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 Fanszene Hannover Moderations-Bereich
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 Betreff des Beitrags: Re: Fanszene Hannover
BeitragVerfasst: 20.12.2014 02:51 

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Aus Aktion und Reaktion kann man sich schlecht eine Doppelmoral zimmern.

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„Und Sie, Herr Lienen, haben Sie früher auch mal Fußball gespielt?“


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 Betreff des Beitrags: Re: Fanszene Hannover
BeitragVerfasst: 20.12.2014 11:40 
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Bemerkenswert gute Beiträge. Unabhängig davon, ob man dem voll, gar nicht oder nur teilweise zustimmt. Qualität ist Qualität :nuke:

indian96, dein Beitrag ist die Krönung :nuke: :nuke:

Leider ist es so, dass der Event das Spiel überholt. Besser gesagt: Überrollt! Ich bin der festen Überzeugung, dass der Fußball aufgrund dessen in nicht all zu ferner Zeit richtig Schaden nimmt.

Ich war jetzt mal wieder einige Tage in Hannover und es wurde viel über Fußball gesprochen. An einem Abend die ganze Zeit, so etwa 6 Stunden. Über Dinge, die den Eventbesucher interessieren, wurde kein einziges Wort verloren. Kann mich nicht erinnern, dass die Ultras und KMW ein Thema waren. War in diesem Kreis völlig uninteressant.

Nur Fußball..... ach wie war das schön und kurzweilig.


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 Betreff des Beitrags: Re: Fanszene Hannover
BeitragVerfasst: 20.12.2014 13:31 
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Was definierst Du mit "Eventbesucher" ?

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 Betreff des Beitrags: Re: Fanszene Hannover
BeitragVerfasst: 20.12.2014 15:42 
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Na? Was der Piepmatz dazu wohl zwitschert??? :wink:


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 Betreff des Beitrags: Re: Fanszene Hannover
BeitragVerfasst: 20.12.2014 15:43 

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Das dürften alle sein, Disco, für die der Fußball nicht im Mittelpunkt des Interesses steht... :wink:

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 Betreff des Beitrags: Re: Fanszene Hannover
BeitragVerfasst: 20.12.2014 16:14 
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Und was hat das dann mit der KMW-Diskussion zu tun?
Das ist m. E. ein wenig arg weit gefasst und wird dem Kern des Problems nicht gerecht.

Die grassierende Kapitalisierung des Fußballs und die damit folgende Fokussierung der Vereine auf Konzern- oder Investoreninteressen abseits des Sports oder des Gemeinwohls ist im Kern das viel größere Problem an dem der Fußball Schaden zu nehmen droht. Man kann m. E. nie nur das Spiel isoliert von allen gesellschaftlichen Belangen betrachten.

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 Betreff des Beitrags: Re: Fanszene Hannover
BeitragVerfasst: 20.12.2014 17:27 

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Discostu hat geschrieben:
Und was hat das dann mit der KMW-Diskussion zu tun?
Das ist m. E. ein wenig arg weit gefasst und wird dem Kern des Problems nicht gerecht.

Die grassierende Kapitalisierung des Fußballs und die damit folgende Fokussierung der Vereine auf Konzern- oder Investoreninteressen abseits des Sports oder des Gemeinwohls ist im Kern das viel größere Problem an dem der Fußball Schaden zu nehmen droht. Man kann m. E. nie nur das Spiel isoliert von allen gesellschaftlichen Belangen betrachten.
So sieht das aus, und das wissen wir ja auch nicht erst seit gestern. Wenn das immer schlimmer wird bleibe ich halt irgendwann zu Hause. Ich fand mal früher Formel 1 ganz gut , seit das immer mehr Zirkus wurde und man vieles hinter den Kulissen der Formel 1 Macher aus den Medien mitbekam war für mich Feierabend. Der Sch...ß interessiert mich heute überhaupt nicht mehr.
Ich habe ja auch nicht gleich meine erste Freundin geheiratet. :wink:
Wenns nicht mehr passt, ist halt Schluß.
Außerdem bin ich auch nicht mit dem Fussball so verbunden wie Golum mit dem Ring.


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 Betreff des Beitrags: Re: Fanszene Hannover
BeitragVerfasst: 20.12.2014 17:32 
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Discostu hat geschrieben:
Die grassierende Kapitalisierung des Fußballs und die damit folgende Fokussierung der Vereine auf Konzern- oder Investoreninteressen abseits des Sports oder des Gemeinwohls ist im Kern das viel größere Problem an dem der Fußball Schaden zu nehmen droht. Man kann m. E. nie nur das Spiel isoliert von allen gesellschaftlichen Belangen betrachten.


Das der Fußball sich verändern wird (siehe Profisport in den USA) und durch die Kommerzialisierung wahrscheinlich Schaden nehmen wird kann ich nachvollziehen. Wobei dieser Weg ja nicht erst gestern eingeschlagen wurde. Da hatte ich bisher keinerlei Demonstrationen oder Gegenströme wahrnehmen können.

Und bisher ist es doch nicht so prägnant schlecht. Oder? Der deutsche Fußball ist europäisch und weltweit an der Spitze gemeinsam mit einigen wenigen anderen Ländern. Hannover 96 spielt seit 10 Jahren mehr oder minder erfolgreich in der Bundesliga. Diese dilettantischen Präsidenten und Profilneurotiker aus den 70er, 80er und 90er Jahren möchte ich bei Hannover 96 auch nie wieder erleben müssen.
Könnte also deutlich schlechter um unseren Fußball stehen. Ich kann mir beim besten Willen auch nicht vorstellen das ca. 1.000 People durch ihr Aufbegehren an der Zukunft und den eingeschlagenen Weg etwas ändern werden.

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Es ist kein Anzeichen von seelischer Gesundheit sich an eine zutiefst gestörte Gesellschaft anpassen zu können.

Jiddu Krishnamurti


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 Betreff des Beitrags: Re: Fanszene Hannover
BeitragVerfasst: 20.12.2014 18:25 
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genius4u hat geschrieben:
Das der Fußball sich verändern wird (siehe Profisport in den USA) und durch die Kommerzialisierung wahrscheinlich Schaden nehmen wird kann ich nachvollziehen. Wobei dieser Weg ja nicht erst gestern eingeschlagen wurde. Da hatte ich bisher keinerlei Demonstrationen oder Gegenströme wahrnehmen können.

Nein? Dann scheinst Du da eine ähnliche Wahrnehmung vorzuweisen wie bei der Einwechselung von Gülselam.

Zitat:
Und bisher ist es doch nicht so prägnant schlecht. Oder? Der deutsche Fußball ist europäisch und weltweit an der Spitze gemeinsam mit einigen wenigen anderen Ländern. Hannover 96 spielt seit 10 Jahren mehr oder minder erfolgreich in der Bundesliga.

Und das ganze ist nicht trotz der 50+1-Regel sondern eher Folge dieser. Das ist kein Argument für eine massive Kommerzialisierung.
Man braucht sich doch nur mal die Premier League anzuschauen um zu sehen, wie es sich das entwickeln wird. Die Spiele wird man sich nicht mehr leisten können, die Vereine werden Spielbällen von Investoren, bei denen man sich schon fragen darf, ob sie wirklich das aufgrund von Fußballbegeisterung machen oder eher als Steuersparmodell oder zur Geldwäsche.

Zitat:
Diese dilettantischen Präsidenten und Profilneurotiker aus den 70er, 80er und 90er
Jahren möchte ich bei Hannover 96 auch nie wieder erleben müssen.

Das sieht hier auch niemand anders.
Trotzdem handelt es sich um Hannover 96 und nicht um den FC Martin Kind.
Zitat:
Könnte also deutlich schlechter um unseren Fußball stehen. Ich kann mir beim besten Willen auch nicht vorstellen das ca. 1.000 People durch ihr Aufbegehren an der Zukunft und den eingeschlagenen Weg etwas ändern werden.

Das ist schön für Dich aber bringt uns hier sicherlich nicht in der Diskussion weiter.

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 Betreff des Beitrags: Re: Fanszene Hannover
BeitragVerfasst: 20.12.2014 19:06 

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Die Qualität der Präsi´s der 70,80.90 ziger ist schlecht vergleichbar.
Dieser Typus von damals war doch früher zur der Zeit überall normal.
Wenn ich an meine " Führungsoffiziere " aus dieser Zeit denke.
Die hätten in den heutigen Unternehmen ob groß oder klein mit ihre Profil null Chancen.


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 Betreff des Beitrags: Re: Fanszene Hannover
BeitragVerfasst: 20.12.2014 21:52 
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Discostu hat geschrieben:
Nein? Dann scheinst Du da eine ähnliche Wahrnehmung vorzuweisen wie bei der Einwechselung von Gülselam.


Dann bitte ich um Aufklärung. Welches sind denn deiner Meinung nach die negativen Entwicklungen durch die Kommerzialisierung des Fußballs in den letzten 20 Jahren? Wann und wo wurden dementsprechend von Teilen der Fans die Stimme dagegen wegen der Entwicklung erhoben?

Discostu hat geschrieben:
Und das ganze ist nicht trotz der 50+1-Regel sondern eher Folge dieser. Das ist kein Argument für eine massive Kommerzialisierung.
Man braucht sich doch nur mal die Premier League anzuschauen um zu sehen, wie es sich das entwickeln wird. Die Spiele wird man sich nicht mehr leisten können, die Vereine werden Spielbällen von Investoren, bei denen man sich schon fragen darf, ob sie wirklich das aufgrund von Fußballbegeisterung machen oder eher als Steuersparmodell oder zur Geldwäsche.

Das sieht hier auch niemand anders.Trotzdem handelt es sich um Hannover 96 und nicht um den FC Martin Kind. Das ist schön für Dich aber bringt uns hier sicherlich nicht in der Diskussion weiter.


Es liegt nicht in meiner Macht irgend etwas wie die 50+1 Regel oder andere Statuten zu ändern. Also nehme ich das zähneknirschend hin wie die hiesige Steuergesetzgebung. Und ob das alles so kommt wie in England, ist lediglich eine Vermutung/Befürchtung deinerseits. Nichts abwegig, aber eben auch nicht Tatsache. Freunde vom mir, die dem Arbeitervolk getrost zugeordnet werden können, gehen übrigens seit über 30 Jahren unverändert zu ihrem Lieblingsklub Tottenham Hotspurs.

Das habe ich auch nicht behauptet. Allerdings sehe ich unseren Verein auch nicht als FC Martin Kind. Dieser wird auf Grund des Naturgesetzes auch längst nicht mehr sein, wenn Hannover 96 immer im Fußball-Zirkus präsent sein wird.

Schade ist aus meiner Sicht, dass das ganze auf dem Rücken der Mannschaft ausgetragen wird. Und das man nicht versucht andere Lösungen für alle Beteiligten zu finden und erfolgversprechende Wege gemeinsam zu gehen.

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 Betreff des Beitrags: Re: Fanszene Hannover
BeitragVerfasst: 20.12.2014 22:49 
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Discostu hat geschrieben:
Was definierst Du mit "Eventbesucher" ?


Kuhburger hat es treffend ausgedrückt.


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 Betreff des Beitrags: Re: Fanszene Hannover
BeitragVerfasst: 20.12.2014 23:40 

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Disco, worauf willst Du letztlich hinaus? Fanszene oder Kommerzialisierung? Nur eins von beiden geht? Dann steht das Ergebnis bereits fest: Die Fanszene wird unterliegen. Ganz klar. Sie wird durch andere Fans ersetzt werden oder schlicht durch Kunden... :wink:

Wem die Kommerzialisierung auf den Keks geht, hat letztlich nur eine Wahl: Nicht mehr hingehen, kein Sky mehr konsumieren usw.

Warum man aber anderen unbedingt den Spass versauen muss, erschließt sich mir immer noch nicht. - Das ist für mir eine widerwärtige Geistes(???)-haltung.

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 Betreff des Beitrags: Re: Fanszene Hannover
BeitragVerfasst: 20.12.2014 23:44 
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Ganz meine Meinung. :nuke:

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 Betreff des Beitrags: Re: Fanszene Hannover
BeitragVerfasst: 21.12.2014 11:09 
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Der Beitrag von indian96 ist in der Tat bemerkenswert und wurde sehr zu Recht von einigen Forumskollegen gelobt. Fast alles davon kann ich unterschreiben. Ich glaube sogar, die meisten von uns könnten das.

In einem Punkt allerdings, na ja…sagen wir mal so: es mangelt an Klarheit. Und das ist genau das, was beispielsweise mich (und vielleicht noch ein paar andere) umtreibt.

Indian96 schreibt: „Kind und die aktive Fanszene haben wirklich viele Fehler gemacht in den letzten Jahren und gemeinsam die Karre in den Dreck gefahren.“

„Aktive Fanszene“ wird leider nur allzu oft mit „Ultras“ gleichgesetzt. Das war und ist allerdings nicht die Realität.

Die Rote Kurve war der mit Abstand größte und wichtigste Teil der „aktiven Fanszene“; die Rote Kurve war der Fan-Dachverband mit zig Fanclubs und mehreren tausend Mitgliedern. Größere Ultra-Gruppierungen waren nie Mitglied der Roten Kurve.

Dies genau wissend, hat Kind vom Vorstand der Roten Kurve dennoch ultimativ verlangt, was Polizei und Ordner nicht geschafft haben: Nämlich die Fackelei bestimmter Ultra-Gruppierungen zu unterbinden.

Der Vorstand der Roten Kurve hat sich klar und eindeutig von der Fackelei distanziert; Polizeiaufgaben konnte der Vorstand selbstverständlich nicht übernehmen.

Daraufhin hat Kind den Repressionshammer rausgeholt; u.a. betraf das den Ticketverkauf im Fanladen. Am Ende hatte die Rote Kurve gar keine andere Möglichkeit mehr als die der Selbstauflösung. Man kann auch sagen: Kind hat die Rote Kurve zerschlagen.

Wenn ich vor diesem Hintergrund Sätze lese wie den bereits zitierten „Kind und die aktive Fanszene haben wirklich viele Fehler gemacht in den letzten Jahren und gemeinsam die Karre in den Dreck gefahren“ – dann frage ich mich: Welche Fehler hat die „aktive Fanszene“ gemacht? Was genau und konkret hätte sie anders machen sollen?
(Nebenbei: diese Fragen sind schon oft gestellt worden, eine Antwort gab es nie.)

Es ist an Zynismus nicht zu überbieten, wenn sich Kind heute hinstellt und behauptet, er sei jederzeit gesprächsbereit.

Jetzt zu den Ultra-Gruppierungen. Da kenne ich mich nicht besonders aus. Was ich sehe ist dies: Ein großer Teil ist nicht mehr im Stadion; ein anderer Teil ist im Stadion und schaut sich die Spiele schweigend an, so wie dies die meisten Zuschauer die meiste Zeit tun. (Angesichts dieser Situation wirken die Ultras-raus-Sprechchöre ebenso ahnungslos wie hohl wie beknackt.)

Und dann gibt es da noch eine kleine Gruppe Versprengter, die KMW-Fraktion. Wie neulich schon mal gesagt: Die skizzierten Begründungszusammenhänge für KMW-Chöre kann ich nachvollziehen, ist ja auch nicht so schwer. Allerdings teile ich diese Auffassung nicht.

Wer glaubt, durch Spaltung zum Ziel zu kommen, liegt ziemlich daneben. Die Zahl der genervten Fans wächst. (Selbst-) Isolierung endet in aller Regel in der Marginalisierung. Das zu möglichen "taktischen" Überlegungen.

Zum Grundsätzlichen. Es wurde hier gesagt: "Das Prinzip lautet also, wenn du unseren Lebensinhalt kaputt machst, machen wir deine 'Marke' kaputt." (Indem wir für schlechte Stimmung sorgen und so das Stadionerlebnis vermiesen und dabei sonstige Kollateralschäden in Kauf nehmen.) Also, das ist mir - mit Verlaub - zu dünne und unausgegoren.

(Um nicht missverstanden zu werden: Die Aushebelung von 50+1 kotzt mich an, ich habe jetzt schon einen Horror vor 2017. Aber so sind die Bedingungen. Damit muss man umgehen, Antworten finden. Eine schlichte Verweigerungshaltung führt am Ende - zu nichts.)

Was mich nervt – und deshalb dieser episch-lange Beitrag - ist das hirnlose Durcheinanderrühren von KMW, verschiedener Ultra-Gruppierungen und der Roten Kurve. Aber Hauptsache drauf.

Ich vermute und hoffe, lieber indian96, Du meinst mit „aktiver Fanszene“ nicht die ehemalige Rote Kurve; meine Bitte wäre dann, das auch so zu schreiben. Ohne trennscharfe Begriffe ist die Lage nicht angemessen zu beschreiben, es fehlt dann die Grundvoraussetzung einer Konfliktlösung.

Ob allerdings Kind und sein Dufner eine Lösung überhaupt wollen? Ernsthafte Bemühungen haben sie jedenfalls nicht unternommen.

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 Betreff des Beitrags: Re: Fanszene Hannover
BeitragVerfasst: 21.12.2014 11:28 
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Hier einmal der Link zu einem Beitrag von Frank Pressler (Gruppe Pressler, wem das was sagt) aus dem Fanmag. Ich kenne den Guten beiläufig und halte viel von ihm.

http://www.das-fanmagazin.de/forum/hannover_96/alles_rund_um_hannover_96/53927-stimmung_und_drumherum_bei_den_96_pflichtspielen/index172.html#post1913260

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 Betreff des Beitrags: Re: Fanszene Hannover
BeitragVerfasst: 21.12.2014 12:35 
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@ El Filigrano:

Ein wirklich sachlich und verständlicher Beitrag :nuke:

@ Bemeh:

Kannte den Beitrag von Frank und fand ihn insgesamt auch gut formuliert. Allerdings teile ich seine Annahme "...verliert 96 diese Saison am Ende eventuell einige Punkte und Zuschauer. Nächste Saison könnte letzteres weiter fallen, und eventuell haben auch gute Spieler keinen Bock auf diese Nullstimmung. Weniger Tv-Gelder wegen schlechterer Tabellenplätze und geringere Zuschauererlöse ergeben ein finanzielles Loch, das in jedem Fall höher sein wird als alles Geld für Pyro..." nicht.
Das ist eine Vermutung die aktuell keine hohe Wahrscheinlichkeit zulässt. Ich glaube sogar, dass wir das Endergebnis in der Tabelle noch leicht verbessern können. Einen Abschwung des Zuschauerinteresses ist in der gesamten Hinrunde auch nicht fest zu stellen. Und das neue, gute Spieler mit Potenzial nur wegen der schlechten Stimmung nicht nach Hannover kommen glaube ich auch nicht. Das Ego (inkl. finanzieller Anreize) ist i.d.R. größer als die Relevanz von Stimmung. Bei 11 auslaufenden Verträgen, wobei die von Hirsch und Briand mit Sicherheit verlängert werden, haben wir eine große Chance den Kader weiter zu verbessern. Einzig ein Abgang von Stindl könnte uns vor größere Probleme stellen.

Von daher sehe ich nicht so schwarz wie in dem Beitrag ausgemalt.

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 Betreff des Beitrags: Re: Fanszene Hannover
BeitragVerfasst: 21.12.2014 14:11 

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indian96 hat geschrieben:
Meiner Meinung nach könnten Ultras bzw. aktive Fanszene mächtig punkten, wenn sie wieder ins Stadion kämen, ohne Bedingungen und sich auf ihre Stärke besinnen. Choreos, Stimmung ohne Phyro, und sämtliche Gewalt im Keim ersticken. Damit könnte man vielen der „normalen“ Fans gegenüber Größe zeigen und es könnte sich wieder etwas zum Wohle von 96 entwickeln.

Das ist eine eher sehr naive Wunschvorstellung. Da wirst du niemanden finden der das machen wird. Zurecht. Warum denn auch? Damit hätte man sich de Facto zu der Schoßhündchen Marionette machen lassen die Kind sich wünscht. Es ist sicherlich so das dieses, ich nenne es mal "hinterherweinen" der Stimmung der Ultras/Fanszene auch eine kleine Form der Genugtuung ist, aber garantiert nicht mal im entferntesten der eigentliche Grund für das Handeln.

Denn es geht weder darum anderen zu gefallen, noch darum immer gegen den Strom zu schwimmen. Man hat einen klaren Weg, Prinzipien, Werte die man verteidigt und eine Vorstellung wie man die Fankultur gestalten möchte und was dafür nötig ist. Ob man damit auf einer Linie mit anderen ist und dafür gefeiert wird, oder ob man damit aneckt und geschasst wird, spielt keine Rolle.

Dein Vorschlag wäre ja jetzt nichts anderes, als "Everbodys Darling" zu spielen. Damit würde man den kompletten Widerstand, Einsatz und das Prinzip Ultra/aktive Fanszene, wie es bundesweit und im Grunde sogar weltweit gelebt wird, ad absurdum führen.

Jedes zweite Zitat von irgendwelchen Weisen zum Thema Lebensgestaltung hat den Kern das man das machen soll woran man glaubt und nichts tun sollte um anderen zu gefallen.

Hällt sich da aber mal jemand dran ist es gleich Kindergarten und wird nicht akzeptiert. Ein typisches Beispiel für die Inkonsequenz unserer Gesellschaft.


indian96 hat geschrieben:
Aus der Sicht vieler 96 Fans haben sich die besonders die Ultras ins Abseits gestellt, also würde ich erstmal diese Fans versuchen zu überzeugen und dann Kind.

Und das wurde nicht bereits lang uns ausgiebig versucht? Der Streit fing doch nicht erst im Sommer an. Man hatte schon seit der Haarmann Geschichte nie eine Chance gegen die Propaganda von Kind und HAZ. Den Rest zu überzeugen ist unmöglich, das hat sich jahrelang gezeigt.


indian96 hat geschrieben:
Beide Seiten einigen sich auf eine Summe von z. B. 170.000 €, diese wird 96 nach der Saison spenden, wenn es keinen Phyrovorfall gab. Bei jedem Spiel mit einem Vorfall werden 5.000€ abgezogen und der Restbetrag geht an die Robert Enke Stiftung. Gibt es keinen Vorfall, erhöht Kind die Summe auf 250.000€. Wenn dann noch einer zündet muss er sich wirklich erklären.


"Wenn du nicht das machst was ich von dir will muss dieser kleine Welpe sterben". Eine ganz ganz miese Methode, die es Gott sei Dank niemals geben wird. Damit ist man vor 2 Jahren in Frankfurt schon richtig auf die Schnauze gefallen und das nicht nur bei der Fankurve. Da hat Bruchhagen einen ähnlichen Vorschlag gemacht, das man eine Summe x am Ende der Saison an die DKMS Stiftung spendet und jeder Pyrostrafe davon abgezogen wird. Das ist widerlich, sorry. Und eben deswegen zurecht bundesweit auf heftige Kritik gestoßen.

Vor allem aber sollte man doch nochmal trotz aller Hysterie das Thema Pyro ganz nüchtern betrachten. Nur so kann man das notwendige Verständnis für die Zünder bzw. Pyro Anhänger aufbauen, um entsprechend irgendwelche sinnvollen Lösungsvorschläge zu bringen.

Denn was ist eigentlich genau das Problem?

Ich war vor kurzem auf einem Konzert bei dem im Innenraum immer wieder Bengalos gezündet wurden. Ich stand ein paar mal direkt daneben und ich bin total geflasht gewesen wie damit umgegangen wurde. Die Zünder haben kurz eine "Vorwarnung" gegeben und selbst wenn es jemand nicht mitbekommen hat, hat er spätestens das zischen gehört. Noch bevor die Fackel überhaupt brannte wurde genug Sicherheitsabstand von allen Umstehenden eingehalten.

Aber nicht nur das eben ALLE Umstehenden richtig Spaß daran hatten, das eigentlich krasse war das dann irgendwann die Ordner kamen und anders als man es als Fussballfan erwartet hätte den Zünder nicht in Gewahrsam genommen hat, sondern ihn hat zünden lassen und ihm dann einen Eimer mit Sand hingestellt. Darin wurde die Bengalo dann entsorgt, Deckel drauf und die Ordner waren wieder weg.

Darüber sollte wirklich mal jeder Nachdenken. Es gab keinen Stress, es gab super Stimmung, es gab keine Gefahr (weil sich der Zünder nicht vermummen musste, nicht flüchten musste und damit gar eine Fackel wegwirft o.ä., keine gefährliche Versionen die sich besser schmuggeln lassen benutzt wurde, usw) und vor allem gab es im Nachhinein keine Geldstrafe vom Konzertverband Deutschland an die Band.

Denn genau das ist der springende Punkt. Diese Geldstrafe ist doch völlig absurd und der eigentliche Auslöser für die ganze Diskussion. Wie groß wäre denn noch die Empörung der großen Masse, wenn die Vereine keine Geldstrafe zahlen müssten!? Wer würde sich denn noch dafür interessieren was "die da" bei sich im Block machen? Ein mögliches Verletzungsrisiko gehen doch eh nur die Zünder und ihre umstehenden Freunde ein.

Der einzige unmittelbare Schaden der entstehen könnte, wäre ein Sachschaden. Da bräuchte man dann nicht darüber diskutieren das dieser natürlich vom Verursacher oder von der ganzen Kurve als Solidaritätspende bezahlt wird.

Die Geldstrafe vom DFB ist also kein unmittelbarer Schaden, sondern ein künstlicher. Und Verursacher sind auch nicht die Zünder, sondern eben der DFB.

Es ist wirklich erstaunlich wie diese Strafe von der Masse als unumstößliche direkte Folge wahrgenommen wird. Dabei ist diese Strafe doch gleich aus mehreren Gründen absurd:

1) Warum ist der DFB legitimiert dazu Richter zu spielen? Wenn eine Straftat begannen wird, ist das Sache des Staates. Der DFB spricht ja auch keine Geldstrafe aus wenn im Stadion jemand beklaut wird o.ä.

2) Warum wird mit dem Verein ein dritter bestraft, der nachweislich nicht im geringsten etwas unternehmen könnte!? Selbst wenn der DFB also ein anerkannter Richter wäre, solch eine Strafe ist mit dem Rechtsstaatsprinzip absolut nicht vereinbar.

3) Welche Daseinsberechtigung hat die Strafe? Der Sinn einer Strafe liegt eigentlich in der Abschreckung oder eben im Schuldausgleich. Beides ist in der Theorie schon nicht möglich wenn eben ein dritter und nicht der Täter bestraft wird. In der Praxis wird es noch deutlicher, schliesslich gibt es nachweislich keinen Erfolg.

4) Wonach richtet sich die Strafe? Die Summen sind doch vollkommen willkürlich. Der DFB spielt einfach mit der Empörung der Masse. Er kann ein paar Tausend ansetzen, oder 100.000 oder eben über eine Millionen durch ein Geisterspiel. Warum weshalb wieso ist nicht nachzuvollziehen, einzig der zuvor erfolgte Mediale Aufschrei scheint entscheidend zu sein. Es ist eine dreiste Lüge das der DFB sich ja darum kümmern müsste. Das macht er wie gesagt bei allen anderen Straftaten auch nicht (und hier ist es nur eine Ordnungswidrigkeit).

Alles in allem ist diese Bestrafung also vollkommen Sinnbefreit und Wurzel allen Übels. Es liegt rechtlich doch eigentlich im Ermessen des Vereins als Gastgeber ob er die Zündelei toleriert oder ein Hausverbot ausspricht. Wie bei dem gebrachten Beispiel auf dem Konzert. Hier ist ja auch kein Verband in der angeblichen Pflicht dagegen etwas zu unternehmen. Wenn Veranstalter, und Security sich so absprechen das man gewähren lässt, sind alle happy. Obwohl es keine Gesetzesänderung gab hat der DFB es ja über 15 Jahre selbst so gehandhabt. Pyro wurde doch nicht auf einmal gefährlicher oder hat mehr Schäden verursacht, die Diskussion entstand nur auf Grund dieser künstlichen Strafe!

Die Pyro Anhänger wissen das alles und vor allem wissen sie, dass sowohl ihr eigenes, als auch das vom DFB erstellte Gutachten exakt das bestätigt. Das der DFB trotzdem diese künstliche, sinnbefreiten Strafen ausspricht und so mit der Masse spielt, zeigt eben das dem DFB gar nicht an einer Verbesserung gelegen ist.

Auf Grund dessen ist die Situation auch so wie sie ist. Selbst wenn man sagen würde das einem Bengalos jetzt gar nicht SO wichtig sind und das man theoretisch darauf verzichten könnte, wäre eine Aufgabe nichts anderes als eine Bestätigung bzw. ein Sieg für die Unrechtmethoden des DFB. Bei der ganzen Vorgeschichte, der Verarsche und den Lügen ist das unvorstellbar.

Mit dem Vorschlag das man das ganze noch auf dem Rücken einer Stiftung austrägt, wäre das wirklich ein ganz neues, sorry aber, perverses Level. Wer nach einer ernsthaften Lösung sucht muss nicht unbedingt die Legalisierung fordern (obwohl es in meinen Augen die einzige Möglichkeit ist), aber er sollte mindestens einen Vorschlag bringen der die Unrechtmethoden des DFB nicht legitimiert. Alles andere ist keine Basis.




genius4u hat geschrieben:
Dann bitte ich um Aufklärung. Welches sind denn deiner Meinung nach die negativen Entwicklungen durch die Kommerzialisierung des Fußballs in den letzten 20 Jahren? Wann und wo wurden dementsprechend von Teilen der Fans die Stimme dagegen wegen der Entwicklung erhoben?

Ich habe heute im RB Leipzig Thread einen Text über das Thema Kommerzialisierung gepostet der genau das beschreibt:

viewtopic.php?f=15&t=23639&p=4881819#p4881819

Und wenn du wissen möchtest wie dagegen protestiert wurde (genau genommen ist die Begründung der Ultragruppen ja eben dieser Widerstand), und die ganzen Proteste über zu hohe Eintrittspreise, weniger Stehplätze, immer weniger Platz für Banner auf Grund von Werbebanden, fragwürdige Partnerschaften, mehr und mehr Werbung (Ecken, Karten, Minuten), Ausgliederungen, Fanfeindliche Anstoßzeiten! usw, nicht mitbekommen hast in den letzten 20 Jahren, solltest du dich mal mit den ganzen Bündnissen wie ProFans oder Baff beschäftigen, die seit Jahren nichts anderes machen als sich für die Belange der Fans einzusetzen, die in erster Linie der Kommerzialisierung zum Opfer fallen.


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 Betreff des Beitrags: Re: Fanszene Hannover
BeitragVerfasst: 21.12.2014 16:03 
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El Filigrano ich habe bewusst aktive Fanszene geschrieben, da ja diese Diskussion oftmals nicht mit Argumenten geführt wurde, sondern sich hier über Seiten an dem Unterschied zwischen aktive Fanszene und Ultras festgehalten wurde. Es wurde sich ja oft genug drüber aufgeregt, dass es ja eben nicht nur die Ultras sein und man ja die aktive Fanszene betrachten müsste usw. In meinen Augen ist das auch ein großes Problem dieser Diskussion, weil sich das oftmals passend gelegt wird. Wobei man natürlich auch den Begriff aktive Fanszene diskutieren könnte. Zählt da z. B. dieses Forum mit zu?
Die konkreten Fehler sind aber offensichtlich auf der Hand. Auch wenn es immer einzelne Gruppen waren oder Personen waren, jeder von uns konnte es erkennen und es war klar wo das enden würde. Manchmal muss man auch nicht selber etwas machen, es kann auch reichen, wenn man es toleriert oder z. B. im Netz verteidigt.
Zur Eindämmung von Phyro ist ja mein Vorschlag mit den Spenden, aber es muss eben jedem klar sein, dass nicht einzelne Personen für Ordnung sorgen können. Kind kann nicht hingehen und verlangen, dass die Rote Kurve für Ordnung im Block sorgt, und schafft es z. B. zeitgleich nicht einen Manager und Trainer zu steuern. hier erwarte ich von Kind mehr Weitsicht. Was mir hier aber bei vielen fehlt sind alternative Vorschläge. Deshalb habe ich ja mit Absicht geschrieben, dass es vielleicht wirre Ansätze sind, aber es muss doch langsam auf beiden Seiten mal Klick machen. Es müssen einfach Ideen her, Ansätze gefunden werden, auch wenn sie im ersten Moment bescheuert klingen.
Ich kann es mir natürlich wieder einfach machen wie Kürmel und fragen was das Problem ist. Diese Frage hätte man z. B. den Eltern des vier Jährigen Jungen in Hoffenheim letztes Jahr stellen können, als ihr Kind mit einer Rauchvergiftung ins Krankenhaus musste. auch die Eltern der Kinder in Duisburg dieses Jahr hätten da sicher Antworten. Oder der Frankfurter Platzwart welcher vor 5 Jahren neben dem einem Böller stand, der in der Phyro geworfen wurde spricht bestimmt gerne über seine Probleme und kann bestimmt etwas dazu sagen ob seine Familie inzwischen wieder ein Einkommen hat. Wirklich kontrollierte Phyro wäre klasse, aber solange es eben immer wieder dieses Risiko gibt, muss man sich einfach hinterfragen was ist wichtiger. Dieses Märchen das nur der Zünder und die umgehenden ein Risiko eingehen stimmt eben einfach nicht. Ja ich kenne den Unterschied zwischen Phyro und Böller, leider ist das in Frankfurt z. B. aus einer Phyroaktion passiert. Wir sind in Deutschland immer schnell dabei einen Schuldigen zu finden und fordern immer Maßnahmen wenn etwas passiert. Der Punkt Phyro zeigt einfach auch wie beide Seiten das ganze eskaliert haben, wobei man hier natürlich auch die bundesweite Situation immer im Hinterkopf haben muss. Stichwort Sicherheitskonzept und zweifelhaftes Verhalten von DFL/DFB. Diese Situation hätte bei einem ehrlichen Umgang beider Seiten Miteinander, sowohl bei 96 und Bundesweit, anders gelöst werden können, nein müssen.
Ich persönlich habe den Eindruck, dass es sich in der aktiven Fanszene von einigen Teilen sehr leicht gemacht wurde und viele das Verhalten nicht kritisch hinterfragt haben und die eigene Position wurde völlig falsch eingeschätzt. Es wurde nicht erkannt, wie die Berichterstattung in den Medien ist, dass Phyro, demolierte Züge, Angriffe auf Spieler, Platzstürme, Fahnen oder Choreos mit ihren Inhalten in einen Topf geworfen wurden. Egal ob etwas in Hannover, Düsseldorf, Dresden, Berlin oder wo auch immer passierte, es wurde aufgebauscht. In Hannover konnte man immer wieder das Gejammer über Madsack lesen, es wurde versucht in den Foren die Aktionen bis ins kleinste Detail zu zerlegen, um einen Ansatz zu finden, dass die Fanszene nicht schuld war. Es ist immer einfach, sein Fehlverhalten oder das Fehlverhalten einzelner Gruppen auf andere zu schieben, diesen Schuh muss sich aber auch Herr Kind anziehen. Dieses Phänomen findet man auch in den Foren bei diesem Thema, beide Seiten suchen sich da einen Satz und an diesem Satz hängen sie sich bis zum Erbrechen, wobei ja oftmals der Kontext entscheidet. Ob z. B. die Opfer Rote Kurve und Fanladen das alles wert waren? Klares NEIN.
Von Seiten der aktiven Fanszene hat man es definitiv versäumt die Masse der Fans abzuholen, sowohl im Stadion als auch im Netz. Ich habe hier immer wieder gelesen, dass die Leute sich mal informieren sollen und überhaupt nicht wissen was die aktive Fanszene will und das die Leute ja nur glauben was die böse Presse schreibt. Es war für viele einfach kein Unterschied mehr zu erkennen zwischen den Fangruppen. Ultras = Rote Kurve ist bei vielen die Gleichung gewesen. Ich habe gelernt, dass wenn ich etwas erreichen will, ich die Leute abholen muss und nicht warte das die Leute zu mir kommen. Überzeugungsarbeit habe ich nicht gesehen, den meisten Zuschauern sind nur irgendwelche Banner aufgefallen, die keiner versteht oder sie haben ein Zischen im Stadion gehört. Ich kann meine Ziele nicht erreichen, wenn ich mich in spielen wie gegen Braunschweig oder Dresden so ins Abseits stelle, ich kann im Demolieren von Zügen keine Überzeugungsarbeit sehen. Es fehlen einem auch die Argumente, wenn nach dem Rückzug einiger Fans zur U23 es vermehrt Meldungen über Randale von diesen Spielen gibt. Ich muss mir doch mal selber die Frage stellen, ob hier nicht doch was schief läuft. Wie gesagt, die Masse der Zuschauer kennt sich nicht in der Fanszene aus und dort ist eben nichts von Aktivitäten aus der Fanszene angekommen.
Die aktive Fanszene insgesamt und besonders einzelne Gruppen haben sich zu wenig auf ihre Stärken konzentriert. Es ist uns allen doch auch gelungen, die rechten Ansätze in der Kurve weitgehend zu vertreiben. Warum sollte es nicht gemeinsam gelingen jetzt etwas zu erreichen? Es gibt hier im Forum einige Leute, die bringen Teile dieser Eskalation als Beispiele, um den Weg der Eskalation aufzuzeigen und das ist völlig ok. Andere verstecken sich aber hinter diesen Beispielen und rechtfertigen damit andere Fehler, deshalb bin ich mir nicht sicher, ob dieses aufzählen von Beispielen, die ja immer subjektiv sind, uns ans Ziel bringt. Meiner Meinung nach muss diese Diskussion weg von diesem Kindergartenverhalten, es geht doch um Lösungen für Hannover 96. Dafür müssen sich aber Fans UND besonders Herr Kind bewegen, dieses erreicht man aber nur wenn die Fans eine Einheit bilden.
Es ist doch auch hier im Forum so, dass sich die Diskussion bei vielen schon verändert hat. In der Vergangenheit wurde hier oftmals aggresiv und Positionstreu diskutiert, inzwischen schauen viele auch mal auf die andere Seite und versuchen die Argumente zu ergründen.


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 Betreff des Beitrags: Re: Fanszene Hannover
BeitragVerfasst: 21.12.2014 16:58 

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Worüber reden wir hier eigentlich? Martin Kind will doch gar keine aktive Fanszene. Und darum wird es sie auch bald nicht mal mehr in Überresten geben. Es ist vermutlich das Ergebnis einer eingehenden Analyse: Erfolgreiche Clubs sind dies durch klugen Einsatz von Geld und nicht durch die Stärke ihrer Fanszene. Man (Martin) richte den Blick nach Wolfsburg, Leverkusen, Hoffenheim, Leipzig, Ingolstadt. Mithin ist eine bunte Fanszene auf dem Weg zur Premiummarke nicht besonders nützlich. Ist besagte Szene in seinen Augen sogar eher ein Ärgernis, dann dürfte klar sein, was kommt. Alle, wirklich alle, Aktionen der KGaA haben in der Vergangenheit und deuten noch heute in diese Richtung.

Wir parlieren hier gepflegt - und gerade auf den letzten Seiten las ich gute Beiträge - über die Fanszene, doch es wird sie aller Voraussicht nach nicht mehr lange geben. Jeder kann dann entscheiden, ob er noch ins Stadion gehen möchte... Wirklich zu diskutieren gibt es eigentlich nix mehr. :wink:

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„Und Sie, Herr Lienen, haben Sie früher auch mal Fußball gespielt?“


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