cosmic27 hat geschrieben:
Hi,
ich find es zu einfach auf den Trainer loszugehen. Vor allem der Spruch " Wer soll es noch schlechter machen..." das ist ja gar nicht die Frage. Man muss auch sehen welches Material er zur Verfügung hat. Und da muss ich ganz klar sagen, Herr Hochstätter hat einen großen Teil zu dieser Situation beigetragen. Es wurden Spieler für Millionen gekauft, die nur noch auf dem Papier gut sind. Sicherlich ist der Trainer hier nicht ganz unschuldig aber mir ist es zu flach alles auf Hecking zu schieben. Letzte Saison haben alle gemailt man solle doch mit zwei Stürmern spielen. Nun macht er es und dennoch bleiben die Erfolge aus. Und das liegt einfach daran, dass an Spielern festgehalten wird, die keine Qualität und Motivation bringen. Herrn Balitsch hätte ich umgehend nach Frankfurt verkauft und Herrn Stajner hätte man gut bei Bochum für ne knappe Million unterbringen können. Mit Herrn Bruggink hätte ich den Vertrag auch nicht verlängert.
Das Personal zu verdammen ist ähnlich wenig tragfähig wie alles auf den Trainer zu schieben. Es ist meiner Meinung nach eine inzwischen sehr deutliche Störung zwischen den beiden Parteien, die das momentane Problem mit verursacht.
Balitsch und Bruggink waren auch in der letzten Saison noch Leistungsträger und haben uns in so manchem Spiel den Punkt/die Punkte gerettet. Stajner ist in den letzten beiden Spielzeiten maßgeblich daran beteiligt gewesen, dass wir sogar Platz acht vorstoßen konnten und nicht schon letzte Saison abgestiegen sind. Schwache Spiele haben wir nicht nur von Stajner gesehen, aber so viel Einsatz wie Stajner in diesen Spielzeiten gebracht hat, habe ich gerade in dieser Spielzeit von kaum jemandem gesehen.
Hätten wir diese drei Spieler abgegeben, bestünde unsere Offensive nur noch aus einem Scherbenhaufen. Die zu erwartenden Erlöse hätten im besten Fall einen einzigen halbwegs vernünftigen Neuzugang finanziert - das ist eindeutig zuwenig.
Wenn den Spieler schadlos hätten abgegebene werden sollen, wären sicher eher Hanke oder Forssell die passenden Kandidaten. Doch leider hülfe uns in letzter Konsequenz nur ein Wunder oder ein Ganzsaison-Bruggink in Verbindung mit einer Abschluss-Reha für Hanke und Forssell. Und das wird wohl kaum passieren. So bleibt was die Spieler angeht nur, auf die körperliche Genesung der Verletzten und die seelisch/einstellungstechnische Genesung der Herren im Mittelfeld zu bauen.
Diese zu bewirken, wäre die wichtigste Aufgabe für irgendeinen Trainer überhaupt. Wem das gelingt, der wird von den Fans auf Händen durchs Stadion getragen werden.
cosmic27 hat geschrieben:
Wenn man sich das Spiel in Berlin und auch jetzt gegen Mainz angeschaut hat, konnte man feststellen das wir eigentlich die klar bessere Manschaft gewesen sind, die leider immer noch nicht in der Lage ist, aus den Chancen etwas zählbares zu machen. Und wenn weiter ausgemusterte, körperlich schon strapazierte Feldspieler gekauft werden, kann man hier auch Felix Magath als Trainer auf die Bank setzen ohne zählbaren erfolg. Nach seinem ersten Training wären wahrscheinlich schon mehr als 50% der Spieler verletzt.
Dennoch ist es richtig ( leider ) den Hebel bei der Trainerposition anzusetzen, da man die Manschaft ja nun nicht komplett rausschmeissen kann. Und wer mir erzählen möchte, dass der Trainer die Manschaft nicht mehr erreicht oder aber keine Motivation rüber bringt, dann frag ich mich allen ernstes ob die gestandenen Spieler von Hannover die Arbeit am richtigen Platz verrichten.
Wenns nach mir ginge würden wir heute noch mit Ewald zusammen arbeiten aber auch Dieter hat sicherlich seine Berechtigung. Fragwürdig ist die Spielberechtigung einiger "Führungsspieler".
Ach ja und wenn ich sehe wie Jirji die Bälle verdaddelt ( das kann Rosenthal auch gut ) dann wird mir schlecht. Egal wie sehr er bemüht ist und läuft. Er müsste ja nicht jedem Ball so hinterherwetzen, wenn er ihn vorher nicht so leichtfertig vergeben würde.
Ob die hier oft kritisierte Methode des Trainings für die Probleme verantwortlich ist oder doch eher die Umsetzung von Seiten des Trainers oder auch von Seiten der Spieler(!) ist momentan längst nicht mehr relevant. Wenn wirklich Hecking das Problem verursacht, ob durch falsches training, schlechtes Einfühlungsvermögen, schwache Durchsetzungskraft, ungeeignete Aufstellung, falsches system oder was sonst noch so alles angeführt wird;
wenn Hecking daran Schuld ist, muss er gehen! Und noch wichtiger:
Wenn Hecking daran Schuld ist, kann es mit einem anderen Trainer nicht schlechter werden. Ich gebe zu dass ich einen harten Hund wie Magath hier gerne sehen würde. Warum sich dann alle Spieler schon im Training verletzen sollten ist mir nicht klar; schließlich wird die Verletzungsanfälligkeit ja auch Hecking und seinem Training angelastet. Ich vermisse Disziplin und Konsequenz in Heckings Personalentscheidungen. Magath hat schon in Wolfsburg und auch jetzt bei Schalke den Mut, junge Spieler ins kalte Wasser zu werfen und seine Mannschaft selbst nach Siegen für jeden einzelnen Fehler zur Rechenschaft zu ziehen. Es ist die Aufgabe eines Trainers Verfehlungen zu ahnden und Potenziale zu entwickeln.
Ich bin davon überzeugt, dass weder die Spieler noch die Verletzungen das Problem von Hannover 96 sind. Nach dem massiven Umbau mit teuren Zugängen (Hanke, Forssell, Schlaudraff), hätte ein Ruck nach vorne durch die Mannschaft gehen sollen. Statt dessen bedurften wir Stajners aufopferungsvollem Einsatz und Husztis bisweilen genialer Gedanken um überhaupt erfolgreich zu sein. Doch solange das Eine das Andere kompensiert hat, waren wir wenigstens halbwegs wettbewerbsfähig. Jetzt droht selbst das auseinander zu brechen. Genau das ist der Punkt, an dem Selbstheilungskräfte nicht mehr ausreichen, sondern Impulse von außen kommen müssen.
Djakpa und Ya Konan haben gezeigt, was geht, wenn man nur will. Wenn sich aber die Hälfte der Mannschaft darauf beschränkt, den neuen Kollegen staunend zuzusehen, dann kann das insgesamt nicht reichen, selbst gegen die Mainzer nicht
cosmic27 hat geschrieben:
Dann muss ich noch sagen, dass die Erwartungshaltung des Hannoveraner Pupblikums unentsprechend hoch ist. Mit welcher Begründung. Hat man sich mal den Etat angeschaut? Ich fand es traurig das beim ersten Heimspiel nur 29t da waren....die Fankultur ist bis auf den harten Kern eh lächerlich. Wenn sie gewinnen kommen alle an wenns mal nicht so läuft ist gleich wieder alles schlecht und blöd und und ......
Die Roten haben schon viel geleistet. Der Verein wurde erfolgreich entschuldet, hat ein schönes Stadion und mit den entsprechenden Mitteln halten Sie nun schon sieben Jahre die erste Liga.
VG
Das Publikum ist zu erheblichen Teilen Erfolgspublikum. Fans dieser Kategorie sind die ersten, die in recht moderaten Preiserhöhungen nach drei Jahren, einem elften Tabellenplatz in der Vorsaison, oder fehlender Attraktivität einen Grund suchen (und finden) nicht mehr ins Stadion zu gehen. Andere Vereine können sich selbst in der zweiten Liga nach dem soundsovielten Abstieg über mehr wirkliche Fans freuen. Das war in Hannover schon immer so. Tradition hin oder her, Aufstieg hin oder her, vergleichsweise stabile Tabellenposition im Mittelfeld hin oder her: Es ist für zu viele einfach zu wenig.
Niemand kann sich an den erreichten Dingen wirklich erfreuen. Wenn dann Trainerquerelen und ein paar verlorene Spiele hinzukommen, ist der Verein schnell wieder unten durch. Dass man damit auch diejenigen trifft, die sich nun wirklich nichts zuschulden kommen lassen, ist offenbar nicht von Bedeutung. Nein selbst Neuzugänge werden niedergeschrieben, ihre Möglichkeiten sich durchzusetzen kleingeredet, die Mannschaft gar komplett als wahrscheinlicher Absteiger dargestellt in der es kaum möglich sein wird sich zu etablieren oder gar Zukunftsperspektiven zu erreichen.
Ich habe Verständnis dafür, dass Dieter Hecking bei den Fans keinen Rückhalt mehr hat. Ich kann auch verstehen, dass gewisse Vorstandsentscheidungen nicht unbedingt für Zustimmung sorgen. Ich kann auch verstehen, dass einzelne Spieler für schwache Leistung kritisiert werden. Wenn aber so viele schließlich auch noch den Rest der Mannschaft mit in diesen einen Topf werfen und mit gerümpfter Nase ein Tuch darüber werfen, auf das sie "Hecking raus!" geschrieben haben, dann bin ich bedient.
Wenn unsere Mannschaft in Nürnberg untergeht oder bis zum 5./6. Spieltag nicht gezeigt hat, dass sie auch erfolgreich sein kann, wird Hecking gehen. Bis dahin die ganze Mannschaft in Sippenhaft zu nehmen, die Spiele zu boykottieren und bei jedem Fehlpass zu raunen finde ich den falschen Weg. Aber das ist natürlich nur meine Meinung.