Celler_96 hat geschrieben:
Hier ist ein Link aus der DFB Schiedsrichterzeitung aus dem Jahr 2011. Dort auf Seite 8 wird Stellung zu dem Torwart bezogen. In dieser Zeitung, erscheint quartalsweise werden strittige Szenen vom DFB ausgewertet. Wen es interessiert kann mal reinschauen. Ich bin/war selber auch SR und habe diese Zeitung immer sehr interessant gefunden.
http://www.dfb.de/uploads/media/SRZ01_2011.pdfDanke, gefällt mir gut, gibt dort nette Torwartgeschichten.
Genau das ist der nicht-regelkonforme Satz, den ich meinte:
Anweisungen des DFB: "Der Torwart darf im Torraum nicht gerempelt werden, außer er hält den Ball oder hindert einen Gegner."
http://home.arcor.de/fussball-sport/regeln/regel12.htmlDiesen Passus sah die FIFA nicht vor und gab es nur beim DFB, außerdem wurde er als missverständlich angesehen. Zudem müsste es heißen im eigenem Torraum.
Regeländerungen und Änderungen der Durchführungsbestimmungen seitens des DFBs 2012/2013: Der Satz „Der TW darf im Torraum nicht gerempelt werden,
ausser er hält den Ball oder hindert einen Gegner“ wird ersatzlos gestrichen.
Für den TW gelten zukünftig somit auch im eigenen Torraum die gleichen
Zweikampfregeln wie für Feldspieler (Ausnahme: Handspiel im eigenen Strafraum).
Nicht zulässig bleibt das Behindern des TW beim Abschlag sowie
das Treten nach dem Ball beim Abschlag.
z. B.:
http://kreis13.fvn.de/413-0-Regelaenderung-Anweisungen-Saison-2012-2013.html?goback=261http://kfv-westmecklenburg.de/regelaenderung%202012-13.pdfBeste Grüße aus Celle nach Celle!
Am Sonntag fahre ich arme Sau nach Hannover gegen Frankfurt...
Zum Abschluss der Anfang des von Dir zitierten PDFs für SR.:
Experten“ machen aus dem Torraum eine magische Zone.
Verfolgt man regelmäßig die Fußball-Übertragungen im
Fernsehen, hat man bei vielen Reportern den Eindruck, dass sie
sich sehr bemühen, die Probleme nachzuvollziehen, vor denen
Schiedsrichter manchmal stehen, und sie den Zuschauern plausibel
zu machen. Das ist eine erfreuliche Entwicklung, zumal auch die
Bundesliga-Schiedsrichter davon berichten, dass die Kommentato-
ren sich nicht nur dann bei ihnen nach ihren Entscheidungen erkun-
digen, wenn vermeintlich etwas schief gelaufen ist.
Dennoch kann man sich bei den Einschätzungen mancher Reporter
zum Torwartspiel eines zweifachen Eindrucks nicht erwehren: Schon
eine geringfügige Berührung des Torwarts durch einen Angreifer im
Sprungduell um den Ball wird als Foul kommentiert. Jedenfalls im
Torraum, denn „hier genießt er ja besonderen Schutz“, wie scheinbar
regelkenntnisreich versichert wird. Und bei der Zeitlupe heißt es dann:
„Hier, schauen Sie genau hin, es gab einen Kontakt.“ Oha, einen
Kontakt gab es! Diese Sichtweise ist natürlich Wasser auf die Mühlen
der Torhüter, die sich deshalb gern bei der geringsten Berührung
beschweren. Damit machen die Vorbilder aus der Bundsliga selbst-
verständlich Schule bis in die Kreisklasse.
Wagt sich der Torwart aber aus dem Torraum heraus, um an den
Ball zu kommen, gilt er denselben Reportern als eine Art „Freiwild“,
das der Angreifer nach Herzenslust attackieren darf: „Das hätte
der Schiedsrichter nicht abpfeifen dürfen, das war schließlich außer-
halb des Torraums.“ Was wiederum die Stürmer gern hören, die glau-
ben, dass sie sich für die „Unberührbarkeit“ des Torwarts im Tor-
raum dann außerhalb schadlos halten können.
Und man kommt nicht drum herum, es anzumerken: Wir Schiedsrichter
tun uns schwer damit, diesen öffentlichen Einschätzungen der
Beteiligten – Spieler, Trainer und andere Experten äußern sich je
nach Interessenlage ja auch entsprechend – nicht auf den Leim zu
gehen. So hat sich der Torraum im Laufe der letzten Jahre zu einer
Art magischer Zone entwickelt mit einer Bedeutung, die ihm eigent-
lich gar nicht zusteht. Selbstverständlich darf es auch hier zum
„Kontakt“ zwischen Angreifer und Torwart kommen. Der Stürmer, der
– ganz auf die hereinfliegende Flanke konzentriert – höher
springt als der von ihm „abprallende“ Torwart, darf
dafür nicht bestraft werden.
.........
Was jetzt kommt ist regeltechnisch überholt.
......
Der einzige Unterschied zwischen „drinnen“ und „draußen“ findet
sich in der DFB-Erläuterung Nr. 16 zur Regel XII: Innerhalb des Tor-
raums darf der Torwart nicht „gerempelt werden, außer er hält
den Ball oder hindert einen Gegner“. Wozu man wissen muss, dass
das korrekte Rempeln als „das Wegschieben des Gegners mit angeleg-
tem Arm Schulter gegen Schulter“ definiert ist (DFB-Schiedsrichter-
Handbuch, Seite 143), wenn es im Kampf um den Ball geschieht. Das
ist also innerhalb des Torraums verboten, wenn der Torwart zum Ball
springt oder läuft. Außerhalb kann der Torwart wie jeder Feldspieler korrekt gerempelt
werden, wenn er versucht, an den Ball zu kommen. Aber selbstverständlich ist das Anspringen oder Stoßen eines Torwarts – wie jedes anderen Spielers auch – verboten.
Egal ob außerhalb oder innerhalb des Torraums.