http://www.cfc-fans.com - Das himmelblaue Webmagazin
Man soll nicht pauschalisieren. Aber hier fällt das wirklich schwer...