AndréMeistro hat geschrieben:
@st2
Alle Slomka-Kritiker in einen Topf werfen, das ist natürlich auch eine tolle Diskussionskultur. Mein Beitrag wurde auch nicht beantwortet, obwohl ich alles sachlich begründet habe, shit happens.
Ich will entwicklungsfähigen Fußball sehen, wo der Nachwuchs integriert wird. Ich will einen Trainer sehen, der absoluter Teamplayer ist, der mit unterschiedlichen Typen umgehen kann und sie fördert. Was wurde mit França gemacht? Ich will keinen Solisten sehen, der alles im Alleingang erledigen möchte; wir sind glaube ich der einzige Bundesligaverein, der keinen Scoutingchef und Co-Trainer hat. Für einen Trainer ist es nicht schwer darauf zu pochen, dieser Wunsch wird ihm sicherlich ohne Weiteres erfüllt.
Düwel hat auf einiges verzichtet, als er dem Verein mitgeteilt hat, dass er nicht mehr weitermachen möchte, warum macht ein Mensch das? Sein engster Vertrauter war Mirko Slomka, da hat wohl irgendwas nicht mehr gepasst, die 1. Liga lässt man sich nicht einfach so entgehen. Wer das macht, muss einen triftigen Grund haben, es geht um seine Karriere, zurzeit ist er aber vereinslos.
Und Ismael hat in den Interviews durchblicken lassen, was er von Slomka hält, besonders zwischen den Zeilen.
Schmadtke und Slomka, das hat nicht funktioniert, weil Schmadtke ein Teamplayer ist, der weiß wie man mit Mitarbeitern umgeht. Slomkas engster Vertrauter war die Bildzeitung, wie man bei França und Schmadtke sehr gut sehen konnte, Martin Kind hat tatenlos zugesehen. Einfach beschämend, was unser Verein mit França gemacht hat, auch hier fällt der Name Slomka als Erstes. Egal wie man das Glücksrad dreht, sein Name ist immer dabei.
Zwei ehemalige Angestellte sind jetzt in Köln, weil sie die gleiche Arbeitsweise verfolgen und dieselbe Auffassung vom Fußball haben. Alles nur Zufall?
Wer ein Teamplayer ist und auf die Jugend setzt, der braucht Zeit, da verlange ich auf Anhieb keinen Europa-League-Platz. Aber man muss zumindest erkennen können, dass eine Entwicklung stattfindet, eine Handschrift des Trainers. Und kein Gebolze oder zahlreiche Stellungsfehler, das hat mit entwicklungsfähigen Fußball überhaupt nichts zu tun - da brauche ich den Rechenschieber nicht zu benutzen - meine Zukunftsgedanken werde ich auch weiterhin pflegen.
Das ist eben das Gesamtergebnis von Slomka, ein Solist, wie er im Buche steht. Die Bildzeitung weiß, wen sie ansprechen muss, um an Informationen zu kommen, Slomka nutzt das tatenlos aus, ohne Rücksicht auf Verluste. Die Mitarbeiter und Amateurspieler tun mir leid, besonders diejenigen, die wissen, was Teamarbeit bedeutet. Für die Spieler oder Mitarbeiter ist Fußball nicht nur ein Hobby, die meisten haben schon im Kindesalter gegen den Ball getreten, sonst wären sie nicht bei Hannover 96 gelandet. So geht man mit Menschen nicht um, Slomka hat eine Vorbildfunktion inne, er ist unser Trainer.
Alles in Allem keine erfolgversprechenden Aussichten, wie ich finde, Fußball ist ein Mannschaftssport.
Da ist viel Wahres dran, so wie ich es auch gesehen und erlebt habe; wenn ich mich recht erinnere, hat Düwel 96 mit Tränen in den Augen verlassen...
Und ich gebe dir und weiteren Schreibern hier recht, absteigen werden wir diese Saison wohl eher nicht, die "Saison der Wahrheit" ist die Kommende.
Die Crux der Sache ist, das man (wiedermal) nicht wirklich bei 96 vorbereitet ist.
Die meisten Fehler werden im Erfolgsfall gemacht.
Man war so euphorisiert, dass man sich wohl eher zu wenig mit der Vita des Trainers beschäftigt hat, eigentlich hätte man sich dann eine so lange Verhandlung nicht erlauben dürfen (bzw. mitmachen sollen), aber ohne Schmadtke waren die Verhandler auf 96er-Seite wohl zu wenig im Bundesligageschäft "vernetzt", um die Situation auch mal "von außen" sich vor Augen zu führen.
Die Vertragsverlängerung mit Slomka war grundsätzlich richtig, aber er wurde viel zu gut leistungsunabhängig dotiert und vor allen Dingen mit einer zu langen Laufzeit ausgestattet.
Danach hat man sich dann zurückgelehnt und geglaubt, der Slomka (hat er ja wohl in der Vertragsverhandlungen blumig erklärt), wird schon alles richten.
Dass aber auch diese Vertragsverlängerung andere Reaktionen hervorrufen könnte, wurde völlig ausgeblendet.
Nach und nach zeigte sich, dass Einige sich in dieser Situation nicht mehr wohlfühlten und Konsequenzen zogen. Noch lief es gut, nach Außen hin überhaupt kein Handlungsbedarf.
So sonnte man sich in vergangenen Erfolgen und ließ den Tag einen schönen Tag sein.
Obwohl schon das ganze Jahr 2013 saisonübergreifend erkennbar war, dass Defizite im Umgang untereinander und im sportlichen Bereich heraufzogen.
Wer stehen bleibt und sich sonnt, wird überholt. So ist das nunmal.
Nun ist Handlungsbedarf da, und zwar sofort. Und das genau ist das Problem.
Der Präsident, zwar ein Fußball-Fan, aber eigentlich doch ein Selfmade-Wirtschaftsmann, kann immer nicht "fassen", wenn "Strömungen" sich ändern (weil nicht planbar), und eher zögerlich, wenn spontane Entscheidungen gefällt werden müssen. Das kann man so machen, ist grundsätzlich u.U. auch gut so, denn dafür hat er ja einen Manager, der sich um soetwas kümmern soll (sollte).
Doch der Dufner -das ist jetzt meine persönliche Einschätzung- hat nichts auf den Zettel.
Keine Planung, nichts im Hinterkopf, wie man agieren könnte. Also erstmal Durchhalteparolen, es geht ja auch und insbesondere um den eigenen (sicheren Arbeits-) Platz.
Nur den Trainer wechseln, damit ist es wohl nicht getan, die gesamte sportliche Leitung müsste überdacht werden, ggf. neu ausgerichtet und mit neuem Personal ausgestattet werden. Und solch ein Team -fürchte ich- hat der Dufner sicher nicht ad hoc parat - geschweige denn überhaupt im Kopf, obwohl es wohl erforderlich wäre.
Dieses ganze Gemenge, aus nicht passender Mannschaft, orientierungsloser Führung ist das, was mir für die nächste Saison noch am ehesten Sorgen macht. Nicht die Person Slomka, der hat ausgesorgt, da braucht man sich eigentlich keine weiteren Gedanken machen.
Aber Hannover 96 und 1.Bundesliga - das wird in der nächsten Saison spannend.
Eine sofort wirkende Maßnahme habe ich (natürlich) auch nicht parat. Aber diese ganzen üblichen Sachen, ein bis zwei Spieler als Sündenböcke auf die Tribühne und die üblichen verbalen Floskeln, das sollte man sich alles sparen.
Markt sondieren, nach Trainertalenten suchen.
Sollten wir bis Weihnachten 20 Punkte + evtl. mehr holen, sollte man auf den Trainer zugehen, und eine Beendigung zum Saisonende anbieten. Bis dahin sollte es ein Bundesligamanager schaffen, eine neue sportliche Leitung zusammenzustellen.
Bei weniger als 20 Punkten sollte man allerdings noch vor Weihnachten handeln.
Nur davon faseln, dass man da gemeinsam wieder aus dem Tief herauskommen will, das wird nicht reichen. Das sollte ein Fußballmanager wissen.
Ich will nämlich auch in den nächsten Jahren noch Erstligafußball in Hannover sehen.